Eros und Industrie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Eros.jpg|thumb|250px|Eros]]
[[Datei:Dormagen industry.JPG|mini|450px|[[Chempark Dormagen]] – Moderne Industrieanlage (Mai 2007)]]
'''Eros''' ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] der ursprüngliche Gott der [[Liebe]]. In der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] entspricht ihm [[Wikipedia:Amor (Mythologie)|Amor]], der oft mit '''Cupido''' ([[Wikipedia:Latein|lat.]] ''Begierde'') oder '''Cupidus''' gleichgesetzt wird.  
Die '''Industrie''' befasst sich als Teil der [[Wirtschaft]] mit der [[Gewerbe|gewerblichen]] [[Gewinnung (Bergbau)|Gewinnung]], [[Fertigungsverfahren|Bearbeitung]] und [[Weiterverarbeitung (Produktion)|Weiterverarbeitung]] von [[Rohstoff]]en oder [[Zwischenprodukt]]en zu [[Sachgut|Sachgütern]].


Nach der [[Wikipedia:Theogonie|Theogonie]] (''Zeile 120'') des [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] wurde [[Eros]] zusammen mit [[Tartaros]], [[Wikipedia:Gaia (Mythologie)|Gaia]], [[Wikipedia:Erebos|Erebos]] und [[Wikipedia:Nyx (Mythologie)|Nyx]] unmittelbar aus dem [[Wikipedia:Chaos (Mythologie)|Chaos]] geboren. So schilder es auch der junge [[Wikipedia:Phaidros|Phaidros]] in [[Platon]]s berühmten Liebesdialog, dem [[Wikipedia:Symposion (Platon)|Symposion]].  
== Allgemeines ==
Charakteristische Merkmale der Industrie sind die [[Massenproduktion]] von untereinander annähernd [[Homogenes Gut|homogenen Gütern]] mit Hilfe [[Standardisierung|standardisierter]] [[Produktionsverfahren]], die durch [[Arbeitsteilung]], [[Mechanisierung]] und [[Automatisierung]] gekennzeichnet sind. [[Meyers Konversations-Lexikon]] verstand 1876 unter Industrie „die Gesamtheit derjenigen Arbeiten, welche die Erhöhung des Werths der von der Natur dargebotenen Rohstoffe … mittels technischer Verrichtungen zum Zwecke haben; im engeren Sinne versteht man darunter insbesondere den fabrikmäßigen Gewerbebetrieb…“.<ref>Meyers Konversations-Lexikon, 1876, S. 271.</ref> Der [[Betriebswirt]] [[Erich Gutenberg]] gelangte 1951 zu dem Ergebnis, dass die industriellen [[Produktionsfaktor]]en nicht beliebig geteilt, sondern in einem bestimmten Verhältnis zueinander eingesetzt werden müssen ([[Produktionsfunktion vom Typ B]]).<ref>Erich Gutenberg, ''Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre'', ''Band 1: Die Produktion'', 1951, S. 318 f.</ref> Die [[Industriebetriebslehre]] versteht heute unter Industrie die „gewerbliche Sachgüterproduktion im Fabriksystem“.<ref>Marcell Schweitzer, ''Industriebetriebslehre'', 1994, S. 19.</ref> Damit gehört sie in einer [[Volkswirtschaft]] zum [[Sekundärsektor]].


Später galt Eros auch als Sohn der [[Wikipedia:Aphrodite|Aphrodite]] (röm. [[Wikipedia:Venus (Mythologie)|Venus]]) und des [[Wikipedia:Ares|Ares]] (röm. [[Wikipedia:Mars (Mythologie)|Mars]]). Es werden dadurch verschiedene Entwicklungsstufen der Liebe deutlich, die sich immer mehr von einer kosmischen Urkraft zum [[Person|persönlichen]] Vermögen des einzelnen Menschen wandelt.  
== Etymologie ==
Das Wort Industrie kam als [[Lehnwort]] aus dem [[Lateinisch]]en ({{laS|''instruere''}}, „schichten, bereiten“, {{laS|''industrius''}}, „regsam, beharrlich“) im Jahre 1754 nach [[Frankreich]] ({{frS|''industrie''}}), was dort die Bedeutung von „beharrlich, geschäftig, fleißig“ einnahm.<ref>Gerhard Köbler, ''Etymologisches Rechtswörterbuch'', 1995, S. 198.</ref> Der schottische [[Ökonom]] [[Adam Smith]] übernahm es in seinem Buch [[Der Wohlstand der Nationen]] (März 1776) als „industry“,<ref>Adam Smith, ''An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations'', 1776, S. 109.</ref> dessen – schlechte – deutsche Übersetzung durch den in London lebenden Johann Friedrich Schiller – einen Cousin des Dichters [[Friedrich Schiller]] – im selben Jahr zu „Großgewerbe“ führte.<ref>Adam Smith verstand „utmost industry“ als den größtmöglichen Fleiß eines Arbeiters.</ref>


Eros wird üblicherweise mit Pfeil und Bogen dargestellt; die Pfeile versah er mit [[gold]]enen oder [[blei]]ernen Spitzen, je nach dem, ob er glückliche oder unglückliche Liebe erwecken wollte. Er soll sogar Pfeile mit [[Eisen|eisernen]] Spitzen gehabt haben, die den [[Hass]] erregen konnten. Nachdem er sich zuerst erfolgreich an den Tieren geübt hatte, konnte er bald auch die Menschen, und zwar ohne jede Ausnahme, mit seinen Pfeilen bezwingen. Selbst die Götter unterlagen seiner Macht. Dem [[Wikipedia:Zeus (Mythologie)|Zeus]] raubte er den [[Wikipedia:Blitz|Blitz]], dem [[Apollo]] die Pfeile, [[Wikipedia:Ares (Mythologie)|Ares]] den Helm, [[Wikipedia:Poseidon (Mythologie)|Poseidon]] den Dreizack, [[Wikipedia:Dionysos (Mythologie)|Dionysos]] den Rebenstab, [[Wikipedia:Hermes (Mythologie)|Hermes]] die geflügelten Schuhe und [[Herakles]] die Keule.
== Abgrenzungen ==
Die Geliebte des Eros war die liebliche Jungfrau [[Wikipedia:Psyche|Psyche]], die ihm die [[Liebe]] so gewährte, wie er sie allen anderen bereitete. {{Lit|Sautner, S 102f}}
Schwierigkeiten bereitet manchmal heute noch die Abgrenzung zu [[Wirtschaftszweig|Sektoren]], die nicht zur Industrie gehören und dennoch als Industrie bezeichnet werden, etwa die zum [[Dienstleistung]]sgewerbe gehörige „[[Tourismusindustrie]], [[Musikindustrie]], [[Unterhaltungsindustrie]]“ oder gar „[[Finanzindustrie]]“. Ein Grund hierfür kann in einer Fehlübersetzung des englischen Worts ''industry'' liegen, das neben ‚Industrie‘ auch ‚Branche‘ oder ‚[[Wirtschaftszweig]]‘ bedeuten kann. Ein anderer Grund kann darin zu finden sein, dass der jeweilige Autor bewusst einen negativen Eindruck hervorrufen will, z.&nbsp;B. im Sinne von „statt individueller Kunst mittlerweile rein industrielle Massenproduktion“. Möglich ist jedoch auch, dass der Autor bewusst einen hohen Grad der Automatisierung und Mechanisierung in der jeweiligen Branche zum Ausdruck bringen will, beispielsweise im Fall der [[Software-Industrie]].<ref>Peter Buxmann/Heiner Diefenbach/Thomas Hess, ''Die Softwareindustrie: Ökonomische Prinzipien, Strategien, Perspektiven'', 2008, ISBN 978-3-540-71828-4.</ref>


== Eros in der Philosophie ==
Das [[Handwerk]] weist einen wesentlich geringeren Mechanisierungs- und Automatisierungsgrad auf und besitzt anstatt dessen eine höhere [[Personalintensität]], während industrielle Produktion meist mit hoher [[Anlagenintensität]] verbunden ist.


In der Philosophie der Antike stellt Eros jene Form der [[Liebe]] dar, die [[sinnlich]], [[seelisch]] und [[geistig]] zugleich sein kann. Nach der Ansicht [[Platon]]s, wie er sie vor allem in seinem [[Wikipedia:Symposion (Platon)|Symposion]] äußert, besteht die Liebe in einem Streben nach Höherem und die geistige Form der Liebe ist ihm dementsprechend die höchste. Auch [[Wikipedia:Plotin|Plotin]] sieht in Eros die ''emporstrebende'' Liebe, einen inneren Drang, der allerdings nicht vom [[Subjekt]] ausgeht, sondern von dem, wonach dieses strebt. Dem Eros stellt Plotin mit der [[Agape]] die ''herabsteigende'', bedingungslose, uneigennützig sich verschenkende  Liebe gegenüber, als ein vom Subjekt ausgehendes, freies Tun, wodurch das Geringere erhöht wird. Diese Form der Liebe wird von christlichen Kirchenvätern als die höchste Form der Liebe, als die eigentliche ''göttliche'' Liebe angesehen:
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Industriegeschichte}}
[[Datei:Krupp Rheinhausen.jpg|mini|hochkant=1.5|Die [[Hütten- und Bergwerke Rheinhausen|kruppschen Hüttenwerke Rheinhausen]] um 1900]]
Die [[Industriegeschichte]] unterscheidet die Phasen der ''vorindustriellen Epoche'' (vor 1770), der ''ersten modernen Industrie'' (1770–1820), [[Frühindustrialisierung]] (1820–1860), ''Spätindustrialisierung'' (1860–1890) und ''Hochindustrialisierung'' (seit 1890).<ref>[https://books.google.de/books?id=j3_RBgAAQBAJ&pg=PA2109&dq=Industrie+lat.+Industria&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Industrie%20lat.%20Industria&f=false Reinhold Sellien (Hrsg.), ''Dr. Gablers Wirtschafts-Lexikon'', Bd. 2, 1977, Sp. 2110].</ref> Seit 1969 gibt es den Zeitabschnitt der [[digitale Revolution|digitalen Revolution]]. Als Hauptursachen der [[Industrialisierung]] gelten wichtige technische [[Erfindung]]en und eine [[Rationalisierung (Ökonomie)|Rationalisierung]] der [[Arbeitsorganisation]].  


:''Agape ist uneigennützige Liebe, ohne den anderen für seine Zwecke missbrauchen zu wollen. Agape ist die hingebende Liebe dessen, der ausschließlich das Wohl des anderen sucht; das Wort „Eros“ hingegen meint die Liebe dessen, den ein Mangel bedrückt und der nach der Vereinigung mit dem Ersehnten verlangt. Die Liebe, mit der Gott uns umgibt, entspricht der Agape.''<ref>[[Wikipedia:Der Heilige Stuhl|Der Heilige Stuhl]]: [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/lent/documents/hf_ben-xvi_mes_20061121_lent-2007_ge.html Botschaft für die Fastenzeit 2007] 21. November 2006</ref>
Erste vorindustrielle Ansätze zeigten sich bereits im 16. Jahrhundert im [[Verlagssystem]], das sich durch dezentrale Produktion von [[Textilie]]n auszeichnete, die von den so genannten Verlegten in [[Heimarbeit]] hergestellt und vom Verleger zentral vermarktet wurden.<ref>[https://books.google.de/books?id=-rZsxDQLY-QC&pg=PA17&dq=Verlagssystem+Industrie&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Verlagssystem%20Industrie&f=false Karl-Werner Hansmann, ''Industrielles Management'', 2006, S. 17].</ref> Als Verleger fungierten [[Kaufmann|Kaufleute]], die die [[Produktion]] koordinierten, das [[Kapital]] „vorlegten“ ([[Vorfinanzierung]]) und deshalb zunächst „Vorleger“, dann „Verleger“ hießen. Als nächste Betriebsform entstand die [[Manufaktur]] mit in [[Werkstatt|Werkstätten]] zentralisierten [[Lohnarbeit]]ern bei überwiegender Handarbeit. Sie stellten meist [[Luxusgüter]] wie [[Seide]], [[Porzellan]], [[Bildwirkerei|Tapisserien]], [[Leder|Lederwaren]] oder [[Uhr|Uhren]] her. Die ersten Manufakturen entstanden wohl in [[Frankreich]], nachdem König [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich IV.]] 1602 jede Gemeinde anwies, eine [[Maulbeeren|Maulbeerbaumplantage]] sowie eine [[Seidenraupenzucht]] einzurichten. Mit der Erfindung des [[Verkokung]]sprozesses in [[England]] durch [[Abraham Darby II]] im Jahre 1735 konnte die [[Holzkohle]] in der bisherigen [[Roheisen]]herstellung ersetzt und der [[Bergbau]] und die [[Hüttenindustrie]] intensiviert werden.<ref>[https://books.google.de/books?id=99GbBgAAQBAJ&pg=PA11&dq=Industriebetriebslehre+geschichte&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Industriebetriebslehre%20geschichte&f=false Wolfgang Kilger, ''Industriebetriebslehre'', Band 1, 1986, S. 11].</ref> [[Benjamin Huntsman]] entwickelte 1740 ein Verfahren, den damaligen [[Zementstahl]] in einem [[Tiegelofen]] umzuschmelzen (Tiegel-[[Gussstahl]]) und ihn so von seinen Schlackeresten zu befreien. Beide Verfahren trugen erheblich zur industriellen Entwicklung zunächst in England bei.


== Eros, Kama und Kama-Manas ==
Schließlich kam nach 1769 die [[Fabrik]] auf, bei der die [[Arbeiter]] vorwiegend maschinelle [[Arbeitsmittel]] einsetzten. Das traf vor allem auf die erste [[Spinnmaschine]] [[Waterframe]] zu, die im Jahre 1771 zur Gründung der ersten industriellen Baumwollspinnerei der Welt durch ihren Erfinder [[Richard Arkwright]] in [[Cromford (Derbyshire)|Cromford]] führte. England galt als führendes Land der industriellen Entwicklung, das ab 1775 neben Frankreich, [[Belgien]] und [[Holland]] zu den wohlhabendsten Nationen Europas gehörte. 


Nach [[Rudolf Steiner]] ist [[Eros]], die [[Liebe]] in ihrer ursprünglichen Form, identisch mit dem, was die Inder unter [[Kama]] verstehen. Indem sich [[Manas]], das [[Geistselbst|höhere Selbst]] mit Kama umhüllt, entsteht [[Kama-Manas]], das [[Ich]] des [[Mensch]]en:
Eine weitere Erfindung löste die Entstehung der ersten modernen Industrie aus. [[James Watt]] erhielt für seine Erfindung der [[Dampfmaschine]] im Januar 1769 ein [[Patent]], das zunächst die [[Textilindustrie]] zum Antrieb von [[Textilmaschine]]n nutzte. Ihre vielseitige Verwendbarkeit sorgte im Juni 1783 für den Einsatz in [[Dampfschiff]]en ([[Claude François Jouffroy d’Abbans]]), im [[Bergbau]] erstmals im August 1785 in [[Hettstedt]] ([[Carl Friedrich Bückling]]) und im Februar 1804 in schienengebundenen [[Dampflokomotive]]n ([[Richard Trevithick]]). Hierdurch industrialisierten sich der [[Schiffbau]], [[Eisenbahnbau]], die [[Montanindustrie]] und die [[Stahlindustrie]]. Diese Entwicklung gilt als der Beginn des Zeitalters der ersten [[industrielle Revolution|industriellen Revolution]],<ref>[https://books.google.de/books?id=ue3MBgAAQBAJ&pg=RA1-PA2062&dq=Industrie+lat.+Industria&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Industrie%20lat.%20Industria&f=false Reinhold Sellien/Helmut Sellien (Hrsg.), ''Gablers Wirtschafts-Lexikon'', 1980, Sp. 2061 f.].</ref> die durch eine zunehmende Industrialisierung viele [[Agrarstaat]]en in [[Industriestaat]]en verwandelte. In England gab es im Jahre 1821 bereits 1500 Dampfmaschinen für die industrielle Fertigung, wodurch das Land seinen Status als erstem und wichtigstem Industriestaat Europas festigte.


<div style="margin-left:20px">
Hauptursachen der [[Frühindustrialisierung]] [[Deutschland]]s waren unter anderem die Gründung der „Preußisch-Rheinischen Dampfschifffahrtsgesellschaft“ (Vorläuferin der [[Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt]]) im Oktober 1825,<ref>Gabriele Oepen-Domschky, ''Kölner Wirtschaftsbürger im deutschen Kaiserreich'', 2003, S. 150.</ref> im Juni 1837 folgte die [[Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft]], im Oktober 1843 die [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft]]. Hiervon profitierten der [[Schiffbau|Schiff-]] und [[Eisenbahnbau]]. An der Spitze des Eisenbahnbaus stand unbestritten die [[Borsig (Unternehmen)|Firma Borsig]], die 1841 ihre erste und 1858 bereits die tausendste Lokomotive herstellte und mit 1100 Beschäftigten zur drittgrößten Lokomotivfabrik der Welt aufstieg. [[Johann von Zimmermann]] gründete im Jahr 1848 in Chemnitz die erste [[Werkzeugmaschine]]nfabrik Deutschlands. Wichtigster Industriezweig blieb jedoch 1850 in Deutschland mit 45,5 % der Beschäftigten immer noch die Textilindustrie, deren Anteil 1959 nur noch 15,2 % betrug. Demgegenüber wuchs die [[Metallindustrie]] von 10,8 % (1850) auf 33,4 % (1959).<ref>Walther G. Hoffmann, ''Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts'', 1965, S. 68 f.</ref>  
"Dem indischen Schüler wurde die Menschengestalt, das Urbild, im oberen
Devachan klar wahrnehmbar. Dann umhüllte es sich im niederen Devachan mit einer
astralischen Hülle, die in sich die Kräfte hatte, Liebe zu entwickeln. Die Liebe,
den Eros, nannte man Kama. So bekommt Kama einen Sinn für die Erdentwickelung.
Es kleidet sich das göttliche Wort, das Brahman, im Kama, und durch das Kama
hindurch tönte dem Schüler das Urwort heraus. Kama war es, in das sich Manas kleidete,
das war das Ich." {{Lit|{{G|106|58}}}}
</div>


== Eros und Demeter ==
In den [[USA]] setzte die industrielle Revolution vergleichsweise verspätet ein, seit 1850 zügig<ref>[https://books.google.de/books?id=KxGm88BF4mcC&pg=PA78&dq=industrialisierung+usa&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=industrialisierung%20usa&f=false Peter Lösche (Hrsg.), ''Länderbericht USA'', 2004, S. 81 f.]</ref> und nach dem [[Sezessionskrieg]] ab 1865 deutlich erkennbar. Als Schrittmacher erwiesen sich auch hier die Eisenbahn und auch die [[Grundstoffindustrie]]. Eisenbahnen sorgten für die industrielle [[Infrastruktur]], [[Energie]] verschaffte der Industrie die Produktionsgrundlagen. Die 3069 Kilometer lange [[First Transcontinental Railroad|transkontinentale Eisenbahnverbindung]] zwischen [[New York City]] und [[San Francisco]] konnte am 10. Mai 1869 vollendet werden, seit 1887 brachten Tiefkühlwaggons das Frischfleisch aus [[Chicago]] nach New York. [[John D. Rockefeller]] gründete 1870 die [[Standard Oil Company]], um den enormen Ölbedarf decken zu können. Die 1879 von [[Thomas Alva Edison]] erfundene [[Glühlampe]] ermöglichte auch die Beleuchtung von [[Fabrikhalle]]n.<ref>[https://books.google.de/books?id=mBTnBQAAQBAJ&pg=PT112&dq=industrialisierung+usa&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=industrialisierung%20usa&f=false Willi Paul Adams, ''Die USA vor 1900'', 2009, S. 100 ff.]</ref>


Durch Eros sind die Wirkungen der [[Demeter]] im [[Mensch]]en zu dem geworden, was sie heute sind, nämlich zu Abbauwirkungen, die sich vor allem in der zweiten Lebenshälfte zeigen, wenn die Kräfte des Eros allmählich in den Hintergrund treten. Der Mensch altert, weil sich die Eroskräfte in die Demeterkräfte umwandeln:
[[Werner von Siemens]] erfand inzwischen 1866 einen leistungsstarken [[Gleichstrommaschine|Dynamo]] zur Stromerzeugung, 1862 erfand [[Nicolaus Otto]] den [[Verbrennungsmotor]], 1876 standen [[Elektromotor]]en als Antriebsaggregate zur Verfügung.<ref>Wolfgang Kilger, ''Industriebetriebslehre'', Band 1, 1986, S. 12.</ref> Die ersten einsetzbaren [[Dampfturbine]]n entwickelten der Schwede [[Carl Gustav Patrik de Laval]] (1883; ''Aktionsprinzip'') und der Engländer [[Charles Parsons (Ingenieur)|Charles Parsons]] (1884; ''Reaktionsprinzip''). [[Oskar von Miller]] gelang 1891 durch die Fernübertragung von [[Drehstrom]] der Anschluss von Industriebetrieben an fernliegende Stromquellen, so dass die Wahl für Industriestandorte unabhängiger von vorhandenen Energiequellen erfolgen konnte.


<div style="margin-left:20px">
Nachdem [[Carl Benz]] 1885 das [[Automobil]] erfand, verstärkte sich die [[Industrialisierung]] wesentlich durch die 1897 in den USA beginnende [[Automobilindustrie]], die 1913 in [[Henry Ford]]s Unternehmen das erste permanente [[Fließbandfertigung|Fließband]] ({{enS|''moving assembly line''}}) einsetzte. Dadurch steigerte Ford die Produktion auf das Achtfache, so dass er zugleich den Preis seines Modells [[Tin Lizzy]] enorm verringern und die Löhne erhöhen konnte.<ref>Henry Ford, ''Erfolg im Leben'', 1952, S. 94 ff.</ref> [[Frederick Winslow Taylor]]s Forschungen über die [[Arbeitsteilung]] ab 1911 brachten wesentliche organisatorische Erkenntnisse für den modernen Industriebetrieb. Bereits im Oktober 1912 ließ die Firma [[Friedrich Krupp AG]] ihren Mitarbeiter [[Benno Strauß]] als Erfinder des [[Edelstahl]]s patentieren, auch wenn erst im August 1913 in [[Sheffield]] [[Harry Brearley]] als Erfinder des [[Rostfreier Stahl|rostfreien Stahls]] gefeiert wurde.  
"Was macht den dichteren menschlichen Leib sozusagen frisch und gesund? So
wie den alten menschlichen Leib in uralten Zeiten frisch und gesund gemacht hat
die Demeter, so macht den neuen Leib frisch und gesund Eros, das heißt das, was in
den Naturkräften durch Eros repräsentiert wird. Und wenn nicht Eros auf ihn wirkte,
sondern wenn Demeter fortgewirkt hätte, würde nun dieser menschliche Leib
durch das ganze Leben hindurch welk und runzelig sein. Die Demeterkräfte liegen
nicht in den frischen, pausbackigen und rotwangigen Menschenleibern heute, sondern
liegen dann im Menschenleib, wenn er die Eroskräfte in sich ausmerzt. Das tut
er, wenn er älter wird, wenn er welk und runzelig wird. Denken Sie, dieser tiefe Zug
ist im [[Mysterium von Eleusis]] vorhanden. Demeter erscheint nach dem Raub der
[[Persephone]] entblößt der ursprünglichen Kräfte; sie ist verwandelt durch [[Hekate]],
verwandelt so, daß sie nur die Welkheit bewirkenden Kräfte trägt. Und mit dem
Raub der Persephone sehen wir in der Tat das Zurückziehen der Demeter von der
unmittelbaren menschlichen Leibesorganisation auch in dem geschichtlichen Werden
der Menschheit sich vollziehen. Oh, diese alten Naturwunder, sie drücken sich
in den alten Göttergestalten in herrlicher Weise aus. Und wenn mit dem Altern des
Menschen sich Eros von ihm zurückzieht, dann beginnt wieder der Einfluß der Demeter
auf die menschliche Leibesorganisation. Dann kann Demeter in gewisser Beziehung
wiederum in die menschliche Leibesorganisation hinein, dann tritt das,
was Repräsentant der fruchtenden Keuschheit ist, gegenüber der Erosorganisation
in den Vordergrund. Und auf ein tiefes Mysterium, auf ein ganz gewaltiges Mysterium
im Werden des Menschen werden wir hingewiesen, wenn wir das Altern des
Menschen – die Umwandlung der Eroskräfte in die Demeterkräfte – in diesem Sinne
verfolgen...


Wir müssen nun die eigentlichen Kräfte, die da wirksam sind, vor allen
[[Datei:Cromemco C-10 computer production line (1983).jpg|mini|Fließband-Produktion von Computern bei [[Cromemco]], [[Mountain View (Santa Clara County, Kalifornien)|Mountain View]], California (1983)]]
Dingen die Eros- und Demeterkräfte, in dem Ätherleibe suchen. Sie werden vom
Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] mussten viele Industrieunternehmen - soweit es technisch möglich war - ihre [[Kapazität (Wirtschaft)|Kapazitäten]] als [[Rüstungsindustrie]] zur Verfügung stellen; dadurch machten sie sich ab Mai 1940 zu strategischen Zielen für Luftangriffe der Alliierten. Die hierdurch völlig zerstörten deutschen [[Industrieanlage]]n erlebten ab 1946 einen rasanten [[Wiederaufbau]] nach neusten technischen Standards. Die nunmehr gestiegene [[Wettbewerbsfähigkeit]] und die [[Produktqualität]] des „[[Made in Germany]]“ waren die Hauptursachen des von der Industrie getragenen Exportwachstums während des [[Wirtschaftswunder]]s. Allerdings geschah dies auf flachem Niveau, denn wenn man die reale [[Industrieproduktion]] des Jahres 1936 mit 100 % ansetzt, so lag sie im Nachkriegsjahr 1946 bei 34 %, 1947 bei 40 % und 1948 bei 60 %.<ref>Werner Abelshauser, ''Wirtschaft in Westdeutschland 1945-1948'', 1975, S. 35.</ref> Deutschland setzte seinen Weg als Industriestaat fort, denn 1950 erzielte die Industrie einen Umsatz von 80 Mrd. DM, gefolgt in weitem Abstand mit 27 Mrd. DM im Handwerk und 9,4 Mrd. DM in der Landwirtschaft.<ref>Werner Abelshauser, ''Wirtschaft in Westdeutschland 1945-1948'', 1975, S. 47 f.</ref>  
Ätherleibe hinaufgeschickt in den astralischen Leib und hinuntergeschickt in den
physischen Leib, so daß der Ätherleib sowohl den Astralleib wie auch den physischen
Leib beeinflußt. Den physischen Leib macht der Ätherleib in dieser Zeit vorzugsweise
dichter, in sich konsolidierter, den astralischen Leib gestaltet er so um,
daß er nicht mehr hellseherische Kräfte entwickelt, sondern nur die intellektualistischen
Kräfte der Menschennatur." {{Lit|{{G|129|40f}}}}
</div>


== Siehe auch ==
Die digitale Revolution ist der seit 1969 bestehende Zeitabschnitt, der durch die Erfindung [[Digitale Transformation|digitaler Technologien]] und die Gründung neuer [[Wirtschaftszweig]]e gekennzeichnet ist. Die Entwicklung des [[Internet]]s seit Oktober 1969 förderte die [[Digitalisierung]], die [[Intel]] im November 1971 mit dem ersten kommerziellen [[Mikroprozessor]] verstärkte. Deren Mikroprozessor war auch im [[Mikrocomputer]] ''[[Micral]] N'' vom Februar 1973 eingebaut, der als Vorläufer des heutigen [[Personal Computer]] gilt. Es folgte unter anderem die Gründung von [[Microsoft]] im April 1975, die sich auf die [[Softwarehersteller|Softwareherstellung]] konzentrierte. Der [[Apple II]] kam im April 1977 auf den Markt und besaß die heutigen Grundeigenschaften eines PCs. [[IBM]], die die Entwicklung der [[mittlere Datentechnik|mittleren Datentechnik]] unterschätzt hatte, brachte erst im August 1981 ihren ersten PC heraus. Weltweit neue [[Spitzentechnologie]]n verbreiteten sich unter anderem durch den [[CD-Player]] und die [[Compact Disc]] (September 1981), neben digitalen [[Tonträger]]n erfasste die Digitalisierung auch die [[Bildträger]] ([[Fotografie]], [[Film]]) mit Hilfe der im November 1996 herausgebrachten [[DVD]]. Die rasante [[IT-Industrialisierung]]  brachte mit dem [[Motorola International 3200]] im September 1991 das erste digitale GSM-fähige [[Mobiltelefon]] hervor, das die [[Digitale Medien|digitalen Medien]] ergänzte. Es löste auch in Deutschland ab dem Jahr 2000 einen regelrechten [[Handy]]boom aus.
Dem Gott Eros der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] entspricht in der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] [[Amor und Psyche|Amor]].
 
#[[Wikipedia:Amor und Psyche|Amor und Psyche]]
== Betriebswirtschaftliche Aspekte ==
Die gewachsene Bedeutung der Industrie sorgte für einen eigenen Wissenschaftszweig innerhalb der [[Betriebswirtschaftslehre]], der [[Industriebetriebslehre]]. Als Mitbegründer gelten [[Max Haushofer Jr.]] (''Der Industriebetrieb'', 1874; ''Grundzüge der Industrie- und Fabrik-Betriebslehre'', 1879), Albert Calmes (''Der Fabrikbetrieb'', 1906), [[Frederick Winslow Taylor]] (''Die Grundlagen wissenschaftlicher Betriebsführung'', 1911/1912), [[Enno Heidebroek]] (''Industriebetriebslehre'', 1923), [[Max Rudolf Lehmann]] (''Der Industriebetrieb'', 1923) oder [[Alfred Isaac]] (''Der Industriebetrieb'', 1930). [[Wilhelm Kalveram]] veröffentlichte 1948 das gleicharmige Buch, in welchem er unter anderem die charakteristischen Merkmale des Industriebetriebs schildert.<ref>[https://books.google.de/books?id=XBXMBgAAQBAJ&pg=PA319&dq=Industriebetriebslehre+1949&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Industriebetriebslehre%201949&f=false Wilhelm Kalveram, ''Industriebetriebslehre'', 1972, S. 19 f.]</ref>
 
Die Industriebetriebslehre arbeitet die typischen Eigenschaften der Industrie heraus, die zu wachsenden [[Betriebsgröße]]n mit hohem [[Kapitalbedarf]] wegen hoher [[Anlagenintensität]] neigt (''Großindustrie''). Die Großindustrie weist gegenüber [[kleine und mittlere Unternehmen|kleinen und mittleren Unternehmen]] einige Besonderheiten auf. Dazu gehören insbesondere Fragen der [[Organisation]], [[Kostensenkung]]en durch das [[Gesetz der Massenproduktion]], [[Skaleneffekt]]e und [[Technologie]]orientierung. Der Betriebsgrößeneffekt erklärt sich dadurch, dass die Großindustrie potenziell insgesamt kostengünstiger zu produzieren in der Lage ist als kleine und mittlere Unternehmen.<ref>[https://books.google.de/books?id=R_liTSSOPK0C&pg=PA194&dq=gro%C3%9Fbetrieb+Skaleneffekt&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=gro%C3%9Fbetrieb%20Skaleneffekt&f=false Werner Pepels, ''Produkt- und Preismanagement im Firmenkundengeschäft'', 2006, S. 194].</ref> Nach dem Gesetz der Massenproduktion wird der [[Fixkosten]]anteil bei zunehmender Kapazitätsauslastung pro Stück kleiner, es entstehen [[Größenvorteile]]. Wird durch die Erhöhung der Kapazität eine Kostensenkung erreicht, spricht man von [[Economies of Scale]] (''statische Skaleneffekte'').<ref>[http://books.google.de/books?id=vafD34dt1tkC&pg=PA435&dq=betriebsgr%C3%B6%C3%9Fe+kostendegression&hl=de&sa=X&ei=bGSgUu2mE8XGswaBqYCgCQ&ved=0CDMQ6AEwAA#v=onepage&q=betriebsgr%C3%B6%C3%9Fe%20kostendegression&f=false Michael Kutschker/Stefan Schmid, ''Internationales Management'', 2010, S. 435].</ref> Das [[Lagerrisiko]] lässt sich durch [[Just-in-time-Produktion]] reduzieren, die durch nahegelegene [[Industriepark]]s unterstützt werden kann. Hohe Fixkosten erfordern eine [[Produktion]] in großen [[Absatzvolumen|Mengen]],<ref>[https://books.google.de/books?id=z7g2agE9JLAC&pg=PA560&dq=massendegression&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=massendegression&f=false Birga Döring/Tim Döring/Wolfgang Harmgardt/Axel Lange/Kai Michaelsen, ''Allgemeine BWL'', 2007, S. 13].</ref> die in der Großindustrie eher wahrscheinlich ist. Die Großindustrie zieht oft größere [[Marktanteil]]e und mehr [[Marktmacht]] auf sich, so dass sie auf einigen Märkten die [[Preisführerschaft]] übernehmen kann. Bei hoher Technologie-Orientierung ist auch die [[Technologieführerschaft]] industrietypisch. 
 
== Volkswirtschaftliche Aspekte ==
Nach der Einteilung des [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamts]] gibt es die Sektoren [[Landwirtschaft]]/[[Forstwirtschaft]]/[[Fischerei]], [[Produzierendes Gewerbe]], [[Handel]]/[[Gastgewerbe]]/[[Verkehr]] und [[Dienstleistung]]en. Dabei gehört die Industrie zum produzierenden Gewerbe und besteht aus den Teilsektoren [[Bergbau]], [[Verarbeitende Industrie]], [[Energieversorgung|Energie-]] und [[Wasserversorgung]] und [[Bauindustrie]]. Die verarbeitende Industrie besteht wiederum aus den Teilsektoren [[Industrielle Hauptgruppen#Vorleistungsgüter|Vorleistungsgüter-]], [[Investitionsgut|Investitionsgüter-]], [[Gebrauchsgut|Gebrauchsgüter-]] und [[Verbrauchsgut|Verbrauchsgüterindustrie]]


== Anmerkungen und Quellen ==
Das Statistische Bundesamt definierte 1979 die Industrie als sämtliche Institutionen, „deren wirtschaftliche Tätigkeit überwiegend darin besteht, Elektrizität, Gas, Fernwärme und Waren zu erzeugen oder zu gewinnen oder in verschiedener Weise zu be- oder verarbeiten, und zwar mit dem Ziel, andere Waren herzustellen“.<ref>Statistisches Bundesamt, ''Systematik der Wirtschaftszweige'', 1979, S. 39.</ref> Der um 1980 aufgekommene Begriff der [[Finanzindustrie]] – die eigentlich dem [[Tertiärsektor]] angehört – macht deutlich, dass das [[Finanzwesen]] durch Standardisierungen ([[Commoditisierung]]) seine [[Produktdifferenzierung]] zugunsten relativ homogener [[Finanzprodukt]]e aufgegeben und industrietypische Formen angenommen hat.


<references/>
== Industriezweige ==
Industrielle Fertigung geschieht weltweit in verschiedenartigen Industriezweigen. Wichtige Klassifikationssysteme zur Einteilung in die verschiedenen Branchen sind die [[International Standard Industrial Classification]] (ISIC) der [[Vereinte Nationen|UNO]] und die [[Nomenclature générale des activités économiques]] (NACE) der [[EU]]. Bedeutende Industriezweige sind [[Montanindustrie]] / [[Schwerindustrie]], [[Metallindustrie]] (darunter Eisen- und [[Stahlindustrie]], [[Kleineisenindustrie]], [[Maschinenbau]] und [[Ausrüstung (Textil)|Ausrüstung]], [[Automobilindustrie]] / [[Fahrzeug]]bau, [[Luftfahrtindustrie|Luft]]- und [[Raumfahrt#Kommerzielle und private Raumfahrt|Raumfahrtindustrie]], [[Schiffbau]]industrie, [[Elektroindustrie]], [[Büromaschine]]n, [[Radio]]- und [[Fernsehen|Fernsehgeräte]] sowie [[Feinmechanik]]-, Optik-, [[Uhrenindustrie]]), [[Chemische Industrie]] (darunter [[Mineralölunternehmen|Mineralölindustrie]], [[Baustoff#Einteilung der Baustoffe|Zementindustrie]], [[Glasindustrie]], [[Kunststoff]]industrie, [[Papierindustrie]], [[Pharmazeutische Industrie]]), [[Abfall- und Recyclingtechnik|Recycling- und Abfallindustrie]], [[Holz]]- und [[Kork]]artikel, [[Konsumgüterindustrie]] / [[Leichtindustrie]] (darunter [[Lebensmittelindustrie]], [[Tabakindustrie]], [[Textilindustrie]], [[Bekleidungsindustrie]] inkl. [[Pelz]]- und [[Leder]]waren, [[Möbel]]industrie, [[Spielzeug#Beispiele von Spielzeug|Spielwarenindustrie]], [[Druckindustrie]] sowie [[Computer#Bekannte Computerhersteller|Computerindustrie]]).


== Literatur ==
== International Standard Industrial Classification (ISIC) ==
# Reinhold Sautner: ''Lexikon der Mythologie'', Kiesel Verlag, Salzburg 1982
Industriebetriebe gleicher oder ähnlicher Produktionsrichtungen werden nach [[International Standard Industrial Classification|ISIC]]-Kriterien in Industriezweige der Produktion nach mit den Nummern 10 für [[Lebensmittel]], 11 für [[Getränk]]e, 12 für [[Tabak]]waren, 13 für [[Textilie]]n, 14 für [[Bekleidung]], 15 für [[Leder]] und Lederwaren, 16 für [[Holz|Holz-]] und [[Kork]]artikel, 17 für [[Papierwaren]], 18 für [[Druckerzeugnis]]se, 19 für [[Kohle|Kohle-]], [[Öle|Öl-]] und [[Kernbrennstoff|nuklearen Brennstoff]], 20 für [[Chemieerzeugnis]]se, 21 für Pharmazeutische Grundstoffe und pharmazeutische Präparate, 22 für [[Gummi]] und [[Kunststoff|Plastik]], 23 für [[Nichtmetalle|Nichtmetall]], 24 für [[Metalle]], 25 für [[Kleineisenindustrie|Metallwaren]], 26 für Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse, 27 für [[Elektrogerät]]e, 28 für [[Maschine]]n und [[Ausrüstung (Textil)|Ausrüstung]], 29 für [[Fahrzeug]]e, 30 für sonstige [[Transport]]geräte, 31 für [[Möbel]], 32 für sonstige Waren und 33 für Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen gegliedert (ISIC Rev. 4).
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4


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== Weblinks ==
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* [http://unstats.un.org/unsd/cr/registry/regcst.asp?Cl=27 United Nations Statistics Division – ISIC-Spezifikation]
 
== Einzelnachweise ==
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Version vom 23. Mai 2018, 16:05 Uhr

Chempark Dormagen – Moderne Industrieanlage (Mai 2007)

Die Industrie befasst sich als Teil der Wirtschaft mit der gewerblichen Gewinnung, Bearbeitung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen oder Zwischenprodukten zu Sachgütern.

Allgemeines

Charakteristische Merkmale der Industrie sind die Massenproduktion von untereinander annähernd homogenen Gütern mit Hilfe standardisierter Produktionsverfahren, die durch Arbeitsteilung, Mechanisierung und Automatisierung gekennzeichnet sind. Meyers Konversations-Lexikon verstand 1876 unter Industrie „die Gesamtheit derjenigen Arbeiten, welche die Erhöhung des Werths der von der Natur dargebotenen Rohstoffe … mittels technischer Verrichtungen zum Zwecke haben; im engeren Sinne versteht man darunter insbesondere den fabrikmäßigen Gewerbebetrieb…“.[1] Der Betriebswirt Erich Gutenberg gelangte 1951 zu dem Ergebnis, dass die industriellen Produktionsfaktoren nicht beliebig geteilt, sondern in einem bestimmten Verhältnis zueinander eingesetzt werden müssen (Produktionsfunktion vom Typ B).[2] Die Industriebetriebslehre versteht heute unter Industrie die „gewerbliche Sachgüterproduktion im Fabriksystem“.[3] Damit gehört sie in einer Volkswirtschaft zum Sekundärsektor.

Etymologie

Das Wort Industrie kam als Lehnwort aus dem Lateinischen (lat. instruere, „schichten, bereiten“, lat. industrius, „regsam, beharrlich“) im Jahre 1754 nach Frankreich (franz. industrie), was dort die Bedeutung von „beharrlich, geschäftig, fleißig“ einnahm.[4] Der schottische Ökonom Adam Smith übernahm es in seinem Buch Der Wohlstand der Nationen (März 1776) als „industry“,[5] dessen – schlechte – deutsche Übersetzung durch den in London lebenden Johann Friedrich Schiller – einen Cousin des Dichters Friedrich Schiller – im selben Jahr zu „Großgewerbe“ führte.[6]

Abgrenzungen

Schwierigkeiten bereitet manchmal heute noch die Abgrenzung zu Sektoren, die nicht zur Industrie gehören und dennoch als Industrie bezeichnet werden, etwa die zum Dienstleistungsgewerbe gehörige „Tourismusindustrie“, „Musikindustrie“, „Unterhaltungsindustrie“ oder gar „Finanzindustrie“. Ein Grund hierfür kann in einer Fehlübersetzung des englischen Worts industry liegen, das neben ‚Industrie‘ auch ‚Branche‘ oder ‚Wirtschaftszweig‘ bedeuten kann. Ein anderer Grund kann darin zu finden sein, dass der jeweilige Autor bewusst einen negativen Eindruck hervorrufen will, z. B. im Sinne von „statt individueller Kunst mittlerweile rein industrielle Massenproduktion“. Möglich ist jedoch auch, dass der Autor bewusst einen hohen Grad der Automatisierung und Mechanisierung in der jeweiligen Branche zum Ausdruck bringen will, beispielsweise im Fall der Software-Industrie.[7]

Das Handwerk weist einen wesentlich geringeren Mechanisierungs- und Automatisierungsgrad auf und besitzt anstatt dessen eine höhere Personalintensität, während industrielle Produktion meist mit hoher Anlagenintensität verbunden ist.

Geschichte

Die kruppschen Hüttenwerke Rheinhausen um 1900

Die Industriegeschichte unterscheidet die Phasen der vorindustriellen Epoche (vor 1770), der ersten modernen Industrie (1770–1820), Frühindustrialisierung (1820–1860), Spätindustrialisierung (1860–1890) und Hochindustrialisierung (seit 1890).[8] Seit 1969 gibt es den Zeitabschnitt der digitalen Revolution. Als Hauptursachen der Industrialisierung gelten wichtige technische Erfindungen und eine Rationalisierung der Arbeitsorganisation.

Erste vorindustrielle Ansätze zeigten sich bereits im 16. Jahrhundert im Verlagssystem, das sich durch dezentrale Produktion von Textilien auszeichnete, die von den so genannten Verlegten in Heimarbeit hergestellt und vom Verleger zentral vermarktet wurden.[9] Als Verleger fungierten Kaufleute, die die Produktion koordinierten, das Kapital „vorlegten“ (Vorfinanzierung) und deshalb zunächst „Vorleger“, dann „Verleger“ hießen. Als nächste Betriebsform entstand die Manufaktur mit in Werkstätten zentralisierten Lohnarbeitern bei überwiegender Handarbeit. Sie stellten meist Luxusgüter wie Seide, Porzellan, Tapisserien, Lederwaren oder Uhren her. Die ersten Manufakturen entstanden wohl in Frankreich, nachdem König Heinrich IV. 1602 jede Gemeinde anwies, eine Maulbeerbaumplantage sowie eine Seidenraupenzucht einzurichten. Mit der Erfindung des Verkokungsprozesses in England durch Abraham Darby II im Jahre 1735 konnte die Holzkohle in der bisherigen Roheisenherstellung ersetzt und der Bergbau und die Hüttenindustrie intensiviert werden.[10] Benjamin Huntsman entwickelte 1740 ein Verfahren, den damaligen Zementstahl in einem Tiegelofen umzuschmelzen (Tiegel-Gussstahl) und ihn so von seinen Schlackeresten zu befreien. Beide Verfahren trugen erheblich zur industriellen Entwicklung zunächst in England bei.

Schließlich kam nach 1769 die Fabrik auf, bei der die Arbeiter vorwiegend maschinelle Arbeitsmittel einsetzten. Das traf vor allem auf die erste Spinnmaschine Waterframe zu, die im Jahre 1771 zur Gründung der ersten industriellen Baumwollspinnerei der Welt durch ihren Erfinder Richard Arkwright in Cromford führte. England galt als führendes Land der industriellen Entwicklung, das ab 1775 neben Frankreich, Belgien und Holland zu den wohlhabendsten Nationen Europas gehörte.

Eine weitere Erfindung löste die Entstehung der ersten modernen Industrie aus. James Watt erhielt für seine Erfindung der Dampfmaschine im Januar 1769 ein Patent, das zunächst die Textilindustrie zum Antrieb von Textilmaschinen nutzte. Ihre vielseitige Verwendbarkeit sorgte im Juni 1783 für den Einsatz in Dampfschiffen (Claude François Jouffroy d’Abbans), im Bergbau erstmals im August 1785 in Hettstedt (Carl Friedrich Bückling) und im Februar 1804 in schienengebundenen Dampflokomotiven (Richard Trevithick). Hierdurch industrialisierten sich der Schiffbau, Eisenbahnbau, die Montanindustrie und die Stahlindustrie. Diese Entwicklung gilt als der Beginn des Zeitalters der ersten industriellen Revolution,[11] die durch eine zunehmende Industrialisierung viele Agrarstaaten in Industriestaaten verwandelte. In England gab es im Jahre 1821 bereits 1500 Dampfmaschinen für die industrielle Fertigung, wodurch das Land seinen Status als erstem und wichtigstem Industriestaat Europas festigte.

Hauptursachen der Frühindustrialisierung Deutschlands waren unter anderem die Gründung der „Preußisch-Rheinischen Dampfschifffahrtsgesellschaft“ (Vorläuferin der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt) im Oktober 1825,[12] im Juni 1837 folgte die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft, im Oktober 1843 die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Hiervon profitierten der Schiff- und Eisenbahnbau. An der Spitze des Eisenbahnbaus stand unbestritten die Firma Borsig, die 1841 ihre erste und 1858 bereits die tausendste Lokomotive herstellte und mit 1100 Beschäftigten zur drittgrößten Lokomotivfabrik der Welt aufstieg. Johann von Zimmermann gründete im Jahr 1848 in Chemnitz die erste Werkzeugmaschinenfabrik Deutschlands. Wichtigster Industriezweig blieb jedoch 1850 in Deutschland mit 45,5 % der Beschäftigten immer noch die Textilindustrie, deren Anteil 1959 nur noch 15,2 % betrug. Demgegenüber wuchs die Metallindustrie von 10,8 % (1850) auf 33,4 % (1959).[13]

In den USA setzte die industrielle Revolution vergleichsweise verspätet ein, seit 1850 zügig[14] und nach dem Sezessionskrieg ab 1865 deutlich erkennbar. Als Schrittmacher erwiesen sich auch hier die Eisenbahn und auch die Grundstoffindustrie. Eisenbahnen sorgten für die industrielle Infrastruktur, Energie verschaffte der Industrie die Produktionsgrundlagen. Die 3069 Kilometer lange transkontinentale Eisenbahnverbindung zwischen New York City und San Francisco konnte am 10. Mai 1869 vollendet werden, seit 1887 brachten Tiefkühlwaggons das Frischfleisch aus Chicago nach New York. John D. Rockefeller gründete 1870 die Standard Oil Company, um den enormen Ölbedarf decken zu können. Die 1879 von Thomas Alva Edison erfundene Glühlampe ermöglichte auch die Beleuchtung von Fabrikhallen.[15]

Werner von Siemens erfand inzwischen 1866 einen leistungsstarken Dynamo zur Stromerzeugung, 1862 erfand Nicolaus Otto den Verbrennungsmotor, 1876 standen Elektromotoren als Antriebsaggregate zur Verfügung.[16] Die ersten einsetzbaren Dampfturbinen entwickelten der Schwede Carl Gustav Patrik de Laval (1883; Aktionsprinzip) und der Engländer Charles Parsons (1884; Reaktionsprinzip). Oskar von Miller gelang 1891 durch die Fernübertragung von Drehstrom der Anschluss von Industriebetrieben an fernliegende Stromquellen, so dass die Wahl für Industriestandorte unabhängiger von vorhandenen Energiequellen erfolgen konnte.

Nachdem Carl Benz 1885 das Automobil erfand, verstärkte sich die Industrialisierung wesentlich durch die 1897 in den USA beginnende Automobilindustrie, die 1913 in Henry Fords Unternehmen das erste permanente Fließband (eng. moving assembly line) einsetzte. Dadurch steigerte Ford die Produktion auf das Achtfache, so dass er zugleich den Preis seines Modells Tin Lizzy enorm verringern und die Löhne erhöhen konnte.[17] Frederick Winslow Taylors Forschungen über die Arbeitsteilung ab 1911 brachten wesentliche organisatorische Erkenntnisse für den modernen Industriebetrieb. Bereits im Oktober 1912 ließ die Firma Friedrich Krupp AG ihren Mitarbeiter Benno Strauß als Erfinder des Edelstahls patentieren, auch wenn erst im August 1913 in Sheffield Harry Brearley als Erfinder des rostfreien Stahls gefeiert wurde.

Fließband-Produktion von Computern bei Cromemco, Mountain View, California (1983)

Während des Zweiten Weltkriegs mussten viele Industrieunternehmen - soweit es technisch möglich war - ihre Kapazitäten als Rüstungsindustrie zur Verfügung stellen; dadurch machten sie sich ab Mai 1940 zu strategischen Zielen für Luftangriffe der Alliierten. Die hierdurch völlig zerstörten deutschen Industrieanlagen erlebten ab 1946 einen rasanten Wiederaufbau nach neusten technischen Standards. Die nunmehr gestiegene Wettbewerbsfähigkeit und die Produktqualität des „Made in Germany“ waren die Hauptursachen des von der Industrie getragenen Exportwachstums während des Wirtschaftswunders. Allerdings geschah dies auf flachem Niveau, denn wenn man die reale Industrieproduktion des Jahres 1936 mit 100 % ansetzt, so lag sie im Nachkriegsjahr 1946 bei 34 %, 1947 bei 40 % und 1948 bei 60 %.[18] Deutschland setzte seinen Weg als Industriestaat fort, denn 1950 erzielte die Industrie einen Umsatz von 80 Mrd. DM, gefolgt in weitem Abstand mit 27 Mrd. DM im Handwerk und 9,4 Mrd. DM in der Landwirtschaft.[19]

Die digitale Revolution ist der seit 1969 bestehende Zeitabschnitt, der durch die Erfindung digitaler Technologien und die Gründung neuer Wirtschaftszweige gekennzeichnet ist. Die Entwicklung des Internets seit Oktober 1969 förderte die Digitalisierung, die Intel im November 1971 mit dem ersten kommerziellen Mikroprozessor verstärkte. Deren Mikroprozessor war auch im Mikrocomputer Micral N vom Februar 1973 eingebaut, der als Vorläufer des heutigen Personal Computer gilt. Es folgte unter anderem die Gründung von Microsoft im April 1975, die sich auf die Softwareherstellung konzentrierte. Der Apple II kam im April 1977 auf den Markt und besaß die heutigen Grundeigenschaften eines PCs. IBM, die die Entwicklung der mittleren Datentechnik unterschätzt hatte, brachte erst im August 1981 ihren ersten PC heraus. Weltweit neue Spitzentechnologien verbreiteten sich unter anderem durch den CD-Player und die Compact Disc (September 1981), neben digitalen Tonträgern erfasste die Digitalisierung auch die Bildträger (Fotografie, Film) mit Hilfe der im November 1996 herausgebrachten DVD. Die rasante IT-Industrialisierung brachte mit dem Motorola International 3200 im September 1991 das erste digitale GSM-fähige Mobiltelefon hervor, das die digitalen Medien ergänzte. Es löste auch in Deutschland ab dem Jahr 2000 einen regelrechten Handyboom aus.

Betriebswirtschaftliche Aspekte

Die gewachsene Bedeutung der Industrie sorgte für einen eigenen Wissenschaftszweig innerhalb der Betriebswirtschaftslehre, der Industriebetriebslehre. Als Mitbegründer gelten Max Haushofer Jr. (Der Industriebetrieb, 1874; Grundzüge der Industrie- und Fabrik-Betriebslehre, 1879), Albert Calmes (Der Fabrikbetrieb, 1906), Frederick Winslow Taylor (Die Grundlagen wissenschaftlicher Betriebsführung, 1911/1912), Enno Heidebroek (Industriebetriebslehre, 1923), Max Rudolf Lehmann (Der Industriebetrieb, 1923) oder Alfred Isaac (Der Industriebetrieb, 1930). Wilhelm Kalveram veröffentlichte 1948 das gleicharmige Buch, in welchem er unter anderem die charakteristischen Merkmale des Industriebetriebs schildert.[20]

Die Industriebetriebslehre arbeitet die typischen Eigenschaften der Industrie heraus, die zu wachsenden Betriebsgrößen mit hohem Kapitalbedarf wegen hoher Anlagenintensität neigt (Großindustrie). Die Großindustrie weist gegenüber kleinen und mittleren Unternehmen einige Besonderheiten auf. Dazu gehören insbesondere Fragen der Organisation, Kostensenkungen durch das Gesetz der Massenproduktion, Skaleneffekte und Technologieorientierung. Der Betriebsgrößeneffekt erklärt sich dadurch, dass die Großindustrie potenziell insgesamt kostengünstiger zu produzieren in der Lage ist als kleine und mittlere Unternehmen.[21] Nach dem Gesetz der Massenproduktion wird der Fixkostenanteil bei zunehmender Kapazitätsauslastung pro Stück kleiner, es entstehen Größenvorteile. Wird durch die Erhöhung der Kapazität eine Kostensenkung erreicht, spricht man von Economies of Scale (statische Skaleneffekte).[22] Das Lagerrisiko lässt sich durch Just-in-time-Produktion reduzieren, die durch nahegelegene Industrieparks unterstützt werden kann. Hohe Fixkosten erfordern eine Produktion in großen Mengen,[23] die in der Großindustrie eher wahrscheinlich ist. Die Großindustrie zieht oft größere Marktanteile und mehr Marktmacht auf sich, so dass sie auf einigen Märkten die Preisführerschaft übernehmen kann. Bei hoher Technologie-Orientierung ist auch die Technologieführerschaft industrietypisch.

Volkswirtschaftliche Aspekte

Nach der Einteilung des Statistischen Bundesamts gibt es die Sektoren Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei, Produzierendes Gewerbe, Handel/Gastgewerbe/Verkehr und Dienstleistungen. Dabei gehört die Industrie zum produzierenden Gewerbe und besteht aus den Teilsektoren Bergbau, Verarbeitende Industrie, Energie- und Wasserversorgung und Bauindustrie. Die verarbeitende Industrie besteht wiederum aus den Teilsektoren Vorleistungsgüter-, Investitionsgüter-, Gebrauchsgüter- und Verbrauchsgüterindustrie.

Das Statistische Bundesamt definierte 1979 die Industrie als sämtliche Institutionen, „deren wirtschaftliche Tätigkeit überwiegend darin besteht, Elektrizität, Gas, Fernwärme und Waren zu erzeugen oder zu gewinnen oder in verschiedener Weise zu be- oder verarbeiten, und zwar mit dem Ziel, andere Waren herzustellen“.[24] Der um 1980 aufgekommene Begriff der Finanzindustrie – die eigentlich dem Tertiärsektor angehört – macht deutlich, dass das Finanzwesen durch Standardisierungen (Commoditisierung) seine Produktdifferenzierung zugunsten relativ homogener Finanzprodukte aufgegeben und industrietypische Formen angenommen hat.

Industriezweige

Industrielle Fertigung geschieht weltweit in verschiedenartigen Industriezweigen. Wichtige Klassifikationssysteme zur Einteilung in die verschiedenen Branchen sind die International Standard Industrial Classification (ISIC) der UNO und die Nomenclature générale des activités économiques (NACE) der EU. Bedeutende Industriezweige sind Montanindustrie / Schwerindustrie, Metallindustrie (darunter Eisen- und Stahlindustrie, Kleineisenindustrie, Maschinenbau und Ausrüstung, Automobilindustrie / Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrtindustrie, Schiffbauindustrie, Elektroindustrie, Büromaschinen, Radio- und Fernsehgeräte sowie Feinmechanik-, Optik-, Uhrenindustrie), Chemische Industrie (darunter Mineralölindustrie, Zementindustrie, Glasindustrie, Kunststoffindustrie, Papierindustrie, Pharmazeutische Industrie), Recycling- und Abfallindustrie, Holz- und Korkartikel, Konsumgüterindustrie / Leichtindustrie (darunter Lebensmittelindustrie, Tabakindustrie, Textilindustrie, Bekleidungsindustrie inkl. Pelz- und Lederwaren, Möbelindustrie, Spielwarenindustrie, Druckindustrie sowie Computerindustrie).

International Standard Industrial Classification (ISIC)

Industriebetriebe gleicher oder ähnlicher Produktionsrichtungen werden nach ISIC-Kriterien in Industriezweige der Produktion nach mit den Nummern 10 für Lebensmittel, 11 für Getränke, 12 für Tabakwaren, 13 für Textilien, 14 für Bekleidung, 15 für Leder und Lederwaren, 16 für Holz- und Korkartikel, 17 für Papierwaren, 18 für Druckerzeugnisse, 19 für Kohle-, Öl- und nuklearen Brennstoff, 20 für Chemieerzeugnisse, 21 für Pharmazeutische Grundstoffe und pharmazeutische Präparate, 22 für Gummi und Plastik, 23 für Nichtmetall, 24 für Metalle, 25 für Metallwaren, 26 für Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse, 27 für Elektrogeräte, 28 für Maschinen und Ausrüstung, 29 für Fahrzeuge, 30 für sonstige Transportgeräte, 31 für Möbel, 32 für sonstige Waren und 33 für Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen gegliedert (ISIC Rev. 4).

Siehe auch

Weblinks

Commons: Industrie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Industrie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Industrie – Zitate
 Wikisource: Industrie – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Meyers Konversations-Lexikon, 1876, S. 271.
  2. Erich Gutenberg, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion, 1951, S. 318 f.
  3. Marcell Schweitzer, Industriebetriebslehre, 1994, S. 19.
  4. Gerhard Köbler, Etymologisches Rechtswörterbuch, 1995, S. 198.
  5. Adam Smith, An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, 1776, S. 109.
  6. Adam Smith verstand „utmost industry“ als den größtmöglichen Fleiß eines Arbeiters.
  7. Peter Buxmann/Heiner Diefenbach/Thomas Hess, Die Softwareindustrie: Ökonomische Prinzipien, Strategien, Perspektiven, 2008, ISBN 978-3-540-71828-4.
  8. Reinhold Sellien (Hrsg.), Dr. Gablers Wirtschafts-Lexikon, Bd. 2, 1977, Sp. 2110.
  9. Karl-Werner Hansmann, Industrielles Management, 2006, S. 17.
  10. Wolfgang Kilger, Industriebetriebslehre, Band 1, 1986, S. 11.
  11. Reinhold Sellien/Helmut Sellien (Hrsg.), Gablers Wirtschafts-Lexikon, 1980, Sp. 2061 f..
  12. Gabriele Oepen-Domschky, Kölner Wirtschaftsbürger im deutschen Kaiserreich, 2003, S. 150.
  13. Walther G. Hoffmann, Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts, 1965, S. 68 f.
  14. Peter Lösche (Hrsg.), Länderbericht USA, 2004, S. 81 f.
  15. Willi Paul Adams, Die USA vor 1900, 2009, S. 100 ff.
  16. Wolfgang Kilger, Industriebetriebslehre, Band 1, 1986, S. 12.
  17. Henry Ford, Erfolg im Leben, 1952, S. 94 ff.
  18. Werner Abelshauser, Wirtschaft in Westdeutschland 1945-1948, 1975, S. 35.
  19. Werner Abelshauser, Wirtschaft in Westdeutschland 1945-1948, 1975, S. 47 f.
  20. Wilhelm Kalveram, Industriebetriebslehre, 1972, S. 19 f.
  21. Werner Pepels, Produkt- und Preismanagement im Firmenkundengeschäft, 2006, S. 194.
  22. Michael Kutschker/Stefan Schmid, Internationales Management, 2010, S. 435.
  23. Birga Döring/Tim Döring/Wolfgang Harmgardt/Axel Lange/Kai Michaelsen, Allgemeine BWL, 2007, S. 13.
  24. Statistisches Bundesamt, Systematik der Wirtschaftszweige, 1979, S. 39.


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