Axel Honneth und Hormon: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Adrenaline chemical structure.png|mini|[[Wikipedia:Adrenalin|Adrenalin]], ein Hormon aus der Gruppe der [[Wikipedia:Katecholamine|Katecholamine]]]]
'''Axel Honneth''' (* 18. Juli 1949 in Essen) ist ein deutscher [[Sozialphilosophie|Sozialphilosoph]] und Direktor des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]] (IfS) an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.


== Leben ==
'''Hormone''' (von {{ELSalt|ὁρμᾶν}} ''hormān'' „antreiben, erregen“<ref name="GEMOLL">{{Literatur|Autor=[[Wikipedia:Wilhelm Gemoll|Wilhelm Gemoll]]|Titel=Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch|Auflage=|Verlag=G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky|Ort=München/Wien|Jahr=1965|ISBN=}}</ref>) sind [[Biologie|biologisch]] aktive [[Wikipedia:Botenstoff|Botenstoff]]e, die von speziellen [[Zelle]]n [[Pflanzen|pflanzlicher]], [[tier]]ischer und [[mensch]]licher [[Organismen]] [[Absonderung|abgesondert]] werden und spezifische regulatorische Wirkungen auf die [[Leben]]s- und [[Bewusstsein]]stätigkeit haben. Meist handelt es sich dabei um reltiv einfach gebaute, niedermolekulare [[Chemische Verbindung|chemische Verbindungen]] wie z. B. [[Wikipedia:Adrenalin|Adrenalin]] (auch ''[[Wikipedia:Epinephrin|Epinephrin]]'' genannt), seltener auch um [[Peptid]]e ([[Wikipedia:Peptidhormone|Peptidhormone]] bzw. [[Wikipedia:Proteohormone|Proteohormone]]) wie etwa [[Wikipedia:Insulin|Insulin]].
Honneth studierte von 1969 bis 1974 Philosophie, Soziologie und Germanistik in Bonn und Bochum und schloss das Studium mit einem Magister in Philosophie ab. 1977 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]]. Dort wurde er 1983 bei [[Urs Jaeggi]] mit der Arbeit ''[[Michel Foucault|Foucault]] und die [[Kritische Theorie]]'' promoviert (später unter dem Titel ''Kritik der Macht'' veröffentlicht). Es folgte ab 1983 eine Anstellung als Hochschulassistent am Fachbereich Philosophie der [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Goethe-Universität]] in Frankfurt am Main sowie eine parallele Tätigkeit als „Fellow“ am [[Wissenschaftskolleg zu Berlin]].
 
Im Juni 1990 habilitierte sich Honneth mit der Arbeit ''Kampf um Anerkennung'' am Fachbereich Philosophie in Frankfurt. 1991 erhielt er seine erste C3-Professur für Philosophie an der [[Universität Konstanz]], nur ein Jahr später erfolgte der Ruf auf eine Professur für politische Philosophie am [[Otto-Suhr-Institut]] der FU Berlin. Von September 1995 bis April 1996 war Honneth zudem Theodor-Heuss-Gastprofessor an der [[The New School|New School for Social Research]] in New York, bevor er 1996 als Professor für Philosophie an die Goethe-Universität in Frankfurt berufen wurde. Hier gehörte er auch dem Kollegium des Instituts für Sozialforschung an.
 
1999 vertrat er für einige Monate den [[Baruch de Spinoza|Spinoza]]-Lehrstuhl am Fachbereich Philosophie der [[Universiteit van Amsterdam]]. Es folgte die <!-- erneute? --> Berufung auf den Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt. 2001 wurde Honneth zum geschäftsführenden Direktor des [[Institut für Sozialforschung|Instituts für Sozialforschung]] bestellt.
 
Seit Herbst 2011 lehrt er an der Columbia University.<ref>[http://philosophy.columbia.edu/directories/faculty/axel-honneth Axel Honneth an der Columbia University]</ref>
 
Axel Honneth ist mit der Journalistin und Philosophin [[Christine Pries]] verheiratet.
 
== Forschungsschwerpunkte ==
Honneths Forschungsgebiet ist die [[Sozialphilosophie]]. Im Zentrum seiner Arbeiten steht eine an die Jenenser Schriften des jungen [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]] und den symbolischen Interaktionismus [[George Herbert Mead]]s anknüpfende Theorie der [[Anerkennung]], die er in seinem bekanntesten Buch, ''Kampf um Anerkennung,'' entfaltet. In seinem Werk ''Verdinglichung'' versucht er diesen marxistischen Schlüsselbegriff anerkennungstheoretisch zu reformulieren. Ein verwandtes Thema Honneths ist, ähnlich wie bei [[Jürgen Habermas|Habermas]], die Rekonstruktion der Moralität interpersoneller Beziehungen. Moralische Entwicklung setzt interpersonale Beziehungen voraus und in deren Zentrum stehen Anerkennungsbeziehungen. Unter dem Stichwort „Pathologien der Vernunft“ strebt Honneth die Vergegenwärtigung und Weiterentwicklung einer kritischen Gesellschaftstheorie im Sinne der Frankfurter Schule an. Er greift dabei explizit auf psychologische und psychoanalytische Theorien und die zeitgenössische soziologische Theorie und [[Sozialontologie]] zurück.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Axel Honneth}}


== Veröffentlichungen (Auswahl) ==
* {{WikipediaDE|Hormon}}
* ''Kampf um Anerkennung.'' Frankfurt a.&nbsp;M. 1992 (neue Auflage 2003), ISBN 3-518-06748-6.<ref>Dieses Buch ist im Urteil von Jürgen Habermas eines der wichtigsten Werke seit 1950 [http://leiterreports.typepad.com/blog/2009/05/the-most-important-philosophical-books-since-1950/comments/page/2/ The Most Important Philosophical Books Since 1950?].</ref>
* ''Desintegration – Bruchstücke einer soziologischen Zeitdiagnose.'' Frankfurt a.&nbsp;M. 1994, ISBN 3-596-12347-X.
* ''Das Andere der Gerechtigkeit. Aufsätze zur praktischen Philosophie.'' Frankfurt a.&nbsp;M. 2000, ISBN 3-518-29091-6.
* ''Kritik der Macht.'' Frankfurt a.&nbsp;M. 2000, ISBN 3-518-28338-3.
* ''Leiden an Unbestimmtheit. Eine Reaktualisierung der Hegelschen Rechtsphilosophie.'' Reclam, Stuttgart 2001, ISBN 3-15-018144-5.
* ''Das Werk der Negativität. Eine psychoanalytische Revision der Anerkennungstheorie.'' In: Werner Bohleber, Sibylle Drews (Hrsg.): ''Die Gegenwart der Psychoanalyse - Die Psychoanalyse der Gegenwart.'' Stuttgart 2001, ISBN 3-608-94349-8, S. 238–245.
* ''Michel Foucault - Zwischenbilanz einer Rezeption / Frankfurter Foucault-Konferenz 2001'' (als Hrsg.). Frankfurt a.&nbsp;M. 2003, ISBN 3-518-29217-X.
* ''Kommunikatives Handeln'' (als Hrsg. mit Hans Joas). Frankfurt 2002, ISBN 3-518-28225-5.
* ''Umverteilung oder Anerkennung?'' (mit Nancy Fraser). Frankfurt a.&nbsp;M. 2003, ISBN 3-518-29060-6.
* ''Dialektik der Freiheit.'' Frankfurter Adorno-Konferenz 2003, Frankfurt a.&nbsp;M. 2005, ISBN 3-518-29328-1.
* ''Verdinglichung - Eine anerkennungstheoretische Studie.'' Frankfurt a.&nbsp;M. 2005, ISBN 3-518-58444-8 [eine um Kommentare erweiterte Ausgabe erschien bei Suhrkamp, Berlin 2015 ISBN 978-3-518-29727-8]
* ''Schlüsseltexte der Kritischen Theorie.'' (als Hrsg.), Wiesbaden 2005, ISBN 3-531-14108-2.
* Axel Honneth: [http://www.tannerlectures.utah.edu/lectures/documents/Honneth_2006.pdf ''The Tanner Lectures on Human Values''] (PDF; 8,5&nbsp;MB), Englisch, 2005
* ''Pathologien der Vernunft. Geschichte und Gegenwart der Kritischen Theorie.'' Frankfurt a.&nbsp;M. 2007, ISBN 978-3-518-29435-2
* ''Bob Dylan. Ein Kongreß<!--sic-->'' (als Hrsg. mit Peter Kemper und Richard Klein), Frankfurt a.&nbsp;M. 2007, ISBN 978-3-518-12507-6
* hrsg. zusammen mit Beate Rössler: ''Von Person zu Person. Zur Moralität persönlicher Beziehungen.'' Suhrkamp, Frankfurt a.&nbsp;M. 2008, ISBN 978-3-518-29356-0
* ''Erneuerung der Kritik. Axel Honneth im Gespräch.'' Hrsg. von Mauro Basaure, Jan Philip Reemtsma, Rasmus Willing. Campus, Frankfurt a.&nbsp;M. 2009
* ''Das Recht der Freiheit - Grundriß<!--sic--> einer demokratischen Sittlichkeit.'' Suhrkamp, Frankfurt a.&nbsp;M. 2011, ISBN 978-3-518-58562-7.
* als Hrsg.: ''Strukturwandel der Anerkennung. Paradoxien sozialer Integration in der Gegenwart.'' Campus, Frankfurt a.&nbsp;M./New York 2013, ISBN 978-3-593-39513-5.
* ''Das Recht der Freiheit. Grundriß einer demokratischen Sittlichkeit.'' Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-29648-6.
* hrsg. zusammen mit Lisa Herzog: ''Der Wert des Marktes. Ein ökonomisch-philosophischer Diskurs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.'' Suhrkamp, Berlin, ISBN 978-3-518-29665-3.
* ''Die Idee des Sozialismus. Versuch einer Aktualisierung.'' Suhrkamp, Berlin 2015, ISBN 978-3-518-58678-5 (Erweiterte Ausgabe 2017, ISBN 978-3-518-29824-4).


;Essays
== Einzelnachweise ==
* Axel Honneth: [http://www.eurozine.com/pdf/2007-01-17-honneth-de.pdf Gerechtigkeit und kommunikative Freiheit. Überlegungen im Anschluss an Hegel] (PDF; 53&nbsp;kB)
* Axel Honneth: [http://www.crsi.mq.edu.au/news_and_events/previous_events/work_and_recognition_international_conference/work_and_recognition_audio/ ''Work and Recognition. A Redefinition''], Audio-Datei, Englisch, 2007
* Axel Honneth: Sublimierungen des Marxschen Erbes – Eine Richtigstellung aus gegebenem Anlass (Jürgen Habermas zum 80.), in: "Blätter für deutsche und internationale Politik", 6/2009, S. 53ff. [http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2009/juni/sublimierung-des-marxschen-erbes-eine-richtigstellung-aus-gegebenem-anla (Online)]
* Axel Honneth: [http://www.zeit.de/2009/40/Sloterdijk-Blasen ''Fataler Tiefsinn aus Karlsruhe. Zum neuesten Schrifttum des Peter Sloterdijk.''] In: ''Die Zeit.'' Nr. 40, 24. September 2009.


== Literatur ==
* Th. S. Hoffmann: Rezension: ''A. Honneth, Leiden an Unbestimmtheit. Eine Reaktualisierung der Hegelschen Rechtsphilosophie.'' Stuttgart 2001. In: ''FAZ.'' 9. Oktober 2001.
* Rüdiger Bubner: ''Beziehungsgeschichten. Staat und Familie: Axel Honneth interpretiert Hegels Rechtsphilosophie vor dem Hintergrund gegenwärtiger Gerechtigkeitsdebatten.'' In: ''FR.'' 10. Oktober 2001.
* Lorenz Jäger: ''Kampf um Anerkennung. Axel Honneth zum 60. Geburtstag.'' In: ''FAZ.'' 13. Juli 2009, S. 30.
* Rainer Forst u.a. (Hrsg.): ''Sozialphilosophie und Kritik.'' Suhrkamp, Frankfurt a.&nbsp;M. 2009.
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|123138647}}
* Websites von Axel Honneth an der [http://www2.uni-frankfurt.de/44526981/Honneth_Axel Universität Frankfurt] und am [http://www.ifs.uni-frankfurt.de/mitarbeiter_in/axel-honneth/ Institut für Sozialforschung]
* Jürgen Habermas: [http://www.zeit.de/2009/30/Philosoph-Honneth?page=all ''Arbeit, Liebe, Anerkennung.''] zu Honneths 60. In: ''Die Zeit.'' Nr. 30, 16. Juli 2009, S. 50.
* Interview mit Axel Honneth im Schweizer Fernsehen: [http://www.srf.ch/player/tv/sternstunde-philosophie/video/axel-honneth-der-kampf-um-anerkennung--axel-honneth-im-gespraech-mit-barbara-bleisch?id=6f890969-57a7-4a7a-b2dc-6397b55b1387 ''Der Kampf um Anerkennung.'']. 22. Januar 2012.
* Interview mit Axel Honneth im englischsprachigen ''Platypus Review'': [http://platypus1917.org/2013/09/01/on-becoming-things-an-interview-with-axel-honneth/ "On becoming things: An interview with Axel Honneth."] September 2013.
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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{{Wikipedia}}

Version vom 18. Dezember 2017, 09:34 Uhr

Adrenalin, ein Hormon aus der Gruppe der Katecholamine

Hormone (von griech. ὁρμᾶν hormān „antreiben, erregen“[1]) sind biologisch aktive Botenstoffe, die von speziellen Zellen pflanzlicher, tierischer und menschlicher Organismen abgesondert werden und spezifische regulatorische Wirkungen auf die Lebens- und Bewusstseinstätigkeit haben. Meist handelt es sich dabei um reltiv einfach gebaute, niedermolekulare chemische Verbindungen wie z. B. Adrenalin (auch Epinephrin genannt), seltener auch um Peptide (Peptidhormone bzw. Proteohormone) wie etwa Insulin.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1.  Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1965.