Luft und Siddhartha Gautama: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Luft.svg|thumb|[[Alchemie|Alchemistisches]] Symbol für Luft]]
[[Bild:PrinceSiddhartha.jpg|thumb|Prinz Siddhartha Gautama]]
Die '''Luft''', das '''Luftelement''', ist eines der [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]], die nach okkulter Auffassung die [[Physische Welt|physische Welt]] aufbauen. Im geisteswissenschaftlichen Sinn wird als ''Luft'' zunächst alles bezeichnet, was sich im ''luftigen'', d.h. gasförmigen Zustand befindet.  
'''Siddhartha Gautama''' ([[Sanskrit]], m., सिद्धार्थ गौतम, Siddhārtha Gautama) (* [[Wikipedia:563 v. Chr.|563 v. Chr.]] in [[Wikipedia:Lumbini|Lumbini]] im heutigen [[Wikipedia:Nepal|Nepal]]; † [[Wikipedia:483 v. Chr.|483 v. Chr.]] in [[Wikipedia:Kushinagara|Kushinagara]], [[Wikipedia:Indien|Indien]]), auch '''Shakyamuni''' ([[Sanskrit|skrt.]] शाक्यमुनि, śākyamuni, ''„der Weise aus dem Geschlecht der Shakya“'') genannt, ist der ''historische'' [[Buddha]] und durch die von ihm gegebene Lehre ([[Dharma]]) der Begründer des [[Buddhismus]]. Er wird auch als der [[Gautama Buddha]] bezeichnet.


Die Luft ist im Zuge der planetarischen [[Weltentwicklungsstufen]] zuerst auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]], einer früheren Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s, entstanden, indem sich die urspünglich einzig vorhandene [[Wärme]] einerseits zum [[Lichtäther]] verfeinerte, anderseits zum Luftelement verdichtete.
== Wesen und Aufgabe des Buddha aus der Sicht Rudolf Steiners ==


Die [[Elementarwesen]] der Luft, die [[Sylphen]], weben als tätige Werkmeister der Natur im Luftelement.
=== Wotan und Buddha ===


[[Kategorie:Elemente]] [[Kategorie:Weltentwicklung]] [[Kategorie:Physische Welt]]
{{GZ|Zu derselben Zeit, in der das
jüdische Prophetentum besteht, in den Jahrhunderten vor Christus,
finden wir hier den Hinweis auf einen großen uralten atlantischen
Initiierten, auf Wod-Wodha-Odin. Das ist ein modernisiertes Atlantiertum
in einer neuen Gestalt, ein Atavismus, ein Rückschlag ins
Atlantiertum. Und das geschieht überall, drüben in Asien auch. In
Asien ist das W ein B, Wodha = Bodha = Buddha. Der Buddhismus
ist drüben in Asien dieselbe Erscheinung, die als ein Rückschlag
in die atlantische Zeit auftritt. Daher finden wir den Buddhismus
am ausgebreitetsten bei den Überresten der Atlantier, bei den mongolischen
Völkern. Und wo er am großartigsten, säulenartig auftritt,
in Tibet, da haben wir einen modernen, monumentalen Ausdruck
alter atlantischer Kultur.|93a|260}}
 
{{GZ|Diese Individualität des Wotan - wir sprechen innerhalb einer Gemeinschaft
von Schülern der Geisteswissenschaft und deshalb darf hier
ein solches Geheimnis berührt werden -, diese Individualität, die wirklich
als Wotan gelehrt hat in den Mysterien der germanischen Völker,
ist dieselbe, die später zu derselben Mission wieder erschien als Buddha.
Keine andere Individualität ist derjenige gewesen, der den Zusammenhang
zwischen unserer Welt und den höheren Welten als Buddha vermittelt
hat, als jene, die einstmals über die Gegenden Europas zog und
deren Erinnerung sich im nordischen Europa unter dem Namen Wotan
erhalten hat.|105|173}}
 
{{GZ|Und es ist immerhin sehr interessant, daß gerade die neueren
okkulten Forschungen, die im westlichen Okkultismus in den allerletzten
Jahren gemacht worden sind, dazu geführt haben, zu erkennen,
daß ein sehr wichtiger Zusammenhang der europäischen Kultur
mit den Buddha-Kräften vorhanden ist. Seit langer Zeit nämlich wirken
herein aus den geistigen Welten diese Buddha-Kräfte namentlich
auf alles dasjenige, was in der abendländischen Kultur ohne den
spezifisch christlichen Einfluß undenkbar ist. Also alle diejenigen
Weltanschauungsströmungen, die wir in den letzten Jahrhunderten
bis herauf ins neunzehnte Jahrhundert sich entwickeln sehen, sie sind,
insofern es abendländische Geistesströmungen sind, alle durchdrungen
von dem Christus-Impuls, aber es wirkte immer herein der Buddha
aus der geistigen Welt. Daher dürfen wir sagen: Das Wichtigste, was
die europäische Menschheit heute von dem Buddha empfangen kann,
darf eben nicht herrühren aus der Überlieferung dessen, was der
Buddha ein halbes Jahrtausend vor der christlichen Zeitrechnung den
Menschen gegeben hat, sondern von dem, was er seither geworden
ist. Denn er ist ja nicht stehengeblieben, sondern fortgeschritten; und
gerade durch diesen Fortschritt als geistiges Wesen in den geistigen
Welten hat er im eminentesten Sinne teilnehmen können an der
Fortentwickelung der abendländischen Kultur. Es ist dies durchaus
ein Resultat innerhalb unserer okkulten Forschung, daß mit vielem,
was uns schon früher hat entgegentreten können, bevor dieser wichtige
Einfluß genau wieder erforscht worden ist, gerade dieses Resultat
in einer wunderbaren Weise zusammenstimmt. Denn wir wissen, daß
dieselbe Individualität, die als Gotama Buddha im Osten auftrat,
schon früher einmal im Westen gewirkt hat, und daß gewisse Legenden
und Überlieferungen, die an den Namen Bodha oder Wotan
anknüpfen, es mit derselben Individualität zu tun haben, wie der
Buddhismus mit dem Gotama Buddha im Osten; so daß in gewisser
Weise derselbe Schauplatz wieder eingenommen ist, der schon früher
von der gleichen Individualität in bezug auf die Menschheitsentwickelung
vorbereitet worden war.|131|176f}}
 
=== Vom Bodhisattva zum Buddha ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Der letzte der Buddhas ist
derjenige, welcher in dem Sohn des Königs Suddhodana -
in dem Gotama Buddha - inkarniert, das heißt verkörpert
war. Der Inder sieht auf andere Buddhas hin und sagt sich:
Seit der Zeit, da die Menschheit auf der Höhe der geistigen
Welt gestanden hat, sind eine ganze Anzahl von Buddhas
dagewesen; seit dem letzten Niedergange der Welt sind
fünf Buddhas erschienen. - Die Buddhas bedeuten immer,
daß die Menschheit nicht in einem Abfallen in die Maja
heruntersinken soll, sondern daß immer wieder und wieder
etwas von der uralten Weisheit gebracht werden soll, wovon
sie wieder zehren kann, weil sich aber die Menschheit
in einem absteigenden Sinne bewegt, verliert sich immer
wieder und wieder diese Weisheit, und es muß dann ein
neuer Buddha kommen, der ihr wieder eine solche Abschlagszahlung
bringt. Der letzte war eben der Gotama
Buddha. Bevor nun ein solcher Buddha, wenn wir trivial
sprechen dürfen, zur Buddha-Würde durch seine verschiedenen
Leben hindurch hinaufsteigt, muß er zu einer anderen
Würde kommen: zu der Würde eines Bodhisattva.
Die indische Weltanschauung sieht auch in dem Königssohn
des Suddhodana, in dem Gotama Buddha, bis zu dessen
neunundzwanzigstem Jahre nicht einen Buddha, sondern
einen Bodhisattva. Es ist also dieser Bodhisattva, der in
das Königshaus des Suddhodana hereingeboren worden ist,
durch die Anstrengungen seines Lebens zu jener inneren
Erleuchtung aufgestiegen, die symbolisch als das «Sitzen
unter dem Bodhibaum» geschildert wird und dann in der
«Predigt von Benares» zum Ausdruck kommt. In seinem
neunundzwanzigsten Jahre ist dieser Bodhisattva durch
diese Vorgänge zur Buddha-Würde emporgestiegen und
konnte nunmehr als Buddha wieder der Menschheit einen
letzten Rest der uralten Weisheit bringen, welche die folgenden
Jahrhunderte - nach indischer Anschauung - wieder
verbrauchen dürfen. Wenn die Menschheit so tief heruntergestiegen
sein wird, daß die Weisheit, welche dieser letzte
Buddha gebracht hat, verbraucht sein wird, dann wird ein
anderer Bodhisattva zur Buddha-Würde aufsteigen, der
Buddha der Zukunft, der «[[Maitreya-Buddha]]», der nach
der indischen Weltanschauung für die Zukunft erwartet
wird." {{Lit|{{G|60|385f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Gautama Buddha war vorher ein Wesen, welches so leben konnte,
daß es sich immer in irdische Leiber der entsprechenden Kulturperioden
verkörpern konnte, ohne Anspruch zu machen, alles in dieser
menschlichen Organisation zu benutzen. Dieses Wesen hatte es
nicht nötig, wirkliche menschliche Inkarnationen durchzumachen.
Jetzt tritt aber für den Bodhisattva ein wichtiger Wendepunkt ein,
nämlich die Notwendigkeit, kennenzulernen alle Schicksale der
menschlichen Organisation in einem irdischen Leib, in den er ganz
einkehren mußte. Da gab es für ihn etwas zu erfahren, was man nur
in einem irdischen Leib erfahren konnte. Und weil er eine höhere
Individualität war, so genügte diese eine Verkörperung, um das
wirklich zu sehen, was alles aus diesem menschlichen Leib sich herausentwickeln
kann. Für die anderen Menschen lag die Sache so, daß
sie jetzt die inneren Fähigkeiten durch den vierten, fünften, sechsten
und siebenten Zeitraum der nachatlantischen Kulturentwickelung
nach und nach zu entfalten haben. Buddha dagegen konnte in dieser
einmaligen Inkarnation alles erleben, was als Entwickelungsmöglichkeit
darinnen war. Was die Menschen als «Gewissen» hervortreiben
werden, und was immer größer und größer werden wird, das
sah er gleichsam voraus in seinem ersten Keim, als er seine Inkarnation
als Gautama Buddha durchlebte. Daher konnte er gleich wieder
nach dieser Inkarnation hinaufsteigen in die göttlich-geistigen Welten
und brauchte nicht später noch eine zweite Inkarnation durchzumachen.
Was die Menschen auf einem gewissen Gebiete in den
zukünftigen Zyklen aus sich herausentwickeln werden, das konnte
er in dieser einen Inkarnation wie eine große Richtkraft angeben.
Das geschah durch das Ereignis, das uns angedeutet wird in dem
«Sitzen unter dem Bodhibaum». Damals ging ihm auf - nach seiner
besonderen Mission - die Lehre vom Mitleid und von der Liebe,
die im «achtgliedrigen Pfad» enthalten ist...
 
Das ist, ein wenig umschrieben, jenes große Ereignis, das in der
morgenländischen Kultur bezeichnet wird als «das Buddha-Werden
des Bodhisattva». Als dieser Bodhisattva, der sich früher niemals
wirklich inkarniert hatte, neunundzwanzig Jahre alt war, da zuckte
hinein in den Sohn des Suddhodana, da ergriff ihn vollständig die Individualität
des Bodhisattva, die vorher noch nicht vollständig davon
Besitz ergriffen hatte, und er erlebte die große Menschheitslehre
vom Mitleid und von der Liebe.
 
Warum hat sich dieser Bodhisattva, der dann der Buddha wurde,
gerade in diesem Volke inkarniert? Warum nicht zum Beispiel innerhalb
des griechisch-lateinischen Volkes?
 
Wenn dieser Bodhisattva wirklich der Buddha der vierten nachatlantischen
Kulturperiode werden sollte, dann mußte er etwas Zukünftiges
bringen. Jetzt wird der Mensch durch seine Bewußtseinsseele,
wenn sie sich entwickeln wird, reif werden, nach und nach aus
sich selbst das zu erkennen, was der Buddha als einen großen Anschlag
gegeben hat. Es mußte der Buddha in der Zeit, wo die Menschen
nur erst die Verstandes- oder Gemütsseele entwickelt hatten,
schon die Bewußtseinsseele entwickelt haben. Er mußte also das
physische Instrument des Gehirns so benutzen, daß er es überwältigte,
in ganz anderer Weise es überwältigte als ein bis zur griechischlateinischen
Kulturperiode vorgeschrittener Mensch. Das griechischlateinische
Gehirn wäre für ihn zu hart gewesen. Er hätte darinnen
nur die Verstandesseele ausbilden können; er mußte aber die Bewußtseinsseele
ausbilden. Daher brauchte er ein Gehirn, das weicher
geblieben war. Er gebrauchte die Seele, die sich später entwickeln
sollte, in einem Instrument, das vorher Usus war bei der Menschheit
und das sich erhalten hatte bei dem indischen Volke.
Da haben Sie auch eine Wiederholung: Der Buddha wiederholt
eine Menschheitsorganisation von vorher mit einer Seelenfähigkeit
von nachher. Bis zu diesem Grade sind die Dinge, die in der Menschheitsentwickelung
vorgehen, notwendig. Und der Buddha hatte die
Aufgabe, im 5. bis 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Bewußtseinsseele
hineinzutauchen in die menschliche Organisation." {{Lit|{{G|116|21ff}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Buddha hat die Aufgabe, die Kultur der Empfindungsseele aus der
vorhergehenden Epoche, aus der dritten, in die vierte hinein zu bewahren.
Was der Buddha verkündet, was die Schüler des Buddha in
ihr Herz aufnehmen, das ist das, was herüberleuchten soll aus der dritten
nachatlantischen Kulturperiode, welche die Kulturperiode der
Empfindungsseele ist, in die vierte, in die Verstandes- oder Gemütsseelenzeit
hinein. So daß also die Zeit der Verstandes- oder Gemütsseele,
die vierte nachatlantische Kulturperiode, durchwärmt, durchglüht,
durchleuchtet wird durch die Buddha-Lehre, durch das, was die
noch vom Hellsehen durchzogene Empfindungsseelenzeit hervorgebracht
hat. Der große Konservator der Empfindungsseelenkultur hinein
in die Kultur der Verstandes- oder Gemütsseele ist der Buddha." {{Lit|{{G|139|88}}}}
</div>
 
=== Sitzen unter dem Bodhibaum und Versuchung durch [[Mara]] ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Wer bewußt beim Aufwachen eintritt in seine Hüllennatur,
lernt diesen kleinen Hüter der Schwelle kennen. Und im Grunde
genommen handelt es sich für das mystische Leben nur darum, ob
dieser kleine Hüter der Schwelle uns als Menschen die Wohltat erweist,
uns für unsere eigene innere Wesenheit zu betäuben, so daß
wir nicht da hinuntersteigen können, und unser Ich auf unsere Umgebung
hinzulenken, oder ob er uns durchläßt durch das Tor und uns
in unsere eigene Wesenheit eintreten läßt...
 
Und was für den großen Buddha symbolisch
bezeichnet wird als das Sitzen unter dem Bodhibaum, ist nichts anderes
als das Hinuntersteigen in die eigene innere Wesenheit durch
das Tor, das uns sonst diese eigene Wesenheit verschließt...
 
Was Buddha erlebt hat beim Hinuntersteigen in die eigene Wesenheit,
das wird im Buddhismus dargestellt als die sogenannte Versuchung
des Buddha. Der Buddha beschreibt es ja im Sinne dieser
Versuchungsgeschichte, wie selbst solche Wesenheiten, die er lieb
hat, sich ihm nahen in dem Momente, wo er mystisch in das eigene
Innere hineinsteigen will. Er beschreibt, daß sie sich ihm zu nähern
scheinen, ihn auffordern, dies oder jenes zu tun, zum Beispiel falsche
Übungen vorzunehmen, um in einer falschen Weise in die
eigene innere Wesenheit einzutreten. Da wird uns sogar vorgeführt
die Gestalt der Mutter des Buddha - in seinem geistigen Schauen
sieht er sie —, die ihn auffordert, eine falsche Askese zu beginnen.
Das ist natürlich nicht die wirkliche Mutter des Buddha. Aber darin
besteht gerade die Versuchung, daß ihm für sein sich erst entwikkelndes
Schauen nicht die wirkliche Mutter, sondern eine Maske,
eine Maya, eine Illusion entgegentritt. Er aber widersteht. Dann
treten ihm eine Anzahl dämonischer Gestalten entgegen, die er schildert
als Gier, wie sie entspricht dem Hunger- und Durstgefühl, oder
als Leidenschaften, Triebe, Stolz, Hochmut, Eitelkeit, Geiz. Sie alle
treten an ihn heran - wie? Nun, soweit sie noch in seiner eigenen
Hüllennatur, in seiner astralischen Wesenheit sind, soweit er sie in
seinen starken Momenten, in dem Sitzen unter dem Bodhibaum
schon besiegt hat. Und in einer wunderbaren Weise wird uns in
dieser Versuchung des Buddha dargestellt, wie alle die Gewalten und
Mächte unseres Astralleibes, die da sind, weil wir uns durch die
absteigende Entwickelung der Menschheit im Verlaufe der aufeinanderfolgenden
Inkarnationen immer schlechter und schlechter gemacht
haben, sich geltend machen. Trotzdem er schon so hoch
gestiegen ist, kann er sie noch schauen und muß nun durch das
letzte Steigen in die Höhe das Letzte besiegen, was als versuchende
Dämonen für seinen Astralleib vorhanden ist." {{Lit|{{G|124|95f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Wer bis zu einem gewissen Grade der Sankhya- oder der Yoga-
Philosophie hinaufdringt, ohne das entwickelt zu haben, was der
Buddha vorher durchgemacht hatte, wer hinaufdringen will in die
reinen Höhen des göttlichen Geistes durch das logische Denken, ohne
zuerst den moralischen Sinn im Sinne des Buddha erlangt zu haben, der
steht dann vor jener Versuchung, die der Buddha in einer probeweisen
Versuchung durchgemacht hat und die uns als die Versuchung durch
den Dämon [[Mara]] angedeutet wird. Da kommt der Mensch dahin, wo
alle Teufel des Hochmutes, der Eitelkeit, des Ehrgeizes ihn durchsetzen.
Das lernte der Buddha kennen. Die Gestalt des Mara, der Eitelkeit und
des Ehrgeizes, stand vor ihm. Aber weil er auf dieser hohen Stufe eines
Bodhisattva war, so erkannte er ihn und war gefeit gegen ihn. Und er
wußte sich zu sagen: Wenn sich die Menschen auf dem alten Wege
weiterentwickeln, ohne den neuen Einschlag in der Lehre der Liebe und
des Mitleides, ohne diesen selbsttätigen moralischen Sinn zu erhalten,
dann müssen sie, da sie nicht alle Bodhisattvas sind, diesem Dämon
Mara verfallen, der alle Kräfte des Hochmutes und der Eitelkeit in die
Seelen senkt. Das ist das, was der Buddha in sich selber erlebte, als er
bis in die letzten Konsequenzen die Sankhya- und die Yoga-Philosophie
durchmachte." {{Lit|{{G|114|47}}}}
</div>
 
=== Reinkarnation ===
 
<div style="margin-left:20px">
"In dem, was von Buddha überliefert ist - und das ist wieder keine
bloße Legende -, haben Sie die Stufen, die Buddha erreichte beim
Durchgehen durch die eigene Wesenheit, wovon er selber sagt: Als
ich soweit war, daß ich die Erleuchtung hatte - das heißt, wo er sich
fühlen konnte als ein Glied der geistigen Welt -, da war ich so weit,
daß ich die geistige Welt wie eine sich ausbreitende Wolke liegen sah,
aber ich konnte noch nichts darinnen unterscheiden, denn ich fühlte
mich noch nicht vollkommen. Dann kam ich einen Schritt weiter. Da
sah ich nicht mehr bloß die geistige Welt wie eine sich ausbreitende
Wolke liegen, sondern ich konnte auch einzelne Gebilde unterscheiden,
aber ich konnte noch nicht sehen, was sie waren, denn ich war
noch nicht vollkommen. Wieder stieg ich einen Schritt höher und
fand nun nicht bloß sich unterscheidende Wesenheiten, sondern ich
konnte wissen, was es für Wesenheiten waren.
 
Und das geht nun so weit, bis er selbst sein Urbild sah, das heruntergestiegen
ist von Inkarnation zu Inkarnation, und es im richtigen
Verhältnis zur geistigen Welt sehen konnte. Das ist der eine Weg,
der mystische Weg, das Durchgehen durch die eigene Wesenheit bis
zu dem Punkte, wo jene Grenze durchbrochen wird, jenseits welcher
dann die geistige Welt erreicht werden kann. Auf diesem Wege erlangt
der eine Teil der Menschheitsführer dasjenige, was solche Individualitäten
haben müssen, damit sie Impulse geben können für die
Fortentwickelung der Menschheit." {{Lit|{{G|124|98f}}}}
</div>
 
=== Nirwana ===
<div style="margin-left:20px">
"Sie finden, wenn Sie die Lehren des Buddha im Ernst betrachten,
nirgends wirkliche Andeutungen über das Wesen der spirituellen
Welt. Daher ist dort die Bezeichnung für die geistige Welt
in der [[Nirwana]]lehre eine wirklich negative. Buddha verlangte
zwar, daß derjenige, der in die geistige Welt aufsteigen will, sich
frei macht von dem Hängen an der physischen Welt; aber in der
ganzen Buddha-Lehre finden Sie keine irgendwie hervortretende
Beschreibung der geistigen Welt, wie sie vorher zum Beispiel in
der Brahman-Lehre gegeben worden ist, die noch Erbstücke der
alten Zeiten aufzuweisen hatte." {{Lit|{{G|140|16}}}}
</div>
 
== Die Lehrreden des Buddha in deutscher Übersetzung ==
* ''Reden des Buddha. Lehre, Verse, Erzählungen''. Hrsg. v. [[Wikipedia:Heinz Bechert|Heinz Bechert]]. Freiburg im Breisgau/Basel/Wien, Herder, 1993. ISBN 3-451-04112-X
* ''Gautamo Buddha: Die vier edlen Wahrheiten''. Texte des ursprünglichen Buddhismus. Hrsg. u. übertragen von Klaus Mylius. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1985 (dtv klassik 2166).
* ''Die Reden des Buddha. Längere Sammlung'' [Digha-Nikaya]. Herrnschrot: Beyerlein und Steinschulte, 4. Aufl. 1996. ISBN 3931095150 [aus dem Sutta-Pitaka]
* ''Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung'' [Majjhima-Nikaya]. Neuübersetzung von Kay Zumwinkel. Oy-Mittelberg: Jhana 2001. ISBN 3931274136
* ''Die Reden des Buddha. Gruppierte Sammlung'' [Samyutta-Nikaya]. Vorw. v. Hecker. Übers. v. Geiger/Nyanaponika/Hecker. Herrnschrot: Beyerlein & Steinschulte 1997.
* ''Die Lehrreden des Buddha aus der Angereihten Sammlung'' [Anguttara-Nikaya]. Aus dem Pali übers. von Nyanatiloka. Überarb. und hrsg. von Nyanaponika. Bielefeld: J. Kamphausen & Aurum, 5. Aufl. 1993 (= München 1922/23). ISBN 359108218X
 
== Literatur ==
* [[Hermann Beckh]]: ''Buddha und seine Lehre'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 1998
* [[Georg Grimm]]: ''Die Lehre des Buddho.'' Die Religion der Vernunft und der Meditation, R. Löwit, Wiesbaden 1957
* Ulrich Schneider: ''Der Buddhismus.'' Eine Einführung. Primus, Darmstadt 1997
* Hans Wolfgang Schumann: ''Der historische Buddha.'' Leben und Lehre des Gotama. Diederichs, München  1994 (Diederichs Gelbe Reihe)
* [[Wikipedia:Hermann Hesse|Hermann Hesse]]: [[Wikipedia:Siddhartha (Hesse)|''Siddhartha.'' Eine indische Dichtung]]. Fischer, Berlin 1922 (Eine belletristische Interpretation [[Veda|vedischer]] und [[Buddhismus|buddhistischer Philosophien]])
* [[Wikipedia:Thich Nhat Hanh|Thich Nhat Hanh]]: ''Wie Siddharta zum Buddha wurde.'' Eine Einführung in den Buddhismus. Aus dem Englischen von Ursula Richard. dtv, München 2006
* Michael Carrithers: ''Der Buddha.'' Eine Einführung. Übers.: Dornberg, Renate. Mit einem Essay von: Debon, Günther. Reclam, Ditzingen 1996
* Frederik Hetmann: ''Siddhartas Weg''. Die Geschichte vom Leben und der Lehre des Buddha, Herder Vlg., Freiburg i. Br. 1997
* Zoran Perowanowitsch: ''Mit einem erweiterten Christusverständnis ins 21. Jahrhundert: Eine Synthese von Christentum und Buddhismus'', Kitesh-Verlag, Sölden 1998, ISBN 978-3980589406
* Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
* Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983), ISBN 3-7274-1050-7 {{Vorträge|105}}
* Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001), ISBN 3-7274-1140-6 {{Vorträge|112}}
* Rudolf Steiner: ''Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewußtseins'', [[GA 116]] (1982), ISBN 3-7274-1160-0 {{Vorträge|116}}
* Rudolf Steiner: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', [[GA 124]] (1995), ISBN 3-7274-1240-2 {{Vorträge|124}}
* Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
* Rudolf Steiner: ''Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt'', [[GA 140]] (2003), ISBN 3-7274-1400-6 {{Vorträge|140}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Commons|Gautama Buddha}}
{{Wikiquote|Siddhartha Gautama}}
{{PND|118664417}}
* [http://www.hdamm.de/buddha/ahthblix.php Das Leben des Buddha] (thailändisch)
* [http://www.hdamm.de/buddha/ahthjtix.php Die letzten 10 Leben (Jatakas) des Buddha] (illustrierte Fassung)
* [http://www.lensculture.com/buddha.html Bilder von Buddha]
* [http://www.der-erwachte.de Das Leben des Buddha]
* [http://www.what-buddha-taught.net/index2.htm#German Siddhartha Gautama's Dhamma, die Lehre]
* [http://www.palikanon.com/ Buddhas Lehrreden und andere Texte online]
 
== Siehe auch ==
 
[http://wiki.anthroposophie.net/Mission_des_Buddha_auf_dem_Mars Die Mission des Buddha auf dem Mars]
 
{{Personendaten|
NAME=Gautama, Siddhartha
|ALTERNATIVNAMEN=[[Buddha]]
|KURZBESCHREIBUNG=Religionsstifter
|GEBURTSDATUM=um 563 v. Chr.
|GEBURTSORT=[[Lumbini]], im heutigen [[Nepal]]
|STERBEDATUM=um 483 v. Chr.
|STERBEORT=[[Kushinagara]], [[Indien]]
}}
 
 
[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Buddha]]
[[Kategorie:Mann|Gautama, Siddhartha]]

Version vom 10. April 2017, 14:08 Uhr

Prinz Siddhartha Gautama

Siddhartha Gautama (Sanskrit, m., सिद्धार्थ गौतम, Siddhārtha Gautama) (* 563 v. Chr. in Lumbini im heutigen Nepal; † 483 v. Chr. in Kushinagara, Indien), auch Shakyamuni (skrt. शाक्यमुनि, śākyamuni, „der Weise aus dem Geschlecht der Shakya“) genannt, ist der historische Buddha und durch die von ihm gegebene Lehre (Dharma) der Begründer des Buddhismus. Er wird auch als der Gautama Buddha bezeichnet.

Wesen und Aufgabe des Buddha aus der Sicht Rudolf Steiners

Wotan und Buddha

„Zu derselben Zeit, in der das jüdische Prophetentum besteht, in den Jahrhunderten vor Christus, finden wir hier den Hinweis auf einen großen uralten atlantischen Initiierten, auf Wod-Wodha-Odin. Das ist ein modernisiertes Atlantiertum in einer neuen Gestalt, ein Atavismus, ein Rückschlag ins Atlantiertum. Und das geschieht überall, drüben in Asien auch. In Asien ist das W ein B, Wodha = Bodha = Buddha. Der Buddhismus ist drüben in Asien dieselbe Erscheinung, die als ein Rückschlag in die atlantische Zeit auftritt. Daher finden wir den Buddhismus am ausgebreitetsten bei den Überresten der Atlantier, bei den mongolischen Völkern. Und wo er am großartigsten, säulenartig auftritt, in Tibet, da haben wir einen modernen, monumentalen Ausdruck alter atlantischer Kultur.“ (Lit.:GA 93a, S. 260)

„Diese Individualität des Wotan - wir sprechen innerhalb einer Gemeinschaft von Schülern der Geisteswissenschaft und deshalb darf hier ein solches Geheimnis berührt werden -, diese Individualität, die wirklich als Wotan gelehrt hat in den Mysterien der germanischen Völker, ist dieselbe, die später zu derselben Mission wieder erschien als Buddha. Keine andere Individualität ist derjenige gewesen, der den Zusammenhang zwischen unserer Welt und den höheren Welten als Buddha vermittelt hat, als jene, die einstmals über die Gegenden Europas zog und deren Erinnerung sich im nordischen Europa unter dem Namen Wotan erhalten hat.“ (Lit.:GA 105, S. 173)

„Und es ist immerhin sehr interessant, daß gerade die neueren okkulten Forschungen, die im westlichen Okkultismus in den allerletzten Jahren gemacht worden sind, dazu geführt haben, zu erkennen, daß ein sehr wichtiger Zusammenhang der europäischen Kultur mit den Buddha-Kräften vorhanden ist. Seit langer Zeit nämlich wirken herein aus den geistigen Welten diese Buddha-Kräfte namentlich auf alles dasjenige, was in der abendländischen Kultur ohne den spezifisch christlichen Einfluß undenkbar ist. Also alle diejenigen Weltanschauungsströmungen, die wir in den letzten Jahrhunderten bis herauf ins neunzehnte Jahrhundert sich entwickeln sehen, sie sind, insofern es abendländische Geistesströmungen sind, alle durchdrungen von dem Christus-Impuls, aber es wirkte immer herein der Buddha aus der geistigen Welt. Daher dürfen wir sagen: Das Wichtigste, was die europäische Menschheit heute von dem Buddha empfangen kann, darf eben nicht herrühren aus der Überlieferung dessen, was der Buddha ein halbes Jahrtausend vor der christlichen Zeitrechnung den Menschen gegeben hat, sondern von dem, was er seither geworden ist. Denn er ist ja nicht stehengeblieben, sondern fortgeschritten; und gerade durch diesen Fortschritt als geistiges Wesen in den geistigen Welten hat er im eminentesten Sinne teilnehmen können an der Fortentwickelung der abendländischen Kultur. Es ist dies durchaus ein Resultat innerhalb unserer okkulten Forschung, daß mit vielem, was uns schon früher hat entgegentreten können, bevor dieser wichtige Einfluß genau wieder erforscht worden ist, gerade dieses Resultat in einer wunderbaren Weise zusammenstimmt. Denn wir wissen, daß dieselbe Individualität, die als Gotama Buddha im Osten auftrat, schon früher einmal im Westen gewirkt hat, und daß gewisse Legenden und Überlieferungen, die an den Namen Bodha oder Wotan anknüpfen, es mit derselben Individualität zu tun haben, wie der Buddhismus mit dem Gotama Buddha im Osten; so daß in gewisser Weise derselbe Schauplatz wieder eingenommen ist, der schon früher von der gleichen Individualität in bezug auf die Menschheitsentwickelung vorbereitet worden war.“ (Lit.:GA 131, S. 176f)

Vom Bodhisattva zum Buddha

"Der letzte der Buddhas ist derjenige, welcher in dem Sohn des Königs Suddhodana - in dem Gotama Buddha - inkarniert, das heißt verkörpert war. Der Inder sieht auf andere Buddhas hin und sagt sich: Seit der Zeit, da die Menschheit auf der Höhe der geistigen Welt gestanden hat, sind eine ganze Anzahl von Buddhas dagewesen; seit dem letzten Niedergange der Welt sind fünf Buddhas erschienen. - Die Buddhas bedeuten immer, daß die Menschheit nicht in einem Abfallen in die Maja heruntersinken soll, sondern daß immer wieder und wieder etwas von der uralten Weisheit gebracht werden soll, wovon sie wieder zehren kann, weil sich aber die Menschheit in einem absteigenden Sinne bewegt, verliert sich immer wieder und wieder diese Weisheit, und es muß dann ein neuer Buddha kommen, der ihr wieder eine solche Abschlagszahlung bringt. Der letzte war eben der Gotama Buddha. Bevor nun ein solcher Buddha, wenn wir trivial sprechen dürfen, zur Buddha-Würde durch seine verschiedenen Leben hindurch hinaufsteigt, muß er zu einer anderen Würde kommen: zu der Würde eines Bodhisattva. Die indische Weltanschauung sieht auch in dem Königssohn des Suddhodana, in dem Gotama Buddha, bis zu dessen neunundzwanzigstem Jahre nicht einen Buddha, sondern einen Bodhisattva. Es ist also dieser Bodhisattva, der in das Königshaus des Suddhodana hereingeboren worden ist, durch die Anstrengungen seines Lebens zu jener inneren Erleuchtung aufgestiegen, die symbolisch als das «Sitzen unter dem Bodhibaum» geschildert wird und dann in der «Predigt von Benares» zum Ausdruck kommt. In seinem neunundzwanzigsten Jahre ist dieser Bodhisattva durch diese Vorgänge zur Buddha-Würde emporgestiegen und konnte nunmehr als Buddha wieder der Menschheit einen letzten Rest der uralten Weisheit bringen, welche die folgenden Jahrhunderte - nach indischer Anschauung - wieder verbrauchen dürfen. Wenn die Menschheit so tief heruntergestiegen sein wird, daß die Weisheit, welche dieser letzte Buddha gebracht hat, verbraucht sein wird, dann wird ein anderer Bodhisattva zur Buddha-Würde aufsteigen, der Buddha der Zukunft, der «Maitreya-Buddha», der nach der indischen Weltanschauung für die Zukunft erwartet wird." (Lit.: GA 60, S. 385f)

"Gautama Buddha war vorher ein Wesen, welches so leben konnte, daß es sich immer in irdische Leiber der entsprechenden Kulturperioden verkörpern konnte, ohne Anspruch zu machen, alles in dieser menschlichen Organisation zu benutzen. Dieses Wesen hatte es nicht nötig, wirkliche menschliche Inkarnationen durchzumachen. Jetzt tritt aber für den Bodhisattva ein wichtiger Wendepunkt ein, nämlich die Notwendigkeit, kennenzulernen alle Schicksale der menschlichen Organisation in einem irdischen Leib, in den er ganz einkehren mußte. Da gab es für ihn etwas zu erfahren, was man nur in einem irdischen Leib erfahren konnte. Und weil er eine höhere Individualität war, so genügte diese eine Verkörperung, um das wirklich zu sehen, was alles aus diesem menschlichen Leib sich herausentwickeln kann. Für die anderen Menschen lag die Sache so, daß sie jetzt die inneren Fähigkeiten durch den vierten, fünften, sechsten und siebenten Zeitraum der nachatlantischen Kulturentwickelung nach und nach zu entfalten haben. Buddha dagegen konnte in dieser einmaligen Inkarnation alles erleben, was als Entwickelungsmöglichkeit darinnen war. Was die Menschen als «Gewissen» hervortreiben werden, und was immer größer und größer werden wird, das sah er gleichsam voraus in seinem ersten Keim, als er seine Inkarnation als Gautama Buddha durchlebte. Daher konnte er gleich wieder nach dieser Inkarnation hinaufsteigen in die göttlich-geistigen Welten und brauchte nicht später noch eine zweite Inkarnation durchzumachen. Was die Menschen auf einem gewissen Gebiete in den zukünftigen Zyklen aus sich herausentwickeln werden, das konnte er in dieser einen Inkarnation wie eine große Richtkraft angeben. Das geschah durch das Ereignis, das uns angedeutet wird in dem «Sitzen unter dem Bodhibaum». Damals ging ihm auf - nach seiner besonderen Mission - die Lehre vom Mitleid und von der Liebe, die im «achtgliedrigen Pfad» enthalten ist...

Das ist, ein wenig umschrieben, jenes große Ereignis, das in der morgenländischen Kultur bezeichnet wird als «das Buddha-Werden des Bodhisattva». Als dieser Bodhisattva, der sich früher niemals wirklich inkarniert hatte, neunundzwanzig Jahre alt war, da zuckte hinein in den Sohn des Suddhodana, da ergriff ihn vollständig die Individualität des Bodhisattva, die vorher noch nicht vollständig davon Besitz ergriffen hatte, und er erlebte die große Menschheitslehre vom Mitleid und von der Liebe.

Warum hat sich dieser Bodhisattva, der dann der Buddha wurde, gerade in diesem Volke inkarniert? Warum nicht zum Beispiel innerhalb des griechisch-lateinischen Volkes?

Wenn dieser Bodhisattva wirklich der Buddha der vierten nachatlantischen Kulturperiode werden sollte, dann mußte er etwas Zukünftiges bringen. Jetzt wird der Mensch durch seine Bewußtseinsseele, wenn sie sich entwickeln wird, reif werden, nach und nach aus sich selbst das zu erkennen, was der Buddha als einen großen Anschlag gegeben hat. Es mußte der Buddha in der Zeit, wo die Menschen nur erst die Verstandes- oder Gemütsseele entwickelt hatten, schon die Bewußtseinsseele entwickelt haben. Er mußte also das physische Instrument des Gehirns so benutzen, daß er es überwältigte, in ganz anderer Weise es überwältigte als ein bis zur griechischlateinischen Kulturperiode vorgeschrittener Mensch. Das griechischlateinische Gehirn wäre für ihn zu hart gewesen. Er hätte darinnen nur die Verstandesseele ausbilden können; er mußte aber die Bewußtseinsseele ausbilden. Daher brauchte er ein Gehirn, das weicher geblieben war. Er gebrauchte die Seele, die sich später entwickeln sollte, in einem Instrument, das vorher Usus war bei der Menschheit und das sich erhalten hatte bei dem indischen Volke. Da haben Sie auch eine Wiederholung: Der Buddha wiederholt eine Menschheitsorganisation von vorher mit einer Seelenfähigkeit von nachher. Bis zu diesem Grade sind die Dinge, die in der Menschheitsentwickelung vorgehen, notwendig. Und der Buddha hatte die Aufgabe, im 5. bis 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Bewußtseinsseele hineinzutauchen in die menschliche Organisation." (Lit.: GA 116, S. 21ff)

"Buddha hat die Aufgabe, die Kultur der Empfindungsseele aus der vorhergehenden Epoche, aus der dritten, in die vierte hinein zu bewahren. Was der Buddha verkündet, was die Schüler des Buddha in ihr Herz aufnehmen, das ist das, was herüberleuchten soll aus der dritten nachatlantischen Kulturperiode, welche die Kulturperiode der Empfindungsseele ist, in die vierte, in die Verstandes- oder Gemütsseelenzeit hinein. So daß also die Zeit der Verstandes- oder Gemütsseele, die vierte nachatlantische Kulturperiode, durchwärmt, durchglüht, durchleuchtet wird durch die Buddha-Lehre, durch das, was die noch vom Hellsehen durchzogene Empfindungsseelenzeit hervorgebracht hat. Der große Konservator der Empfindungsseelenkultur hinein in die Kultur der Verstandes- oder Gemütsseele ist der Buddha." (Lit.: GA 139, S. 88)

Sitzen unter dem Bodhibaum und Versuchung durch Mara

"Wer bewußt beim Aufwachen eintritt in seine Hüllennatur, lernt diesen kleinen Hüter der Schwelle kennen. Und im Grunde genommen handelt es sich für das mystische Leben nur darum, ob dieser kleine Hüter der Schwelle uns als Menschen die Wohltat erweist, uns für unsere eigene innere Wesenheit zu betäuben, so daß wir nicht da hinuntersteigen können, und unser Ich auf unsere Umgebung hinzulenken, oder ob er uns durchläßt durch das Tor und uns in unsere eigene Wesenheit eintreten läßt...

Und was für den großen Buddha symbolisch bezeichnet wird als das Sitzen unter dem Bodhibaum, ist nichts anderes als das Hinuntersteigen in die eigene innere Wesenheit durch das Tor, das uns sonst diese eigene Wesenheit verschließt...

Was Buddha erlebt hat beim Hinuntersteigen in die eigene Wesenheit, das wird im Buddhismus dargestellt als die sogenannte Versuchung des Buddha. Der Buddha beschreibt es ja im Sinne dieser Versuchungsgeschichte, wie selbst solche Wesenheiten, die er lieb hat, sich ihm nahen in dem Momente, wo er mystisch in das eigene Innere hineinsteigen will. Er beschreibt, daß sie sich ihm zu nähern scheinen, ihn auffordern, dies oder jenes zu tun, zum Beispiel falsche Übungen vorzunehmen, um in einer falschen Weise in die eigene innere Wesenheit einzutreten. Da wird uns sogar vorgeführt die Gestalt der Mutter des Buddha - in seinem geistigen Schauen sieht er sie —, die ihn auffordert, eine falsche Askese zu beginnen. Das ist natürlich nicht die wirkliche Mutter des Buddha. Aber darin besteht gerade die Versuchung, daß ihm für sein sich erst entwikkelndes Schauen nicht die wirkliche Mutter, sondern eine Maske, eine Maya, eine Illusion entgegentritt. Er aber widersteht. Dann treten ihm eine Anzahl dämonischer Gestalten entgegen, die er schildert als Gier, wie sie entspricht dem Hunger- und Durstgefühl, oder als Leidenschaften, Triebe, Stolz, Hochmut, Eitelkeit, Geiz. Sie alle treten an ihn heran - wie? Nun, soweit sie noch in seiner eigenen Hüllennatur, in seiner astralischen Wesenheit sind, soweit er sie in seinen starken Momenten, in dem Sitzen unter dem Bodhibaum schon besiegt hat. Und in einer wunderbaren Weise wird uns in dieser Versuchung des Buddha dargestellt, wie alle die Gewalten und Mächte unseres Astralleibes, die da sind, weil wir uns durch die absteigende Entwickelung der Menschheit im Verlaufe der aufeinanderfolgenden Inkarnationen immer schlechter und schlechter gemacht haben, sich geltend machen. Trotzdem er schon so hoch gestiegen ist, kann er sie noch schauen und muß nun durch das letzte Steigen in die Höhe das Letzte besiegen, was als versuchende Dämonen für seinen Astralleib vorhanden ist." (Lit.: GA 124, S. 95f)

"Wer bis zu einem gewissen Grade der Sankhya- oder der Yoga- Philosophie hinaufdringt, ohne das entwickelt zu haben, was der Buddha vorher durchgemacht hatte, wer hinaufdringen will in die reinen Höhen des göttlichen Geistes durch das logische Denken, ohne zuerst den moralischen Sinn im Sinne des Buddha erlangt zu haben, der steht dann vor jener Versuchung, die der Buddha in einer probeweisen Versuchung durchgemacht hat und die uns als die Versuchung durch den Dämon Mara angedeutet wird. Da kommt der Mensch dahin, wo alle Teufel des Hochmutes, der Eitelkeit, des Ehrgeizes ihn durchsetzen. Das lernte der Buddha kennen. Die Gestalt des Mara, der Eitelkeit und des Ehrgeizes, stand vor ihm. Aber weil er auf dieser hohen Stufe eines Bodhisattva war, so erkannte er ihn und war gefeit gegen ihn. Und er wußte sich zu sagen: Wenn sich die Menschen auf dem alten Wege weiterentwickeln, ohne den neuen Einschlag in der Lehre der Liebe und des Mitleides, ohne diesen selbsttätigen moralischen Sinn zu erhalten, dann müssen sie, da sie nicht alle Bodhisattvas sind, diesem Dämon Mara verfallen, der alle Kräfte des Hochmutes und der Eitelkeit in die Seelen senkt. Das ist das, was der Buddha in sich selber erlebte, als er bis in die letzten Konsequenzen die Sankhya- und die Yoga-Philosophie durchmachte." (Lit.: GA 114, S. 47)

Reinkarnation

"In dem, was von Buddha überliefert ist - und das ist wieder keine bloße Legende -, haben Sie die Stufen, die Buddha erreichte beim Durchgehen durch die eigene Wesenheit, wovon er selber sagt: Als ich soweit war, daß ich die Erleuchtung hatte - das heißt, wo er sich fühlen konnte als ein Glied der geistigen Welt -, da war ich so weit, daß ich die geistige Welt wie eine sich ausbreitende Wolke liegen sah, aber ich konnte noch nichts darinnen unterscheiden, denn ich fühlte mich noch nicht vollkommen. Dann kam ich einen Schritt weiter. Da sah ich nicht mehr bloß die geistige Welt wie eine sich ausbreitende Wolke liegen, sondern ich konnte auch einzelne Gebilde unterscheiden, aber ich konnte noch nicht sehen, was sie waren, denn ich war noch nicht vollkommen. Wieder stieg ich einen Schritt höher und fand nun nicht bloß sich unterscheidende Wesenheiten, sondern ich konnte wissen, was es für Wesenheiten waren.

Und das geht nun so weit, bis er selbst sein Urbild sah, das heruntergestiegen ist von Inkarnation zu Inkarnation, und es im richtigen Verhältnis zur geistigen Welt sehen konnte. Das ist der eine Weg, der mystische Weg, das Durchgehen durch die eigene Wesenheit bis zu dem Punkte, wo jene Grenze durchbrochen wird, jenseits welcher dann die geistige Welt erreicht werden kann. Auf diesem Wege erlangt der eine Teil der Menschheitsführer dasjenige, was solche Individualitäten haben müssen, damit sie Impulse geben können für die Fortentwickelung der Menschheit." (Lit.: GA 124, S. 98f)

Nirwana

"Sie finden, wenn Sie die Lehren des Buddha im Ernst betrachten, nirgends wirkliche Andeutungen über das Wesen der spirituellen Welt. Daher ist dort die Bezeichnung für die geistige Welt in der Nirwanalehre eine wirklich negative. Buddha verlangte zwar, daß derjenige, der in die geistige Welt aufsteigen will, sich frei macht von dem Hängen an der physischen Welt; aber in der ganzen Buddha-Lehre finden Sie keine irgendwie hervortretende Beschreibung der geistigen Welt, wie sie vorher zum Beispiel in der Brahman-Lehre gegeben worden ist, die noch Erbstücke der alten Zeiten aufzuweisen hatte." (Lit.: GA 140, S. 16)

Die Lehrreden des Buddha in deutscher Übersetzung

  • Reden des Buddha. Lehre, Verse, Erzählungen. Hrsg. v. Heinz Bechert. Freiburg im Breisgau/Basel/Wien, Herder, 1993. ISBN 3-451-04112-X
  • Gautamo Buddha: Die vier edlen Wahrheiten. Texte des ursprünglichen Buddhismus. Hrsg. u. übertragen von Klaus Mylius. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1985 (dtv klassik 2166).
  • Die Reden des Buddha. Längere Sammlung [Digha-Nikaya]. Herrnschrot: Beyerlein und Steinschulte, 4. Aufl. 1996. ISBN 3931095150 [aus dem Sutta-Pitaka]
  • Die Lehrreden des Buddha aus der Mittleren Sammlung [Majjhima-Nikaya]. Neuübersetzung von Kay Zumwinkel. Oy-Mittelberg: Jhana 2001. ISBN 3931274136
  • Die Reden des Buddha. Gruppierte Sammlung [Samyutta-Nikaya]. Vorw. v. Hecker. Übers. v. Geiger/Nyanaponika/Hecker. Herrnschrot: Beyerlein & Steinschulte 1997.
  • Die Lehrreden des Buddha aus der Angereihten Sammlung [Anguttara-Nikaya]. Aus dem Pali übers. von Nyanatiloka. Überarb. und hrsg. von Nyanaponika. Bielefeld: J. Kamphausen & Aurum, 5. Aufl. 1993 (= München 1922/23). ISBN 359108218X

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Gautama Buddha - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Siehe auch

Die Mission des Buddha auf dem Mars