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'''Ole-Falk Ebbell-Staehelin''' (* [[Wikipedia:26. September|26. September]] [[Wikipedia:1879|1879]] in [[Wikipedia:Trondheim|Trondheim]]; † [[Wikipedia:12. November|12. November]] [[Wikipedia:1969|1969]] in [[Wikipedia:Bern|Bern]]) war ein [[Wikipedia:Norwegen|norwegisch]]-[[Wikipedia:schweiz|schweiz]]erischer [[Wikipedia:Bauingenieur|Bauingenieur]], der massgeblich am Bau des zweiten [[Goetheanum]]s beteiligt war.
[[Datei:Linde hermann.jpg|thumb|Selbstporträt]]


== Leben ==
'''Hermann Linde''' (* [[Wikipedia:26. August|26. August]] [[Wikipedia:1863|1863]] in [[Wikipedia:Lübeck|Lübeck]]; † [[Wikipedia:26. Juni|26. Juni]] [[Wikipedia:1923|1923]] in [[Wikipedia:Arlesheim|Arlesheim]]) war ein deutscher [[Maler]] und [[Anthroposoph]], der sich insbesondere der Orientmalerei und dem [[Wikipedia:Symbolismus (Bildende Kunst)|Symbolismus]] zuwandte.
Ole-Falk Ebbell war Sohn des norwegischen Architekten [[Wikipedia:Ole Falck Ebbell|Ole Falck Ebbell]] (1839–1919), der u.a. die 1899 eingeweihte Kirche in [[Wikipedia:Snillfjord|Snillfjord]] entwarf.<ref>[http://superdesign.no/Snillfjord/index.php?docid=13 Document: Snillfjord Church]</ref> Er legte 1910 sein Ingenieursexamen in Trondheim am und machte an [[Wikipedia:Technische Universität Dresden|Technische Universität Dresden]] eine Weiterbildung. 1913 siedelte er nach [[Wikipedia:Basel|Basel]] über, wo er zunächst bei der Basler Baugesellschaft arbeitete.<ref>[[Wikipedia:Rex Raab|Rex Raab]], Arne Klingborg, Ake Fant: ''Sprechender Beton. Wie Rudolf Steiner den Stahlbeton verwendete'', Verlag am Goetheanum 1972, ISBN 978-3723500958, S. 114</ref> Im bereits 1907 gegründeten Ingenieursbüro schloss er sich 1919 mit Leuprecht zusammen und arbeitete fortan freischaffend.<ref>[http://www.luem.ch/ueber_uns/eckdaten/index_html Unternehmensentwicklung der Lüem AG, bis ''Lauprecht und Ebbell'']</ref>


Ebbell gehörte zu den Pionieren, die als Bauingenieur mit Eisenbeton arbeiteten. Er war beteiligt am Bau der [[Wikipedia:Berninabahn|Berninabahn]], am Bettenhaus des [[Wikipedia:Bürgerspital Basel|Bürgerspital Basel]], baute Fabrikgebäude in Basel und im [[Wikipedia:Elsass|Elsass]] und setzte das Plastelin-Modell [[Rudolf Steiner]]s des zweiten Goetheanums in statisch komplexe Berechnungen um.<ref>ftp://ftp.uni-weimar.de/pub/publications/diss/Kuhlmann/Dis4.html#anchor5562519</ref> Zuvor war er für den Bau des [[Heizhaus]]es und des [[Haus Duldeck]] beauftragt worden.  
== Herkunft und Familie ==
[[Datei:Linde Luebecker stadtgarten.jpg|thumb|Lübecker Stadtgarten, Johannisstraße 64]]
Hermann Linde wuchs in Lübeck als Sohn des Apothekers und angesehenen Fotografen [[Wikipedia:Hermann Linde der Ältere|Hermann Linde sen.]] auf und besuchte dort das [[Wikipedia:Katharineum zu Lübeck|Katharineum]]. Seine Brüder waren der Augenarzt und Kunstsammler [[Wikipedia:Max Linde|Max Linde]] und der Maler [[Wikipedia:Heinrich Eduard Linde-Walther|Heinrich Eduard Linde-Walther]].


Ebell blieb bis zu seinem 73. Lebensjahr in Basel als Ingenieur tätig. Später wurde das Büro unter dem Namen Lüem AG Ingenieurbüro weitergeführt. 1953 zog er nach [[Wikipedia:Bern|Bern]], wo er 1969 starb.
== Künstlerischer Werdegang ==
Linde studierte bis 1889 an den Akademien in Dresden und Weimar. 1890 führte ihn eine Studienreise nach Sizilien, Ägypten und Tunesien. 1892-1895 arbeitete er als freier Maler in Indien. Für das große Gemälde „Die Langar-Prozession“ ([[Wikipedia:Überseemuseum|Überseemuseum]] [[Wikipedia:Bremen|Bremen]]) wurde er mit der goldenen Medaille des Vizekönigs von Indien ausgezeichnet. Während eines Aufenthaltes 1896 in Paris und Tunis erhielt er weitere Preise. 1896-1898 verbrachte er in der [[Wikipedia:Künstlerkolonie Dachau|Künstlerkolonie Dachau]].  


== Weblinks ==
[[Wikipedia:1899|1899]] lernte Hermann Linde [[Marie Linde|Marie Hagens]] kennen, die er am [[Wikipedia:23. September|23. September]] [[Wikipedia:1900|1900]] im München ehelichte. Ihr einziges Kind, Agnes, wurde am [[Wikipedia:9. August|9. August]] [[Wikipedia:1904|1904]] geboren.
* {{Biographie|3298}}


== Einzelnachweise ==
[[Datei:Linde girl.jpg|thumb|left|Mädchen im Sari]]
[[Bild:Hermann Linde Weimar Schlossallee.jpg|thumb|Weimar Schlossallee, 1887]]
1910 schloß sich Linde nach einer Begegnung mit [[Rudolf Steiner]] der [[Anthroposophie|anthroposophischen Bewegung]] an. Steiner beauftragte ihn mit der Innenausmalung des ersten [[Goetheanum]]s. Hermann Linde fertigte Skizzen zu seinem Zyklus über Goethes "Märchen von der Grünen Schlange und der Schönen Lilie". Von Steiner, der die Arbeit Hermann Lindes mit regem Interesse verfolgte und zum Teil bis in die Einzelheiten mit ihm besprach, rührt vor allem die Anregung, das Märchen in einer Zusammenschau mit den Motiven des Mysteriendramas „Die Pforte der Einweihung“ zu gestalten. [[Wikipedia:1914|1914]] übersiedelte er gemeinsam mit seiner Gattin nach [[Wikipedia:Arlesheim|Arlesheim]] in die Villa St. Georg, wo Marie Linde eine Art Mädchenpensionat eröffnete und ihrem Mann bei der Malerei des [[Die Deckenmalerei der grossen Kuppel des ersten Goetheanums|großen Kuppelgemäldes]] im [[Erstes Goetheanum|Ersten Goetheanum]] half.
 
Ein halbes Jahr nachdem das [[Goetheanum]] [[Wikipedia:1922|1922]] bei einem Brand vernichtet wurde, verstarb Hermann Linde. Laut Rudolf Steiner starb er an einem gebrochenen Herzen, da Linde seine gesamte Existenz mit dem Gebäude und seine Malereien im Inneren verbunden hatte.
 
Linde gilt heute als einer der wichtigsten Orientmaler. Sein Bild eines Mädchens auf einer Veranda im [[Wikipedia:Sari (Kleidung)|Sari]] erzielte im September [[Wikipedia:2007|2007]] [[Wikipedia:Sotheby's|Sotheby's]] in [[Wikipedia:New York City|New York]] mit 133.000 US$ (Schätzpreis 40-60.000) einen Auktionsrekord für Linde-Bilder. 1995 war es aus einer dänischen Privatsammlung für 17.000 DK (3315 US$) versteigert worden.<ref> http://www.sothebys.com/app/live/lot/LotDetail.jsp?lot_id=159395592 </ref>
 
==Literatur==
* Elisabeth Bessau: ''Linde, Hermann'' in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 11, Neumünster 2000, S. 228-230 ISBN 3-529-02640-9
 
==Werke==
* Johann Wolfgang von Goethe: ''Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie.'' In 12 Bildern von Hermann Linde. Verwoben mit dem Mysteriendrama ''Die Pforte der Einweihung'' von Rudolf Steiner. Basel: Zbinden [in Komm.] 1972
 
==Einzelnachweise==
<references/>
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==Weblinks==
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{{Personendaten
|NAME=Ebbell-Staehelin, Ole-Falk
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Version vom 10. August 2011, 21:09 Uhr

Selbstporträt

Hermann Linde (* 26. August 1863 in Lübeck; † 26. Juni 1923 in Arlesheim) war ein deutscher Maler und Anthroposoph, der sich insbesondere der Orientmalerei und dem Symbolismus zuwandte.

Herkunft und Familie

Lübecker Stadtgarten, Johannisstraße 64

Hermann Linde wuchs in Lübeck als Sohn des Apothekers und angesehenen Fotografen Hermann Linde sen. auf und besuchte dort das Katharineum. Seine Brüder waren der Augenarzt und Kunstsammler Max Linde und der Maler Heinrich Eduard Linde-Walther.

Künstlerischer Werdegang

Linde studierte bis 1889 an den Akademien in Dresden und Weimar. 1890 führte ihn eine Studienreise nach Sizilien, Ägypten und Tunesien. 1892-1895 arbeitete er als freier Maler in Indien. Für das große Gemälde „Die Langar-Prozession“ (Überseemuseum Bremen) wurde er mit der goldenen Medaille des Vizekönigs von Indien ausgezeichnet. Während eines Aufenthaltes 1896 in Paris und Tunis erhielt er weitere Preise. 1896-1898 verbrachte er in der Künstlerkolonie Dachau.

1899 lernte Hermann Linde Marie Hagens kennen, die er am 23. September 1900 im München ehelichte. Ihr einziges Kind, Agnes, wurde am 9. August 1904 geboren.

Mädchen im Sari
Weimar Schlossallee, 1887

1910 schloß sich Linde nach einer Begegnung mit Rudolf Steiner der anthroposophischen Bewegung an. Steiner beauftragte ihn mit der Innenausmalung des ersten Goetheanums. Hermann Linde fertigte Skizzen zu seinem Zyklus über Goethes "Märchen von der Grünen Schlange und der Schönen Lilie". Von Steiner, der die Arbeit Hermann Lindes mit regem Interesse verfolgte und zum Teil bis in die Einzelheiten mit ihm besprach, rührt vor allem die Anregung, das Märchen in einer Zusammenschau mit den Motiven des Mysteriendramas „Die Pforte der Einweihung“ zu gestalten. 1914 übersiedelte er gemeinsam mit seiner Gattin nach Arlesheim in die Villa St. Georg, wo Marie Linde eine Art Mädchenpensionat eröffnete und ihrem Mann bei der Malerei des großen Kuppelgemäldes im Ersten Goetheanum half.

Ein halbes Jahr nachdem das Goetheanum 1922 bei einem Brand vernichtet wurde, verstarb Hermann Linde. Laut Rudolf Steiner starb er an einem gebrochenen Herzen, da Linde seine gesamte Existenz mit dem Gebäude und seine Malereien im Inneren verbunden hatte.

Linde gilt heute als einer der wichtigsten Orientmaler. Sein Bild eines Mädchens auf einer Veranda im Sari erzielte im September 2007 Sotheby's in New York mit 133.000 US$ (Schätzpreis 40-60.000) einen Auktionsrekord für Linde-Bilder. 1995 war es aus einer dänischen Privatsammlung für 17.000 DK (3315 US$) versteigert worden.[1]

Literatur

  • Elisabeth Bessau: Linde, Hermann in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 11, Neumünster 2000, S. 228-230 ISBN 3-529-02640-9

Werke

  • Johann Wolfgang von Goethe: Das Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie. In 12 Bildern von Hermann Linde. Verwoben mit dem Mysteriendrama Die Pforte der Einweihung von Rudolf Steiner. Basel: Zbinden [in Komm.] 1972

Einzelnachweise

Weblinks


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