Astrologie: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn man das physische Gehirn eines Menschen herausnehmen und es hellseherisch untersuchen würde, wie es konstruiert ist, so daß man sehen würde, wie gewisse Teile an bestimmten Stellen sitzen und Fortsätze aussenden, so würde man finden, daß das Gehirn bei jedem Menschen anders ist. Nicht zwei Menschen haben ein gleiches Gehirn. Aber man denke sich nun, man könnte dieses Gehirn mit seiner ganzen Struktur photographieren, so daß man eine Art Halbkugel hätte und alle Einzelheiten daran sichtbar wären, so gäbe dies für jeden Menschen ein anderes Bild. Und wenn man das Gehirn eines Menschen photographierte in dem Moment, in dem er geboren wird, und dann auch den Himmelsraum photographierte, der genau über dem Geburtsort dieses Menschen liegt, so zeigte dieses Bild ganz dasselbe wie das menschliche Gehirn. Wie in diesem gewisse Teile angeordnet sind, so in dem Himmelsbilde die Sterne. Der Mensch hat in sich ein Bild des Himmelsraumes, und zwar jeder ein anderes Bild, je nachdem er da oder dort, in dieser oder jener Zeit geboren ist. Das ist ein Hinweis darauf, daß der Mensch herausgeboren ist aus der ganzen Welt." {{Lit|{{G|015|72f}}}}
Wenn man das physische Gehirn eines Menschen herausnehmen und es hellseherisch untersuchen würde, wie es konstruiert ist, so daß man sehen würde, wie gewisse Teile an bestimmten Stellen sitzen und Fortsätze aussenden, so würde man finden, daß das Gehirn bei jedem Menschen anders ist. Nicht zwei Menschen haben ein gleiches Gehirn. Aber man denke sich nun, man könnte dieses Gehirn mit seiner ganzen Struktur photographieren, so daß man eine Art Halbkugel hätte und alle Einzelheiten daran sichtbar wären, so gäbe dies für jeden Menschen ein anderes Bild. Und wenn man das Gehirn eines Menschen photographierte in dem Moment, in dem er geboren wird, und dann auch den Himmelsraum photographierte, der genau über dem Geburtsort dieses Menschen liegt, so zeigte dieses Bild ganz dasselbe wie das menschliche Gehirn. Wie in diesem gewisse Teile angeordnet sind, so in dem Himmelsbilde die Sterne. Der Mensch hat in sich ein Bild des Himmelsraumes, und zwar jeder ein anderes Bild, je nachdem er da oder dort, in dieser oder jener Zeit geboren ist. Das ist ein Hinweis darauf, daß der Mensch herausgeboren ist aus der ganzen Welt." {{Lit|{{G|015|72f}}}}
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=== Geburts- und Todeshoroskop ===
Mit der Geburt zu einem neuem Erdenleben ist mit der Aufgabe verbunden, das [[Karma]], das man sich aus dem vorigen irdischen Dasein mitgebracht hat, soweit als möglich auszugleichen. Um das vergangene Erdenleben mit dem neuen in diesem Sinn zu verbinden und dabei auch die kosmischen Kräfte zur Wirksamkeit zu bringen, die man im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] aufgenommen hat, ist die Sternenkonstellation beim [[Tod]], das Todeshoroskop, im letzten Erdenleben weitgehend ähnlich der Geburtskonstellation, dem Geburtshoroskop, der nächsten [[Inkarnation]].
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bleibt. Und es bleibt das Bestreben in dieser Seele, mit dieser
Sternenkonstellation wiederum hereinzukommen bei der neuen Geburt,
wiederum gerecht zu werden den Kräften, die man aufgenommen
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Sternenkonstellation. Und da ist es interessant: Wenn man so versucht
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Tod, so stimmt die Sternenkonstellation der späteren Geburt
in hohem Maße überein mit der Sternenkonstellation des früheren
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Erde es ist, auf dem der Mensch geboren wird, der dieser Sternenkonstellation
entspricht. So wird der Mensch in der Tat dem Kosmos
angepaßt, fügt sich hinein in ihn, und es gibt so in der Seele eine Art
von Ausgleich zwischen dem individuellen und dem kosmischen
Leben." {{Lit|{{G|140|99}}}}
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#Rudolf Steiner: ''Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit'', [[GA 15]] (1987)
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#Rudolf Steiner: ''Lucifer – Gnosis. Grundlegende Aufsätze zur Anthroposophie und Berichte aus den Zeitschriften «Luzifer» und «Lucifer – Gnosis» 1903 – 1908'', [[GA 34]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Lucifer – Gnosis. Grundlegende Aufsätze zur Anthroposophie und Berichte aus den Zeitschriften «Luzifer» und «Lucifer – Gnosis» 1903 – 1908'', [[GA 34]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt'', [[GA 140]] (2003), ISBN 3-7274-1400-6 {{Vorträge|140}}
#Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
#Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
#Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995)
#Rudolf Steiner: ''Heilpädagogischer Kurs'', [[GA 317]] (1995)

Version vom 5. September 2011, 18:09 Uhr

Wallensteins Horoskop, erstellt 1608 von Johannes Kepler, der noch hinzufügt: "Ich habe das Horoskop erst aufgestellt, als ich sicher war, daß meine Arbeit für jemanden berechnet war, der die Philosophie versteht und nicht unvereinbar dem Aberglauben unterlegen ist." (Lit.: Larsen/Michael/Rasmussen, S 119)

Die Astrologie (griech. αστρολογία - wörtlich die Sternenkunde, heute streng abgegrenzt von der rein naturwissenschaftlich orientierten Astronomie - griech. αστρονομία - wörtlich die Gesetzmäßigkeit der Sterne) beruht auf der systematischen Deutung der Beziehung bestimmter kosmischer Konstellationen, insbesondere der Stellung der Planeten im Tierkreis, zum irdischen Leben des Menschen.

Der Ursprung der Astrologie

Der Ursprung der Astrologie liegt in der ägyptisch-chaldäischen Zeit.

"Dann kommen wir in den dritten nachatlantischen Zeitraum, den wir schon gestern charakterisierten als denjenigen, in welchem die Seelen angeregt wurden zu ihrem Wissen durch die Kräftewesen, die aus den Sternen erglänzten, wo nicht mehr bloß das Weltengeheimnis gesehen wurde in den im Übersinnlichen waltenden Verhältnissen des Zeitenwesens, sondern wo schon hereingegangen wurde in das Sinnensein und man im Sinnensein, in dem Gang der Sterne und in der Schrift, die sie in den Weltenraum hineinschreiben, das Harmonisierende sah, das Melodisierende des Weltgeschehens. Diese Weltanschauung möchte ich Astrologie nennen. Auf die Chronologie folgte die Astrologie. Und alles das, was die echte, wahre Chronologie des Zarathustrismus, was die echte, wahre Astrologie der ägyptischen und chaldäischen Mysterien enthüllt, all das war angeregt durch die Geheimnisse, die an der Welt tätig waren durch die dreimalige Christus-Tatsache vor der großen atlantischen Katastrophe." (Lit.: GA 149, S. 64)

Tropische und siderische Astrologie

Jean Limburg: Der anatomische Mensch, aus dem Stundenbuch des Duc de Berry, 15. Jh., zeigt den Zusammenhang der menschlichen Gestalt mit den Tierkreiszeichen.

Die Tierkreiszeichen gliedern den Tierkreis in 12 genau gleich große Abschnitte von jeweils 30°. Zur Zeit der Namensgebung vor etwa 2500 Jahren waren die Tierkreiszeichen weitgehend deckungsgleich mit den entsprechenden Sternbildern, sofern man von der unterschiedlichen Größe der einzelnen Sternbilder absieht, die nicht immer genau 30° beträgt. Aufgrund der Präzession der Erdachse verschieben sich die die Tierkreiszeichen gegenüber den Sternbildern in etwa 2160 Jahren um jeweils ein ganzes Zeichen. Erst nach einem platonischen Weltenjahr von ungefähr 25920 Jahren (= 12 x 2160) ist der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt.

Die abendländische Astrologie, die auch als tropische Astrologie bezeichnet wird, rechnet traditionell trotz der Verschiebung gegenüber den entsprechenden Sternbildern weiterhin mit dem ursprünglichen System der Tierkreiszeichen. Der tropische Tierkreis beginnt mit dem Frühlingspunkt, der unveränderlich mit dem Beginn des Tierkreiszeichens Widder gleichgesetzt wird. Tatsächlich steht aber der Frühlingspunkt heute astronomisch bereits weit im Sternbild der Fische. Die tropische Astrologie hat derart die räumliche Beziehung zu den tatsächlich sichtbaren Sternbildern aufgegeben und orientiert sich statt dessen am Jahreslauf, also an einem rein zeitlichen Rhythmus.

In der indischen Astrologie sind die Tierkreiszeichen hingegen fest an die Sternbilder gebunden, weshalb man hier von der siderischen Astrologie spricht. In diesem System wird die ursprüngliche unmittelbare räumliche Beziehung der Tierkreiszeichen zu den Sternbildern bewahrt und sie wandern gemeinsam im Zuge der Präzession allmählich durch alle Jahreszeiten.

Die Bedeutung des Horoskops

Im Horoskop (gr. ωροσκόπιο, über spätlat. horoscopium - aus altgriechisch horoskopeion - der Stundenseher) wird dazu die Stellung der hauptsächlichsten Gestirne unseres Planetensystems zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrem Verhältnis zum Tierkreis aus topozentrischer Sicht, d.h. bezogen auf einen ganz bestimmten irdischen Beobachtungsort, dargestellt. Die Winkelbeziehungen zwischen den Planeten im Tierkreis, die sog. Aspekte (von lat. aspectus = Anblick, Ansicht), werden dabei positiv oder negativ bewertet. Quadrat (90°) und Opposition (180°) gelten allgemein als spannungsgeladen und problematisch, Trigon (120°) und Sextil (60°) als besonders harmonisch und auch die Konjunktion (0°), bei der sich die Kräfte der Planeten bündeln, wird, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, positiv gewertet.

"Dem Stellen des Horoskops liegt die Wahrheit zum Grunde, daß der Kenner dieser Dinge die Kräfte lesen kann, nach denen sich der Mensch in das physische Dasein hereinfindet. Einem Menschen ist ein bestimmtes Horoskop zugeordnet, weil in demselben sich die Kräfte ausdrücken, die ihn ins Dasein geführt haben. Wenn so zum Beispiel im Horoskop der Mars über dem Widder steht, so heißt das, daß gewisse Widderkräfte nicht durch den Mars durchgelassen werden, daß sie abgeschwächt werden. Es wird also der Mensch in das physische Dasein hineingestellt, und das Horoskop ist das, wonach er sich richtet, bevor er sich hineinbegibt in das irdische Dasein. Es soll diese Sache, die ja in unserer Gegenwart so gewagt erscheint, nicht berührt werden, ohne darauf aufmerksam zu machen, daß fast alles, was in dieser Richtung jetzt getrieben wird, der reinste Dilettantismus ist - ein wahrer Aberglaube -, und daß für die äußere Welt die wahre Wissenschaft von diesen Dingen zum großen Teile ganz verloren gegangen ist. Man soll daher die prinzipiellen Dinge, welche hier gesagt werden, nicht beurteilen nach dem, was gegenwärtig vielfach als Astrologie ein fragwürdiges Dasein führt.

Was den Menschen hereintreibt in die physische Verkörperung, das sind die wirksamen Kräfte der Sternenwelt. Wenn das hellseherische Bewußtsein einen Menschen betrachtet, so kann es an seiner Organisation wahrnehmen, wie diese tatsächlich ein Ergebnis des Zusammenwirkens von kosmischen Kräften ist. Dies soll nun in hypothetischer, aber völlig den hellseherischen Wahrnehmungen entsprechender Form veranschaulicht werden.

Wenn man das physische Gehirn eines Menschen herausnehmen und es hellseherisch untersuchen würde, wie es konstruiert ist, so daß man sehen würde, wie gewisse Teile an bestimmten Stellen sitzen und Fortsätze aussenden, so würde man finden, daß das Gehirn bei jedem Menschen anders ist. Nicht zwei Menschen haben ein gleiches Gehirn. Aber man denke sich nun, man könnte dieses Gehirn mit seiner ganzen Struktur photographieren, so daß man eine Art Halbkugel hätte und alle Einzelheiten daran sichtbar wären, so gäbe dies für jeden Menschen ein anderes Bild. Und wenn man das Gehirn eines Menschen photographierte in dem Moment, in dem er geboren wird, und dann auch den Himmelsraum photographierte, der genau über dem Geburtsort dieses Menschen liegt, so zeigte dieses Bild ganz dasselbe wie das menschliche Gehirn. Wie in diesem gewisse Teile angeordnet sind, so in dem Himmelsbilde die Sterne. Der Mensch hat in sich ein Bild des Himmelsraumes, und zwar jeder ein anderes Bild, je nachdem er da oder dort, in dieser oder jener Zeit geboren ist. Das ist ein Hinweis darauf, daß der Mensch herausgeboren ist aus der ganzen Welt." (Lit.: GA 015, S. 72f)

Geburts- und Todeshoroskop

Mit der Geburt zu einem neuem Erdenleben ist mit der Aufgabe verbunden, das Karma, das man sich aus dem vorigen irdischen Dasein mitgebracht hat, soweit als möglich auszugleichen. Um das vergangene Erdenleben mit dem neuen in diesem Sinn zu verbinden und dabei auch die kosmischen Kräfte zur Wirksamkeit zu bringen, die man im Leben zwischen Tod und neuer Geburt aufgenommen hat, ist die Sternenkonstellation beim Tod, das Todeshoroskop, im letzten Erdenleben weitgehend ähnlich der Geburtskonstellation, dem Geburtshoroskop, der nächsten Inkarnation.

"Wenn ein Mensch stirbt, also durch die Pforte des Todes geht, dann stirbt er unter einer gewissen Sternenkonstellation. Und diese Sternenkonstellation ist in der Tat wesentlich für sein weiteres Seelenleben insofern, als sie sich in einer gewissen Weise abdrückt in sein Seelenwesen und als Abdruck wirklich bleibt. Und es bleibt das Bestreben in dieser Seele, mit dieser Sternenkonstellation wiederum hereinzukommen bei der neuen Geburt, wiederum gerecht zu werden den Kräften, die man aufgenommen hat im Todesmoment, wiederum hereinzukommen in dieser Sternenkonstellation. Und da ist es interessant: Wenn man so versucht die Sternenkonstellation herauszubekommen für einen menschlichen Tod, so stimmt die Sternenkonstellation der späteren Geburt in hohem Maße überein mit der Sternenkonstellation des früheren Todes. Nur muß man berücksichtigen, daß ein anderer Fleck der Erde es ist, auf dem der Mensch geboren wird, der dieser Sternenkonstellation entspricht. So wird der Mensch in der Tat dem Kosmos angepaßt, fügt sich hinein in ihn, und es gibt so in der Seele eine Art von Ausgleich zwischen dem individuellen und dem kosmischen Leben." (Lit.: GA 140, S. 99)

Planetenwirkungen und Wesensglieder

Rudolf Steiner hat folgende Angaben dazu gegeben, welche Planeten am stärksten auf welche Wesensglieder wirken, wobei er auch die fernen Planeten Uranus und Neptun in seine Betrachtungen einbezogen hat:

Geistesmensch Neptun Neptun
Lebensgeist Uranus Uranus
Geistselbst Saturn Saturn
Bewusstseinsseele Jupiter Jupiter
Verstandesseele Mars Mars
Empfindungsseele Venus Venus
Empfindungsleib Merkur Merkur
Ätherleib Mond Mond
Physischer Leib Sonne Sonne


"Nehmen Sie den Menschen einmal. Wir gliedern ihn ja, indem wir auf diejenige Gliederung schauen, welche mehr vom ätherischen Prinzip aus die ganze Wesenheit organisiert, wir gliedern ihn ja in den physischen Leib, den ätherischen Leib, den Empfindungsleib, den wir in Zusammenhang bringen mit der Empfindungsseele, die Verstandesseele, was die Griechen Kraftseele nennen, die Bewußtseinsseele, und hier kommen wir zu Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Nun sehen Sie, wenn man diese Glieder der menschlichen Natur ansieht, so stellen sie sich zunächst heraus als etwas, was in relativer Selbständigkeit betrachtet werden muß und den Menschen zusammensetzt. Aber eigentlich ist die Zusammensetzung bei jedem Menschen eine andere: Der eine hat ein bißchen mehr Kraft im Ätherleib, dafür weniger im physischen Leib, der andere ein bißchen mehr Kraft in der Bewußtseinsseele und so weiter, das hängt zusammen. In alldem steckt dann ja der Mensch mit seiner eigentlichen Individualität drinnen, die durch die wiederholten Erdenleben durchgeht, der diesen ganzen Zusammenhang erst vom Freiheitsprinzip aus in eine individuelle Regulierung bringen muß. Aber dasjenige, was vom Kosmischen herkommt, hängt so am Menschen, daß dem Physischen entspricht die stärkste Sonnenwirkung, die überhaupt auf die Menschen einen starken Einfluß hat. Dem ätherischen Leibe entsprechen die stärksten Mondwirkungen, dem Empfindungsleib die stärksten Merkurwirkungen, der Empfindungsseele die stärksten Venuswirkungen. Der Verstandesseele entsprechen die stärksten Marswirkungen, der Bewußtseinsseele die Jupiterwirkungen, dem Geistselbst der Saturn. Und das, was heute beim Menschen noch nicht entwickelt ist, das kommt im Uranus und Neptun zur Geltung, das sind ja die Vagabunden, die sich unserem Planetensystem später zugesellt haben, bei ihnen haben wir also die planetarischen Einflüsse zu suchen, die eigentlich unter normalen Verhältnissen auf die Geburtskonstellation nicht einen sehr starken Einfluß haben." (Lit.: GA 317, S. 171f)

Astrologie und Intuition

Rudolf Steiner hat nachdrücklich darauf hingewiesen, dass wahre astrologische Erkenntnisse nur den höchsten Graden der Intuition zugänglich sind, "gegenüber denen auch die Erkenntnis von Wiederverkörperung und Karma noch sehr elementar sind." (Lit.: GA 034, S. 396ff)

"Da muß zunächst gesagt werden, daß man gegenwärtig sehr wenig kennt, was Astrologie wirklich ist. Denn was jetzt oft als solche in Handbüchern erscheint, ist eine rein äußerliche Zusammenstellung von Regeln, deren tiefere Gründe kaum irgendwie angegeben werden. Rechnungsmethoden werden angegeben, durch die gewisse Sternkonstellationen im Augenblicke der Geburt eines Menschen bestimmt werden können, oder für den Zeitpunkt einer anderen wichtigen Tatsache. Dann wird gesagt, daß diese Konstellationen dies oder jenes bedeuten, ohne daß man aus den Andeutungen etwas entnehmen könnte, warum das alles so sei, ja nur wie es so sein könne. Es ist daher kein Wunder, daß Menschen unseres Zeitalters dies alles für Unsinn, Schwindel und Aberglauben halten. Denn es erscheint ja alles als ganz willkürliche, rein aus den Fingern gesogene Behauptung. Höchstens wird im allgemeinen gesagt, daß in der Welt alles in einem Zusammenhange stehen müsse, daß es daher sehr wohl von einer Wirkung für das Leben des Menschen sein könne, wie Sonne, Venus und Mond und so weiter bei der Geburt zueinander stehen, und was dergleichen Dinge mehr sind. - Die wirkliche Astrologie ist aber eine ganz intuitive Wissenschaft und erfordert bei dem, der sie ausüben will, die Entwickelung höherer übersinnlicher Erkenntniskräfte, welche heute bei den allerwenigsten Menschen vorhanden sein können. Und schon, wenn man ihren Grundcharakter darlegen will, so ist dazu ein Eingehen auf die höchsten kosmologischen Probleme im geisteswissenschaftlichen Sinne notwendig. Deswegen können auch hier nur einige ganz allgemeine Gesichtspunkte angegeben werden. Das Sternsystem, zu dem wir Menschen gehören, ist ein Ganzes. Und der Mensch hängt mit allen Kräften dieses Sternsystems zusammen. Nur grober Materialismus kann glauben, daß der Mensch allein mit der Erde im Zusammenhang stehe. Man braucht sich nur anzusehen, was für ein Verhältnis zwischen Mensch, Sonne und Mond in den Ergebnissen der «Akasha-Chronik» festgestellt wird. Daraus wird man sehen, daß es eine urzeitliche Entwickelung des Menschen gegeben hat, in denen sein Wohnplatz ein Weltkörper war, der aus Sonne, Mond und Erde noch gemeinschaftlich bestand. Daher hat auch heute noch der Mensch in seiner Wesenheit Kräfte, die verwandt mit denjenigen der genannten Weltkörper sind. Nach diesen Verwandtschaften regelt sich auch ein heute noch bestehender Zusammenhang zwischen Wirkungen der angeführten Weltkörper und dem, was im Menschen vorgeht. Allerdings sind diese Wirkungen sehr verschieden von denen rein materieller Art, von denen ja allein die heutige Wissenschaft spricht. Die Sonne wirkt zum Beispiel noch durch etwas ganz anderes auf die Menschen als durch das, was die Wissenschaft Anziehungskraft, Licht und Wärme nennt. Ebenso gibt es Beziehungen übersinnlicher Art zwischen Mars, Merkur und anderen Planeten und dem Menschen. Von da ausgehend kann, wer dazu Veranlagung hat, sich eine Vorstellung machen von einem Gewebe übersinnlicher Beziehungen zwischen den Weltkörpern und den Wesen, welche sie bewohnen. Aber diese Beziehungen zur klaren, wissenschaftlichen Erkenntnis zu erheben, dazu ist die Entwickelung der Kräfte eines ganz hohen übersinnlichen Schauens notwendig. Nur die höchsten, dem Menschen noch erreichbaren Grade der Intuition reichen da heran. Und zwar nicht jenes verschwommene Ahnen und halbvisionäre Träumen, was man jetzt so häufig Intuition nennt, sondern die ausgesprochenste, nur mit dem mathematischen Denken vergleichbare innere Sinnesfähigkeit.

Es hat nun in den Geheimschulen Menschen gegeben und gibt noch solche, welche in diesem Sinne Astrologie treiben können. Und was in den zugänglichen Büchern darüber steht, ist auf irgendeine Art doch einmal von solchen Geheimlehrern ausgegangen. Nur ist alles, was über diese Dinge handelt, dem landläufigen Denken auch dann unzugänglich, wenn es in Büchern steht. Denn um diese zu verstehen, gehört selbst wieder eine tiefe Intuition. Und was nun gar den wirklichen Aufstellungen der Lehrer von solchen nachgeschrieben worden ist, die es selbst nicht verstanden haben, das ist natürlich auch nicht gerade geeignet, dem in der gegenwärtigen Vorstellungsart befangenen Menschen eine vorteilhafte Meinung von der Astrologie zu geben. Aber es muß gesagt werden, daß dennoch selbst solche Bücher über Astrologie nicht ganz wertlos sind. Denn die Menschen schreiben um so besser ab, je weniger sie das verstehen, was sie abschreiben. Sie verderben es dann nicht durch ihre eigene Weisheit. So kommt es, daß bei astrologischen Schriften, auch wenn sie noch so dunklen Ursprungs sind, für denjenigen, welcher der Intuition fähig ist, immer Perlen von Wahrheit zu finden sind - allerdings nur für einen solchen. Im allgemeinen sind also astrologische Schriften in ihrer Art heute sogar besser als die vieler anderer Erkenntniszweige." (Lit.: GA 034, S. 396ff)

Literatur

  1. Lars Steen Larsen/Erik Michael/Per Kjærgaard Rasmussen: Astrologie – Von Babylon zur Urknall-Theorie, Böhlau Verlag Wien/Köln/Weimar 2000, ISBN 3205991869
  2. Rudolf Steiner: Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit, GA 15 (1987)
  3. Rudolf Steiner: Lucifer – Gnosis. Grundlegende Aufsätze zur Anthroposophie und Berichte aus den Zeitschriften «Luzifer» und «Lucifer – Gnosis» 1903 – 1908, GA 34 (1987)
  4. Rudolf Steiner: Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt, GA 140 (2003), ISBN 3-7274-1400-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral, GA 149 (2004), ISBN 3-7274-1490-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Heilpädagogischer Kurs, GA 317 (1995)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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