imported>Odyssee |
imported>Joachim Stiller |
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| '''Aggregatzustände''' sind [[Phänomenologie|phänomenologisch]] deutlich unterscheidbare, von [[Wikipedia:Druck (Physik)|Druck]] und [[Wikipedia:Temperatur|Temperatur]] abhängige [[physik]]alische Zustandsformen der [[Materie]]. Es gibt die drei klassischen Aggregatzustände '''fest''', '''flüssig''' und '''gasförmig''' und darüber hinaus weitere nichtklassiche Zustandsformen, insbesondere das [[Wikipedia:Plasma (Physik)|Plasma]], das oft als vierter Aggregatzustand gezählt wird. Bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften korrespondieren diese vier Aggregatzustände mit den klassischen [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elementen]] [[Erde (Element)|Erde]], [[Wasser]], [[Luft]] und [[Feuer]]. Zu Beginn der [[Erdentwicklung]] hat es sie allerdings in der heutigen Form noch nicht gegeben - und noch weniger auf den früheren [[Weltentwicklungsstufen]], die unserer [[Erde (Planet)|Erde]] vorangegangen sind.
| | [[Kategorie:Japanische Philosophie|!]] |
| | | [[Kategorie:Philosophiegeschichte]] |
| == Physikalische Grundlagen ==
| | [[Kategorie:Philosophie nach Richtung]] |
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| * '''Feststoffe''' ('''Festkörper''') bewahren selbsttätig ihre [[Form]] und ihr [[Wikipedia:Volumen|Volumen]] und ändern diese in der Regel auch bei [[Kraft]]einwirkung nicht oder nur wenig. Das gilt insbesondere für [[Nichtmetalle|nichtmetallische]] [[kristall]]ine Feststoffe. Je starrer ein Feststoff ist, desto [[Wikipedia:Sprödigkeit|spröder]] ist er. Aber auch reale Kristalle sind niemals völlig starre Körper. [[Metalle]] zeigen hingegen eine gute [[Wikipedia:Plastizität (Physik)|plastische Verformbarkeit]] ([[Wikipedia:Duktilität|Duktilität]]). Daneben gibt es auch [[Wikipedia:Amorphes Material|amorphe]] Feststoffe, die sehr spröde (z.B. [[Gläser]]) oder auch gut plastisch verformbar sind, wie z.B. viele [[Wikipedia:Polymer|Polymer]]e.
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| * '''Flüssigkeiten''' behalten ihr Volumen auch bei hoher Krafteinwirkung bei, ihre Form ist aber fließend unbeständig und passt sich dem umgebenden [[Raum]] an. Ohne Gefäß gehen nicht [[Wikipedia:Benetzung|benetzende]] Flüssigkeit wie etwa [[Quecksilber]] in die [[Wikipedia:Tropfen|Tropfen]]gestalt über, die im Idealfall, bei Abwesenheit äußerer Kräfte wie etwa der [[Gravitation|Schwerkraft]], [[Wikipedia:kugel|kugel]]förmig ist.
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| * '''Gase''' haben keine eigenständige Form und verteilen sich gleichmäßig über den ihnen zur Verfügung stehenden Raum.
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| * '''Plasma''' ({{ELSalt|πλάσμα}} ''plásma'' „Gebilde“) ist ein teilweise oder vollständig [[Wikipedia:Ionisation|ionisiertes]] und darum [[elektrisch]] leitfähiges und oft auch leuchtendes Gas, wie es in allen [[Wikipedia:Flamme|Flamme]]n, aber auch bei [[Blitz]]schägen, [[Wikipedia:Polarlicht|Polarlicht]]ern und in der [[Sonne]] gefunden werden kann. Materie im Plasmazustand hat vielfach bereits einen [[strahlung]]sartigen Charakter.
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| Der feste und flüssige Aggregatzustand werden zusammenfassend auch als [[Wikipedia:kondensierte Materie|kondensierte Materie]] bezeichnet. Die sog. [[Wikipedia:Weiche Materie|weiche kondensierte Materie]] lässt sich nicht eindeutig dem festen oder flüssigen Zustand zuordnen. Dazu zählen u.a. [[Wikipedia:Flüssigkristall|Flüssigkristall]]e, [[Gel]]e, [[Wikipedia:kolloid|kolloid]]ale [[Wikipedia:Suspension (Chemie)|Suspensionen]] wie beispielsweise [[Blut]], [[Wikipedia:Elastomer|Elastomer]]e, [[Wikipedia:Polymerschmelze|Polymerschmelze]]n, [[Wikipedia:Polymerlösung|Polymerlösung]]en und [[Wikipedia:Polyelektrolyte|Polyelektrolyte]], zu denen auch viele [[Wikipedia:Biopolymer|Biopolymer]]e wie etwa die [[Wikipedia:Desoxyribonukleinsäure|DNA]] gehören, und auch [[Wikipedia:Tensid|Tensid]]e. Viele dieser [[Substanz]]en zeigen [[Wikipedia:Nichtlinearität|nichtlineare]] Materialeigenschaften und neigen zur Bildung komplexer dynamischer [[Struktur]]en durch [[Selbstorganisation]] - ein Zeichen dafür, dass sie gestaltende [[Äther]]kräfte weit besser aufnehmen können als Stoffe, die in den klassischen Aggregatzuständen vorliegen.
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| == Geisteswissenschaftliche Hintergründe ==
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| Aus einer [[Goetheanismus|goetheanistischen]] Betrachtung, die sich unbelastet von [[Theorie]]n an der [[Anschauung]] orientiert, erkennt man ein wesentliches [[Urphänomen]], das mit den wechselnden Aggregatzuständen verbunden ist. Der Gaszustand drängt nach einer Vermischung und Vereinheitlichung aller irdischen Substanzen, während der feste Zustand zur [[Individualisierung]] drängt, z.B. in Form einzelner [[Kristall]]e. Flüssigkeiten halten die Mitte zwischen diesen beiden Polen.
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Wir müssen
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| es vermeiden, abzusehen von dem Anschaulichen, wir müssen durchaus
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| den Versuch machen, im Anschaulichen, das heißt, in dem mit der Anschauung
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| Konstatierbaren zu verbleiben. Daher werden wir uns immer
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| streng an das Anschauliche halten und versuchen, aus dem Anschaulichen
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| heraus eine Erklärung für die Erscheinungen zu finden. Und
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| besonders solche Dinge, die einfach in der Anschauung sich ergeben,
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| wie die Ausdehnung und eine solche Unregelmäßigkeit in der Ausdehnung,
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| wie sie uns beim Wasser, also bei einer Flüssigkeit entgegentritt,
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| solche tatsächlichen Dinge wollen wir uns vor Augen stellen und
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| innerhalb der Tatsachenwelt verbleiben. Das ist auf dem physikalischen
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| Gebiet wirklicher Goetheanismus.
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| Halten wir also dasjenige, was nun nicht eine Theorie ist, sondern
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| was eine in der Außenwelt konstatierbare Tatsache ist, fest: Mit dem
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| Übergang in den gasigen Zustand tritt eine Vereinheitlichung sämtlicher
| |
| Substanzen auf der Erde ein. Und mit dem Übergang in den
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| festen Zustand nach unten tritt ein Individualisieren, eine Differenzierung
| |
| nach Individuen ein." {{Lit|{{G|321|41}}}} | |
| </div>
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| === Die Aggregatzustände als von den Ätherkräften verlassene Substanzen ===
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| Aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht sind die heutigen Aggregatzustände die zurückgelassenen [[Leichnam]]e früherer [[physisch]]-[[ätherisch]]er [[Substanz]]zustände, die weitgehend von den damals in ihnen wirkenden [[Äther]]kräften verlassen wurden.
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| <div style="margin-left:20px">
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| [[Datei:GA321 193.gif|right|350px|Zeichnung aus [[GA 321]], S. 193]]
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| "Dasjenige, was also der Leichnam Ihnen darbietet, das zwingt
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| Sie zu sagen: Der ist so, wie er da ist, von etwas verlassen worden. -
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| Das ist nichts anderes, als wenn Sie sagen: Das Irdisch-Feste ist vom
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| Leben, das Irdisch-Flüssige von den Emanationen chemischer Effekte,
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| das Irdisch-Gasförmige von den emanenten Lichteffekten verlassen
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| worden. - Und wie wir vom Leichnam zurückblicken auf das Leben,
| |
| wo der Leichnam mit dem Seelisch-Geistigen verbunden war, so blicken
| |
| wir von den festen Körpern der Erde zurück, indem wir diese festen
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| Körper zurückführen auf frühere Zustände physischer Art, wo das
| |
| Feste mit dem Leben verbunden war, wo die ganze Erde nicht ein Festes
| |
| in unserem jetzigen Zustande war, geradesowenig wie der Leichnam
| |
| vor fünf Tagen ein Leichnam war, wo das Feste nicht überall im Irdischen
| |
| war, wo das Feste nur gebunden an das Leben auftreten kann;
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| wo Flüssiges nur auftreten kann gebunden an chemische Effekte; wo
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| Gasförmiges nur auftreten kann gebunden an die Lichteffekte. Wo,
| |
| mit anderen Worten, kein Gas war, das nicht innerlich erglänzt, innerlich
| |
| leuchtet, das nicht gleichzeitig durch seine Verdichtungen und Verdünnungen
| |
| innerlich leuchtet, verdunkelt, wellenartig phosphoresziert;
| |
| wo nicht nur Flüssigkeit war, sondern ein lebendiges, fortwährendes
| |
| chemisches Wirken; wo dem allem zugrunde lag Leben, das sich verfestigte,
| |
| wie sich Leben verfestigt zum Beispiel in der Hornbildung der
| |
| Rinder, wo es sich wiederum verflüchtigte, verflüssigte und so weiter -
| |
| kurz, wir werden hier durch die Physik selber aus unserer Zeit herausgetrieben
| |
| in eine Vorzeit, wo die Erde andere solcher Gebiete gehabt
| |
| hat, wo dasjenige, was jetzt auseinandergerissen ist: das Gebiet des
| |
| Gasförmigen, des Flüssigen und des Festen auf der einen Seite und das
| |
| Gebiet des Lichtes, der chemischen Effekte, des Lebens auf der anderen
| |
| Seite, ineinander war, nur eben nicht direkt ineinander geschoben, sondern
| |
| umgeklappt (siehe die Pfeile im Schema Seite 193). Und die
| |
| Wärme ist dazwischen. Die nimmt scheinbar nicht teil an diesem Zusammengehörigsein
| |
| von etwas mehr Materiellem, etwas mehr Ätherischem.
| |
| Aber da sie dazwischen drinnen ist, so ergibt sich mit einer
| |
| Selbstverständlichkeit, die nicht größer sein könnte, daß sie teilnimmt
| |
| an beiden Naturen. Bezeichnen wir die oberen Gebiete als die Äthergebiete,
| |
| die unteren als die ponderablen Gebiete, so ist es selbstverständlich,
| |
| daß wir die Wärme auffassen als dasjenige, was nun besteht schon
| |
| in seiner Wesenheit als Gleichgewichtszustand zwischen beiden, und
| |
| wir haben in der Wärme gefunden dasjenige, was der Gleichgewichtszustand
| |
| zwischen Ätherischem und Ponderabel-Materiellem ist, was
| |
| also Äther ist und zu gleicher Zeit Materie, was von vorneherein deshalb,
| |
| weil es ein Duales ist, auf das hinweist, was wir überall in der
| |
| Wärme finden: die Niveauunterschiede, ohne die wir überhaupt im
| |
| Gebiete der Wärmeerscheinungen nichts machen können, gar nichts
| |
| betrachten können." {{Lit|{{G|321|195ff}}}}
| |
| </div>
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| === Die Aggregatzustände als Ergebnis kosmischer Kräfte ===
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| | |
| Nur das feste [[Erdelement]] ist ein Ergebnis rein [[irdisch]]er Kräfte; Flüssigkeiten werden durch das ganze [[Planetensystem]] gebildet und Gase stehen unter dem vereinheitlichenden Einfluss der [[Sonne]].
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Das alte Griechenland hat noch nicht gesagt: fest, flüssig, gasförmig
| |
| -, sondern dasjenige, was das alte Griechenland gesagt hat,
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| können wir in unserer Sprache übersetzen damit, daß wir sagen:
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| Was fest war, bezeichnete das alte Griechenland mit Erde.
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| Was flüssig war, bezeichnete das alte Griechenland mit Wasser.
| |
| Was gasförmig war, bezeichnete das alte Griechenland mit Luft.
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| Und es ist ganz unrichtig, zu glauben, daß, wenn wir unsere Wortbedeutungen Erde, Wasser, Luft haben, und dann irgendwo in älteren
| |
| Schriften, die noch von der griechischen physikalischen Anschauung
| |
| beeinflußt sind, die entsprechenden Worte wiederfinden, daß sie dann
| |
| dasselbe bedeuten. Wir müßten, wenn wir irgendwo in alten Schriften
| |
| den Ausdruck «Wasser» sehen, ihn übersetzen mit Flüssigkeit, wenn
| |
| wir den Ausdruck «Erde» sehen, mit festen Körpern. Nur dadurch
| |
| würden wir richtig die alten Schriften übersetzen. Aber darin liegt etwas
| |
| sehr Bedeutsames. Dadurch, daß der feste Zustand - wie gesagt,
| |
| wir wollen das in den nächsten Tagen aus der Sache selbst heraus finden,
| |
| ich will heute nur durch diesen historischen Exkurs zu ihrem Verständnis
| |
| den Zugang gewinnen -, dadurch, daß der feste Zustand mit
| |
| Erde bezeichnet wurde, drückte man insbesondere aus, daß dieser feste
| |
| Zustand allein gebunden ist an die Gesetzmäßigkeit unseres irdischen
| |
| Planeten. Man bezeichnete das Feste deshalb als Erde, weil man dadurch
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| ausdrücken wollte: Wenn ein Körper fest wird, so gerät er ganz
| |
| und gar unter den Einfluß der irdischen Gesetzmäßigkeit. Wenn dagegen
| |
| ein Körper Wasser wird, dann steht er nicht mehr bloß unter
| |
| dem Einfluß der irdischen Gesetzmäßigkeit, sondern unter dem Einfluß
| |
| des ganzen Planetensystems. Die Kräfte, die sich geltend machen
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| in einem flüssigen Körper, in dem Wasser, die sind nicht bloß von der
| |
| Erde herrührend, sondern von dem Planetensystem. Da wirken hinein
| |
| die Kräfte von Merkur, Mars und so weiter in das, was flüssig ist. Aber
| |
| sie wirken so, daß sie gewissermaßen von den Richtungen her, in denen
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| diese Planeten stehen, eben wirken, und eine Art Resultierende in jeder
| |
| Flüssigkeit werden.
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| Man hatte also das Gefühl, indem man nur die festen Körper als
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| Erde bezeichnete, daß nur diese unter dem Einfluß der irdischen Gesetzmäßigkeit
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| stehen; daß, indem ein Körper schmilzt, er unter Gesetzmäßigkeiten
| |
| gerät, die außerirdische sind. Und indem man gar die
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| gasförmigen Körper Luft nannte, da hatte man - wie gesagt, ich stelle
| |
| es Ihnen jetzt historisch dar - die Empfindung: Ein solcher Körper
| |
| steht unter dem Einfluß des vereinheitlichenden Sonnenwesens. Er
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| wird hinausgehoben aus dem Irdischen und aus dem bloß Planetarischen
| |
| und steht unter dem Einfluß des vereinheitlichenden Sonnenwesens.
| |
| Und man hatte von dem irdischen Luftwesen auch die Anschauung, daß an seiner Konfiguration, seiner inneren Beschaffenheit
| |
| und Substantialität die Kräfte der Sonne im wesentlichen tätig sind.
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| Die alte Physik hatte einen kosmischen Charakter." {{Lit|{{G|321|42ff}}}}
| |
| </div>
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| Dieses Bewusstsein für die kosmischen Ursachen der Aggregatzustände ging im anbrechenden [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] verloren und man suchte daher nach rein irdischen, [[atom]]istischen Erklärungen.
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| <div style="margin-left:20px">
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| "Da man abgesehen hat davon, die Kräfte zu
| |
| suchen, die vom Planetensystem ausgehen müssen, wenn ein fester
| |
| Körper, zum Beispiel Eis, flüssig wird, zu Wasser wird, indem man abgesehen
| |
| hat, sie im Planetensystem zu suchen, mußte man sie hineinverlegen
| |
| in das Innere des Körpers selber. Man mußte nachdenken,
| |
| nachspintisieren darüber, wie ein solcher Körper aus Molekülen und
| |
| Atomen zusammengesetzt ist. Und man mußte diesen unglückseligen
| |
| Molekülen und Atomen die Fähigkeiten zuschreiben, die von innen
| |
| heraus nun bewirken sollten, daß ein Festes in Flüssiges, ein Flüssiges
| |
| in Gasförmiges übergeführt wird, die Fähigkeiten, die man früher
| |
| hergeleitet hatte von dem, was tatsächlich im Raum gegeben war, aber
| |
| allerdings im außerirdischen Kosmos." {{Lit|{{G|321|44f}}}}
| |
| </div>
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| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Wir können verfolgen - an dem Experiment, das wir ausführen
| |
| wollten und demnächst ausführen werden, wird sich das klar
| |
| zeigen -, daß wir eben ein Gas oder einen Dampf allseitig einschließen
| |
| müssen, wenn es seine Form haben soll, wie aber auch dieses Gas
| |
| oder dieser Dampf allseitig drückt auf die Umgebung, allseitig sich
| |
| zu zerstreuen strebt, und wie wir ihm nur dadurch eine Form beibringen,
| |
| daß wir diesem Druck einen Gegendruck entgegensetzen, also nur
| |
| dadurch, daß wir sie ihm von außen beibringen. In dem Augenblick,
| |
| wo wir durch Temperaturerniedrigung den Übergang zum festen Körper
| |
| finden, besorgt er es für sich selbst, sich die Form zu geben. Wir
| |
| erleben, indem wir rein Temperatursteigerung und Temperaturgefälle
| |
| | |
| [[Datei:GA321 087.gif|center|500px|Zeichnung aus GA 312, S. 87]]
| |
| | |
| erleben, äußerlich ein Formen, ein Bilden. Wir erleben ein Sich-Gestalten
| |
| und eine Auflösung der Gestalt. Das Gas löst uns die Gestalt
| |
| auf, der feste Körper bildet uns die Gestalt. Wir erleben auch den
| |
| Übergang zwischen beiden und gerade diesen Übergang in außerordentlich
| |
| interessanter Weise. Denn denken Sie einmal, wenn Sie den
| |
| zwischen dem festen Körper und dem Gas in der Mitte stehenden Zustand
| |
| ins Auge fassen, das Wasser, den flüssigen Körper, so müssen Sie
| |
| ihn nicht in einem allseitig geschlossenen Gefäß aufbewahren, sondern
| |
| in einem Gefäß, das nur von unten und von den Seiten geschlossen
| |
| ist. Oben bildet er die Niveaufläche, auf der die Schwerlinie, die Verbindungslinie
| |
| eines Teilchens mit dem Mittelpunkt der Erde, immer
| |
| senkrecht steht, so daß wir sagen können, wir haben hier einen Übergangszustand
| |
| zwischen Gas und festem Körper. Beim Gas haben wir
| |
| nirgends eine solche Niveaufläche. Beim Wasser haben wir noch die
| |
| eine Niveaufläche. Beim festen Körper haben wir dasjenige, was wir
| |
| beim Wasser nur nach oben haben, rundherum.
| |
| | |
| Sehen Sie, das ist ein außerordentlich interessanter und bedeutungsvoller
| |
| Zusammenhang. Denn der weist uns darauf hin, daß der feste
| |
| Körper eigentlich überall so etwas wie eine Niveaufläche hat, aber sie
| |
| sich durch seine eigene Wesenheit besorgt. Wodurch besorgt denn das
| |
| Wasser sich diese Niveaufläche? Es steht eben auf ihr senkrecht die
| |
| Schwerlinie der Erde, Es besorgt sich diese Niveaufläche durch die ganze
| |
| Erde. So daß wir sagen können: Wenn wir Wasser haben, so nimmt
| |
| ein Punkt dieses Wassers zu der ganzen Erde dasjenige Verhältnis an,
| |
| das ein Punkt eines festen Körpers zu irgend etwas in seinem Inneren
| |
| hat. Dadurch ist der feste Körper etwas Abgeschlossenes, was das Wasser
| |
| nur darstellt in seinem Verhältnis zur Erde. Und das Gas streikt.
| |
| Das geht dieses Verhältnis zur Erde gar nicht mehr ein. Das entzieht
| |
| sich diesem Verhältnis zur Erde. Das hat nirgends eine solche Niveaufläche.
| |
| Sie sehen aber daraus, daß wir in die Notwendigkeit versetzt sind,
| |
| zu einem alten Begriff wiederum zurückzugehen. Ich habe Sie aufmerksam
| |
| gemacht in einer der vorigen Stunden, daß man noch in der
| |
| alten griechischen Physik den festen Körper die Erde genannt hat. Das
| |
| hat man nicht getan aus jenen oberflächlichen Vorstellungen heraus,
| |
| die man heute oftmals mit solchen Dingen verbindet, sondern das hat
| |
| man deshalb getan, weil man sich bewußt war: Der feste Körper besorgt
| |
| für sich selbst etwas, was beim Wasser durch die Erde besorgt
| |
| wird. Er übernimmt für sich selber die Rolle des Erdigen. Man hat
| |
| bloß ein Recht zu sagen: Das Erdige sitzt in einem festen Körper. Im
| |
| Wasser sitzt es nicht ganz drinnen, sondern die Erde behält sich die
| |
| Rolle, eine Niveaufläche zu bilden, selber vor.
| |
| | |
| Sie sehen also, schon indem man vom festen Körper zum Wasser
| |
| vorschreitet, macht sich die Notwendigkeit geltend, unsere Betrachtungen
| |
| nicht nur auszudehnen auf das, was wir vor uns haben, sondern
| |
| wir können gar nicht über das Wasser eine Auskunft bekommen, wenn
| |
| wir nicht das ganze, über die Erde verbreitete Wasser als Einheit auffassen
| |
| und diese seine Einheit zum Mittelpunkt der Erde in Beziehung
| |
| bringen. Ein Stück Wasser ebenso physikalisch zu betrachten wie ein
| |
| Stück festen Körpers, ist ein Unsinn, ein ebensolcher Unsinn, wie ein
| |
| Stück meines kleinen Fingers, das ich abschneiden würde, für sich als
| |
| Organismus zu betrachten. Es stirbt ja sogleich ab. Es hat als Organismus
| |
| nur eine Bedeutung mit dem ganzen Organismus zusammen. Die
| |
| Bedeutung, die der feste Körper für sich hat, hat das Wasser für sich
| |
| nicht. Es hat sie erst im Zusammenhang mit der ganzen Erde. Und so
| |
| ist es für alles auf der Erde befindliche Flüssige überhaupt.
| |
| | |
| Und wiederum, wenn wir vom Flüssigen zum Gasförmigen übergehen,
| |
| kommen wir dazu, daß sich das Gasförmige dem irdischen Gebiet
| |
| entzieht. Es bildet keine gewöhnliche Niveaufläche. Es nimmt teil
| |
| an all dem, was nicht irdisch ist. Das heißt: Wir müssen das, was im
| |
| Gas wirkt, nicht bloß auf der Erde suchen, sondern wir müssen die
| |
| Umgebung der Erde zu Hilfe nehmen, müssen in weite Räume gehen,
| |
| und da die Kräfte suchen. Es gibt, wenn wir die Gesetze des Gasigen
| |
| kennenlernen wollen, nichts anderes als eine astronomische Betrachtungsweise.
| |
| So sehen Sie, wie das hineingestellt wird in den ganzen
| |
| Erdenzusammenhang, wenn wir diese Erscheinungen betrachten, die
| |
| wir bisher nur aufgeführt haben. Und wenn wir an solch einen Punkt
| |
| kommen, wie der Schmelz- oder Siedepunkt ist, da treten Dinge ein,
| |
| die uns jetzt ganz merkwürdig werden müssen. Denn, geraten wir
| |
| zum Schmelzpunkt, so kommen wir von dem Erdigen eines festen Körpers,
| |
| wo er für sich selbst die Gestalt, den Zusammenhang besorgt, hinein
| |
| in dasjenige, was allirdisch ist. Die Erde fängt an, den festen Körper
| |
| zu kapern, indem er in den flüssigen Zustand übergeht. Aus seinem
| |
| eigenen Bereich geht der feste Körper in den Wirkungsbereich der ganzen
| |
| Erde über, wenn wir beim Schmelzpunkt ankommen. Er hört auf,
| |
| eine Individualität zu sein. Und wenn wir den flüssigen Körper in
| |
| den gasförmigen Zustand überführen, dann kommen wir dazu, daß
| |
| auch jenes Verhältnis zur Erde, das durch die Bildung der Niveaufläche
| |
| sich äußert, gelöst wird, daß in dem Augenblick, wo wir zum
| |
| Gas übergehen, der Körper in den Bereich des Außerirdischen kommt,
| |
| sich gewissermaßen abhebt vom Irdischen. Wenn wir einem Gas gegenüberstehen,
| |
| haben wir in den Wirkungskräften des Gases das, was
| |
| sich der Erde schon entzogen hat. Wir können also, gerade wenn wir
| |
| diese Erscheinungen betrachten, gar nicht umhin, von dem gewöhnlichen
| |
| Physikalisch-Irdischen in das Kosmische überzutreten. Denn
| |
| wir stehen nicht mehr in der Realität drinnen, wenn wir auf das, was
| |
| wirklich wirkt in den Dingen, nicht aufmerksam werden." {{Lit|{{G|321|87ff}}}}
| |
| </div>
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| === Aggregatzustände in früheren Entwicklungsstadien der Erde ===
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| | |
| Die Aggregatzustände, die man heute beobachten kann, hat es nicht immer gegeben. Sie haben sich erst im Lauf der späteren [[Erdentwicklung]] herausgebildet. Für die frühen Phasen der Erdentwicklung hat man noch mit ganz anderen Zustandsformen der [[Materie]] zu rechnen - und in noch höherem Maß gilt das für jene [[Weltentwicklungsstufen]], die der gegenwärtigen [[Erde (Planet)|Erde]] vorangegangen sind. So habe es laut [[Rudolf Steiner]] etwa auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] zwei solche Zustände gegeben, die man als [[Wasserluft]] und [[Feuererde]] bezeichnen kann (in den meisten Vorträgen und Schriften bezeichnet Steiner allerdings diese beiden Zustände vereinfachend als [[Luft]] und [[Feuer]]). Man kann diese Zustände auch heute noch bis zu einem gewissen Grad erleben, wenn man vom wachen [[Tagesbewusstsein]] zum [[Traum-Bewusstsein]] übergeht.
| |
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| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Nehmen Sie nur einmal die gewöhnlichen Elemente, so wie sie früher
| |
| genannt wurden; heute nennt man das Aggregatzustände und bezeichnet
| |
| sie etwas anders, aber wir können uns verstehen, wenn wir die
| |
| alten Ausdrücke gebrauchen. Man sagte: Erde, Wasser, Luft, Feuer
| |
| oder Wärme. Wir kennen diese Dinge aus der «Geheimwissenschaft».
| |
| Wir können dasjenige, was fest ist, festen Aggregatzustand hat, das
| |
| Erdartige nennen; dasjenige, was den flüssigen Aggregatzustand hat,
| |
| das Wasser nennen; dasjenige, was den Aggregatzustand so hat, daß,
| |
| wenn es nicht eingeschlossen ist, es sich stark ausdehnt, Luft nennen,
| |
| und dasjenige, was diese drei Substanzen durchdringt, Wärme oder
| |
| Feuer. Ja, das können wir, wenn wir hier vom Gesichtspunkte des tagwachen
| |
| Bewußtseins aus über unsere Umgebung sprechen, weil die
| |
| Dinge da sind, wenn ich mich so ausdrücken darf, die mit diesen Worten:
| |
| Erde, Wasser, Luft, Feuer bezeichnet werden. Aber tauchen wir unter
| |
| in diejenige Welt, aus der die Träume heraufwirken, dann gibt es da
| |
| nicht Erde, Wasser, Luft, Feuer. Das gibt es da nicht; da hat es keinen
| |
| Sinn mehr, diese Worte in derselben Weise anzuwenden, wie hier für
| |
| die Welt, in der wir mit unserem tagwachen Bewußtsein sind. Daraus
| |
| sehen Sie schon die Relativität dieser Dinge, sobald man in ein anderes
| |
| Gebiet des Daseins eintritt, das durch ein anderes Bewußtsein aufgefaßt
| |
| werden muß. Da sind diese Dinge gar nicht mehr vorhanden, die das
| |
| gewöhnliche materialistische Bewußtsein für absolute Dinge halt. Erde
| |
| ist da nicht Erde. Überhaupt hat es keinen Sinn, davon zu reden, wenn
| |
| man in die Welt untertaucht, die nun auch eine Wirklichkeit ist, aber
| |
| die mit einem andern Bewußtsein aufgefaßt werden muß. Wohl aber
| |
| ist da unten etwas, wovon man sagen kann, es ist ein Mittelding zwischen
| |
| Luft und Wasser. Man erlebt es in diesem andern Bewußtsein
| |
| durch ganz andere Gedankenformen, als man sonst erlebt. Luft ist nicht
| |
| Luft, und Wasser ist nicht Wasser, aber ein gewisses Mittelding von
| |
| Luft und Wasser, man möchte sagen eine Art wässeriger Rauch, wie es
| |
| noch die alte hebräische Sprache «[[Ruach]]» nannte. Aber es ist damit nicht
| |
| der jetzige physische Rauch, es ist schon dieses Mittelding zwischen
| |
| Wasser und Luft gemeint.
| |
| | |
| Und ein anderes Mittelding ist da zwischen Erde und Feuer, das,
| |
| mochte ich sagen, was Sie sich so vorstellen müßten, daß unsere Metalle
| |
| allmählich glühend und so feurig würden, daß sie eigentlich schon nichts
| |
| mehr sind als Feuer, daß sie durch und durch Feuer sind. Und dieses
| |
| Mittelding zwischen Erde und Feuer und zwischen Luft und Wasser,
| |
| das ist da unten, das ist unten in einer Welt, aus der die Träume heraufwirbeln." {{Lit|{{G|273|133f}}}}
| |
| </div>
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| Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] bildete sich ein Stoffzustand, der als [[Feuernebel]] oder [[Feuerluft]] ({{HeS|רוח}} ''[[Ruach]]'' „Rauch“) bezeichnet wird und nach [[okkult]]er Ansicht die [[Urmaterie]] ist, die allem heutigen materiellen Dasein zugrunde liegt. Die alten [[Alchemist]]en vermochten unter geeigneten Bedingungen diese Feuerluft herzustellen und konnten dadurch gewisse [[Elementarwesen]] zu ihren Dienern machen.
| |
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| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Diese Feuerluft, in der hebräischen Tradition «Ruach» genannt, kann tatsächlich
| |
| in einer gewissen Weise dargestellt werden. Diese Ruach ist den heutigen Menschen
| |
| verlorengegangen, die alten Alchimisten aber konnten die Bedingung dafür herstellen;
| |
| sie konnten dadurch Elementarwesen zu ihren Dienern machen. Dieser Feuernebel
| |
| war also in den alchimistischen Zeiten etwas durchaus Bekanntes, und je weiter
| |
| wir zurückgehen, desto mehr hatten die Menschen die Möglichkeit, ihn herzustellen.
| |
| Diesen Feuernebel atmeten unsere Vorfahren auf dem Monde. Er hat sich
| |
| weiterentwickelt und hat sich differenziert in die heutige Luft und in das, was sonst
| |
| auf der Erde unter der Einwirkung des Feuers entstanden ist." {{Lit|{{G|099|109}}}}
| |
| </div>
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| | |
| == Literatur ==
| |
| | |
| #Rudolf Steiner: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]] (1985), ISBN 3-7274-0990-8 {{Vorträge|099}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band II: Das Faust-Problem, [[GA 273]] (1981), ISBN 3-7274-2730-2 {{Vorträge|273}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
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| [[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Materie]]
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