Vril und Kategorie:Rationalismus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Edward George Earle Lytton Bulwer Lytton, 1st Baron Lytton by Henry William Pickersgill.jpg|mini|[[Edward Bulwer-Lytton]], Porträt von Henry William Pickersgill]]
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[[Datei:Bulwer-Lytton Vril Einband 1922 Schaerfe.jpg|mini|[[Edward Bulwer-Lytton]]: ''Vril oder eine Menschheit der Zukunft'', deutsche Übersezung von [[Günther Wachsmuth]] (1922)]]
[[Kategorie:Philosophie nach Richtung]]
[[Kategorie:Philosophische Richtung]]
[[Kategorie:Rationalismus|!]]
[[Kategorie:Philosophie des Barock]]
[[Kategorie:Erkenntnistheorie nach Richtung]]
[[Kategorie:Erkenntnistheoretische Richtung]]
[[Kategorie:Weltanschauung als Thema]]


'''Vril''' (abgeleitet vermutlich von [[lat.]] ''virilis'' „männlich“, „kraftvoll“) ist eine geheimnisvolle [[psychophysisch]]e [[Vitalkraft]], auch '''Vril-Kraft''' genannt, die [[Edward Bulwer-Lytton]] (1803–1873) in seinem [[Wikipedia:1871|1871]] erschienen [[Wikipedia:Roman|Roman]] ''The Coming Race'' („Das kommende Geschlecht“) beschrieben hat. Bulwer-Lytton beschreibt darin das eigentümliche Geschlecht der ''Vril-Ya'', die durch einen Naturkatastrophe vom Rest der [[Menschheit]] abgeschnitten wurden und seitdem in einem unterirdischen Höhlensystem leben. Durch [[Eugenik|eugenische]] Maßnahmen sind sie allen anderen [[Rassen]] überlegen und können durch die ''Vril-Kräfte'' alle tote und lebendige [[Materie]] unmittelbar beherrschen - zu heilsamen, aber auch zu zerstörerischen Zwecken. Dem Erzähler in Bulwer-Lyttons Roman gelingt schließlich die Flucht und er warnt eindringlich vor der Gefahr, die entstünde, wenn die ''Vril-Ya'' jemals an die Oberfläche zurückkehrten. Bulwer-Lyttons Schilderungen wurden später auch im Sinne der [[Wikipedia:Nationalsozialismus|nationalsozialistsichen]] [[Rassen]]ideologie missdeutet (vgl. z.B. die sog. [[Wikipedia:Vril-Gesellschaft|Vril-Gesellschaft]]).
[[Kategorie:Barock]]
 
Die [[Theosophie|Theosophin]] [[Helena Petrovna Blavatsky]] hat darauf hingewiesen, dass die ''Vril-Kraft'' tatsächlich schon von den alten [[Atlantis|Atlantiern]] benutzt wurde und nun in erneuerter Form wiedererweckt werden soll. [[John Worrell Keely]] habe versucht, diese Kraft, die die Atlantier '''Mash-mak''' genannt hätten und die eine furchtbare „siderische Kraft“ sei, in dem von ihm konstruierten [[Keely-Motor]] nutzbar zu machen, was aber letztlich misslungen sei. In ihrer «[[Geheimlehre]]» schreibt sie:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn die Frage gestellt wird, warum es Herrn Keely nicht erlaubt. wurde, eine
gewisse Grenze zu überschreiten, so ist die Antwort leicht. Es war deshalb, weil
das, was er unbewußt entdeckt hat, die furchtbare siderische Kraft ist, welche
den Atlantiern bekannt war und von ihnen Mash-mak genannt wurde, und von
den ârischen Rishis in ihrer Astra Vidyâ mit einem Namen bezeichnet wurde, den
zu veröffentlichen wir nicht für gut finden. Sie ist die Vril von Bulwer Lyttons
''Zukünftiger Rasse'' und den zukünftigen Rassen unserer Menschheit. Der Name
Vril mag eine Erdichtung sein; die Kraft selbst ist eine Thatsache, an der man in
Indien ebenso wenig zweifelt, als an der Existenz der Rishis, da sie in allen
geheimen Büchern erwähnt wird." {{Lit|Helena P. Blavatsky: ''Die Geheimlehre'', Band 1, 3. Teil, Abteilung IX}} [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/theosophie/Blavatsky_Geheimlehre_I.pdf#page=922]
</div>
 
[[William Scott-Elliot]] berichtete 1896 in ''The Story of Atlantis'', dass sich die Atlantier dieser Kraft bedient hätten, um ihre Luftschiffe anzutreiben. 
 
Auch [[Rudolf Steiner]] hat sich in seinen frühen [[Theosophie|theosophisch]]-[[Anthroposophie|anthroposophischen]] Vorträgen (vgl. dazu vor allem [[GA 93]]) über die ''Vril-Kraft'' geäußert, die eigentlich die [[Pflanzen|pflanzliche]] Wachstumskraft sei, und auf ihre künftige Bedeutung für das [[Soziales Leben|soziale Leben]] und auf den Zusammenhang mit dem [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] hingewiesen. Diese Kraft, die Steiner später auch als die sog. „[[Dritte Kraft]]“ bezeichnet hat, könne künftig aber nur durch eine entsprechende [[geist]]ige Entwicklung, die im Sinne des echten [[Rosenkreuzer]]tums die bewusste Verbindung mit der [[Christus|Christus-Kraft]] sucht, wiedererweckt werden. Auf Wunsch Rudolf Steiners übersetzte [[Günther Wachsmuth]] 1922 Bulwers Roman ins Deutsche<ref> Guenther Wachsmuth: ''Vorwort des Übersetzers''; In: Edward Bulwer-Lytton: ''Vril oder eine Menschheit der Zukunft'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2003, S. 6</ref>.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Sozialismus
kann nicht mehr durch unlebendige Kräfte bemeistert werden. Die
Ideen der Französischen Revolution, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
waren die letzten Ideen, die aus dem Unlebendigen flossen. Unfruchtbar,
dem Sterben geweiht ist alles dasjenige, was noch in demselben
Geleise bleibt. Denn das heute in der Welt bestehende große
Übel, das ungeheure Elend, das mit so furchtbarer Gewalt zum Ausdruck
kommt in dem, was man die soziale Frage nennt, kann nicht
mehr mit dem Unlebendigen gemeistert werden. Dazu bedarf es einer
königlichen Kunst; und diese königliche Kunst ist es, die inauguriert
worden ist in dem Symbol des Heiligen Gral.
 
Der Mensch muß durch diese königliche Kunst etwas in seine Hand
bekommen, was ähnlich ist derjenigen Kraft, die in der Pflanze sproßt,
derjenigen Kraft, die der Magier verwendet, wenn er die Pflanze, die
vor ihm steht, schneller wachsen macht. In ähnlicher Weise muß von
dieser Kraft ein Teil verwendet werden zum sozialen Heil. Diese
Kraft, die beschrieben worden ist von solchen, die etwas von den
rosenkreuzerischen Geheimnissen wissen, wie zum Beispiel von Bulwer
in seinem Zukunftsroman «Vril», ist gegenwärtig aber noch in elementarem
Keimzustande. Sie wird in der Freimaurerei der Zukunft
der eigentliche Inhalt der höheren Grade sein. Die königliche Kunst
wird in der Zukunft eine soziale Kunst sein." {{Lit|{{G|093|281}}}}
</div>
 
In einer Fragenbeantwortung zu einem Vortrag Leipzig vom 13. Oktober 1906 sagte Rudolf Steiner:
 
<div style="margin-left:20px">
"Alles, was es früher in der Welt gab, kommt wieder. Der Vril-Kraft liegt etwas Besonderes zugrunde. Jetzt kann der Mensch eigentlich
nur die Kräfte der mineralischen Natur benutzen. Schwerkraft
ist mineralisch, Elektrizität ist ebenfalls mineralisch. Den Betrieb
von Eisenbahnen verdanken wir der Steinkohle. Was aber der
Mensch noch nicht zu benützen versteht, das ist die pflanzliche
Kraft. Die Kraft, die in einem Getreidefeld die Halme herauswachsen
läßt, ist noch eine latente Kraft, und diese wird der Mensch
ebenso in seinen Dienst zwingen wie die Kraft der Steinkohle. Das
ist Vril. Es ist dieselbe Kraft, die die Fakire noch benützen. Sie
leben im Atavismus - Ahnenzustandsmerkmal." {{Lit|{{G|097|298f}}}}
</div>
 
In den Notizen von unbekannter Hand zu einem von Rudolf Steiner in Berlin am 2. Januar 1906 gehaltenen Vortrag, der nur mangelhaft festgehalten wurde, heißt es:
 
<center>
{|
|-
| menschl. <br>Kraft
 
göttl. <br>Kraft
|| [[Datei:Hexagram.svg|center|50px|Hexagramm]]
|| «Dies Dreieck ist das Symbol des Heiligen Gral und auch das Symbol der Erweckung der Meisterschaft im Lebendigen. Das ist die Christuskraft, die beschrieben ist als Vril im Zanoni. Sie ist jetzt im elementaren Keimzustand und sie wird das sein, was die königliche Kunst in Zukunft als eigentlichen Inhalt für die Hochgrade enthalten wird. Der Mensch muß sie sich ganz allein, ohne viel zu fragen, erringen.» {{Lit|{{G|093|346}}}}
|}
</center>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
 
* Edward Bulwer-Lytton: ''The Coming Race'', 1871;
** Edward Bulwer-Lytton, [[Guenther Wachsmuth]] (Übers.): ''Vril oder eine Menschheit der Zukunft'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2003, ISBN 9783723500231
** Edward Bulwer-Lytton: Das kommende Geschlecht. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-12720-1.
* Helene Petrovna Blavatsky, Robert Froebe (Übers.): ''Die Geheimlehre''. Theosophisches Verlagshaus, Leipzig 1899 (vollständige 4-bändige Ausgabe als Reprint bei: Edition 3 Masques, Burgh-Haamstede 1998. ISBN 3-927837-59-8)
* Helene Petrovna Blavatsky: ''Die Geheimlehre'', [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/theosophie/Blavatsky_Geheimlehre_I.pdf Band I (PDF, 3,6 Mb)],  [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/theosophie/Blavatsky_Geheimlehre_II.pdf Band II (PDF, 4,8 Mb)] und [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/theosophie/Blavatsky_Geheimlehre_III.pdf Band III (PDF, 2,6 Mb)]
* William Scott-Elliot: ''The Story of Atlantis'', 1896 [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Scott-Elliot_The_Story_of_Atlantis.pdf]
* Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Okkultismus]] [[Kategorie:Rosenkreuzer]] [[Kategorie:Freimaurerei]] [[Kategorie:Gral]]

Version vom 15. April 2019, 03:24 Uhr