Mumie und Kategorie:Handlungstheorie (Soziologie): Unterschied zwischen den Seiten

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'''Mumien''' (von [[Wikipedia:Persische Sprache|pers.]] ''mumia'' = "[[Wikipedia:Bitumen|Bitumen]], [[Wikipedia:Erdpech|Erdpech]]"<ref name=H192>[[Wikipedia:Wolfgang Helck|Wolfgang Helck]], [[Wikipedia:Eberhard Otto (Ägyptologe)|Eberhard Otto]]: ''Kleines Lexikon der Ägyptologie''. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0, S.&nbsp;192.</ref>) sind Überreste [[tier]]ischer oder [[mensch]]licher [[Körper]], also [[Leiche]]n, die durch besondere [[Wikipedia:Chemie|chemisch]]-[[Wikipedia:Physik|physikalische]] Bedingungen vor der [[Verwesung]] bewahrt und dadurch in ihrer grundlegenden [[Form]] erhalten wurden. Die '''Mumifikation''' kann durch natürliche Prozesse oder durch künstliche '''Mumifizierung''', die besonders in der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptischen Kultur]] kunstvoll geübt wurde, bewirkt werden. Durch die Mumifizierung wurde eine stärkere Bindung des [[Mensch]]en an das [[physisch]]e [[Dasein]] in späteren [[Inkarnation]]en erreicht.
[[Kategorie:Soziologische Forschungsrichtung]]
 
[[Kategorie:Handlungstheorie (Soziologie)|!]]
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[[Kategorie:Soziologische Theorie]]
"Wir erinnern uns, wie der Ägypter seine Toten behandelte, wir
[[Kategorie:Handlungstheorie|I]]
erinnern uns an die Mumien, wie der Ägypter etwas darauf gab,
daß die äußere physische Form lange konserviert werde, und wir
wissen, daß der Ägypter seine Gräber anfüllte mit solchen Mumien,
in denen er die äußere Form erhalten hatte, und daß er dem Verstorbenen
in das Grab mitgab gewisse Gerätschaften, Besitztümer,
als Erinnerungen an das verflossene physische Leben, Gerätschaften,
die den Bedürfnissen des physischen Lebens entsprachen. So sollte
das, was der Mensch im Physischen gehabt hat, erhalten bleiben.
So verband der Ägypter seine Toten mit dem physischen Plan. Dieser
Brauch bildete sich immer mehr heraus. Gerade das zeichnete die
alte ägyptische Kultur aus.
 
So etwas ist aber nicht ohne Folgen für die Seele. Denken wir
daran, daß unsere Seelen in ägyptischen Körpern waren. Das ist
durchaus richtig, daß unsere Seelen in diesen zu Mumien gewordenen
Leibern verkörpert waren. Wir wissen aus den Darstellungen,
die früher gegeben worden sind, daß dann, wenn der Mensch von
seinem physischen Leib und seinem Ätherleib nach dem Tode befreit
ist, daß er dann ein anderes Bewußtsein hat, daß er dann keineswegs
in einem bewußtlosen Zustande in der astralischen Welt lebt.
Er kann hinunterschauen aus der geistigen Welt, wenn er auch heute
nicht hinaufschauen kann, er kann aber dann hinunterschauen auf
die physische Erde. Da ist es nicht gleichgültig, ob der Leib als
Mumie konserviert ist, oder ob dieser Leib verbrannt ist oder verwest.
Es entsteht dadurch eine bestimmte Art von Zusammenhang.
Wir werden den geheimnisvollen Zusammenhang sehen. Dadurch,
daß im alten Ägypten eine lange Zeit die Leiber konserviert geblieben
sind, haben die Seelen in der Zwischenzeit nach dem Tode etwas
ganz Bestimmtes erlebt. Sie wußten, wenn sie herabschauten: das ist
mein Leib. Sie waren an ihn gebunden, an diesen physischen Leib,
sie hatten vor sich die Form ihres Leibes; wichtig wurde den Seelen
dieser Leib, denn die Seele ist eindrucksfähig nach dem Tode. Der
Eindruck, den der mumifizierte Leib gemacht hat, prägte sich tief
ein, und die Seele wurde nach diesem Eindruck geformt.
 
Nun ging diese Seele durch Verkörperungen in der griechisch-lateinischen
Kultur hindurch, und sie lebt heute in unserer Zeit in
uns. Es ist nicht wirkungslos, daß diese Seelen nach dem Tode ihren
mumifizierten Leib gesehen haben, daß sie dadurch immer wieder
hingelenkt wurden auf diesen Leib; gar nicht unwesentlich ist das.
Sie haben ihn in ihre Sympathie aufgenommen, und die Frucht dieses
Hinunterblickens tritt heute auf, im fünften Zeitraum in der
Neigung, die heute die Seelen haben, großen Wert auf das äußere
physische Leben zu legen. Alles das, was wir heute das Hängen an
der Materie nennen, das kommt davon, daß die Seelen anschauen
konnten damals aus der geistigen Welt ihre eigene Verkörperung.
Dadurch hat der Mensch die physische Welt lieben gelernt, dadurch
wird heute so oft gesagt, daß nur wichtig ist dieser physische
Leib zwischen Geburt und Tod." {{Lit|{{G|106|19f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Denken Sie sich Ihre Seele zurückversetzt in den alten ägyptischen
Leib. Denken Sie Ihre Seele nach dem Tode zurückgeleitet durch den
Gang der Pyramide in höhere Sphären, aber Ihren Leib als Mumie
festgehalten. Das hatte eine okkulte Folge. Die Seele mußte immer
herunterschauen, wenn da unten der Mumienleib lag. Da wurden die
Gedanken verfestigt, verknöchert, verhärtet, da wurden die Gedanken
hereingebannt in die physische Welt. Weil aus den Regionen des Geistes
die alte ägyptische Seele nach dem Tode herunterschauen mußte
auf ihren konservierten physischen Leib, deshalb ist der Gedanke in
ihr eingewurzelt, daß dieser physische Leib eine höhere Realität ist, als
er es in Wirklichkeit ist. Denken Sie sich hinein in Ihre Seele von damals;
Sie schauten hinunter auf die Mumie. Der Gedanke an die physische
Form hat sich verhärtet, er hat sich herübergetragen durch die
Inkarnationen hindurch: heute erscheint dieser Gedanke so, daß die
Menschen sich nicht losreißen können von der physischen Körperform.
Der Materialismus als Gedanke ist vielfach eine aufgehende Frucht der
Einbalsamierung der Leichname." {{Lit|{{G|105|31f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Was war denn aber geschehen, daß der Mensch so viel auf seine
Persönlichkeit gibt, wodurch fühlt er sich gar so sehr als Einzelpersönlichkeit,
und wodurch ist denn das vorbereitet worden, daß
der Mensch sich heute gegenüber der geistigen Welt so stark fühlt
in seinem Dasein, das eingeschlossen ist zwischen Geburt und Tod?
Präpariert worden ist das Wichtigste dazu in der dritten Kulturepoche,
wo man über den Tod hinaus in der Mumie die Form des
einen physischen Körpers erhalten wollte, in einem einbalsamierten
Körper die Form durchaus nicht zerrinnen lassen wollte. Da prägt
sich das Festhalten an der Einzelpersönlichkeit so ein, daß es heute
bei der Wiederverkörperung wieder herauskommt als das Persönlichkeitsgefühl.
 
Daß dieses Persönlichkeitsgefühl heute so stark ist,
ist eine Folge davon, daß man die Körper in der ägyptischen Zeit
mumifiziert hat. So hängt alles in der menschlichen Entwickelung
zusammen. Die Ägypter balsamierten die Körper der Verstorbenen
ein, damit die Menschen in der fünften Epoche ein möglichst großes
Persönlichkeitsbewußtsein haben sollten. Es gibt tiefe Mysterien
innerhalb der Menschheitsentwickelung!" {{Lit|{{G|103|149f}}}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983), ISBN 3-7274-1050-7 {{Vorträge|105}}
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Ägypten]]

Version vom 24. März 2020, 10:43 Uhr