Maximilian Woloschin und Eiben (Taxus): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kustodiev Voloshin.jpg|thumb|[[Wikipedia:Boris Michailowitsch Kustodijew|Boris Kustodijews]] Porträt (1924) von Maximilian Woloschin]]
{{Taxobox
[[Datei:Maximilian Woloschin.jpg|thumb|Maximilian Woloschin]]
| Taxon_Name      = Eiben
'''Maximilian Alexandrowitsch Woloschin''' ({{RuS|Максимилиа́н Алекса́ндрович Воло́шин}}; * {{JULGREGDATUM|28|5|1877|Link="false"}} in [[Wikipedia:Kiew|Kiew]]; † [[Wikipedia:11. August|11. August]] [[Wikipedia:1932|1932]] in [[Wikipedia:Koktebel|Koktebel]]) war ein [[Wikipedia:Russland|russisch]]-[[Wikipedia:Ukraine|ukrainischer]] Dichter, [[Wikipedia:Landschaftsmalerei|Landschaftsmaler]] und Publizist. Als Autor wird er zum sogenannten [[Wikipedia:Silbernes Zeitalter (Russische Literatur)|silbernen Zeitalter]] der [[Wikipedia:Russische Literatur|russischen Literatur]] gezählt. In der Malerei widmete er sich vorrangig den Landschaften der Halbinsel [[Wikipedia:Krim|Krim]], auf der er viele Jahre lang lebte.
| Taxon_WissName  = Taxus
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Eibengewächse
| Taxon2_WissName  = Taxaceae
| Taxon2_Rang      = Familie
| Taxon3_Name      = Koniferen
| Taxon3_WissName  = Coniferales
| Taxon3_Rang      = Ordnung
| Taxon4_WissName  = Coniferopsida
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| Taxon6_WissName  = Tracheophyta
| Taxon6_Rang      = Abteilung
| Bild            = Cleaned-Illustration Taxus baccata.jpg
| Bildbeschreibung = [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata''), Illustration
}}


== Leben ==
Die '''Eiben''' (''Taxus'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der Familie der [[Eibengewächse]] (Taxaceae). Die etwa zehn Arten sind hauptsächlich in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Nordhalbkugel]] verbreitet; in Europa ist die [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata'') als einzige Art heimisch.
=== Frühe Jahre ===
Maximilian Alexandrowitsch Woloschin wurde in der damals zum [[Wikipedia:Russisches Kaiserreich|Russischen Reich]] gehörenden Stadt Kiew als Sohn des Juristen und Kollegienrats Alexander Kirijenko-Woloschin († 1881), der einem [[Wikipedia:Kosaken|Dnjepr-Kosakengeschlecht]] entstammte und dessen deutschstämmiger Frau Jelena Woloschina (geb. Glaser) geboren. Woloschin verbrachte seine frühe Kindheit in [[Wikipedia:Taganrog|Taganrog]] und [[Wikipedia:Sewastopol|Sewastopol]]. Als Kind zog er mit seiner Mutter, nach dem Tod seines Vaters, nach [[Wikipedia:Moskau|Moskau]] und besuchte zunächst dort die Schule, dann übersiedelte die Familie jedoch nach [[Wikipedia:Feodossija|Feodossija]] auf der Krim, wo Woloschin  das Gymnasium abschloss. 1893 zogen Woloschin und seine Mutter in die Schwarzmeersiedlung [[Wikipedia:Koktebel|Koktebel]], die für ihn später für viele Jahre Wahlheimat werden sollte.


Bereits als Schüler zeigte Woloschin Interesse für Literatur und schrieb längere Aufsätze. Mit 18 Jahren veröffentlichte er zum ersten Mal ein Gedicht und begann  fremdsprachige Werke (unter anderem von [[Wikipedia:Heinrich Heine|Heinrich Heine]]) ins Russische zu übertragen.
== Beschreibung ==
[[Datei:Taxus baccata MHNT.jpg|mini|Der rote Samenmantel umhüllt den Samen becherförmig]]
[[Datei:Eibe Hennersdorf.jpg|mini|Diese [[Europäische Eibe]] wurde auf etwa 1400 Jahre geschätzt und wird [[Eibe von Henryków]] genannt. Sie galt bis 1945 als ältester Baum [[Deutschland]]s; heute gilt sie als ältester Baum [[Polen]]s]]


[[Datei:Voloshin-s.jpg|miniatur|links|Woloschin um 1900]]
=== Vegetative Merkmale ===
1897 ging Woloschin erneut nach Moskau und nahm ein Jura-Studium an der [[Wikipedia:Lomonossow-Universität|Lomonossow-Universität]] auf, womit er zunächst in die Fußstapfen seines Vaters trat. Allerdings galt seine Hingabe im Wesentlichen dem Schreiben. Erste Aufsätze veröffentlichte er in verschiedenen Moskauer Zeitschriften. Wegen angeblicher Beteiligung an studentischen Protesten wurde er von der Universität suspendiert und aus Moskau verbannt. Er reiste daraufhin nach Europa und besuchte unter anderem [[Wikipedia:Italien|Italien]], die [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]], [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]] und [[Wikipedia:Deutschland|Deutschland]], wobei er wegen Geldmangels oft zu Fuß reisen und in [[Wikipedia:Notschlafstelle|Nachtasylen]] unterkommen musste. 1900 nahm er in Moskau das Studium wieder auf und wurde erneut wegen Beteiligung an Studentenorganisationen verhaftet. Nach seiner Freilassung ging Woloschin nach Mittelasien, um am Bau der Eisenbahn [[Wikipedia:Orenburg|Orenburg]]-[[Wikipedia:Taschkent|Taschkent]] zu arbeiten.<ref name="biograf">[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=958  Biografie M. Woloschin]</ref>
Eiben-Arten sind immergrüne [[Strauch|Sträucher]] oder kleine bis mittelgroße [[Baum|Bäume]]. Junge Zweige besitzen anfangs eine grüne bis gelblich-grüne [[Rinde]]; an ihrem unteren Bereich kann man einige Knospenschuppen beobachten. Später wird die Rinde rötlich-braun, an älteren Ästen entwickelt sich eine schuppige, rötlich-braune [[Borke]].


Von dort kam Woloschin 1901 wieder nach Europa und ließ sich vorläufig in [[Wikipedia:Paris|Paris]] nieder, wo er unter anderem Vorlesungen an der [[Wikipedia:Sorbonne|Sorbonne]] besuchte und bei der dort ansässigen russischen Künstlerin [[Wikipedia:Jelisaweta Sergejewna Kruglikowa|Jelisaweta Kruglikowa]] Malerei lernte. Zudem schrieb er weiterhin Gedichte. Durch verschiedene in Paris lebende Künstler wurde er mit den wesentlichen künstlerischen und literarischen Strömungen der westeuropäischen Kultur des beginnenden 20. Jahrhunderts bekannt. Gleichzeitig begann er sich für [[Buddhismus]], [[Theosophie]] und [[Okkultismus]] zu interessieren.<ref name="biograf" />
Die Nadeln sind spiralig am Zweig angeordnet, sind aber gescheitelt, so dass sie zweireihig angeordnet zu sein scheinen. Die linealischen, biegsamen Nadeln können gerade oder gebogen sein, vorne enden sie mit einer kleinen aufgesetzten, aber nicht stechenden Spitze. Auf der Oberseite der Nadeln tritt die Mittelader hervor, auf der Unterseite befinden sich zwei helle Streifen mit den [[Stoma (Botanik)|Stomata]].


1903 kehrte Woloschin nach Russland zurück. Dort begann er, seine Aufsätze in russischen Kunstzeitschriften zu publizieren. Gleichzeitig erschienen seine Gedichte erstmals dem breiteren Publikum. In jenen Jahren lernte Woloschin auch eine Reihe anderer bekannter Dichter der Epoche kennen, darunter [[Wikipedia:Waleri Jakowlewitsch Brjussow|Waleri Brjussow]], [[Wikipedia:Alexander Alexandrowitsch Blok|Alexander Blok]] und [[Andrei Bely]]. 1905 wurde Woloschin Zeuge des [[Wikipedia:Petersburger Blutsonntag|Blutsonntags]], wo auf Befehl des Zaren aus nächster Nähe auf friedliche Arbeiterdemonstrationen geschossen wurde. Durch dieses Erlebnis bildete sich seine Einstellung zur[[Wikipedia:Russische Revolution| Revolution]], die er zeitlebens vertreten hatte. 1906 heiratete Woloschin die Malerin [[Margarita Woloschin|Margarita Sabaschnikowa]] und zog zu ihr nach [[Wikipedia:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]]. Er half jungen und noch unbekannten Autoren, darunter [[Wikipedia:Marina Iwanowna Zwetajewa|Marina Zwetajewa]] oder [[Wikipedia:Michail Alexejewitsch Kusmin|Michail Kusmin]], ihre ersten Werke zu publizieren. Seine Begegnung (1905) mit [[Rudolf Steiner]] machte großen Eindruck auf ihn und in der Folgezeit reiste er zusammen mit seiner Frau zu vielen seiner Vorträge.
=== Generative Merkmale ===
Eiben-Arten sind meist zweihäusig getrenntgeschlechtig ([[Diözie|diözisch]]): Männliche und weibliche Blüten stehen auf separaten Pflanzenexemplaren, gelegentlich sind sie einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die männlichen Zapfen sind kugelig, gelblich mit vier bis 16 [[Sporophyll]]en, die jeweils zwei bis neun Sporangien besitzen.


Um 1907 geriet Woloschin in eine tiefe Lebenskrise, die durch die Annäherung seiner Frau an den Dichter Wjatscheslaw Iwanow ausgelöst wurde. Die Beziehungen gerieten so kompliziert, dass sich Woloschin nach Koktebel zurückzog. Seine Ehe mit [[Margarita Woloschin|Margarita]] galt von da an als zerrüttet und wurde bald geschieden. Später heiratete er seine zweite Frau, Maria Stepanowna Sabolozkaja (†1976). In dieser Zeit fand er seinen dichterischen Weg. Ab 1909 arbeitete er als Literaturkritiker bei der Zeitschrift ''Apollon''. 1910 erschien mit der Sammlung ''Gedichte 1900–1910'' erstmals ein gedrucktes Buch von Woloschin. Seine Aufsätze über Kunst und über zeitgenössische Maler, seine kulturwissenschaftlichen [[Wikipedia:Essay|Essay]]s sind auf Grund seines ungewöhnlichen Denkansatzes auch heute noch aktuell.<ref name="biograf" />
Die Samen reifen im Jahr der Befruchtung. Weibliche Pflanzen tragen im [[Herbst]] rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen [[Same (Pflanze)|Samen]] enthalten. Das den Samen umgebende rote, fleischige Gewebe, der Samenmantel ([[Arillus]]) entwickelt sich nicht aus der [[Samenschale]] (Testa), sondern aus dem Stielbereich der Samenanlage ([[Funiculus]]). Der becherförmige Arillus weist je nach Art unterschiedliche Rottöne auf. Man spricht in diesem Fall nicht von einer [[Frucht (Botanik)|Frucht]] (im botanischen Sinne), sondern von einem Samenmantel (Arillus), da es Früchte per definitionem nur bei [[Bedecktsamer|Bedecktsamigen Pflanzen]] geben kann.


Bis 1914 gab er weitere Bücher heraus, vor allem mit Übersetzungen und Sammlungen früherer Zeitschriftpublikationen. Überschattet wurde dies jedoch vom zeitweiligen Boykott seiner Werke durch Zeitschriften und Verlage, nachdem Woloschin 1913 einen kritischen Aufsatz über eines der Gemälde [[Wikipedia:Ilja Jefimowitsch Repin|Ilja Repins]] herausgab.
== Ökologie ==
Die Verbreitung des Pollens erfolgt über den Wind ([[Anemophilie]]). Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen Samenmantel verzehren und den Samen später wieder ausscheiden ([[Endochorie]]). Die Keimung erfolgt [[Keimung#Epigäische Keimung|epigäisch]], es sind zwei Keimblätter vorhanden. [[Hirsche]] und [[Elch]]e fressen gelegentlich Eibennadeln.


Kurz vor Ausbruch des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] reiste Woloschin noch einmal in die Schweiz, um zusammen mit vielen Künstlern aus den verfeindeten Kriegsnationen am Bau des ersten [[Goetheanum]] mitzuwirken. Anschließend ging er nach Paris, wo er [[Wikipedia:Pablo Picasso|Pablo Picasso]], [[Wikipedia:Diego Rivera|Diego Rivera]], [[Wikipedia:Amedeo Modigliani|Amedeo Modigliani]] und viele ander Künstler der damaligen Zeit traf. Es erschien seine [[Wikipedia:Pazifismus|pazifistisch]] geprägte Gedichtsammlung ''Anno mundi ardentis 1915''. In einem Brief an Kriegsminister [[Wikipedia:Wladimir Alexandrowitsch Suchomlinow|Suchomlinow]] brachte Woloschin zum Ausdruck, dass er sich unter anderem weigerte, an den Kriegshandlungen teilzunehmen, da die Berufung des Dichters und des Künstlers nicht mit Gewalt über Menschen vereinbar sei. 1916 kehrte er endgültig nach Russland zurück.
== Inhaltsstoffe ==
[[Datei:PacificYew 7591.jpg|mini|[[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'')]]
Die meisten Eibenarten, wie die [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata''), enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe wie Taxin B. Insbesondere die [[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'') enthält [[Paclitaxel]] (Taxol), das zur Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs eingesetzt wird. Giftig sind Rinde, Nadeln und Samen. Der rote [[Arillus|Samenmantel]] enthält jedoch keine Giftstoffe. Fälle von tödlichen Vergiftungen durch Eiben sind von Menschen, Rindern und Pferden bekannt. Das Vorkommen von [[Ecdysteron]] wurde mehrfach beschrieben.


=== Leben in Koktebel ===
== Vorkommen ==
[[Datei:MaximilianVoloshinGrave00.jpeg|miniatur|Woloschins Grab in Koktebel]]
Die Eiben-Arten sind hauptsächlich in der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Zone]] der Nordhalbkugel verbreitet. In der [[Neue Welt|Neuen Welt]] erreichen sie südwärts noch [[Mexiko]], [[Guatemala]] und [[El Salvador]]. In Südostasien sind sie in tropischen Gebirgswäldern vertreten und überschreiten auf [[Celebes]] den Äquator. Während sie im Norden ihres Verbreitungsgebietes in tieferen Lagen vorkommen, erreichen sie in den Tropen Höhenlagen von 3000 Meter.
Bereits 1907 erwarb Woloschins Mutter ein Haus in [[Wikipedia:Koktebel|Koktebel]], jenem Ort also, wo er einige Jahre seiner Jugend verbracht hatte und der ihn landschaftlich sehr inspirierte. In den Jahren des Ersten Weltkrieges zog sich Woloschin immer öfter dorthin zurück und ließ sich 1917 endgültig in Koktebel nieder. Er hielt gelegentlich Vorlesungen zur Literatur und Kunst in [[Wikipedia:Feodossija|Feodossija]] und [[Wikipedia:Kertsch|Kertsch]]. Am meisten widmete er sich seither jedoch der Landschaftsmalerei. Er beschäftigte sich intensiv mit der [[Wikipedia:Tempera|Tempera]]malerei und mit der [[Wikipedia:Aquarell|Aquarell]]technik. In der Zeit von 1917 bis zu seinem Tod schuf Maximilian Woloschin eine Vielzahl von Aquarellbildern, in denen er die landschaftliche Schönheit von Koktebel und Umgebung verarbeitete. Dass er den Bildern oft Namen gab, die wie Strophen eines lyrischen Gedichts klingen, betont dabei den überaus stimmungsvollen Charakter der Werke. Die Sammlung seiner Aquarelle zu Koktebel bezeichnete Woloschin als ''Die Suite von Koktebel''. Insgesamt malte er mehrere tausend Aquarellbilder.


In der Politik blieb Woloschin indes auch in seinen letzten Jahren überzeugter Kriegsgegner. Die sich 1917 ereignete [[Wikipedia:Oktoberrevolution|Oktoberrevolution]] und den resultierenden gesellschaftlichen Umbruch nahm er als unvermeidliches Übel hin. Im darauf folgenden [[Wikipedia:Russischer Bürgerkrieg|Russischen Bürgerkrieg]] zeigte sich Woloschin erneut unparteiisch, indem er sich mehrfach für die Aussöhnung der Gegner aussprach. Außerdem gewährte er in seinem Haus Verfolgten beider Lager oft Zuflucht. In den 1920er-Jahren schrieb Woloschin mehrere philosophisch geprägte Poeme, betätigte sich weiterhin als Landschaftsmaler und förderte Autoren und Künstler. Woloschin war Verantwortlicher für die Erhaltung der Denkmäler der Kunst und Wissenschaft im Gebiet Feodossia und Mitglied im russischen Dichterverband.<ref>[http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/vc/rlmprcht/sla&com/arb_stud/schreckenbach/biographie.htm Kurzbiografie]</ref>  
Eiben waren ursprünglich in Deutschland rund um die Bergregionen weit verbreitet. Im Jahr 1568 unterrichtete [[Albrecht V. (Bayern)|Herzog Albrecht]] den Kaiserlichen Rat in Nürnberg, dass sich in ganz Bayern keine hiebreife Eibe mehr befinde. Der Grund dafür war, dass aus dem Holz der Eiben die englischen [[Langbogen|Langbögen]] hergestellt wurden. Von [[Nürnberg]] aus wurden sie zu Tausenden als früher Exportschlager nach [[Antwerpen]] verschifft. Der [[Paterzeller Eibenwald]] hat sich als kleines Eibenwaldrelikt im ehem. Klosterforst von [[Wessobrunn]] bis heute erhalten, ebenso ein ''Naturwaldreservat Eibenwald'' in [[Gößweinstein]].<ref>[https://www.br.de/radio/br-heimat/bilder/bayerische-botanische-randnotizen-100.html br.de]</ref> Weitere größere Vorkommen befinden sich in Süd-Niedersachsen nahe [[Bovenden]] nördlich von [[Göttingen]] sowie in [[Thüringen]] im [[Ibengarten]] bei [[Dermbach]] in der [[Rhön]], am [[Lengenberg]] westlich [[Lutter (Eichsfeld)]] im [[Kreis Heiligenstadt]] und im Naturschutzgebiet ''Dissau und Steinberg'' bei Rudolstadt<ref name="LWF">{{internetquelle | autor=H.Meinhardt|hrsg=Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft|url=http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldbau/dateien/w10_eibenvorkommen_thueringen_und_probleme_der_eibenverjuengung.pdf|titel=Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung|datum=1994|zugriff=2017-03-21|format=PDF; 607&nbsp;kB}}</ref>.


Maximilian Woloschin starb an einer [[Wikipedia:Lungenentzündung|Lungenentzündung]] am 11. August 1932 in Koktebel. Sein Haus vererbte er ein Jahr zuvor dem [[Wikipedia:Schriftstellerverband der UdSSR|Schriftstellerverband der UdSSR]]; seit 1984 befindet sich dort ein Museum. Woloschin wurde, gemäß seinem Wunsch, in Koktebel auf einem Hügel vor der Schwarzmeerküste beigesetzt.
Eiben wachsen in der Strauchschicht feuchter Wälder oder bilden einen Teil der Kronenschicht.<ref name="conifers.org" />


== Werke (Auswahl) ==
Ortsnamen mit dem Bestandteil „ib“ weisen auf frühere Eibenbestände hin, zum Beispiel [[Buchenbach#Unteribental|Unteribental]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.badische-zeitung.de/eiben-im-hoellental-seltener-baum-gibt-comeback |titel=Kreis Breisgau-Hochschwarzwald: Falkensteig: Eiben im Höllental: Seltener Baum gibt Comeback |autor=Alexandra Wehrle |werk=Badische Zeitung |datum=2015-04-22 |zugriff=2016-09-27}}</ref> oder [[Unteriberg]].
=== Bilder ===
[[Datei:Вид на Коктебель.jpg|miniatur|Woloschins Gemälde ''Blick auf Koktebel'' (1931)]]
* ''Spanien. Am Meer'' (1914)
* ''Paris. [[Wikipedia:Place de la Concorde|Place de la Concorde]] in der Nacht'' (1914)
* ''Zwei Bäume im Tal. Koktebel'' (1921)
* ''Landschaft mit See und Bergen'' (1921)
* ''Rosa Dämmerung'' (1925)
* ''Von der Hitze ausgetrocknete Hügel'' (1925)
* ''Wirbelsturm auf dem Mond'' (1926)
* ''Bleiernes Licht'' (1926)


=== Publikationen ===
== Zur Systematik und zur Nutzung siehe auch ==
* ''Anno mundi ardentis'' (1915)
* {{WikipediaDE|Eiben}}
* ''Demony gluchonemye'' („Die taubstummen Dämonen“, 1919)
* ''Die Pfade Kains'' (1921–23)
* ''Stichi o terrore'' („Gedichte über den Terror“, 1923)
* ''Rossija'' („Russland“, Poem, 1924)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Liste russischsprachiger Schriftsteller|Liste russischsprachiger Schriftsteller]]
* {{WikipediaDE|Eiben}}
* [[Wikipedia:Liste russischer Maler|Liste russischer Maler]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Ilja Ehrenburg|Ilja Ehrenburg]]: ''Memoiren. Menschen - Jahre - Leben I 1891 - 1922'', München 1962, Sonderausgabe 1965 Seite 193-202, ISBN 3-463-00511-5
* {{Literatur |Autor=Aljos Farjon |Titel=A Handbook of the World’s Conifers |Band=2 |Verlag=Brill |Ort=Leiden/ Boston |Datum=2010 |ISBN=978-90-04-17718-5 |Seiten=969–985}}
* Igor Kuprijanov: ''Sud'ba poèta. Licnost' i poezija Maksimiliana Volosina'', Kiew 1978
* [[Fred Hageneder]] u. a.: ''Die Eibe in neuem Licht.'' Eine Monographie der Gattung Taxus mit Fotos von Andy McGeeney. Verlag Neue Erde, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-89060-077-2.
* Claudia Wallrafen: ''Maksimilian Volosin als Künstler und Kritiker'', München 1982
* [[Jürg Hassler-Schwarz]]: ''Die Eibe.'' Eine Beschreibung der physischen und mythischen Eigenschaften sowie der kulturellen Bedeutung in Graubünden. 2., erweiterte Auflage. Calven Verlag, Chur 2015, ISBN 978-3-905261-39-4.
* Margarita Woloschin: ''Die Grüne Schlange'', Stuttgart, 2009
* Petra Mensing u. a.: ''Monographie der Familie Taxaceae.'' (= Wissenschaftliche Gehölzmonographien. Band 4). Verlag Gartenbild Hansmann, Rinteln 2005.
* Sergej O. Prokofieff: ''Maximilian Woloschin: Mensch, Dichter, Anthroposoph'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2007


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Maximilian Voloshin|Maximilian Woloschin}}
{{Commonscat|Taxus|Eiben (''Taxus'')}}
* {{DNB-Portal|118635077}}
* [http://www.maximilianvoloshin.ru/ Woloschin gewidmete Website] (russisch)
* [http://www.artonline.ru/encyclopedia/144 Biografie bei ''artonline.ru''] (russisch)
* [http://watercolor.narod.ru/voloshin/ Große Bildergalerie] (russisch)
* [http://www.uni-potsdam.de/u/slavistik/vc/rlmprcht/sla&com/arb_stud/schreckenbach/biographie.htm Kurzbiografie auf Deutsch] auf den Webseiten der [[Wikipedia:Universität Potsdam|Universität Potsdam]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
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{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 27. Januar 2018, 12:44 Uhr

Eiben

Europäische Eibe (Taxus baccata), Illustration

Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Eibengewächse (Taxaceae)
Gattung: Eiben
Taxus
L.

Die Eiben (Taxus) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Eibengewächse (Taxaceae). Die etwa zehn Arten sind hauptsächlich in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet; in Europa ist die Europäische Eibe (Taxus baccata) als einzige Art heimisch.

Beschreibung

Der rote Samenmantel umhüllt den Samen becherförmig
Diese Europäische Eibe wurde auf etwa 1400 Jahre geschätzt und wird Eibe von Henryków genannt. Sie galt bis 1945 als ältester Baum Deutschlands; heute gilt sie als ältester Baum Polens

Vegetative Merkmale

Eiben-Arten sind immergrüne Sträucher oder kleine bis mittelgroße Bäume. Junge Zweige besitzen anfangs eine grüne bis gelblich-grüne Rinde; an ihrem unteren Bereich kann man einige Knospenschuppen beobachten. Später wird die Rinde rötlich-braun, an älteren Ästen entwickelt sich eine schuppige, rötlich-braune Borke.

Die Nadeln sind spiralig am Zweig angeordnet, sind aber gescheitelt, so dass sie zweireihig angeordnet zu sein scheinen. Die linealischen, biegsamen Nadeln können gerade oder gebogen sein, vorne enden sie mit einer kleinen aufgesetzten, aber nicht stechenden Spitze. Auf der Oberseite der Nadeln tritt die Mittelader hervor, auf der Unterseite befinden sich zwei helle Streifen mit den Stomata.

Generative Merkmale

Eiben-Arten sind meist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch): Männliche und weibliche Blüten stehen auf separaten Pflanzenexemplaren, gelegentlich sind sie einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind kugelig, gelblich mit vier bis 16 Sporophyllen, die jeweils zwei bis neun Sporangien besitzen.

Die Samen reifen im Jahr der Befruchtung. Weibliche Pflanzen tragen im Herbst rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Das den Samen umgebende rote, fleischige Gewebe, der Samenmantel (Arillus) entwickelt sich nicht aus der Samenschale (Testa), sondern aus dem Stielbereich der Samenanlage (Funiculus). Der becherförmige Arillus weist je nach Art unterschiedliche Rottöne auf. Man spricht in diesem Fall nicht von einer Frucht (im botanischen Sinne), sondern von einem Samenmantel (Arillus), da es Früchte per definitionem nur bei Bedecktsamigen Pflanzen geben kann.

Ökologie

Die Verbreitung des Pollens erfolgt über den Wind (Anemophilie). Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen Samenmantel verzehren und den Samen später wieder ausscheiden (Endochorie). Die Keimung erfolgt epigäisch, es sind zwei Keimblätter vorhanden. Hirsche und Elche fressen gelegentlich Eibennadeln.

Inhaltsstoffe

Pazifische Eibe (Taxus brevifolia)

Die meisten Eibenarten, wie die Europäische Eibe (Taxus baccata), enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe wie Taxin B. Insbesondere die Pazifische Eibe (Taxus brevifolia) enthält Paclitaxel (Taxol), das zur Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs eingesetzt wird. Giftig sind Rinde, Nadeln und Samen. Der rote Samenmantel enthält jedoch keine Giftstoffe. Fälle von tödlichen Vergiftungen durch Eiben sind von Menschen, Rindern und Pferden bekannt. Das Vorkommen von Ecdysteron wurde mehrfach beschrieben.

Vorkommen

Die Eiben-Arten sind hauptsächlich in der gemäßigten Zone der Nordhalbkugel verbreitet. In der Neuen Welt erreichen sie südwärts noch Mexiko, Guatemala und El Salvador. In Südostasien sind sie in tropischen Gebirgswäldern vertreten und überschreiten auf Celebes den Äquator. Während sie im Norden ihres Verbreitungsgebietes in tieferen Lagen vorkommen, erreichen sie in den Tropen Höhenlagen von 3000 Meter.

Eiben waren ursprünglich in Deutschland rund um die Bergregionen weit verbreitet. Im Jahr 1568 unterrichtete Herzog Albrecht den Kaiserlichen Rat in Nürnberg, dass sich in ganz Bayern keine hiebreife Eibe mehr befinde. Der Grund dafür war, dass aus dem Holz der Eiben die englischen Langbögen hergestellt wurden. Von Nürnberg aus wurden sie zu Tausenden als früher Exportschlager nach Antwerpen verschifft. Der Paterzeller Eibenwald hat sich als kleines Eibenwaldrelikt im ehem. Klosterforst von Wessobrunn bis heute erhalten, ebenso ein Naturwaldreservat Eibenwald in Gößweinstein.[1] Weitere größere Vorkommen befinden sich in Süd-Niedersachsen nahe Bovenden nördlich von Göttingen sowie in Thüringen im Ibengarten bei Dermbach in der Rhön, am Lengenberg westlich Lutter (Eichsfeld) im Kreis Heiligenstadt und im Naturschutzgebiet Dissau und Steinberg bei Rudolstadt[2].

Eiben wachsen in der Strauchschicht feuchter Wälder oder bilden einen Teil der Kronenschicht.[3]

Ortsnamen mit dem Bestandteil „ib“ weisen auf frühere Eibenbestände hin, zum Beispiel Unteribental[4] oder Unteriberg.

Zur Systematik und zur Nutzung siehe auch

Siehe auch

Literatur

  •  Aljos Farjon: A Handbook of the World’s Conifers. 2, Brill, Leiden/ Boston 2010, ISBN 978-90-04-17718-5, S. 969–985.
  • Fred Hageneder u. a.: Die Eibe in neuem Licht. Eine Monographie der Gattung Taxus mit Fotos von Andy McGeeney. Verlag Neue Erde, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-89060-077-2.
  • Jürg Hassler-Schwarz: Die Eibe. Eine Beschreibung der physischen und mythischen Eigenschaften sowie der kulturellen Bedeutung in Graubünden. 2., erweiterte Auflage. Calven Verlag, Chur 2015, ISBN 978-3-905261-39-4.
  • Petra Mensing u. a.: Monographie der Familie Taxaceae. (= Wissenschaftliche Gehölzmonographien. Band 4). Verlag Gartenbild Hansmann, Rinteln 2005.

Weblinks

Commons: Eiben (Taxus) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. br.de
  2. H.Meinhardt: Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung. (PDF; 607 kB) Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, 1994, abgerufen am 21. März 2017.
  3. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens conifers.org wurde kein Text angegeben.
  4. Alexandra Wehrle: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald: Falkensteig: Eiben im Höllental: Seltener Baum gibt Comeback. In: Badische Zeitung. 22. April 2015, abgerufen am 27. September 2016.


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