Sozioökonomie und Ökologische Ökonomie: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Sozioökonomie''' beschäftigt sich mit dem wirtschaftlichen Handeln in seinem sozialen Zusammenhang und mit der jeweiligen Beziehung zu anderen gesellschaftlichen, politischen, demographischen, [[Ökologie|ökologischen]] und räumlichen Prozessen. Sie ist eine relativ neue [[Sozialwissenschaft|Sozial-]] und [[Wirtschaftswissenschaft]], aber keine hochspezialisierte Einzeldisziplin, sondern vielmehr eine gemeinsame Perspektive mehrerer Disziplinen, die in Forschung und Lehre kooperieren, um die soziale, ökonomische, politische Wirklichkeit besser verstehen, beschreiben und erklären zu können. Die Sozioökonomie ist sowohl ein Forschungsprogramm als auch eine mittlerweile an einigen wenigen Universitäten verankerte Studienrichtung. Als disziplinübergreifende Perspektive und interdisziplinäres Studienfach greift sie dabei auf Theorien und Methoden aus mehreren akademischen Fächern zurück u. a. auf die Wirtschaftswissenschaften, die Soziologie, die [[Geschichtswissenschaft]]en, die Wirtschafts- und [[Sozialgeographie]], die [[Politikwissenschaft]]en u. a. m. Eine besondere Rolle kommt dabei der Betrachtung eines Systems als sozioökonomisches System zu.
[[Datei:Diagram of natural resource flows-en.svg|mini|400px|Natürliche Ressourcen fließen durch die Ökonomie und enden als Abfall und Verschmutzung]]
Die '''Ökologische Ökonomie''' oder auch '''Ökologische Ökonomik''' ist ein [[Interdisziplinarität|inter]]- bzw. [[Transdisziplinarität|transdisziplinäres]] Wissenschaftsfeld, das sich mit der Erforschung von Handlungsmöglichkeiten angesichts ökologischer Grenzen der Tragfähigkeit natürlicher Systeme befasst. Ziel ist die wissenschaftliche Fundierung einer [[Nachhaltige Entwicklung|nachhaltigen Entwicklung]] unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Aspekte. Die Ökologische Ökonomie geht von einem sozial-ökologischen Systemzusammenhang zwischen natürlicher, sozio-ökonomischer und kultureller Entwicklung aus.


== Merkmale ==
== Einordnung ==
Es gibt gegenwärtig keinen Konsens darüber, was die Sozioökonomie genau auszeichnet, obwohl dieser Begriff seit etwa 20 Jahren in Benutzung ist. Der für ihre Entwicklung am häufigsten genannte [[w:Amitai Etzioni|Amitai Etzioni]] versteht die Sozioökonomie als eine moralisch, sozial-ethische korrigierte Ökonomie (Etzioni 1988). Andere plädieren für die Perspektive einer „Sozialwissenschaft der Wirtschaft“ (Hedtke 2015) oder betonen die Notwendigkeit des Einbezugs einer reflexiven historischen Perspektive ebenso wie jene, dass die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sich auf inhaltlicher wie methodologischer Ebene wechselseitig aufeinander einlassen müssen (Mikl-Horke 2011).
An einigen Beispielen soll die Bandbreite divergierenden Verständnisse verdeutlicht werden:


Zentral für Amitai Etzionis Programm ist das I&We-Paradigma, dem zufolge der Mensch in seinem Handeln einerseits seinem Eigeninteresse, andererseits aber ebenso seinen Werten und Normen folgt und deshalb nicht als rein rational handelndes Individuum verstanden werden kann. „Die Sozioökonomie gilt Etzioni als Wirtschaftswissenschaft, die nach Lösungen für ''ökonomische'' Probleme suchen soll. Die Kennzeichnung `Socio-´steht für Sozialwissenschaften, soweit sie sich den Beziehungen von Gesellschaft und Wirtschaft widmen (). Etzionis Sozioökonomie soll sowohl eine Alternative zur neoklassischen Ökonomie als auch zur Soziologie, die er weitgehend mit dem Funktionalismus identifiziert, sein.“ (Mikl-Horke 2015, S. 118f.)
Als Ökologische Ökonomie werden insbesondere in den 1980er Jahren entstandene Ansätze zur Erneuerung der [[Umweltökonomik]] bezeichnet. Sie bezieht sich auf Arbeiten von Ökologen wie [[C. S. Holling]] und [[Paul R. Ehrlich]]. Die „traditionelle“ Umweltökonomik basiert im Wesentlichen auf der [[Neoklassische Theorie|neoklassischen Theorie]] und versteht Umweltprobleme hauptsächlich als fehlerhafte [[Ressourcenallokation]] aufgrund [[externer Effekt]]e. Die Ökologische Ökonomie wendet sich gegen diese rein ökonomische Betrachtungsweise und versteht sich demgegenüber transdisziplinär.<ref name="buschluty" /> Zum Beispiel wird im deutschsprachigen Raum versucht, im Rahmen der [[sozial-ökologische Forschung|sozial-ökologischen Forschung]] auch auf die gesellschaftlichen Bedingungen einzugehen. Ökologische Grenzen der Wirtschaft werden anhand eines geschlossenen Systems dargestellt.<ref>[[Herman Daly]]: [http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/092180099290024M ''Allocation, distribution, and scale: towards an economics that is efficient, just, and sustainable''.] In: ''Ecological Economics'', Volume 6, Issue 3, Dezember 1992, S. 185–193.</ref> Zur Bestimmung der Wachstumsgrenzen werden beispielsweise die thermodynamischen Grundbedingungen von Produktion und Konsum auf dem „[[Raumschiff Erde]]“<ref>[[Kenneth E. Boulding]]: [http://arachnid.biosci.utexas.edu/courses/THOC/Readings/Boulding_SpaceshipEarth.pdf ''The Economics of the Coming Spaceship Earth''.] (PDF) In: Henry Jarrett (Hrsg.): ''Environmental Quality in a Growing Economy, Essays from the Sixth RFF Forum on Environmental Quality''. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1966. S.&nbsp;3–14.</ref><ref>Kenneth E. Boulding: ''Die Ökonomik des zukünftigen Raumschiffs Erde''. Übersetzt von Lexi von Hoffmann. In: [http://www.voeoe.de/wp-content/uploads/2014/06/voeoe-7-2006-beam-us-up-boulding.pdf ''Beam us up, Boulding! 40 Jahre „Raumschiff Erde“''.] (PDF) [[Vereinigung für Ökologische Ökonomie]] – Beiträge und Berichte 7 / 2006. S. 9–21.</ref> betrachtet. Welche Elemente des [[Naturkapital]]s in welchem Umfang durch produziertes [[Kapital]] auf dem Weg zu den [[Grenzen des Wachstums]] ersetzt werden können und dürfen, ist ein wichtiges Arbeitsgebiet der Ökologischen Ökonomik.


Die von Etzioni gegründete „Society for the Advancement of Socio-Economics“ (SASE) geht von einem Verständnis der Sozioökonomie als Meta-Disziplin aus, die kein in sich geschlossenes System darstellt, sondern vielmehr in Gesellschaft, Politik und Kultur eingebettet ist. Die in ihr vertretenen Disziplinen sind Ökonomie, Soziologie, Politikwissenschaft, Management, Psychologie, Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie.<ref>{{Webarchiv |url=https://sase.org/about-sase/about-sase_fr_41.html |text=sase.org |wayback=20150922142453 |archiv-bot=2019-05-14 20:36:54 InternetArchiveBot}}, vgl. {{Webarchiv |url=https://sase.org/about-sase/about-sase_fr_41.html |text=Archivierte Kopie |wayback=20150922142453 |archiv-bot=2019-05-14 20:36:54 InternetArchiveBot}}</ref>
== Methodische Einordnung ==
Die in der Zeitschrift ''[[Ecological Economics]]'' veröffentlichten Beiträge decken sowohl inhaltlich als auch methodisch ein weites Spektrum an Themen ab, das nur unscharf gegen Beiträge innerhalb der (neo-)klassischen Umwelt- und Ressourcenökonomik abgegrenzt werden kann. Die Tendenz geht dabei dahin, einige der oft unkritisch angewandten [[Axiom]]e bzw. [[Arbeitshypothese]]n der Neoklassik entweder zu hinterfragen oder explizit zu negieren. Beispiele dafür sind


„Charakteristisch für die Sozioökonomie ist der umfassende Anspruch, Wirtschaften und wirtschaftliches Handeln „realistischer“ und damit umfassender beschreiben und erklären zu können, als dies die Standardökonomik bzw. neoklassische Ansätze tun. Dahinter steht ein komplexes Verständnis der Aufgaben und der Methodologie einer modernen Sozialwissenschaft, von der die Wirtschaftswissenschaft ein Teil ist (vgl. Weber und Schumpeter).“<ref>Andrea Maurer: [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/soziooekonomie.html ''Sozioökonomie.''] In: ''Gabler Wirtschaftslexikon.''</ref>
* die Betonung der Verteilungsdimension („[[Gerechtigkeit]]“) wirtschaftlicher Entscheidungen gegenüber einer alleinigen Orientierung an der gesamtwirtschaftlichen [[Ökoeffizienz|Effizienz]],
* die Ablehnung des [[Kaldor-Hicks-Kriterium]]s als unbesehen „gültiges“ Entscheidungskriterium für gesellschaftliche Allokationsfragen,
* der Wunsch nach Ergänzung, wenn nicht Überwindung der [[Nutzen-Kosten-Analyse]] bei erhöhter Akzeptanz [[Entscheidung unter Sicherheit#Multikriterielle Entscheidungsprobleme|multi-kriterieller Verfahren]],
* die Aufmerksamkeit für multiple Perspektiven auf den Zusammenhang zwischen Umwelt und Entwicklung einschließlich der Thematisierung von [[Macht]]fragen.


„Die Erforschung der Voraussetzungen und der Folgen der Wirtschaft sowie ihrer Veränderungsprozesse sind wichtige Perspektiven für eine sozioökonomische Betrachtung. Wie schon Weber aufzeigte, wird die Sozioökonomie nicht durch Objektbereiche, sondern durch die Problemstellung bestimmt.“ (Gertraude Mikl-Horke 2011a., S. 52)
Unter verschiedenen Namen tauchen gelegentlich im deutschen Sprachraum Versuche auf, Umweltökonomik und Ökologische Ökonomik zu verbinden (z.&nbsp;B. ''Nachhaltige Ökonomie'', ''Neue Umweltökonomie'').


„Die Sozioökonomie verfolgt einen grundlegend interdisziplinären Ansatz, befasst sie sich doch mit der Wechselbeziehung zwischen dem Sozialen und Ökonomischen, menschlichem Verhalten und normativen Regulierungen, ungleicher Ressourcenverteilung, die ihrerseits in bestimmte Umweltbedingungen eingebettet sind.(Oris und Burgnard 2015, S. 371)
Auch wenn angesichts der Heterogenität der Beiträge nicht von einem einheitlichen Wissenschaftsverständnis gesprochen werden kann,<ref>[[Peter Finke (Wissenschaftstheoretiker)|Peter Finke]]: ''Was heißt „Neue Wissenschaft?“ Zehn wissenschaftstheoretische Thesen''. In: [[Peter Plöger]], [[Eva Lang]] (Hrsg.): [http://www.voeoe.de/wp-content/uploads/2013/10/voeoe-5-2005-oekologische-oekonomie-eine-neue-wissenschaft.pdf ''Ökologische Ökonomie: Eine neue Wissenschaft?''] (PDF) [[Vereinigung für Ökologische Ökonomie]], Beiträge und Berichte 5/2005, S. 21–37.</ref> strebt die Ökologische Ökonomie tendenziell danach, auch komplexe Zusammenhänge und Notwendigkeiten [[Nachhaltige Entwicklung|nachhaltiger Entwicklung]] anzugehen. Sie überschreitet dabei notwendigerweise die engen Grenzen einer disziplinär ausgerichteten „[[Normalwissenschaft]]“ hin zu einer problemorientierten und disziplinenübergreifenden [[Transdisziplinarität]]. Der produktive Umgang mit Unsicherheit und Nichtwissen steht im Zentrum einer solchen „post-normalen“<ref>''[[:en:Post-normal science|Post-normal science]]'' in der englischsprachigen Wikipedia</ref> Wissenschaft<ref name="buschluty">[[Christiane Busch-Lüty]]: ''Herausforderungen einer Ökologischen Ökonomie an die Wissenschaft''. In: [[Peter Plöger]], [[Eva Lang]] (Hrsg.): [http://www.voeoe.de/wp-content/uploads/2013/10/voeoe-5-2005-oekologische-oekonomie-eine-neue-wissenschaft.pdf ''Ökologische Ökonomie: Eine neue Wissenschaft?''] (PDF) [[Vereinigung für Ökologische Ökonomie]], Beiträge und Berichte 5/2005, S. 7–19.</ref>


“Sozioökonomie ist ein sinnvolles und notwendiges Projekt, das mit methodischen und theoretischen sowie mit institutionellen Risiken verbunden ist. Aber es lohnt sich und kann dazu beitragen, den gegenwärtigen Zustand (d.&nbsp;h.: das weitgehend autistische Nebeneinander spezialisierter Fächer – Anm.) zu überwinden. Das wäre für die beteiligten Wissenschaften, aber auch für die Adressaten ihrer Erkenntnisse – für alle, die besser verstehen wollen, wie Ökonomie und Gesellschaft interferieren – ein wichtiger Schritt.” (Bohmann, Hofbauer, Schülein 2014, S. 12)
Im Bereich der [[Makroökonomie]] werden Konzepte einer Ökologischen Makroökonomik entwickelt.<ref>Armon Rezai, Sigrid Stagl: ''Ecological macroeconomics: Introduction and review.'' In: ''[[Ecological Economics]]''. Band 121, Januar 2016, S. 181–185, {{DOI|10.1016/j.ecolecon.2015.12.003}}.</ref><ref>[[Tim Jackson (Wirtschaftswissenschaftler)|Tim Jackson]], Ben Drake, Peter Victor, Kurt Kratena: ''Foundations for an ecological macroeconomics: Literature review and model development''. WWWforEurope Working Paper 65, 2014, {{HDL|10419/125724}}.</ref><ref>Armon Rezai, Lance Taylor, Reinhard Mechler: ''Ecological macroeconomics: An application to climate change''. In: ''[[Ecological Economics]]''. Band 85, Januar 2013, S. 69–76, {{DOI|10.1016/j.ecolecon.2012.10.008}}.</ref> Die verwendeten Modelle grenzen sich von der [[allgemeine Gleichgewichtstheorie|allgemeinen Gleichgewichtstheorie]] ab, verbreitet sind [[Postkeynesianismus|postkeynesianische]] Ansätze,<ref>Giuseppe Fontana, Malcolm Sawyer: ''Towards post-Keynesian ecological macroeconomics''. In: ''[[Ecological Economics]]''. Band 121, Januar 2016, S. 186–195, {{DOI|10.1016/j.ecolecon.2015.03.017}}.</ref><ref>Giuseppe Fontana, Malcolm Sawyer: ''Post-Keynesian and Kaleckian thoughts on ecological macroeconomics''. In: ''[[Ecological Economics]]''. Band 10, Nummer 2, September 2013, S. 256–267, {{DOI|10.4337/ejeep.2013.02.09}}.</ref> die mit [[Stock-Flow Consistent Model]]s oder [[Input-Output-Analyse]]n modelliert werden.<ref>Lukas Hardt, Daniel W. O'Neill: ''Ecological Macroeconomic Models: Assessing Current Developments''. In: ''[[Ecological Economics]]''. Band 134, April 2017, S. 198–211, {{DOI|10.1016/j.ecolecon.2016.12.027}}</ref> Ein Forschungsgebiet ist die Untersuchung von [[Wachstumszwang|Wachstumszwängen]].<ref>{{Literatur |Autor= Frederik Berend Blauwhof |Titel= Overcoming accumulation: Is a capitalist steady-state economy possible? |Sammelwerk= [[Ecological Economics]] |Nummer=84 |Datum=2012-12 |Seiten= 254–261 |DOI=10.1016/j.ecolecon.2012.03.012}}</ref><ref>{{Literatur |Autor= Miklós Antal |Titel= Green goals and full employment: Are they compatible? |Sammelwerk=[[Ecological Economics]] |Band= 107 |Datum= 2014 |Seiten= 276–286 |DOI= 10.1016/j.ecolecon.2014.08.014}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Tim Jackson (Wirtschaftswissenschaftler)|Tim Jackson]], Peter Victor |Titel= 'Does credit create a ‘growth imperative’? A quasi-stationary economy with interest-bearing debt |Sammelwerk=Ecological Economics |Band= 120 |Datum= 2015-12 |Seiten= 32–48 |DOI= 10.1016/j.ecolecon.2015.09.009}} Preprint: [http://epubs.surrey.ac.uk/id/eprint/812236 PASSAGE Working Paper 15/01]. Guildford: University of Surrey.</ref><ref>{{Literatur |Autor= Oliver Richters, Andreas Siemoneit |Titel= Consistency and Stability Analysis of Models of a Monetary Growth Imperative |Sammelwerk=Ecological Economics |Band=136 |Datum=2017-06 |Seiten=114–125 |DOI=10.1016/j.ecolecon.2017.01.017}} Preprint: [[Vereinigung für Ökologische Ökonomie|VÖÖ]] Discussion Paper 1, Februar 2016, {{HDL|10419/144750}}.</ref>


'''Zusammenfassung'''
== Institutionen in Deutschland ==
In Deutschland wurden 1985 die [[Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung]] (VÖW) und das [[Institut für ökologische Wirtschaftsforschung]] (IÖW) gegründet, im Jahr 1996 die [[Vereinigung für Ökologische Ökonomie]] (VÖÖ). International sind insbesondere die [[European Society for Ecological Economics]] (ESEE) und die [[International Society for Ecological Economics]] (ISEE) erwähnenswert.


Wie diese wenigen Beispiele zeigen, lässt sich also gegenwärtig nicht von „einer“ Sozioökonomie sprechen. Während die einen von den Wirtschaftswissenschaften ausgehen oder sich an ihnen orientieren, so die anderen von und an den Sozialwissenschaften; während die einen vorwiegend an der problemorientierten, empirischen Forschung und Lehre interessiert sind, so suchen die anderen nach übergreifenden Begriffen und einem theoretischen Dach für die Sozioökonomie. Erschwert wird die trans-, inter- oder multidisziplinäre Suche dadurch, dass es – zumindest in den sozialwissenschaftlichen Disziplinen – keinen „Mainstream“ gibt, sondern vielmehr ein multiparadigmatisches Ensemble. Aber dies sollte nicht nur als Problem gesehen werden, sondern auch als Chance – nicht zuletzt für die Studierenden der Sozioökonomie. Der offene Rahmen verschafft ihnen „das Vorrecht, als eigenständige Akteure vorgehen zu können“ (Oris und Burgnard 2015, S. 374) und gibt ihnen die Möglichkeit mit ihren Seminar- und Abschlussarbeiten ein Stück weit selbst zum Verständnis von Sozioökonomie beizutragen.
Das [[Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ|Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung]] in [[Leipzig]] war 2007 Tagungsort der ersten Tagung der ESEE in Deutschland und verfügte damals über das deutschlandweit größte Forscherteam Ökologischer Ökonomie.<ref>[http://www.ufz.de/index.php?de=12898 Natur- und Sozialwissenschaften für eine nachhaltige Entwicklung.] Pressemitteilung des UFZ, 5. Juni 2007</ref> An der [[Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg]] ist ein Lehrstuhl zur Ökologischen Ökonomie von [[Bernd Siebenhüner]] besetzt,<ref>[http://www.ecoeco.uni-oldenburg.de/ Fachgebiet der Ökologischen Ökonomie] an der Universität Oldenburg</ref> dort fand auch die Jahrestagung 2010 der ISEE statt.<ref>[http://www.isecoeco.org/isee-2010/ ISEE 2010] isecoeco.org, abgerufen am 16. Juni 2014.</ref>


== Geschichte / Studiengänge ==
Von 2013 bis 2018 war die deutsche Ökonomin [[Irene Ring]] vom [[Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ]] (seit 2016 [[Technische Universität Dresden|TU Dresden]]) Präsidentin der ESEE.<ref>[http://www.euroecolecon.org/results-of-the-esee-board-elections-held-in-winter-2012/ Offizielle Wahlmitteilung der ESEE], abgerufen am 27. November 2014.</ref>
=== Sozioökonomie als Studienfach ===


An den Hochschulen und Universitäten ist die Verankerung der Sozioökonomie als Studienfach nicht sehr verbreitet. An der Universität Augsburg wurde von 1971 bis 2000 ein Studiengang „Sozioökonomie“ mit dem Abschluss Diplom-Ökonom angeboten. Als Schwerpunkte aus dem sozialwissenschaftlichen Bereich konnten u.&nbsp;a. Ökonomische Psychologie, Personalwesen, Empirische Sozialforschung und Allgemeine Sozioökonomie gewählt werden. Im Zuge der Neuausrichtung der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge wurde das sozioökonomische Institut aufgelöst, die Lehrstühle in das Institut für Betriebswirtschaftslehre bzw. in die philosophische Fakultät integriert. Der Studiengang Sozioökonomie lief im Jahre 2000 aus.
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Ökologische Ökonomie}}
In Österreich wurde an der Wirtschaftsuniversität Wien (WUW) zwischen 2003 und 2009/2010 ein disziplinübergreifendes Diplomstudium Sozioökonomie eingerichtet, mit dem Ziel eine Alternative zum Studium Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Wirtschaftspädagogik anzubieten. Die Lehrenden kamen aus den geistes-, formal- und sozialwissenschaftlichen sowie den wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen. Seit dem Wintersemester 2006 gibt es die Möglichkeit, im Rahmen des Bachelor-Studiums der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WISO) einen Studienzweig Volkswirtschaft und Sozioökonomie, mit den zwei jeweiligen Schwerpunktsetzungen zu wählen. Mit dem Wintersemester 2010 wurde auch mit einem „Masterprogramm Sozioökonomie“ begonnen, das nunmehr am interdisziplinären Department für Sozioökonomie (im selben Jahr eingerichtet) angesiedelt ist. Das Studium soll den Studierenden ein facettenreiches Wissen über die gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen wirtschaftlichen Handelns und die für Analysen konkreter Problemlagen erforderlichen theoretischen und methodischen Kompetenzen vermitteln. In der Schweiz wurde im Studienjahr 2008 an der Universität Genf ein Studium der „Socioéconomie“ geschaffen. Dieses ist ein Masterprogramm für alle Absolventen des Bachelorstudiums Gesellschaftswissenschaften sowie Internationale Beziehungen. Das Studium wird mit zwei Schwerpunktsetzungen angeboten maîtrise en socioéconomie und maîtrise en socioéconomie, orientation démographique. Sowohl der Wiener als auch der Genfer Masterstudiengang verzeichnen seitdem deutliche Zuwächse in den Studierendenzahlen.
* {{WikipediaDE|Ökologieorientierte Betriebswirtschaftslehre}}
 
* {{WikipediaDE|Ökonomische Nachhaltigkeit}}
An der Universität Duisburg-Essen gibt es seit dem Wintersemester 2019/20 den Studiengang Sozioökonomie. Der Studiengang legt einen inhaltlichen Fokus auf sozioökonomische Fragen und Problemstellungen von gesellschaftlicher und wirtschaftspolitischer Relevanz, beispielsweise Ökonomische Ungleichheit, Staatsaufgaben und Staatsverschuldung oder auch Wandel des Wohlfahrtsstaates. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf sozialen, institutionellen und politischen Bedingungen und Kontexten ökonomischer Zusammenhänge und auf der anwendungsorientierten Methodenausbildung.
* {{WikipediaDE|Umweltökonomik}}
 
* {{WikipediaDE|Bioökonomik}}
=== Vergleichbare Studiengänge ===
Nicht als „Sozioökonomie“, aber mit ähnlicher Ausrichtung kann am [[Sozialökonomie (Universität Hamburg)|Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg]], als Nachfolger der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) interdisziplinär Sozialökonomie (Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft und Soziologie) zu den Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik studiert werden.
 
Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]] bietet seit dem Wintersemester 2015/16 einen Bachelorstudiengang in Sozio-Ökonomik an. Der Studiengang bietet eine nahezu vollständige Integration des&#160;Studiums&#160;der Volkswirtschaftslehre, der Soziologie und der Politikwissenschaft an, in dem alle wesentlichen traditionellen Komponenten von B.Sc.-Studiengängen in den drei Fachrichtungen vertreten und somit die Kernkompetenzen im wirtschafts- oder sozialwissenschaftlichen Bereich&#160;erhalten werden.<ref>{{Literatur |Titel=Bachelor-Studiengang Sozio-Ökonomik |Sammelwerk=WiSo |Datum= |Online=http://www.wiso.uni-kiel.de/de/studium/bachelor/sozio-oekonomik-1 |Abruf=2017-09-11}}</ref>
 
An der [[Universität Linz|Johann Kepler Universität]] (JKU) in Linz gibt es sowohl einen Bachelor- als auch einen Masterstudiengang Sozialwirtschaft.<ref>[https://www.jku.at/studium/studienarten/bachelordiplom/ba-sozialwirtschaft/ ''Sozialwirtschaft. Bachelorstudium'']. Johannes Kepler Universität Linz.</ref><ref>[https://www.jku.at/studium/studienarten/master/ma-sozialwirtschaft/ ''Sozialwirtschaft. Masterstudium'']. Johannes Kepler Universität Linz.</ref>
 
Am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Universität Erlangen-Nürnberg]] (FAU) wird sowohl ein Bachelor- als auch ein Masterstudiengang „Sozialökonomik“ angeboten, der die Tradition des Nürnberger Diplomstudiums zum [[Diplom-Sozialwirt|Diplom-Sozialwirt Univ.]] fortführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wiso.rw.fau.de/studium/studienangebot/studiengaenge/bachelor/sozialoekonomik/ |titel=Sozialökonomik Bachelor › Fachbereich Wirtschaftswissenschaften |werk=www.wiso.rw.fau.de |abruf=2016-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wiso.rw.fau.de/studium/studienangebot/studiengaenge/master/sozialoekonomik/ |titel=Sozialökonomik Master › Fachbereich Wirtschaftswissenschaften |werk=www.wiso.rw.fau.de |abruf=2016-09-20}}</ref>
 
Ab dem Wintersemester 2016/17 gibt es an der [[Universität Siegen]] einen neuen Studiengang, "Plurale Ökonomik", der "wirtschaftliche Phänomene mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ansätze… diskutiert und untersucht". Dazu "zeichnet [er] sich durch den Diskurs alternativer Denktraditionen aus" und "zielt auf Studierende, die ihr eigenes ökonomisches Verständnis kritisch reflektieren und gewohnte Denkwege verlassen wollen."<ref>[[Universität Siegen]]: ''Master Plurale Ökonomik''. [http://master-plurale-oekonomik.de/index.html master-plurale-oekonomik.de]</ref>
Durch seine kritische Auseinandersetzung mehrerer Fachbereiche -- unter anderem, Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Ethik, Jura, Ökologie, Geschichte und Soziologie<ref>[[Universität Siegen]]: ''Modulhandbuch Master Plurale Ökonomik''. [http://master-plurale-oekonomik.de/PDF/Modulhandbuch%20Master%20Plurale%20%C3%96konomik.pdf master-plurale-oekonomik.de]</ref> -- steht der Studiengang im Einklang mit einigen Leitwerten der Sozioökonomie, obwohl er namentlich mit [[Plurale Ökonomik]] in Verbindung steht. Wesentliches Kernelement dieser letzten Tradition ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem neoklassischen Modell der Wirtschaftswissenschaften.<ref>Pia Ratzesberger: [http://www.sueddeutsche.de/bildung/lehre-in-den-wirtschaftswissenschaften-nichts-neues-in-der-vwl-vorlesung-1.3241322 ''Lehre in den Wirtschaftswissenschaften - Wenig Neues in der VWL-Vorlesung''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 10. November 2016.</ref>
 
=== Forschungsprogramm ===
Aufgrund der divergierenden Verständnisse von Sozioökonomie beziehen die unterschiedlichen Autoren sich auch auf verschiedene Forschungstraditionen, die mit Begriffen wie Sozioökonomik oder [[Sozialökonomie]] bezeichnet worden sind. Je nach Zugang werden als Vorläufer der Sozioökonomie Klassiker der Gesellschaftswissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften sowie teilweise auch der historischen Wissenschaften genannt; jedenfalls aber Autoren, die in einer Zeit gewirkt haben, in der die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften noch nicht gleichermaßen wie gegenwärtig als eigenständige, professionalisierte und hochspezialisierte Fächer ausdifferenziert waren und sich auch die Nationalökonomie noch als Gesellschaftslehre verstand.
 
Das Forschungsprogramm ''Sozioökonomie'' hat seinen Namen laut der Soziologin [[Andrea Maurer (Soziologin)|Andrea Maurer]] im [[Springer Gabler|Gabler Wirtschaftslexikon]] durch den älteren deutschen Begriff der „Socialökonomie“ ([[Max Weber|Weber]] 1985/1920; [[Joseph Schumpeter|Schumpeter]] 1987) und wird heute auch als „[[Sozialökonomik]]“ oder „[[Sozialökonomie]]“ bezeichnet (Perridon und Granvogl 2000; vgl. zur Begriffsgeschichte ausführlich [[Alfred Oppolzer|Oppolzer]] 1990).<ref>[[Andrea Maurer (Soziologin)|Andrea Maurer]]: [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/soziooekonomie.html ''Sozioökonomie''.] In: ''[[Springer Gabler|Gabler Wirtschaftslexikon]]'' (abgerufen am 24. Dezember 2017).</ref> Nach diesem Eintrag von [[Andrea Maurer (Soziologin)|Maurer]] im [[Springer Gabler|Wirtschaftslexikon]] steht Sozioökonomie für ein Forschungsprogramm, welches wirtschaftliches Handeln sowie die Kerninstitutionen und Strukturen der modernen Wirtschaft nicht allein unter „ökonomischen“ Gesichtspunkten und unter ausschließlicher Berücksichtigung ökonomischer Faktoren erklären will. Das gemeinsame Anliegen von Sozioökonomen sei vielmehr, Wirtschaften bzw. wirtschaftliches Handeln in seiner gesellschaftlichen Bedingtheit zu verorten und daher das Wechselspiel von Wirtschaft und Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken.


Die Notwendigkeit der Sozialökonomie wird nach dem Soziologen [[Alfred Oppolzer]] aus den verschiedenen Einzeldisziplinen heraus gefordert, beispielsweise aus der [[Betriebswirtschaftslehre]] (Reinhard Schultz, 1988), ebenso aus der [[Volkswirtschaftslehre]] ([[Günter Schmölders]], 1973) und der [[Politische Ökonomie|Politischen Ökonomie]] ([[Werner Hofmann (Soziologe)|Werner Hofmann]], 1969), aus der [[Soziologie]] ([[Max Weber]], 1904) ebenso wie aus der Arbeitswissenschaft (Manfred Schweres, 1980; Alfred Oppolzer, 1989).<ref>Alfred Oppolzer: ''Sozialökonomie: Zu Gegenstand, Begriff und Geschichte.'' In: Sozialökonomische Beiträge. Zeitschrift für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. 1. Jg. Hamburg. 1/1990, S. 6–29.</ref>
== Weblinks ==
* [http://www.voeoe.de/ Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ)]
* [http://www.euroecolecon.org/ European Society for Ecological Economics (ESEE)]
* [http://www.ecoeco.org/ International Society for Ecological Economics (ISEE)]
* [https://www.exploring-economics.org/de/orientieren/oekologische-oekonomik/ Ökologische Ökonomik] auf Exploring Economics des [[Netzwerk Plurale Ökonomik|Netzwerks Plurale Ökonomik]]


== Siehe auch ==
== Literatur ==
* {{WikipediaDE|Sozioökonomie}}
=== Zeitschriften ===
* ''Ecological Economics'' – The Transdisciplinary Journal of the International Society of Ecological Economics. Elsevier, Amsterdam, seit 1989; {{ISSN|0921-8009}}.
* ''Environmental Policy and Governance'' (Zeitschrift der European Society for Ecological Economics). Wiley Publishing, Hoboken, seit 1991 (ursprünglich als ''European Environment''); {{ISSN|1756-9338}}.
* ''Ökologisches Wirtschaften''. Oekom Verlag, München, seit 1996; {{ISSN|1430-8800}}.


== Zitierte Literatur ==
=== Bücher ===
* Gerda Bohmann, Johanna Hofbauer, Johann August Schülein (Hrsg.): ''Sozioökonomische Perspektiven. Texte zum Verhältnis von Gesellschaft und Ökonomie.'' facultas wuv, Wien 2014.
* Clive Spash (Hrsg.): ''Routledge Handbook of Ecological Economics: Nature and Society.'' Routledge, Abingdon-on-Thames 2017.
* Amitai Etzioni: ''The Moral Dimension. Toward a New Economics.'' The Free Press, New York 1988.
* Irmi Seidl, Angelika Zahrnt (Hrsg.): ''Postwachstumsgesellschaft: Wege für die Zukunft.'' Ökologie und Wirtschaftsforschung, Band 87. Metropolis, Weimar 2010.
* Reinhold Hedtke: ''Was ist und wozu Sozioökonomie?'' In: Reinhold Hedtke (Hrsg.): ''Was ist und wozu Sozioökonomie.'' Springer VS, Wiesbaden 2015.
* Joan Martínez-Alier, Roldan Muradian (Hrsg.): ''Handbook of Ecological Economics.'' Edward Elgar, Cheltenham 2015.
* Reinhold Hedtke: [http://www.gw-unterricht.at/pdf/gwu_140_18_38_hedtke.pdf ''Sozioökonomische Bildung als Innovation durch Tradition.''] In: ''GW-Unterricht.'' 140, 2015, S. 18–38.
* Robert Costanza (Hrsg.): ''Ecological Economics: The Science and Management of Sustainability''. Columbia University Press, New York 1991.
* Andrea Maurer: [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/soziooekonomie.html ''Sozioökonomie.''] In: ''Gabler Wirtschaftslexikon.''
* Herman Daly: ''Beyond Growth''. Beacon Press, Boston 1996.
* Gertraude Mikl-Horke: ''Historische Soziologie – Sozioökonomie – Wirtschaftssoziologie.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011.
* Robert Costanza: ''An Introduction to Ecological Economics''. St. Lucie Press, Boca Raton FL 1997 (278 S.).
* Gertraude Mikl-Horke: ''Was ist Sozioökonomie? Von der Sozialökonomie der Klassiker zur Sozioökonomie der Gegenwart.'' In: Gertraude Mikl-Horke (Hrsg.): ''Sozioökonomie: Die Rückkehr der Wirtschaft in die Gesellschaft.'' Metropolis, Marburg 2011.
** Deutsche Ausgabe: Thiemo W. Eser (Hrsg.): ''Einführung in die ökologische Ökonomik''. Lucius & Lucius, Stuttgart 2001 (355 S.) [= UTB; 2190].
* Gertraude Mikl-Horke: ''Traditionen, Problemstellungen und Konstitutionsprobleme der Sozioökonomie.'' In: Reinhold Hedtke (Hrsg.): ''Was ist und wozu Sozioökonomie.'' Springer VS, Wiesbaden 2015, S. 95–123.
* Rainer Marggraf, Sabine Streb: ''Ökonomische Bewertung der natürlichen Umwelt. Theorie, politische Bedeutung, ethische Diskussion.''Spektrum Akad. Verl., Heidelberg / Berlin 1997, ISBN 3-86025-206-2. XII, 270 S. Gebundene Ausgabe. .
* Alfred Oppolzer: ''Sozialökonomie: Zu Gegenstand, Begriff und Geschichte.'' In: ''Sozialökonomische Beiträge. Zeitschrift für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.'' 1. Jg. Hamburg. 1/1990, S. 6–29.
* Malte Faber, Reiner Manstetten, John Proobs: ''Ecological Economics. Concepts and Methods'',  Edward Elgar, Cheltenham / Northampton 1998.
* Michel Oris, Sylvie Burgnard: ''Ein Modell sozioökonomischer Studiengänge.'' In: Reinhold Hedtke (Hrsg.): ''Was ist und wozu Sozioökonomie.'' Springer VS, Wiesbaden 2015, S. 371–390.
* Eva Lang, Christiane Busch-Lüty, J. Kopfmüller (Hrsg.): ''Wiedervorlage dringend: Ansätze für eine Ökonomie der Nachhaltigkeit''. Oekom, München 2007.
* Holger Rogall: ''Ökologische Ökonomie. Eine Einführung''. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008


== Weiterführende Literatur ==
=== Lexikonartikel ===
* Gerda Bohmann, Johanna Hofbauer, Johann August Schülein (Hrsg.): ''Sozioökonomische Perspektiven. Texte zum Verhältnis von Gesellschaft und Ökonomie.'' facultas wuv, Wien 2014.
* Roman Meinhold ''Ecological Economics''. In: ''Encyclopedia of Environmental Issues''. Salem Press, 2011.
* Amitai Etzioni: ''The Moral Dimension. Toward a New Economics.'' The Free Press, New York 1988.
* Amitai Etzioni: ''Socio-economics. The next steps.'' In: ''Socio-economics. To-ward a new synthesis…'' 1990.
* Amitai Etzioni: ''Toward a new socio-economic paradigm.'' In: ''Socio-Economic Review.'' No. 1, 2003, S. 105–134.
* Andreas Fischer, Bettina Zurstrassen (Hrsg.): ''Sozioökonomische Bildung.'' bpb Schriftenreihe, Bonn 2014.
* Heinz Granvogl, Louis Perridon: ''Sozioökonomie.'' Oldenbourg, München/ Wien 2000.
* Reinhold Hedtke: ''Was ist und wozu Sozioökonomie?'' In: Reinhold Hedtke (Hrsg.): ''Was ist und wozu Sozioökonomie. Ein Buch zum Stand der Diskussion.'' Springer VS, Wiesbaden 2015. [[doi:10.1007/978-3-531-19853-8]]
* Simon N. Hellmich: ''What is Socioeconomics? An Overview of Theories, Methods, and Themes in the Field.'' In: ''Forum for Social Economics.'' 44 (1), 2015, S. 1–23. [[doi:10.1080/07360932.2014.999696]]
* Ernst Langthaler: ''Was heißt Sozialökonomie?'' Skriptum-1.pdf (Skriptum-1\374). Universität Wien, 2009. [http://homepage.univie.ac.at/ernst.langthaler/boku/Skriptum-1.pdf (Download des PDF)]
* Gertraude Mikl-Horke: ''Historische Soziologie der Wirtschaft.'' Oldenbourg, München/ Wien 1999.
* Gertraude Mikl-Horke: ''Sozialwissenschaftliche Perspektiven der Wirtschaft.'' Oldenbourg, München 2008.
* Gertraude Mikl-Horke: ''Historische Soziologie – Sozioökonomie – Wirt-schaftssoziologie.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011.
* Gertraude Mikl-Horke (Hrsg.): ''Sozioökonomie: Die Rückkehr der Wirtschaft in die Gesellschaft.'' Metropolis-Verlag, Marburg 2011.
* Karl Bachinger, Herbert Matis: ''Entwicklungsdimensionen des Kapitalismus: Klassische sozioökonomische Konzeptionen und Analysen.'' Böhlau, Wien/ Stuttgart/ Weimar 2009.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 10. Januar 2021, 19:27 Uhr

Natürliche Ressourcen fließen durch die Ökonomie und enden als Abfall und Verschmutzung

Die Ökologische Ökonomie oder auch Ökologische Ökonomik ist ein inter- bzw. transdisziplinäres Wissenschaftsfeld, das sich mit der Erforschung von Handlungsmöglichkeiten angesichts ökologischer Grenzen der Tragfähigkeit natürlicher Systeme befasst. Ziel ist die wissenschaftliche Fundierung einer nachhaltigen Entwicklung unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Aspekte. Die Ökologische Ökonomie geht von einem sozial-ökologischen Systemzusammenhang zwischen natürlicher, sozio-ökonomischer und kultureller Entwicklung aus.

Einordnung

Als Ökologische Ökonomie werden insbesondere in den 1980er Jahren entstandene Ansätze zur Erneuerung der Umweltökonomik bezeichnet. Sie bezieht sich auf Arbeiten von Ökologen wie C. S. Holling und Paul R. Ehrlich. Die „traditionelle“ Umweltökonomik basiert im Wesentlichen auf der neoklassischen Theorie und versteht Umweltprobleme hauptsächlich als fehlerhafte Ressourcenallokation aufgrund externer Effekte. Die Ökologische Ökonomie wendet sich gegen diese rein ökonomische Betrachtungsweise und versteht sich demgegenüber transdisziplinär.[1] Zum Beispiel wird im deutschsprachigen Raum versucht, im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung auch auf die gesellschaftlichen Bedingungen einzugehen. Ökologische Grenzen der Wirtschaft werden anhand eines geschlossenen Systems dargestellt.[2] Zur Bestimmung der Wachstumsgrenzen werden beispielsweise die thermodynamischen Grundbedingungen von Produktion und Konsum auf dem „Raumschiff Erde[3][4] betrachtet. Welche Elemente des Naturkapitals in welchem Umfang durch produziertes Kapital auf dem Weg zu den Grenzen des Wachstums ersetzt werden können und dürfen, ist ein wichtiges Arbeitsgebiet der Ökologischen Ökonomik.

Methodische Einordnung

Die in der Zeitschrift Ecological Economics veröffentlichten Beiträge decken sowohl inhaltlich als auch methodisch ein weites Spektrum an Themen ab, das nur unscharf gegen Beiträge innerhalb der (neo-)klassischen Umwelt- und Ressourcenökonomik abgegrenzt werden kann. Die Tendenz geht dabei dahin, einige der oft unkritisch angewandten Axiome bzw. Arbeitshypothesen der Neoklassik entweder zu hinterfragen oder explizit zu negieren. Beispiele dafür sind

  • die Betonung der Verteilungsdimension („Gerechtigkeit“) wirtschaftlicher Entscheidungen gegenüber einer alleinigen Orientierung an der gesamtwirtschaftlichen Effizienz,
  • die Ablehnung des Kaldor-Hicks-Kriteriums als unbesehen „gültiges“ Entscheidungskriterium für gesellschaftliche Allokationsfragen,
  • der Wunsch nach Ergänzung, wenn nicht Überwindung der Nutzen-Kosten-Analyse bei erhöhter Akzeptanz multi-kriterieller Verfahren,
  • die Aufmerksamkeit für multiple Perspektiven auf den Zusammenhang zwischen Umwelt und Entwicklung einschließlich der Thematisierung von Machtfragen.

Unter verschiedenen Namen tauchen gelegentlich im deutschen Sprachraum Versuche auf, Umweltökonomik und Ökologische Ökonomik zu verbinden (z. B. Nachhaltige Ökonomie, Neue Umweltökonomie).

Auch wenn angesichts der Heterogenität der Beiträge nicht von einem einheitlichen Wissenschaftsverständnis gesprochen werden kann,[5] strebt die Ökologische Ökonomie tendenziell danach, auch komplexe Zusammenhänge und Notwendigkeiten nachhaltiger Entwicklung anzugehen. Sie überschreitet dabei notwendigerweise die engen Grenzen einer disziplinär ausgerichteten „Normalwissenschaft“ hin zu einer problemorientierten und disziplinenübergreifenden Transdisziplinarität. Der produktive Umgang mit Unsicherheit und Nichtwissen steht im Zentrum einer solchen „post-normalen“[6] Wissenschaft[1]

Im Bereich der Makroökonomie werden Konzepte einer Ökologischen Makroökonomik entwickelt.[7][8][9] Die verwendeten Modelle grenzen sich von der allgemeinen Gleichgewichtstheorie ab, verbreitet sind postkeynesianische Ansätze,[10][11] die mit Stock-Flow Consistent Models oder Input-Output-Analysen modelliert werden.[12] Ein Forschungsgebiet ist die Untersuchung von Wachstumszwängen.[13][14][15][16]

Institutionen in Deutschland

In Deutschland wurden 1985 die Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung (VÖW) und das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gegründet, im Jahr 1996 die Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ). International sind insbesondere die European Society for Ecological Economics (ESEE) und die International Society for Ecological Economics (ISEE) erwähnenswert.

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig war 2007 Tagungsort der ersten Tagung der ESEE in Deutschland und verfügte damals über das deutschlandweit größte Forscherteam Ökologischer Ökonomie.[17] An der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg ist ein Lehrstuhl zur Ökologischen Ökonomie von Bernd Siebenhüner besetzt,[18] dort fand auch die Jahrestagung 2010 der ISEE statt.[19]

Von 2013 bis 2018 war die deutsche Ökonomin Irene Ring vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ (seit 2016 TU Dresden) Präsidentin der ESEE.[20]

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Zeitschriften

  • Ecological Economics – The Transdisciplinary Journal of the International Society of Ecological Economics. Elsevier, Amsterdam, seit 1989; ISSN 0921-8009.
  • Environmental Policy and Governance (Zeitschrift der European Society for Ecological Economics). Wiley Publishing, Hoboken, seit 1991 (ursprünglich als European Environment); ISSN 1756-9338.
  • Ökologisches Wirtschaften. Oekom Verlag, München, seit 1996; ISSN 1430-8800.

Bücher

  • Clive Spash (Hrsg.): Routledge Handbook of Ecological Economics: Nature and Society. Routledge, Abingdon-on-Thames 2017.
  • Irmi Seidl, Angelika Zahrnt (Hrsg.): Postwachstumsgesellschaft: Wege für die Zukunft. Ökologie und Wirtschaftsforschung, Band 87. Metropolis, Weimar 2010.
  • Joan Martínez-Alier, Roldan Muradian (Hrsg.): Handbook of Ecological Economics. Edward Elgar, Cheltenham 2015.
  • Robert Costanza (Hrsg.): Ecological Economics: The Science and Management of Sustainability. Columbia University Press, New York 1991.
  • Herman Daly: Beyond Growth. Beacon Press, Boston 1996.
  • Robert Costanza: An Introduction to Ecological Economics. St. Lucie Press, Boca Raton FL 1997 (278 S.).
    • Deutsche Ausgabe: Thiemo W. Eser (Hrsg.): Einführung in die ökologische Ökonomik. Lucius & Lucius, Stuttgart 2001 (355 S.) [= UTB; 2190].
  • Rainer Marggraf, Sabine Streb: Ökonomische Bewertung der natürlichen Umwelt. Theorie, politische Bedeutung, ethische Diskussion.Spektrum Akad. Verl., Heidelberg / Berlin 1997, ISBN 3-86025-206-2. XII, 270 S. Gebundene Ausgabe. .
  • Malte Faber, Reiner Manstetten, John Proobs: Ecological Economics. Concepts and Methods, Edward Elgar, Cheltenham / Northampton 1998.
  • Eva Lang, Christiane Busch-Lüty, J. Kopfmüller (Hrsg.): Wiedervorlage dringend: Ansätze für eine Ökonomie der Nachhaltigkeit. Oekom, München 2007.
  • Holger Rogall: Ökologische Ökonomie. Eine Einführung. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008

Lexikonartikel

  • Roman Meinhold Ecological Economics. In: Encyclopedia of Environmental Issues. Salem Press, 2011.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Christiane Busch-Lüty: Herausforderungen einer Ökologischen Ökonomie an die Wissenschaft. In: Peter Plöger, Eva Lang (Hrsg.): Ökologische Ökonomie: Eine neue Wissenschaft? (PDF) Vereinigung für Ökologische Ökonomie, Beiträge und Berichte 5/2005, S. 7–19.
  2. Herman Daly: Allocation, distribution, and scale: towards an economics that is efficient, just, and sustainable. In: Ecological Economics, Volume 6, Issue 3, Dezember 1992, S. 185–193.
  3. Kenneth E. Boulding: The Economics of the Coming Spaceship Earth. (PDF) In: Henry Jarrett (Hrsg.): Environmental Quality in a Growing Economy, Essays from the Sixth RFF Forum on Environmental Quality. The Johns Hopkins Press, Baltimore 1966. S. 3–14.
  4. Kenneth E. Boulding: Die Ökonomik des zukünftigen Raumschiffs Erde. Übersetzt von Lexi von Hoffmann. In: Beam us up, Boulding! 40 Jahre „Raumschiff Erde“. (PDF) Vereinigung für Ökologische Ökonomie – Beiträge und Berichte 7 / 2006. S. 9–21.
  5. Peter Finke: Was heißt „Neue Wissenschaft?“ Zehn wissenschaftstheoretische Thesen. In: Peter Plöger, Eva Lang (Hrsg.): Ökologische Ökonomie: Eine neue Wissenschaft? (PDF) Vereinigung für Ökologische Ökonomie, Beiträge und Berichte 5/2005, S. 21–37.
  6. Post-normal science in der englischsprachigen Wikipedia
  7. Armon Rezai, Sigrid Stagl: Ecological macroeconomics: Introduction and review. In: Ecological Economics. Band 121, Januar 2016, S. 181–185, doi:10.1016/j.ecolecon.2015.12.003.
  8. Tim Jackson, Ben Drake, Peter Victor, Kurt Kratena: Foundations for an ecological macroeconomics: Literature review and model development. WWWforEurope Working Paper 65, 2014, hdl:10419/125724.
  9. Armon Rezai, Lance Taylor, Reinhard Mechler: Ecological macroeconomics: An application to climate change. In: Ecological Economics. Band 85, Januar 2013, S. 69–76, doi:10.1016/j.ecolecon.2012.10.008.
  10. Giuseppe Fontana, Malcolm Sawyer: Towards post-Keynesian ecological macroeconomics. In: Ecological Economics. Band 121, Januar 2016, S. 186–195, doi:10.1016/j.ecolecon.2015.03.017.
  11. Giuseppe Fontana, Malcolm Sawyer: Post-Keynesian and Kaleckian thoughts on ecological macroeconomics. In: Ecological Economics. Band 10, Nummer 2, September 2013, S. 256–267, doi:10.4337/ejeep.2013.02.09.
  12. Lukas Hardt, Daniel W. O'Neill: Ecological Macroeconomic Models: Assessing Current Developments. In: Ecological Economics. Band 134, April 2017, S. 198–211, doi:10.1016/j.ecolecon.2016.12.027
  13.  Frederik Berend Blauwhof: Overcoming accumulation: Is a capitalist steady-state economy possible?. In: Ecological Economics. Nr. 84, 2012, S. 254–261, doi:10.1016/j.ecolecon.2012.03.012.
  14.  Miklós Antal: Green goals and full employment: Are they compatible?. In: Ecological Economics. 107, 2014, S. 276–286, doi:10.1016/j.ecolecon.2014.08.014.
  15.  Tim Jackson, Peter Victor: 'Does credit create a ‘growth imperative’? A quasi-stationary economy with interest-bearing debt. In: Ecological Economics. 120, 2015, S. 32–48, doi:10.1016/j.ecolecon.2015.09.009. Preprint: PASSAGE Working Paper 15/01. Guildford: University of Surrey.
  16.  Oliver Richters, Andreas Siemoneit: Consistency and Stability Analysis of Models of a Monetary Growth Imperative. In: Ecological Economics. 136, 2017, S. 114–125, doi:10.1016/j.ecolecon.2017.01.017. Preprint: VÖÖ Discussion Paper 1, Februar 2016, hdl:10419/144750.
  17. Natur- und Sozialwissenschaften für eine nachhaltige Entwicklung. Pressemitteilung des UFZ, 5. Juni 2007
  18. Fachgebiet der Ökologischen Ökonomie an der Universität Oldenburg
  19. ISEE 2010 isecoeco.org, abgerufen am 16. Juni 2014.
  20. Offizielle Wahlmitteilung der ESEE, abgerufen am 27. November 2014.


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