Samsara: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser ewige Kreislauf wird in den östlichen Religionen ([[Hinduismus]],  [[Buddhismus]] und [[Jainismus]]) als leidvoll (vgl. [[Leiden]]) gewertet. Der Ausbruch aus diesem unheilvollen Kreislauf geschieht auf dem Wege des Loslassens von allen Bindungen, Begierden und Wunschvorstellungen sowie durch Erkenntnis. Erreicht wird der Zustand der "Erlöstheit" (und nach einigen Varianten der ewigen Glückseligkeit, vgl. [[Erlösung]]), den die Hindus [[Moksha]] und die Buddhisten [[Nirvana]] nennen.
Dieser ewige Kreislauf wird in den östlichen Religionen ([[Hinduismus]],  [[Buddhismus]] und [[Jainismus]]) als leidvoll (vgl. [[Leiden]]) gewertet. Der Ausbruch aus diesem unheilvollen Kreislauf geschieht auf dem Wege des Loslassens von allen Bindungen, Begierden und Wunschvorstellungen sowie durch Erkenntnis. Erreicht wird der Zustand der "Erlöstheit" (und nach einigen Varianten der ewigen Glückseligkeit, vgl. [[Erlösung]]), den die Hindus [[Moksha]] und die Buddhisten [[Nirvana]] nennen.


Sehr anschaulich wird Samsara im so genannten [[Lebensrad]] ([[Bhavacakra]]) dargestellt, das im [[Vajrayana|tibetischen Buddhismus]] weit verbreitet ist. Dabei sind im Zentrum, um die Nabe, sozusagen die Triebkräfte des Rades dargestellt, die [[Drei Geistesgifte]]: [[Gier]], [[Hass]] und [[Verblendung]], als Schwein, Schlange und Hahn. Das Schwein symbolisiert die Unwissenheit, die Schlange den Hass und der Hahn die Gier. Daran anschließend ist das Resultat von Handlungen basierend auf den Geistesgiften als absteigender Weg schwarz, der Weg der Überwindung  dieser Geistesgifte wird als aufsteigender Pfad weiß dargestellt. Diese Wege führen auf der nächsten Ebene in die sechs möglichen Wiedergeburtsbereiche dargestellt: Weiß (von oben nach unten): Götter ([[Deva_%28Gott%29|Devas]] oder [[Deva_%28Gott%29|Suras]]), ([[Asura]]s),  [[Mensch]]en. Schwarz (von oben nach unten): [[Tiere]], (hungrige) Geister ([[Preta]]s), Höllenwesen. Dabei nimmt das Ausmaß des Leidens vom Götterbereich abwärts kontinuierlich zu, bis zu den extremen Leidenserfahrungen und den verschiedenen Höllenbereichen (kalte, heiße, große Höllen).  
Sehr anschaulich wird Samsara im so genannten [[Lebensrad]] ([[Bhavacakra]]) dargestellt, das im [[Vajrayana|tibetischen Buddhismus]] weit verbreitet ist. Dabei sind im Zentrum, um die Nabe, sozusagen die Triebkräfte des Rades dargestellt, die [[Drei Geistesgifte]]: [[Gier]], [[Hass]] und [[Verblendung]], als Schwein, Schlange und Hahn. Das Schwein symbolisiert die Unwissenheit, die Schlange den Hass und der Hahn die Gier. Daran anschließend ist das Resultat von Handlungen basierend auf den Geistesgiften als absteigender Weg schwarz, der Weg der Überwindung  dieser Geistesgifte wird als aufsteigender Pfad weiß dargestellt. Diese Wege führen auf der nächsten Ebene in die sechs möglichen Daseinsbereiche dargestellt: Weiß (von oben nach unten): Götter ([[Deva_%28Gott%29|Devas]] oder [[Deva_%28Gott%29|Suras]]), ([[Asura]]s),  [[Mensch]]en. Schwarz (von oben nach unten): [[Tiere]], (hungrige) Geister ([[Preta]]s), [[Hölle]]nwesen. Dabei nimmt das Ausmaß des Leidens vom Götterbereich abwärts kontinuierlich zu, bis zu den extremen Leidenserfahrungen und den verschiedenen Höllenbereichen (kalte, heiße, große Höllen).  


Die menschliche Daseinsform eignet sich am besten, um Nirvana zu erreichen, da man als Mensch weder übermäßig Leid noch übermäßig Glück erfährt. Bei einer Daseinsform als Gott ist das Glücksempfinden so stark, dass man keinen Grund sehen wird, aus dieser Existenz in Samsara auszubrechen. Bei einer Daseinsform als Tier hat man nicht den nötigen Verstand, um aus Samsara auszubrechen, und bei einer Daseinsform als hungriger Geist oder Höllenwesen hat man aufgrund des überwiegenden Leidens nur schwer die Möglichkeit dazu.
Die menschliche Daseinsform eignet sich am besten, um Nirvana zu erreichen, da man als Mensch weder übermäßig Leid noch übermäßig Glück erfährt. Bei einer Daseinsform als Gott ist das Glücksempfinden so stark, dass man keinen Grund sehen wird, aus dieser Existenz in Samsara auszubrechen. Bei einer Daseinsform als Tier hat man nicht den nötigen Verstand, um aus Samsara auszubrechen, und bei einer Daseinsform als hungriger Geist oder Höllenwesen hat man aufgrund des überwiegenden Leidens nur schwer die Möglichkeit dazu.

Version vom 17. Dezember 2021, 13:45 Uhr

”Rad des Lebens”, buddhistisches Gemälde aus Bhutan

Samsara (Sanskrit, m., संसार, saṃsāra, wörtl.: "beständiges Wandern"), das Rad der Wiedergeburten (vgl. Gilgul Neschamot, hebr. גִלְגּוּל נְשָמוֹת, in der Kabbala), ist die Bezeichnung für den immer währenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Werden und Vergehen, im Kreislauf der Wiedergeburten.

Dieser ewige Kreislauf wird in den östlichen Religionen (Hinduismus, Buddhismus und Jainismus) als leidvoll (vgl. Leiden) gewertet. Der Ausbruch aus diesem unheilvollen Kreislauf geschieht auf dem Wege des Loslassens von allen Bindungen, Begierden und Wunschvorstellungen sowie durch Erkenntnis. Erreicht wird der Zustand der "Erlöstheit" (und nach einigen Varianten der ewigen Glückseligkeit, vgl. Erlösung), den die Hindus Moksha und die Buddhisten Nirvana nennen.

Sehr anschaulich wird Samsara im so genannten Lebensrad (Bhavacakra) dargestellt, das im tibetischen Buddhismus weit verbreitet ist. Dabei sind im Zentrum, um die Nabe, sozusagen die Triebkräfte des Rades dargestellt, die Drei Geistesgifte: Gier, Hass und Verblendung, als Schwein, Schlange und Hahn. Das Schwein symbolisiert die Unwissenheit, die Schlange den Hass und der Hahn die Gier. Daran anschließend ist das Resultat von Handlungen basierend auf den Geistesgiften als absteigender Weg schwarz, der Weg der Überwindung dieser Geistesgifte wird als aufsteigender Pfad weiß dargestellt. Diese Wege führen auf der nächsten Ebene in die sechs möglichen Daseinsbereiche dargestellt: Weiß (von oben nach unten): Götter (Devas oder Suras), (Asuras), Menschen. Schwarz (von oben nach unten): Tiere, (hungrige) Geister (Pretas), Höllenwesen. Dabei nimmt das Ausmaß des Leidens vom Götterbereich abwärts kontinuierlich zu, bis zu den extremen Leidenserfahrungen und den verschiedenen Höllenbereichen (kalte, heiße, große Höllen).

Die menschliche Daseinsform eignet sich am besten, um Nirvana zu erreichen, da man als Mensch weder übermäßig Leid noch übermäßig Glück erfährt. Bei einer Daseinsform als Gott ist das Glücksempfinden so stark, dass man keinen Grund sehen wird, aus dieser Existenz in Samsara auszubrechen. Bei einer Daseinsform als Tier hat man nicht den nötigen Verstand, um aus Samsara auszubrechen, und bei einer Daseinsform als hungriger Geist oder Höllenwesen hat man aufgrund des überwiegenden Leidens nur schwer die Möglichkeit dazu.

Im Außenbereich werden die 12 Glieder des abhängigen Entstehens bildlich dargestellt, wo Nichtwissen (Sanskrit "avidyā", Pali "avijjā") am Anfang/Ende des gesamten Kreislaufs steht.

Siehe auch

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