Allah

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Allāh [ɒˈɬːɒːh], (arab. اﷲ, DMG Allāh), ist die arabische Bezeichnung für Gott und sprachlich nahe verwandt dem hebräischen El, das allerdings meist in der Mehrzahl verwendet wird, die auf die Siebenheit der Elohim (hebr. אלהים) hindeutet. Sprachwissenschaftlich nicht geklärt ist, ob das Wort Allah aus der Zusammenziehung des Artikels al (ال) mit ilāh (إله /„Gott, Gottheit“) = Gott entstanden ist, oder sich von aramäisch Alaha ableitet. Im Islam wird Allah als der einige und einzige Gott verehrt. Alle polytheistischen Anschauungen und insbesondere auch die christliche Lehre von der Dreifaltigkeit Gottes und die Gottessohnschaft Jesu Christi und seine Menschwerdung werden entschieden zurückgewiesen.

Mit der Verehrung Allahs lebte in gewisser Weise die alte mosaische Mondenreligion Jahves, der das Gemeinschaftsbewusstsein der Elohim repräsentiert, sechs Jahrhunderte n. Chr. wieder auf, wobei aber der eigentliche Christus-Impuls zunächst unberücksichtigt blieb.

"In einer gewissen Weise ragt also das, was in der vorchristlichen Epoche während der althebräischen Kultur da war, auch wieder, den Christus-Impuls gleichsam überschneidend, in die nachchristliche Zeit hinein, so daß sich dasjenige, was sich in der Jahve-Weltanschauung vorbereitet hat, in einer gewissen Weise nachher wieder aufgetreten ist und, trotzdem die anderen Faktoren bestehen, dennoch in die späteren Faktoren hineinspielt. Das Wiederauftauchen der alten Jahve-Mond-Religion ist zu sehen in der Religion des Halbmondes. In dieser Weltanschauung des Mohammed ist zunächst unberücksichtigt geblieben der Christus-Impuls, daß diese Mahomed-Religion wirklich eine Art Wiederaufleben war dessen, was man im Einheitsgotte des Mosaismus finden konnte." (Lit.: GA 124, S. 171f)

Allah entspricht in diesem Sinn weitgehend dem Vater-Prinzip:

"Die mohammedanische Lehre kennt nicht diese Struktur der Welt, von der ich Ihnen gesprochen habe, sie kennt nicht die zwei Reiche, das Reich des Vaters und das Reich des Geistes, sie kennt nur allein den Vater. Sie kennt nur die starre Lehre: Es gibt nur einen Gott, Allah, und nichts, was neben ihm ist, und Mohammed ist sein Prophet. - Von diesem Gesichtspunkt aus ist die mohammedanische Lehre die stärkste Polarität zum Christentum, denn sie hat den Willen zum Beseitigen aller Freiheit für alle Zukunft, den Willen zum Determinismus, wie es nicht anders sein kann, wenn man die Welt nur im Sinne des Vatergottes vorstellt." (Lit.: GA 346, S. 107)

An anderer Stelle betonte Rudolf Steiner darüber hinaus, dass es es sich bei Allah um einen ahrimanischen Abglanz der Elohim handelt:

"Es ist schwer, die übersinnlichen Wesen zu charakterisieren, indem man sie einregistriert.

Der Mohammedanismus ist die erste ahrimanische Manifestation, die erste ahrimanische Offenbarung nach dem Mysterium von Golgatha. Der Gott Mohammeds, Allah, Eloha, ist ein ahrimanischer Abklatsch oder Abglanz der elohistischen Wesenheiten, der Elohim, aber monotheistisch erfasst. Er bezeichnet sie immer in einer Einheit. Die mohammedanische Kultur ist ahrimanisch, aber die Gemütsverfassung der Islamiten ist luziferisch." (Lit.: GA 300a, S. 130)

Gerade dadurch konnte aber der stark ahrimanische Impuls der Akademie von Gondhishapur in heilsamer Weise abgedämpft werden:

"Aber es wurde abgestumpft dasjenige, was von Gondishapur ausgehen sollte, gewissermaßen zurückgehalten von retardierenden geistigen Kräften, die doch zusammenhingen, wenn sie auch wiederum eine Art von Gegensatz bilden, mit dem, was durch den Christus-Impuls beeinflußt war. Es wurde abgestumpft dasjenige, was von Gondishapur ausgehen sollte, zunächst durch das Auftreten Mohammeds. Indem Mohammed eine phantastische Religionslehre verbreitete, vor allen Dingen über diejenigen Gegenden, über die man verbreiten wollte die gnostische Weisheit von Gondishapur, nahm er sozusagen dieser gnostischen Weisheit von Gondishapur das Feld weg. Er schöpfte sozusagen den Rahm weg, und dann segelte dasjenige nach, was von Gondishapur kam, und konnte nun nicht durch dasjenige durch, was Mohammed getan hatte. Das ist gewissermaßen die Weisheit in der Weltgeschichte; man kennt auch den Mohammedanismus erst richtig, wenn man zu den andern Dingen noch weiß, daß der Mohammedanismus dazu bestimmt war, die gnostische Weisheit von Gondishapur abzustumpfen, ihr die eigentliche, stark ahrimanisch versucherische Kraft, die sie auf die Menschheit sonst ausgeübt hätte, zu nehmen." (Lit.: GA 184, S. 283)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums, GA 124 (1995)
  2. Rudolf Steiner: Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit., GA 184 (2002), ISBN 3-7274-1840-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924, Band I, GA 300a (1995)
  4. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010
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