Jakob Frohschammer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Juli 2017, 01:07 Uhr

Jakob Frohschammer, 1862. Grafik nach einem Foto von Hanfstängl.

Jakob Frohschammer (* 6. Januar 1821 in Illkofen; † 14. Juni 1893 in Kreuth) war ein katholischer Theologe und Philosoph.

Leben und Werk

Frohschammer studierte in München Philosophie und Theologie, wurde 1847 zum katholischen Priester geweiht, habilitierte sich 1850 an der Münchener Universität als Privatdozent der Theologie und trat nach dem Erscheinen seiner Beiträge zur Kirchengeschichte (1850), einer Schrift Über den Ursprung der menschlichen Seelen (München 1854) und seines offenen Sendschreibens an Karl Vogt: Menschenseele und Physiologie (München 1855) als Professor der Philosophie 1855 in die philosophische Fakultät über.

Da seine Schriften Einleitung in die Philosophie (München 1858), Über die Aufgabe der Naturwissenschaft (München 1861) und besonders Über die Freiheit der Wissenschaft (München 1861) in Rom Anstoß erregten und Frohschammer den geforderten Widerruf verweigerte, wurde er 1863 suspendiert, setzte aber den Kampf gegen die kirchliche Autorität und das Unfehlbarkeitsdogma in einer Reihe von Broschüren fort, ohne sich indes der ihm als Halbheit erscheinenden altkatholischen Bewegung anzuschließen.

Als Philosoph ist er in seinem zugleich gegen Dogma und Materialismus gerichteten Buch Das Christentum und die moderne Naturwissenschaft (Wien 1868) gegen beide polemisch und neuerlich mit einem metaphysischen Versuch: Die Phantasie als Grundprinzip des Weltprozesses (München 1877), der in naturphilosophischer Weise der bewusstlos verständig schaffenden Einbildungskraft die Vermittlerrolle zwischen Vernunft (Geist) und Sinnlichkeit (Natur) zuweist, und mit folgenden Erläuterungsschriften aufgetreten:

  • Monaden und Weltphantasie (München 1879)
  • Über die Bedeutung der Einbildungskraft in der Philosophie Kants und Spinozas (München 1879)
  • Über die Prinzipien der Aristotelischen Philosophie und die Bedeutung der Phantasie in derselben (München 1881)
  • Über die Genesis der Menschheit und deren geistige Entwickelung (München 1883)
  • Über die Organisation und Kultur der menschlichen Gesellschaft (München 1885)

Rudolf Steiner über Jakob Frohschammer

Rudolf Steiner gibt an, dass Frohschammer ähnlich wie Schelling von der aus der geistigen Welt wirkenden Individualität des Tycho de Brahe inspiriert wurde:

"... eine der Schriften aus der deutschen Philosophie, die auf mich einen großen Eindruck gemacht haben, ist die Schrift von Jakob Frohschammer: «Die Phantasie als Grundprinzip des Weltprozesses», eine geistvolle Schrift vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts, Geistvoll deshalb, weil dieser mutige Mann, der von der Kirche ausgestoßen worden ist, dessen Schriften auf den Index gesetzt wurden, der mutig war auch der Wissenschaft gegenüber, die Verwandtschaft aufdeckte zwischen dem, was rein seelisch in der Phantasie schafft, wenn der Mensch künstlerisch schafft, und demjenigen, was innerlich als Wachstum und Lebenskraft wirkt. Dazu gehörte schon etwas in jener Zeit. «Die Phantasie als Grundprinzip des Weltprozesses», als weltschöpferische Macht, ist schon eine bedeutsame Schrift. So interessierte mich wiederum dieser Jakob Frohschammer sehr. Ich suchte ihm beizukommen, eben auch real, nicht bloß durch seine Schriften. Wiederum fand ich: Der inspirierende Geist ist derselbe, der in Tycho de Brahe, in Julian Apostata gelebt hat. So gibt es eine ganze Reihe von Persönlichkeiten, bei denen man sehen kann, wie etwas vorbereitend wirkte für dasjenige, was dann Anthroposophie geworden ist. Aber man braucht überall dahinter das spirituelle Licht, das im Übersinnlichen wirkt. Denn was vorher auf die Erde davon heruntergekommen ist, das sind eben doch Abstraktionen geblieben. Nur konkretisieren sie sich zuweilen bei solch einem Geiste wie Schelling oder bei einem so mutvollen Menschen wie Jakob Frohschammer." (Lit.: GA 238, S. 102)

Einzelwerke

  • Jakob Frohschammer: "Kein heiteres Lebensbild". Eine Autobiographie. Hrsg. und eingeleitet von Klaus H. Fischer, Schutterwald/Baden 2009, ISBN 978-3-928640-91-6
  • Jakob Frohschammer: Die Unfehlbarkeit des Papstes, Schutterwald/Baden 2009, ISBN 978-3-928640-90-9
  • Jakob Frohschammer: Der Fels Petri in Rom, Schutterwald/Baden 2009, ISBN 978-3-928640-89-3

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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