Motiv und Geschichtsphilosoph: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Motiv''' (von [[Latein|lat.]] ''moveo'', "bewegen") ist nach der Definition [[Rudolf Steiner]]s der [[augenblick]]liche [[begriff]]liche oder [[vorstellung]]smäßige '''Beweggrund''' des [[Handeln]]s und wird unterschieden von der «[[Triebfeder]]» des [[Wollen]]s, die den bleibenden Bestimmungsgrund des Individuums darstellt. Die Gesamtheit aller in einem bestimmten engen Zeitraum wirksam werdender Motive bestimmt die augenblickliche '''Motivation''' des [[Mensch]]en. Mit der Problematik des Motivs hat sich [[Rudolf Steiner]] ausführlich in seiner [[Philosophie der Freiheit]] beschäftigt.
#WEITERLEITUNG [[Geschichtsphilosophie]]
 
Die zeitgenössische Psychologie hat diesbezüglich eine etwas andere Sprachregelung gefunden. Der Begriff «Triebfeder» ist nicht mehr gebräuchlich. Statt dessen werden nun gerade die mehr oder weniger dauerhaften grundsätzlichen Beweggründe einer [[Persönlichkeit]] als „Motiv“ bezeichnet und derart von der augenblicklichen „Motivation“ unterschieden. Damit fällt aber die von Steiner getroffene feinere Unterscheidung weg, nach der das Motiv ein mehr vorstellungsmäßiger, die «Triebfeder» hingegen ein ursprünglich willensmäßiger, weitgehend [[unterbewusst]]er Faktor ist, der aber bis in die [[bewusst]]e Sphäre des [[Reines Denken|reinen Denkens]] hinaufgehoben werden kann. Dadurch wird es nach Steiner möglich, das Phänomen der menschlichen [[Freiheit]] klar zu erfassen. Eine voll bewusste und darum freie Entscheidung ist eine solche, bei der sowohl das Motiv, als auch die Triebfeder im Bereich des reinen Denkens gefasst werden.
 
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"Für den einzelnen Willensakt kommt in Betracht: das
Motiv und die Triebfeder. Das Motiv ist ein begrifflicher
oder vorstellungsgemäßer Faktor; die Triebfeder ist der in
der menschlichen Organisation unmittelbar bedingte Faktor
des Wollens. Der begriffliche Faktor oder das Motiv ist der
augenblickliche Bestimmungsgrund des Wollens; die Triebfeder
der bleibende Bestimmungsgrund des Individuums.
Motiv des Wollens kann ein reiner Begriff oder ein Begriff
mit einem bestimmten Bezug auf das Wahrnehmen sein, das
ist eine Vorstellung. Allgemeine und individuelle Begriffe
(Vorstellungen) werden dadurch zu Motiven des Wollens,
daß sie auf das menschliche Individuum wirken und dasselbe
in einer gewissen Richtung zum Handeln bestimmen." {{Lit|{{G|004|149}}}}
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Wenn sich der [[Mensch]] falsche Motive für sein Tun vortäuscht, ist das eine Wirkung [[Luzifer]]s {{Lit|{{G|120|112}}}}.
 
== Literatur ==
* Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
* Rudolf Steiner: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]] (1992), ISBN 3-7274-1200-3 {{Vorträge|120}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Ethik]] [[Kategorie:Wollen|105]] [[Kategorie:Fotografie]] [[Kategorie:Motive|101]]

Aktuelle Version vom 27. Januar 2020, 10:19 Uhr

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