Dis Pater und Azrael: Unterschied zwischen den Seiten

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Der [[Wikipedia:Römische Religion|römische Gott]] '''Dis Pater''' (auch ''Dispater'' oder verkürzt ''Dis'')  war ein anderer Name (bzw. eine Facette) der Götter der [[Unterwelt]] [[Pluton|Pluto]] und [[Orcus]]. Auch er wurde als Herrscher der Unterwelt angesehen. Sein Kult wurde in Rom, gleich dem der [[Proserpina]], erst aus Anordnung der [[Sibyllinische Bücher|Sibyllinischen Bücher]] 249 v. Chr. in den ersten Zeiten der römischen Republik als Staatskult eingeführt.
[[Datei:Evelyn De Morgan - Angel of Death.jpg|mini|''Der Engel des Todes'' von [[Wikipedia:Evelyn De Morgan|Evelyn De Morgan]], 1881]]
Der Name '''Azrael''' ({{ArS|عزرائیل|d=ʿIzrāʾīl}}) bezeichnet in der islamischen Traditionsliteratur den ''mālik al-maut'' ([[Todesengel|Engel des Todes]]“). Im [[Wikipedia:Koran|Koran]] wird ein Engel des Todes ausdrücklich erwähnt ([[Wikipedia:Sure|Sure]] [http://www.koransuren.de/koran/sure32.html 32:11]), der in der islamischen Tradition als Azrael identifiziert wird. Viele Aspekte seiner Legende sind jedoch nicht durch die offiziellen Glaubenslehren, sondern nur durch Volksglauben belegt. Der Engel Azrael schreibt die Namen der [[Neugeborenes|Neugeborenen]] auf und streicht die der [[Verstorbener|Verstorbenen]] wieder durch.


Außer einer Kapelle neben dem Altar des [[Saturn (Mythologie)|Saturnus]] hatte er auf dem [[Wikipedia:Campus Martius|Marsfeld]] gemeinschaftlich mit Proserpina einen unterirdischen Altar, der nur aufgedeckt wurde, wenn man opferte (z. B. bei den Säkularspielen). Geopfert wurden ihm schwarze Tiere.
== Erwähnung ==
Azrael wird in einem [[Wikipedia:Hadith|Hadith]] als der Engel, der die [[Seele]]n der Geschöpfe abnimmt, erwähnt. Dabei wird Abu Dharr, einer der engsten Gefährten [[Wikipedia:Mohammed|Mohammed]]s, zitiert:


[[Wikipedia:Gaius Iulius Caesar|Caesar]] berichtet in seinem Werk ''[[Wikipedia:De bello Gallico|De bello Gallico]]'', dass die [[Wikipedia:Gallien|gallischen Kelten]] Dis Pater für den Stammvater ihres Volks gehalten hätten. Mit welchem [[Wikipedia:Keltische Gottheiten|keltischen Gott]] Dis Pater hier identifiziert wird, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei rekonstruieren, einige Inschriften deuten auf [[Wikipedia:Sucellus|Sucellus]] hin.<ref>Caesar, ''de bello Gallico'' 6,18. Vgl. dazu [[Wikipedia:Bernhard Maier (Religionswissenschaftler)|Bernhard Maier]], ''Dis Pater'', in: Bernhard Maier, ''Lexikon der keltischen Religion und Kultur'', Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1994, S. 100.</ref> Andere Forscher glauben, dass der Hirschgott [[Wikipedia:|Cernunnos]] gemeint war.<ref>[[Wikipedia:Alexander Demandt|Alexander Demandt]], ''Die Kelten'', 6. Auflage, C.H. Beck, München  2006, S. 10.</ref>
{{Zitat|''Der Gesandte Allahs sagte: ‚Während der Himmelsfahrt kam ich bei einem Engel vorbei, der auf einem Bett aus Licht saß, eines seiner Beine war im Osten, das andere Bein im Westen. Zwischen seinen Händen war eine Tafel, auf die er schaute. Die gesamte Welt war zwischen seinen Augen und die Schöpfung war zwischen seinen Knien. Und seine Hände reichten bis zum Osten und Westen.‘ Da sagte ich: ‚O [[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]], wer ist das?‘ Er sagte: ‚Das ist '''Azrael'''. Geh hinüber, damit du ihn begrüßen kannst.‘ Daraufhin ging ich hinüber und grüßte ihn. Da sagte er: ‚Und Friede sei mit dir, O Ahmad! Wie geht es Ali, dem Sohn deines Onkels?‘ Da fragte ich: ‚Du kennst Ali, den Sohn meines Onkels?‘ Er sagte: ‚Und wie könnte ich ihn nicht kennen, wo doch Allah mich dazu ernannte, die Seelen aller Geschöpfe zu entnehmen, außer deiner Seele und der Seele von [[Ali ibn Abi Talib]], dem Sohn deines Onkels, denn wahrlich Allah wird eure Seelen nehmen wann immer er will.‘''<ref>Al-Hafiz Muhhib Al-Deen Ahmad Al-Tabari: ''Zakha'ir Al-Uqba fi Manaqib Zul-Qurba, Manaqaib Al Abi Talib'', Band 2, Seite 75 (''Anmerkung: Al-Tabari ist einer der schiitischen Gelehrten, er ist nicht zu verwechseln mit dem Al-Tabarí der sunnitischen Gelehrten'')</ref>}}


== Literatur ==
== Siehe auch ==
 
* [[Azazel]], jüdischer Wüstendämon
* [[Wikipedia:Pierre Grima|l]]: ''The Dictionary of Classical Mythology''. Basil Blackwell, Oxford 1986, ISBN 0-631-13209-0, S. 141, 177.
* Ernest Nash: ''Pictorial Dictionary of Ancient Rome''. Bd. 1A. Zwemmer, London 1962, ISBN 0-87817-265-3, S. 57.
* Lawrence Richardson Jr.: ''A New Topographical Dictionary of Ancient Rome''. Thames and Hudson, London 1992, ISBN 0-8018-4300-6, S. 110–111.
* Miranda J. Green: ''Dictionary of Celtic Myth and Legend''. Thames and Hudson, London 1992, ISBN 0-500-01516-3, S. 81–82.
 
== Anmerkungen ==


== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Römische Gottheit]]
[[Kategorie:Engel (Islam)]]
[[Kategorie:Totengottheit]]
[[Kategorie:Männliche Gottheit]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 4. Juli 2014, 13:01 Uhr

Der Engel des Todes von Evelyn De Morgan, 1881

Der Name Azrael (arab. عزرائیل, DMG ʿIzrāʾīl) bezeichnet in der islamischen Traditionsliteratur den mālik al-maut („Engel des Todes“). Im Koran wird ein Engel des Todes ausdrücklich erwähnt (Sure 32:11), der in der islamischen Tradition als Azrael identifiziert wird. Viele Aspekte seiner Legende sind jedoch nicht durch die offiziellen Glaubenslehren, sondern nur durch Volksglauben belegt. Der Engel Azrael schreibt die Namen der Neugeborenen auf und streicht die der Verstorbenen wieder durch.

Erwähnung

Azrael wird in einem Hadith als der Engel, der die Seelen der Geschöpfe abnimmt, erwähnt. Dabei wird Abu Dharr, einer der engsten Gefährten Mohammeds, zitiert:

Der Gesandte Allahs sagte: ‚Während der Himmelsfahrt kam ich bei einem Engel vorbei, der auf einem Bett aus Licht saß, eines seiner Beine war im Osten, das andere Bein im Westen. Zwischen seinen Händen war eine Tafel, auf die er schaute. Die gesamte Welt war zwischen seinen Augen und die Schöpfung war zwischen seinen Knien. Und seine Hände reichten bis zum Osten und Westen.‘ Da sagte ich: ‚O Gabriel, wer ist das?‘ Er sagte: ‚Das ist Azrael. Geh hinüber, damit du ihn begrüßen kannst.‘ Daraufhin ging ich hinüber und grüßte ihn. Da sagte er: ‚Und Friede sei mit dir, O Ahmad! Wie geht es Ali, dem Sohn deines Onkels?‘ Da fragte ich: ‚Du kennst Ali, den Sohn meines Onkels?‘ Er sagte: ‚Und wie könnte ich ihn nicht kennen, wo doch Allah mich dazu ernannte, die Seelen aller Geschöpfe zu entnehmen, außer deiner Seele und der Seele von Ali ibn Abi Talib, dem Sohn deines Onkels, denn wahrlich Allah wird eure Seelen nehmen wann immer er will.‘[1]

Siehe auch

  • Azazel, jüdischer Wüstendämon

Einzelnachweise

  1. Al-Hafiz Muhhib Al-Deen Ahmad Al-Tabari: Zakha'ir Al-Uqba fi Manaqib Zul-Qurba, Manaqaib Al Abi Talib, Band 2, Seite 75 (Anmerkung: Al-Tabari ist einer der schiitischen Gelehrten, er ist nicht zu verwechseln mit dem Al-Tabarí der sunnitischen Gelehrten)


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Azrael aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.