Bachminze (Mentha aquatica) und Kategorie:Manager: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
<!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. -->
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
{{Taxobox
[[Kategorie:Person (Wirtschaft)]]
| Taxon_Name      = Wasserminze
[[Kategorie:Unternehmer]]
| Taxon_WissName  = Mentha aquatica
[[Kategorie:Management|!101]]
| Taxon_Rang      = Art
[[Kategorie:Manager|!]]
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Minzen
| Taxon2_WissName  = Mentha
| Taxon2_Rang      = Gattung
| Taxon3_LinkName  = nein
| Taxon3_WissName  = Menthinae
| Taxon3_Rang      = Untertribus
| Taxon4_LinkName  = nein
| Taxon4_WissName  = Mentheae
| Taxon4_Rang      = Tribus
| Taxon5_WissName  = Nepetoideae
| Taxon5_Rang      = Unterfamilie
| Taxon6_Name      = Lippenblütler
| Taxon6_WissName  = Lamiaceae
| Taxon6_Rang      = Familie
| Bild            = Mentha_aquatica_LC0099.jpg
| Bildbeschreibung = Wasserminze (''Mentha aquatica''), Habitus, Laubblätter und Blütenstand
}}
 
Die '''Wasserminze''' (''Mentha aquatica''), auch '''Bachminze''' genannt<ref>Hermann Fischer: ''Mittelalterliche Pflanzenkunde'', München 1929 (= Geschichte der Wissenschaften: Geschichte der Botanik, 2), Neudruck, mit einem Vorwort von Johannes Steudel, Hildesheim 1967, S. 275.</ref>, ist eine Pflanzen[[Art (Biologie)|art]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Lippenblütler]] (Lamiaceae). Sie kommt in weiten Gebieten Europas vor.
 
== Beschreibung ==
[[Datei:Mentha aquatica 04 ies.jpg|miniatur|links|Querschnitt eines vierkantigen Stängels]]
[[Datei:Nsr-slika-396.png|miniatur|links|Illustration]]
[[Datei:Mentha aquatica LC0169.jpg|miniatur|Gesamtblütenstand mit achselständigen, scheinquirligen Teilblütenständen und endständigem, kugeligem Teilblütenstand]]
[[Datei:Mentha aquatica 07 ies.jpg|miniatur|Zygomorphe, fünfzählige Blüten von der Seite mit Kelch, Krone und Staubblättern]]
[[Datei:Mentha aquatica 001.JPG|miniatur|Habitus, Laubblätter und Blütenstand im Habitat]]
=== Erscheinungsbild und Laubblatt ===
Die Wasserminze wächst als ausdauernde [[krautige Pflanze]], die Wuchshöhen von meist 20 bis 50 (10 bis 100) Zentimeter erreicht. An Land werden unterirdische und im Wasser auch oberirdische Ausläufer gebildet. Der aufrechte und meist verzweigte [[Stängel]] ist vierkantig.
 
Die gegenständig am Stängel angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind lang gestielt. Die einfache Blattspreite ist [[Blattform#Gestalt der Spreite|eiförmig]] elliptisch, etwas derb und oft glänzend, mit gesägtem [[Blattform#Spreitenrand|Blattrand]]. Es sind vier bis sechs Paare bogiger Fiedernerven vorhanden. Besonders die Blätter riechen beim Zerreiben nach Pfefferminz.
 
=== Blütenstand, Blüte und Frucht ===
Die Blüten stehen dicht in den Achseln der oberen Blätter in stehenden, locker übereinander angeordneten [[Scheinquirl]]en und in einem endständigen kugeligen, [[Köpfchen|kopfigen]] [[Blütenstand|Teilblütenstand]] zusammen.
 
Die Blüten sind [[zygomorph]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die fünf nur etwas ungleichen [[Kelchblätter]] sind teilweise röhrig verwachsen mit 13 Nerven und fünf lanzettlichen Kelchzähnen. Die fünf hellvioletten, rosafarbenen, fleischigrosafarbenen bis weißen [[Kronblatt|Kronblätter]] sind unterschiedlich stark verwachsen und nur schwach zweilippig. Die Oberlippe ist meist so groß wie einer der drei Lappen der Unterlippe. Hierdurch scheint die Blüte fast regelmäßig vierspaltig. Von den vier geraden, fertilen [[Staubblatt|Staubblättern]] sind zwei etwas länger.
 
Die [[Klausenfrucht|Klausenfrüchte]] zerfallen in vier oben warzige Teilfrüchte.
 
=== Chromosomenzahl ===
Die [[Chromosomenzahl]] beträgt 2n = 96.
 
== Ökologie ==
Die Wasserminze ist ein [[Hemikryptophyt]] (Schaftpflanze) bzw. eine [[Sumpfpflanze]] und ein Ausläufer-Kriechpionier. Die Blätter enthalten reichlich [[ätherische Öle]].
 
Die Blüten sind unscheinbare „Kleine Trichterblumen“. Der [[Nektar (Botanik)|Nektar]] wird am Grunde der [[Blüte]] von einer großen Nektardrüse abgesondert und durch lange Innenhaare der Blütenkrone („Saftdecke“) geschützt. Die Pflanze ist meist unvollständig [[zweihäusig]] ([[Gynodiözie|gynodiözisch]]), d.&nbsp;h. neben zwittrigen Pflanzen gibt es auch weibliche mit kleineren Blüten (so bei wie bei allen Arten der Gattung [[Minzen]]). Die Blüten duften und werden deshalb intensiv von verschiedenen [[Insekten]], beispielsweise [[Bienen]], [[Schwebfliegen]] und vielen anderen Arten  besucht.
 
Die Ausbreitung der Samen erfolgt über das Wasser ([[Hydrochorie]]).
 
[[Vegetative Vermehrung]] erfolgt, wie bei allen Minzen-Arten durch ober- und unterirdische [[Stolonen|Ausläufer]].
 
== Vorkommen ==
Wasserminze ist in großen Teilen [[Europa]]s und Afrikas zu finden. Des Weiteren ist sie auch in [[Makaronesien]], auf [[Zypern]], im [[Libanon]], in [[Israel]], in [[Palästina (Region)|Palästina]], der [[Türkei]], im [[Kaukasus]] und im [[Iran]] verbreitet.<ref name="Jelitto">Jelitto/Schacht/Simon: ''Die Freilandschmuckstauden'', S. 610 ff., Verlag Eugen Ulmer & Co., 5. Auflage 2002. ISBN 3-8001-3265-6</ref><ref name="WCSP" />
 
Die Wasserminze gedeiht bei uns häufig in [[Röhricht]]- und Großseggen-Gesellschaften, an Ufern und Gräben, in Nass- und Moorwiesen, in [[Bruchwald|Bruchwäldern]] und im Weidengebüsch. Bevorzugt wächst sie in etwas saurem, schlammigem [[Boden (Bodenkunde)|Boden]]. Nach [[Zeigerwerte nach Ellenberg|Ellenberg]] ist sie eine Halblichtpflanze, ein Mäßigwärmezeiger, ein Nässezeiger, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger. Sie wächst auf mäßig stickstoffreichen Standorten. Sie ist nach Oberdorfer eine Ordnungsscharakterart der Stillwasser-[[Röhrichte]] im Süßwasser (''Phragmitetalia''). Sie kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Filipendulion, Alnion oder Salicion cinereae vor. In den Allgäuer Alpen steigt sie kaum bis zu einer Höhenlage von 1000 Metern auf.<ref name="Dörr-Lippert" />
 
== Geschichte als Arzneipflanze ==
Die Wasserminze zählte neben dem [[Echtes Mädesüß|Echten Mädesüß]] (''Filipendula ulmaria'') und dem [[Eisenkraut]] (''Verbena officinalis'') zu den heiligen Kräutern der [[Druide]]n. In Mittelalter und früher Neuzeit noch wurde die Wasserminze unter anderem gegen das „[[Seitenstiche|Seitenstechen]]“ eingesetzt. Bereits im 16. Jahrhundert taucht auch der botanische Name ''Menta aquatica'' bei [[Eucharius Rößlin]] auf.<ref>Eucharius Rößlin: ''Der Swangern frawen und hebammen roßgarten'', Worms 1513, Neudruck Berlin o.&nbsp;J., O II recto</ref>
 
== Systematik ==   
Die [[Erstbeschreibung|Erstveröffentlichung]] von ''Mentha aquatica'' erfolgte 1753 durch [[Carl von Linné]] in ''[[Species Plantarum]]'', 2, S. 576.
[[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] für ''Mentha aquatica'' {{Person|L.}} sind unter vielen anderen ''Mentha acuta'' {{Person|Opiz}}, ''Mentha acutata'' {{Person|Opiz}}, ''Mentha acuta'' {{Person|Strail}}, ''Mentha hirsuta'' {{Person|Huds.}}, ''Mentha palustris'' {{Person|Mill.}}, ''Mentha dumetorum'' var. ''natalensis'' {{Person|Briq.}}, ''Mentha braunii'' {{Person|Oborný}}, ''Mentha capitata'' {{Person|Opiz}}, ''Mentha ortmanniana'' {{Person|Opiz}}, ''Mentha riparia'' {{Person|Schreb.}}, ''Mentha aquatica'' subsp. ''caput-medusae'' {{Person|Trautm. & Urum.}}, ''Mentha aquatica'' subsp. ''ortmanniana'' {{Person|(Opiz) Lemke}}.<ref name="Euro+Med">''Euro+Med Plantbase Project'': [http://ww2.bgbm.org/_EuroPlusMed/PTaxonDetail.asp?NameId=111935&PTRefFk=500000 ''Mentha aquatica'']</ref>
 
Man kann zwei Unterarten unterscheiden:
* ''Mentha aquatica'' {{Person|L.}} subsp. ''aquatica''
* ''Mentha aquatica'' subsp. ''litoralis'' {{Person|Hartm.}} (Syn.: ''Mentha litoralis'' {{Person|(Hartm.) Neuman}})
 
Aus einer [[Kreuzung (Genetik)|Kreuzung]] der Wasserminze (''Mentha aquatica'') mit der [[Grüne Minze|Grünen Minze]] (''Mentha spicata'') ging 1696 in einem Arzneigarten in England die [[Hybride]] [[Pfefferminze]] (''Mentha'' × ''piperita'') hervor, die einen angenehmeren Duft und Geschmack hat als ihre Eltern.
 
Die [[Quirl-Minze]] (''Mentha'' × ''verticillata'') ist eine Kreuzung zwischen der [[Ackerminze]] (''Mentha arvensis'') und der Wasserminze. Sie liegt in allen Merkmalen zwischen ihren beiden Eltern, ist oft etwas kräftiger und kann diese dann verdrängen.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Wasserminze}}
 
== Literatur ==
* Johann Christoph Röhling, Franz Carl Mertens & Wilhelm Daniel Joseph Koch: ''Deutschlands Flora'', Band 4, Wilmans, 1833. [http://books.google.de/books?id=LUg-AAAAcAAJ&printsec=frontcover Google-Books-Online.]: ''Mentha aquatica'' auf Seite 552.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Mentha aquatica|Wasserminze (''Mentha aquatica'')}}
* {{InfoFlora|ID=1735|WissName=Mentha aquatica L.|Zugriff=2016-02-27}}
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/lamia/menth/mentaquv.jpg Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel]
* Thomas Meyer: [http://www.blumeninschwaben.de/Zweikeimblaettrige/Lippenbluetler/minze.htm#Wasser- Minze  Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei ''Flora-de: Flora von Deutschland'' (alter Name der Webseite: ''Blumen in Schwaben'')]
* [{{PFAF|WissName=Mentha aquatica|Linktext=nein}} Eintrag bei ''Plants for A Future.'']
* [http://www.wildflowersofireland.net/plant_detail.php?id_flower=175 Datenblatt bei ''Wild Flowers of Ireland''.]
* [http://www.picsearch.com/search.cgi?q=mentha+aquatica Picsearch: ''Mentha aquatica'']
* [http://www.picsearch.com/search.cgi?q=mentha+citrata Picsearch: ''Mentha citrata'']
 
=== Einzelnachweise ===
<references>
<ref name="Dörr-Lippert">Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: ''Flora des Allgäus und seiner Umgebung''. Band 2, Seite 414. IHW-Verlag, Eching bei München, 2004. ISBN 3-930167-61-1</ref>
<ref name="WCSP">Rafaël Govaerts (Hrsg.): [http://apps.kew.org/wcsp/qsearch.do?page=quickSearch&plantName=Mentha ''Mentha'' - ''World Checklist of Selected Plant Families'' des Royal Botanic Gardens, Kew.] Zuletzt eingesehen am 10. Januar 2018. </ref>
</references>
 
{{Gesundheitshinweis}}
 
[[Kategorie:Krautartige Pflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 16. Juli 2019, 04:40 Uhr