Ameisen und Durga: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Camponotus sideview 2.jpg|thumb|300px|[[Wikipedia:Rossameise|Rossameise]] (''Camponotus ligniperda'')]]
[[Datei:Ambika-Tempel (Jagat)4.jpg|mini|Durgas Kampf gegen den Büffeldämon [[Mahisasur]], der dem abgeschlagenen Kopf des Büffels entstiegen ist und in seiner menschlichen Gestalt Durga um Gnade anfleht, die ihm jedoch verweigert wird; ihr Reittier, der Löwe, greift den Büffel von hinten an; [[Wikipedia:Ambika-Mata-Tempel (Jagat)|Ambika-Mata-Tempel]], Jagat ([[Wikipedia:Rajasthan|Rajasthan]], 10. Jh.)]]
'''Ameisen''' ([[Latein|lat.]] ''Formicidae'') zählen zur [[Wikipedia:Familie (Biologie)|Familie]] der [[Insekten]] innerhalb der [[Wikipedia:Ordnung (Biologie)|Ordnung]] der [[Wikipedia:Hautflügler|Hautflügler]] ([[Wikipedia:Hymenoptera|Hymenoptera]], [[Wikipedia:Apocrita|Apocrita]]). Es gibt etwa 11.000<ref name="Wilson 2005" /> bis 12.500,<ref name="Antbase" /> verschiedene Ameisenarten, davon aber nur etwa 200 in [[Wikipedia:Europa|Europa]]. Älteste fossilen Funde stammen aus der [[Wikipedia:Kreidezeit|Kreidezeit]] vor ca. 100 Millionen Jahren. Das Alter der Ameisen wird jedoch auf wenigstens 140 Millionen Jahre geschätzt.<ref name="nature3911-447" />
[[Datei:Durga Mahisasuramardini.JPG|mini|Durga – hier auf einem Tiger reitend – bekämpft mit den ihr von den Göttern verliehenen Waffen den Büffeldämon Mahisasur, die Verkörperung aller niederen Triebe (Miniaturmalerei, 18.&nbsp;Jh.).]]
[[Datei:Kushmanda Sanghasri 2010 Arnab Dutta.JPG|mini|zehnarmige Durga (''Devi Kushmanda'') als schöne Frau auf einem Löwen reitend; ihr Kampf gegen Mahisasur wird nicht mehr dargestellt, [[Wikipedia:Kolkata|Kolkata]], 20.&nbsp;Jh.]]  
'''Durga''' ([[Sanskrit]], f., {{lang|sa|दुर्गा}}, {{IAST|durgā}}, wörtl.: ''die schwer Zugängliche, die schwer zu Begreifende'') ist die wohl populärste Form der Göttin (''[[Devi|devi]]'') im [[Hinduismus]], die in unterschiedlichen göttlichen Erscheinungsformen existiert, gütig und strafend: Sie ist eine Göttin der Vollkommenheit, die als [[Saraswati]], [[Lakshmi]], [[Wikipedia:Ambika|Ambika]] und [[Ishvari]] sowie in anderen Formen erscheinen kann und unter anderem Kraft, Wissen, Handeln und Weisheit verkörpert. Im [[Tantrismus]] ist sie [[Shakti]], die weibliche Urkraft/Energie des Universums. Während sie etwa als Lakshmi zu [[Vishnu]] und als Saraswati zu [[Brahma]] gehört, ist sie in der Form der Durga keinem männlichen Gott zugeordnet.


== Ameisen als Wesen aus einer früheren Zeit ==
== Darstellung ==
<div style="margin-left:20px">
In der klassischen indischen Kunst wird Durga eigentlich immer nur in ihrer Rolle als Töterin des Büffeldämons (''[[mahisasur]]mardini'') dargestellt; erst viel später, im 19./20. Jahrhundert kommt auch der Aspekt ihrer Schönheit stärker zum Ausdruck. Hatte sie ursprünglich meist vier, sechs oder acht Arme, so hat sie in späteren Darstellungen zehn, manchmal sogar achtzehn oder zwanzig Arme, was große Kraft ([[Shakti]]) symbolisiert. Auf der Stirn befindet sich das dritte Auge und sie reitet auf einem Löwen oder Tiger. In ihren zornvollen Manifestationen tritt sie als [[Kali (Göttin)|Kali]] oder [[Chamunda]] auf. In ihren (meist acht) Händen trägt sie verschiedene Attribute, die variieren können – typisch sind Waffen (Diskus, Dreizack, Pfeil und Bogen, Schwert, Keule, Schild und Muschelhorn), aber auch religiöse Gegenstände (Gebetskette, Glocke) kommen vor. Sie gilt als „Große Göttin“ (''[[Mahadevi]]'') und als „Allmutter“ (''Ambika''). Im [[Wikipedia:Shaktismus|Shaktismus]] stellt Durga die höchste Göttin dar, die alle anderen Götter überragt und eins ist mit dem Absoluten. [[Wikipedia:Kumari|Kumari]], die jungfräuliche Mädchen-Göttin in [[Wikipedia:Nepal|Nepal]], gilt als eine Inkarnation der Durga.
"Wenn man Ameisen betrachtet, Bienen
betrachtet, überhaupt dieses ganze eigentümliche Insektenvolk betrachtet,
dann kommt man zu der Anschauung - ich habe sie an andern
Orten und zu andern Zeiten als unsere geisteswissenschaftlichen Anschauungen
ausgeführt - , das sind zurückgebliebene Formen aus früheren
Zeiten, oder auch Formen, welche schon vorausnehmen das, was in
späteren Zeiten kommen soll, wie die Bienen respektive der Bienenstock;
das sind Wesen, die eigentlich einer andern Zeit in ihren Formen
angehören, die hereinragen in unsere Zeit.


Wenn die wissenschaftlichen Nichtwisser kommen und diese Welt
== Mythos ==
beschreiben, wie zum Beispiel ''[[Wikipedia:Auguste Forel|Forel]]'', der sich so viel mit Ameisen beschäftigt
Sehr viele Schriften berichten über sie. Der bekannteste Mythos ist im ''[[Wikipedia:Devi Mahatmya|Devi Mahatmya]]'' überliefert, einem Teil des ''Markandeya-[[Puranas|Purana]]'', sowie im ''[[Wikipedia:Devi Bhagavata|Devi Bhagavata]]''. Diese sind für ihre Verehrer die beiden wichtigsten Schriften und zählen zu den [[Puranas]].
hat, dann geschieht es, daß die Leute allerlei Staunenswertes
über die Ameise erzählen. Aber wenn sie bei der wissenschaftlichen
Demnach erschlug sie im Kampf den „Büffeldämon“ [[Mahisasur]] mitsamt seiner Armee. In Erscheinung trat sie auf Wunsch der himmlischen [[Deva (Gott)|Devas]], die von Mahisasura terrorisiert wurden. Durch harte Askese, Meditation und Beten wurde ihm von [[Brahma]] der Wunsch gewährt, dass er nur von der Hand einer Frau den Tod finden würde. Da er keiner Frau diese Fähigkeit zutraute, wurde er immer machtgieriger und schwang sich in seiner grenzenlosen Arroganz schließlich zum Herrscher des Himmels auf. Alle sollten ihn anbeten. [[Shiva]] und [[Vishnu]] wurden zornig, als sie vom Treiben des Dämons hörten, und im Zorn entsprang ihren Gesichtern jeweils ein helles Licht, das sich mit den Lichtern aus den Körpern der anderen Himmlischen zu einem einzigen vereinte und die Gestalt einer wunderschönen Frau annahm. [[Shiva]] und [[Vishnu]] sowie alle anderen Himmlischen überreichten ihr Waffen: Shiva gab aus seinem Dreizack heraus einen zweiten, Vishnu von seinem Diskus einen zweiten und jeder der himmlischen Devas schenkte eine exakte Kopie von seinem Emblem. Von [[Surya]], der Sonne, erhielt sie die glänzenden Strahlen, die aus allen Poren ihrer Haut leuchten; ''Kala'', die Zeit, schenkte ein Schwert und der [[Wikipedia:Himalaya|Himalaya]] einen prachtvollen Tiger als Reittier. Das ''Devi-Mahatmya'' beschreibt sie „überirdisch strahlend, ihr unermesslicher Glanz durchdrang die drei Welten, ihre Füße bogen die Erde und ihre Krone berührte den Himmel. Mit ihren tausend Armen durchdrang sie das Universum“. Schließlich zog die Göttin mit „laut brüllendem Lachen“ in den Kampf, die Berge schwankten, das Universum bebte und die Meere traten über die Ufer. Der Dämon wechselte während des Kampfes ständig seine Formen, war Büffel, Löwe, Elefant – bis sie ihn schließlich in seiner Büffelform besiegte. So der Inhalt einer der sehr populären [[Puranas|Purana]]-Geschichten der Göttin, die fast jedes Hindukind kennt.
Tapsigkeit bleiben, nicht zur Geisteswissenschaft kommen, dann ist es
natürlich, daß sie nichts Wesenhaftes sagen können, warum man zu staunen
hat über diese Welt, die überall durchdrungen ist von einer Vernunft.
Nicht über die einzelne Ameise, aber über das Ganze des Ameisenhaufens
und der Ameisenwelt selbst, der Bienenwelt, ist kosmische
Vernunft, die viel gescheiter ist als unsere Hirn Vernunft, ausgegossen; die
gehören alle eigentlich in einer gewissen Beziehung einer früheren Welt
an. Denken Sie, wie sachgemäß Goethe schildert. Indem er eine frühere
Welt schildert, läßt er darin die Ameisen auftreten, die Imsen. Und
indem er einen Berg so entstehen läßt, wie er in früherer kosmischer Entwickelung
erstanden ist, wie man ihn wieder sieht für eine andere Wirklichkeitssphäre
in der Zeit vom Einschlafen bis zum Aufwachen, läßt
er Ameisen auftreten, die sich dann mit dem beschäftigen, was der Berg
mit ans Dasein gebracht hat. Aber zu Genossen dieser Ameisen macht er
besonders andere Wesen. Die Ameisen, überhaupt fast das ganze Insektenvolk,
sind eigentlich eine Rasse, die nicht recht hereinpaßt in die
Gegenwartserde. Diese Welt der Ameisen fühlt sich eigentlich anachronistisch
in der gegenwärtigen Welt. Sie haben nicht viel damit zu tun, sie
haben keine rechten Genossen. Die andern Tiere sind von ganz anderer
Artung. Es sind furchtbar große Unterschiede zwischen der seelischgeistigen
Artung des Insektenvolkes, solchen Volkes zum Beispiel wie
das Ameisenvolk und anderer Tiere. Die Genossen der Ameisen sind
eigentlich nicht die gegenwärtigen physischen Tierformen, sondern die
geistigen Elementarwesen, die Goethe als Pygmäen auftreten läßt, als
Zwerge, als Daktyle; denen stehen sie in verwandtschaftlicher Beziehung,
trotzdem die Ameisen eine physische Natur sich errungen haben
in diesem Erdendasein, viel näher als diesen Gegenwartswesen. Also
von dieser zu einer alten kosmischen Epoche gehörigen Art des Ameisenvolkes
weiß Goethe, und er geheimnißt es hinein in diese Szene." {{Lit|{{G|273|140f}}}}
</div>


== Ameisensäure ==
== Symbolik ==
<div style="margin-left:20px">
Die Symbolik des letztlich kosmischen Geschehens ist sehr vielschichtig und kann unterschiedliche Bedeutung haben: Die sich ständig wandelnden Formen des Dämons etwa können als die verschiedenen Erscheinungsformen des Übels angesehen werden. Der Büffel bedeutet außer einem Zeichen für Kraft oft auch Symbol für Verblendung, Egoismus und für geistigen Tod. Durgas Waffen sind Inbegriff aller kosmischen und geistigen Kräfte, die Schriften der Hindus sprechen an vielen Stellen in Bildern von diesen geistigen Waffen, die ''[[Bhagavad Gita]]'' etwa nennt das „Schwert der Weisheit“ oder erwähnt das „mächtige Schwert der Nichtanhänglichkeit“. Die Gläubigen interpretieren deshalb die Vernichtung des Dämons meist als das Zerschlagen allen Übels, der gesamten niederen menschlichen Natur, wobei für Hindus die klassischen sechs Übel folgende sind: ''Kama'' (weltliche Begierden, Lust und Unzufriedenheit), ''Krodha'' (Ärger, Zorn), ''Lobha'' (Gier), ''Moha'' (Verblendung), ''Mada'' (Hochmut) sowie ''Matsarya'' (Eifersucht und Neid). Durch ihren Sieg über diese inneren Feinde des Menschseins – verkörpert durch den Büffeldämon Mahisasur in seinen verschiedenen Formen – wird die Göttin als Verleiherin göttlicher Weisheit und Erkenntnis erkannt.
"Sie kennen alle einen Ameisenhaufen;
Sie wissen, daß man aus Ameisen Ameisensäure gewinnt. Man
redet heute so, wie man als Chemiker reden kann, auch als der pharmazeutische
Chemiker meinetwegen, über Ameisensäure, aber man weiß
folgendes nicht. Man weiß nicht, daß zum Beispiel ein Wald, in dem gar
keine Ameisen ihre Arbeit verrichten, durch dasjenige, was in den
Wurzelstöcken und so weiter, was überhaupt vermodert, eine furchtbare
Schädigung bedeutet. Es bedeutet eine furchtbare Schädigung der
Erdenentwickelung. Die Erde geht sozusagen an ihren vermodernden
organischen Überbleibseln zugrunde. Aber stellen Sie sich vor - es ist
dies zunächst einleitungsweise, grob gesprochen -, Holz, aus dem die
Vegetation heraus ist, das sozusagen in eine Art von mineralischem Zustand
übergegangen ist, verpulvert, vermodert. Dadurch, daß die Ameisen
ihr Wesen treiben, ist immer in außerordentlich hoher Potenzierung
Ameisensäure im Boden und in der Luft im Bereiche des Waldes. Diese
Ameisensäure, die durchdringt das Vermodernde, und aus dem, was aus
dem Zusammenhang der Tätigkeit der Ameisensäure und des Vermodernden
entsteht, wird die Fortentwickelung wieder gerettet, so daß der
Staub nicht verfliegt in das Weltenall, sondern abgeben kann Material
für die Fortentwickelung der Erde, so daß also solche Stoffe, die scheinbar
nur Absonderungsstoffe von Insekten oder andern Tieren sind,
wenn man ihre Funktionen nur richtig erkennt, tatsächlich die Retter
der Fortentwickelung des Irdischen sind." {{Lit|{{G|316|22}}}}
</div>


== Die Gruppenseele der Ameisen ==
== Fest ==
[[Datei:Rautenstrauch-Joest-Museum - Durga-Altar-2451.jpg|mini|Durga mit ihren vier „Kindern“ [[Ganesha]], [[Saraswati]], [[Lakshmi]] und [[Karttikeya]]. Sie bekämpft den Dämonen Mahisasur. Altar im [[Wikipedia:Rautenstrauch-Joest-Museum|Rautenstrauch-Joest-Museum]], Köln.]]
Das größte Fest zu Ehren der  Göttin ist die [[Wikipedia:Durga Puja|Durga Puja]] und wird nach dem hinduistischen Mondkalender Ende September oder im Oktober gefeiert. Im Bundesstaat [[Wikipedia:Westbengalen|Westbengalen]] mit der Hauptstadt [[Wikipedia:Kalkutta|Kalkutta]] ist es sogar das wichtigste Fest des gesamten Jahres. Die Geschichte des Kampfes stellt der Priester rituell im [[Wikipedia:Gottesdienst|Gottesdienst]], der [[Wikipedia:Puja (Hinduismus)|Puja]], nach.


<div style="margin-left:20px">
== Hymne ==
"... die
Folgende kurze Ausschnitte aus einer sehr bekannten [[Wikipedia:Stotra|Sanskrit-Hymne]] ''(Ya devi sarva bhuteshu)'' aus dem fünften Kapitel des ''[[Wikipedia:Devi Mahatmya|Devi Mahatmya]]'', das Hindus besonders zur [[Wikipedia:Durga Puja|Durga Puja]] singen und beten oder in dieser für sie heiligen Zeit immer wieder im Radio hören, machen deutlich, dass die Göttin nicht nur als außerhalb existierend gedacht wird:
Ameisen haben, ähnlich wie die Spinnen, ein Bewußtsein auf dem
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Astralplan. Dort hat der Ameisenhaufen seine Seele. Daher sind die
Ehre der Göttin, der Großen Göttin!
Handlungen der Ameisen so geordnet." {{Lit|{{G|093a|36}}}}
Ehre der Segensreichen!
</div>
Ehre Ihr, die alles erschafft und erhält!
 
Ehre sei immer wieder Durga,
<div style="margin-left:20px">
die uns aus der Bedrängnis führt,
"Die Gruppenseele
die Urgrund ist und Schöpferin von allem!
des Bienenstockes ist eine sehr hohe Wesenheit, höher als die der
Ehre, immer wieder Ehre
Ameisen; sie ist so hoch, daß man sagen könnte: sie ist kosmisch
der Göttin, die in allen Wesen als Bewusstsein lebt,
frühreif. Sie hat einen Entwickelungszustand erreicht, wie ihn der
der Göttin, die in allen Wesen als Weisheit lebt,
Mensch erst auf der Venus haben wird. Wie ein frühreifes Kind
der Göttin, die in allen Wesen als Frieden lebt,
müssen wir sie betrachten; sie hebt sich heraus aus der normalen
der Göttin, die in allen Wesen als Glaube lebt,
Entwickelung. Ähnlich ist es bei der Gruppenseele der Ameisen, nur
der Göttin, die in allen Wesen als Anmut lebt,  
ist sie niederer. Die Korallengruppenseele ist ein noch höheres Wesen,
der Göttin, die in allen Wesen als Geduld lebt,
aber auch ein frühreifes Wesen; sie ist hoher als zum Beispiel die
der Göttin, die in allen Wesen als Zufriedenheit lebt,
Gruppenseele der Rinder. Nur paßt die Höhe nicht immer in die
der Göttin, die in allen Wesen als Mutter lebt,
Zeit hinein; es wird da mancher spätere Entwickelungsgrad vorausgenommen.
der Göttin, die in allen Wesen als Irrtum (oder Fehler) lebt!
Dadurch sind die Wesen mancherlei Gefahren ausgesetzt,
</poem>
denen sie noch nicht gewachsen sind." {{Lit|{{G|110|179}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Ameisen}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Pranab Bandyopadhyay: ''Mother Goddess Durga'', United Writers, Calcutta 1993, ISBN 81-85328-13-7.
#Rudolf Steiner: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1991), ISBN 3-7274-1100-7 {{Vorträge|110}}
* David Kinsley: ''Indische Göttinnen. Weibliche Gottheiten im Hinduismus.'' Insel, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-458-16118-X.
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band II: Das Faust-Problem, [[GA 273]] (1981), ISBN 3-7274-2730-2 {{Vorträge|272}}
* [[Wikipedia:Joe Heydecker|Joe Heydecker]]: ''Die Schwestern der Venus. Die Frau in den Mythen und Religionen.'' Nymphenburger, München 1991, ISBN 3-485-00643-2.
#Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
 


{{GA}}
== Weblinks ==
{{Commonscat|Durga|{{PAGENAME}}}}
Verschiedene ''Durga Puja'', dem Fest zu Ehren der Göttin, in Deutschland:
* [http://www.durgapujacologne.de Durga Puja in Köln]
* [http://www.puja-bremen.de Durga Puja in Bremen]
* [http://www.stutimandal.com/gif_devi/durga_shatnaam.htm 108 names of Durga] Quelle Source: Durgāsaptaśatī


== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118941143|VIAF=62347924}}
<references>
<ref name="Wilson 2005">
Edward O. Wilson, Bert Hölldobler: ''The rise of the ants: A phylogenetic and ecological explanation.'' In: ''Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America.'' 102, 21, 2005, S. 7411–7414. [http://www.pnas.org/content/102/21/7411.full (Volltext)] (englisch)</ref>
<ref name="Antbase">
[http://www.antbase.org/ www.antbase.org] – Internetdatenbank aller bekannter Ameisenarten</ref>
<ref name="nature3911-447">
D. Agosti, D. Grimaldi, J. M. Carpenter: ''Oldest known ant fossiles discovered.'' In: ''Nature.'' Vol. 391, 29. Januar 1998, S. 447 ff, [http://www.nature.com/nature/journal/v391/n6666/full/391447a0.html]. (englisch)</ref>
</references>


[[Kategorie:Tierreich]] [[Kategorie:Tier]] [[Kategorie:Insekten]]
[[Kategorie:Indische Gottheit]]
[[Kategorie:Weibliche Gottheit]]
[[Kategorie:Kriegsgottheit]]
[[Kategorie:Hinduismus]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 7. Dezember 2021, 15:37 Uhr

Durgas Kampf gegen den Büffeldämon Mahisasur, der dem abgeschlagenen Kopf des Büffels entstiegen ist und in seiner menschlichen Gestalt Durga um Gnade anfleht, die ihm jedoch verweigert wird; ihr Reittier, der Löwe, greift den Büffel von hinten an; Ambika-Mata-Tempel, Jagat (Rajasthan, 10. Jh.)
Durga – hier auf einem Tiger reitend – bekämpft mit den ihr von den Göttern verliehenen Waffen den Büffeldämon Mahisasur, die Verkörperung aller niederen Triebe (Miniaturmalerei, 18. Jh.).
zehnarmige Durga (Devi Kushmanda) als schöne Frau auf einem Löwen reitend; ihr Kampf gegen Mahisasur wird nicht mehr dargestellt, Kolkata, 20. Jh.

Durga (Sanskrit, f., दुर्गा, durgā, wörtl.: die schwer Zugängliche, die schwer zu Begreifende) ist die wohl populärste Form der Göttin (devi) im Hinduismus, die in unterschiedlichen göttlichen Erscheinungsformen existiert, gütig und strafend: Sie ist eine Göttin der Vollkommenheit, die als Saraswati, Lakshmi, Ambika und Ishvari sowie in anderen Formen erscheinen kann und unter anderem Kraft, Wissen, Handeln und Weisheit verkörpert. Im Tantrismus ist sie Shakti, die weibliche Urkraft/Energie des Universums. Während sie etwa als Lakshmi zu Vishnu und als Saraswati zu Brahma gehört, ist sie in der Form der Durga keinem männlichen Gott zugeordnet.

Darstellung

In der klassischen indischen Kunst wird Durga eigentlich immer nur in ihrer Rolle als Töterin des Büffeldämons (mahisasurmardini) dargestellt; erst viel später, im 19./20. Jahrhundert kommt auch der Aspekt ihrer Schönheit stärker zum Ausdruck. Hatte sie ursprünglich meist vier, sechs oder acht Arme, so hat sie in späteren Darstellungen zehn, manchmal sogar achtzehn oder zwanzig Arme, was große Kraft (Shakti) symbolisiert. Auf der Stirn befindet sich das dritte Auge und sie reitet auf einem Löwen oder Tiger. In ihren zornvollen Manifestationen tritt sie als Kali oder Chamunda auf. In ihren (meist acht) Händen trägt sie verschiedene Attribute, die variieren können – typisch sind Waffen (Diskus, Dreizack, Pfeil und Bogen, Schwert, Keule, Schild und Muschelhorn), aber auch religiöse Gegenstände (Gebetskette, Glocke) kommen vor. Sie gilt als „Große Göttin“ (Mahadevi) und als „Allmutter“ (Ambika). Im Shaktismus stellt Durga die höchste Göttin dar, die alle anderen Götter überragt und eins ist mit dem Absoluten. Kumari, die jungfräuliche Mädchen-Göttin in Nepal, gilt als eine Inkarnation der Durga.

Mythos

Sehr viele Schriften berichten über sie. Der bekannteste Mythos ist im Devi Mahatmya überliefert, einem Teil des Markandeya-Purana, sowie im Devi Bhagavata. Diese sind für ihre Verehrer die beiden wichtigsten Schriften und zählen zu den Puranas.

Demnach erschlug sie im Kampf den „Büffeldämon“ Mahisasur mitsamt seiner Armee. In Erscheinung trat sie auf Wunsch der himmlischen Devas, die von Mahisasura terrorisiert wurden. Durch harte Askese, Meditation und Beten wurde ihm von Brahma der Wunsch gewährt, dass er nur von der Hand einer Frau den Tod finden würde. Da er keiner Frau diese Fähigkeit zutraute, wurde er immer machtgieriger und schwang sich in seiner grenzenlosen Arroganz schließlich zum Herrscher des Himmels auf. Alle sollten ihn anbeten. Shiva und Vishnu wurden zornig, als sie vom Treiben des Dämons hörten, und im Zorn entsprang ihren Gesichtern jeweils ein helles Licht, das sich mit den Lichtern aus den Körpern der anderen Himmlischen zu einem einzigen vereinte und die Gestalt einer wunderschönen Frau annahm. Shiva und Vishnu sowie alle anderen Himmlischen überreichten ihr Waffen: Shiva gab aus seinem Dreizack heraus einen zweiten, Vishnu von seinem Diskus einen zweiten und jeder der himmlischen Devas schenkte eine exakte Kopie von seinem Emblem. Von Surya, der Sonne, erhielt sie die glänzenden Strahlen, die aus allen Poren ihrer Haut leuchten; Kala, die Zeit, schenkte ein Schwert und der Himalaya einen prachtvollen Tiger als Reittier. Das Devi-Mahatmya beschreibt sie „überirdisch strahlend, ihr unermesslicher Glanz durchdrang die drei Welten, ihre Füße bogen die Erde und ihre Krone berührte den Himmel. Mit ihren tausend Armen durchdrang sie das Universum“. Schließlich zog die Göttin mit „laut brüllendem Lachen“ in den Kampf, die Berge schwankten, das Universum bebte und die Meere traten über die Ufer. Der Dämon wechselte während des Kampfes ständig seine Formen, war Büffel, Löwe, Elefant – bis sie ihn schließlich in seiner Büffelform besiegte. So der Inhalt einer der sehr populären Purana-Geschichten der Göttin, die fast jedes Hindukind kennt.

Symbolik

Die Symbolik des letztlich kosmischen Geschehens ist sehr vielschichtig und kann unterschiedliche Bedeutung haben: Die sich ständig wandelnden Formen des Dämons etwa können als die verschiedenen Erscheinungsformen des Übels angesehen werden. Der Büffel bedeutet außer einem Zeichen für Kraft oft auch Symbol für Verblendung, Egoismus und für geistigen Tod. Durgas Waffen sind Inbegriff aller kosmischen und geistigen Kräfte, die Schriften der Hindus sprechen an vielen Stellen in Bildern von diesen geistigen Waffen, die Bhagavad Gita etwa nennt das „Schwert der Weisheit“ oder erwähnt das „mächtige Schwert der Nichtanhänglichkeit“. Die Gläubigen interpretieren deshalb die Vernichtung des Dämons meist als das Zerschlagen allen Übels, der gesamten niederen menschlichen Natur, wobei für Hindus die klassischen sechs Übel folgende sind: Kama (weltliche Begierden, Lust und Unzufriedenheit), Krodha (Ärger, Zorn), Lobha (Gier), Moha (Verblendung), Mada (Hochmut) sowie Matsarya (Eifersucht und Neid). Durch ihren Sieg über diese inneren Feinde des Menschseins – verkörpert durch den Büffeldämon Mahisasur in seinen verschiedenen Formen – wird die Göttin als Verleiherin göttlicher Weisheit und Erkenntnis erkannt.

Fest

Durga mit ihren vier „Kindern“ Ganesha, Saraswati, Lakshmi und Karttikeya. Sie bekämpft den Dämonen Mahisasur. Altar im Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln.

Das größte Fest zu Ehren der Göttin ist die Durga Puja und wird nach dem hinduistischen Mondkalender Ende September oder im Oktober gefeiert. Im Bundesstaat Westbengalen mit der Hauptstadt Kalkutta ist es sogar das wichtigste Fest des gesamten Jahres. Die Geschichte des Kampfes stellt der Priester rituell im Gottesdienst, der Puja, nach.

Hymne

Folgende kurze Ausschnitte aus einer sehr bekannten Sanskrit-Hymne (Ya devi sarva bhuteshu) aus dem fünften Kapitel des Devi Mahatmya, das Hindus besonders zur Durga Puja singen und beten oder in dieser für sie heiligen Zeit immer wieder im Radio hören, machen deutlich, dass die Göttin nicht nur als außerhalb existierend gedacht wird:

Ehre der Göttin, der Großen Göttin!
Ehre der Segensreichen!
Ehre Ihr, die alles erschafft und erhält!
Ehre sei immer wieder Durga,
die uns aus der Bedrängnis führt,
die Urgrund ist und Schöpferin von allem!
Ehre, immer wieder Ehre
der Göttin, die in allen Wesen als Bewusstsein lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Weisheit lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Frieden lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Glaube lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Anmut lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Geduld lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Zufriedenheit lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Mutter lebt,
der Göttin, die in allen Wesen als Irrtum (oder Fehler) lebt!

Literatur

  • Pranab Bandyopadhyay: Mother Goddess Durga, United Writers, Calcutta 1993, ISBN 81-85328-13-7.
  • David Kinsley: Indische Göttinnen. Weibliche Gottheiten im Hinduismus. Insel, Frankfurt/M. 1990, ISBN 3-458-16118-X.
  • Joe Heydecker: Die Schwestern der Venus. Die Frau in den Mythen und Religionen. Nymphenburger, München 1991, ISBN 3-485-00643-2.

Weblinks

Commons: Durga - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Verschiedene Durga Puja, dem Fest zu Ehren der Göttin, in Deutschland:


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