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| [[Datei:Chemielabor des 18. Jahrhunderts, Naturhistorisches Museum Wien.jpg|mini|300px|Rekonstruktion eines Chemielabors des 18. Jahrhunderts, Naturhistorisches Museum Wien]] | | #WEITERLEITUNG [[Parapsychologie]] |
| [[Datei:Justus von Liebigs Labor, 1840.jpg|thumb|300px|Labor von [[Justus von Liebig]] in Gießen (um 1840)]]
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| [[Datei:Lab bench.jpg|mini|300px|Labor im Institut für Biochemie der Universität Köln (2004)]]
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| Ein '''Labor''' oder '''Laboratorium''' (von [[lat.]] ''laborare'' „arbeiten, sich mühen“) ist ein speziell ausgestatteter Arbeitsplatz zur Durchführung von [[Experiment]]en und [[Messung]]en vor allem im Bereich der [[Naturwissenschaft]]en, insbesondere der [[Chemie]], [[Physik]], [[Biologie]], [[Pharmazie]], [[Medizin]] und experimentellen [[Psychologie]].
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| == Der Laboratoriumstisch als Altar ==
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| [[Rudolf Steiner]] hat oftmals darauf hingewiesen, dass in Zukunft jede äußere Tätigkeit, auch die Arbeit auf dem Laboratoriumstisch, zum [[Gottesdienst]], d.h. zu einer [[Kult|kultischen Handlung]], zum [[Sakrament]], werden muss:
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| {{GZ|Der Laboratoriumstisch des Chemikers, des physikalisch-chemisch Arbeitenden, des klinisch Arbeitenden, muß in der
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| menschlichen Empfindung die Gestalt eines Altares annehmen. Arbeit
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| an der Menschheit - und im Grunde genommen ist alle Arbeit
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| Arbeit an der Menschheit, auch die rein technische Arbeit — muß
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| werden können ein Gottesdienst.|343a|129f}}
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| Heilsam wird diese Entwicklung nur sein, wenn die Arbeit im Laboratorium aus einer entsprechenden [[moral]]ischen Gesinnung geschieht, da diese in das so Erzeugte überfließt. Liegt dieser Arbeit ein [[Egoismus|egoistisches]] Streben zugrunde, handelt es sich ein Werk der [[Schwarze Magie|schwarzen Magie]].
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| {{GZ|Die Wissenschaft wartet darauf, daß sich ihr Ideal erfüllt, einmal
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| lebendige Wesen im Laboratorium herzustellen. Das wird sie nicht
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| können, wenn die Menschheit nicht auf einer gewissen notwendigen
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| Stufe der moralischen Entwickelung angelangt sein wird. Es wäre
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| schlimm, wenn die Menschheit das heute schon können würde.
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| Wie man heute eine Uhr herstellt nach mineralischen Gesetzen, wie
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| man ein Haus baut, so wird der Mensch in der Zukunft das Lebendige
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| nach den Gesetzen des Lebendigen herstellen. Dann wird er aber
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| imstande sein müssen, dem Lebendigen das Leben selbst einzuprägen.
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| Wer dann am Laboratoriumstisch stehen wird, wird imstande
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| sein müssen, von sich aus überzuleiten jene - nennen wir es:
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| Schwingungen, die in seinem eigenen Ätherleibe sind, auf das, was
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| zu beleben ist. Ist er ein guter Mensch, so leitet er das Gute über; ist
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| er ein schlechter Mensch, so leitet er das Schlechte über. Es gibt aber
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| einen Satz im Okkultismus: Nicht eher wird das Wissen der Weißen
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| Loge, das man das Geheimnis der Lebenserzeugung nennt, an die
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| Menschheit ausgeliefert, bevor nicht der Mensch das Geheimnis des
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| Sakramentalismus erlernt hat.
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| «Sakramentalismus» ist ein Ausdruck dafür, daß die menschliche
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| Handlung von moralischer Vollendung, von Heiligkeit durchglüht
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| sein muß. Erst wenn dem Menschen der Laboratoriumstisch, wo er
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| seine Arbeit vollbringt, ein Altar sein wird und seine Handlung eine
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| heilige, dann wird er dazu reif sein, daß ihm dieses Wissen ausgeliefert
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| werden kann. Man denke sich die heutigen Menschen mit all
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| ihrem Materialismus - wie weit ist ihr Laboratoriumstisch heute
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| entfernt von einem Altar!|101|214}}
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| Heute kann der Mensch nur im [[Mineralreich]] bewusst schaffend tätig sein und bringt so die [[Technik]], die [[Maschine]]nwelt hervor. Künftig wird sich seine Schaffenskraft auch auf das [[Pflanzenreich]], das [[Tierreich]] und zuletzt auch auf das [[Menschenreich]] erstrecken. Er wird [[leben]]dige und [[Empfindung|empfindende]] Wesen erschaffen und sogar in freier Tätigkeit den Menschen neu gestalten. Mit jeder Stufe, die er in dieser Richtung erklimmt, wächst seine [[Verantwortung]]. Versäumt er die dazu nötige moralische Entwicklung, gerät er auf die Abwege der [[Schwarze Magie|schwarzen Magie]].
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| {{GZ|Es sagen ja viele: Ihr Anthroposophen träumt davon, daß es
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| einen Ätherleib gibt, etwas, was über das bloß Mineralische hinausgeht,
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| aber ihr sollt nicht mehr träumen, wenn es uns gelingen
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| wird, im Laboratorium so, wie man heute Schwefelsäure zusammensetzt,
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| aus den einzelnen Stoffen, aus Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff,
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| Wasserstoff und so weiter, ein lebendiges Wesen aufzubauen. —
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| Man glaubt, das Lebendige läßt sich ebenso aufbauen, wie sich
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| etwa Schwefelsäure zusammensetzen läßt; man glaubt, die rein
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| materialistische Wissenschaft wird das einmal können. Man glaubt,
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| die Anthroposophen wären so töricht, daran zu zweifeln, daß einstmals
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| die Zeit kommen wird, wo tatsächlich in der Retorte die
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| Pflanzen erzeugt werden.
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| Diese Zeit wird kommen. Das haben aber diejenigen, die auf
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| okkultem Boden stehen, schon immer gesagt. Sie wissen, daß die
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| Zeit kommen wird, wo der Mensch die Pflanzenheit so in die
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| eigene Natur aufnehmen wird, wie er heute das Mineralreich aufgenommen
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| hat. Und wie er aus Mineralien Häuser aufbaut, wie
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| er die Kräfte des Mineralreiches heute benutzt, so wird er einstmals
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| aus den ihm dann wohlbekannten Kräften des Pflanzenreiches,
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| ohne zum Samen zu greifen, ohne die Naturkräfte in ihrer unbegriffenen
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| Weise zu Hilfe rufen zu müssen, das Pflanzengebilde
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| und Höheres noch im Laboratorium erzeugen. Aber würde diese
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| Möglichkeit, im Laboratorium ein lebendiges Wesen zu erzeugen,
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| vorzeitig eintreten, so wäre sie für den auf dem wahren Boden der
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| Geheimwissenschaft Stehenden das, was man schwarze Magie
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| nennt. Die Menschen müssen für jeden Schritt der Entwickelung
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| erst reif werden.
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| Es gibt einen okkulten Satz, der lautet: Erst dann werden die
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| Menschen auf dem Experimentiertisch lebende Wesen erzeugen,
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| wie sie heute mineralische Produkte herstellen, wenn der Laboratoriumstisch
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| zum Altar und die chemische Verrichtung zu einer
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| sakramentalen Handlung geworden ist. — Das ist ein okkulter Satz,
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| der immer ausgesprochen worden ist. Wahrlich, solange man ins
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| Laboratorium geht und glaubt, daß man mit unheiligen Gefühlen
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| dasselbe tun kann wie mit heiligen, so lange wird man mit dem
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| Willen derjenigen, die in rechter Weise die Entwickelung leiten,
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| niemals im Laboratorium ein lebendiges Wesen erzeugen können.
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| Erst dann wird das möglich sein, wenn man wissen wird, daß ein
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| mineralisches Produkt zwar erzeugt werden kann, wenn auch am
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| Laboratoriumstisch ein Schurke steht, daß aber niemals ein lebendiges
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| Wesen hervorgebracht werden kann, wenn dies der Fall ist.
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| Denn in das lebendige Wesen fließt, wenn es zusammengebaut
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| wird, etwas, was in dem Menschen selbst drinnen ist. Würde der
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| Mensch ein Schurke sein, so würde das Schurkische hinüberfließen
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| und das entstandene Wesen wäre ein Abdruck der Schurkerei. Erst
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| wenn man begreifen wird, was es heißt, daß der Mensch als ganze
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| Wesenheit mit seinem ganzen Innern wirkt in dem, was er erzeugt,
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| erst dann wird die Welt reif sein, das Lebendige, das Pflanzliche,
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| Tierische und Menschliche, in freier Tätigkeit zu erzeugen. Dann
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| wird der Mensch aufgestiegen sein in das Pflanzenreich, wenn er
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| das Pflanzliche ebensogut durchschauen wird, wie er heute das
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| Mineralische durchschaut. Zum Tierreich wird er aufgestiegen sein
| |
| dann, wenn er die Empfindung so durchschaut, daß er ebenso ein
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| empfindendes Wesen machen kann durch seine eigene Geisteskraft,
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| wie er heute einen Gegenstand herstellt. Und zum Menschenreich
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| wird er aufgestiegen sein, wenn er den Menschen in freier Tätigkeit
| |
| neu gestalten kann.|104|198ff}}
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| {{GZ|Einstmals im alten
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| Orient waren lebendige Begriffe. Ich habe Ihnen geschildert, wie zunächst
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| durch die Umgestaltung, die Metamorphose des Atmungsprozesses
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| diese lebendigen Begriffe zu einem Wahrnehmungsprozeß
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| geworden waren. Die Menschen mußten sich zu den toten Begriffen
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| hindurcharbeiten. Die Ägypter konnten es noch nicht. Sie bändigten
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| sich heran zu den toten Begriffen, indem sie zunächst den Menschen
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| selbst in seiner Totheit in der Mumie entwickelten. Jetzt aber sind wir
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| in der Lage, daß wir den Begriff neu erwecken müssen. Und das kann
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| nicht geschehen dadurch, daß wir nur alte okkulte Formen traditionell
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| pflegen, sondern indem wir uns wirklich hineinleben, immer weiter
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| und weiter nicht nur uns hineinfinden, sondern es ausbilden, was als
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| erster Goethe als den Metamorphosegedanken gefaßt hat: den lebendigen
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| Begriff. Wer den lebendigen Begriff, das heißt, die seelische
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| Handhabe des Geistigen beherrscht, der ist auch imstande, aus dem
| |
| Geiste heraus wiederum die äußere Handlung des Menschen zu beleben.
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| Dann kommt es dahin, daß wirklich einmal erreicht werden
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| kann, wovon ich öfter vor unseren anthroposophischen Freunden
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| gesprochen habe, daß man sich nicht in einer solchen gleichgültigen
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| materialistischen Weise an den Laboratoriumstisch oder an den Seziertisch
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| stellt und da herumfuhrwerkt, sondern daß man empfindet, was
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| man der Natur als ihre Geheimnisse ablauscht, als Taten des Geistes,
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| der durch die Natur durchströmend sich betätigt: daß der Laboratoriumstisch
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| zum Altar wird. Ehe nicht Verehrung, religiöses Empfinden
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| in unsere Wissenschaft hineinkommt, solange eine abgesonderte
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| Religion neben der Wissenschaft sich auftut und bloß dem
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| menschlichen Egoismus dient, ehe nicht die Wissenschaft selber
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| wiederum, was sie erforscht, verehren lernt - so wie die alten Mysterienschüler
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| verehren gelernt haben, wie ich das in meinem Buche
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| «Das Christentum als mystische Tatsache» nachgewiesen habe - , eher
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| kommen wir nicht wieder zu aufsteigenden Kräften in der Menschheit.
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| Wir müssen wiederum alles Forschen als einen Verkehr mit der
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| geistigen Welt begreifen lernen. Dann werden wir der Natur dasjenige
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| ablauschen, was die Menschheit wirklich in ihrer Entwickelung weiterbringt.
| |
| Und dann werden wir den Mumifizierungsprozeß, den die
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| Menschheit einmal durchmachen mußte, im umgekehrten Sinne
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| durchmachen.|216|117f}}
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| {{GZ|Ich beschäftige mich jetzt
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| gerade wieder - dadurch traten mir in diesen Tagen diese Dinge besonders
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| vor die Seele — mit einer Charakteristik des Christian Rosenkreutz
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| und der «[[Chymische Hochzeit|Chymischen Hochzeit]]» von ''[[Johann Valentin Andreae]]''. Wenn
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| man, veranlaßt durch diese literarische Erscheinung, den Blick auf das
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| dreizehnte, vierzehnte, fünfzehnte Jahrhundert hinlenkt, so sieht man,
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| wenn man auf die Menschen des damaligen Zeitalters blickt, die sich
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| mit Wissenschaft beschäftigen: Wissenschaft von der Natur war im
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| besten Sinne des Wortes Alchimie. Was heute ein Naturforscher ist,
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| war damals ein Alchimist. Man muß nur allen Aberglauben und
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| Schwindel besonders von dem Worte Alchimie freihalten, um zu dem
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| innerlichen, rein geistigen Sinn des Wesens der Alchimie zu kommen.
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| Was wollten diese Forscher? Sie wollten nichts anderes, als daß, ihrer
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| Überzeugung nach, hinter den Naturkräften nicht nur jene Kräfte leben,
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| die man durch die äußere Beobachtung und durch das äußere Experiment
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| findet, sondern daß in der Natur übersinnliche Kräfte walten,
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| daß die Natur zwar «natürlich» ist, daß aber in ihr dennoch übersinnliche
| |
| Kräfte wirken. Diese Menschen waren sich darüber klar -
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| worauf schon ein späteres Zeitalter wieder kommen wird, heute sind
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| diese Dinge nur sehr verborgen -, daß die äußere Erscheinungsform
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| zum Beispiel eines Metalles nicht ein so festes Gefüge ist, als daß sie
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| nicht in ein anderes übergehen könnte. Nur sahen sie den Übergang
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| als geistgetragen an, als Wirkung des Geistes in die Natur hinein. Sie
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| waren imstande, jene alchimistischen Vorgänge zu veranlassen, die
| |
| einen heutigen Naturforscher in großes Erstaunen versetzen würden,
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| wenn man sie ihm wieder vor Augen führen könnte. Aber diese Vorgänge
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| waren veranlaßt durch das Handhaben geistiger Kräfte. Daß
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| im materiellen Dasein wirklich geistige Kräfte walten, war auch etwas,
| |
| was mit dem Wissen dieser früheren Zeit zusammenhing.
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| Das sollte nun ebenfalls dem fünften nachatlantischen Zeitalter verlorengehen
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| und ist ihm auch verlorengegangen.|176|337f}}
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| == Siehe auch ==
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| * {{WikipediaDE|Labor}}
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| ==Literatur==
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| *[[Rudolf Steiner]]: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
| |
| *[[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
| |
| *[[Rudolf Steiner]]: ''Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten. Das Karma des Materialismus.'', [[GA 176]] (1982), ISBN 3-7274-1760-9 {{Vorträge|176}}
| |
| *[[Rudolf Steiner]]: ''Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit'', [[GA 216]] (1988), ISBN 3-7274-2160-6 {{Vorträge|216}}
| |
| *[[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343a]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Naturwissenschaften]] [[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Kult]]
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