Prana und Asche: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Prana''' ([[Sanskrit]], m., प्राण, prāṇa, Lebensatem, Lebenshauch, Lebensodem) wird in der [[Wikipedia:Hinduismus|hinduistischen]] Lehre, als ''[[Leben]]'', ''[[Lebenskraft]]'' oder die universelle [[Lebensenergie]] angesehen. Prana ist vergleichbar mit [[Qi]] im [[Wikipedia:Kaiserreich China|alten China]] und Ki in [[Wikipedia:Japan|Japan]] und auch mit dem ''Hauch des Lebens'' ({{HeS|נִשְׁמַ֣ת חַיִּ֑ים|nisch'mat chaj'jim}}), der dem [[Adam]] nach seiner Erschaffung aus dem "Erdenstaub" eingeblasen wird {{Bibel|1 Mos|2|7|LUT}}. Prana entspricht in der [[Anthroposophie|anthroposophischen]] Terminologie auf erster Stufe dem [[Lebensäther]], im höheren Sinn aber dem strömenden geistigen Urbild alles [[Leben]]s, das sich in der zweiten Region des [[Devachan]]s befindet, das Steiner auch als das «Meeresgebiet» oder «Ozeangebiet» der [[Himmlische Welt|Himmlischen Welt]] bezeichnet hat, und damit auch dem vergeistigten [[Lebensleib]] ([[Ätherleib]]) des [[Mensch]]en, den Steiner [[Lebensgeist]] ([[Buddhi]]) genannt hat.
[[Datei:Wood ash.jpg|mini|Holzasche]]


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'''Asche''' entsteht als fester [[anorganisch]]er [[mineral]]ischer Rückstand bei der [[Verbrennung]] [[organisch]]en Materials. Sie besteht [[Chemie|chemisch]] überwiegend aus [[Metall]]oxiden wie [[Wikipedia:Calciumoxid|CaO]], [[Wikipedia:Eisen(III)-oxid|Fe<sub>2</sub>O<sub>3</sub>]], [[Wikipedia:Magnesiumoxid|MgO]], [[Wikipedia:Mangan(II)-oxid|MnO]], [[Wikipedia:Kaliumoxid|K<sub>2</sub>O]], [[Siliciumdioxid|SiO<sub>2</sub>]], gelegentlich auch [[Wikipedia:Phosphorpentoxid|P<sub>2</sub>O<sub>5</sub>]], bei unvollständiger Verbrennung auch aus [[Wikipedia:Karbonate|Karbonate]]n wie [[Wikipedia:Natriumcarbonat|Na<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>]] ([[Wikipedia:Soda (Mineral)|Soda]]), [[Wikipedia:Natriumhydrogencarbonat|NaHCO<sub>3</sub>]]. [[Pflanzen]]asche enthält relativ viel [[Wikipedia:Kaliumkarbonat|K<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>]] ([[Wikipedia:Kaliumkarbonat|Pottasche]]).
"Das zweite Gebiet, das Ozean-Gebiet, besteht nicht aus Wasser, sondern strömendem
Leben, das das ganze devachanische Gebiet durchströmt, so wie der Blutkreislauf
beim Menschen alles durchdringt. Die eigenartige Substanz, das «Prana»,
das hier in für sich gesonderten tierischen und menschlichen Leibern strömt, bildet
im Devachan einen ewig fließenden Lebensstrom von der Farbe des [[Pfirsichblüt]].
Dieses Element bildet die schaffende Urkraft von allem, was auf Erden als lebendiges
Wesen auftritt. Im Devachan sehen wir, daß das Leben, das uns alle beseelt,
in der Tat eine Einheit bildet." {{Lit|{{BE|060|23}}}}
</div>


==Prana im Yoga und im Hinduismus==
== Die Bedeutung der Aschebildung für die Menschheitsentwicklung ==
Eine besonders große Rolle spielt der Begriff Prana im [[Yoga]], er findet jedoch schon in den [[Brahmanas|Brahmanas]] und den [[Upanishaden]] Erwähnung.
In den [[Brahmanas]] wird in Fortsetzung zu den Upanishaden der Versuch unternommen eine Unterscheidung zwischen den sichtbaren und unsichtbaren Bestandteilen des Menschen vorzunehmen. Im Gegensatz zu den fünf  sterblichen Bestandteilen, die da sind  Haare, Haut, Fleisch, Knochen und Mark werden häufig die fünf unsichtbaren Bestandteile des Menschen wie Denken ([[Manas]]), Rede, Atem ([[Prana]]), Sehen und Hören genannt und als unsterbliche Bestandteile bezeichnet. In dieser Vorstellung wird der Atem als zentrale Lebenskraft gedacht und deshalb werden in den [[Brahmanas]] gerade diese fünf Lebenselemente auch als [[Prana]]s bezeichnet. 
Im [[Raja Yoga]] dienen die Atemübungen ([[Pranayama]]) der Zusammenführung von Körper und Geist durch die Atmung. Prana ist jedoch mehr als "nur" Atem oder Luft. Im Yoga wird das Arbeiten mit Atem und Luft als Zugang zum Prana, d.h. der Lebensenergie und seiner Manifestation im Körper begriffen. Den Vorstellungen des Yoga zufolge zirkuliert das Prana im Körper durch ein System von Kanälen (''Nadi'').


In den Upanishaden steht die Atemlehre in engem Zusammenhang mit der Vorstellung vom [[Atman]] (Seele). Prana durchzieht jedes Leben, ist aber nicht der Atman oder das individuelle Selbst. In der Kaushitaki-Upanishad heißt es:
{{GZ|Wärme, die entsteht durch eine äußerliche
:''Ich bin der Atem (prana). Als den aus Erkennen bestehenden Atman, als Leben, als Unsterblichkeit verehre mich. Der Atem ist Leben und das Leben ist Atem. Denn solange der Atem in diesem Körper weilt, solange weilt auch das Leben.''
mineralische Verbrennung, trat erst auf, nachdem die Sonne herausgegangen
und die Erde mit dem Monde allein geblieben war. Und
durch diese Verbrennung, die früher gar nicht vorhanden war, sonderten
sich die Stoffe innerhalb der Erdenmasse ab, die man im Okkultismus
als «Asche» bezeichnet. Wenn Sie irgend etwas verbrennen,
entsteht Asche. Die Asche lagerte sich der Erdenbildung ein, als die
Erde mit dem Monde allein war. Wir sind so weit gekommen, daß
durch den Weltenton, der hereindrang und die Stoffe zum Tanze
zwang, sich die Protoplasmamassen eingegliedert haben. Wir haben
Wesen, wo sich nach den Kraftlinien früher feine Protoplasmamassen
angeordnet haben, in der äußeren Bildung dem ähnlich, wie die Bildung
im heutigen Eiweiß ist. Wir haben auch dichtere Massen, die wie zum
Schütze da sind, die wie eine Art Leimhülle die betreffenden Wesen
umgeben. Was fehlt in diesen Wesen? Die harte Knochenmasse! Wenn
ich mich populär ausdrücken darf: Es ist alles noch eine mehr leimartige
Masse, und das, was überhaupt mineralisch ist, fehlt ganz und
gar in den Wesen bis zu der Zeit, die ich Ihnen jetzt beschrieben habe.
Nun müssen Sie sich denken, wie anders diese Wesen waren. Heute
haben Sie nichts in Ihrem physischen Körper, das nicht zugleich durchdrungen
wäre von der mineralischen Substanz. Der Menschenleib,
wie er heute ist, ist also erst verhältnismäßig spät entstanden. Heute
besteht der Menschenleib nicht nur aus Knochen, sondern auch aus
Muskeln und Blut; allem ist diese mineralische Masse eingegliedert.
Denken Sie sich die mineralische Masse fort, die ganze Erde mit ihren
Wesen noch ohne mineralische Masse. Dann entsteht durch einen Verbrennungsprozeß
die Einlagerung von mineralischer Asche, Asche der
verschiedensten Mineralien. In die Menschen, die es eigentlich bisher
nur bis zur leimartigen Dichte gebracht hatten, lagerten sich also nach
allen Seiten Aschenbestandteile ein. Und die Wesen nehmen die Asche
auf wie früher das Eiweiß und gliedern sie sich in ihrer Weise ein,
nehmen das Mineralische auf vom dicken Knochen bis zum flüssigen
Blute. Sie können sich leicht eine Vorstellung machen, was sich da
eingelagert hat: Alles, was als Asche zurückbleibt, wenn der Leib verbrannt
wird oder verwest. Was wirklich als Asche zurückbleibt, ist das,
was am allerletzten entstanden ist. Alles an Ihnen, was nicht als Asche
zurückbleibt, war vorher da; das hat sich diese Asche erst eingegliedert.
Der Mensch, der mit sehendem Auge auf diese Asche hinblickt, die aus
einem verwesenden Leichnam herkommt, muß sich sagen: Dies ist die
mineralische Substanz in mir, die am spätesten eingesogen wurde von
dem, was früher da war. - Das Mineralische ist also im Laufe der Erdenbildung
am spätesten entstanden, und die anderen Reiche haben es
sich eingegliedert, nachdem sie früher nur aus anderen Substanzen bestanden
haben.


==Prana in der Esoterik==
Nun können wir uns jetzt noch fragen: Was hat denn bewirkt, daß
Heute werden die Lehren teilweise in [[Esoterik|esoterischen]] Kreisen eingesetzt, wo Prana auch als "Lichtnahrung" gepriesen wird, die feste Nahrung ersetzen können soll. Eine der wichtigsten Esoterikerinnen dieser Ausrichtung ist [[Wikipedia:Jasmuheen|Jasmuheen]].
diese Asche sich eingegliedert hat? - Wir tragen ja fortwährend diese
Asche mit uns herum, nur ist sie verteilt und wird zurückgelassen, wenn
unser Leichnam verbrannt wird oder verwest. Wie drang denn die
Asche hinein in diese Linien, die von Eiweißsubstanz angefüllt waren?


== Der indische Begriff ''prāná'' im Verhältnis zu den 4 Äthern==
Wir haben gesehen, ursprünglich war Feuer da; daraus bildete sich
die Herzanlage; dann bildete sich die Atmungsanlage aus der Luft; das
Licht gliederte sich ein und bildete die Nervenanlage; dann kam der
Schall und bildete, indem er die Stoffe tanzen ließ, die lebendige Substanz.
Was ließ denn das Aschenhafte, das Mineralische hineinströmen
in diese Substanz? Das, was die Asche hineindrängt in die menschlichen
Leiber, das war nunmehr der Gedanke, der den Schall, den Ton
zum Worte macht. Noch in der atlantischen Zeit, als alles ringsum
eingetaucht war in Nebel- und Dunstmassen, da war nicht das, was der
Mensch sprach, die einzige artikulierte Sprache, sondern der Mensch
konnte die Sprache der rauschenden Bäume, der rieselnden Quellen
verstehen. Alles, was heute artikulierte Sprache ist, und was sich darinnen
ausdrückt, bildete den Tanz der Stoffe; der Ton, das Musikalische
darinnen, bildete die Stoffe zur lebendigen Substanz. Der Sinn,
die Wortbedeutung drängt die sich im Verbrennungsprozeß bildende
Asche hinein in diese lebendige Substanz, und in dem Maße, wie sich
nach und nach bis gegen das Ende der atlantischen Zeit hin das Knochensystem
verdichtete, wurde der Mensch immer mehr von Gedanken,
von Selbstbewußtsein durchdrungen. Sein Intellektualismus leuchtete
auf, und er wurde immer mehr und mehr ein selbstbewußtes Wesen.|102|92ff}}


'''Etymologische Betrachtung des Begriffs prāná'''
== Wasser, Salz und Asche ==


Der Sanskritbegriff ''prāná'' wird in der Literatur einschlägig mit Atem, Lebensatem, aber auch als Hauch oder Lebenskraft übersetzt. Bei der etymologischen Betrachtung setzt sich das Wort ''prāná'' aus  ''pra'' und ''āna'' zusammen – ''pra'' kann mit Adverb „hervor“ übersetzt und der Wortstamm ''an'' kann mit dem Verb „atmen“ bzw. das Nomen ''aná'' mit „Atem“ übersetzt und zugrunde gelegt werden - und bedeutet damit wörtlich “Hervor-Atem”. Als Verb bedeutet ''prāná'' atmen, einatmen, aber auch leben.  Im philosophischem Zusammenhang wird das Nomen ''prāná'' auch als Lebensprinzip, manchmal auch mit Intellekt übersetzt, zudem wird prāná auch als Begriff für eine Bezeichnung der Organe der Seele, namentlich der Atem, die Sprache, das Sehen, das Gehör, und das Denken, verwendet.<ref name="Mylius2005">Vgl.:Klaus Mylius: ''Wörterbuch Sanskrit''. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden: 2005.</ref>
Die in der [[Erde (Planet)|Erde]] auch nach der [[Abtrennung des Mondes]] verbliebenen Mondenkräfte wirken durch den Salzgehalt der Erde. Durch das [[Salz]] wird die Erde in der Winterzeit durchgeistigt. Durch die [[merkur]]iale Qualität des [[Wasser]]s wird die durchgeistigte Erdenmaterie ins [[Leben]]dige übergeführt. Die Asche, die im Sommer durch den [[Schwefelprozess]] in den [[Pflanzen]] gebildet wird und in die Erde fällt, sorgt dafür, dass sich dieses Leben nicht auf mondenhafte, sondern auf erdenhafte Weise entfaltet.
''Prāná'' bezeichnet in der indischen Philosophie damit eine kosmische [[Energie]], die den Körper durchdringt und erhält. ''Prāná'' beschreibt ganz allgemein gesagt, die sogenannte Lebensenergie. Der Begriff ''prāná'' kann aber auch im weitesten und heute umgangssprachlich gebräuchlichen Sinn die physische Atemluft bezeichnen und ist damit durch den Atem selbst wahrnehmbar.  


'''Begriffsbedeutung von ''prāná'' in der indischen Literatur auf Grundlage des dreigliedrigen Menschenbildes'''
{{GZ|Diese [[Mond]]enkräfte werden vorzugsweise in der Erde dadurch
tätig, daß die Erde das [[Salz]] in sich birgt. So daß wir unmittelbar unter
der Oberfläche der Erde, gerade in dem sich Befestigenden unter der
Schneedecke, die ja schon auf der einen Seite nach dem Quecksilberigen
strebt, nach unten hin aber übergeht in das Salzartige, so daß wir
da in alledem Erdenmaterie haben, Salz, durchsetzt von Geistigkeit.
Die Erde wird wirklich zur Winterzeit in sich geistig durch ihren
Salzgehalt, der sich da besonders konsolidiert.


In der indischen Literatur  wird unter anderem in der Prasna-Upanishad  der ''prāná'' in seinen Eigenschaften und seinem Ursprung ausführlich beschrieben. Hier wird anfangs geschildert, dass ''prāná'' in den Strahlen der Sonne beheimatet ist und beschreibt damit eine universelle Lebensenergie. Weiterhin wird ''prāná'' damit auch in einen Bezug zum Element des Feuers gebracht und beschreibt hier das Prinzip der universellen Form. Weiterhin wird ausgeführt, dass allem, was in den drei Welten , aber im besonderen allem, was auf der Erde existiert - allen Elementen, Erscheinungen sowie allen sterblichen und auch allen unsterblichen Lebewesen - ''prāná'' als Ursprung zugrunde liegt und von ihm geführt wird.<ref name="Sharvananda1922">Vgl.: Swami Sharvananda: Prasna-Upanishad. Wortwörtliche Übersetzung aus dem Sanskrit ins Englische mit Kommentaren des Autors. The Ramakrishna Math: Mylapore, Madras. 2. Auflage; 1922.</ref>
Das [[Wasser]], das heißt eigentlich das kosmische [[Quecksilber]], das
Interessant ist die bildhafte Beschreibung, wie ''prāná'' direkt in den Körper des Menschen kommt. Als Ursprung für ''prāná'' wird [[ātman]] und dieses Herankommen von ''prāná'' mit dem Ausbreiten eines Schattens am Menschen beschrieben. Bezeichnender Weise wird weiterhin ausgeführt, dass es durch die Handlungen des Geistes Einzug in den Körper erhält.
nimmt auf die innere Tendenz, sich in Kugelform zu bilden. Da tritt
Weiterhin gliedert sich ''prāna'' in fünf unterschiedliche Anteile, die den Körper beleben und unterstützen. Diese werden in der indischen Literatur als sogenannte Lebenshauche bezeichnet: 1) ''prāna'' 2) ''vyāna'' 3) ''samāna'' 4) ''apāna'' 5) ''udāna''. Diese fünf Lebenshauche, häufig auch als „vital airs“ bezeichnet, oder Lebensenergien werden speziellen Körperbereichen und damit auch unterschiedlichen Wirkungen, die sie auf den Körper und seine physiologischen Prozesse einnehmen, zugeordnet.<ref name="Huchzermeyer">Vgl.:Wilfried Huchzermeyer: ''Das Yoga-Wörterbuch''. edition sawitri: 2007.</ref>
dann überall diese innere Tendenz hervor, sich als Kugel zu bilden.
''Prāná'' ist nach Beschreibungen von Sivananda  am Herzen lokalisiert und dieser Lebensatmen steuert die Atmung – Ein- und Ausatmung . ''Vyāna'' ist am gesamten Körper lokalisiert und wird als die alles durchdringende Energie bezeichnet, die alle Bereiche des Körpers versorgt und wird damit auch der Blutzirkulation zugeordnet . ''Samāna'' hat seinen Sitz an der Nabelregion bzw. Unterleibsregion und wird als die ausgleichende Energie beschrieben, die alle Verdauungsprozesse steuert und reguliert. ''Apāná'' wirkt im untersten Bereich des Körpers und ist am Anus lokalisiert. Diese sogenannte „Herab“-Energie wirkt regulierend auf alle Ausscheidungsprozesse des Körpers. ''Udāna'' wird der Region der Kehle zugeordnet und auch als “Herauf”- Energie bezeichnet und wirkt damit im oberen Bereich des Körpers. Im physiologischen Sinn stützt sie die Schluckprozesse. In spiritueller Hinsicht fördert diese Energie auch die Sprache sowie die spirituelle Entwicklung. Sivananda hebt aber ''prāná'' und ''apāná'' als sogenannte Hauptenergien hervor.<ref name="Sivananda2000">Vgl.: Sri Swami Sivananda (World Wide Web(WWW) Edition: 2000): The Sience of Pranayama.</ref>
Und dadurch, daß das geschieht, ist die Erde in dieser Tiefwinterzeit
Das Wort ''apāná'' setzt sich aus ''apa'' und ''āna'' zusammen und kann wörtlich mit „Herab- Atem“ oder „Herab- Energie“ übersetzt werden. Somit wird deutlich, dass es sich bei ''prāná'' und ''apāna'' um gegensätzliche, gegensätzlich wirkende Energien oder Lebenshauche handelt -  ''apāna'' wirkt von oben nach unten und  ''prāná'' von unten nach oben. Diese beiden Lebenshauche stehen in einem besonderen Zusammenhang und bedingen sich gegenseitig. Sie werden in der [[Bhagavadgita]] auch in Verbindung mit der Aus- und der Einatmung gebracht und wie folgt im Kapitel IV, Vers 29 beschrieben:
befähigt, nun nicht bloß zu erstarren im Salze und dieses erstarrte Salz
''Andere wiederum, die sich der Atemkontrolle widmen, gießen, nachdem sie Prana (den einströmenden Atem) und Apana ( den ausströmenden Atem) innegehalten haben, Prana als Opfer in Apana und Apana in Prana.''<ref name="Aurobindo1995">Sri Aurobindo: Bhagavadgita. Übersetzung des Originaltextes aus dem Englischen ins Deutsche: Verlag Hinder + Deelmann, Gladenbach; 3. unveränderte Auflage; 1995.</ref>
mit Geist zu durchziehen, sondern sie ist befähigt, dieses durchgeistigte
In der Originalübersetzung von Sri Aurobindo  sowie in einer Übersetzung von Srimath Swami Chidbhavanda  wird  ''prāná'' mit „the outgoing breath“ und ''apana'' mit „the incoming breath“ beschrieben. Heinz Grill beschreibt die Energieformen und apāná unabhängig von der Ein- oder Ausatmung. Er charakterisiert generell die zentrifugal wirkende Energie als ''prāná'' und die zentripedal wirkende Energie, welche strukturbildend wirkt und ausscheidende Prozesse fördert, als ''apāná''.<ref name="Aurobindo1995"></ref>
Materielle zu verlebendigen, ins Lebendige überzuführen.
In der Prasna-Upanishad wird weiter beschrieben, dass der Gedanke, den der Mensch zum Todeszeitpunkt gedacht hat, in das ''prāna'' aufgenommen wird. Dieses prāna vereint sich mit dem Feuer, das die beiden Aspekte Licht und Wärme beinhaltet, und führt [[atman]], die unsterbliche Seele, in die „ersehnte Welt“, die geistige Welt. Es wird weiterhin beschrieben, dass alle Früchte des Erlernten von demjenigen, der prāna in seinem Ursprung, in seinem Wesen erkannt hat, unvergänglich und damit unsterblich sind. Der Weise, der Mensch der Erkenntnis über ''prāna'' in seinem umfassenden Wesen erkennt hat, gelangt damit in den Zustand einer Unsterblichkeit. Derjenige, der diese Unsterblichkeit erkannt hat, die eine tiefgründige Kenntnis von prāna als solche voraussetzt, wird „allwissend“ und erhält Einsicht in „alles“ - in die geistigen Welten. Purusha , das reine Bewusstsein, schafft prāna. Aus diesem ''prāna'' entsteht der Glaube als spirituelle und religiöse Grundlage sowie alle weiteren Erscheinungsformen auf der Erde wie beispielsweise Äther, Elemente, alle Wesenheiten sowie Nahrung.<ref name="Sharvananda1922"></ref>
Die Erde lebt unter ihrer Oberfläche im Ganzen auf zur Tiefwinterzeit. Im Geist- und Salzprinzip ist durch das Quecksilberprinzip überall
regsam die Tendenz, lebendig zu werden. Es ist während des Winters
eine ungeheure Erkraftung der Erde, unter ihrer Oberfläche Leben
zu entfalten.


Im Yoga, dem ein dreigliedriges Menschenbild zugrunde liegt, wird der Kosmos stets mit der Seelenregion in Verbindung gebracht. Diese Seelenregion nimmt eine Mittenstellung zwischen einem geistigen und einem irdischen, körperlichen Prinzip ein. Aus dieser Betrachtung heraus ist es bedeutsam zu beachten, dass ein „höheres“ Wesensglied auf ein niederes wirkt. Damit wirkt der Geist als freie Region, die auch mit der Gedanken- oder Ideenwelt in Verbindung steht, auf die kosmische Ebene mit seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten und Empfindungen ein, welche wiederum auf den Köper mit seiner Erscheinung und seinen physiologischen Prozessen wirkt.
Aber dieses Leben würde ein Mondenleben werden, denn vorzugsweise
Mit dieser Beschreibung in der Prasna-Upanishad, wird deutlich, wie oben bereits angeklungen, dass durch das Geistige, welches aber durch den Menschen selbst durch seine Gedanken- und Erkenntnisarbeit und seinem Ringen nach einem erweiterten und weiter entwickelten Bewusstsein, ''prāna'' als Lebensenergie an ihn herankommen und in ihm wirken kann. Aber es ist dem Mensch auch möglich, selbst durch Erkenntnisse, die er sich über die verschiedensten Erscheinungen und Gesetzmäßigkeiten auf der Erde sowie in den seelischen und geistigen Welten erwirbt - wie beispielsweise die Erkenntnis über ''prāna'' - er selbst in der Lage dazu ist, ''prāna'', Lebensenergie zu schaffen. Dieses geschaffene ''prāna'' kann dann wiederum in allem wirksam sein. Dieser Prozess drückt eine Religiösität auf der seelischen Ebene aus.  
die Mondenkräfte, wie ich gesagt habe, sind darinnen tätig.
Dadurch aber, daß die Asche heruntergefallen ist von den Samen, daß
das alles, was ich jetzt beschrieben habe, imprägniert ist mit der Asche,
dadurch ist dasjenige in dem Ganzen drinnen, was diese ganze Bildung
für die Erde in Anspruch nimmt.


Die Pflanze hat hinaufgestrebt in den [[Sulfurisierungsprozeß]]; aus
diesem Sulfurisierungsprozeß ist die Asche heruntergefallen. Das ist
dasjenige, was die Pflanze, nachdem sie hinaufgestrebt hat in das, ich
möchte sagen Ätherisch-Geistige, wieder zurückführt zur Erde. So
daß wir da zur Tiefwinterzeit auf der Erdenoberfläche die Tendenz
haben, Geist in sich aufzunehmen, sich zu verlebendigen, aber das
Mondenhafte ins Erdenhafte umzusetzen. Der Mond wird hier gezwungen
durch die Erdenaschenreste dessen, was da heruntergefallen
ist, nicht auf mondenhafte, sondern auf erdenhafte Weise das Lebendige
zu entfalten.|229|31f}}


'''Begriffsbedeutung von ''prāná'' auf dem Hintergrund des anthroposophischen Menschenbildes'''
In seinen Vorträgen für die Pfarrer der [[Christengemeinschaft]] hat [[Rudolf Steiner]] auch ausführlich über die Bedeutung von Wasser, Salz und Asche für das [[Taufritual]] gesprochen.


Ausgehend von dem anthroposophischen Menschenbild, das vier Glieder beschreibt, das Ich, die [[Seele]] mit seinen drei Seelen- oder Bewusstseinskräften – Denken, Fühlen und Wollen, dem Ätherleib – der auch wiederum in vier Äther untergliedert werden kann  - [[Wärmeäther]], [[Lichtäther]], [[chemischer Äther]]/ [[Klangäther]] und [[Lebensäther]] -, und schließlich der Körper als letztes Glied, soll im Folgenden auszugsweise dargestellt werden, wie Rudolf Steiner und Heinz Grill den Begriff ''prāná'' beschreiben.
== Die Aschebildung macht die Materie wieder empfänglich für den Geist ==


'''Die Bedeutung von ''prāná'' und seine Einordnung in dem Gebiet des Devachan nach Beschreibungen von Rudolf Steiner'''
{{GZ|Nun, da ist die Sache so, daß die wirkliche Asche auf dem
Wege ist zu ihrer Zerkleinerung in atomistische Gestalt. Wenn Sie
bei der Verbrennung irgendeines Stoffes Asche erzeugen (die
Zeichnung hat sich nicht erhalten), so ist diese Asche auf dem
Wege der Materie, sich vorzubereiten, wiederum für den Geist
empfänglich zu werden. Das heißt, die Asche, genügend weit
getrieben in ihrem Veraschungsprozeß, wird fähig, aufzunehmen
ein Abbild des Universums und eine Art Zelle zu bilden. [Lücke
in den Aufzeichnungen des Stenographen.] Es ist so, daß die
Asche das ist, was im Punkte der Regeneration des Kosmos dient.|344|204}}


Rudolf Steiner schildert ''prāná'' als eine kosmische schaffende Urkraft, die alles Lebendige auf der Erde beseelt, und gesondert in den tierischen und menschlichen Köpern strömt. Weiterhin charakterisiert er ''prāná'' als den ewig fließenden Lebensstrom mit der Farbe Pfirsichblüt, die mit dieser Beschreibung einen Hinweis zum [[Lebensäther]] gibt. {{Lit|{{BE|060|23}}}} Weiterhin befindet sich ''prāná'' in der zweiten Region des niederen Devachan. {{Lit|{{G|94|138}}}} Dieses niedere Devachan, oder auch Rupa-Devachan  genannt, beschreibt in seinen drei Stufen die äußere Planetensphäre mit dem Mars, dem Jupiter und dem Saturn und enthält entsprechend dieser Gliederung Urbilder für die physische Welt (erste Region), für alles Lebendige (zweite Region) und für alles Seelisches (dritte Region). Nach diesem [[Rupa-Devachan]] existiert die vierte Region des Devachan - [[Akasha]], der die Quelle der [[Urbilder]] beschreibt und der bereits außerhalb der Planetensphäre liegt.  Anschließend existiert das höhere Devachan, oder das [[Arupa-Devachan]], das die sogenannten Keimpunkte  der Urbilder entsprechend der Rupa-Devachan enthält. {{Lit|{{G|141|178ff}}}}.
== Pflanzenasche und Atmungsrhythmus ==
Erwähnenswert und für das weitere Verständnis bedeutungsvoll ist die Charakterisierung dieses Gebietes des Devachan. Der „Stoff“ dieser Welt der geistigen Urbilder besteht nach seinen Beschreibungen von Rudolf Steiner aus dem „Stoff“, aus dem auch der menschliche Gedanke besteht.  Diese Urbilder sind für alle Erscheinungen vorhanden und die physischen Erscheinungen und Wesenheiten sind sogenannte Nachbilder der Urbilder. {{Lit|{{G|94|137}}}}


Rudolf Steiner bezeichnet die zweite Region, die Jupitersphäre, als Meeres- oder Ozeangebiet. Hier in diesem Gebiet sind die Urbilder des Lebens zu finden, aber dieses Leben bildet hier eine Einheit. Es durchströmt als flüssiges Element die Welt des Geistes, vergleichsweise wie das Blut in tierischen Körpern. Dieses „fließende Leben“ ist aus Gedankenstoff gebildet. Er beschreibt weiter, dass sich in dieser Region alles Leben als eine Einheit zeigt und somit das Leben des einzelnen Menschen in einem Zusammenhang mit dem Leben aller anderen lebendigen Geschöpfe der Erde steht.  Nach Rudolf Steiner erscheint dem Mensch dieses Phänomen im irdischen Leben nur als ein Abglanz und „dieser spricht sich in jeder Form von Verehrung aus, die der Mensch dem Ganzen, der Einheit und Harmonie der Welt, entgegenbringt. Das religiöse Leben der Menschen schreibt sich von diesem Abglanze her. Der Mensch wird gewahr, inwiefern nicht im Vergänglichen, im einzelnen, der umfassende Sinn des Daseins liegt.“ {{Lit|{{G|9|136}}}} Rudolf Steiner beschreibt weiter, dass der Mensch erkennt, dass das Vergängliche ein Ausdruck des Ewigen, einer harmonischen Einheit, die er verehrt. In dieser Region des Devachan erscheint nicht Abglanz sondern die wirkliche Gestalt als lebendige Gedankenwesenheit. Er führt weiter aus, dass es dem Menschen möglich wird zu erkennen, das eigene Schicksal nicht unabhängig von einer Gemeinschaft zu betrachten sowie sich in der Folge selbst als Teil des Ganzen zu empfinden. (ebd.)
{{GZ|Wenn man geisteswissenschaftlich den menschlichen Kopf studieren
und verstehen will, dann muß man hinschauen auf die beiden Prozesse
in der Erdbildung, auf den kalkbildenden Prozeß und auf den
kieselerde- oder meinetwillen auch kieselsäurebildenden Prozeß. Wir
werden auf das noch näher eingehen können. Dasjenige nun, was
weniger nach außen, weniger peripherisch liegt, was mehr nach dem
Inneren hinein liegt beim Menschen, die Organisation für das rhythmische
Atmungssystem, die bietet uns, indem sie nun ein Zusammenspielen
ist, primär ein Zusammenspielen von Physischem und Ätherischem,
in das sich die Abdrücke von Ich und Astralischem hineinverweben,
zunächst nirgends etwas in der Umwelt, was direkt als Prozeß
schon dasteht, was unmittelbar in der Natur, die wir antreffen, als
Prozeß schon dasteht. Wenigstens gewöhnlich ist es so nicht der Fall.
Wollen wir da einen charakteristischen Prozeß finden für dasjenige,
was da geschieht durch dieses eigentümliche Zusammenwirken von
Ich, astralischem Leib - die mehr oder weniger frei sind, weil sie sich
Abdrücke geschafft haben - und demjenigen, was primär ein Zusammenwirken
von Physischem und Ätherischem ist, wollen wir uns für
dieses ganze Ineinanderwirken, wollen wir uns für das irgendeinen
Prozeß in der Außenwelt suchen, so müssen wir ihn, damit wir ihn
ordentlich haben, eigentlich erst selber erzeugen. Wenn wir Pflanzenstoffe
verbrennen und Pflanzenasche bekommen, so ist dasjenige, was
sich da als Prozeß abbildet, darstellt in dem Verbrennen und in dem
Erzeugen der Asche und in dem dann Zur-Ruhe-Kommen der Asche
- wir werden von den einzelnen Aschen reden -, was sich da abbildet
im Feuerprozeß und im Aschebildungsprozeß, das ist in einer ähnlichen
Weise verwandt mit dem Atmungsprozeß, wie der Kieselerdeprozeß
mit dem Prozesse verwandt ist, der sich physisch im Haupte
abspielt. Und wenn wir dasjenige wirksam machen wollen, was von
diesem Aschebildungsprozeß sein Korrelat hat im Atmungsrhythmusprozeß,
dann können wir es natürlich nicht in den Atem einführen -
wir können das niemals im menschlichen Organismus -, sondern wir
müssen es in dasjenige einführen, das gewissermaßen der andere Pol
des betreffenden ist. Wenn ich dieses hier herauszeichne (siehe Zeichnung S. 20), so haben wir hier Atmungsrhythmusprozeß, Zirkulationsrhythmusprozeß:
Im Atmungsrhythmusprozeß sind Pflanzenaschen
dasjenige, was uns die wirksamen Prozesse charakterisiert. Aber wir
müssen diese Pflanzenascheprozesse zur Wirksamkeit bringen auf dem
Umwege durch den Stoffwechsel in dem anderen Pol, im Zirkulationsrhythmusorganismus
(siehe Zeichnung S. 20). Wir müssen diese
Pflanzenasche, das heißt die Kräfte, dem Zirkulationsrhythmus einverleiben,
damit sie dann ihre polarische Gegenwirkung im Atmungsrhythmusprozeß
hervorrufen.


Diese Zusammenhänge stellen sich ja wohl gleich für die Anschauung
so dar, daß man sieht, für das Verständnis des menschlichen Organismus
sind sie im eminentesten Sinne wichtig. Denn wir bekommen
jetzt, so wie wir uns sagen mußten, dasjenige, was uns vorliegt im
kieselerdebildenden Prozeß, hat mit dem ganzen Menschen etwas zu
tun, so bekommen wir, indem wir das anwenden hier jetzt auf den


'''Die Bedeutung von ''prāná'' in seine Beziehung zu den 4 Äthern nach Beschreibungen von Heinz Grill - Begründer des Neuen Yogawillen oder der Neuen Yogaempfindung'''
[[Datei:GA313 020.gif|center|300px|Tafel 1 aus GA 313, S. 20]]


In einer Gesamtbetrachtung, ausgehend von den Beschreibungen des niederen Devachan-Gebietes von Rudolf Steiner und den Charakterisierungen des prāná, ordnet Heinz Grill nach seinen Forschungen dieser zweiten Region des Devanchan-Gebietes, der Jupitersphäre, in der das ''prāná'' beheimatet ist, seinem Wesen nach den chemischen Äther zu. Die ersten Region des Devachan-Gebietes, die Marssphäre, ist durch den Lichtäther charakterisiert und mit der dritten Region, der Saturnsphäre, kann der Lebensäther in Beziehung gebracht werden. Wie nachfolgend noch ausführlicher beschrieben wird, entspringt der Lebensäther nach seinen Forschungen in der Jupitersphäre, da er einen signifikanten Bezug zur aktiven konkreten Gedankenbildung einnimmt, und verbreitet sich von dort aus sowohl in die Marssphäre als auch in die Saturnsphäre. Der Wärmeäther ist nach Heinz Grill an dem Übergang der Seelenwelt zum Gebiet des Devachan lokalisiert. Bei diesem Übergang wird der Astralleib abgestreift und damit wird mit dem Wärmeäther ein universaler Kreis eröffnet. Aus diesem Grund kommt der gesamte Kosmos in Bewegung. Die Bewegung ist der Anfang der Wärme und damit wird Äther geschaffen.<ref name="Grill2016">Heinz Grill: Hörreferat zum Begriff ''prāna''. Schriftliche Dokumentation: d.Verfasserin – Lundo, Italien 2016.</ref>
Pflanzenveraschungsprozeß, eine Vorstellung von diesem mittleren
 
Menschen, der sich auch wiederum, weil er eine Atmung und einen
In der Bhagavadgita Kapitel IX, Vers 10 heißt es:
Zirkulationsrhythmus hat, gewissermaßen zweigliedert. Wir bekommen
Ich bin der führende Herrscher über das eigene Wirken Meiner Natur (nicht nur Geist, der in ihr geboren wurde, sondern) der Schöpfungsgeist, der sie veranlasst, all das hervorzubringen, was in der Manifestation erscheint. Aus diesem Grund, o Kaunteya, schreitet die Welt in Zyklen fort.<ref name="Aurobindo1995"></ref>
eine Vorstellung, indem wir uns sagen: Wenn wir zunächst das
Hier wird nach Heinz Grill der Bezug zum [[Selbst]] des Menschen hergestellt. Aus diesem Selbst oder, anders ausgedrückt, durch die Tätigkeit des Selbstes entsteht die erste Bewegung -  die der Wärme . Aus dieser Wärme entsteht in der Folge der Lichtäther, anschließend der chemische Äther und final der Lebensäther. Der Wärmeäther entsteht, in dem man in die geistige Welt kommt. Der Lichtäther bildet sich, wenn der Mensch dort tätig wird und schließlich entstehen in der Folge der chemische Äther und der Lebensäther aus dem konkreten schaffenden Tätig-Sein.<ref name="Grill2016"></ref>
Obere, den Atmungsrhythmus ins Auge fassen, so ist der Bau dieser
 
Organe im wesentlichen bedingt durch einen Prozeß, der polarisch
''Prāná'' ist ein Resultat aus diesem gesamten Prozess. Die heutigen geläufigen Ausführungen und Gebrauchsformen des Begriffes ''prāná'' sowie der Umgang mit diesem im Bereich des [[Yoga]], entsprechen bei weitem nicht dem eigentlichen schöpferischen Ursprung von ''prāná''. Anhand von den heute üblichen Beschreibungen erkennt man ''prāná'' in seinem Ursprung und in seinem Wesen nicht mehr.
entgegengesetzt ist dem Prozeß, der uns erscheint, wenn wir Pflanzliches
 
verbrennen und Asche bekommen. Es ist gewissermaßen ein
[[Prānāyāma]], die Technik der Atemkontrolle, kann ''prāná'', die Lebensenergie, nutzbar machen. Dennoch erscheint es für die Entwicklung des heutigen Menschen, bedeutungsvoll, dass ''prāná'' nicht durch eine Technik sondern durch eine konkrete Gedankenbildung aufgebaut wird. Diese schaffende Tätigkeit, bei der Gedanken aufgebaut und gestaltet werden, führt dazu, dass sogenannte [[Bildekräfte]], aufgebaut werden und diese wiederum können alle fünf Energien (''prāna, vyāna , samāna, apān'' und  ''udāna)'' freisetzen. 
Kampf im Atmungsrhythmusprozeß, ein fortwährender Kampf gegen
 
das Pflanzenaschebilden, aber ein Kampf, der sich nicht abspielt, ohne
Durch ''prānāyāma'' oder Körperübungen(Yogaübungen), die eher technisch ausgeführt werden, kann ''prāna'' stark aktiviert werden, indem das [[karma]]  wirksam wird. Die Geistschulung ermöglicht aber, dass anhand von konkreten Gedanken und einer konkreten schaffenden Gedankenbildetätigkeit  prāna unmittelbar hervorbringt. Dieser Prozess, bei dem prāna durch die frei schaffende gedankliche Tätigkeit des Menschen freigesetzt wird und damit eine freie Aktivierung gegenüber der Materie entstehen kann, ist nach Heinz Grill bedeutungsvoll. 
daß dasjenige, was das Gegenteil davon ist, wirklich herausfordernd
 
für diesen Prozeß in den Organismus eindringt. Wir sind als Menschen
Der Unterschied zwischen einer utilitaristischen Aktivierung von prāna durch Atemtechniken und einer bloßen körperorientierten Übungsweise im Yoga, bei der bisherige, bereits vorhandene Kräfte, benutzt werden und einer konkreten und schaffenden Gedankenbildung, bei der die geistige Welt unmittelbar tätig ist, sollte kennengelernt und unterschieden werden.
auf die Erde gestellt, in der es Kieselerdeprozesse gibt, Kalkerdeprozesse
 
gibt. Wir würden nicht Menschen sein, wenn diese Prozesse uns
Nach Heinz Grill kann ''prānāyāma'' als „''prāna''-freisetzender-Prozess“ beschrieben werden. Er ist aber damit mehr ein Prozess, der ''prāna'' nutzbar macht. Wohingegen, der „''prāna''-schaffende-Prozess“ in einer Freiheit beginnt und auch zu einer größeren Freiheit im Kosmos, bei den Mitmenschen und bei selbst führt. Diese Kraft, die aus dem „''prāna''-schaffende-Prozess“ entsteht, kann mit ''buddhi'', der Weisheit und der Erkenntnis, beschrieben werden. <ref name="Grill2016"></ref>
erfüllen würden. Wir sind dadurch Menschen, daß wir die polarisch
 
entgegengesetzten Prozesse in uns tragen, daß wir also dem Kieselbildungsprozeß
Nach Forschungen von Heinz Grill entspringt der Lichtäther der zweiten Region des Devachan, bei einer konkreten Gedankentätigkeit, wenn ein Gedanke konkret wird. Diese daraus entstehende Erkenntnis ist hier aber nicht im gewöhnlichen Sinne oder dem alltäglichen „Erkennen“ von Sachzusammenhängen gemeint, sondern wenn ein Gedanke wirklich konkret gedacht, wenn er in seiner Wirklichkeit und in seinen möglichen logischen Bezügen erkannt und erfasst wird, bis er in eine wirkliche Erkenntnis einmündet. Dieses daraus entstehende ''prāna'' wird zur Schaffung von ''brahman'', der Ebene des reinen Geistes.<ref name="Grill2016"></ref>
entgegenwirken können und den entgegengesetzten Pol
in uns tragen, daß wir dem Kalkbildungsprozeß entgegenwirken, indem
wir den entgegengesetzten Pol in uns tragen. Diese Pole tragen
wir in uns durch unsere Hauptesbildung, durch den ganzen Menschen
dann in jener Abstufung, wie ich es dargestellt habe. Durch unseren
Atmungsrhythmus tragen wir den Kampf in uns gegen den Pflanzenveraschungsprozeß.
Wir tragen in uns den entgegengesetzten Pol dieses
Pflanzenveraschungsprozesses.|313|19f|20}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Prana-Heilung|Prana-Heilung]]
* {{WikipediaDE|Asche}}
* [[Wikipedia:Orgon|Orgon]]
* [[Wikipedia:Mana (Ethnologie)|Mana]]
* [[Wikipedia:Pneuma|Pneuma]]
* [[Wikipedia:Baraka|Baraka]]
* [[Qi]]
* [[Wikipedia:Od|Od]]
* [[Wikipedia:Feinstofflichkeit|Feinstofflichkeit]]
* [[Wikipedia:Nadi|Nadi]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Hereinwirken geistiger Wesenheiten in den Menschen'', [[GA 102]] (2001), ISBN 3-7274-1020-5 {{Vorträge|102}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen'', [[GA 229]] (1999), ISBN 3-7274-2290-4 {{Vorträge|229}}
* [[Rudolf Steiner]]: Theosophie – Einführung in die übersinnliche Weltenerkenntnis und Menschenbestimmung (GA 9). Rudolf Steiner-Nachlassverwaltung, Dornach/ Schweiz. Clausen & Bosse, Leck. 31. Auflage Dornach 1987.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie'', [[GA 313]] (2001), ISBN 3-7274-3132-6 {{Vorträge|313}}
* ''Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe'', Heft 60, Dornach 1977
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, III'', [[GA 344]] (1994), ISBN 3-7274-3440-6 {{Vorträge|344}}
* Sri Aurobindo: The Message of the Gita - Bhagavadgita; Originalübersetzung. Sri Aurobindo Press, Pondicherry, India:1972.


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== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Naturwissenschaften]] [[Kategorie:Chemie]]
<references />
 
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[[Kategorie:Anthroposophie]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
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[[Kategorie:Esoterik]]
 
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Version vom 18. Januar 2019, 03:48 Uhr

Holzasche

Asche entsteht als fester anorganischer mineralischer Rückstand bei der Verbrennung organischen Materials. Sie besteht chemisch überwiegend aus Metalloxiden wie CaO, Fe2O3, MgO, MnO, K2O, SiO2, gelegentlich auch P2O5, bei unvollständiger Verbrennung auch aus Karbonaten wie Na2CO3 (Soda), NaHCO3. Pflanzenasche enthält relativ viel K2CO3 (Pottasche).

Die Bedeutung der Aschebildung für die Menschheitsentwicklung

„Wärme, die entsteht durch eine äußerliche mineralische Verbrennung, trat erst auf, nachdem die Sonne herausgegangen und die Erde mit dem Monde allein geblieben war. Und durch diese Verbrennung, die früher gar nicht vorhanden war, sonderten sich die Stoffe innerhalb der Erdenmasse ab, die man im Okkultismus als «Asche» bezeichnet. Wenn Sie irgend etwas verbrennen, entsteht Asche. Die Asche lagerte sich der Erdenbildung ein, als die Erde mit dem Monde allein war. Wir sind so weit gekommen, daß durch den Weltenton, der hereindrang und die Stoffe zum Tanze zwang, sich die Protoplasmamassen eingegliedert haben. Wir haben Wesen, wo sich nach den Kraftlinien früher feine Protoplasmamassen angeordnet haben, in der äußeren Bildung dem ähnlich, wie die Bildung im heutigen Eiweiß ist. Wir haben auch dichtere Massen, die wie zum Schütze da sind, die wie eine Art Leimhülle die betreffenden Wesen umgeben. Was fehlt in diesen Wesen? Die harte Knochenmasse! Wenn ich mich populär ausdrücken darf: Es ist alles noch eine mehr leimartige Masse, und das, was überhaupt mineralisch ist, fehlt ganz und gar in den Wesen bis zu der Zeit, die ich Ihnen jetzt beschrieben habe. Nun müssen Sie sich denken, wie anders diese Wesen waren. Heute haben Sie nichts in Ihrem physischen Körper, das nicht zugleich durchdrungen wäre von der mineralischen Substanz. Der Menschenleib, wie er heute ist, ist also erst verhältnismäßig spät entstanden. Heute besteht der Menschenleib nicht nur aus Knochen, sondern auch aus Muskeln und Blut; allem ist diese mineralische Masse eingegliedert. Denken Sie sich die mineralische Masse fort, die ganze Erde mit ihren Wesen noch ohne mineralische Masse. Dann entsteht durch einen Verbrennungsprozeß die Einlagerung von mineralischer Asche, Asche der verschiedensten Mineralien. In die Menschen, die es eigentlich bisher nur bis zur leimartigen Dichte gebracht hatten, lagerten sich also nach allen Seiten Aschenbestandteile ein. Und die Wesen nehmen die Asche auf wie früher das Eiweiß und gliedern sie sich in ihrer Weise ein, nehmen das Mineralische auf vom dicken Knochen bis zum flüssigen Blute. Sie können sich leicht eine Vorstellung machen, was sich da eingelagert hat: Alles, was als Asche zurückbleibt, wenn der Leib verbrannt wird oder verwest. Was wirklich als Asche zurückbleibt, ist das, was am allerletzten entstanden ist. Alles an Ihnen, was nicht als Asche zurückbleibt, war vorher da; das hat sich diese Asche erst eingegliedert. Der Mensch, der mit sehendem Auge auf diese Asche hinblickt, die aus einem verwesenden Leichnam herkommt, muß sich sagen: Dies ist die mineralische Substanz in mir, die am spätesten eingesogen wurde von dem, was früher da war. - Das Mineralische ist also im Laufe der Erdenbildung am spätesten entstanden, und die anderen Reiche haben es sich eingegliedert, nachdem sie früher nur aus anderen Substanzen bestanden haben.

Nun können wir uns jetzt noch fragen: Was hat denn bewirkt, daß diese Asche sich eingegliedert hat? - Wir tragen ja fortwährend diese Asche mit uns herum, nur ist sie verteilt und wird zurückgelassen, wenn unser Leichnam verbrannt wird oder verwest. Wie drang denn die Asche hinein in diese Linien, die von Eiweißsubstanz angefüllt waren?

Wir haben gesehen, ursprünglich war Feuer da; daraus bildete sich die Herzanlage; dann bildete sich die Atmungsanlage aus der Luft; das Licht gliederte sich ein und bildete die Nervenanlage; dann kam der Schall und bildete, indem er die Stoffe tanzen ließ, die lebendige Substanz. Was ließ denn das Aschenhafte, das Mineralische hineinströmen in diese Substanz? Das, was die Asche hineindrängt in die menschlichen Leiber, das war nunmehr der Gedanke, der den Schall, den Ton zum Worte macht. Noch in der atlantischen Zeit, als alles ringsum eingetaucht war in Nebel- und Dunstmassen, da war nicht das, was der Mensch sprach, die einzige artikulierte Sprache, sondern der Mensch konnte die Sprache der rauschenden Bäume, der rieselnden Quellen verstehen. Alles, was heute artikulierte Sprache ist, und was sich darinnen ausdrückt, bildete den Tanz der Stoffe; der Ton, das Musikalische darinnen, bildete die Stoffe zur lebendigen Substanz. Der Sinn, die Wortbedeutung drängt die sich im Verbrennungsprozeß bildende Asche hinein in diese lebendige Substanz, und in dem Maße, wie sich nach und nach bis gegen das Ende der atlantischen Zeit hin das Knochensystem verdichtete, wurde der Mensch immer mehr von Gedanken, von Selbstbewußtsein durchdrungen. Sein Intellektualismus leuchtete auf, und er wurde immer mehr und mehr ein selbstbewußtes Wesen.“ (Lit.:GA 102, S. 92ff)

Wasser, Salz und Asche

Die in der Erde auch nach der Abtrennung des Mondes verbliebenen Mondenkräfte wirken durch den Salzgehalt der Erde. Durch das Salz wird die Erde in der Winterzeit durchgeistigt. Durch die merkuriale Qualität des Wassers wird die durchgeistigte Erdenmaterie ins Lebendige übergeführt. Die Asche, die im Sommer durch den Schwefelprozess in den Pflanzen gebildet wird und in die Erde fällt, sorgt dafür, dass sich dieses Leben nicht auf mondenhafte, sondern auf erdenhafte Weise entfaltet.

„Diese Mondenkräfte werden vorzugsweise in der Erde dadurch tätig, daß die Erde das Salz in sich birgt. So daß wir unmittelbar unter der Oberfläche der Erde, gerade in dem sich Befestigenden unter der Schneedecke, die ja schon auf der einen Seite nach dem Quecksilberigen strebt, nach unten hin aber übergeht in das Salzartige, so daß wir da in alledem Erdenmaterie haben, Salz, durchsetzt von Geistigkeit. Die Erde wird wirklich zur Winterzeit in sich geistig durch ihren Salzgehalt, der sich da besonders konsolidiert.

Das Wasser, das heißt eigentlich das kosmische Quecksilber, das nimmt auf die innere Tendenz, sich in Kugelform zu bilden. Da tritt dann überall diese innere Tendenz hervor, sich als Kugel zu bilden. Und dadurch, daß das geschieht, ist die Erde in dieser Tiefwinterzeit befähigt, nun nicht bloß zu erstarren im Salze und dieses erstarrte Salz mit Geist zu durchziehen, sondern sie ist befähigt, dieses durchgeistigte Materielle zu verlebendigen, ins Lebendige überzuführen. Die Erde lebt unter ihrer Oberfläche im Ganzen auf zur Tiefwinterzeit. Im Geist- und Salzprinzip ist durch das Quecksilberprinzip überall regsam die Tendenz, lebendig zu werden. Es ist während des Winters eine ungeheure Erkraftung der Erde, unter ihrer Oberfläche Leben zu entfalten.

Aber dieses Leben würde ein Mondenleben werden, denn vorzugsweise die Mondenkräfte, wie ich gesagt habe, sind darinnen tätig. Dadurch aber, daß die Asche heruntergefallen ist von den Samen, daß das alles, was ich jetzt beschrieben habe, imprägniert ist mit der Asche, dadurch ist dasjenige in dem Ganzen drinnen, was diese ganze Bildung für die Erde in Anspruch nimmt.

Die Pflanze hat hinaufgestrebt in den Sulfurisierungsprozeß; aus diesem Sulfurisierungsprozeß ist die Asche heruntergefallen. Das ist dasjenige, was die Pflanze, nachdem sie hinaufgestrebt hat in das, ich möchte sagen Ätherisch-Geistige, wieder zurückführt zur Erde. So daß wir da zur Tiefwinterzeit auf der Erdenoberfläche die Tendenz haben, Geist in sich aufzunehmen, sich zu verlebendigen, aber das Mondenhafte ins Erdenhafte umzusetzen. Der Mond wird hier gezwungen durch die Erdenaschenreste dessen, was da heruntergefallen ist, nicht auf mondenhafte, sondern auf erdenhafte Weise das Lebendige zu entfalten.“ (Lit.:GA 229, S. 31f)

In seinen Vorträgen für die Pfarrer der Christengemeinschaft hat Rudolf Steiner auch ausführlich über die Bedeutung von Wasser, Salz und Asche für das Taufritual gesprochen.

Die Aschebildung macht die Materie wieder empfänglich für den Geist

„Nun, da ist die Sache so, daß die wirkliche Asche auf dem Wege ist zu ihrer Zerkleinerung in atomistische Gestalt. Wenn Sie bei der Verbrennung irgendeines Stoffes Asche erzeugen (die Zeichnung hat sich nicht erhalten), so ist diese Asche auf dem Wege der Materie, sich vorzubereiten, wiederum für den Geist empfänglich zu werden. Das heißt, die Asche, genügend weit getrieben in ihrem Veraschungsprozeß, wird fähig, aufzunehmen ein Abbild des Universums und eine Art Zelle zu bilden. [Lücke in den Aufzeichnungen des Stenographen.] Es ist so, daß die Asche das ist, was im Punkte der Regeneration des Kosmos dient.“ (Lit.:GA 344, S. 204)

Pflanzenasche und Atmungsrhythmus

„Wenn man geisteswissenschaftlich den menschlichen Kopf studieren und verstehen will, dann muß man hinschauen auf die beiden Prozesse in der Erdbildung, auf den kalkbildenden Prozeß und auf den kieselerde- oder meinetwillen auch kieselsäurebildenden Prozeß. Wir werden auf das noch näher eingehen können. Dasjenige nun, was weniger nach außen, weniger peripherisch liegt, was mehr nach dem Inneren hinein liegt beim Menschen, die Organisation für das rhythmische Atmungssystem, die bietet uns, indem sie nun ein Zusammenspielen ist, primär ein Zusammenspielen von Physischem und Ätherischem, in das sich die Abdrücke von Ich und Astralischem hineinverweben, zunächst nirgends etwas in der Umwelt, was direkt als Prozeß schon dasteht, was unmittelbar in der Natur, die wir antreffen, als Prozeß schon dasteht. Wenigstens gewöhnlich ist es so nicht der Fall. Wollen wir da einen charakteristischen Prozeß finden für dasjenige, was da geschieht durch dieses eigentümliche Zusammenwirken von Ich, astralischem Leib - die mehr oder weniger frei sind, weil sie sich Abdrücke geschafft haben - und demjenigen, was primär ein Zusammenwirken von Physischem und Ätherischem ist, wollen wir uns für dieses ganze Ineinanderwirken, wollen wir uns für das irgendeinen Prozeß in der Außenwelt suchen, so müssen wir ihn, damit wir ihn ordentlich haben, eigentlich erst selber erzeugen. Wenn wir Pflanzenstoffe verbrennen und Pflanzenasche bekommen, so ist dasjenige, was sich da als Prozeß abbildet, darstellt in dem Verbrennen und in dem Erzeugen der Asche und in dem dann Zur-Ruhe-Kommen der Asche - wir werden von den einzelnen Aschen reden -, was sich da abbildet im Feuerprozeß und im Aschebildungsprozeß, das ist in einer ähnlichen Weise verwandt mit dem Atmungsprozeß, wie der Kieselerdeprozeß mit dem Prozesse verwandt ist, der sich physisch im Haupte abspielt. Und wenn wir dasjenige wirksam machen wollen, was von diesem Aschebildungsprozeß sein Korrelat hat im Atmungsrhythmusprozeß, dann können wir es natürlich nicht in den Atem einführen - wir können das niemals im menschlichen Organismus -, sondern wir müssen es in dasjenige einführen, das gewissermaßen der andere Pol des betreffenden ist. Wenn ich dieses hier herauszeichne (siehe Zeichnung S. 20), so haben wir hier Atmungsrhythmusprozeß, Zirkulationsrhythmusprozeß: Im Atmungsrhythmusprozeß sind Pflanzenaschen dasjenige, was uns die wirksamen Prozesse charakterisiert. Aber wir müssen diese Pflanzenascheprozesse zur Wirksamkeit bringen auf dem Umwege durch den Stoffwechsel in dem anderen Pol, im Zirkulationsrhythmusorganismus (siehe Zeichnung S. 20). Wir müssen diese Pflanzenasche, das heißt die Kräfte, dem Zirkulationsrhythmus einverleiben, damit sie dann ihre polarische Gegenwirkung im Atmungsrhythmusprozeß hervorrufen.

Diese Zusammenhänge stellen sich ja wohl gleich für die Anschauung so dar, daß man sieht, für das Verständnis des menschlichen Organismus sind sie im eminentesten Sinne wichtig. Denn wir bekommen jetzt, so wie wir uns sagen mußten, dasjenige, was uns vorliegt im kieselerdebildenden Prozeß, hat mit dem ganzen Menschen etwas zu tun, so bekommen wir, indem wir das anwenden hier jetzt auf den

Tafel 1 aus GA 313, S. 20
Tafel 1 aus GA 313, S. 20

Pflanzenveraschungsprozeß, eine Vorstellung von diesem mittleren Menschen, der sich auch wiederum, weil er eine Atmung und einen Zirkulationsrhythmus hat, gewissermaßen zweigliedert. Wir bekommen eine Vorstellung, indem wir uns sagen: Wenn wir zunächst das Obere, den Atmungsrhythmus ins Auge fassen, so ist der Bau dieser Organe im wesentlichen bedingt durch einen Prozeß, der polarisch entgegengesetzt ist dem Prozeß, der uns erscheint, wenn wir Pflanzliches verbrennen und Asche bekommen. Es ist gewissermaßen ein Kampf im Atmungsrhythmusprozeß, ein fortwährender Kampf gegen das Pflanzenaschebilden, aber ein Kampf, der sich nicht abspielt, ohne daß dasjenige, was das Gegenteil davon ist, wirklich herausfordernd für diesen Prozeß in den Organismus eindringt. Wir sind als Menschen auf die Erde gestellt, in der es Kieselerdeprozesse gibt, Kalkerdeprozesse gibt. Wir würden nicht Menschen sein, wenn diese Prozesse uns erfüllen würden. Wir sind dadurch Menschen, daß wir die polarisch entgegengesetzten Prozesse in uns tragen, daß wir also dem Kieselbildungsprozeß entgegenwirken können und den entgegengesetzten Pol in uns tragen, daß wir dem Kalkbildungsprozeß entgegenwirken, indem wir den entgegengesetzten Pol in uns tragen. Diese Pole tragen wir in uns durch unsere Hauptesbildung, durch den ganzen Menschen dann in jener Abstufung, wie ich es dargestellt habe. Durch unseren Atmungsrhythmus tragen wir den Kampf in uns gegen den Pflanzenveraschungsprozeß. Wir tragen in uns den entgegengesetzten Pol dieses Pflanzenveraschungsprozesses.“ (Lit.:GA 313, S. 19f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.