Johannesbau und Dreizack: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Johannesbau Muenchen Grundriss.jpg|thumb|240px|Grundriss des geplanten Johannesbaus in [[Wikipedia:München|München]].]]
[[Datei:Statue of lord shiva.jpg|mini|Der indische Gott [[Shiva]] mit Dreizack (''trishula''), [[Wikipedia:Nepal]] (20. Jh.)]]
[[Bild:Johannesbau_Muenchen1.jpg|thumb|240px|Modell des [[Johannesbau]]s, der in [[Wikipedia:München|München]] errichtet werden sollte.]]
[[Bild:Goetheanum1_Grundriss.gif|thumb|240px|Grundriss des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]].]]
Der '''Johannesbau''', der in [[Wikipedia:München|München]] an der Ungererstraße in Schwabing errichtet werden sollte, war vor allem als Veranstaltungsstätte für die [[Mysteriendramen]] [[Rudolf Steiner]]s und für [[Eurythmie]]aufführungen geplant. Der Name des Baus leitet sich von [[Johannes Thomasius]], dem Protagonisten der Mysteriendramen Steiners, ab. Der Johannesbau sollte bereits, wie später das [[Goetheanum]], als Doppelkugelbau ausgeführt werden, nach einer Idee, die Steiner erstmals schon 1908 gefasst hatte. Durch den Widerstand der Münchner Behörden konnte der geplante Bau allerdings nicht errichtet werden.


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Der '''Dreizack''' ist eine seit dem [[Altertum]] bekannte Kriegs- und Jagdwaffe, die aus einer gabelförmigen [[metall]]enen Spitze mit drei Schneiden besteht, die auf einem zumeist hölzernen Stab befestigt ist. In der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ist der laut [[Goethe]]s [[Faust II]] von den [[Telchinen]] geschmiedete Dreizack das markante [[Symbol]] des [[Meeresgott]]es [[Poseidon]]. Als '''Trishula''' oder '''Trishul''' ([[Sanskrit]] und [[Wikipedia:Hindi|Hindi]]: त्रिशूल, ''triśūla''  „Dreispeer, Dreizack“) ist er in der [[Wikipedia:Indische Mythologie|indischen Mythologie]] ein Attrubut [[Shiva]]s. Nach älteren [[Veden|vedischen]] Schriften sei er wie der Sonnenwagen [[Surya]]s und die Wurfscheibe („[[Chakra]]“) [[Vishnu]]s aus Strahlen der [[Sonne]] geformt worden.  
"Denn der Bau sollte umgeben sein von einer Anzahl von Häusern, die bewohnt worden wären von
Freunden, welche die Möglichkeit gehabt hätten, sich dort anzusiedeln. Diese Häuser
hätten den Bau umrahmt, der möglichst unansehnlich hätte aussehen können,
weil man ihn unter den Häusern nicht gesehen hätte. So war der ganze Bau als Innenarchitektur
gedacht... Aber wir haben, nachdem wir uns verschiedene Mühe gegeben
haben, die Sache so herzustellen auf dem Platz, der auch in München schon
erworben war, den Widerstand der Münchner
Künstlerschaft zunächst gefunden und zwar in einer solchen Weise, daß man erfahren
konnte: den Leuten ist es nicht recht, was wir da nach München hineinsetzen
wollen; aber was sie selbst wollen, sagten sie nicht. Daher hätte man immer neue
Veränderungen vornehmen können, und es hätte so jahrzehntelang fortgehen können.
Da sahen wir uns denn veranlaßt, eines Tages von der Idee, die Sache in München
zu realisieren, abzusehen und einen Baugrund in Dornach bei Basel zu benutzen.
Dadurch wurde auf einem Hügel der Bau in Angriff genommen. Damit fielen
die umlagernden Häuser fort, der Bau mußte von allen Seiten sichtbar sein." {{Lit|GA 181, 3.7.1918}}
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Nachdem Steiner das Baugelände in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] in der [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]] geschenkt worden war, wurde statt dessen dort das [[Erstes Goetheanum|erste Goetheanum]] errichtet, wozu die ursprünglichen Baupläne des Johannesbaus entsprechend modifiziert wurden. Nun gab es auch die Möglichkeit, zwei Seitenbauten hinzuzufügen, die den Bau zur Kreuzform erweiterten.
Man mag im Dreizack wohl auch ein Symbol der [[mensch]]lichen [[Ich-Kraft]] sehen, die sich der [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s bedient, um in der Welt tätig zu werden.


[[Bild:Johannesbau_Muenchen.jpg|Modell des geplanten Johannesbaus in [[Wikipedia:München|München]].]]
== Siehe auch ==


== Der Münchner Johannesbauverein ==
* {{WikipediaDE|Dreizack}}
[[Bild:Goetheanum1.jpg|thumb|240px|[[Erstes Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]].]]
* {{WikipediaDE|Trishula}}
Zur Planung und Ausführung des Johannesbaus wurde 1911 der Münchner [[Johannesbauverein]] gegründet, der 1913, nachdem das Bauvorhaben in München aufgegeben werden musste, mit dem in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] zur Errichtung des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] gegründeten ''zweiten'' Johannesbauverein verschmolzen wurde.


== Literatur ==
[[Kategorie:Waffe]] [[Kategorie:Symbol]]
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991)
 
{{GA}}
 
 
[[Kategorie:Baukunst]] [[Kategorie:Architektur]]

Version vom 18. August 2018, 09:15 Uhr

Der indische Gott Shiva mit Dreizack (trishula), Wikipedia:Nepal (20. Jh.)

Der Dreizack ist eine seit dem Altertum bekannte Kriegs- und Jagdwaffe, die aus einer gabelförmigen metallenen Spitze mit drei Schneiden besteht, die auf einem zumeist hölzernen Stab befestigt ist. In der griechischen Mythologie ist der laut Goethes Faust II von den Telchinen geschmiedete Dreizack das markante Symbol des Meeresgottes Poseidon. Als Trishula oder Trishul (Sanskrit und Hindi: त्रिशूल, triśūla „Dreispeer, Dreizack“) ist er in der indischen Mythologie ein Attrubut Shivas. Nach älteren vedischen Schriften sei er wie der Sonnenwagen Suryas und die Wurfscheibe („Chakra“) Vishnus aus Strahlen der Sonne geformt worden.

Man mag im Dreizack wohl auch ein Symbol der menschlichen Ich-Kraft sehen, die sich der Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens bedient, um in der Welt tätig zu werden.

Siehe auch