imported>Joachim Stiller |
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| '''Ameisensäure''' ([[lat.]] ''acidum formicum'' von ''formica'' „Ameise“; systematischer Name: '''Methansäure''') ist die einfachste [[Carbonsäure]]. Ameisensäure hat die [[Formel]] <big>HCOOH</big> und ist eine ätzende, in [[Wasser]] leicht lösliche farblose [[Flüssigkeit]] mit einem Siedepunkt von 101 °C (Zersetzung)<ref name="GESTIS">{{GESTIS|ZVG=11490|CAS=64-18-6|Datum=6. Januar 2008}}.</ref>. Ihre [[Salz]]e und [[Ester]] werden als '''Formiate''' bzw. systematisch auch als ''Methanoate'' bezeichnet. Ameisensäure entsteht u.a. durch Abspaltung von [[Kohlendioxid]] aus [[Oxalsäure]] in Gegenwart von [[Wikipedia:Glycerin|Glycerin]] ( <math>\mathrm{HOOC{-}COOH \longrightarrow HCOOH + CO_2}</math> ). Auf die Bedeutung dieses Prozesses hat [[Rudolf Steiner]] öfters hingewiesen. | | Die '''Wurzel''' (von [[Althochdeutsch|ahd.]] ''{{lang|goh|wurzala}}'' „das Gewundene“) ist ein meist im Boden befindlicher Teil der [[Pflanzen]] und bildet, neben [[Sprossachse]] und [[Blatt]], eines der drei Grundorgane der [[Gefäßpflanze]]n. |
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| {{GZ|Nehmen Sie einen einfachen Versuch, der heute ja von dem Chemiker
| | [[Kategorie:Botanik]] [[Kategorie:Pflanze]] |
| immer gemacht werden kann. Man nehme eine Retorte - ich will
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| es ganz schematisch erklären -, gebe in die Retorte Oxalsäure hinein,
| |
| die man aus dem Klee bekommen kann, und vermische diese Oxal-
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| [[Datei:GA232_194.gif|center|300px|Tafel 22 aus GA 232, S 194]]
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| säure zu gleichen Teilen mit Glyzerin. Dann erhitze man diese Mischung
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| von Glyzerin und Oxalsäure, und man bekommt - wie gesagt,
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| ich zeichne schematisch - die hier weggehende Kohlensäure. Die Kohlensäure
| |
| geht weg, und was hier übrig bleibt, das ist Ameisensäure.
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| Die Oxalsäure verwandelt sich sozusagen unter Verlust der Kohlensäure
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| in Ameisensäure.|232|193f}}
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| Im [[mensch]]lichen [[Organismus]] dient die Ameisensäure bzw. der '''Ameisensäure-Prozess''' der [[Ich-Organisation]], um die sich durch den [[Astralleib]] zum Leblosen entwickelnden Substanzen, die für die [[Bewusstsein]]sbildung nötig sind, wieder aufzulösen. Die Ameisensäure bildet die Grundlage für [[Seele]] und [[Geist]] - und das nicht nur für den [[Mensch]]en, sondern auch für die ganze [[Erde (Planet)|Erde]].
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| {{GZ|Im menschlichen Organismus entsteht auch die Ameisensäure.
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| Da aber hat sie ihre Bedeutung. Sie dient der Ich-Organisation. Durch den astralischen Leib werden aus der
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| organischen Substanz Teile ausgesondert, die dahin zielen,
| |
| leblos zu werden. Die Ich-Organisation braucht diesen
| |
| Übergang der organischen Substanz in den leblosen Zustand.
| |
| Aber sie braucht eben den Vorgang des Überganges;
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| nicht, was dann durch den Übergang entsteht. Ist nun das
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| nach dem Leblosen hin sich Entwickelnde gebildet, so wird
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| es im Innern des Organismus zur Last. Es muß entweder unmittelbar
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| abgesondert werden, oder aufgelöst, um mittelbar
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| hinwegzukommen.
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| Geschieht nun für etwas, das aufgelöst werden sollte,
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| diese Auflösung nicht, so häuft es sich im Organismus an
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| und kann die Grundlage für gichtische oder rheumatische
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| Zustände bilden. Da tritt nun im menschlichen Organismus
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| auflösend die sich bildende Ameisensäure ein. Wird
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| sie in der notwendigen Menge erzeugt, so enfernt der Organismus
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| die zum Leblosen zielenden Produkte in richtiger
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| Art. Ist die Erzeugungskraft zu schwach, so entstehen
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| die gichtischen oder rheumatischen Zustände. Führt
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| man sie dem Organismus von außen zu, so unterstützt
| |
| man ihn, indem man ihm gibt, was er nicht selbst erzeugen
| |
| kann.|27|90f}}
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| {{GZ|Würde der Mensch niemals Oxalsäure entwickeln
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| in seinem Verdauungstrakt, so würde er überhaupt nicht leben können,
| |
| daß heißt, sein Ätherleib hätte gar keine Grundlage in seinem Organismus.
| |
| Würde der Mensch aber nicht die Oxalsäure in Ameisensäure
| |
| verwandeln, so hätte sein astralischer Leib keine Grundlage in
| |
| seinem Organismus. Der Mensch braucht für seinen Ätherleib Oxalsäure,
| |
| für seinen astralischen Leib Ameisensäure. Und er braucht nicht
| |
| etwa diese Substanzen, sondern er braucht die Arbeit, die Tätigkeit im
| |
| Innern, welche darinnen besteht, daß der Oxalsäure-Prozeß stattfindet,
| |
| daß der Ameisensäure-Prozeß stattfindet. Das ist natürlich etwas,
| |
| was die heutige Physiologie erst gewinnen muß, sie kann heute noch
| |
| nicht so sprechen, denn sie spricht von dem, was im Menschen vorgeht,
| |
| als wenn es äußerliche Prozesse wären.|232|195}}
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| {{GZ|Betrachten wir zuerst den
| |
| Menschen. Nehmen wir an, er ist ein junges Kind. Er verwandelt, wenn
| |
| er ein junges Kind ist, mit Leichtigkeit die im Unterleib befindliche
| |
| Kleesäure in Ameisensäure. Die Organe kriegen genug an Ameisensäure.
| |
| Die menschliche Seele entwickelt sich im Kinde. Wir haben also die
| |
| Ameisensäure als die Grundlage für Seele und Geist. Und wenn der
| |
| Mensch alt wird und nicht mehr genügend Ameisensäure entwickeln
| |
| kann, gehen die Seele und der Geist fort. Die Ameisensäure also, die
| |
| zieht Seele und Geist heran; sonst geht der Geist fort. Es ist sehr interessant.
| |
| | |
| Wenn Sie zum Beispiel einen Menschen, der sehr viel innere Eiterprozesse
| |
| hat, richtig beobachten, so können Sie finden, daß ihm die
| |
| Ameisensäure hilft, diese Eiterprozesse zu überwinden. Dann tritt das
| |
| rechte Verhältnis ein zwischen dem Astralleib und seinem Körper, was
| |
| durch die Eiterprozesse verhindert war. So daß immer die Ameisensäure
| |
| gebraucht wird gerade in der richtigen Weise als die Grundlage für Seele
| |
| und Geist. Wenn der Körper eben zuwenig Ameisensäure hat, vermodert
| |
| er und kann die Seele nicht mehr haben; der Körper wird alt, die
| |
| Seele muß fort.
| |
| | |
| Nun haben wir auf der einen Seite hier den Menschen, auf der anderen
| |
| Seite die Natur. In der Natur wird auch fortwährend aus Kleesäure
| |
| Ameisensäure gebildet, so daß die Erde immerfort die Möglichkeit hat,
| |
| umgeben zu sein nicht nur von Sauerstoff und Stickstoff, sondern auch
| |
| von Ameisensäure (es wird gezeichnet).
| |
| | |
| Diese Ameisensäure, die macht nun, daß die Erde überhaupt nicht,
| |
| ich möchte sagen, jedes Jahr abstirbt, sondern weiter jedes Jahr sich
| |
| beleben kann da oben. Dasjenige, was unter der Erde ist, das sehnt sich
| |
| als Same nach der Ameisensäure, die da oben ist. Und in dem besteht das
| |
| Wiederaufleben. Jedesmal im Winter ist es so, daß der Geist der Erde
| |
| selber eigentlich bestrebt ist, wegzugehen. Und im Frühling ist es so, daß
| |
| der Geist der Erde sich wiederum belebt. Der Geist der Erde macht die
| |
| Erde erstarren im Winter; im Frühling belebt er sie wieder. Das macht,
| |
| weil dasjenige, was als Same unter der Erde wartet, an die Ameisensäure
| |
| herankommt, die erzeugt worden ist im letzten Jahr durch den Verkehr
| |
| der Insektenwelt mit der Pflanzenwelt. Und jetzt kommen die Samen
| |
| nicht nur herauf in Sauerstoff, in Stickstoff und in Kohlenstoff, sondern
| |
| jetzt kommen die Pflanzen herauf in Ameisensäure. Und diese Ameisensäure,
| |
| die regt sie an, selber wiederum Kleesäure zu entwickeln, wodurch die Ameisensäure im nächsten Jahr da sein kann. Geradeso aber
| |
| wie die Ameisensäure im Menschen die Grundlage sein kann für Seele
| |
| und Geist, so ist die Ameisensäure, die im Weltenall ausgebreitet ist, die
| |
| Grundlage für das Geistige und Seelische der Erde. So daß wir also sagen
| |
| können: Auch bei der Erde ist die Ameisensäure die Grundlage für Erdseele und Erdgeist.|351|256ff}}
| |
| | |
| {{GZ|Sie wissen, daß man aus Ameisen Ameisensäure gewinnt. Man
| |
| redet heute so, wie man als Chemiker reden kann, auch als der pharmazeutische
| |
| Chemiker meinetwegen, über Ameisensäure, aber man weiß
| |
| folgendes nicht. Man weiß nicht, daß zum Beispiel ein Wald, in dem gar
| |
| keine Ameisen ihre Arbeit verrichten, durch dasjenige, was in den
| |
| Wurzelstöcken und so weiter, was überhaupt vermodert, eine furchtbare
| |
| Schädigung bedeutet. Es bedeutet eine furchtbare Schädigung der
| |
| Erdenentwickelung. Die Erde geht sozusagen an ihren vermodernden
| |
| organischen Überbleibseln zugrunde. Aber stellen Sie sich vor - es ist
| |
| dies zunächst einleitungsweise, grob gesprochen -, Holz, aus dem die
| |
| Vegetation heraus ist, das sozusagen in eine Art von mineralischem Zustand
| |
| übergegangen ist, verpulvert, vermodert. Dadurch, daß die Ameisen
| |
| ihr Wesen treiben, ist immer in außerordentlich hoher Potenzierung
| |
| Ameisensäure im Boden und in der Luft im Bereiche des Waldes. Diese
| |
| Ameisensäure, die durchdringt das Vermodernde, und aus dem, was aus
| |
| dem Zusammenhang der Tätigkeit der Ameisensäure und des Vermodernden
| |
| entsteht, wird die Fortentwickelung wieder gerettet, so daß der
| |
| Staub nicht verfliegt in das Weltenall, sondern abgeben kann Material
| |
| für die Fortentwickelung der Erde, so daß also solche Stoffe, die scheinbar
| |
| nur Absonderungsstoffe von Insekten oder andern Tieren sind,
| |
| wenn man ihre Funktionen nur richtig erkennt, tatsächlich die Retter
| |
| der Fortentwickelung des Irdischen sind.
| |
| | |
| Sehen Sie, Substanzen einfach so zu untersuchen, wie heute der
| |
| Chemiker untersucht, führt nie dazu, die Weltenaufgaben der Substanzen
| |
| zu erkennen. Aber ohne die Weltenaufgaben der Substanzen zu
| |
| erkennen, ist es unmöglich, die Aufgaben der Substanzen, die dem
| |
| menschlichen Inneren zugeführt werden, zu erkennen. Das, was ganz
| |
| unvermerkt mit der Ameisensäure draußen in der Natur vorgeht, geht
| |
| fortwährend in der menschlichen Organisation mit der Ameisensäure
| |
| vor. So konnte ich schon in einem andern Vortrage betonen, der
| |
| menschliche Organismus ist darauf angewiesen, ein bestimmtes Quantum
| |
| von Ameisensäure immer in sich zu haben, da die Ameisensäure
| |
| die sonst dem Altersprozeß verfallenden menschlichen Stofflichkeiten
| |
| wieder herstellt. Es kann sich nun darum handeln, in bestimmten Fällen
| |
| zu konstatieren, daß der Mensch zu wenig Ameisensäure in seinem Organismus
| |
| hat. Was man wissen muß, ist, daß die verschiedenen Organe
| |
| verschiedene Quantitäten von Ameisensäure in sich haben. Nun handelt
| |
| es sich darum, herauszubekommen, daß der Mensch in einem Organ
| |
| zu wenig Ameisensäure hat. Dann handelt es sich darum, diese
| |
| Ameisensäure dem Organismus zuzuführen. Man wird Fälle finden, in
| |
| denen man Ameisensäure zuführt, wo sie nichts hilft, andere Fälle, wo
| |
| sie sehr viel hilft. Es gibt den Fall, daß der Organismus sich direkt wehrt
| |
| gegen die direkte Zuführung von Ameisensäure, daß der Organismus
| |
| aber sehr geneigt ist, wenn sein Kleesäuregehalt erhöht wird, aus der
| |
| Kleesäure selber Ameisensäure zu bereiten. In den Fällen, wo man mit
| |
| Ameisensäure nicht zurecht kommt, ist es oftmals nötig, eine Oxalsäurekur
| |
| anzustellen, weil aus der Oxalsäure im menschlichen Organismus
| |
| Ameisensäure wird.|316|22f}}
| |
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| Die Ich-Tätigkeit wirkt am stärksten auf den [[Physischer Leib|physischen Leib]] ein, weniger auf den [[Ätherleib]]. Dadurch entsteht eine Art von [[Phantom]], das sich wie ein feines Gerüst im physischen Leib ausdehnt, gegen das sich aber der menschliche [[Organismus]] wehrt, weil es bis zu einem gewissen Grad ein Fremdkörper ist. Durch den Abwehrprozess können [[Entzündung]]en entstehen, denen man durch Ameisensäure in höchster Verdünnung, etwa durch äußere Bäder, beikommen kann. Wirksam ist diese Behandlung allerdings nur dann, wenn zugleich eine Neigung zur Fettleibigkeit festgestellt werden kann.
| |
| | |
| {{GZ|Das Ich - wenn wir
| |
| davon ausgehen, gewissermaßen beim anderen Menschen beginnen
| |
| —, es arbeitet am Menschen, und so wie der Mensch in der
| |
| gegenwärtigen Entwickelungsperiode ist, arbeitet dieses Ich vor
| |
| allen Dingen am physischen Leib des Menschen. Es hat in der
| |
| heutigen Menschheit verhältnismäßig noch wenig Fähigkeit, schon
| |
| den Ätherleib zu beherrschen. Der Ätherleib wird verhältnismäßig
| |
| noch stark dumpf und unbewußt von dem Ich beherrscht in der
| |
| Kindheit. Später hört dieses Beherrschen auf. Nur bei denjenigen
| |
| Personen, die sich für das spätere Leben eine starke Phantasie zurückbehalten,
| |
| ist auch ein sehr starker Einfluß des Ich auf den
| |
| Ätherleib vorhanden. Aber es ist im allgemeinen bei den Menschen,
| |
| die verständig und trocken intellektualistisch werden, ein
| |
| starker Einfluß des Ich auf den physischen Leib vorhanden und ein
| |
| schwacher auf den Ätherleib.
| |
| | |
| Wenn Sie sich dieses einfach ordentlich vorstellen, was ich hier
| |
| als Einfluß auf den physischen Leib bezeichne, so werden Sie doch
| |
| nicht mehr sehr weit davon entfernt sein, sich auch vorstellen zu
| |
| können, daß am Ganzen der physischen Organisation dieses Ich
| |
| arbeitet, eine Art Gerüste ausdehnt. Es ist wirklich unserem physischen
| |
| Leib etwas eingegliedert wie ein feines Gerüste. Dieses feine
| |
| Gerüste, welches dem physischen Leib eingegliedert ist, das wie
| |
| eine Art Phantom des Menschen angesehen werden kann, ist fortwährend
| |
| im Menschen da. Der Mensch trägt ein ihm einfach durch
| |
| seine Ich-Organisation eingeprägtes Gerüste mit sich herum, ein
| |
| sehr feines Gerüste, welches allerdings aus den Kräften des Ätherleibes
| |
| heraus dem physischen Leibe einorganisiert ist. Aber der
| |
| Mensch verliert eben im Laufe seines Lebens allmählich die Kraft,
| |
| das bewußt einzugliedern, und so halbbewußt, träumerisch, bleibt
| |
| es eben beim phantasievollen Schaffen noch vorhanden.
| |
| | |
| Nun werden Sie leicht einsehen können, daß dieses Gerüste, das
| |
| das Ich da in den menschlichen Organismus hineinzimmert, eigentlich
| |
| in einem gewissen Grade ein Fremdkörper ist. Es ist in gewissem
| |
| Grade ein Fremdkörper. Der menschliche Organismus hat auch
| |
| fortwährend die Tendenz, gegen dieses Gerüste sich zu wehren.
| |
| Und er bestrebt sich namentlich jede Nacht beim Schlafen, dieses
| |
| Gerüste zu ruinieren. Nun, wenn wir auch im gewöhnlichen Leben
| |
| wenig von diesem Gerüste wahrnehmen, so darf doch nicht vergessen
| |
| werden, daß dieses Gerüste fortwährend die Tendenz hat,
| |
| im Organismus gewissermaßen zu zerfallen, sich zu zersplittern
| |
| und daß es dadurch fortdauernd die geheimnisvolle Ursache von
| |
| Entzündungen im Organismus wird.
| |
| | |
| Das ist sehr wichtig, daß man ins Auge faßt, daß das Ich wirklich
| |
| eine Art Phantom dem menschlichen Organismus ein-erschafft,
| |
| gegen das sich der menschliche Organismus wie gegen einen Fremdkörper
| |
| wehrt, und daß dieser Fremdkörper auch wirklich fortdauernd
| |
| die Tendenz hat, sich in der physischen Organisation des
| |
| Menschen zu zersplittern, gewissermaßen zu zerfallen, stets aus
| |
| der menschlichen Organisation heraus zu zerfallen. Nun bekommen
| |
| Sie ein gewissermaßen urteilsmäßiges Anschauen über dieses
| |
| Gerüste bei einem Menschen, wenn Sie einfach psycho-physiologisch
| |
| die menschliche Augenorganisation studieren. Denn alles
| |
| dasjenige, was zwischen Auge und Außenwelt, beziehungsweise
| |
| durch das Auge zwischen Seele und Außenwelt spielt, das stellt
| |
| diese Aufrichtung eines Gerüstes, ich möchte sagen, in Reinkultur
| |
| dar, und zwar so, daß zwischen beiden, zwischen dem eigentlichen
| |
| Ich-Gerüste und dem, was durch die Wechselwirkung des Auges
| |
| mit der Umwelt entsteht, eine Beziehung herrscht, die ich vielfach
| |
| studiert habe, gerade bei blinden oder erblindeten Menschen. Da
| |
| kann man sehr gut die gegenseitige Beziehung vergleichen des für
| |
| die meisten Menschen normalen Phantoms, das einfach durch das
| |
| Sehen in den Organismus hinein eingeschlossen wird, und jenem
| |
| Phantom, das die eigentliche Folge der Ich-Tätigkeit im Organismus
| |
| ist.
| |
| | |
| Wenn ich graphisch ausdrücken will dasjenige, was da vorliegt,
| |
| so könnte ich sagen: Durch das Sehen, durch den Sehvorgang wird
| |
| dem Organismus ein Phantom eingegliedert, ein Gerüste, das sich
| |
| so verhält, daß das andere Gerüste, das durch den eigentlichen
| |
| Ich-Vorgang eingegliedert wird, ein wenig tiefer liegt, einfach mehr
| |
| nach innen liegt (siehe Zeichnung Seite 267, weiß und gelb). Dasjenige,
| |
| was mehr nach innen liegt, das ist so, daß es eine deutliche
| |
| Andeutung von physischen Kräften aufweist. Es ist eben ein fast
| |
| physisches Phantom, was da durch das Ich einorganisiert wird, ein
| |
| wirkliches Gerüste; das aber, was durch das Auge selbst vermittelt
| |
| wird, das ist noch Äther. Und da ist es interessant, zu sehen, wie
| |
| bei Kurzsichtigen diese beiden aneinanderrücken, wie das Weiße,
| |
| was ich hier gezeichnet habe, sich dem anderen, dem Gelben nähert,
| |
| wie bei Weitsichtigen das Weiße nach außen rückt, dieses weiße
| |
| Gerüste. Kurz, wenn Sie die Augenorganisation eines Menschen
| |
| studieren, so werden Sie zu einem urteilsgemäßen Erfassen des
| |
| Ätherleibes kommen können, des Ätherleibes, der dann so ähnlich
| |
| ist dem, was ich jetzt als ein Gerüste bezeichnet habe. Sie können
| |
| sich durch nichts mehr erziehen, etwas vom Ätherleib eines Menschen
| |
| zu erhaschen, als dadurch, daß Sie achtgeben auf die Augenorganisation
| |
| eines Menschen. Das andere richtet sich in Ihnen
| |
| schon selbst ein. Wenn Sie sich eine Gewohnheit dafür aneignen,
| |
| darauf achtzugeben, ob ein Mensch nahe oder weit guckt, und das
| |
| auf sich wirken lassen, dann erzieht eine solche Gewohnheit in
| |
| Ihnen die Empfänglichkeit für das Wahrnehmen des Ätherleibes.
| |
| Kommen Sie dann der Sache noch meditativ zu Hilfe, meditieren
| |
| Sie dazu, so wird es Ihnen nicht mehr so schwer werden, von dem
| |
| hingebungsvollen Betrachten dessen, was im Menschen durch die
| |
| Augenorganisation hervorgerufen wird, zu einer Betrachtung des
| |
| Ätherleibes aufzurücken.
| |
| | |
| Nun werden Sie sich dann von folgendem überzeugen. Dieser
| |
| Prozeß, der zusammenhängt mit der Augenorganisation, der ist im
| |
| | |
| [[Datei:GA312_267.gif|center|250px|Tafel 20 aus GA 312, S 267]]
| |
| | |
| Menschen immer vorhanden, und er ist etwas Normales für etwas,
| |
| was abnorm auftreten kann. Er ist normal eben im gewöhnlichen
| |
| Leben, und es tritt etwas ihm Ähnliches bei allen Entzündungen
| |
| auf, bei allen entzündlichen Zuständen. So daß Sie wirklich davon
| |
| sprechen können, daß das zu starke Entstehen dieses Gerüstes, das
| |
| im physischen Leibe ähnlich ist dem Ätherleibe, zu Entzündungen
| |
| den Anlaß gibt und zu all dem, was auch in der Folge von entzündlichen
| |
| Zuständen auftritt. Sie können sich helfen, das, was da
| |
| als Überzeugung in Ihnen aufdämmert, etwas zu verschärfen, indem
| |
| Sie die aus dem Tierreich stammende Ameisensäure nehmen
| |
| und versuchen, sie äußerlich anzuwenden. Sie werden diese Anwendung
| |
| am besten studieren können, wenn Sie folgendes machen.
| |
| Versuchen Sie die Ameisensäure in höchster Verdünnung zu haben,
| |
| ich will also sagen, versuchen Sie die Ameisensäure in höchster
| |
| Verdünnung durch Bäder an den Menschen heranzubringen. Wenn
| |
| Sie das tun, die Ameisensäure in höchster Verdünnung durch Bäder
| |
| an den Menschen heranbringen, so stehen Sie vor einer Konsolidierung
| |
| dieses Gelben hier (siehe Zeichnung Seite 267), vor einer Konsolidierung
| |
| dieses Gerüstes. Sie kommen also zu der Konsolidierung
| |
| dieses Gerüstes, aber so, daß Sie an dieses Gerüste durch die
| |
| so verwendete Ameisensäure das Ich heranbändigen, so daß dieses
| |
| Gerüste von dem Ich durchdrungen ist. Dadurch kommen Sie,
| |
| wenn der Mensch zu Entzündungen neigt, den Entzündungen bei,
| |
| denn zum entzündlichen Zerfall hat dieses Gerüste nur dann die
| |
| Neigung, wenn es nicht von dem Ich ordentlich durchdrungen ist,
| |
| nicht ordentlich herangebändigt ist, denn das Ich und dieses Gerüste
| |
| gehören zusammen. Man kann sie zusammenbringen durch
| |
| die eben charakterisierte Anwendung der Ameisensäure durch das
| |
| Bad, aber in sehr verdünntem Zustande, weil da die Kräfte der
| |
| Ameisensäure erst recht in Anwendung gebracht werden.
| |
| | |
| Nun müssen Sie ein wenig Symptomatologie treiben, wenn Sie
| |
| sich auf solche Dinge einlassen. Sie müssen nämlich beobachten,
| |
| ob Sie es zu tun haben mit Entzündungszuständen, die zu gleicher
| |
| Zeit bei zur Fettleibigkeit neigenden Menschen auftreten. Denn
| |
| nur dann, wenn die beiden Symptomenkomplexe vorliegen, auf
| |
| der einen Seite die Neigung zur Entzündlichkeit, auf der anderen
| |
| Seite zur Fettleibigkeit, was auf einen gewissen Symptomenkomplex
| |
| zurückweist, werden Sie durch die äußere Behandlung, also durch
| |
| die eben charakterisierte Behandlung mit tierischer Ameisensäure,
| |
| wirklich etwas Gutes erreichen können.|312|264ff}}
| |
| | |
| == Siehe auch ==
| |
| | |
| * {{WikipediaDE|Ameisensäure}}
| |
| | |
| ==Literatur==
| |
| * [[Rudolf Steiner]]/[[Ita Wegman]]: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9 {{Schriften|027}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen'', [[GA 351]] (1999), ISBN 3-7274-3510-0 {{Vorträge|351}}
| |
| | |
| {{GA}}
| |
| | |
| == einzelnachweise ==
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| <references/>
| |
| | |
| [[Kategorie:Organische Säure]] [[Kategorie:Medizin]] | |