Holger Lyre

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Holger Lyre (* 1965) ist ein deutscher Philosoph und Professor für Theoretische Philosophie[1] am Institut für Philosophie der Universität Magdeburg. Er ist zudem Gründungsvorsitzender der Gesellschaft für Wissenschaftsphilosophie.

Leben

Nach dem Studium der Physik, Philosophie und Neuroinformatik in Marburg, Dortmund und Bochum mit Abschluss 1993 in Diplom-Physik wurde er 1996 von der Universität Bochum in Philosophie promoviert. Er war Visiting Fellow am Center for Philosophy of Science der University of Pittsburgh im akademischen Jahr 1998/99 und habilitierte sich 2003 an der Universität Bonn. Nach Lehrstuhlvertretungen an den Universitäten Bielefeld und Augsburg folgte er zum Wintersemester 2009 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Theoretische Philosophie/Philosophie des Geistes am Institut für Philosophie der Universität Magdeburg.

Forschung

Lyres Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Wissenschaftstheorie, Philosophie der Naturwissenschaften, Ontologie, Kognitionsphilosophie und Philosophie des Geistes. Mitte der 90er Jahre begann er mit Arbeiten über begriffliche Zusammenhänge von Quanten- und Informationstheorie, die er zum Teil in enger Kooperation mit Carl Friedrich von Weizsäcker durchführte. Danach wandte er sich Grundlagenfragen der Eichtheorien (physikalischen Feldtheorien mit lokalen Symmetrien) zu. Er vertritt in diesem und einem allgemein ontologischen Zusammenhang die Position des Strukturenrealismus. Im Laufe der 2000er Jahre erfolgte zusätzlich eine verstärkte Hinwendung zur Kognitionsphilosophie und der Philosophie des Geistes. Hier ist Lyre vor allem durch Arbeiten zu den Themen multiple Realisierbarkeit, Reduktionismus und insbesondere Erweiterter Geist (Extended Cognition) hervorgetreten.

Lehre

Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Universität Magdeburg war Lyre hauptverantwortlich für den dortigen konsekutiven Studiengang Philosophie-Neurowissenschaften-Kognition.[2]

Werke

  •  Lokale Symmetrien und Wirklichkeit. Eine naturphilosophische Studie über Eichttheorien und Strukturenrealismus. Mentis, Paderborn 2004, ISBN 3-89785-247-0.
  •  Informationstheorie. Eine philosophisch-naturwissenschaftliche Einführung. Fink (UTB), München 2002, ISBN 3-7705-3446-8.
  •  Quantentheorie der Information. Zur Naturphilosophie der Theorie der Ur-Alternativen und einer abstrakten Theorie der Information. 2. Auflage. Mentis, Wien 2004, ISBN 3-211-83204-1 (mit einem Geleitwort von Carl Friedrich von Weizsäcker).
  •  Kants „Prolegomena“: Ein kooperativer Kommentar. Klostermann, Frankfurt a. M. 2012.
  •  Carl Friedrich von Weizsäcker: The Structure of Physics. Springer, Dordrecht 2006.
  •  Carl Friedrich von Weizsäcker: Der begriffliche Aufbau der theoretischen Physik. Hirzel, Stuttgart 2004.
  •  Ontological Aspects of Quantum Field Theory. World Scientific, Singapore 2002.

Weblinks

Einzelnachweise


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