Gnosis und Kategorie:Botaniker: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Gnosis''' (von [[Wikipedia:Altgriechisch|griech.]] ''γνῶσις, gnōsis'', „die [Er-]Kenntnis“), oft auch als '''Gnostizismus''' oder '''Gnostik''' bezeichnet, ist eine sehr heterogene [[Wikipedia:Synkretismus|synkretistische]], weitgehend [[esoterisch]] gehaltene [[geist]]ige Strömung, die ihre Blütezeit in der [[Wikipedia:Spätantike|spätantiken]] Welt des 2. und 3. nachchristlichen Jahrhunderts hatte und das alte [[Mysterien]]wissen mit dem [[Wikipedia:Philosophie|philosophischen]] [[Denken]] der [[Wikipedia:Antike|Antike]] und vielfach auch mit [[christlich]]em Gedankengut zu verbinden suchte. Großen Einfluss auf die Formulierung der gnostischen Lehren hatte der zur selben Zeit weit verbreitete [[Neuplatonismus]]. Es gab [[christlich]]e, [[Judentum|jüdische]], [[Heidentum|heidnische]] und zugleich meist stark [[Wikipedia:Hellenismus|hellenistisch]] geprägte Gnostiker, die sich selbst als ''Wissende'' bezeichneten und sich oft auf eigene unmittelbare geistige Erfahrungen beriefen. Wie viele antike Lehrer verbreiteten sie den [[okkult]]en Kern ihrer Lehre nicht oder nur selten öffentlich. Vielfach wurde die gnostische [[Mystik]] auch als [[Mathesis]] aufgefasst, weil sie mit der selben [[Gedanke]]nklarheit wie die [[Mathematik]] nach geistiger [[Erkenntnis]] strebte.
{{Seitenkategorien}}
 
[[Kategorie:Wissenschaftler]]
Gemeinsam ist den Gnostikern eine weitgehend weltabgewandte Geisteshaltung, die das Heil des [[Mensch]]en darin sieht, sich von der Befleckung durch [[sinnlich]]-[[materiell]]e Welt zu reinigen. Oft wird schon das [[körper]]liche [[Dasein]] als solches negativ beurteilt. Die [[christlich]]en Gnostiker wussten daher viel über das [[geist]]ige [[Wesen]] des [[Christus]] zu sagen, konnten jedoch für die eigentliche [[Menschwerdung Gottes]], die aber der entscheidende Mittelpunkt des Christuswirkens ist, kein rechtes Verständnis entwickeln.
[[Kategorie:Naturwissenschaftler]]
 
[[Kategorie:Biologe]]
Die Gnosis ist auch eine der [[sieben]] grundlegenden [[Weltanschauungsstimmungen]], die [[Rudolf Steiner]] unterschieden und den sieben [[Planetensphären]] zugeordnet hat; die Gnosis entspricht der [[Saturnsphäre]].
[[Kategorie:Botaniker]]
 
[[Kategorie:Botanik]]
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"Man ist ein Gnostiker, wenn man daraufhin gestimmt ist,
durch gewisse in der Seele selbst liegende Erkenntniskräfte, nicht
durch die Sinne oder dergleichen, die Dinge der Welt kennenzulernen.
Man kann ein Gnostiker sein und zum Beispiel eine gewisse
Neigung haben, sich bescheinen zu lassen von dem Geistes-Tierkreisbilde,
das wir hier als Spiritualismus bezeichnet haben. Dann
wird man in seiner Gnostik tief hineinleuchten können in die Zusammenhänge
der geistigen Welten.
 
Man kann aber auch zum Beispiel ein Gnostiker des Idealismus
sein; dann wird man eine besondere Veranlagung haben, die Ideale
der Menschheit und die Ideen der Welt klar zu sehen. Der Unterschied
ist ja vorhanden zwischen dem einen und dem anderen Mensehen
auch in bezug auf den Idealismus, den die beiden Menschen
haben können. So ist der eine ein idealistischer Schwärmer, der immer
davon redet, daß er Idealist ist, der nur immer das Wort Ideal,
Ideal, Ideal im Munde führt, aber nicht viele Ideale kennt, der nicht
die Fähigkeit hat, in scharfen Konturen und mit innerlichem Schauen
wirklich die Ideale vor seine Seele zu rufen. Ein solcher unterscheidet
sich dann von dem anderen, der nicht nur von Idealen redet, sondern
die Ideale in seiner Seele so zu zeichnen weiß wie ein scharf hingemaltes
Bild. Der letztere, der den Idealismus ganz konkret innerlich
ergreift, so intensiv ergreift, wie man mit der Hand äußere Dinge ergreift,
der ist auf dem Gebiete des Idealismus ein Gnostiker. Man
könnte auch so sagen: Er ist überhaupt ein Gnostiker, aber er läßt
sich insbesondere von dem Geistes-Tierkreisbilde des Idealismus
bescheinen.
 
Es gibt Menschen, welche sich besonders stark bescheinen lassen
von dem Weltanschauungsbilde des Realismus, die aber so durch die
Welt gehen, daß sie durch die ganze Art, wie sie die Welt empfinden,
wie sie der Welt gegenübertreten, den andern Menschen viel,
viel sagen können von dieser Welt. Sie sind weder Idealisten noch
Spirituaüsten; sie sind ganz gewöhnliche Realisten. Sie sind imstande,
wirklich fein zu empfinden, was in der äußeren Realität um
sie herum ist, sie sind fein empfänglich für die Eigentümlichkeiten
der Dinge. Sie sind Gnostiker, richtige Gnostiker; nur sind sie Gnostiker
des Realismus. Solche Gnostiker des Realismus gibt es, und
manchmal sind Spirituaüsten oder Idealisten gar nicht Gnostiker des
Realismus. Wir können sogar finden, daß Leute, die sich gute Theosophen
nennen, durch eine Bildergalerie durchgehen und gar nichts
zu sagen haben über die Bilder, während andere, die gar nicht Theosophen
sind, die aber Gnostiker des Realismus sind, unendlich Bedeutungsvolles
dadurch zu sagen wissen, daß sie mit ihrer ganzen
Persönlichkeit in Berührung sind mit der ganzen Realität der Dinge.
Oder wie viele Theosophen gehen hinaus in die Natur und wissen gar
nicht das ganz Erhabene und Große der Natur mit der ganzen Seele
aufzufassen: sie sind nicht Gnostiker des Realismus. Es gibt Gnostiker
des Realismus.
 
Es gibt auch Gnostiker des Materialismus. Das sind allerdings
sonderbare Gnostiker. Aber ganz in dem Sinne, wie man Gnostiker
des Realismus ist, kann man Gnostiker des Materialismus sein; aber
es sind das Menschen, die nur Sinn und Gefühl und Empfinden
haben für alles Stoffliche, die das Stoffliche durch die unmittelbare
Berührung kennenzulernen suchen, wie der Hund, der die
Stoffe beriecht und dadurch intim kennenlernt und der eigentlich
in bezug auf die materiellen Dinge ein ausgezeichneter Gnostiker
ist.
 
[[Datei:GA151 051.gif|center|600px]]
 
Man kann Gnostiker sein für alle zwölf Weltanschauungsbilder.
Das heißt, wenn wir die Gnosis richtig hineinstellen wollen, müssen
wir es so machen, daß wir einen Kreis zeichnen und daß uns der
ganze Kreis bedeutet: Die Gnosis kann herumwandeln durch alle
zwölf Weltanschauungsbilder. Wie ein Planet die zwölf Tierkreisbilder
durchwandelt, so kann die Gnosis alle zwölf Weltanschauungsbilder
durchwandeln.
 
Allerdings wird die Gnosis die größten Dienste für das Heil der
Seelen dann leisten, wenn die gnostische Stimmung angewendet
wird für den Spiritualismus. Man könnte sagen: Die Gnosis ist im
Spiritualismus so recht zu Hause. Sie ist da in «ihrem» Hause. Sie ist
außer ihrem Hause in den anderen Weltanschauungsbildern. Logisch
hat man nicht die Berechtigung zu sagen, es könnte keine materialistische
Gnostik geben. Die Pedanten der Begriffe und Ideen werden
mit solchen Dingen leichter fertig als die gesunden Logiker, die
es etwas komplizierter haben. Man könnte zum Beispiel sagen: Ich
will nichts anderes Gnosis nennen, als was in den Geist eindringt.
Das ist eine willkürliche Begriffsbestimmung, ist ebenso willkürlich,
wie wenn jemand sagen würde: Veilchen habe ich bis jetzt nur in
Österreich gesehen, also nenne ich Veilchen nur das, was in Österreich
wächst und die Veilchenfarbe hat, anderes nicht. Logisch ist es
ebenso unmöglich zu sagen, Gnosis gebe es nur im Weltanschauungsbilde
des Spiritualismus; denn Gnosis ist ein «Planet», der die
Geistes-Sternbilder durchläuft." {{Lit|{{G|151|49ff}}}}
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== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Gnosis|}}
* {{Eisler|Gnosis}}
* {{Kirchner|Gnosis}}
 
== Literatur ==
#[[Wikipedia:Hans Jonas|Hans Jonas]]: ''Gnosis uns spätantiker Geist I'', Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1934
 
[[Kategorie:Philosophie]]

Version vom 5. August 2017, 00:13 Uhr