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Schamanismus und Äthergeographie: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Datei:Weltkarte.jpg|mini|500px|Die physische Geographie kann durch eine Äthergeographie ergänzt werden, die die ätherische Aura der verschiedenen Erdgebiete beschreibt.]] | |||
[[ | Die '''Äthergeographie''' beschreibt die Besonderheiten der [[Äther]]-[[Aura]] der verschiedenen Erdgebiete. Sie hängt nicht nur von dem Erdgebiet als solchem ab, sondern sehr wesentlich auch von den [[Volk|Völkern]], die dort leben oder gelebt haben. Durch die von der [[Wikipedia:Erde (Planet)|Erde]] widergespiegelten [[Äther]]kräfte und durch die [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] wirken die [[Volksgeist|Volksgeist]]er in den verschiedenen Erdgegenden unterschiedlich auf den [[Mensch]]en ein. In [[Wikipedia:Amerika|Amerika]] wirken die [[Untersinnliche Welt|untersinnlichen Kräfte]] der [[Elektrizität]] und des [[Magnetismus]] besonders stark auf den [[Doppelgänger]]. | ||
== Überblick == | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Wer mit | |||
hellseherischem Bewußtsein die verschiedenen Gebiete unserer Erde | |||
durchwandert, wer mit diesem Bewußtsein den einen oder anderen | |||
Boden unserer Erde betritt, der weiß, daß in dem eigentümlichen physischen | |||
Pflanzenbild, in der eigentümlichen Konfiguration der Gesteine | |||
sich nicht alles dasjenige erschöpft, was er von diesem Boden, von diesem | |||
Bilde irgend eines Erdengebietes weiß. Wenn aber für das materialistische | |||
Bewußtsein nur von einem Abstraktum gesprochen wird, wenn | |||
wir von einem eigentümlichen Aroma, ja, von einer Aura eines bestimmten | |||
Gebietes unserer Erde sprechen, ist das wiederum begreiflich. Für | |||
das hellseherische Bewußtsein erhebt sich in der Tat über jedem Fleck | |||
unserer Erde dieses eigentümliche geistige Wolkengebilde, das man | |||
bezeichnen muß als die Äther-Aura eines besonderen Erdengebietes. | |||
Diese Äther-Aura ist anders, ganz anders über den Gefilden der | |||
Schweiz als über den Gefilden Italiens und wieder anders über den | |||
Gefilden Norwegens, Dänemarks oder Deutschlands. So wahr jeder | |||
Mensch seinen eigenen Ätherleib hat, so wahr ist über jedem Gebiete | |||
unserer Erdoberfläche eine Art Äther-Aura aufgetürmt. | |||
Diese Äther-Aura nun unterscheidet sich sehr wesentlich von anderen | |||
ätherischen Auren, sagen wir von den ätherischen Auren der Menschen. | |||
Wenn wir einen Menschen betrachten, der im Leben steht, dann finden | |||
wir, daß die Äther-Aura des Menschen an diesen Menschen gebunden | |||
ist, so lange er lebt, das heißt von der Geburt bis zum Tode. Sie war | |||
also sozusagen verbunden mit seinem physischen Leibe und ändert sich | |||
eigentlich nur insoweit, als der Mensch im Leben eine Entwicklung | |||
durchmacht, wenn er in bezug auf Intelligenz, Moral und so weiter | |||
höher steigt. Dann aber sehen wir immer, daß diese Äther-Aura des | |||
Menschen sozusagen von innen heraus sich ändert, gewisse Einschlüsse | |||
bekommt, die von innen aufglänzen, aufleuchten. Anders ist das bei | |||
jenen Äther-Auren, welche über den verschiedenen Ländergebieten | |||
wahrzunehmen sind. Gewiß, sie haben durch lange Zeiten hindurch | |||
einen gewissen Grundton, und sie haben etwas, was durch lange Zeiten | |||
hindurch bleibt. Aber es gibt in diesen Äther-Auren auch rasch sich | |||
vollziehende Änderungen, und diese rasch sich vollziehenden Änderungen | |||
sind das, was diese Auren von den menschlichen Auren unterscheidet, | |||
die sich langsam und allmählich ändern und, wenn sie sich ändern, | |||
diese Änderung nur von innen heraus vollziehen. Diese Auren über den | |||
verschiedenen Ländergebieten ändern sich nämlich im Laufe der Entwickelung | |||
der Erdenmenschheit dann, wenn ein Volk seinen Wohnsitz | |||
verläßt und von einem anderen Erdengebiete Besitz ergreift. Das ist | |||
das Eigentümliche, daß in der Tat die Äther-Aura, die über einem | |||
bestimmten Erdengebiete ist, nicht allein abhängt von dem, was sozusagen | |||
aus dem Boden aufsteigt, sondern daß sie davon abhängt, welches | |||
Volk zuletzt seinen Wohnsitz auf diesem Erdengebiete aufgeschlagen | |||
hatte." {{Lit|{{G|121|35f}}}} | |||
</div> | |||
== Italienische und spanische Halbinsel == | |||
In [[Wikipedia:Italien|Italien]] und [[Wikipedia:Spanien|Spanien]] wirkt der [[Volksgeist|Volksgeist]] durch das [[Luft]]element und den [[Atmung]]sprozess. | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Die Brücke zwischen dem rein | |||
geistigen Wesen des Erzengels und dem Volkswesen ist eine materielle, | |||
wenn auch nicht eine so festumrissene, scharf konturierte wie unser | |||
Leib. Wir fragen zum Beispiel: Wie ist das bei dem Volk, das die apenninische | |||
Halbinsel bewohnt, wie ist das bei dem Volk, das früher die | |||
Römer waren, das heute die italienisch gewordenen Germanen sind? | |||
Denn im Grunde genommen ist dort die Mehrzahl der Bewohner von | |||
heute nur umgewandeltes Germanenvolk, aber ihre Konfiguration, ihre | |||
Volksbestimmtheit bekommen sie durch etwas anderes, bekommen sie | |||
dadurch, daß in ihrem Atmungsprozeß, in die Luft ihres Atmungsprozesses, | |||
der Erzengel sich hinein, man kann nicht sagen, inkarniert, aber | |||
sich hinein, nun, sagen wir, verluftet. Und indem sie mit der Luft atmen, | |||
stehen die Bewohner der italienischen Halbinsel mit ihrem Erzengel | |||
in Verbindung. Und wer richtig studieren will, so daß er wirklich | |||
etwas erkennt von dem, was da eigentlich wirkt, der muß den | |||
eigentümlichen Zusammenhang der Bewohner dieser Halbinsel - auch | |||
der spanischen Halbinsel, aber da schon weniger - mit der Atmung, mit | |||
der Luft studieren. Er muß wissen, wie die Luft und der besondere | |||
Atmungsprozeß sich hineinleben in das menschliche Innenwesen." {{Lit|{{G|174a|259}}}} | |||
</div> | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Der Mensch atmet. Dadurch steht er in einem fortwährenden Zusammenhange | |||
mit der ihn umgebenden Luft. Er atmet sie ein, er | |||
atmet sie aus. Und wenn in einem besonderen Falle der Volksgeist | |||
durch die Konfiguration der Erde und durch Verhältnisse verschiedenster | |||
Art gerade den Umweg über die Atmung wählt und damit | |||
durch die Atmung die besondere Konfiguration, die Charakterisierung | |||
des betreffenden Volkes hervorruft, so kann man sagen: Der | |||
Volksgeist wirkt durch die Luft auf das betreffende Volk. - Das ist in | |||
der Tat namentlich in besonders hervorragendem Maße der Fall bei | |||
denjenigen Völkerschaften, die jemals die italienische Halbinsel bewohnt | |||
haben. Auf der italienischen Halbinsel ist die Luft der Vermittler | |||
für die Wirkungen des Volksgeistes auf den Menschen. Man | |||
kann sagen, die Luft Italiens ist dasjenige Mittel, dasjenige Medium, | |||
durch das der Volksgeist seine Wirkungen in den Menschen ausprägt, | |||
welche die italienische Halbinsel bewohnen, um ihnen die besondere | |||
Konfiguration zu geben, durch welche sie eben das italienische Volk | |||
sind, das alte römische Volk gewesen sind und so weiter. Man kann | |||
also gerade das, was scheinbar materielle Wirkungen sind, in seinen | |||
geistigen Untergründen erforschen, wenn man die geisteswissenschaftlichen | |||
Wege geht." {{Lit|{{G|181|149}}}} | |||
</div> | |||
Das betrifft aber nur die Wirkungen auf den [[Organismus]] außerhalb des [[Haupt]]es. Dem wirkt entgegen das [[Nervensystem]] des [[Kopf]]es. | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Nun begreift man aber die Sache nicht vollständig, wenn man dieses | |||
Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung nur einseitig ins Auge | |||
faßt. Das gäbe doch nur eine sehr einseitige Auffassung, wenn Sie | |||
bloß dieses ins Auge faßten. Sie müssen sich dabei an das erinnern, | |||
was ich schon Öfter gesagt habe: Der Mensch ist ein zwiespältiges | |||
Wesen; das Haupt und der übrige Organismus wirken für sich. - | |||
Eigentlich geschieht die Wirkung, von der ich jetzt mit Bezug auf das | |||
italienische und das französische Volk gesprochen habe, nur auf den | |||
übrigen Organismus, außerhalb des Hauptes, und von dem Haupte | |||
aus geht eine andere Wirkung. Und erst durch das Zusammengehen | |||
der Wirkung, die vom Haupte ausgeht, und jener, die vom übrigen | |||
Organismus kommt, entsteht in vollständiger Weise das, was sich | |||
dann im Volkscharakter ausprägt. Es wird die Wirkung, die vom | |||
Haupte ausgeht, sozusagen neutralisiert durch die vom übrigen Organismus | |||
ausgehende Wirkung. Daher könnte man sagen: Mit dem, was | |||
der Bewohner Italiens durch die Luft einatmet, was überhaupt für den | |||
übrigen Organismus, außerhalb des Hauptes, bestimmend ist in der | |||
Atmung, mit dem wirkt bei ihm zusammen vom Haupte aus die Konfiguration | |||
des Nervensystems des Kopfes, wie es geistig differenziert | |||
ist, also insofern der Mensch Nervenmensch des Hauptes ist." {{Lit|{{G|181|150}}}} | |||
</div> | |||
== Frankreich == | |||
In [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]] wirkt der [[Volksgeist]] durch alles, was flüssig ist, also durch das [[Wasser]]element, insbesondere auch durch den [[Wein]]. | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Anders ist das bei denjenigen, die das heutige Frankreich bevölkern. | |||
Da schlägt der Erzengel eine andere Brücke, da wirkt er auf den Menschen | |||
durch alles dasjenige, was in des Menschen Naturentwickelung | |||
flüssig ist. Die Franzosen trinken vielfach ihren Volkscharakter mit | |||
ihren Weinen, aber auch noch mit anderem, was in dem Organismus | |||
als flüssiges Element figuriert." {{Lit|{{G|174a|259}}}} | |||
</div> | |||
== England - Britische Inseln == | |||
Auf den [[Wikipedia:Britische Inseln|Britischen Inseln]] wirk der [[Volksgeist]] vornehmlich durch das feste [[Erdelement]]. | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Die Bewohner der britischen Insel, sie empfangen mit dem im | |||
Leibe sich entwickelnden Festen dasjenige, was ihnen der Erzengel zu | |||
geben hat. Sie nehmen es auf, indem sich die festen Bestandteile in | |||
ihrem Leibe bilden, mit der festen Organisation. Es ist natürlich nur | |||
auf einem Gebiet, wo es sich radikal ausdrückt, aber es ist trotzdem | |||
nicht bloß eine bissige Wahrheit, sondern eine geisteswissenschaftliche | |||
Wahrheit: Indem der Engländer sein Beefsteak ißt, wirkt der Erzengel | |||
an ihm. Natürlich kann das nicht - denn die einzelne Individualität | |||
sondert sich davon aus - in chauvinistischem Sinn ausgedeutet werden. | |||
Der Mensch gehört ja nur mit einem Teil seines Wesens dieser Sache an, | |||
aber insofern der Mensch dem Volk angehört, ist das in ihm wirksam. | |||
Man lernt sich über die Erde nur dadurch auskennen, daß man sich in | |||
der Zukunft nicht scheuen wird, auf diese Dinge einzugehen. Der | |||
Mensch hat eine heillose Angst vor der Wahrheit, weil durch die Wahrheit | |||
natürlich unbequeme Sachen herauskommen. Aber sobald Ernst | |||
gemacht wird mit der Wahrheit, ist es notwendig, daß man vor dieser | |||
Unbequemlichkeit nicht zurückschreckt." {{Lit|{{G|174a|259f}}}} | |||
</div> | |||
== Amerika == | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Gehen wir hinüber nach Amerika: schon äußerlich, in der äußerlichen | |||
Konfiguration, zeigt sich ja da, wie abhängig die Menschen | |||
werden von dem, was aus dem Boden ausstrahlt! In Italien aus der | |||
Luft, in Frankreich aus dem Wasser, in England aus dem, was bestimmt | |||
ist, als feste Ingredienzien in den Leib hineinzugehen, oder in ihm fest | |||
zu werden. In Amerika ist das noch anders. | |||
Sie werden überhaupt sehen, daß die geisteswissenschaftlichen Wahrheiten, | |||
an der Wirklichkeit gemessen, überall ihre Bestätigung finden. | |||
Man sucht nur heute diese Bestätigung noch nicht. Ich habe in früheren | |||
Jahren einmal angeführt, daß die Entwickelung der Bewußtseinsseele, | |||
die die Egoität des Menschen besonders heraushebt, äußerlich materiell | |||
durch den Zucker gehoben wird. Ich habe damals darauf hingewiesen, | |||
wie unendlich größer der Zuckergenuß auf den britischen Inseln ist als | |||
zum Beispiel bei dem selbstlosen russischen Volk, wo der Zuckergenuß | |||
unendlich viel geringer ist. Aber wenn man schildert, daß erst mit dem | |||
15. Jahrhundert die Bewußtseinsseele heraufkommt, um sich zu entwickeln, | |||
so sehe man nur in der Geschichte der Zuckerproduktion nach: | |||
Sie beginnt erst mit dem 15. Jahrhundert. Woher stammt denn eigentlich | |||
unsere Zuckerproduktion? Die Menschen fangen erst mit dem 15. | |||
Jahrhundert an, auf den Zucker angewiesen zu werden. Alles, was | |||
geisteswissenschaftlich wirklich aus den geistigen Welten hervorgerufen | |||
wird, wird voll bekräftigt gerade dann, wenn es so stark geistig sich | |||
entwickelt, daß es untertauchen kann in das Materielle, wo es lebt und | |||
deshalb erkannt werden muß. Sobald man hinübergeht nach Amerika, | |||
findet man nicht bloß äußerlich, daß die Europäer, die nach Amerika | |||
hinüberkommen, nach und nach andere Arme und Hände bekommen: | |||
es nähert sich die Arm- und Handbildung derjenigen der alten Indianer | |||
an, des alten Indianervolks, das in Amerika ausgerottet worden ist. | |||
Und das gilt auch von der Konfiguration der Gesichtsbildung, wenn es | |||
auch leise und erst in der dritten, vierten Generation auftritt, und natürlich | |||
darf man sich das nicht so vorstellen, daß da in der dritten, | |||
vierten Generation ein biederer britischer Spießer nun gleich ein Indianer | |||
werden könnte, sondern es zeigt sich nur in den feineren Gesichtszügen; | |||
aber es tritt schon hervor. Diesen Dingen muß man ins Gesicht | |||
sehen, denn nur dadurch wird es möglich sein, durch die Erkenntnis | |||
richtige Liebe über die Erde hin zu entwickeln. Liebe läßt sich nur dadurch | |||
entwickeln, daß man sich wirklich in die anderen Menschen hineinfindet. | |||
Dazu ist aber notwendig, daß man sie kennenlernt. Der | |||
Volksgeist wirkt auf das amerikanische Volk durch die Untergründe | |||
von der Erde herauf, durch die in der Erde schlummernden magnetischen | |||
und elektrischen Kräfte. Das Unterirdische ist es, das da heraufstrahlt | |||
und das da in Amerika das Medium abgibt, durch das der Volksgeist | |||
das Volk dirigiert." {{Lit|{{G|174a|260f}}}} | |||
</div> | |||
Der [[ahrimanisch]]e Doppelgänger steht in engem Zusammenhang mit den [[Elektrizität|elektrischen]] und [[Magnetismus|magnetischen]] Kräften der Erde, die in [[Wikipedia:Amerkia|Amerkia]] besonders stark wirken. | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Aber ein gewisser Teil des Erdbodens zeigt die meiste Verwandtschaft | |||
mit jenen Kräften. Wenn der Mensch sich dorthin versetzt, | |||
kommt er in ihr Bereich; sobald er dort weggeht, ist es ja wieder | |||
nicht so, denn das sind geographische, das sind nicht ethnographische, | |||
nicht nationale, sondern das sind rein geographische Dinge. Dasjenige | |||
Gebiet, wo am meisten Einfluß hat auf den Doppelgänger das, | |||
was von unten heraufströmt, und wo es dadurch, daß es beim Doppelgänger | |||
am meisten Verwandtschaft eingeht mit dem Ausströmenden, | |||
also sich auch wieder der Erde mitteilt, das ist dasjenige Erdengebiet, | |||
wo die meisten Gebirge nicht von Westen nach Osten, in der Querrichtung | |||
hin, sondern wo die Gebirge hauptsächlich von Norden nach | |||
Süden gehen - denn das hängt auch mit diesen Kräften zusammen -, | |||
wo man den magnetischen Nordpol in der Nähe hat. Das ist das | |||
Gebiet, wo vor allen Dingen Verwandtschaft entwickelt wird mit der | |||
mephistophelisch-ahrimanischen Natur durch die äußeren Verhältnisse. | |||
Und durch diese Verwandtschaft wird vieles bewirkt in der | |||
fortschreitenden Entwickelung der Erde. Der Mensch darf heute | |||
nicht blind durch die Entwickelung der Erde gehen; er muß solche | |||
Verhältnisse durchschauen. Europa wird sich zu Amerika nur dann | |||
in ein richtiges Verhältnis setzen können, wenn solche Verhältnisse | |||
durchschaut werden können, wenn man weiß, welche geographischen | |||
Bedingtheiten von dorther kommen. Sonst aber, wenn Europa fortfahren | |||
wird, in diesen Dingen blind zu sein, dann wird es mit diesem | |||
armen Europa so gehen, wie es mit Griechenland gegenüber Rom | |||
gegangen ist. Das darf nicht sein; die Welt darf nicht geographisch | |||
amerikanisiert werden." {{Lit|{{G|178|70}}}} | |||
</div> | |||
== Mitteleuropa == | |||
In [[Mitteleuropa]] wirkt ganz besonders das [[Wärme]]element, das in unmittelbar Beziehung zum menschlichen [[Ich]] steht. | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Und gehen wir nach Mitteleuropa; da ist es gut, die Menschen selbst | |||
nachdenken zu lassen. Aber einiges kann doch gesagt werden: Da ist | |||
eigentlich etwas stark Labiles, etwas sehr stark Intimes, was mit der | |||
materiellen Ausgestaltung des Volksgeistes, mit der materiellen Auswirkung | |||
des Volksgeistes zusammenhängt. Da ist es im wesentlichen | |||
die Wirkung von Wärme auf Wärme. Die Wärmedifferenzen, die auftreten | |||
zwischen äußerem Warmsein und innerem Warmsein, Wärme | |||
des Winters, des Frühlings, des Sommers, kurz alles, was sich in den | |||
Wärmeverhältnissen ausdrückt, das ist das Medium, durch das der | |||
Volksgeist in Mitteleuropa wirkt. Alles das, was aus" den Wärmeverhältnissen | |||
heraus auf die Blutzirkulation und die Atmung wirkt, das ist der | |||
Umweg, durch den der Volksgeist hier wirkt. Sie können das auch im | |||
Seelischen verfolgen. Wir haben noch die Möglichkeit — wenn wir nicht | |||
gerade Fritz Mauthner sind - , im Element der Sprache etwas von der | |||
Nachwirkung, ich möchte sagen, des Durchwärmtseins zu fühlen. | |||
Wenn man nicht von allen guten Geistern der Sprache verlassen ist, | |||
so ist man ßoch im Deutschen zum Beispiel imstande, in die Sprache | |||
sich hineinzufühlen, nicht bloß beim abstrakten Element stehenzubleiben, | |||
sondern sich hineinzufühlen in den Geist der Sprache, weil Wärme | |||
in Wärme physisch verwandt dem Seelischen ist. Nichts ist physisch | |||
so verwandt mit dem Seelischen als die Seelenwärme und Seelenkälte | |||
mit der physischen Wärme und physischen Kälte. Dasjenige, was in | |||
der Empfindungsseele lebt, ist schon viel fremder der Luft; dasjenige, | |||
was in der Verstandes- oder Gemütsseele lebt, ist viel fremder dem | |||
Element des Wassers, und gar dasjenige, was in der Bewußtseinsseele | |||
lebt, ist fremd dem Beefsteak, will sagen der Erde. Und gar furchtbar | |||
fremd ist, was in der menschlichen Seele zum Ausdruck kommt, demjenigen, | |||
was an magnetischen und elektrischen Kräften vom Unterirdischen | |||
hereinstrahlt in die menschliche Entwickelung im amerikanischen | |||
Volkscharakter. Daher ist so vieles da, was im amerikanischen | |||
Volkscharakter so aussieht, als ob der Amerikaner von dem, was er | |||
treibt, besessen ist, im Gegensatz zum Mitteleuropäer, der bei allem, | |||
was er treibt, mit dem Seelischen dabei sein muß, der daher auch mystische | |||
Wärme entwickeln kann, während der Amerikaner so leicht spiritistische | |||
Gesinnung entwickeln, besessen sein kann von irgendeinem | |||
Geistigen, wie man auch besessen wird von dem, was nicht mehr unmittelbar | |||
in den Menschen hereinströmt, wie Luft, Wasser, Erde, sondern | |||
nur vom Unterirdischen der Erde aus heraufwirkt, um die Volksstrukturen | |||
zu bilden." {{Lit|{{G|174a|261f}}}} | |||
</div> | |||
== Russland == | |||
In [[Wikipedia:Russland|Russland]] wirkt vornehmlich der von der Erde zurückgespiegelte [[Lichtäther]]: | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Im russischen Volkscharakter, in dem, was sich im Osten vorbereitet | |||
- wir werden über solche Dinge noch übermorgen weiterreden - , da | |||
wirkt der Volksgeist, der aber erst berufen ist in der Zukunft, durch | |||
sein Volk eine besondere Rolle zu spielen, da wirkt der Volksgeist | |||
durch das Licht, und zwar so durch das Licht, daß er nicht durch das | |||
unmittelbar von der Sonne herstrahlende Licht wirkt, sondern durch | |||
das Licht, das sich erst einsaugt in die Vegetation und in die Erde selbst | |||
und wieder zurückstrahlt. Die von der Erde, namentlich von der Vegetation | |||
zurückgestrahlte Sonnenkraft, die vom Boden aus wirkende | |||
Sonnenkraft ist dasjenige, was der russische Volksgeist benützt als sein | |||
Medium, um die Volksstruktur, die Volksorganisation zu bewirken." {{Lit|{{G|174a|262}}}} | |||
</div> | |||
<div style="margin-left:20px"> | |||
"Das Geheimnis der russischen Geographie | |||
besteht darinnen, daß das, was der Russe von der Erde aufnimmt, | |||
zuerst das der Erde mitgeteilte Licht ist, das von der Erde | |||
wieder zurückgeht. Also der Russe nimmt eigentlich aus der Erde | |||
dasjenige auf, was aus den äußeren Regionen zu der Erde erst hinströmt; | |||
der Russe liebt seine Erde, aber er liebt sie eben aus dem | |||
Grunde, weil sie ihm ein Spiegel ist des Himmels. Dadurch aber hat | |||
der Russe, wenn er noch so territorial gesinnt ist, in dieser territorialen | |||
Gesinnung etwas - wenn es auch heute noch auf einer kindlichen | |||
Stufe ist - außerordentlich Kosmopolitisches: weil die Erde, indem | |||
sie sich durch den Weltenraum bewegt, mit allen möglichen Partien | |||
des Erdenumkreises in Beziehung kommt. Und wenn man nicht dasjenige | |||
in die Seele aufnimmt, was von unten nach oben strömt in der | |||
Erde, sondern dasjenige, was von oben nach unten und wiederum | |||
hinaufströmt, dann ist es etwas anderes, als wenn man aufnimmt das, | |||
was - direkt von der Erde ausströmend - in eine gewisse Verwandtschaft | |||
zur Menschennatur gesetzt wird. Das aber, was der Russe an | |||
seiner Erde liebt, womit er sich durchdringt, das gibt ihm manche | |||
Schwäche, aber auch vor allen Dingen eine gewisse Fähigkeit, jene | |||
[[Doppelgänger]]natur zu überwinden, von der ich Ihnen vorhin gesprochen | |||
habe. Daher wird er berufen sein, in dem Zeitalter die | |||
wichtigsten Impulse zu liefern, in welchem diese Doppelgängernatur | |||
endgültig bekämpft werden muß, in der sechsten nachatlantischen | |||
Kulturperiode." {{Lit|{{G|178|69f}}}} | |||
</div> | |||
== Literatur == | |||
#Rudolf Steiner: ''Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie'', [[GA 121]] (1982), ISBN 3-7274-1210-0 {{Vorträge|121}} | |||
#Rudolf Steiner: ''Mitteleuropa zwischen Ost und West'', [[GA 174a]] (1982), ISBN 3-7274-1741-2 {{Vorträge|174a}} | |||
#Rudolf Steiner: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}} | |||
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}} | |||
{{GA}} | |||
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Äther]] |
Version vom 13. Mai 2015, 16:14 Uhr
Die Äthergeographie beschreibt die Besonderheiten der Äther-Aura der verschiedenen Erdgebiete. Sie hängt nicht nur von dem Erdgebiet als solchem ab, sondern sehr wesentlich auch von den Völkern, die dort leben oder gelebt haben. Durch die von der Erde widergespiegelten Ätherkräfte und durch die vier Elemente wirken die Volksgeister in den verschiedenen Erdgegenden unterschiedlich auf den Menschen ein. In Amerika wirken die untersinnlichen Kräfte der Elektrizität und des Magnetismus besonders stark auf den Doppelgänger.
Überblick
"Wer mit hellseherischem Bewußtsein die verschiedenen Gebiete unserer Erde durchwandert, wer mit diesem Bewußtsein den einen oder anderen Boden unserer Erde betritt, der weiß, daß in dem eigentümlichen physischen Pflanzenbild, in der eigentümlichen Konfiguration der Gesteine sich nicht alles dasjenige erschöpft, was er von diesem Boden, von diesem Bilde irgend eines Erdengebietes weiß. Wenn aber für das materialistische Bewußtsein nur von einem Abstraktum gesprochen wird, wenn wir von einem eigentümlichen Aroma, ja, von einer Aura eines bestimmten Gebietes unserer Erde sprechen, ist das wiederum begreiflich. Für das hellseherische Bewußtsein erhebt sich in der Tat über jedem Fleck unserer Erde dieses eigentümliche geistige Wolkengebilde, das man bezeichnen muß als die Äther-Aura eines besonderen Erdengebietes. Diese Äther-Aura ist anders, ganz anders über den Gefilden der Schweiz als über den Gefilden Italiens und wieder anders über den Gefilden Norwegens, Dänemarks oder Deutschlands. So wahr jeder Mensch seinen eigenen Ätherleib hat, so wahr ist über jedem Gebiete unserer Erdoberfläche eine Art Äther-Aura aufgetürmt.
Diese Äther-Aura nun unterscheidet sich sehr wesentlich von anderen ätherischen Auren, sagen wir von den ätherischen Auren der Menschen. Wenn wir einen Menschen betrachten, der im Leben steht, dann finden wir, daß die Äther-Aura des Menschen an diesen Menschen gebunden ist, so lange er lebt, das heißt von der Geburt bis zum Tode. Sie war also sozusagen verbunden mit seinem physischen Leibe und ändert sich eigentlich nur insoweit, als der Mensch im Leben eine Entwicklung durchmacht, wenn er in bezug auf Intelligenz, Moral und so weiter höher steigt. Dann aber sehen wir immer, daß diese Äther-Aura des Menschen sozusagen von innen heraus sich ändert, gewisse Einschlüsse bekommt, die von innen aufglänzen, aufleuchten. Anders ist das bei jenen Äther-Auren, welche über den verschiedenen Ländergebieten wahrzunehmen sind. Gewiß, sie haben durch lange Zeiten hindurch einen gewissen Grundton, und sie haben etwas, was durch lange Zeiten hindurch bleibt. Aber es gibt in diesen Äther-Auren auch rasch sich vollziehende Änderungen, und diese rasch sich vollziehenden Änderungen sind das, was diese Auren von den menschlichen Auren unterscheidet, die sich langsam und allmählich ändern und, wenn sie sich ändern, diese Änderung nur von innen heraus vollziehen. Diese Auren über den verschiedenen Ländergebieten ändern sich nämlich im Laufe der Entwickelung der Erdenmenschheit dann, wenn ein Volk seinen Wohnsitz verläßt und von einem anderen Erdengebiete Besitz ergreift. Das ist das Eigentümliche, daß in der Tat die Äther-Aura, die über einem bestimmten Erdengebiete ist, nicht allein abhängt von dem, was sozusagen aus dem Boden aufsteigt, sondern daß sie davon abhängt, welches Volk zuletzt seinen Wohnsitz auf diesem Erdengebiete aufgeschlagen hatte." (Lit.: GA 121, S. 35f)
Italienische und spanische Halbinsel
In Italien und Spanien wirkt der Volksgeist durch das Luftelement und den Atmungsprozess.
"Die Brücke zwischen dem rein geistigen Wesen des Erzengels und dem Volkswesen ist eine materielle, wenn auch nicht eine so festumrissene, scharf konturierte wie unser Leib. Wir fragen zum Beispiel: Wie ist das bei dem Volk, das die apenninische Halbinsel bewohnt, wie ist das bei dem Volk, das früher die Römer waren, das heute die italienisch gewordenen Germanen sind? Denn im Grunde genommen ist dort die Mehrzahl der Bewohner von heute nur umgewandeltes Germanenvolk, aber ihre Konfiguration, ihre Volksbestimmtheit bekommen sie durch etwas anderes, bekommen sie dadurch, daß in ihrem Atmungsprozeß, in die Luft ihres Atmungsprozesses, der Erzengel sich hinein, man kann nicht sagen, inkarniert, aber sich hinein, nun, sagen wir, verluftet. Und indem sie mit der Luft atmen, stehen die Bewohner der italienischen Halbinsel mit ihrem Erzengel in Verbindung. Und wer richtig studieren will, so daß er wirklich etwas erkennt von dem, was da eigentlich wirkt, der muß den eigentümlichen Zusammenhang der Bewohner dieser Halbinsel - auch der spanischen Halbinsel, aber da schon weniger - mit der Atmung, mit der Luft studieren. Er muß wissen, wie die Luft und der besondere Atmungsprozeß sich hineinleben in das menschliche Innenwesen." (Lit.: GA 174a, S. 259)
"Der Mensch atmet. Dadurch steht er in einem fortwährenden Zusammenhange mit der ihn umgebenden Luft. Er atmet sie ein, er atmet sie aus. Und wenn in einem besonderen Falle der Volksgeist durch die Konfiguration der Erde und durch Verhältnisse verschiedenster Art gerade den Umweg über die Atmung wählt und damit durch die Atmung die besondere Konfiguration, die Charakterisierung des betreffenden Volkes hervorruft, so kann man sagen: Der Volksgeist wirkt durch die Luft auf das betreffende Volk. - Das ist in der Tat namentlich in besonders hervorragendem Maße der Fall bei denjenigen Völkerschaften, die jemals die italienische Halbinsel bewohnt haben. Auf der italienischen Halbinsel ist die Luft der Vermittler für die Wirkungen des Volksgeistes auf den Menschen. Man kann sagen, die Luft Italiens ist dasjenige Mittel, dasjenige Medium, durch das der Volksgeist seine Wirkungen in den Menschen ausprägt, welche die italienische Halbinsel bewohnen, um ihnen die besondere Konfiguration zu geben, durch welche sie eben das italienische Volk sind, das alte römische Volk gewesen sind und so weiter. Man kann also gerade das, was scheinbar materielle Wirkungen sind, in seinen geistigen Untergründen erforschen, wenn man die geisteswissenschaftlichen Wege geht." (Lit.: GA 181, S. 149)
Das betrifft aber nur die Wirkungen auf den Organismus außerhalb des Hauptes. Dem wirkt entgegen das Nervensystem des Kopfes.
"Nun begreift man aber die Sache nicht vollständig, wenn man dieses Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung nur einseitig ins Auge faßt. Das gäbe doch nur eine sehr einseitige Auffassung, wenn Sie bloß dieses ins Auge faßten. Sie müssen sich dabei an das erinnern, was ich schon Öfter gesagt habe: Der Mensch ist ein zwiespältiges Wesen; das Haupt und der übrige Organismus wirken für sich. - Eigentlich geschieht die Wirkung, von der ich jetzt mit Bezug auf das italienische und das französische Volk gesprochen habe, nur auf den übrigen Organismus, außerhalb des Hauptes, und von dem Haupte aus geht eine andere Wirkung. Und erst durch das Zusammengehen der Wirkung, die vom Haupte ausgeht, und jener, die vom übrigen Organismus kommt, entsteht in vollständiger Weise das, was sich dann im Volkscharakter ausprägt. Es wird die Wirkung, die vom Haupte ausgeht, sozusagen neutralisiert durch die vom übrigen Organismus ausgehende Wirkung. Daher könnte man sagen: Mit dem, was der Bewohner Italiens durch die Luft einatmet, was überhaupt für den übrigen Organismus, außerhalb des Hauptes, bestimmend ist in der Atmung, mit dem wirkt bei ihm zusammen vom Haupte aus die Konfiguration des Nervensystems des Kopfes, wie es geistig differenziert ist, also insofern der Mensch Nervenmensch des Hauptes ist." (Lit.: GA 181, S. 150)
Frankreich
In Frankreich wirkt der Volksgeist durch alles, was flüssig ist, also durch das Wasserelement, insbesondere auch durch den Wein.
"Anders ist das bei denjenigen, die das heutige Frankreich bevölkern. Da schlägt der Erzengel eine andere Brücke, da wirkt er auf den Menschen durch alles dasjenige, was in des Menschen Naturentwickelung flüssig ist. Die Franzosen trinken vielfach ihren Volkscharakter mit ihren Weinen, aber auch noch mit anderem, was in dem Organismus als flüssiges Element figuriert." (Lit.: GA 174a, S. 259)
England - Britische Inseln
Auf den Britischen Inseln wirk der Volksgeist vornehmlich durch das feste Erdelement.
"Die Bewohner der britischen Insel, sie empfangen mit dem im Leibe sich entwickelnden Festen dasjenige, was ihnen der Erzengel zu geben hat. Sie nehmen es auf, indem sich die festen Bestandteile in ihrem Leibe bilden, mit der festen Organisation. Es ist natürlich nur auf einem Gebiet, wo es sich radikal ausdrückt, aber es ist trotzdem nicht bloß eine bissige Wahrheit, sondern eine geisteswissenschaftliche Wahrheit: Indem der Engländer sein Beefsteak ißt, wirkt der Erzengel an ihm. Natürlich kann das nicht - denn die einzelne Individualität sondert sich davon aus - in chauvinistischem Sinn ausgedeutet werden. Der Mensch gehört ja nur mit einem Teil seines Wesens dieser Sache an, aber insofern der Mensch dem Volk angehört, ist das in ihm wirksam. Man lernt sich über die Erde nur dadurch auskennen, daß man sich in der Zukunft nicht scheuen wird, auf diese Dinge einzugehen. Der Mensch hat eine heillose Angst vor der Wahrheit, weil durch die Wahrheit natürlich unbequeme Sachen herauskommen. Aber sobald Ernst gemacht wird mit der Wahrheit, ist es notwendig, daß man vor dieser Unbequemlichkeit nicht zurückschreckt." (Lit.: GA 174a, S. 259f)
Amerika
"Gehen wir hinüber nach Amerika: schon äußerlich, in der äußerlichen Konfiguration, zeigt sich ja da, wie abhängig die Menschen werden von dem, was aus dem Boden ausstrahlt! In Italien aus der Luft, in Frankreich aus dem Wasser, in England aus dem, was bestimmt ist, als feste Ingredienzien in den Leib hineinzugehen, oder in ihm fest zu werden. In Amerika ist das noch anders. Sie werden überhaupt sehen, daß die geisteswissenschaftlichen Wahrheiten, an der Wirklichkeit gemessen, überall ihre Bestätigung finden. Man sucht nur heute diese Bestätigung noch nicht. Ich habe in früheren Jahren einmal angeführt, daß die Entwickelung der Bewußtseinsseele, die die Egoität des Menschen besonders heraushebt, äußerlich materiell durch den Zucker gehoben wird. Ich habe damals darauf hingewiesen, wie unendlich größer der Zuckergenuß auf den britischen Inseln ist als zum Beispiel bei dem selbstlosen russischen Volk, wo der Zuckergenuß unendlich viel geringer ist. Aber wenn man schildert, daß erst mit dem 15. Jahrhundert die Bewußtseinsseele heraufkommt, um sich zu entwickeln, so sehe man nur in der Geschichte der Zuckerproduktion nach: Sie beginnt erst mit dem 15. Jahrhundert. Woher stammt denn eigentlich unsere Zuckerproduktion? Die Menschen fangen erst mit dem 15. Jahrhundert an, auf den Zucker angewiesen zu werden. Alles, was geisteswissenschaftlich wirklich aus den geistigen Welten hervorgerufen wird, wird voll bekräftigt gerade dann, wenn es so stark geistig sich entwickelt, daß es untertauchen kann in das Materielle, wo es lebt und deshalb erkannt werden muß. Sobald man hinübergeht nach Amerika, findet man nicht bloß äußerlich, daß die Europäer, die nach Amerika hinüberkommen, nach und nach andere Arme und Hände bekommen: es nähert sich die Arm- und Handbildung derjenigen der alten Indianer an, des alten Indianervolks, das in Amerika ausgerottet worden ist. Und das gilt auch von der Konfiguration der Gesichtsbildung, wenn es auch leise und erst in der dritten, vierten Generation auftritt, und natürlich darf man sich das nicht so vorstellen, daß da in der dritten, vierten Generation ein biederer britischer Spießer nun gleich ein Indianer werden könnte, sondern es zeigt sich nur in den feineren Gesichtszügen; aber es tritt schon hervor. Diesen Dingen muß man ins Gesicht sehen, denn nur dadurch wird es möglich sein, durch die Erkenntnis richtige Liebe über die Erde hin zu entwickeln. Liebe läßt sich nur dadurch entwickeln, daß man sich wirklich in die anderen Menschen hineinfindet. Dazu ist aber notwendig, daß man sie kennenlernt. Der Volksgeist wirkt auf das amerikanische Volk durch die Untergründe von der Erde herauf, durch die in der Erde schlummernden magnetischen und elektrischen Kräfte. Das Unterirdische ist es, das da heraufstrahlt und das da in Amerika das Medium abgibt, durch das der Volksgeist das Volk dirigiert." (Lit.: GA 174a, S. 260f)
Der ahrimanische Doppelgänger steht in engem Zusammenhang mit den elektrischen und magnetischen Kräften der Erde, die in Amerkia besonders stark wirken.
"Aber ein gewisser Teil des Erdbodens zeigt die meiste Verwandtschaft mit jenen Kräften. Wenn der Mensch sich dorthin versetzt, kommt er in ihr Bereich; sobald er dort weggeht, ist es ja wieder nicht so, denn das sind geographische, das sind nicht ethnographische, nicht nationale, sondern das sind rein geographische Dinge. Dasjenige Gebiet, wo am meisten Einfluß hat auf den Doppelgänger das, was von unten heraufströmt, und wo es dadurch, daß es beim Doppelgänger am meisten Verwandtschaft eingeht mit dem Ausströmenden, also sich auch wieder der Erde mitteilt, das ist dasjenige Erdengebiet, wo die meisten Gebirge nicht von Westen nach Osten, in der Querrichtung hin, sondern wo die Gebirge hauptsächlich von Norden nach Süden gehen - denn das hängt auch mit diesen Kräften zusammen -, wo man den magnetischen Nordpol in der Nähe hat. Das ist das Gebiet, wo vor allen Dingen Verwandtschaft entwickelt wird mit der mephistophelisch-ahrimanischen Natur durch die äußeren Verhältnisse. Und durch diese Verwandtschaft wird vieles bewirkt in der fortschreitenden Entwickelung der Erde. Der Mensch darf heute nicht blind durch die Entwickelung der Erde gehen; er muß solche Verhältnisse durchschauen. Europa wird sich zu Amerika nur dann in ein richtiges Verhältnis setzen können, wenn solche Verhältnisse durchschaut werden können, wenn man weiß, welche geographischen Bedingtheiten von dorther kommen. Sonst aber, wenn Europa fortfahren wird, in diesen Dingen blind zu sein, dann wird es mit diesem armen Europa so gehen, wie es mit Griechenland gegenüber Rom gegangen ist. Das darf nicht sein; die Welt darf nicht geographisch amerikanisiert werden." (Lit.: GA 178, S. 70)
Mitteleuropa
In Mitteleuropa wirkt ganz besonders das Wärmeelement, das in unmittelbar Beziehung zum menschlichen Ich steht.
"Und gehen wir nach Mitteleuropa; da ist es gut, die Menschen selbst nachdenken zu lassen. Aber einiges kann doch gesagt werden: Da ist eigentlich etwas stark Labiles, etwas sehr stark Intimes, was mit der materiellen Ausgestaltung des Volksgeistes, mit der materiellen Auswirkung des Volksgeistes zusammenhängt. Da ist es im wesentlichen die Wirkung von Wärme auf Wärme. Die Wärmedifferenzen, die auftreten zwischen äußerem Warmsein und innerem Warmsein, Wärme des Winters, des Frühlings, des Sommers, kurz alles, was sich in den Wärmeverhältnissen ausdrückt, das ist das Medium, durch das der Volksgeist in Mitteleuropa wirkt. Alles das, was aus" den Wärmeverhältnissen heraus auf die Blutzirkulation und die Atmung wirkt, das ist der Umweg, durch den der Volksgeist hier wirkt. Sie können das auch im Seelischen verfolgen. Wir haben noch die Möglichkeit — wenn wir nicht gerade Fritz Mauthner sind - , im Element der Sprache etwas von der Nachwirkung, ich möchte sagen, des Durchwärmtseins zu fühlen. Wenn man nicht von allen guten Geistern der Sprache verlassen ist, so ist man ßoch im Deutschen zum Beispiel imstande, in die Sprache sich hineinzufühlen, nicht bloß beim abstrakten Element stehenzubleiben, sondern sich hineinzufühlen in den Geist der Sprache, weil Wärme in Wärme physisch verwandt dem Seelischen ist. Nichts ist physisch so verwandt mit dem Seelischen als die Seelenwärme und Seelenkälte mit der physischen Wärme und physischen Kälte. Dasjenige, was in der Empfindungsseele lebt, ist schon viel fremder der Luft; dasjenige, was in der Verstandes- oder Gemütsseele lebt, ist viel fremder dem Element des Wassers, und gar dasjenige, was in der Bewußtseinsseele lebt, ist fremd dem Beefsteak, will sagen der Erde. Und gar furchtbar fremd ist, was in der menschlichen Seele zum Ausdruck kommt, demjenigen, was an magnetischen und elektrischen Kräften vom Unterirdischen hereinstrahlt in die menschliche Entwickelung im amerikanischen Volkscharakter. Daher ist so vieles da, was im amerikanischen Volkscharakter so aussieht, als ob der Amerikaner von dem, was er treibt, besessen ist, im Gegensatz zum Mitteleuropäer, der bei allem, was er treibt, mit dem Seelischen dabei sein muß, der daher auch mystische Wärme entwickeln kann, während der Amerikaner so leicht spiritistische Gesinnung entwickeln, besessen sein kann von irgendeinem Geistigen, wie man auch besessen wird von dem, was nicht mehr unmittelbar in den Menschen hereinströmt, wie Luft, Wasser, Erde, sondern nur vom Unterirdischen der Erde aus heraufwirkt, um die Volksstrukturen zu bilden." (Lit.: GA 174a, S. 261f)
Russland
In Russland wirkt vornehmlich der von der Erde zurückgespiegelte Lichtäther:
"Im russischen Volkscharakter, in dem, was sich im Osten vorbereitet - wir werden über solche Dinge noch übermorgen weiterreden - , da wirkt der Volksgeist, der aber erst berufen ist in der Zukunft, durch sein Volk eine besondere Rolle zu spielen, da wirkt der Volksgeist durch das Licht, und zwar so durch das Licht, daß er nicht durch das unmittelbar von der Sonne herstrahlende Licht wirkt, sondern durch das Licht, das sich erst einsaugt in die Vegetation und in die Erde selbst und wieder zurückstrahlt. Die von der Erde, namentlich von der Vegetation zurückgestrahlte Sonnenkraft, die vom Boden aus wirkende Sonnenkraft ist dasjenige, was der russische Volksgeist benützt als sein Medium, um die Volksstruktur, die Volksorganisation zu bewirken." (Lit.: GA 174a, S. 262)
"Das Geheimnis der russischen Geographie besteht darinnen, daß das, was der Russe von der Erde aufnimmt, zuerst das der Erde mitgeteilte Licht ist, das von der Erde wieder zurückgeht. Also der Russe nimmt eigentlich aus der Erde dasjenige auf, was aus den äußeren Regionen zu der Erde erst hinströmt; der Russe liebt seine Erde, aber er liebt sie eben aus dem Grunde, weil sie ihm ein Spiegel ist des Himmels. Dadurch aber hat der Russe, wenn er noch so territorial gesinnt ist, in dieser territorialen Gesinnung etwas - wenn es auch heute noch auf einer kindlichen Stufe ist - außerordentlich Kosmopolitisches: weil die Erde, indem sie sich durch den Weltenraum bewegt, mit allen möglichen Partien des Erdenumkreises in Beziehung kommt. Und wenn man nicht dasjenige in die Seele aufnimmt, was von unten nach oben strömt in der Erde, sondern dasjenige, was von oben nach unten und wiederum hinaufströmt, dann ist es etwas anderes, als wenn man aufnimmt das, was - direkt von der Erde ausströmend - in eine gewisse Verwandtschaft zur Menschennatur gesetzt wird. Das aber, was der Russe an seiner Erde liebt, womit er sich durchdringt, das gibt ihm manche Schwäche, aber auch vor allen Dingen eine gewisse Fähigkeit, jene Doppelgängernatur zu überwinden, von der ich Ihnen vorhin gesprochen habe. Daher wird er berufen sein, in dem Zeitalter die wichtigsten Impulse zu liefern, in welchem diese Doppelgängernatur endgültig bekämpft werden muß, in der sechsten nachatlantischen Kulturperiode." (Lit.: GA 178, S. 69f)
Literatur
- Rudolf Steiner: Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie, GA 121 (1982), ISBN 3-7274-1210-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Mitteleuropa zwischen Ost und West, GA 174a (1982), ISBN 3-7274-1741-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen, GA 178 (1992), ISBN 3-7274-1780-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft, GA 181 (1991), ISBN 3-7274-1810-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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