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[[Kategorie:Vorlage:Baustein|Textbox]]
Die [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] '''Eisenhut''' (''Aconitum''), auch '''Sturmhut''', '''Akonit''', früher auch '''Wolfswurz''' genannt, gehört zur [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Hahnenfußgewächse]] (Ranunculaceae).
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Die Bezeichnung Eisenhut leitet sich von der helmartigen Blütenform ab. Der [[Blauer Eisenhut|Blaue Eisenhut]] (''Aconitum napellus'') wurde 2005 zur [[Giftpflanze des Jahres]] gewählt.
 
== Beschreibung ==
 
[[Datei:Monkshood.jpg|mini|Blüte des [[Blauer Eisenhut|Blauen Eisenhutes]] (''Aconitum napellus'')]]
[[Datei:Aconitum_napellus3_ies.jpg|mini|alt=Schnitt durch eine reale Blüte des blauen Eisenhuts Aconitum napellus.|Nektarblätter des [[Blauer Eisenhut|Blauen Eisenhut]]s im helmförmigen Kronblatt - der Nektar ist nur für langrüsselige [[Hummeln|Hummelarten]] zugänglich]]
[[Datei:Aconitum napellus MHNT.BOT.2007.52.9.jpg|mini|Sammelfrüchte mit Balgfrüchten und Samen des [[Blauer Eisenhut|Blauen Eisenhutes]] (''Aconitum napellus'')]]
 
=== Erscheinungsbild und Blätter ===
Bei ''Aconitum''-Arten handelt es sich um meist [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]], oder pseudoeinjährige, selten [[einjährige Pflanze|einjährige]] [[krautige Pflanze]]n. Es wird eine [[Pfahlwurzel]] oder zwei bis mehrere rübenartig verdickte Wurzeln gebildet. Die [[Stängel]] wachsen selbständig aufrecht oder klimmend.
 
Die manchmal alle in einer grundständigen Rosette angeordneten, meistens wechselständig am Stängel verteilten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind oft in Blattstiel und Blattspreite gegliedert; wobei die obersten Laubblätter oft mehr oder weniger sitzend sind. Die Blattspreiten sind meist handförmig geteilt mit drei bis sieben Blattabschnitten oder selten ungeteilt. Die obersten Blattabschnitte sind schmal-elliptisch oder lanzettlich bis linealisch mit eingeschnittenen sowie gezähnten Blatträndern.
 
=== Blütenstände und Blüten ===
In endständigen und manchmal auch seitenständigen, bis zu 28 Zentimeter langen, einfachen oder meist verzweigten, [[Traube|traubigen]] oder [[Rispe|rispigen]] [[Blütenstand|Blütenständen]] stehen über je zwei [[Tragblatt|Deckblätter]] die gestielten Blüten zusammen; es können 32 oder mehr Teilblütenstände vorhanden sein. Die [[Tragblatt|Tragblätter]] sind laubblattähnlich.
 
Die zwittrigen [[Blüte]]n sind [[zygomorph]] und fünfzählig. Charakteristisch sind die fünf blauen, gelben oder weißen kronblattartigen [[Kelchblatt|Kelchblätter]]. Die zwei unteren Kelchblätter sind mit einer Länge von 6 bis 20 Millimetern relativ klein, flach und schmal lanzettlich oder länglich. Die zwei seitlichen Kelchblätter sind fast kreisförmig bis nierenförmig. Das obere 1 bis 5 Zentimeter lange, sichel-, kahn-, helmförmig bis zylindrisch ausgebildete Kelchblatt schließt die zwei Honigblätter ein. Die freien, lang-genagelten, an der Spitze mützenförmigen [[Honigblatt|Honigblätter]] tragen an ihrem oberen Ende kopfige bis gewundene Sporne, die [[Nektar (Botanik)|Nektar]] enthalten. Die vielen (25 bis 50) fertilen [[Staubblatt|Staubblätter]] bestehen aus an ihrer Basis verbreiterten Staubfäden und ellipsoid-kugeligen Staubbeuteln. Es sind keine [[Staminodien]] vorhanden. Die drei bis fünf, selten bis zu dreizehn freien [[Fruchtblatt|Fruchtblätter]] enthalten jeweils zehn bis zwanzig [[Samenanlage]]n. Der kurze Griffel ist lange haltbar.
 
=== Früchte und Samen ===
In Sammelfrüchten sitzen mehrere ungestielte [[Balgfrucht|Balgfrüchte]] zusammen. An den länglichen Balgfrüchten sind an den Seiten deutlich erhabene querverlaufende Nerven erkennbar. Am Ende jeder Balgfrucht befindet sich ein gerader 2 bis 3 Millimeter langer Schnabel. Die meist relativ kleinen Samen sind deltaförmig und besitzen meist mit querlaufenden, kleinen, häutigen Lamellen.
 
=== Chromosomensätze ===
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x =8. Es gibt Arten mit [[Diploidie]] und solche mit [[Polyploidie]].
 
== Gesundheitsgefahren ==
Die Eisenhut-Arten zählen zu den giftigsten Pflanzen [[Europa]]s, sie enthalten [[toxisch]]e [[Terpene|Diterpen]]-[[Alkaloide]], die sich in allen Pflanzenteilen finden. Im Wesentlichen handelt es sich um die Alkaloide [[Aconitin]], [[Benzoylnaponin]], [[Hypaconitin]], [[Lycaconitin]] und [[Neopellin]], und die [[Alkohole|Aminoalkohole]] [[Aconin]], [[Napellin]], [[Neolin]] und [[Lycoctonin]], die in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisbar sind. Daneben sind in manchen Arten noch [[Isochinolin]]-Alkaloide oder [[Katecholamin]]e enthalten.
 
Die Giftigkeit ist dabei von der Eisenhutart, den Standortbedingungen sowie den genetischen Faktoren der einzelnen
Pflanze abhängig. Das Aconitin wird rasch durch die unverletzte [[Haut]] aufgenommen, erst recht gilt dies für die [[Schleimhaut|Schleimhäute]], so dass Kinder gefährdet sind, wenn sie beispielsweise mit den Blüten spielen. Bei zarthäutigen Personen kann bereits eine Berührung zu [[Urtikaria|Nesselausschlägen]] führen. Der Verzehr einiger weniger Gramm der Pflanze führt in der Regel zu Herzversagen und [[Atemstillstand]], ein spezifisches [[Antidot]] ist nicht bekannt.
 
Der Pflanzenname ''Wolfswurz'' entstand aus der Verwendung des Eisenhuts als Wolfsgift.
 
== Zur Systematik und Verbreitung siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Eisenhut}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Eisenhut}}
 
== Literatur ==
* Li Liangqian, Yuichi Kadota: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=100300 ''Aconitum'', S. 149 - textgleich online wie gedrucktes Werk], In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): ''Flora of China.'' Volume 6: ''Caryophyllaceae through Lardizabalaceae'', Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2001, ISBN 1-930723-05-9. (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
* D. E. Brink, J. A. Woods: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=100300 ''Aconitum'' - textgleich online wie gedrucktes Werk], In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): ''Flora of North America North of Mexico.'' Volume 3: ''Magnoliidae and Hamamelidae'', Oxford University Press, New York und Oxford 1997, ISBN 0-19-511246-6. (Abschnitt Beschreibung)
 
== Historische Literatur ==
* ''Köhler’s Medizinal-Pflanzen.'' Band I, No 72. Gera 1887. [http://caliban.mpipz.mpg.de/koehler1/high/DSC_2733.html Digitalisat]
* {{RE|I,1|1178|1183|Ἀκόνιτον|Paul Wagler|RE:Ἀκόνιτον}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Aconitum|Eisenhut (''Aconitum'')}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.giftpflanzen.com/ ''www.giftpflanzen.com''.]
* {{Webarchiv | url=http://212.185.118.226/publlehrbuch/xml/03880400.xml | wayback=20080613203350 | text=Zur Heilwirkung der Aconitum-Arten, am Beispiel von ''Aconitum napellus''}}
 
{{Gesundheitshinweis}}
 
[[Kategorie:Blumen]]
[[Kategorie:Heilpflanze]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. Januar 2018, 03:30 Uhr

Eisenhut

Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum)

Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut
Aconitum
L.

Die Pflanzengattung Eisenhut (Aconitum), auch Sturmhut, Akonit, früher auch Wolfswurz genannt, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Die Bezeichnung Eisenhut leitet sich von der helmartigen Blütenform ab. Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) wurde 2005 zur Giftpflanze des Jahres gewählt.

Beschreibung

Blüte des Blauen Eisenhutes (Aconitum napellus)
Schnitt durch eine reale Blüte des blauen Eisenhuts Aconitum napellus.
Nektarblätter des Blauen Eisenhuts im helmförmigen Kronblatt - der Nektar ist nur für langrüsselige Hummelarten zugänglich
Sammelfrüchte mit Balgfrüchten und Samen des Blauen Eisenhutes (Aconitum napellus)

Erscheinungsbild und Blätter

Bei Aconitum-Arten handelt es sich um meist ausdauernde, oder pseudoeinjährige, selten einjährige krautige Pflanzen. Es wird eine Pfahlwurzel oder zwei bis mehrere rübenartig verdickte Wurzeln gebildet. Die Stängel wachsen selbständig aufrecht oder klimmend.

Die manchmal alle in einer grundständigen Rosette angeordneten, meistens wechselständig am Stängel verteilten Laubblätter sind oft in Blattstiel und Blattspreite gegliedert; wobei die obersten Laubblätter oft mehr oder weniger sitzend sind. Die Blattspreiten sind meist handförmig geteilt mit drei bis sieben Blattabschnitten oder selten ungeteilt. Die obersten Blattabschnitte sind schmal-elliptisch oder lanzettlich bis linealisch mit eingeschnittenen sowie gezähnten Blatträndern.

Blütenstände und Blüten

In endständigen und manchmal auch seitenständigen, bis zu 28 Zentimeter langen, einfachen oder meist verzweigten, traubigen oder rispigen Blütenständen stehen über je zwei Deckblätter die gestielten Blüten zusammen; es können 32 oder mehr Teilblütenstände vorhanden sein. Die Tragblätter sind laubblattähnlich.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Charakteristisch sind die fünf blauen, gelben oder weißen kronblattartigen Kelchblätter. Die zwei unteren Kelchblätter sind mit einer Länge von 6 bis 20 Millimetern relativ klein, flach und schmal lanzettlich oder länglich. Die zwei seitlichen Kelchblätter sind fast kreisförmig bis nierenförmig. Das obere 1 bis 5 Zentimeter lange, sichel-, kahn-, helmförmig bis zylindrisch ausgebildete Kelchblatt schließt die zwei Honigblätter ein. Die freien, lang-genagelten, an der Spitze mützenförmigen Honigblätter tragen an ihrem oberen Ende kopfige bis gewundene Sporne, die Nektar enthalten. Die vielen (25 bis 50) fertilen Staubblätter bestehen aus an ihrer Basis verbreiterten Staubfäden und ellipsoid-kugeligen Staubbeuteln. Es sind keine Staminodien vorhanden. Die drei bis fünf, selten bis zu dreizehn freien Fruchtblätter enthalten jeweils zehn bis zwanzig Samenanlagen. Der kurze Griffel ist lange haltbar.

Früchte und Samen

In Sammelfrüchten sitzen mehrere ungestielte Balgfrüchte zusammen. An den länglichen Balgfrüchten sind an den Seiten deutlich erhabene querverlaufende Nerven erkennbar. Am Ende jeder Balgfrucht befindet sich ein gerader 2 bis 3 Millimeter langer Schnabel. Die meist relativ kleinen Samen sind deltaförmig und besitzen meist mit querlaufenden, kleinen, häutigen Lamellen.

Chromosomensätze

Die Chromosomengrundzahl beträgt x =8. Es gibt Arten mit Diploidie und solche mit Polyploidie.

Gesundheitsgefahren

Die Eisenhut-Arten zählen zu den giftigsten Pflanzen Europas, sie enthalten toxische Diterpen-Alkaloide, die sich in allen Pflanzenteilen finden. Im Wesentlichen handelt es sich um die Alkaloide Aconitin, Benzoylnaponin, Hypaconitin, Lycaconitin und Neopellin, und die Aminoalkohole Aconin, Napellin, Neolin und Lycoctonin, die in unterschiedlichen Konzentrationen nachweisbar sind. Daneben sind in manchen Arten noch Isochinolin-Alkaloide oder Katecholamine enthalten.

Die Giftigkeit ist dabei von der Eisenhutart, den Standortbedingungen sowie den genetischen Faktoren der einzelnen Pflanze abhängig. Das Aconitin wird rasch durch die unverletzte Haut aufgenommen, erst recht gilt dies für die Schleimhäute, so dass Kinder gefährdet sind, wenn sie beispielsweise mit den Blüten spielen. Bei zarthäutigen Personen kann bereits eine Berührung zu Nesselausschlägen führen. Der Verzehr einiger weniger Gramm der Pflanze führt in der Regel zu Herzversagen und Atemstillstand, ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Der Pflanzenname Wolfswurz entstand aus der Verwendung des Eisenhuts als Wolfsgift.

Zur Systematik und Verbreitung siehe auch

Siehe auch

Literatur

Historische Literatur

Weblinks

Commons: Eisenhut (Aconitum) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Eisenhut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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