Nieren und Stoffwechsel: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Nebenniere.jpg|mini|Nieren und Nebennieren des Menschen]]
Der '''Stoffwechsel''' oder '''Metabolismus''' (von {{ELSalt|μεταβολισμός}}, ''metabolismós'' „Umwandlung, Veränderung“) ist im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] zentriert, umfasst dabei aber die Gesamtheit aller [[Biochemie|biochemischer]] Vorgänge des [[Organismus]] und wird sehr wesentlich durch [[Rhythmus|rhythmische]] [[Prozess]]e bestimmt, in denen sich das Verhältnis der [[Erde (Planet)|Erde]] zum [[Kosmos]] widerspiegelt. Der Metabolismus umfasst Aufbau und Abbbau, die im rhythmisch wechselnden Gleichgewicht gehalten werden müssen. Die Stoffwechselprodukte werden als '''Metabolite''' bezeichnet. Die Umwandlung körperfremder in körpereigene Stoffe, z.B. durch [[Photosynthese]], wird als [[Assimilation]] bezeichnet. Grundsätzlich laufen im menschlichen [[Körper]] dieselben [[physik]]alischen und [[Chemie|chemischen]] Prozesse ab wie in der ihn umgebenden [[Physische Welt|physischen Welt]], doch stehen sie, wie auch die [[Chronobiologie]] zeigt, im [[leben]]digen [[Organismus]] unter der höheren [[Rhythmus|rhythmisch]]-[[zeit]]lichen Ordnung des [[Ätherleib]]s.


Die '''Nieren''' ({{laS|''ren''}}, {{grS|''νεφρός''}} ''nephros'') sind paarig angelegte, zum [[Wikipedia:Harnorgan|Harnsystem]] gehörige [[Organ]]e des [[Mensch]]en und der [[Wirbeltiere]]. Sie dienen der Ausscheidung von [[Gift]]stoffen und der regulären Endprodukte des [[Stoffwechsel]]s. An ihrem oberen bzw. vorderen Pol sitzen die '''Nebennieren''' ([[lat.]] ''Glandula adrenalis'' oder ''Glandula suprarenalis''), die als [[Drüsen]] verschiedene [[Wikipedia:Hormon|Hormon]]e [[Absonderung|absondern]] (''Nebennierenrinde'') und mit dem [[Vegetatives Nervensystem|vegetativen Nervensystem]] verbunden sind (''Nebennierenmark'').
{{GZ|Den physischen Körper mit allen seinen Organen, einschließlich
des Nervensystems, des Gehirns und aller Sinnesorgane
kann die Theosophie nach ihrer Beobachtung nur
ansehen als eines der Glieder, aus dem der ganze, volle
Mensch besteht. Dieser physische Körper enthält Stoffe und
Kräfte, die der Mensch gemeinschaftlich hat mit der ganzen
übrigen physischen Welt. Dasjenige, was sich in uns in
chemischen und physikalischen Prozessen abspielt, ist nichts
anderes, als was sich auch außerhalb unseres Körpers in der
physischen Welt, in den chemischen Vorgängen abspielt.
Aber wir müssen uns fragen: Warum spielen sich diese physikalischen
und chemischen Prozesse innerhalb unseres Körpers
so ab, daß sie vereinigt sind zu einem physischen Organismus?
Darüber kann uns keine physische Wissenschaft
einen Aufschluß geben. Die physische Naturwissenschaft
kann uns nur über das belehren, was sich an physischen und
chemischen Prozessen in uns abspielt, und es wäre gewiß
nicht angemessen, wenn der Naturforscher den Menschen
deshalb einen wandelnden Kadaver nennen würde, weil er
als Anatom nur Physisches in dem menschlichen Körper
entdecken kann. Es muß etwas da sein, was die chemischen
und physikalischen Prozesse zusammenhält, sie gleichsam
gruppiert in der Form, wie sie sich innerhalb des menschlichen
Körpers abspielen. Dieses nächste Glied der menschlichen
Wesenheit nennen wir in der Theosophie den sogenannten
Ätherdoppelkörper.|52|254f}}


[[Makrokosmos|Makrokosmisch]] entspricht den Nieren die [[Venus]] und als [[Planetenmetall]] das [[Kupfer]]. Das Nierensystem hängt nach [[Rudolf Steiner]] mit dem [[Luft]]element zusammen, insbesondere mit dem in der Luft enthaltenen [[Stickstoff]], und strahlt die Tätigkeit des [[Astralleib]]s in den ganzen [[Organismus]] und sorgt so für dessen [[Empfindung]]sfähigkeit bzw. [[Beseelung]].
{{GZ|Sie werden niemals begreifen können, wie durch Summierung von
mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgängen die Erscheinungen
des Lebens erklärbar sein sollen. Daß sich Lebendiges
in Lebloses verwandle, ist durchaus begreiflich und durch die
tägliche Erfahrung bewiesen; daß sich Lebendiges aus Leblosem
entwickle, widerstreitet aller in das Wesen der Dinge dringenden
Beobachtung. Die unorganischen Vorgänge sind im organischen
Körper in gesteigerter Form vorhanden, in einer Form, die ihnen
innerhalb der unorganischen Natur nicht zukommt. Sie können
sich nicht selbst zu organischer Tätigkeit steigern, sondern müssen,
um dem Leben zu dienen, erst von einem Organismus eingefangen,
angeeignet werden.|30|355}}


== Nierensystem und astralische Organisation ==
{{GZ|... gewiß, es sind im
physischen Menschenleibe dieselben Stoffe und Kräfte wirksam
wie im Mineral; aber ihre Wirksamkeit ist während
des Lebens in einen höheren Dienst gestellt. Sie wirken erst
der mineralischen Welt gleich, wenn der Tod eingetreten ist.
Da treten sie auf, wie sie ihrer eigenen Wesenheit gemäß
auftreten müssen, nämlich als Auflöser der physischen Leibesgestaltung.|13|53}}


{{GZ|... die Niere hat eine innige Beziehung zum astralischen Leib, und die Leber zum Ich.|218|80}}
Die rein [[Mechanik|mechanischen]], physikalischen und chemischen Vorgänge werden im lebendigen Organismus gleichsam im dreifachen Sinn von [[Hegel]]s [[Dialektische Aufhebung|dialektischer Aufhebung]] in ihrer rein anorganischen Tätigkeit ''aufgehoben'', auf ein höheres funktionales Niveau ''hinaufgehoben'' und in dieser erhöhten Form zugleich ''bewahrt''.


{{GZ|Denn denken Sie sich nur einmal — ich muß
{{GZ|Unsere Naturauffassung strebt deutlich dem Ziele zu, das Leben
Sie jetzt darauf aufmerksam machen —, wie durch Lungen- und
der Organismen nach denselben Gesetzen zu erklären, nach denen
Herzorganisation der Sauerstoff eingreift in das Ätherische, so greift
auch die Erscheinungen der leblosen Natur erklärt werden müssen.
von einem anderen Organsystem aus das Astralische ein in die
Mechanische, physikalische, chemische Gesetzmäßigkeit wird
menschliche Organisation. Dieses Astralische braucht ja unmittelbar
im tierischen und pflanzlichen Körper gesucht. Dieselbe Art von
auch ein physisches Organsystem. Wenn ich also dieses physische
Gesetzen, die eine Maschine beherrschen, sollen, nur in unendlich
Organsystem schematisch zeichne, so geht dasjenige, was ich zunächst
komplizierter und schwer zu erkennender Form, auch im Organismus
meine, nicht von diesen physischen Organen aus, sondern von
tätig sein. Nichts soll zu diesen Gesetzen hinzutreten, um
dem, was nicht nur flüssig, sondern was gasförmig mit diesen physischen
das Phänomen, das wir Leben nennen, möglich zu machen. Sie
Organen in Zusammenhang steht, also von der gasigen Organisation,
sollen es in vielfältiger Verkettung allein imstande sein. Diese
die in Verbindung ist mit diesen festen Organen. Von dieser
mechanistische Auffassung der Lebenserscheinungen gewinnt immer
gasigen Organisation strahlt nun aus die astralisch-organische Kräfteentfaltung
mehr an Boden. Sie wird aber denjenigen nie befriedigen, der
im menschlichen Organismus. Und das physische Organ
fähig ist, einen tieferen Blick in die Naturvorgänge zu tun. Ein
ist selbst erst durch die eigene Ausstrahlung auf dem Rückmarsch
solcher wird erkennen, daß in dem Organismus Gesetze höherer
gebildet; es strahlt zunächst die gasige Organisation aus, macht den
Art wirksam sind als in der leblosen Natur. Es wird ihm klar
Menschen zu einem beseelten Organismus, durchseelt alle Organe,
werden, daß nur derjenige solche Gesetze leugnen kann, der sie
und strahlt dann erst auf einem Umwege wieder zurück, so daß dann
nicht sieht. Der tiefer Blickende wird sich mit niemandem gerne
auch ein physisches Organ wird dadurch, daß es nun an der physischen
über die Gesetze des organischen Lebens streiten, wie sich der
Organisation des Menschen teilnimmt. Das ist das Nierensystem,
Farbensehende mit dem Farbenblinden nicht über die Farben
das ja in der Hauptsache gewöhnlich betrachtet wird als ein
streitet. Ein solcher tiefer Blickender weiß, daß schon in der kleinsten
Apparat für die Absonderungen. Das ist aber ein Absonderungsapparat
Zelle Gesetze höherer Art wirksam sind als in der Maschine.|30|549f}}
im sekundären Sinn, wie ich es noch heute oder morgen auseinandersetzen
werde; ich werde über die Beziehung der Nierenabsonderungen
zu der höheren Nierenfunktion noch zu sprechen
haben. Aber neben dem, daß die Niere als physisches Organ ein
Absonderungsorgan ist — natürlich ist sie auch eingereiht in die
Vitalität —, ist sie in ihrer gasigen Grundlage das Ausstrahlungsorgan
für den astralischen Organismus, der nun das Gasige durchsetzt
und von da aus unmittelbar das Flüssige und Feste im menschlichen
Organismus. So daß wir im Nierensystem dasjenige haben, was
uns von der organischen Grundlage aus durchsetzt mit Empfindungsfähigkeit,
mit Beseeltheit und so weiter, was uns also durchsetzt mit
einem astralischen Organismus.|314|110f}}


{{GGZ|Und die Spur von
Nach ihrer Funktion werden grob zwei Arten des Stoffwechsels unterschieden:
all den Rollen, die der Stickstoff spielt bei der Durchastralisierung
des Organismus, brauchen Sie einfach zu verfolgen bei den Metamorphosen
von Harnsäure und Harnstoff, die nur in ganz exakten
Versuchsreihen durchforscht werden müssen. So daß Sie in alledem,
was sich Ihnen ergeben wird in exakten Versuchsreihen in bezug auf
die sekundären Absonderungen von Harnsäure und Harnstoff, bestätigt
finden werden, daß das durchaus hindeutet auf ganz bestimmte
Dinge, die einem zeigen, wie der Mensch durchastralisiert
ist von dem Nierensystem aus. Das wird sich auch ergeben aus
anderen Dingen, die in der Nierentätigkeit bis in die pathologischen
Zustände hinein — wie ich morgen noch andeuten werde — eine
Rolle spielen, wenn sich, sagen wir, diese oder jene Blutkörperchen
im Harn finden. Das Nierensystem strahlt einfach die astralische
Organisation in den menschlichen Organismus hinein. Wir dürfen
nicht die physische Organisation ins Auge fassen, sondern dasjenige,
was mit ihr verbunden ist als gasförmige Organisation, und der
Stickstoff spielt wiederum die Rolle, daß ja das Ganze übersinnlich
wäre, so wie wir ätherisch wären, wenn nicht der Sauerstoff eingreifen
würde. Der Stickstoff macht das Ganze so, daß der Mensch
auf der Erde wandeln kann, daß er ein Erdenmensch ist.|314|112f}}


{{GZ|Der Tätigkeit in
*Der '''Katabolismus''' ({{ELSalt|καταβολισμός}}, ''katabolismós'', ursprünglich „Niederlegung, Kräfteverfall“) oder '''Energiestoffwechsel''' erzeugt die für das [[Leben]] nötige [[Energie]], die durch den Abbau der [[Nahrung]]sstoffe gewonnen wird. Dabei entstehen auch teilweise [[gift]]ige Stoffwechselendprodukte, die zur [[Entgiftung]] ausgeschieden werden müssen.  
der Luft entspricht all dasjenige, was sich an das Nierensystem im
*Der '''Anabolismus''' (von {{ELSalt|αναβολισμός}}, ''anabolismós'', „Aufwurf“) oder '''Baustoffwechsel''' nutzt die gewonnene Energie zur '''Biosynthese''' ({{elS|βιοσύνθεσις|biosýnthesis|de=Lebenszusammenfügung}}), d.h. zum Aufbau bzw. Wiederaufbau [[körper]]eigener [[Stoff]]e.
weiteren Sinne anschließt, was vor allen Dingen auch mit all den
Harnfunktionen zusammenhängt. Dasjenige, was verwandt ist dem
System, das wir da in Betracht ziehen, wenn wir seine nach innen
gelegensten Teile, die Niere ins Auge fassen, das ist dasjenige, was
unter gewissen Umständen Atemnot hervorrufen kann, Bedürfnis
zum Atmen, was Sie ja im hohen Grade als gewisse Nachwirkungen
des Einnehmens von Carbo vegetabilis sehen werden. So daß
wir sagen können: Die tieferen Gründe für Störungen des Atmungssystems,
für Atemnot, müssen wir eigentlich im Nierensystem
suchen.|312|225}}


== Nieren und Ätherleib ==
{{GZ|Wir wollen einen Blick werfen auf den Stoffwechsel.
Dieser Stoffwechsel, er ist ja auch für den Menschen schon in
einer gewissen Weise unregelmäßig geworden; aber es gibt auch
natürliche Ursachen, aus denen heraus der Mensch noch an einem
regelmäßigen Gang dieses Stoffwechsels festhält. Sie wissen ja, daß
der Mensch in einer gewissen Weise gestört wird, wenn er in bezug
auf den Stoffwechsel nicht zu seinem rhythmischen Rechte kommt.
Der Mensch kann davon abweichen; aber er versucht immer wiederum
zu einem gewissen Rhythmus im Stoffwechsel zurückzukommen,
und Sie wissen ja auch, daß das im Wesentlichen zur Gesundheit des
Menschen gehört. Dieser Rhythmus im Stoffwechsel, der ist ein
Rhythmus, welcher tatsächlich den Tag und die Nacht umfaßt.
Innerhalb von 24 Stunden vollzieht sich der Rhythmus im Stoffwechsel.
Sie brauchen nur daran zu denken, daß Sie eben, wenn
Sie gefrühstückt haben, nach 24 Stunden wiederum Appetit haben
zum Frühstücken und so weiter. Alles das, was da mit dem
Stoffwechsel zusammenhängt, das hängt auch mit dem Tageslauf
zusammen. Nun vergleichen Sie, wie fest Ihre Körperperipherie
liegt, und wie Ihr Stoffwechselleben ein Bewegtes ist. Sie können
sagen: Es gehen keine Veränderungen vor sich in Ihrer Körperperipherie,
während sich Ihr Stoffwechsel in 24 Stunden immer
wiederholt. Da geht viel innerhalb Ihres Organismus vor, aber
Ihre Peripherie bleibt unverändert. Suchen Sie sich nun das äußere
Gegenbild für diese innere Beweglichkeit des Stoffwechsels im
Verhältnis zu dem festbleibenden Äußeren der Gestalt: sehen Sie,
da finden wir das Entsprechende in dem äußeren Sternenhimmel,
dessen einzelne Sternbilder sich zunächst so wenig verschieben,
wie sich die Einzelheiten Ihrer Körperoberfläche verschieben.
Sie finden, daß der Widder, das Sternbild des Widders, immer
ebenso eine bestimmte Entfernung hat von dem Sternbild des Stieres,
wie Ihre beiden Augen voneinander eine bestimmte Entfernung
haben und sich nicht verschieben. Aber scheinbar verschiebt sich
dieser Sternenhimmel, scheinbar kreist er um die Erde herum. Nun,
über diesen Schein ist ja heute die Menschheit sich klar: es ist wirklich
ein Schein. Die Menschheit schreibt der Erde eine Drehung um
ihre Achse zu.


{{GZ|Das Nierensystem arbeitet sehr rasch und bringt das, was
Nun hat man verschiedene Beweise gesucht für diese Drehung
es innerlich arbeitet, bis zum Ätherischen hin, das auf den Wogen des
der Erde um ihre Achse. Eigentlich erst seit den fünfziger Jahren des
lebendigen Wassers schwimmt. Wenn der Mensch seine Augen verschließt
vorigen Jahrhunderts hat man ein Recht, wirklich von dieser Drehung
und sein Gehirn bewußt abdämpft, und dann dasjenige durchschaut,
zu sprechen, seitdem der sogenannte ''Foucaultschen'' Pendelversuch
was von den Nieren ausströmt, so sind es die Imaginationen,
ja wirklich die Drehung der Erde um ihre Achse ergeben
die auf dem lebendigen Wasser schwimmen; so stellt sich ihm in Imaginationen
hat. Aber darauf will ich heute nicht eingehen. Diese Drehung ist
sein eigenes Inneres dar [...] Diese
gut begründet. Sie ist etwas, was sich in 24 Stunden wiederholt. Sie
Imaginationen, die kann man als das Bild des eigenen Organismus
ist im Verhältnis zu dem festgestalteten, bleibenden Sternenhimmel
schauen, wenn man das Gehirnbewußtsein und alle Sinnes Wahrnehmungen
dasjenige, was abbildet den täglichen Kreislauf des menschlichen
abdämpft. Da ist die Sache gesund. Aber wenn die Niere
Stoffwechsels im Verhältnis zu der festen äußeren Peripheriegestalt
krank ist und eben durch die kranke Niere ein zu starkes Ausstrahlen
des Menschen. So daß Sie also, wenn Sie die Verhältnisse gut durchschauen,
in das Lebenswasser stattfindet, dann entstehen allerlei Gebilde drinnen
den striktesten Beweis für die Bewegung der Erde in den
und dann kommen die bekannten subjektiven Erscheinungen, die
Vorgängen des menschlichen Stoffwechsels finden.|201|89f}}
die Nierenkranken zeigen.|218|60f}}


{{GZ|Und hier ist auch der
{{GZ|Wenn wir also hinschauen auf den [[Tierkreis]], so bildet er für uns
Ort, wo man gerade den Arzt darauf hinweisen kann, daß es ja auch
den äußeren kosmischen Repräsentanten unserer äußeren Gestalt. Wenn wir hinschauen auf die Erde, so bildet
Menschen gibt, die gewisse Krankheitsformen haben. Gestern wurden
sie den Repräsentanten unseres Stoffwechsels im Innern. Und das
sie mir erst wiederum, ich möchte sagen entgegengetragen, diese
Bewegungsverhältnis zwischen beiden ist ein solches, daß eins dem
Krankheitsformen, indem mir jedenfalls von einer gewissen Seite her
andern entspricht.|201|91}}
außerordentlich bewunderte Zeichnungen gebracht wurden, bemalte
Zeichnungen, von denen gefragt worden ist, ob sie nun ganz besonders
okkultistisch sind. Sie sind natürlich okkultistisch in einer gewissen
Weise, aber es ist außerordentlich schwer, zu den Leuten über diese
Dinge zu reden, denn solche Dinge, die sind objektiv fixiertes Nierenleuchten,
sie sind objektiv fixierter Ausharnungsprozeß. Bei diesem
Ausharnungsprozeß, wenn er in abnormer Weise bei gewissen krankhaft
angelegten Menschen zum Leuchteprozeß wird, wenn also eine
gewisse Stockung der Harnabsonderung eintritt - also eine reine Stoffwechselkrankheit
—, beginnen dann die Nieren zu leuchten, und wenn
dieses besondere, nach innen gewendete Hellsehen eintritt, dann fangen
die Leute an, wild zu zeichnen. Das wird immer schön, äußerlich
im formalen Sinne immer schön. Die aufgetragenen Farben werden
immer schön. Natürlich sind die Leute nicht zufrieden, wenn man
ihnen sagt: Ja, da hast du etwas sehr Schönes gemalt, das ist nämlich
deine abgestaute Harnabsonderung. - Ich kann Ihnen die Versicherung
geben, daß abgestaute Harnabsonderung und verhaltene Geschlechtssehnsuchten,
die ja auch in einer gewissen Weise in Unregelmäßigkeiten
des Stoffwechsels münden, einem entgegengehalten werden
von besonders mystischen Naturen als tief mystische Zeichnungen
und Malereien, und daß man in vielem, was in dieser Art in der Welt
auftritt, Symptome sehen soll für gerade noch erträgliche Krankheitsabnormitäten
der Menschen.
 
Sie sehen, anthroposophisch orientierte Geisteswissenschaft ist
nicht in dem Sinne Mystik, wie viele Menschen das verstehen, denn sie
gibt sich keinen Illusionen hin über solche Dinge, wie sie eben charakterisiert
worden sind. Sie erforscht im Gegenteil gerade solche Dinge.
Aber die Leute nehmen einem das übel. Sie nehmen mir schon übel,
daß ich in den öffentlichen Vorträgen so weit gegangen bin anzudeuten,
daß zum Beispiel - wenn auch die Sachen nicht gezeichnet wurden,
sondern poetisch sich auslebten -, die schöne Poesie der Mechthild
von Magdeburg oder der heiligen Therese die Abbilder sind, also
die Inspirationsreflexe sind von demjenigen, was Prozesse sind, die
durch zurückgehaltene Sexualität entstehen. Natürlich ist es den Leuten
dann nicht angenehm, wenn man ihnen eine Mechthild von Magdeburg
oder eine heilige Therese schildert: ja, das sind eben Persönlichkeiten
mit einer starken Sexualität, die sie aber gerade deshalb, weil sie
ihnen zu stark wurde, zurückgehalten haben; dadurch entstehen gewisse
Stoffwechsel-Zirkulationsprozesse, auf diese hin finden Reaktionen
statt, die so auftreten, daß sie dann fixiert werden in sehr schönen
Dichtungen. Ja, das Phänomen in einem höheren Sinne betrachtet,
führt außerordentlich tief hinein in die Geheimnisse des Daseins. Aber
man muß sich eben hinaufschwingen können zu einer solchen Auffassung.|313|163f}}
 
== Nieren und Gefühlsleben ==
 
{{GZ|Wir haben ja in jedem
Organ das äußere Zeichen zu sehen für einen geistigen Zusammenhang,
in dem der Mensch mit der ganzen Welt steht. Wenn wir auf
das Menschenherz hinsehen, so haben wir im Herzen alles dasjenige
konzentriert, wodurch der Mensch zusammenhängt mit denjenigen
Kräften, die das Willensartige seiner Gedanken ausmachen, also
man möchte sagen, nicht den Gedankeninhalt, sondern das Willensmäßige
seiner Gedanken, sein Wollen im Geiste. In den Nieren
haben wir alles dasjenige zu suchen, was das Gefühlsmäßige der
menschlichen Seele ist; so daß wir gerade, wenn wir sagen «Jemanden
prüfen auf Herz und Nieren», wir eben anschaulich konkret
und deshalb auch wahr dasjenige sagen, was abstrakt in unserer
heutigen intellektualistischen Sprache heißen würde, man prüft
jemanden seinem Wollen und seinem Fühlen nach, nicht bloß
dem Inhalt seiner Gedanken nach, sondern man prüft jemanden
seiner eigentlichen Gesinnung nach, wenn man ihn auf Herz und
Nieren prüft.|343a|629}}
 
== Harmonisierung des rhythmischen Systems mit dem Stoffwechselsystem ==
 
{{GZ|Der rhythmische Mensch kann nur dadurch in Einklang stehen mit dem Stoffwechselmenschen, daß da eine Vermittlung ist, und diese Vermittlung, die ist durch die Nierentätigkeit gegeben. Die Stärke der Absonderung, die Qualität der Absonderung, die bildet gewissermaßen das Vermittelnde. Dabei ist durchaus durch die Niere ein Reagens geschaffen für den rhythmischen Menschen in bezug auf den Stoffwechselmenschen.|73a|124}}
 
{{GZ|In dem, was uns gegeben ist
auf der einen Seite in dem Milz-Leber-Gallesystem und auf der
anderen Seite in dem Lungensystem, haben wir zwei einander entgegenwirkende
Systeme, die sich gleichsam berühren in dem Blut.
Außenwelt und Innenwelt berühren sich durch das Blut ganz unmittelbar
im menschlichen Organismus, indem das Blut von der einen
Seite her mit der äußeren Luft in Berührung kommt und von der
anderen Seite her mit den Nahrungsmitteln, denen ihre eigene Natur
genommen ist. Es stoßen also, mochte man sagen, wie positive und
negative Elektrizität, hier zwei Weltenwirkungen im Menschen
zusammen. Und wir können uns sehr leicht vorstellen, wo das
Organsystem liegt, welches bestimmt und geeignet ist, das Aufeinanderprallen
dieser beiden Weltenkraftsysteme auf sich wirken zu lassen.
Bis zum Herzen herauf, insofern das Blut durch das Herz
strömt, wirken die umgewandelten Nahrungssäfte. Bis zum Herzen
herein, insofern es vom Blute durchflossen wird, wirkt der Sauerstoff
der Luft, der unmittelbar aus der Außenwelt in unser Blut tritt, so
daß wir im Herzen dasjenige Organ haben, in dem sich diese zwei
Systeme begegnen, in die der Mensch hineinverwoben ist, an denen
er nach zwei Seiten hängt. Es ist mit diesem menschlichen Herzen so,
daß wir sagen könnten: An ihm hängt auf der einen Seite der ganze
menschliche innere Organismus, und auf der anderen Seite ist der
Mensch durch das Herz unmittelbar angeknüpft an den Rhythmus,
an die Regsamkeit der äußeren Welt [...]|128|75f}}
 
{{GGZ|Durch die Gesetzmäßigkeiten der Außenwelt, die direkt in den Menschen
hineintreten, und durch die eigenen inneren Gesetzmäßigkeiten
des Menschen, in die er die Gesetzmäßigkeiten der Außenwelt
umwandelt, welche er aufnimmt durch die Nahrung, ist noch nicht
ohne weiteres die Harmonisierung der beiden Systeme gegeben. Die
Harmonisierung muß sich erst durch ein besonderes eigenes Organsystem
vollziehen. Der Mensch muß in sich selber die Harmonisierung
herbeiführen. Das geschieht nicht in bewußten Vorgängen,
sondern durch Vorgänge, die sich ganz unbewußt innerhalb des
menschlichen Organismus abspielen. Dieser Ausgleich zwischen diesen
beiden Systemen wird dadurch herbeigeführt, daß zwischen dem
Milz-Leber-Gallesystem auf der einen Seite und dem Lungensystem
auf der anderen Seite, die sich in dem das Herz durchströmenden
Blute gegenüberstehen, eingeschaltet ist dasjenige, was wir das Nierensystem
nennen, das auch in inniger Verbindung steht mit dem
Blutkreislauf.
 
Im Nierensystem haben wir dasjenige, was sozusagen harmonisiert
jene äußeren Wirkungen, die von dem unmittelbaren Berühren des
Blutes mit der Luft herrühren, mit den Wirkungen, die von denjenigen
inneren Organen des Menschen ausgehen, durch die die Nahrungsstoffe
erst zubereitet werden müssen, damit ihre Eigennatur
abgestreift wird. In dem Nierensystem haben wir also ein solches
ausgleichendes System, durch das der Organismus in die Lage
kommt, den Überschuß abzugeben, der sich ergeben würde durch
ein unharmonisches Zusammenwirken der beiden anderen Systeme.|128|76f}}
 
== Sorgen beeinträchtigen die Nierenfunktion ==
 
{{GZ|Es ist außerordentlich bedeutsam,
was zum Beispiel der englische Arzt Dr. ''Clifford Allbutt'' seinen
Untersuchungen über den Einfluß der Sorge auf die Entwickelung
innerer Organe, besonders der Nieren, entnommen hat. Menschen, die
viel unter dem Einfluß der Sorge stehen, zeigen nach einiger Zeit eine
Verkümmerung der Nierenfunktionen.|305|64}}
 
== Nierensystem und Temperamentsanlage der folgenden Inkarnation ==
 
{{GZ|Studieren wir in derselben Weise alles das, was mit dem Nierenabscheidungssystem
zusammenhängt, dann sehen wir, wie sich darinnen
diejenigen Kräfte konzentrieren, welche in der nächsten Inkarnation
mehr nach der emotionellen Seite hin die Kopf Organisation beeinflussen,
veranlagen. Die Nierenorgane, die Abscheidungsorgane, die bringen
im wesentlichen dasjenige hervor, was mit der Temperamentsanlage
im weitesten Sinne, aber auf dem Umwege durch die Kopf Organisation,
für die nächste Inkarnation vorbereitet wird. Wenn diese Dinge in der
gegenwärtigen Inkarnation ausgepreßt werden, dann zeigen sie all die
nervösen Zustände, all die Zustände, die mit Erregungen des Menschen
zusammenhängen, namentlich aber innere Erregungen, Gemütserregungen,
eben hypochondrische Zustände, Depressionszustände und so weiter,
alle die Zustände, die mit dieser Seite des Stoffwechsels besonders
zusammenhängen. In der Tat, alles, was mehr, ich möchte sagen, nach
der Gefühls- und Emotionsseite hin gedächtnismäßig ist, das hängt
auch zusammen mit dem, was reflektiert wird an den Nierenorganen.
Wenn wir Lungenreflektionen, Leberreflektionen nehmen, so sind das
mehr die Gedächtnisvorstellungen, die eigentlichen Gedächtnisvorstellungen.
Gehen wir zum Nierensystem, so haben wir das, was wir als
bleibende Gewohnheiten dieser Inkarnation haben, und das Innere des
Nierensystems bereitet eben, wie gesagt, auf dem Umweg durch die
Kopforganisation die Temperamentsanlagen im weiteren Sinne für die
nächste Inkarnation vor.|205|103f}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Nieren}}
* {{WikipediaDE|Nebennieren}}


== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
*Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3 {{Schriften|013}}
#Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
*Rudolf Steiner: ''Methodische Grundlagen der Anthroposophie'', [[GA 30]] (1989), ISBN 3-7274-0300-4 {{Vorträge|030}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Erster Teil'', [[GA 205]] (1987), ISBN 3-7274-2050-2 {{Vorträge|205}}
*Rudolf Steiner: ''Spirituelle Seelenlehre und Weltbetrachtung'', [[GA 52]] (1986), ISBN 3-7274-0520-1 {{Vorträge|052}}
#Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}
*Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
#Rudolf Steiner: ''Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben.'', [[GA 305]] (1991), ISBN 3-7274-3050-8 {{Vorträge|305}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie'', [[GA 313]] (2001), ISBN 3-7274-3132-6 {{Vorträge|313}}
#Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343a]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Organe]] [[Kategorie:Die sieben Organe|104]] [[Kategorie:Nieren|!]] [[Kategorie:Die zwölf Körperteile|G]] [[Kategorie:Bauch]] [[Kategorie:Harnsystem]]
[[Kategorie:Organismus]] [[Kategorie:Biochemie]] [[Kategorie:Leben]]
[[Kategorie:Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]]

Version vom 21. August 2019, 19:30 Uhr

Der Stoffwechsel oder Metabolismus (von griech. μεταβολισμός, metabolismós „Umwandlung, Veränderung“) ist im Stoffwechsel-Gliedmaßen-System zentriert, umfasst dabei aber die Gesamtheit aller biochemischer Vorgänge des Organismus und wird sehr wesentlich durch rhythmische Prozesse bestimmt, in denen sich das Verhältnis der Erde zum Kosmos widerspiegelt. Der Metabolismus umfasst Aufbau und Abbbau, die im rhythmisch wechselnden Gleichgewicht gehalten werden müssen. Die Stoffwechselprodukte werden als Metabolite bezeichnet. Die Umwandlung körperfremder in körpereigene Stoffe, z.B. durch Photosynthese, wird als Assimilation bezeichnet. Grundsätzlich laufen im menschlichen Körper dieselben physikalischen und chemischen Prozesse ab wie in der ihn umgebenden physischen Welt, doch stehen sie, wie auch die Chronobiologie zeigt, im lebendigen Organismus unter der höheren rhythmisch-zeitlichen Ordnung des Ätherleibs.

„Den physischen Körper mit allen seinen Organen, einschließlich des Nervensystems, des Gehirns und aller Sinnesorgane kann die Theosophie nach ihrer Beobachtung nur ansehen als eines der Glieder, aus dem der ganze, volle Mensch besteht. Dieser physische Körper enthält Stoffe und Kräfte, die der Mensch gemeinschaftlich hat mit der ganzen übrigen physischen Welt. Dasjenige, was sich in uns in chemischen und physikalischen Prozessen abspielt, ist nichts anderes, als was sich auch außerhalb unseres Körpers in der physischen Welt, in den chemischen Vorgängen abspielt. Aber wir müssen uns fragen: Warum spielen sich diese physikalischen und chemischen Prozesse innerhalb unseres Körpers so ab, daß sie vereinigt sind zu einem physischen Organismus? Darüber kann uns keine physische Wissenschaft einen Aufschluß geben. Die physische Naturwissenschaft kann uns nur über das belehren, was sich an physischen und chemischen Prozessen in uns abspielt, und es wäre gewiß nicht angemessen, wenn der Naturforscher den Menschen deshalb einen wandelnden Kadaver nennen würde, weil er als Anatom nur Physisches in dem menschlichen Körper entdecken kann. Es muß etwas da sein, was die chemischen und physikalischen Prozesse zusammenhält, sie gleichsam gruppiert in der Form, wie sie sich innerhalb des menschlichen Körpers abspielen. Dieses nächste Glied der menschlichen Wesenheit nennen wir in der Theosophie den sogenannten Ätherdoppelkörper.“ (Lit.:GA 52, S. 254f)

„Sie werden niemals begreifen können, wie durch Summierung von mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgängen die Erscheinungen des Lebens erklärbar sein sollen. Daß sich Lebendiges in Lebloses verwandle, ist durchaus begreiflich und durch die tägliche Erfahrung bewiesen; daß sich Lebendiges aus Leblosem entwickle, widerstreitet aller in das Wesen der Dinge dringenden Beobachtung. Die unorganischen Vorgänge sind im organischen Körper in gesteigerter Form vorhanden, in einer Form, die ihnen innerhalb der unorganischen Natur nicht zukommt. Sie können sich nicht selbst zu organischer Tätigkeit steigern, sondern müssen, um dem Leben zu dienen, erst von einem Organismus eingefangen, angeeignet werden.“ (Lit.:GA 30, S. 355)

„... gewiß, es sind im physischen Menschenleibe dieselben Stoffe und Kräfte wirksam wie im Mineral; aber ihre Wirksamkeit ist während des Lebens in einen höheren Dienst gestellt. Sie wirken erst der mineralischen Welt gleich, wenn der Tod eingetreten ist. Da treten sie auf, wie sie ihrer eigenen Wesenheit gemäß auftreten müssen, nämlich als Auflöser der physischen Leibesgestaltung.“ (Lit.:GA 13, S. 53)

Die rein mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgänge werden im lebendigen Organismus gleichsam im dreifachen Sinn von Hegels dialektischer Aufhebung in ihrer rein anorganischen Tätigkeit aufgehoben, auf ein höheres funktionales Niveau hinaufgehoben und in dieser erhöhten Form zugleich bewahrt.

„Unsere Naturauffassung strebt deutlich dem Ziele zu, das Leben der Organismen nach denselben Gesetzen zu erklären, nach denen auch die Erscheinungen der leblosen Natur erklärt werden müssen. Mechanische, physikalische, chemische Gesetzmäßigkeit wird im tierischen und pflanzlichen Körper gesucht. Dieselbe Art von Gesetzen, die eine Maschine beherrschen, sollen, nur in unendlich komplizierter und schwer zu erkennender Form, auch im Organismus tätig sein. Nichts soll zu diesen Gesetzen hinzutreten, um das Phänomen, das wir Leben nennen, möglich zu machen. Sie sollen es in vielfältiger Verkettung allein imstande sein. Diese mechanistische Auffassung der Lebenserscheinungen gewinnt immer mehr an Boden. Sie wird aber denjenigen nie befriedigen, der fähig ist, einen tieferen Blick in die Naturvorgänge zu tun. Ein solcher wird erkennen, daß in dem Organismus Gesetze höherer Art wirksam sind als in der leblosen Natur. Es wird ihm klar werden, daß nur derjenige solche Gesetze leugnen kann, der sie nicht sieht. Der tiefer Blickende wird sich mit niemandem gerne über die Gesetze des organischen Lebens streiten, wie sich der Farbensehende mit dem Farbenblinden nicht über die Farben streitet. Ein solcher tiefer Blickender weiß, daß schon in der kleinsten Zelle Gesetze höherer Art wirksam sind als in der Maschine.“ (Lit.:GA 30, S. 549f)

Nach ihrer Funktion werden grob zwei Arten des Stoffwechsels unterschieden:

  • Der Katabolismus (griech. καταβολισμός, katabolismós, ursprünglich „Niederlegung, Kräfteverfall“) oder Energiestoffwechsel erzeugt die für das Leben nötige Energie, die durch den Abbau der Nahrungsstoffe gewonnen wird. Dabei entstehen auch teilweise giftige Stoffwechselendprodukte, die zur Entgiftung ausgeschieden werden müssen.
  • Der Anabolismus (von griech. αναβολισμός, anabolismós, „Aufwurf“) oder Baustoffwechsel nutzt die gewonnene Energie zur Biosynthese (griech. βιοσύνθεσις biosýnthesis, deutsch ‚Lebenszusammenfügung‘), d.h. zum Aufbau bzw. Wiederaufbau körpereigener Stoffe.

„Wir wollen einen Blick werfen auf den Stoffwechsel. Dieser Stoffwechsel, er ist ja auch für den Menschen schon in einer gewissen Weise unregelmäßig geworden; aber es gibt auch natürliche Ursachen, aus denen heraus der Mensch noch an einem regelmäßigen Gang dieses Stoffwechsels festhält. Sie wissen ja, daß der Mensch in einer gewissen Weise gestört wird, wenn er in bezug auf den Stoffwechsel nicht zu seinem rhythmischen Rechte kommt. Der Mensch kann davon abweichen; aber er versucht immer wiederum zu einem gewissen Rhythmus im Stoffwechsel zurückzukommen, und Sie wissen ja auch, daß das im Wesentlichen zur Gesundheit des Menschen gehört. Dieser Rhythmus im Stoffwechsel, der ist ein Rhythmus, welcher tatsächlich den Tag und die Nacht umfaßt. Innerhalb von 24 Stunden vollzieht sich der Rhythmus im Stoffwechsel. Sie brauchen nur daran zu denken, daß Sie eben, wenn Sie gefrühstückt haben, nach 24 Stunden wiederum Appetit haben zum Frühstücken und so weiter. Alles das, was da mit dem Stoffwechsel zusammenhängt, das hängt auch mit dem Tageslauf zusammen. Nun vergleichen Sie, wie fest Ihre Körperperipherie liegt, und wie Ihr Stoffwechselleben ein Bewegtes ist. Sie können sagen: Es gehen keine Veränderungen vor sich in Ihrer Körperperipherie, während sich Ihr Stoffwechsel in 24 Stunden immer wiederholt. Da geht viel innerhalb Ihres Organismus vor, aber Ihre Peripherie bleibt unverändert. Suchen Sie sich nun das äußere Gegenbild für diese innere Beweglichkeit des Stoffwechsels im Verhältnis zu dem festbleibenden Äußeren der Gestalt: sehen Sie, da finden wir das Entsprechende in dem äußeren Sternenhimmel, dessen einzelne Sternbilder sich zunächst so wenig verschieben, wie sich die Einzelheiten Ihrer Körperoberfläche verschieben. Sie finden, daß der Widder, das Sternbild des Widders, immer ebenso eine bestimmte Entfernung hat von dem Sternbild des Stieres, wie Ihre beiden Augen voneinander eine bestimmte Entfernung haben und sich nicht verschieben. Aber scheinbar verschiebt sich dieser Sternenhimmel, scheinbar kreist er um die Erde herum. Nun, über diesen Schein ist ja heute die Menschheit sich klar: es ist wirklich ein Schein. Die Menschheit schreibt der Erde eine Drehung um ihre Achse zu.

Nun hat man verschiedene Beweise gesucht für diese Drehung der Erde um ihre Achse. Eigentlich erst seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat man ein Recht, wirklich von dieser Drehung zu sprechen, seitdem der sogenannte Foucaultschen Pendelversuch ja wirklich die Drehung der Erde um ihre Achse ergeben hat. Aber darauf will ich heute nicht eingehen. Diese Drehung ist gut begründet. Sie ist etwas, was sich in 24 Stunden wiederholt. Sie ist im Verhältnis zu dem festgestalteten, bleibenden Sternenhimmel dasjenige, was abbildet den täglichen Kreislauf des menschlichen Stoffwechsels im Verhältnis zu der festen äußeren Peripheriegestalt des Menschen. So daß Sie also, wenn Sie die Verhältnisse gut durchschauen, den striktesten Beweis für die Bewegung der Erde in den Vorgängen des menschlichen Stoffwechsels finden.“ (Lit.:GA 201, S. 89f)

„Wenn wir also hinschauen auf den Tierkreis, so bildet er für uns den äußeren kosmischen Repräsentanten unserer äußeren Gestalt. Wenn wir hinschauen auf die Erde, so bildet sie den Repräsentanten unseres Stoffwechsels im Innern. Und das Bewegungsverhältnis zwischen beiden ist ein solches, daß eins dem andern entspricht.“ (Lit.:GA 201, S. 91)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.