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[[Bild:Fama-fraternitatis.jpg|thumb|200px|Originalausgabe der ''Fama Fraternitatis'', 1614.]]
[[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]
Die '''Fama Fraternitatis''' erschien 1614 ohne Autorenangabe. Sie ist ein kurzer Abriss der Lebensgeschichte des legendären Fraters C.R., der versucht, sein im [[Wikipedia:Naher Osten|Nahen Osten]] und in [[Wikipedia:Afrika|Afrika]] gesammeltes Wissen in [[Wikipedia:Europa|Europa]] weiterzugeben, aber an der Borniertheit der europäischen Gelehrten scheitert. Es wird dabei angenommen, dass sich hinter dem Kürzel C.R. der in der ''[[Chymische Hochzeit|Chymischen Hochzeit]]'' genannte [[Christian Rosencreutz]] verbirgt. Dieser – so die Gründerlegende – beruft nach seiner Reise eine eigene geheime Bruderschaft, um die besonderen Kenntnisse zu bewahren, die Frater C.R. auf seiner Reise angesammelt hat. Die Mitglieder der Bruderschaft verteilen sich in Europa. In der Zentrale dieser Gesellschaft findet die dritte Generation nach Rosencreutz im Jahre 1604 den Leichnam des Gründers.
[[Kategorie:Gemeineigentum|!]]
 
[[Kategorie:Eigentum]]
Die Schilderung der Entdeckung des Leichnams von Frater C. R. beruht auf der Erzählung des verborgenen Grabes des [[Hermes Trismegistos]] und damit der Wiederentdeckung der [[Tabula Smaragdina]] "''Verba Secretorum Hermetis, quae scripta erant in Tabula Smaragdi, inter manus eius inventa, in obscuro antro, in quo humatum corpus eius repertum est. – Die Worte der Geheimnisse des Hermes, die in die Smaragdtafel graviert waren (wörtl.: ...welche auf die S. geschrieben waren), wurden zwischen seinen Händen gefunden, in einer verborgenen Höhle, die  seinen menschlichen Körper wieder zum Vorschein brachte.''" (Zitat Satz 1 der Tabula Smaragdina).
 
Die ''Fama Fraternitatis'' ist eingebettet in eine anonyme Schrift mit dem Titel ''Allgemeine und General Reformation der ganzen weiten Welt. Beneben der Fama Fraternitatis.'' Der erste Teil, die Reformation, ist eine [[Wikipedia:Satire|satirische]] [[Wikipedia:Fabel|Fabel]], die die Generalreformation, wie sie im Umkreis von Johann Valentin Andreae behandelt wurde, zum Thema hat. Tatsächlich wurde sie nur unverändert aus den bereits 1612 erschienenen ''Ragguagli di Parnasso'' des [[Wikipedia:Traiano Boccalini|Traiano Boccalini]] übernommen. Trotzdem lässt sich nach aktueller Forschung belegen, dass sich die Autorenschaft bzw. der Tübinger Kreis um Andreae bis hin zum Universitätsprofessor [[Wikipedia:Christoph Besold|Christoph Besold]] erstreckt. Bereits um 1604 war eine vorgefertigte Handschrift zur Fama Fraternitatis im Umlauf. Andreae war zu diesem Zeitpunkt seit 1601 Student an der Universität Tübingen. Die Rolle Besolds war dadurch bestimmt, dass er einen großen Einfluss auf Andreae ausübte. Es wird angenommen, dass Besold auch Kontakte zu Anhängern [[Wikipedia:Simon Studion|Simon Studion]]s pflegte. Simon Studion war selbst Absolvent der Universität Tübingen und verfasste zu jener Zeit unter anderem die ''[[Wikipedia:Naometria|Naometria]],'' die 1604 veröffentlicht wurde – zeitgleich mit der in der Fama beschriebenen Graböffnung. In der ''Naometria'' wurden ebenfalls Ideen einer angestrebten geistigen Reformation und Umwälzung der Gesellschaft dargelegt. Studion nutzt dazu in seinem Werk die Symbole Kreuz und Rose und erwähnt eine Gesellschaft mit Namen ''Militia Crucifera Evangelica.'' Von manchen wird diese Gesellschaft als Vorläufer der späteren Rosenkreuzerbruderschaft angesehen, die sich zum Schutze und der Reinheit des christlichen Glaubens formierte. Um die Entstehung der Fama zu verstehen, muss man beachten, dass zur damaligen Zeit ein ungeheurer Reformationswille von der Bevölkerung ausging. Man richtete sich seit [[Wikipedia:Luther|Luther]] wieder vermehrt gegen den [[Wikipedia:Klerus|Klerus]] und versuchte möglicherweise, einen Bund gegen die katholische [[Wikipedia:Societas Jesu|Societas Jesu]], auch [[Jesuiten]]-Orden genannt, aufzubauen.
 
==Literatur==
* [[Johann Valentin Andreae]]: ''Die Bruderschaft der Rosenkreuzer. Esoterische Texte'' (Diederichs Gelbe Reihe; 53). Diederichs, München 1995, ISBN 3-424-00793-5 (hrsg. von Gerhard Wehr)
 
{{Wikipedia}}

Version vom 31. Mai 2022, 23:55 Uhr