Schwefel und Egeria (Mythologie): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Schwefel_Vulcano.jpg|thumb|Vulkanischer Schwefel]]
[[Datei:Claude Lorrain 005.jpg|miniatur|Egeria weint um [[Wikipedia:Numa Pompilius|Numa Pompilius]] ([[Wikipedia:Claude Lorrain|Claude Lorrain]] 1669)]]
'''Schwefel''' (von [[lat.]] ''Sulphur'') mit dem [[Chemie|chemischen]] Symbol '''S''' ist ein [[chemisches Element]], das in der Natur sowohl gediegen in oft mächtigen Lagerstätten vulkanischen Ursprungs, z.B. der berühmten [[Wikipedia:Solfatara|Solfatara]] bei [[Wikipedia:Neapel|Neapel]], als auch in Form zahlreicher [[Chemische Verbindung|Verbindungen]], vor allem in sulfidischen [[Mineral]]ien, wie [[Wikipedia:Pyrit|Pyrit]] FeS<sub>2</sub>, [[Wikipedia:Kupferkies|Kupferkies]] CuFeS<sub>2</sub>, [[Wikipedia:Bleiglanz|Bleiglanz]] PbS und [[Wikipedia:Zinkblende|Zinkblende]] ZnS, vorkommt. Wichtige mineralische Schwefelverbindungen sind auch [[Wikipedia:Sulfate|Sulfate]]n wie [[Wikipedia:Gips|Gips]] (CaSO<sub>4</sub>·2H<sub>2</sub>O) oder [[Wikipedia:Schwerspat|Schwerspat]] (BaSO<sub>4</sub>). Schwefel ist relativ leicht entzündlich und verbrennt mit blauer Flamme zu [[Wikipedia:Schwefeldioxid|Schwefeldioxid]] (SO<sub>2</sub>)
[[Datei:Ninfeo egeria.jpg|miniatur|[[Wikipedia:Nymphäum|Nymphäum]] der Egeria bei Rom]]


== Schwefel und Eiweiß ==
'''Egeria''' ist in der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] die [[Nymphe]] der gleichnamigen Quelle, eng verbunden mit dem [[Wikipedia:Heiligtum der Diana Nemorensis|Heiligtum der Diana]] von [[Wikipedia:Ariccia|Aricia]].<ref>[[Wikipedia:Strabon|Strabon]] 5, 3, 12; [[Wikipedia:Vergil|Vergil]] ''[[Wikipedia:Aeneis|Aeneis]]'' 7, 761-777; Scholion zu [[Wikipedia:Juvenal|Juvenal]] ''Saturae'' 3, 17.</ref>


{{GZ|Wenn man die vollständige Bedeutung des Eiweißes kennenlernen
Egeria soll die Geliebte des sagenumwobenen zweiten Königs von Rom, [[Wikipedia:Numa Pompilius|Numa Pompilius]], gewesen sein. Der Legende nach beriet sie ihn bei wichtigen Entscheidungen und wies ihm so den Weg zu weiser Herrschaft.<ref>[[Wikipedia:Dionysios von Halikarnassos|Dionysios von Halikarnassos]] ''Antiquitates Romanae'' 2, 60; Ovid ''[[Wikipedia:Fasti (Ovid)|Fasti]]'' 3, 273-299; [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] ''Numa'' 4, 2.</ref>
will, so darf man nämlich nicht bloß unter den bedeutenden Ingredienzien
Von ihr soll Numa auch die [[Wikipedia:Ancile|Ancilia]] erhalten haben, zwölf Bronzeschilde, auf deren Besitz sich der Sage nach Roms Macht gründete.<ref>[[Wikipedia:Quintus Ennius|Quintus Ennius]] ''Annalen'' 114.</ref>
des Eiweißes aufführen Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und
Später hieß es, der König habe die Nymphe nur erfunden, um seinen Aussagen mehr Nachdruck zu verleihen und das Volk zur kritiklosen Hinnahme und Befolgung seiner Vorschriften zu veranlassen.  
Kohlenstoff, sondern man muß den für das Eiweiß in einer tief bedeutsamen
Weise tätigen Stoff, den Schwefel mit anführen. Denn der
Schwefel ist gerade dasjenige innerhalb des Eiweißes, was den Vermittler
darstellt zwischen dem überall in der Welt ausgebreiteten
Geistigen, zwischen der Gestaltungskraft des Geistigen und dem
Physischen. Und man kann schon sagen, wer eigentlich in der materiellen
Welt die Spuren verfolgen will, die der Geist zieht, der muß
die Tätigkeit, des Schwefels verfolgen. Wenn auch diese Tätigkeit
nicht so offen liegt, wie diejenige anderer Stoffe, so ist sie darum doch
gewiß von der allergrößten Bedeutung, weil auf dem Wege des
Schwefels der Geist in das Physische der Natur hereinwirkt, Schwefel
ist geradezu der Träger des Geistigen. Er hat seinen alten Namen
Sulfur, der ja verwandt ist mit dem Namen Phosphor; er hat seinen
alten Namen, weil man in älteren Zeiten in dem Licht, in dem sich
ausbreitenden Licht, dem sonnenhaften Lichte sah auch das sich ausbreitende
Geistige. Und man nannte deshalb diese Stoffe, die mit dem
Hereinwirken des Lichts in die Materie zu tun haben, wie Schwefel
und Phosphor, die Lichtträger.|327|64}}


{{GZ|Verwendet man die mineralische Substanz, so wird man
{{GZ|Heute glaubt der Mensch: Das Denken, das
dafür sorgen müssen, daß durch Zusatzgaben, oder besser
ihn befähigt, über den äußeren Verlauf der Sinnenwelt nachzudenken, das kann er auch anwenden, um soziale Gesetze, um politische
durch die Verbindung des Kaliums oder Natriums im Präparat
Impulse zu finden. Er tut es auch vorläufig, aber sie sind auch danach.
mit Schwefel diese Metalle richtig in die Blutströmung
So etwas, wie Sie es noch in der römischen Geschichte lesen -
so gebracht werden, daß die Eiweißmetamorphose
und Sie könnten solche Dinge später auch noch verfolgen, wenn die
vor dem Zerfall aufgehalten wird. Der Schwefel hat nämlich
Geschichte nicht gar zu sehr zu einer Legende gemacht worden
die Eigentümlichkeit, daß er dem Aufhalten des Eiweißzerfalles
wäre -, daß Numa Pompilius sich von der Nymphe Egeria zu seiner
dient; er hält gewissermaßen die organisierenden
Staatseinrichtung inspirieren ließ, weist Sie darauf hin, daß man dazumal,
Kräfte in der Eiweißsubstanz zusammen. Kommt er
wenn man Staatseinrichtungen machen wollte, an die Götter
so in die Blutströmung, daß er sich mit dem Kalium oder
appellierte. Bloß durch Nachdenken politische Strukturen auszubilden,
Natrium in Verbindung hält, dann tritt seine Wirkung
das hielt man nicht für möglich. Heute meint man, daß der einzelne
dort ein, wo das Kalium oder Natrium eine besondere Anziehung
allerdings nicht fähig ist, politische Strukturen auszudenken,
zu bestimmten Organen haben. Das ist bei den
aber wenn man den einzelnen soundso viel mal multiplizieren würde,
Darmorganen der Fall.|27|48}}
dann würde er schon fähig. Wenn also die erleuchteten Parlamente
zusammenkommen in den modernen Demokratien, dann wären
dreihundert Köpfe durch Nachdenken zu dem fähig, zu dem natürlich
einer nicht fähig ist. Es widerspricht das zwar einem Satz von
Rosegger, den ich schon öfter angeführt habe: «Oaner is a Mensch,
mehre san Leut, un viele san Viecher!», aber praktisch wird man so
etwas doch nicht anwenden, nicht wahr! Und denken Sie sich einmal,
was die moderne, aufgeklärte Welt ungefähr dazu sagen würde,
wenn - nicht in der alten, aber in einer neuen Form - etwa die Mitteilung
eines Tages durch die Welt ginge, daß Woodrow Wilson sich
von einer Nymphe zu irgendeinem Ukas hätte inspirieren lassen.|177|108f}}


{{GZ|Man
{{GZ|Aber es war nicht immer so, daß die Menschen so gewissermaßen
nehme den Schwefel. Er ist im Eiweiß enthalten. Er liegt
Geist-los gelebt haben wie jetzt, geistlos insofern, als sie wenig Bewußtsein
also dem ganzen Vorgang zugrunde, der sich bei der Aufnahme
davon haben, daß ein Zusammenhang besteht zwischen dem,
der Eiweißnahrung abspielt. Er geht von der fremden
was der Mensch hier auf der Erde treibt, was in allen Geschehnissen,
ätherischen Art durch den Zustand des Unorganischen
in allen Tatsachen des Erdenseins vorgeht, und den geistigen Welten.
über in die ätherische Tätigkeit des menschlichen Organismus.
Das spricht sich darin aus, daß heute bei den menschlichen Einrichtungen
Er findet sich im Faserstoff der Organe, im Gehirn,
wenig Rücksicht darauf genommen wird, wie die geistigen
in Nägeln und Haaren. Er geht also durch die Stoffwechselwege
Welten hereinspielen in die physischen Welten. Erinnern Sie sich nur,
bis an die Peripherie des Organismus. Er erweist
daß ich einmal dargestellt habe, wie Numa Pompilius, der zweite römische
sich damit als eine Substanz, die bei der Aufnahme der Eiweißstoffe
König, die Einrichtungen des physischen Planes gestalten wollte.
in das Gebiet des menschlichen Ätherleibes eine
Das wird symbolisch erzählt, aber hinter dieser symbolischen Erzählung
Rolle spielt.
liegt eine bedeutsame Tatsache. Er hat sich an die Nymphe Egeria
gewandt, die hat ihm aus der geistigen Welt heraus gesagt, wie die
Epochen zu verlaufen haben, und er hat dann die Epoche des Romulus
als die erste, seine eigene als die zweite bezeichnet, und noch fünf dazu,
damit es eine Siebenheit geworden ist, und innerhalb dieser Siebenheit
können wir in einer merkwürdigen Weise finden, wie sich gerade diese
römische Königsgeschichte mit derselben Gesetzmäßigkeit aufbaute,
mit der sich die sieben Glieder unseres Organismus aufbauen. Es war
in früheren Zeiten eine Tendenz vorhanden, den physischen Plan so
einzurichten, daß seine Einrichtung den Anforderungen der geistigen
Welt entspricht, gewissermaßen ein Abbild ist desjenigen, was in der
geistigen Welt vor sich geht. Heute beachten dies die Menschen nicht.|170|30}}


Es entsteht nun die Frage, ob denn der Schwefel auch
[[Wikipedia:Ovid|Ovid]] zufolge soll Egeria sich nach dem Tod des Numa nach Aricia zurückgezogen und sich dort in tränenvoller Trauer in die Quelle Egeria verwandelt haben.<ref>Ovid ''[[Wikipedia:Metamorphosen (Ovid)|Metamorphosen]]'' 15, 478-551.</ref>
bei dem Übergang von dem Gebiet der ätherischen Wirksamkeit
in das der astraüschen eine Bedeutung hat, und
ob er etwas mit der Ich-Organisation zu tun hat. Er verbindet
sich nicht merklich mit den in den Organismus eingeführten
unorganischen Substanzen zu Säuren und Salzen.
In einer solchen Verbindung würde die Grundlage für eine
Aufnahme der Schwefelprozesse in den astralischen Leib
und die Ich-Organisation liegen. Der Schwefel dringt also
nicht dahin. Er entfaltet seine Wirksamkeit im Bereiche
des physischen und des Ätherleibes. Das zeigt sich auch darin,
daß erhöhte Schwefelzufuhr in dem Organismus
Schwindelgefühle, Bewußtseins-Dämpfungen hervorruft.
Auch der Schlaf, also der Körperzustand, in dem der astralische
Leib und die Ich-Organisation als seelische Wesenheiten
nicht wirken, wird durch vermehrte Schwefelzufuhr
intensiver.


Man kann daraus ersehen, daß der Schwefel, als Heilmittel
Die Grotte der Nymphe Egeria in Rom ist ein beliebtes Motiv in Malerei und Literatur. Nymphengrotten wurden vielfach in Parks nachgebildet, so im [[Wikipedia:Rheinsberg|Rheinsberger Schlosspark]] und im [[Wikipedia:Wörlitzer Park|Wörlitzer Park]].
zugeführt, die physischen Tätigkeiten des Organismus
dem Eingreifen der ätherischen geneigter macht, als sie
im kranken Zustande sind.|27|73f}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Roscher|1,1|1216|1217|Egeria|[[Wikipedia:Georg Wissowa|Georg Wissowa]]}}
* {{RE|V|1980|1981|Egeria|[[Wikipedia:Ernst Samter|Ernst Samter]]}}
* Georg Wissowa: ''Religion und Kultus der Römer.'' 2. Aufl. 1912, S. 160, 219, 248-250
* {{DNP|3|1997||Egeria|[[Wikipedia:Fritz Graf (Philologe)|Fritz Graf]]}}
* Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992), ISBN 3-7274-1700-5 {{Vorträge|170}}
* Rudolf Steiner: ''Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis'', [[GA 177]] (1999), ISBN 3-7274-1771-4 {{Vorträge|177}}


* [[Rudolf Steiner]], [[Ita Wegman]]: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9 {{Schriften|027}}
{{GA}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft'', [[GA 327]] (1999), ISBN 3-7274-3270-5 {{Vorträge|327}}
 
== Weblinks ==
{{commonscat|Egeria (nymph)|Egeria}}
* [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=rom_egeria Die Grotte der Nymphe Egeria in Bildern und Texten der Goethezeit]
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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{{Normdaten|TYP=p|GND=119073293|VIAF=54949927}}


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[[Kategorie:Elementarwesen]] [[Kategorie:Nymphe]] [[Kategorie:Quellnymphe]]


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[[Kategorie:Alchemie]]
[[Kategorie:Nichtmetalle]]
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Aktuelle Version vom 18. Juni 2016, 16:12 Uhr

Egeria weint um Numa Pompilius (Claude Lorrain 1669)
Nymphäum der Egeria bei Rom

Egeria ist in der römischen Mythologie die Nymphe der gleichnamigen Quelle, eng verbunden mit dem Heiligtum der Diana von Aricia.[1]

Egeria soll die Geliebte des sagenumwobenen zweiten Königs von Rom, Numa Pompilius, gewesen sein. Der Legende nach beriet sie ihn bei wichtigen Entscheidungen und wies ihm so den Weg zu weiser Herrschaft.[2] Von ihr soll Numa auch die Ancilia erhalten haben, zwölf Bronzeschilde, auf deren Besitz sich der Sage nach Roms Macht gründete.[3] Später hieß es, der König habe die Nymphe nur erfunden, um seinen Aussagen mehr Nachdruck zu verleihen und das Volk zur kritiklosen Hinnahme und Befolgung seiner Vorschriften zu veranlassen.

„Heute glaubt der Mensch: Das Denken, das ihn befähigt, über den äußeren Verlauf der Sinnenwelt nachzudenken, das kann er auch anwenden, um soziale Gesetze, um politische Impulse zu finden. Er tut es auch vorläufig, aber sie sind auch danach. So etwas, wie Sie es noch in der römischen Geschichte lesen - und Sie könnten solche Dinge später auch noch verfolgen, wenn die Geschichte nicht gar zu sehr zu einer Legende gemacht worden wäre -, daß Numa Pompilius sich von der Nymphe Egeria zu seiner Staatseinrichtung inspirieren ließ, weist Sie darauf hin, daß man dazumal, wenn man Staatseinrichtungen machen wollte, an die Götter appellierte. Bloß durch Nachdenken politische Strukturen auszubilden, das hielt man nicht für möglich. Heute meint man, daß der einzelne allerdings nicht fähig ist, politische Strukturen auszudenken, aber wenn man den einzelnen soundso viel mal multiplizieren würde, dann würde er schon fähig. Wenn also die erleuchteten Parlamente zusammenkommen in den modernen Demokratien, dann wären dreihundert Köpfe durch Nachdenken zu dem fähig, zu dem natürlich einer nicht fähig ist. Es widerspricht das zwar einem Satz von Rosegger, den ich schon öfter angeführt habe: «Oaner is a Mensch, mehre san Leut, un viele san Viecher!», aber praktisch wird man so etwas doch nicht anwenden, nicht wahr! Und denken Sie sich einmal, was die moderne, aufgeklärte Welt ungefähr dazu sagen würde, wenn - nicht in der alten, aber in einer neuen Form - etwa die Mitteilung eines Tages durch die Welt ginge, daß Woodrow Wilson sich von einer Nymphe zu irgendeinem Ukas hätte inspirieren lassen.“ (Lit.:GA 177, S. 108f)

„Aber es war nicht immer so, daß die Menschen so gewissermaßen Geist-los gelebt haben wie jetzt, geistlos insofern, als sie wenig Bewußtsein davon haben, daß ein Zusammenhang besteht zwischen dem, was der Mensch hier auf der Erde treibt, was in allen Geschehnissen, in allen Tatsachen des Erdenseins vorgeht, und den geistigen Welten. Das spricht sich darin aus, daß heute bei den menschlichen Einrichtungen wenig Rücksicht darauf genommen wird, wie die geistigen Welten hereinspielen in die physischen Welten. Erinnern Sie sich nur, daß ich einmal dargestellt habe, wie Numa Pompilius, der zweite römische König, die Einrichtungen des physischen Planes gestalten wollte. Das wird symbolisch erzählt, aber hinter dieser symbolischen Erzählung liegt eine bedeutsame Tatsache. Er hat sich an die Nymphe Egeria gewandt, die hat ihm aus der geistigen Welt heraus gesagt, wie die Epochen zu verlaufen haben, und er hat dann die Epoche des Romulus als die erste, seine eigene als die zweite bezeichnet, und noch fünf dazu, damit es eine Siebenheit geworden ist, und innerhalb dieser Siebenheit können wir in einer merkwürdigen Weise finden, wie sich gerade diese römische Königsgeschichte mit derselben Gesetzmäßigkeit aufbaute, mit der sich die sieben Glieder unseres Organismus aufbauen. Es war in früheren Zeiten eine Tendenz vorhanden, den physischen Plan so einzurichten, daß seine Einrichtung den Anforderungen der geistigen Welt entspricht, gewissermaßen ein Abbild ist desjenigen, was in der geistigen Welt vor sich geht. Heute beachten dies die Menschen nicht.“ (Lit.:GA 170, S. 30)

Ovid zufolge soll Egeria sich nach dem Tod des Numa nach Aricia zurückgezogen und sich dort in tränenvoller Trauer in die Quelle Egeria verwandelt haben.[4]

Die Grotte der Nymphe Egeria in Rom ist ein beliebtes Motiv in Malerei und Literatur. Nymphengrotten wurden vielfach in Parks nachgebildet, so im Rheinsberger Schlosspark und im Wörlitzer Park.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Egeria - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Strabon 5, 3, 12; Vergil Aeneis 7, 761-777; Scholion zu Juvenal Saturae 3, 17.
  2. Dionysios von Halikarnassos Antiquitates Romanae 2, 60; Ovid Fasti 3, 273-299; Plutarch Numa 4, 2.
  3. Quintus Ennius Annalen 114.
  4. Ovid Metamorphosen 15, 478-551.


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