Kreationismus

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Der Kreationismus (von lat. creatioSchöpfung“) ist im 19. Jahrhundert unter Berufung auf die biblische Schöpfungsgeschichte als Gegenbewegung zur zunehmend rein materialistischen Deutung des Naturgeschehens entstanden, das nach Ansicht der Kreationisten in vielen Details nur durch einen unmittelbaren und nicht weiter hinterfragbaren Eingriff Gottes zu verstehen sei. Kritisiert wird vor allem die Darwinistische Evolutionstheorie und das damals erstmals postulierte hohe Alter der Erde, die mit dem Wort der Bibel nicht vereinbar seien. Die Vertreter des Junge-Erde-Kreationismus gehen aufgrund ihrer wörtlichen Interpretation der Genesis davon aus, dass die Erde mit all ihren Lebensformen erst vor etwa 6.000 bis 10.000 Jahren von Gott erschaffen wurde. Zwar weisen die Kreationisten mit Recht auf entscheidende Lücken im materialistischen Weltbild hin, einen nennenswerten wissenschaftlichen, gedanklich nachvollziehbaren Erkenntniswert haben die kreationistischen Thesen allerdings nicht. Vertreter des Intelligent Design, einer modernen Form des Kreationismus, erheben allerdings den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Aus anthroposophischer Sicht

„Denn ist es nicht ein fortwährendes Entstehen aus dem, was der Welt gegenüber nichts ist, wenn wir sagen: die gegenwärtigen Ideale sind die Keime der Zukunft, und die gegenwärtigen Realitäten sind die Früchte der Vergangenheit? Dieses richtig angesehen, gibt wiederum den wahren, nicht den korrumpierten Kreationismus.“ (Lit.:GA 184, S. 140)

Klar zu unterscheiden ist dabei der Kreationismus, der sich auf das Leiblich-Seelische der einzelnen Geschöpfe richtet, von dem Emanationismus, der sich auf die seelisch-geistige Welt als solche bezieht.

„Die Forderung, die heute ergeht an die Menschen, ist diese: Dasjenige, was gemeint war im Emanationismus, im richtigen Lichte zu sehen und es anzuwenden auf die geistig-seelische Welt; dasjenige, was im wahren, nicht im korrumpierten Kreationismus vorgestellt wird, im richtigen Lichte zu sehen und es anzuwenden nicht auf die Schöpfer, sondern auf die Schöpfung, auf das Leiblich-Seelische. In der Anerkennung der Dualität, in dem Durchschauen der Dualität, nicht in dem nebulosen Vermischen des dualistisch Orientierten, liegt die Errettung, die Erlösung der Weltanschauung, richtig zu sehen die Region der Dauer, und richtig zu sehen die Region der Vergänglichkeit, und sie auseinanderhalten zu können. Dann kann man sagen: Beschaue ich die Wirklichkeit, die vor mir steht, so ist sie ein Abglanz, aber zu gleicher Zeit eine Auswirkung, ein Abglanz, indem sie der Region der Vergänglichkeit angehört, von der Evolution beherrscht ist; eine Auswirkung, indem sie der Region der Dauer angehört und von dem beherrscht wird, was man eben bekommt, wenn man in richtiger Weise das sieht, was wir heute für das geistig-seelische Leben charakterisiert haben. Derjenige, der richtig spricht, der sagt nicht, der Kreationismus ist richtig und die Emanation ist falsch, oder die Emanation ist richtig und der Kreationismus ist falsch, sondern der weiß, daß beides notwendige Faktoren sind, um das Volleben zu begreifen. Die Überwindung des Dualismus kann nicht in der Theorie herbeigeführt werden, sondern nur im Leben selber.“ (S. 141)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
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