Arthur March

Aus AnthroWiki
Version vom 17. August 2018, 13:08 Uhr von imported>Odyssee
Arthur March

Arthur March (* 23. Februar 1891 in Brixen; † 17. April 1957 in Bern) war ein österreichischer Physiker und Sachbuchautor.

Arthur March studierte Mathematik und Physik an den Universitäten von Innsbruck, München und Wien. 1913 promovierte er bei Ottokar Tumlirz mit der Arbeit Die Änderung des Widerstandes eines Elektrolyten im magnetischen Felde. Nach einer kurzen Assistentenstelle an der Universitäts-Sternwarte Innsbruck unterrichtete er von 1914 bis 1924 an einem Mädchengymnasium in Innsbruck. 1917 habilitierte er sich bei Tumlirz unter anderem mit Arbeiten zur Elektronentheorie der Metalle und zur kinetischen Theorie der Verdampfung als Privatdozent für theoretische Physik. 1926 wurde er als außerordentlicher Professor an die Universität Innsbruck berufen. Im Juli 1929 heiratete er Hildegunde March geb. Holzhammer (* 1900). Von 1934 bis 1936 war er Gastprofessor an der University of Oxford, wo er mit dem österreichischen Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger zusammenarbeitete, der 1950/51 selbst eine Gastprofessur in Innsbruck hatte. Am 30. 9. 1936 übernahm March den Lehrstuhl für theoretische Physik an der Universität Innsbruck. Wegen seines klaren und anschaulichen Vorlesungsstils galt er als einer der beliebtesten Professoren. In dieser Zeit stieg Innsbruck auch zu einem internationalen Zentrum der theoretisch-physikalischen Forschung auf.[1]

Während des Zweiten Weltkriegs schloß sich March der österreichischen Widerstandsbewegung an und gehörte nach Kriegsende kurzzeitig der provisorischen Landesregierung von Tirol an.

Marchs Forschungsarbeit konzentrierte sich vornehmlich auf die Quantenmechanik, die Theorie der Röntgenspektren und die Thermodynamik. Eines seiner faszinierendsten Forschungsprojekte war die Suche nach einer Elementarlänge, einer kleinsten raumzeitlichen Distanz, die er als Naturkonstante postulierte. Der von ihm veranschlagte Wert von etwa 10-13 cm wird nach den neueren Ekenntnissen der Quantenelektrodynamik allerdings als deutlich zu hoch angesehen. Als Werner Heisenberg die Idee aufgriff, wurde sie fälschlich ihm zugeschrieben.[2] Mit zahlreichen Büchern bemühte er sich auch, die Erkenntnisse modernen Physik allgemeinverständlich einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Schriften

  • Theorie der Strahlung und der Quanten, 1919
  • Grundlagen der Quantenmechanik, 1931
  • Einführung in die moderne Atomphysik in allgemein verständlicher Darstellung, Leipzig 1933
  • Die kleinste Länge - Die Physik an der Grenze des Messbaren, in: Das Reich Nr. 46 (14. Nov. 1943)
  • Der Weg des Universums, Bern 1948
  • Natur und Erkenntnis. Die Welt in der Konstruktion des heutigen Physikers, Wien 1948
  • Quantum theory of particles and wave fields 1951
  • Die Denkweise der heutigen Naturwissenschaften, in: Die neue Rundschau 63 (1952), S. 244-259
  • Die Neuorientierung der Physik, in: Die neue Weltschau. Internationale Aussprache über den Anbruch eines neuen aperspektivischen Zeitalters, veranstaltet von der Handels-Hochschule St. Gallen, Stuttgart 1952, S. 32-51
  • Die physikalische Erkenntnis und ihre Grenzen, Braunschweig 1955
  • Das neue Denken der modernen Physik, Hamburg 1957, 2. Auflage 1967

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ferdinand Cap: Geschichte des Instituts für Theoretische Physik, Universität Innsbruck
  2. Helge Kragh: Arthur March, Werner Heisenberg, and the search for a smallest length, in: Revue d'histoire des sciences 48-4 (1995), pp. 401-434 online