Friedrich Benesch und Ingwäonen: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Friedrich Benesch''', Taufname ''Johann Friedrich Benesch'' (* [[Wikipedia:6. Juli|6. Juli]] [[Wikipedia:1907|1907]] in [[Wikipedia:Reghin|Sächsisch Regen]] in [[Wikipedia:Siebenbürgen|Siebenbürgen]] (damals [[Wikipedia:Österreich-Ungarn|Österreich-Ungarn]]); † [[Wikipedia:16. Juni|16. Juni]] [[Wikipedia:1991|1991]] in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]) war ein Naturwissenschafter, Priester der [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]], [[Anthroposophie|Anthroposoph]] und Schriftsteller.
Die '''Ingwäonen''' (auch ''Ingävonen'', ''Ingaevonen'', ''Ingvaeonen'', ''Ingväonen'') waren nach [[Wikipedia:Plinius der Ältere|Plinius]] und [[Wikipedia:Tacitus|Tacitus]] eine Gruppe um die [[Wikipedia:Nordsee|Nordsee]] (''„proximi oceano“'') angesiedelter [[Wikipedia:Liste der germanischen Stämme|germanischer Stämme]], die die vermutlich mit [[Freyr]] identische [[Gottheit]] [[Yngvi]] oder [[Ing]] verehrten. Zu ihnen zählten u.a. vermutlich die [[Wikipedia:Angeln (Volk)|Angeln]], [[Wikipedia:Avionen|Avionen]], [[Wikipedia:Chauken|Chauken]], [[Wikipedia:Eudosen|Eudosen]], [[Wikipedia:Friesen|Friesen]], [[Wikipedia:Jüten|Jüten]], [[Wikipedia:Kimbern|Kimbern]], [[Wikipedia:Nuitonen|Nuitonen]], [[Wikipedia:Sachsen (Volk)|Sachsen]], [[Wikipedia:Suardonen|Suardonen]], [[Wikipedia:Teutonen|Teutonen]] und [[Wikipedia:Warnen|Warnen]] (Variner). Gemeinsam bilden sie die Ingwäonische oder [[Wikipedia:Nordseegermanische Sprachen|Nordseegermanisch]]e Sprachgruppe, aus der sich die frühen Formen des [[Wikipedia:Englische Sprache|Englischen]], [[Wikipedia:Niederdeutsch|Niederdeutsch]]en und [[Wikipedia:Friesische Sprache|Friesischen]] entwickelt haben. Tacitus schreibt über sie in seiner [[Wikipedia:Germania (Tacitus)|Germania]]:


== Leben ==
{{Zitat|Celebrant carminibus antiquis, quod unum apud illos memoriae et annalium genus est, Tuistonem deum terrae editum. Eius filium Mannum, originem gentis conditoremque, Manno tres filios adsignant, e quorum nominibus proximi Oceano Ingaevones, medii Herminones, ceteri Istaevones vocentur.|Quelle=Germania Kap.2<ref>{{Wikisource|Germania|Tacitus: De origine et situ Germanorum|lang=la}}; [http://www.gottwein.de/Lat/tac/Germ01.php Tacitus: De Orignie et Situ Germanorum, deutsch und lateinisch].</ref>
Als ältestes von fünf Kindern eines Gymnasiallehrers studierte Friedrich Benesch zunächst von 1925 bis 1931 Naturwissenschaften in [[Wikipedia:Marburg|Marburg]], [[Wikipedia:Halle (Saale)|Halle an der Saale]] und [[Wikipedia:Cluj-Napoca|Klausenburg]], dann von 1932 bis 1934 sein bisheriges (Pflicht-)Nebenfach [[Wikipedia:evangelische Theologie|evangelische Theologie]] wieder in Marburg, dazu von 1938 bis 1941 noch Vorgeschichte, Volkskunde und Rassenkunde in Halle bei Professor [[Wikipedia:Walther Schulz (Prähistoriker)|Walther Schulz]], dem Schüler und Nachfolger [[Wikipedia:Hans Hahne|Hans Hahne]]s, dessen Vorlesungen er bereits 1926/27 besucht hatte.<ref>Eine ausführlichere Biografie ist online zu finden unter [http://www.egoisten.de/benesch_st/page417/page417.html Lebenslauf von Friedrich Benesch von Dr. Regina Reinsperger]; in Buchform: siehe unter [[Friedrich_Benesch#Literatur|Literatur]]</ref>
|Übersetzung=Sie feiern mit alten Gesängen, die ihre einzige Form der Erinnerung und Überlieferung sind, dass die Erde den Gott Tuisto hervorgebracht habe. Dessen Sohn sei Mannus, Ursprung und Gründer des Geschlechts (der Germanen). Dem Mannus schreiben sie drei Söhne zu, nach deren Namen die dem Ozean am nächsten gelegenen Ingaevonen, die mittleren [[Hermionen]] und die übrigen [[Istaevonen]] genannt wurden.}}


In Marburg wohnte Benesch in der nationalkonservativen Deutschen [[Wikipedia:Burse|Burse]] (Leiter: Professor [[Wikipedia:Johann Wilhelm Mannhardt|Johann Wilhelm Mannhardt]]) und wurde Mitglied in der schlagenden Verbindung ''[[Wikipedia:Germania (Studentenverbindung)|Germania]]'' und noch in den 20er Jahren im [[Wikipedia:Deutschnationalismus|deutschnationalen]] ''Bund der [[Wikipedia:Artamanen|Artamanen]]'', der als einziger Jugendbund bis 1934 korporativ in die Hitlerjugend übernommen wurde.
Nach [[Rudolf Steiner]] waren die Ingwäonen wesentliche Träger der [[Nordische Mysterien|nordischen Mysterien]], in denen man tiefer das Geheimnis des [[Jesus]] erfassen konnte, in dem sich der [[Christus]] inkarnieren sollte. Von hier aus empfing darum auch das Erleben und Gestalten des [[Weihnachtsfest]]es seine wesentlichsten Impulse.


Benesch arbeitete von 1929 bis 1931 während seiner Studienzeit als Assistent am zoologischen Institut in Klausenburg, dann ab 1934 mit nationalsozialistischem Selbstverständnis als Dorfpfarrer in Birk bei Sächsisch-Regen in Siebenbürgen. 1934 heiratete er Sunhilt Hahne, die Tochter von Professor Hans Hahne.<ref>Hans Hahne (1875–1935) war Prähistoriker und seit 1933 erster NS-Rektor der [[Wikipedia:Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle]], NSDAP-Mitglied seit den 20er Jahren, stellvertretender Gaukulturwart Halle-Merseburg, im Stab der Gauleitung, Mitarbeit im Rasse und Siedlungshauptamt, 1934 im Reichsbauerthing Darrès (nach Ernst Klee: ''Das Personenlexikon zum Dritten Reich'', S. Fischer, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8).</ref>
{{GZ|Das Menschengeheimnis in seinem Zusammenhang
mit allen Geheimnissen des Kosmos, wie es sich abspielt,
wenn der Mensch hier auf der physischen Erde in sein physisches Dasein
tritt, das liegt in einer gewissen Zeit der Erdenentwickelung so tief, wie
sonst nirgends diesen alten nordischen Mysterien, zugrunde.


1936/37 lief ein Amtsenthebungsverfahren gegen Pfarrer Benesch durch das Konsistorium der [[Wikipedia:Evangelische Kirche A. B.|evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnisses]] unter Bischof Dr. Viktor Glondys wegen seiner (nationalsozialistischen) politischen Aktivitäten.<ref>Viktor Glondys: ''Tagebuch. Aufzeichnungen von 1933 bis 1949''. AGK Verlag, Dinklage 1997, ISBN 3-928389-12-2.</ref>
Aber man muß weit zurückgehen, ungefähr bis in das 3. Jahrtausend,
vielleicht noch weiter zurück, um das zu verstehen, was in den Gemütern
lebte, welche später die Jesus-Empfindung aufnahmen. Dort
ungefähr, wo die jütische Halbinsel mit dem heutigen Dänemark ist, da
war das Zentrum, von dem in jenen alten Zeiten bedeutende Mysterienimpulse
ausgingen. Und diese Mysterienimpulse hingen damit zusammen
- das mag der heutige Verstand beurteilen, wie er will -, daß noch
im 3. Jahrtausend vor unserer christlichen Zeitrechnung in diesem
Norden bei bestimmten Stämmen nur derjenige als ein wirklich erdenwürdiger
Mensch angesehen wurde, der in gewissen Wochen der Winterszeit
geboren war. Das kam daher, daß von jener geheimnisvollen
Mysterienstätte auf der jütischen Halbinsel unter den Stämmen, die
sich damals die [[Ingävonen]] nannten, oder von den Römern wenigstens,
von ''Tacitus'', die Ingävonen genannt wurden, der Tempelpriester den
Impuls gab, daß nur zu einer bestimmten Zeit - im ersten Viertel des
Jahres - die geschlechtliche Verbindung der Menschen stattfinden sollte.
Jede geschlechtliche Verbindung der Menschen außer der Zeit, die von
dieser Mysterienstätte aus verfügt wurde, war verpönt; und derjenige
war ein minderwertiger Mensch innerhalb dieses Stammes der Ingävonen,
der nicht in der Zeit der finstersten Nächte, in der kältesten Zeit,
gegen unser Neujahr hin geboren wurde. Denn der Impuls von jener
Mysterienstätte ging aus in der Zeit, in welcher der erste Vollmond
nach der Frühlingssonnenwende war. Da nur durfte unter jenen Menschen,
die sich wirklich verbunden glauben sollten mit den geistigen
Welten, so wie es des Menschen würdig war, in dieser Zeit allein durfte
eine geschlechtliche Verbindung stattfinden. Dadurch, daß die Kräfte,
die in eine solche geschlechtliche Verbindung hineingehen, in der ganzen
übrigen Zeit für die Kraftentwickelung des Menschen aufgespart
wurden, wurde jene eigentümliche Stärke entwickelt, welche - wenigstens
noch in den Nachklängen - Tacitus zu bewundern hatte, der
ein Jahrhundert nach dem Stattfinden des Mysteriums von Golgatha
schrieb.


Erst 13 Jahre nach seinem Tod wurde durch den Historiker [[Wikipedia:Johann Böhm (Historiker)|Johann Böhm]] Beneschs „braune Vergangenheit“ bekannt: dass er 1934 Mitglied der „Radikal-nazistischen“ DVR (Deutsche Volkspartei Rumäniens) wurde und dass er 1939 in Halle einen Antrag auf Beitritt zur [[Wikipedia:Schutzstaffel|SS]] stellte, woraufhin er bis zu seiner Rücknahme dieses Antrags als „SS-Bewerber“ geführt wurde.<ref>Benesch bezeichnete sich nach seinem Antrag als „im Juli 1939 der SS beigetreten“, wurde aber in den Akten als „SS-Bewerber“ geführt, ohne dass es zu einer Mitgliedschaft kam (weil das Aufnahmeverfahren in die Allgemeine SS wegen des vorgeschriebenen Ariernachweises des Bewerbers und seiner Ehefrau, der „rassischen Begutachtung“ des Antragstellers und einer theoretischen und praktischen Schulung etwa 1 Jahr dauerte). Außerdem war die deutsche Staatsangehörigkeit vorgeschrieben, die Benesch nicht hatte (erst rumänische und ab 1940 ungarische Staatsangehörigkeit), aber aufgrund seines Ariernachweises jederzeit problemlos erhalten konnte. Ob er sie nach Kriegsausbruch wegen der Wehrpflicht nicht mehr beantragte? Das Protokoll über die Rücknahme des Beitrittsantrags, Kommentar und weitere Quellen in Schroeder (2007) S. 421–430.</ref> 1941 meldete die deutschsprachige ''Bistritzer Zeitung'' <ref>''Bistritzer Zeitung'' vom 14. März 1941, Nr. 12, S. 3 (aus den Beständen der Bibliothek des Institutes für Auslandsbeziehungen, Stuttgart).</ref>, dass Benesch zum neuen Kreisleiter von Sächsisch-Regen und zum stellvertretenden Gebietsführer des Volksbundes der Deutschen in Ungarn ernannt worden sei. Der Volksbund der Deutschen in Ungarn war nationalsozialistisch ausgerichtet, orientierte sich am Deutschen Reich und organisierte sich ab 1940 nach dem Vorbild der NSDAP und der SS und war im Gebiet Bistritz und Sächsisch-Regen mit am Holocaust beteiligt. <ref>Siehe Norbert Spannenberger: ''Der Volksbund der Deutschen in Ungarn 1938–1944'', Oldenbourg Verlag, München 2002 und Hans Holzträger: ''Kain, wo ist dein Bruder Abel?'', aus: ''Zugänge. Forum des Evangelischen Freundeskreises Siebenbürgen'', 3. Jahrgang, Nr. 1 vom September 1988, S. 53–63.</ref>
So erlebten jene, die dem Stamme der Ingävonen angehörten, in besonders
intensiver Weise - die andern germanischen Stämme in abgeschwächter
Art - in der ersten Vollmondzeit nach der Frühlingssonnenwende
den Vorgang der Empfängnis: nicht im Wachbewußtsein, sondern
in einer Art von Traumverkündung. Sie wußten jedoch, was das
zu bedeuten hat im Zusammenhange des Menschengeheimnisses mit den
Himmelsgeheimnissen. Ein geistiges Wesen erschien der Empfangenden
und verkündete ihr wie in einem Gesichte den Menschen, der durch sie
auf die Erde kommen sollte. Kein Bewußtsein gab es, sondern nur ein
Halbbewußtsein in der Sphäre, welche die Menschenseelen erlebten,
wenn das Hereintreten des Menschen in die physisch-irdische Welt sich
vollzieht. Unterbewußt wußte man sich regiert von Göttern, die dann
den Namen der «Wanen» erhielten, was zusammenhängt mit «wähnen»,
mit demjenigen, was nicht bei äußerem vollen intellektuellen Bewußtsein
verläuft, sondern in «wissendem Traumesbewußtsein».


Nach dem Anschluss Nord-Siebenbürgens an Ungarn wurde Benesch erneut von 1940 bis 1944 Dorfpfarrer in Birk, und nach der Flucht aus Siebenbürgen im September 1944 – Benesch war für den Treck aus dem Reener Land verantwortlich – war er von Pfingsten 1945 bis Februar 1947 Pfarrer in [[Wikipedia:Schkopau|Neukirchen]] bei Halle. Am 30. November 1947 wurde er nach neunmonatiger Ausbildungszeit vom Erzoberlenker [[Wikipedia:Emil Bock|Emil Bock]] zum Priester der Christengemeinschaft geweiht und arbeitete als Gemeindepfarrer in [[Wikipedia:Coburg|Coburg]] und [[Wikipedia:Kiel|Kiel]], dann von 1958 bis 1985 in Stuttgart als Leiter des Priesterseminars, wo er bis 1987 als Lehrer und (weltweit auf 28 umfangreichen Vortragsreisen) als Vortragsredner tätig war.
Dasjenige, was zu einer Zeit da war, und was für diese Zeit angemessen
war, das erhält sich oftmals in späteren Zeiten in äußeren Symbolen.
Und so hat die Tatsache, daß in diesen alten Zeiten das heilige
Geheimnis der Menschwerdung ins Unterbewußte gehüllt war und dazu
geführt hat, daß alle Geburten zusammengedrängt waren in einen bestimmten
Teil der Winterszeit, so daß es wie sündhaft angesehen wurde,
wenn auch zu einer andern Zeit ein Mensch geboren wurde, sich gewissermaßen
erhalten in dem, wovon im Grunde genommen nur Splitter
in das spätere Bewußtsein übergegangen sind, Splitter, deren Sinn
bisher keine Gelehrsamkeit enthüllt hat. Ja, diese gesteht offen ihre
Ohnmacht ein, sie zu enthüllen. Splitter haben sich erhalten in der
sogenannten Herta- oder Erda- oder [[Nerthus|Nertus-Sage]]. Denn im Grunde genommen
ist alles, was man in äußerer Beziehung über die Nertus-Sage
weiß, mit Ausnahme einiger Notizen, im Tacitus enthalten, der über
den Nertus- oder Herta-Dienst das Folgende berichtet:


== Quellen ==
«Die Reudigner, Avionen, Angeln, Variner, Eudosen, Suardonen,
<references/>
Nuithonen - deutsche Völker zwischen Flüssen und Wäldern wohnend» - das sind ungefähr die einzelnen Stämme, die zu den Ingävonen
gehören - «verehren insbesondere die Nertus, das ist: die
Mutter Erde, und glauben, daß sie sich in die menschlichen Dinge
mischt und zu den Völkern gefahren kommt.»|173|230f}}


== Werke ==
== Siehe auch ==
*'' http://www.egoisten.de/pixx/brackerburse.pdf. Friedrich Benesch in der Burse - ein Text zum "Röhm-Putsch", Marburg 1934
 
*''[http://www.egoisten.de/benesch_st/Benesch_mat1/machtkampf/machtkampf.html Machtkampf und Kirche. Eine Antwort an Dr. Konrad Möckel]'', Deutsche Volksdruckerei- und Verlags A.G., [[Braşov|Kronstadt]] 1937
* {{WikipediaDE|Ingwäonen}}
*''Die Festung Hutberg. Eine jungnordische Mischsiedlung bei Wallendorf, Kreis Merseburg''. Dissertation, Halle 1941
*''Das Ereignis der Himmelfahrt Christi'', Urachhaus (Vorträge 1), Stuttgart 1974
*''Energiekrisen und Wachstumsgrenzen im Zeichen des Materialismus'', Urachhaus (Vorträge 4), Stuttgart 1974
*''Zur Bewußtseinskrise der Gegenwart. Autorität – Aggression und Enthemmung – Selbsterziehung'', Urachhaus (Vorträge 8), Stuttgart 1975
*''Pfingsten heute'', Urachhaus (Vorträge 12), Stuttgart 1976
*''Ostern. Passion – Tod – Auferstehung'', Urachhaus (Vorträge 19), Stuttgart 1978
*''Apokalypse. Die Verwandlung der Erde. Eine okkulte Mineralogie'', Urachhaus, Stuttgart 1981
*''Das Religiöse der Anthroposophie. Der kosmische, der umgekehrte Kultus'', Die Pforte, Basel 1985
*''Ideen zur Kultusfrage''. Als zweiter Teil von ''Das Religiöse der Anthroposophie'', Die Pforte, Basel 1986
*''Zerstörung und Verwandlung der Erde. Zur Atomfrage aus religiöser Sicht'', Urachhaus (Vorträge 35), Stuttgart 1986
*''Der Turmalin. Eine Monographie'', Urachhaus, Stuttgart 1990
*''Leben mit der Erde'', Urachhaus, Stuttgart 1993
*''Christliche Feste. Weihnachten – Passion – Ostern – Himmelfahrt – Pfingsten'', Urachhaus, Stuttgart 1993
*''Christliche Feste. Johanni und Michaeli'', Urachhaus, Stuttgart 1994
*''Christus in der Gegenwart. Beiträge zur Christologie I'', Urachhaus, Stuttgart 1995
*''Das verborgene Gottesreich auf Erden. Beiträge zur Christologie II'', Urachhaus, Stuttgart 1996
*''Weihnachten im Sommer feiern? Die christlichen Jahresfeste in der Polarität von Nord- und Südhemisphäre'', Urachhaus, Stuttgart 1998
*''Zur Äthergeographie der Erde. Christus in den Sphären von Erde und Mensch'', Urachhaus, Stuttgart 2000
*''Schöpfungswort – Menschensprache – Zukunftswort. Verlust und Wiedergewinnung des lebendigen Sprachquells''. Hrsg. v. Institut für Sprachgestaltung Unterlengenhardt, Bad Liebenzell 2004
*''Das Turmalinjahr'', Urachhaus, Stuttgart 2007


== Literatur ==
== Literatur ==
*Hans Werner Schroeder: ''Friedrich Benesch. Leben und Werk 1907–1991''. Mayer, Stuttgart/Berlin 2007, ISBN 978-3-932386-93-0
*Johann Böhm: ''Hitlers Vasallen der Deutschen Volksgruppe in Rumänien vor und nach 1945''. Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-55767-9, darin: ''Pfarrer und NS-Amtswalter: Friedrich Benesch'', S. 128ff
*Johann Böhm: ''Fritz Benesch (1907–1991), Naturwissenschaftler, Anthropologe, Theologe und Politiker'' in: ''Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik''. AGK-Verlag, Dinklage, Heft 1/2004, S. 108–119


== Weblinks ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978), ISBN 3-7274-1730-7 {{Vorträge|173}}
{{PND|101418337}}
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=56 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
*[http://www.egoisten.de/benesch_st/benesch_st.html Dossier zu Benesch und seiner nationalsozialistischen Vergangenheit] von Michael Eggert


{{DEFAULTSORT:Benesch, Friedrich}}
{{GA}}
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Priester]]
[[Kategorie:Geistlicher (Christengemeinschaft)]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Geboren 1907]]
[[Kategorie:Gestorben 1991]]


{{Personendaten
== Einzelanchweise ==
|NAME=Benesch, Friedrich
<references />
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Priester, Anthroposoph und Schriftsteller
|GEBURTSDATUM=6. Juli 1907
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Reghin|Reghin]]
|STERBEDATUM=16. Juni 1991
|STERBEORT=[[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]
}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Volk]] [[Kategorie:Germanen]] [[Kategorie:Mysterien]] [[Kategorie:Nordische Mysterien]]

Version vom 15. August 2018, 02:16 Uhr

Die Ingwäonen (auch Ingävonen, Ingaevonen, Ingvaeonen, Ingväonen) waren nach Plinius und Tacitus eine Gruppe um die Nordsee („proximi oceano“) angesiedelter germanischer Stämme, die die vermutlich mit Freyr identische Gottheit Yngvi oder Ing verehrten. Zu ihnen zählten u.a. vermutlich die Angeln, Avionen, Chauken, Eudosen, Friesen, Jüten, Kimbern, Nuitonen, Sachsen, Suardonen, Teutonen und Warnen (Variner). Gemeinsam bilden sie die Ingwäonische oder Nordseegermanische Sprachgruppe, aus der sich die frühen Formen des Englischen, Niederdeutschen und Friesischen entwickelt haben. Tacitus schreibt über sie in seiner Germania:

„Celebrant carminibus antiquis, quod unum apud illos memoriae et annalium genus est, Tuistonem deum terrae editum. Eius filium Mannum, originem gentis conditoremque, Manno tres filios adsignant, e quorum nominibus proximi Oceano Ingaevones, medii Herminones, ceteri Istaevones vocentur.“

„Sie feiern mit alten Gesängen, die ihre einzige Form der Erinnerung und Überlieferung sind, dass die Erde den Gott Tuisto hervorgebracht habe. Dessen Sohn sei Mannus, Ursprung und Gründer des Geschlechts (der Germanen). Dem Mannus schreiben sie drei Söhne zu, nach deren Namen die dem Ozean am nächsten gelegenen Ingaevonen, die mittleren Hermionen und die übrigen Istaevonen genannt wurden.“

– Germania Kap.2[1]

Nach Rudolf Steiner waren die Ingwäonen wesentliche Träger der nordischen Mysterien, in denen man tiefer das Geheimnis des Jesus erfassen konnte, in dem sich der Christus inkarnieren sollte. Von hier aus empfing darum auch das Erleben und Gestalten des Weihnachtsfestes seine wesentlichsten Impulse.

„Das Menschengeheimnis in seinem Zusammenhang mit allen Geheimnissen des Kosmos, wie es sich abspielt, wenn der Mensch hier auf der physischen Erde in sein physisches Dasein tritt, das liegt in einer gewissen Zeit der Erdenentwickelung so tief, wie sonst nirgends diesen alten nordischen Mysterien, zugrunde.

Aber man muß weit zurückgehen, ungefähr bis in das 3. Jahrtausend, vielleicht noch weiter zurück, um das zu verstehen, was in den Gemütern lebte, welche später die Jesus-Empfindung aufnahmen. Dort ungefähr, wo die jütische Halbinsel mit dem heutigen Dänemark ist, da war das Zentrum, von dem in jenen alten Zeiten bedeutende Mysterienimpulse ausgingen. Und diese Mysterienimpulse hingen damit zusammen - das mag der heutige Verstand beurteilen, wie er will -, daß noch im 3. Jahrtausend vor unserer christlichen Zeitrechnung in diesem Norden bei bestimmten Stämmen nur derjenige als ein wirklich erdenwürdiger Mensch angesehen wurde, der in gewissen Wochen der Winterszeit geboren war. Das kam daher, daß von jener geheimnisvollen Mysterienstätte auf der jütischen Halbinsel unter den Stämmen, die sich damals die Ingävonen nannten, oder von den Römern wenigstens, von Tacitus, die Ingävonen genannt wurden, der Tempelpriester den Impuls gab, daß nur zu einer bestimmten Zeit - im ersten Viertel des Jahres - die geschlechtliche Verbindung der Menschen stattfinden sollte. Jede geschlechtliche Verbindung der Menschen außer der Zeit, die von dieser Mysterienstätte aus verfügt wurde, war verpönt; und derjenige war ein minderwertiger Mensch innerhalb dieses Stammes der Ingävonen, der nicht in der Zeit der finstersten Nächte, in der kältesten Zeit, gegen unser Neujahr hin geboren wurde. Denn der Impuls von jener Mysterienstätte ging aus in der Zeit, in welcher der erste Vollmond nach der Frühlingssonnenwende war. Da nur durfte unter jenen Menschen, die sich wirklich verbunden glauben sollten mit den geistigen Welten, so wie es des Menschen würdig war, in dieser Zeit allein durfte eine geschlechtliche Verbindung stattfinden. Dadurch, daß die Kräfte, die in eine solche geschlechtliche Verbindung hineingehen, in der ganzen übrigen Zeit für die Kraftentwickelung des Menschen aufgespart wurden, wurde jene eigentümliche Stärke entwickelt, welche - wenigstens noch in den Nachklängen - Tacitus zu bewundern hatte, der ein Jahrhundert nach dem Stattfinden des Mysteriums von Golgatha schrieb.

So erlebten jene, die dem Stamme der Ingävonen angehörten, in besonders intensiver Weise - die andern germanischen Stämme in abgeschwächter Art - in der ersten Vollmondzeit nach der Frühlingssonnenwende den Vorgang der Empfängnis: nicht im Wachbewußtsein, sondern in einer Art von Traumverkündung. Sie wußten jedoch, was das zu bedeuten hat im Zusammenhange des Menschengeheimnisses mit den Himmelsgeheimnissen. Ein geistiges Wesen erschien der Empfangenden und verkündete ihr wie in einem Gesichte den Menschen, der durch sie auf die Erde kommen sollte. Kein Bewußtsein gab es, sondern nur ein Halbbewußtsein in der Sphäre, welche die Menschenseelen erlebten, wenn das Hereintreten des Menschen in die physisch-irdische Welt sich vollzieht. Unterbewußt wußte man sich regiert von Göttern, die dann den Namen der «Wanen» erhielten, was zusammenhängt mit «wähnen», mit demjenigen, was nicht bei äußerem vollen intellektuellen Bewußtsein verläuft, sondern in «wissendem Traumesbewußtsein».

Dasjenige, was zu einer Zeit da war, und was für diese Zeit angemessen war, das erhält sich oftmals in späteren Zeiten in äußeren Symbolen. Und so hat die Tatsache, daß in diesen alten Zeiten das heilige Geheimnis der Menschwerdung ins Unterbewußte gehüllt war und dazu geführt hat, daß alle Geburten zusammengedrängt waren in einen bestimmten Teil der Winterszeit, so daß es wie sündhaft angesehen wurde, wenn auch zu einer andern Zeit ein Mensch geboren wurde, sich gewissermaßen erhalten in dem, wovon im Grunde genommen nur Splitter in das spätere Bewußtsein übergegangen sind, Splitter, deren Sinn bisher keine Gelehrsamkeit enthüllt hat. Ja, diese gesteht offen ihre Ohnmacht ein, sie zu enthüllen. Splitter haben sich erhalten in der sogenannten Herta- oder Erda- oder Nertus-Sage. Denn im Grunde genommen ist alles, was man in äußerer Beziehung über die Nertus-Sage weiß, mit Ausnahme einiger Notizen, im Tacitus enthalten, der über den Nertus- oder Herta-Dienst das Folgende berichtet:

«Die Reudigner, Avionen, Angeln, Variner, Eudosen, Suardonen, Nuithonen - deutsche Völker zwischen Flüssen und Wäldern wohnend» - das sind ungefähr die einzelnen Stämme, die zu den Ingävonen gehören - «verehren insbesondere die Nertus, das ist: die Mutter Erde, und glauben, daß sie sich in die menschlichen Dinge mischt und zu den Völkern gefahren kommt.»“ (Lit.:GA 173, S. 230f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelanchweise