Maximilian Woloschin und Bonaventura: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kustodiev Voloshin.jpg|thumb|[[Wikipedia:Boris Michailowitsch Kustodijew|Boris Kustodijews]] Porträt (1924) von Maximilian Woloschin]]
[[File:François, Claude (dit Frère Luc) - Saint Bonaventure.jpg|mini|Der Heilige Bonaventura, [[WikipediaFR:Claude François (peintre)|Claude François]] (genannt Frère Luc)]]  
[[Datei:Maximilian Woloschin.jpg|thumb|Maximilian Woloschin]]
'''Maximilian Alexandrowitsch Woloschin''' ({{RuS|Максимилиа́н Алекса́ндрович Воло́шин}}; * {{JULGREGDATUM|28|5|1877|Link="false"}} in [[Wikipedia:Kiew|Kiew]]; † [[Wikipedia:11. August|11. August]] [[Wikipedia:1932|1932]] in [[Wikipedia:Koktebel|Koktebel]]) war ein [[Wikipedia:Russland|russisch]]-[[Wikipedia:Ukraine|ukrainischer]] Dichter, [[Wikipedia:Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] und Publizist. Als Autor wird er zum sogenannten [[Wikipedia:Silbernes Zeitalter (Russische Literatur)|silbernen Zeitalter]] der [[Wikipedia:Russische Literatur|russischen Literatur]] gezählt. In der Malerei widmete er sich vorrangig den Landschaften der Halbinsel [[Wikipedia:Krim|Krim]], auf der er viele Jahre lang lebte.


== Leben ==
'''Bonaventura''', mit bürgerlichem Namen '''Giovanni (di) Fidanza''' (* [[Wikipedia:1221|1221]] in [[Wikipedia:Bagnoregio|Bagnoregio]] bei [[Wikipedia:Viterbo|Viterbo]]; † [[Wikipedia:15. Juli|15. Juli]] [[Wikipedia:1274|1274]] in [[Wikipedia:Lyon|Lyon]]), gilt als einer der bedeutendsten [[Philosoph]]en, [[Theologe]]n und [[Mystiker]] der [[Scholastik]]. Sein Denken war stark von [[Augustinus]] geprägt, dessen an [[Platon]]s [[Ideenlehre]] gereifter und im [[christlich]]en Sinn gedeuteter [[Illuminationslehre]] er systematisch ausarbeite. Bonaventura knüpfte dabei auch an [[Wikipedia:Boëthius|Boëthius]] und [[Bernhard von Clairvaux]], an die [[Mystik]] von [[Hugo von St. Viktor|Hugo von St. Viktor]] und vor allem an [[Dionysius Areopagita]] an.  
=== Frühe Jahre ===
Maximilian Alexandrowitsch Woloschin wurde in der damals zum [[Wikipedia:Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] gehörenden Stadt Kiew als Sohn des Juristen und Kollegienrats Alexander Kirijenko-Woloschin († 1881), der einem [[Wikipedia:Kosaken|Dnjepr-Kosakengeschlecht]] entstammte und dessen deutschstämmiger Frau Jelena Woloschina (geb. Glaser) geboren. Woloschin verbrachte seine frühe Kindheit in [[Wikipedia:Taganrog|Taganrog]] und [[Wikipedia:Sewastopol|Sewastopol]]. Als Kind zog er mit seiner Mutter, nach dem Tod seines Vaters, nach [[Wikipedia:Moskau|Moskau]] und besuchte zunächst dort die Schule, dann übersiedelte die Familie jedoch nach [[Wikipedia:Feodossija|Feodossija]] auf der Krim, wo Woloschin  das Gymnasium abschloss. 1893 zogen Woloschin und seine Mutter in die Schwarzmeersiedlung [[Wikipedia:Koktebel|Koktebel]], die für ihn später für viele Jahre Wahlheimat werden sollte.


Bereits als Schüler zeigte Woloschin Interesse für Literatur und schrieb längere Aufsätze. Mit 18 Jahren veröffentlichte er zum ersten Mal ein Gedicht und begann  fremdsprachige Werke (unter anderem von [[Wikipedia:Heinrich Heine|Heinrich Heine]]) ins Russische zu übertragen.
== Leben und Werk ==


[[Datei:Voloshin-s.jpg|miniatur|links|Woloschin um 1900]]
In seiner Biographie von [[Franz von Assisi]] berichtet Bonaventura, dass er als Kind dem Tode nahe gewesen sei und nur durch den [[Segen]] des Franziskus errettet worden sei. Fidanza, wie er damals noch hieß, studierte ab 1235 an der [[w:Sorbonne|Sorbonne]] in [[Paris]] zunächst noch als Laie die [[Sieben Freie Künste|sieben freien Künste]]. 1243<ref>nach anderen Quellen trat er vielleicht schon 1238 in den Orden ein oder aber auch erst 1244.</ref> trat er in den [[Wikipedia:Franziskanische Orden|Franziskanerorden]] ein und nahm den Ordensnamen Bonaventura an, was soviel wie „gutes Los“ oder „gute Zukunft“ bedeutet (von [[lat.]] ''bona'' „Besitz, Gut, Vermögen“ und ''ventura'' „Schicksal, Los“, eigentlich „das Kommende“, von [[lat.]] ''venire'' „kommen“). Von 1243 bis 1248 studierte Bonaventura [[Theologie]] und promovierte zeitgleich mit [[Thomas von Aquin]], der zum vermutlich bedeutendsten Vertreter der [[Scholastik]] wurde.
1897 ging Woloschin erneut nach Moskau und nahm ein Jura-Studium an der [[Wikipedia:Lomonossow-Universität|Lomonossow-Universität]] auf, womit er zunächst in die Fußstapfen seines Vaters trat. Allerdings galt seine Hingabe im Wesentlichen dem Schreiben. Erste Aufsätze veröffentlichte er in verschiedenen Moskauer Zeitschriften. Wegen angeblicher Beteiligung an studentischen Protesten wurde er von der Universität suspendiert und aus Moskau verbannt. Er reiste daraufhin nach Europa und besuchte unter anderem [[Wikipedia:Italien|Italien]], die [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]], [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]] und [[Wikipedia:Deutschland|Deutschland]], wobei er wegen Geldmangels oft zu Fuß reisen und in [[Wikipedia:Notschlafstelle|Nachtasylen]] unterkommen musste. 1900 nahm er in Moskau das Studium wieder auf und wurde erneut wegen Beteiligung an Studentenorganisationen verhaftet. Nach seiner Freilassung ging Woloschin nach Mittelasien, um am Bau der Eisenbahn [[Wikipedia:Orenburg|Orenburg]]-[[Wikipedia:Taschkent|Taschkent]] zu arbeiten.<ref name="biograf">[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=958  Biografie M. Woloschin]</ref>


Von dort kam Woloschin 1901 wieder nach Europa und ließ sich vorläufig in [[Wikipedia:Paris|Paris]] nieder, wo er unter anderem Vorlesungen an der [[Wikipedia:Sorbonne|Sorbonne]] besuchte und bei der dort ansässigen russischen Künstlerin [[Wikipedia:Jelisaweta Sergejewna Kruglikowa|Jelisaweta Kruglikowa]] Malerei lernte. Zudem schrieb er weiterhin Gedichte. Durch verschiedene in Paris lebende Künstler wurde er mit den wesentlichen künstlerischen und literarischen Strömungen der westeuropäischen Kultur des beginnenden 20. Jahrhunderts bekannt. Gleichzeitig begann er sich für [[Buddhismus]], [[Theosophie]] und [[Okkultismus]] zu interessieren.<ref name="biograf" />
Die Quelle des geistigen [[Licht]]s ist für Bonaventura, wie schon zuvor für [[Augustinus]], [[Gott]]. An dessen [[Existenz]] zu zweifeln erscheint Bonaventura völlig denkunmöglich. Das von Gott in die [[Seele]] des Menschen gestrahlte Licht ist ewig unwandelbar und gibt damit der [[Erkenntnis]] absolute [[Gewissheit]], wenn es die der Seele eingeborenen ewigen unveränderlichen [[Wahrheit]]en beleuchtet. Das wäre nicht der Fall, würde der Mensch diese ewigen Ideen nur mit dem unvollkommenen, wandelbaren Licht seines irdischen [[Intellekt]]s erhellen. Bonaventura stand damit im deutlichen Gegensatz zu der von ihm oft kritisierten Lehre vieler [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]] und insbesondere zu dem im gleichen Jahr wie er verstorbenen [[Thomas von Aquin]] (* um 1225; † 7. März 1274), der sich in seiner [[Erkenntnistheorie]] vor allem auf [[Aristoteles]] berief. Als unterstes aller geistigen Wesen sei der Mensch nach Thomas bereits so weit von der Quelle des göttlichen Lichts entfernt, dass er dadurch, anders als die [[Engelhierarchien]], nur mehr eine sehr allgemeine und ungenügende Erkenntnis erlangen können. Eben darum habe der Mensch von Gott sein [[leib]]liches Werkzeug bekommen, dass er damit aus den [[sinn]]lich [[Wahrnehmung|wahrgenomenen]] Dingen die in ihnen liegenden unvergänglichen göttlichen Ideen mit Hilfe der [[Vernunft]] herauslösen und so viel klarer und detailreicher die Wahrheit erkennen könne. Über die höchsten Wahrheiten, an die die menschliche Intelligenz nicht heranreiche, würde er aber durch den unerschütterlichen [[Glaube]]n an die überlieferte göttliche [[Offenbarung]] belehrt.


1903 kehrte Woloschin nach Russland zurück. Dort begann er, seine Aufsätze in russischen Kunstzeitschriften zu publizieren. Gleichzeitig erschienen seine Gedichte erstmals dem breiteren Publikum. In jenen Jahren lernte Woloschin auch eine Reihe anderer bekannter Dichter der Epoche kennen, darunter [[Wikipedia:Waleri Jakowlewitsch Brjussow|Waleri Brjussow]], [[Wikipedia:Alexander Alexandrowitsch Blok|Alexander Blok]] und [[Andrei Bely]]. 1905 wurde Woloschin Zeuge des [[Wikipedia:Petersburger Blutsonntag|Blutsonntags]], wo auf Befehl des Zaren aus nächster Nähe auf friedliche Arbeiterdemonstrationen geschossen wurde. Durch dieses Erlebnis bildete sich seine Einstellung zur[[Wikipedia:Russische Revolution| Revolution]], die er zeitlebens vertreten hatte. 1906 heiratete Woloschin die Malerin [[Margarita Woloschin|Margarita Sabaschnikowa]] und zog zu ihr nach [[Wikipedia:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]]. Er half jungen und noch unbekannten Autoren, darunter [[Wikipedia:Marina Iwanowna Zwetajewa|Marina Zwetajewa]] oder [[Wikipedia:Michail Alexejewitsch Kusmin|Michail Kusmin]], ihre ersten Werke zu publizieren. Seine Begegnung (1905) mit [[Rudolf Steiner]] machte großen Eindruck auf ihn und in der Folgezeit reiste er zusammen mit seiner Frau zu vielen seiner Vorträge.
[[Wikipedia:1257|1257]] wurde Bonaventura zum [[Wikipedia:Liste franziskanischer Generalminister|Generalminister]] des [[Wikipedia:Franziskanische Orden|Franziskanerordens]] gewählt und übte dieses Amt bis zu seinem Tod mit so großem Organisationstalent aus, dass er als dessen zweiter Stifter gilt. [[Wikipedia:1273|1273]] wurde Bonaventura von dem soeben neue gewählten [[Wikipedia:Papst|Papst]] [[Wikipedia:Gregor X.|Gregor X.]] zum Kardinalbischof von [[Wikipedia:Bistum Albano|Albano]] ernannt und mit der Organisation des [[Wikipedia:Zweites Konzil von Lyon|Zweiten Konzils von Lyon]] betraut. Während des Konzils verstarb Bonaventura nach kurzer schwerer Krankheit.


Um 1907 geriet Woloschin in eine tiefe Lebenskrise, die durch die Annäherung seiner Frau an den Dichter Wjatscheslaw Iwanow ausgelöst wurde. Die Beziehungen gerieten so kompliziert, dass sich Woloschin nach Koktebel zurückzog. Seine Ehe mit [[Margarita Woloschin|Margarita]] galt von da an als zerrüttet und wurde bald geschieden. Später heiratete er seine zweite Frau, Maria Stepanowna Sabolozkaja (†1976). In dieser Zeit fand er seinen dichterischen Weg. Ab 1909 arbeitete er als Literaturkritiker bei der Zeitschrift ''Apollon''. 1910 erschien mit der Sammlung ''Gedichte 1900–1910'' erstmals ein gedrucktes Buch von Woloschin. Seine Aufsätze über Kunst und über zeitgenössische Maler, seine kulturwissenschaftlichen [[Wikipedia:Essay|Essay]]s sind auf Grund seines ungewöhnlichen Denkansatzes auch heute noch aktuell.<ref name="biograf" />
[[Wikipedia:1482|1482]] wurde Bonaventura von [[Wikipedia:Sixtus IV.|Sixtus IV.]] heiliggesprochen und [[Wikipedia:1588|1588]] als ''Doctor seraphicus'' von [[Wikipedia:Sixtus V.|Sixtus V.]] zum [[Wikipedia:Kirchenlehrer|Kirchenlehrer]] erklärt.


Bis 1914 gab er weitere Bücher heraus, vor allem mit Übersetzungen und Sammlungen früherer Zeitschriftpublikationen. Überschattet wurde dies jedoch vom zeitweiligen Boykott seiner Werke durch Zeitschriften und Verlage, nachdem Woloschin 1913 einen kritischen Aufsatz über eines der Gemälde [[Wikipedia:Ilja Jefimowitsch Repin|Ilja Repins]] herausgab.
== Siehe auch ==
 
Kurz vor Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] reiste Woloschin noch einmal in die Schweiz, um zusammen mit vielen Künstlern aus den verfeindeten Kriegsnationen am Bau des ersten [[Goetheanum]] mitzuwirken. Anschließend ging er nach Paris, wo er [[Wikipedia:Pablo Picasso|Pablo Picasso]], [[Wikipedia:Diego Rivera|Diego Rivera]], [[Wikipedia:Amedeo Modigliani|Amedeo Modigliani]] und viele ander Künstler der damaligen Zeit traf. Es erschien seine [[Wikipedia:Pazifismus|pazifistisch]] geprägte Gedichtsammlung ''Anno mundi ardentis 1915''. In einem Brief an Kriegsminister [[Wikipedia:Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow|Suchomlinow]] brachte Woloschin zum Ausdruck, dass er sich unter anderem weigerte, an den Kriegshandlungen teilzunehmen, da die Berufung des Dichters und des Künstlers nicht mit Gewalt über Menschen vereinbar sei. 1916 kehrte er endgültig nach Russland zurück.
 
=== Leben in Koktebel ===
[[Datei:MaximilianVoloshinGrave00.jpeg|miniatur|Woloschins Grab in Koktebel]]
Bereits 1907 erwarb Woloschins Mutter ein Haus in [[Wikipedia:Koktebel|Koktebel]], jenem Ort also, wo er einige Jahre seiner Jugend verbracht hatte und der ihn landschaftlich sehr inspirierte. In den Jahren des Ersten Weltkrieges zog sich Woloschin immer öfter dorthin zurück und ließ sich 1917 endgültig in Koktebel nieder. Er hielt gelegentlich Vorlesungen zur Literatur und Kunst in [[Wikipedia:Feodossija|Feodossija]] und [[Wikipedia:Kertsch|Kertsch]]. Am meisten widmete er sich seither jedoch der Landschaftsmalerei. Er beschäftigte sich intensiv mit der [[Wikipedia:Tempera|Tempera]]malerei und mit der [[Wikipedia:Aquarell|Aquarell]]technik. In der Zeit von 1917 bis zu seinem Tod schuf Maximilian Woloschin eine Vielzahl von Aquarellbildern, in denen er die landschaftliche Schönheit von Koktebel und Umgebung verarbeitete. Dass er den Bildern oft Namen gab, die wie Strophen eines lyrischen Gedichts klingen, betont dabei den überaus stimmungsvollen Charakter der Werke. Die Sammlung seiner Aquarelle zu Koktebel bezeichnete Woloschin als ''Die Suite von Koktebel''. Insgesamt malte er mehrere tausend Aquarellbilder.
 
In der Politik blieb Woloschin indes auch in seinen letzten Jahren überzeugter Kriegsgegner. Die sich 1917 ereignete [[Wikipedia:Oktoberrevolution|Oktoberrevolution]] und den resultierenden gesellschaftlichen Umbruch nahm er als unvermeidliches Übel hin. Im darauf folgenden [[Wikipedia:Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieg]] zeigte sich Woloschin erneut unparteiisch, indem er sich mehrfach für die Aussöhnung der Gegner aussprach. Außerdem gewährte er in seinem Haus Verfolgten beider Lager oft Zuflucht. In den 1920er-Jahren schrieb Woloschin mehrere philosophisch geprägte Poeme, betätigte sich weiterhin als Landschaftsmaler und förderte Autoren und Künstler. Woloschin war Verantwortlicher für die Erhaltung der Denkmäler der Kunst und Wissenschaft im Gebiet Feodossia und Mitglied im russischen Dichterverband.<ref>[http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/vc/rlmprcht/sla&com/arb_stud/schreckenbach/biographie.htm Kurzbiografie]</ref>


Maximilian Woloschin starb an einer [[Wikipedia:Lungenentzündung|Lungenentzündung]] am 11. August 1932 in Koktebel. Sein Haus vererbte er ein Jahr zuvor dem [[Wikipedia:Schriftstellerverband der UdSSR|Schriftstellerverband der UdSSR]]; seit 1984 befindet sich dort ein Museum. Woloschin wurde, gemäß seinem Wunsch, in Koktebel auf einem Hügel vor der Schwarzmeerküste beigesetzt.
* {{WikipediaDE|Bonaventura}}


== Werke (Auswahl) ==
== Werkausgaben ==
=== Bilder ===
[[Datei:Вид на Коктебель.jpg|miniatur|Woloschins Gemälde ''Blick auf Koktebel'' (1931)]]
* ''Spanien. Am Meer'' (1914)
* ''Paris. [[Wikipedia:Place de la Concorde|Place de la Concorde]] in der Nacht'' (1914)
* ''Zwei Bäume im Tal. Koktebel'' (1921)
* ''Landschaft mit See und Bergen'' (1921)
* ''Rosa Dämmerung'' (1925)
* ''Von der Hitze ausgetrocknete Hügel'' (1925)
* ''Wirbelsturm auf dem Mond'' (1926)
* ''Bleiernes Licht'' (1926)


=== Publikationen ===
* Doctoris Seraphici S. B. Opera omnia, 10 Bde., hg. in Quaracchi 1882–1902, {{Digitalisat|IA=doctorisseraphi00bonagoog}}, [http://www.archive.org/search.php?query=creator%3A%22Collegium%20S.%20Bonaventurae%20%28Rome%2C%20Italy%29%22%20title%3Aopera Bände] bei [[archive.org]]; [http://standish.stanford.edu/bin/search/simple/process?query=Bonaventure%2C+Saint%2C+Cardinal%2C+ca.+1217-1274 Stanford]
* ''Anno mundi ardentis'' (1915)
* Opera theologica selecta, 4 Bde., 1934–1949
* ''Demony gluchonemye'' („Die taubstummen Dämonen“, 1919)
* Mystisch-ascetische Schriften, hg. und Übers. Siegfried Johannes Hamburger 1923.
* ''Die Pfade Kains'' (1921–23)
* ''Stichi o terrore'' („Gedichte über den Terror“, 1923)
* ''Rossija'' („Russland“, Poem, 1924)
 
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Liste russischsprachiger Schriftsteller|Liste russischsprachiger Schriftsteller]]
* [[Wikipedia:Liste russischer Maler|Liste russischer Maler]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Ilja Ehrenburg|Ilja Ehrenburg]]: ''Memoiren. Menschen - Jahre - Leben I 1891 - 1922'', München 1962, Sonderausgabe 1965 Seite 193-202, ISBN 3-463-00511-5
* Igor Kuprijanov: ''Sud'ba poèta. Licnost' i poezija Maksimiliana Volosina'', Kiew 1978
* Claudia Wallrafen: ''Maksimilian Volosin als Künstler und Kritiker'', München 1982
* Margarita Woloschin: ''Die Grüne Schlange'', Stuttgart, 2009
* Sergej O. Prokofieff: ''Maximilian Woloschin: Mensch, Dichter, Anthroposoph'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2007


== Weblinks ==
* {{BBKL|archiveurl={{Webarchiv | url=http://www.bautz.de/bbkl/b/bonaventura.shtml | wayback=20070613070828 | text=}} |band=1|spalten=679–681|autor=Friedrich Wilhelm Bautz|artikel=Bonaventura (Johannes Fidanza)}}
{{Commonscat|Maximilian Voloshin|Maximilian Woloschin}}
* [[Benedikt XVI.|Joseph Ratzinger]]: ''[[w:Das Offenbarungsverständnis und die Geschichtstheologie Bonaventuras|Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura]]''. In: Joseph (Benedikt XVI.) Ratzinger: ''Offenbarungsverständnis und Geschichtstheologie Bonaventuras.'' Habilitationsschrift und Bonaventura-Studien ([[w:Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften|Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften]], Bd. 2), Herder, Freiburg 2009, ISBN 978-3-451-30130-8
* {{DNB-Portal|118635077}}
* [http://www.maximilianvoloshin.ru/ Woloschin gewidmete Website] (russisch)
* [http://www.artonline.ru/encyclopedia/144 Biografie bei ''artonline.ru''] (russisch)
* [http://watercolor.narod.ru/voloshin/ Große Bildergalerie] (russisch)
* [http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/vc/rlmprcht/sla&com/arb_stud/schreckenbach/biographie.htm Kurzbiografie auf Deutsch] auf den Webseiten der [[Wikipedia:Universität Potsdam|Universität Potsdam]]


== Einzelnachweise ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118513176|LCCN=n/79/43613|VIAF=89657091}}
<references/>


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[[Kategorie:Künstler]]
[[Kategorie:Philosoph (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Dichter]]
[[Kategorie:Christlicher Theologe]]
[[Kategorie:Maler]]
[[Kategorie:Bischof]]
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[[Kategorie:Kirchenvater]]
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[[Kategorie:Gestorben 1932]]
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[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]


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Version vom 1. Mai 2019, 11:04 Uhr

Der Heilige Bonaventura, Claude François (genannt Frère Luc)

Bonaventura, mit bürgerlichem Namen Giovanni (di) Fidanza (* 1221 in Bagnoregio bei Viterbo; † 15. Juli 1274 in Lyon), gilt als einer der bedeutendsten Philosophen, Theologen und Mystiker der Scholastik. Sein Denken war stark von Augustinus geprägt, dessen an Platons Ideenlehre gereifter und im christlichen Sinn gedeuteter Illuminationslehre er systematisch ausarbeite. Bonaventura knüpfte dabei auch an Boëthius und Bernhard von Clairvaux, an die Mystik von Hugo von St. Viktor und vor allem an Dionysius Areopagita an.

Leben und Werk

In seiner Biographie von Franz von Assisi berichtet Bonaventura, dass er als Kind dem Tode nahe gewesen sei und nur durch den Segen des Franziskus errettet worden sei. Fidanza, wie er damals noch hieß, studierte ab 1235 an der Sorbonne in Paris zunächst noch als Laie die sieben freien Künste. 1243[1] trat er in den Franziskanerorden ein und nahm den Ordensnamen Bonaventura an, was soviel wie „gutes Los“ oder „gute Zukunft“ bedeutet (von lat. bona „Besitz, Gut, Vermögen“ und ventura „Schicksal, Los“, eigentlich „das Kommende“, von lat. venire „kommen“). Von 1243 bis 1248 studierte Bonaventura Theologie und promovierte zeitgleich mit Thomas von Aquin, der zum vermutlich bedeutendsten Vertreter der Scholastik wurde.

Die Quelle des geistigen Lichts ist für Bonaventura, wie schon zuvor für Augustinus, Gott. An dessen Existenz zu zweifeln erscheint Bonaventura völlig denkunmöglich. Das von Gott in die Seele des Menschen gestrahlte Licht ist ewig unwandelbar und gibt damit der Erkenntnis absolute Gewissheit, wenn es die der Seele eingeborenen ewigen unveränderlichen Wahrheiten beleuchtet. Das wäre nicht der Fall, würde der Mensch diese ewigen Ideen nur mit dem unvollkommenen, wandelbaren Licht seines irdischen Intellekts erhellen. Bonaventura stand damit im deutlichen Gegensatz zu der von ihm oft kritisierten Lehre vieler Dominikaner und insbesondere zu dem im gleichen Jahr wie er verstorbenen Thomas von Aquin (* um 1225; † 7. März 1274), der sich in seiner Erkenntnistheorie vor allem auf Aristoteles berief. Als unterstes aller geistigen Wesen sei der Mensch nach Thomas bereits so weit von der Quelle des göttlichen Lichts entfernt, dass er dadurch, anders als die Engelhierarchien, nur mehr eine sehr allgemeine und ungenügende Erkenntnis erlangen können. Eben darum habe der Mensch von Gott sein leibliches Werkzeug bekommen, dass er damit aus den sinnlich wahrgenomenen Dingen die in ihnen liegenden unvergänglichen göttlichen Ideen mit Hilfe der Vernunft herauslösen und so viel klarer und detailreicher die Wahrheit erkennen könne. Über die höchsten Wahrheiten, an die die menschliche Intelligenz nicht heranreiche, würde er aber durch den unerschütterlichen Glauben an die überlieferte göttliche Offenbarung belehrt.

1257 wurde Bonaventura zum Generalminister des Franziskanerordens gewählt und übte dieses Amt bis zu seinem Tod mit so großem Organisationstalent aus, dass er als dessen zweiter Stifter gilt. 1273 wurde Bonaventura von dem soeben neue gewählten Papst Gregor X. zum Kardinalbischof von Albano ernannt und mit der Organisation des Zweiten Konzils von Lyon betraut. Während des Konzils verstarb Bonaventura nach kurzer schwerer Krankheit.

1482 wurde Bonaventura von Sixtus IV. heiliggesprochen und 1588 als Doctor seraphicus von Sixtus V. zum Kirchenlehrer erklärt.

Siehe auch

Werkausgaben

  • Doctoris Seraphici S. B. Opera omnia, 10 Bde., hg. in Quaracchi 1882–1902, Digitalisat, Bände bei archive.org; Stanford
  • Opera theologica selecta, 4 Bde., 1934–1949
  • Mystisch-ascetische Schriften, hg. und Übers. Siegfried Johannes Hamburger 1923.

Literatur


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  1. nach anderen Quellen trat er vielleicht schon 1238 in den Orden ein oder aber auch erst 1244.