Rechtsextremismus und Isoquante: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Rechtsextremismus''' ist eine Sammelbezeichnung für [[Faschismus|faschistische]], [[Neonazismus|neonazistische]] oder [[Chauvinismus|chauvinistisch]]-[[Nationalismus|nationalistische]] politische [[Ideologie]]n und Aktivitäten. Sie orientieren sich an einer [[Ethnie|ethnischen]] Zugehörigkeit, bestreiten und bekämpfen den Anspruch aller Menschen auf soziale und rechtliche [[Gleichheitsprinzip|Gleichheit]] und vertreten ein [[Pluralismus (Politik)|antipluralistisches]], [[Demokratie|antidemokratisches]] und [[Autoritarismus|autoritäres]] Gesellschaftsverständnis. Politisch wollen sie den [[Nationalstaat]] zu einer autoritär geführten „[[Volksgemeinschaft]]“ umgestalten. „Volk“ und [[Nation]]“ werden dabei [[Rassentheorie|rassistisch]] oder [[Ethnopluralismus|ethnopluralistisch]] definiert.
[[Datei:Isoquant map.png|mini|hochkant=1.6|Isoquanten zweier Inputfaktoren (<math>X</math> und <math>Y</math>) und dreier Outputniveaus (<math> Q_{1}</math>, <math> Q_{2}</math>, <math> Q_{3}</math>).]]
Als '''Isoquante''' bezeichnet man in der [[Mikroökonomik]] und dort speziell in der [[Theorie der Unternehmung]] eine spezielle Art von [[Isolinie]].


Kennzeichen solcher Konzepte sind verschiedene [[rechtsextreme Symbole und Zeichen]], [[Geschichtsrevisionismus]] hinsichtlich bestimmter Epochen, etwa zum [[Italienischer Faschismus|italienischen Faschismus]] und zur [[Zeit des Nationalsozialismus]], [[Islamfeindlichkeit]] offen oder als „[[Islamkritik]]“, [[Antisemitismus]], [[Fremdenfeindlichkeit]] bis hin zum [[Fremdenhass]] sowie [[Geschichte des Antisemitismus seit 1945|antisemitische]] und/oder [[Antiamerikanismus|antiamerikanische]] [[Verschwörungstheorie]]n. Bei organisierten rechtsextremen Gewalttaten spricht man von [[Rechtsterrorismus]].
Es gibt zwei gebräuchliche Definitionen des Begriffs ''Isoquante'', diese ist entweder
* a) der [[Geometrischer Ort|geometrische Ort]] aller effizienten Kombinationen von [[Produktionsfaktor]]en, die den gleichen [[Produkt (Wirtschaft)|Output]] erzeugen, oder
* b) der geometrische Ort aller Kombinationen von Produktionsfaktoren, deren maximaler Output gleich groß ist.<ref>Friedrich Breyer, Mikroökonomik. Eine Einführung, 5. Aufl., Springer 2011, S.&nbsp;19.</ref>


Nationale Staatsbehörden definieren und behandeln Rechtsextremismus verschieden. Gegenmaßnahmen umfassen zivile und strafrechtliche Mittel der [[Streitbare Demokratie|streitbaren Demokratie]] (→ [[Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland]], [[Rechtsextremismus in Österreich]], [[Rechtsextremismus in der Schweiz]]).
== Definition ==
[[Datei:Neonazi 2.4.2005 München.jpg|mini|400px|Neonazi-Demonstration am 2.&nbsp;April 2005 in München]]
Werden bei der Produktion nur zwei Faktoren verwendet, so können Produktionsfunktionen graphisch durch ''Isoquanten'' dargestellt werden. Eine Isoquante ist die Menge aller Faktorkombinationen <math>(z_1,z_2)</math>, die das gleiche maximale Outputniveau <math>\overline{y}</math> produzieren,


== Begriff ==
:<math>\{(z_1,z_2)\mid f(z_1,z_2)=\overline{y} \}</math>.
Der Begriff enthält eine inhaltliche – politisch „rechts“ stehend – und eine formale Komponente – [[Extremismus]]. Beide Bestandteile sind nicht eindeutig und unterliegen der Kritik. Die auf die Sitzordnung in der [[Nationalversammlung (Frankreich)|Französischen Nationalversammlung]] von 1789 zurückgehende Einteilung des [[Politisches Spektrum|politischen Spektrums]] nach „[[Politische Rechte (Politik)|rechts]]“ und „[[Politische Linke|links]]“ bezieht sich auf eine unbestimmte „Mitte“ der Gesellschaft, die historisch stark schwankend definiert wurde. Positionen, die vor 1945 mehrheitsfähig waren und als gemäßigt galten, etwa der [[Vertragsrevisionismus]] in der [[Weimarer Republik]], gelten heute als rechtsextrem.


Zudem bewertet der Begriff etwas als „extrem(istisch)“ und definiert so indirekt die politische „Mitte“ als vom „äußeren Rand“ her gefährdete Normalität. Dies diente meist dazu, die bestehende Ordnung gegen so definierte Theorien, Personen, Gruppen und ihre Politik zu verteidigen. Daher bezeichnen sich als rechtsextrem Eingestufte selbst kaum mit diesem Begriff, sondern heute meist als „[[Konservatismus|konservativ]]“, „[[Rechtskonservatismus|rechtskonservativ]]“ oder „national“. Dadurch wird die Abgrenzung vom verfassungsgemäßen demokratischen [[Konservatismus]] und [[Patriotismus]], die der unscharfe Begriff „Rechtsextremismus“ leisten soll, erschwert. Die entsprechende Abgrenzung vollziehen Politologen, Soziologen und Verfassungsschützer mittels näherer inhaltlicher Abgrenzungen, die der überkommene Begriff an sich nicht enthält.{{Anker|Rechtsradikalismus}}
Eine [[Produktionsfunktion]] ist durch ein System von Isoquanten definiert (analog dazu charakterisieren [[Indifferenzkurve]]n eine [[Nutzenfunktion (Mikroökonomie)|Nutzenfunktion]]). Die [[Steigung]] einer Isoquante zeigt die [[Grenzrate der Substitution]] (kurz: ''GRS'') an.<ref>Jürgen Eichberger: ''Grundzüge der Mikroökonomik''. 2004, S.&nbsp;114.</ref> Sie lässt sich über den [[Satz von der impliziten Funktion]] bestimmen. Im Isoquantendiagramm ist eine [[Minimalkostenkombination]] als Tangentialpunkt von Isoquante und [[Isokostengerade]] zu erkennen.
 
Umgangssprachlich werden die Begriffe „Rechtsextremismus“ und „[[Radikalismus#Politischer Radikalismus als Bedrohung|Rechtsradikalismus]]“ oft gleichgesetzt oder nicht scharf voneinander abgegrenzt.<ref>Gabriele Nandlinger: [http://www.bpb.de/themen/VSBMKQ,1,0,Wann_spricht_man_von_Rechtsextremismus_Rechtsradikalismus_oder_Neonazismus%85_.html ''Wann spricht man von Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus oder Neonazismus&nbsp;…?''] [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 2008.</ref> [[Brigitte Bailer-Galanda]] vom [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]] kritisierte 2008:<ref>Brigitte Bailer-Galanda: {{Webarchiv | url=http://www.doew.at/thema/thema_alt/rechts/refrauen/begriffre.html | wayback=20080510021137 | text=''Zum Begriff des Rechtsextremismus''}}</ref>
{{Zitat|Leider findet sich auch in der wissenschaftlichen Fachliteratur die gleichzeitige und offensichtlich synonym verstandene Anwendung zumindest der Begriffe Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus, wodurch selbst bei Interessierten begriffliche Verwirrung ausgelöst und gefördert wird.}}
 
Die [[Vossische Zeitung]] benannte 1924 als rechtsradikal „alle die Gruppen, Bünde und Vereinigungen, die sich teils völkisch, teils deutschsozial, teils großdeutsch, teils nationalsozialistisch nennen […].“<ref>''Geheimorganisationen in Deutschland: 73 rechtsradikale Verbände.'' In: ''Erste Beilage zur Vossischen Zeitung.'' Nr. 178, 1924.</ref>
 
Seit den 1970er Jahren verwendet der [[Bundesamt für Verfassungsschutz|deutsche Verfassungsschutz]] den Begriff „Rechtsextremismus“ für [[Verfassungsfeindlichkeit|verfassungsfeindliche]], gegen die [[Freiheitliche demokratische Grundordnung]] (FDGO) gerichtete Inhalte und Aktivitäten, den Begriff „Rechtsradikalismus“ dagegen für politische Ziele im demokratischen Spektrum, die als Ausdruck legitimer Radikalkritik an einer bestehenden Gesellschaftsordnung verstanden werden.<ref>Bundesamt für Verfassungsschutz: ''[http://www.verfassungsschutz.de/de/service/faq#faq20030602-4.faq Häufig gestellte Fragen: „Was ist der Unterschied zwischen radikal und extremistisch?“]''</ref>
 
Die Definition beider Begriffe ist (Stand 2008) in der Wissenschaft umstritten und wird durch ihre historisch uneinheitliche Verwendung erschwert. Der Vorschlag einiger Autoren, „das Attribut extremistisch für die Beobachtungsgegenstände der Verfassungsschutzbehörden zu reservieren und die Bezeichnung Radikalismus für das wesentlich breitere [[Sozialwissenschaften|sozialwissenschaftliche]] Betätigungsfeld zu verwenden“, konnte sich bislang nicht durchsetzen.<ref>[[Gero Neugebauer]] (2008): [https://www.bpb.de/politik/extremismus/linksextremismus/33591/definitionen-und-probleme?p=all ''Extremismus – Rechtsextremismus – Linksextremismus: Einige Anmerkungen zu Begriffen, Forschungskonzepten, Forschungsfragen und Forschungsergebnissen''], S.&nbsp;3.</ref>
 
Der [[Soziologe]] [[Wilhelm Heitmeyer]] schlug 2018 den Begriff des ''„autoritären Nationalradikalismus“'' vor, da die korrespondierenden Phänomene [[Rechtspopulismus]] und Rechtsextremismus darauf abzielen, Institutionen zu destabilisieren, die wichtig für die Gesellschaft seien.<ref>{{Internetquelle |autor=Wilhelm Heitmeyer, Thorsten Jantschek |url=https://www.deutschlandfunkkultur.de/soziologe-wilhelm-heitmeyer-der-begriff-rechtspopulismus.990.de.html?dram:article_id=432919 |titel=Der Begriff ‚Rechtspopulismus‘ ist viel zu verharmlosend |werk=https://www.deutschlandfunkkultur.de/ |hrsg=DLF Deutschlandfunk |datum=2018-11-10 |abruf=2019-09-24}}</ref>
 
== Hauptmerkmale ==
Rechtsextremismus ist eine Sammelbezeichnung für Ideologien, deren gemeinsamer Kern die Überbewertung der ethnischen Zugehörigkeit, die Infragestellung der Gleichheit aller Menschen sowie ein antipluralistisches und autoritär geprägtes Gesellschaftsverständnis ist.<ref>Armin Pfahl-Traughber: ''Rechtsextremismus in der Bundesrepublik''. 4.&nbsp;Auflage, Beck, München 2006, ISBN 3-406-47244-3, S.&nbsp;14f.</ref> Die Verwendung von Verschwörungstheorien kann eine rationale Analyse gesellschaftlicher Missstände ersetzen. Dies dient sowohl der Entlastung als auch der Integration rechtsextremer Gruppen.<ref name="Bailer-Galanda">Brigitte Bailer-Galanda: ''{{Webarchiv | url=http://doewweb01.doew.at/thema/thema_alt/rechts/refrauen/begriffre.html | wayback=20160121032938 | text=Zum Begriff des Rechtsextremismus}}''. In: ''[[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes]]''; zuletzt abgerufen am 2.&nbsp;Juli 2008.</ref> Zudem werden Verschwörungstheorien herangezogen, um historische Anknüpfungspunkte an den [[Faschismus]] und [[Nationalsozialismus]] zu schaffen (→ [[Geschichtsrevisionismus]]). Häufig Verwendung findet die Behauptung einer „Verschwörung des [[Weltjudentum]]s“ oder das Anknüpfen an verschwörungstheoretische Elemente des [[Antiamerikanismus]].<ref>Thomas Grumke, Andreas Klärner: ''[http://www.fes.de/aktuell/documents/StudieEndversion.pdf Rechtsextremismus, die soziale Frage und Globalisierungskritik – Eine vergleichende Studie zu Deutschland und Großbritannien seit 1990]''. Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2006, ISBN 3-89892-503-X (PDF; 1&nbsp;MB), S.&nbsp;137ff.</ref>
 
Zu den strukturellen Merkmalen des Rechtsextremismus zählen [[Dogmatismus]], [[Sendungsbewusstsein]] und ein ausgeprägtes [[Polarisierung (Politik)|Schwarz-Weiß-Denken]].<ref>Eckhard Jesse: ''[http://www.bpb.de/themen/UNN14U,0,0,Das_Auf_und_Ab_der_NPD.html Das Auf und Ab der NPD]''. In: ''[[Aus Politik und Zeitgeschichte]]'', Heft 42/2005, 13. Oktober 2005.</ref> Im politischen Stil lässt sich eine [[Gewalt]]latenz und Gewaltakzeptanz erkennen, die ihren Ausdruck vor allem in verbalen Angriffen auf politische Gegner und Andersdenkende findet.<ref name="Bailer-Galanda" />
 
=== Ethnizismus ===
Rechtsextremisten betonen bei allen sonstigen Unterschieden eine naturgegebene Zugehörigkeit von Menschengruppen zu einem als [[Ethnie]] (Abstammungseinheit) oder Rasse verstandenen [[Volk]] oder einer [[Nation]]. Die Menschen seien durch biologische Abstammung sowie kulturell so stark vorgeprägt, dass kein friedliches, gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Zusammenleben verschiedener Ethnien in einem Staat möglich sei. Die Gesellschaft müsse daher zu einem homogenen „[[Volkskörper]]“ vereinheitlicht werden. Damit gehen überhöhter [[Nationalismus]]<ref>Bundeszentrale für politische Bildung: [http://www.bpb.de/themen/CNCDW9,49,0,Glossar.html#art49 ''Nationalismus.''] In: ''Rechtsextremismus. Glossar''. Zuletzt abgerufen am 2.&nbsp;Juli 2008.</ref> und oft auch [[Rassismus]]<ref>Bundeszentrale für politische Bildung: [http://www.bpb.de/themen/CNCDW9,53,0,Glossar.html#art53 ''Rassismus.''] In: ''Rechtsextremismus. Glossar''. Zuletzt abgerufen am 2.&nbsp;Juli 2008.</ref> einher, also die Überhöhung des eigenen Volkes gegenüber anderen Ethnien und Nationen. Zur Rechtfertigung wird bis heute auf [[Rassentheorie]]n verwiesen, die [[Rassismus|rassistischen]] Argumentationen eine scheinbare wissenschaftliche Erklärungsgrundlage liefern sollen.
 
Deren Gestalt kann variieren und wird meist nur vage umrissen. Das „Volk“ wird nicht immer eindeutig „rassisch“ definiert, sondern oft mit einem [[Ethnopluralismus]] umschrieben, der die Eigenarten der Völker betont, um die eigene Abstammungseinheit von anderen Völkern und ethnischen Minderheiten abzugrenzen und Konzepte eines [[Multikulturalismus]] abzuwehren.<ref name="Bailer-Galanda" /> Statt der Höherwertigkeit der eigenen Nation betont dieses Konzept teilweise eine Höherwertigkeit der eigenen Kultur und leitet daraus einen Anspruch auf Vorherrschaft ab. Im älteren [[Sozialdarwinismus]] wird dagegen ein Zwang zur nationalen Selbstbehauptung nach innen wie außen postuliert.
 
=== Ungleichheit der Menschen ===
Rechtsextremisten begründen einen minderen Wert und Rechtsstatus bestimmter Individuen und Gruppen durch ethnische, kulturelle, geistige und biologische Unterschiede.<ref>Werner Weidenfeld, Karl-Rudolf Korte: ''Handbuch Zur Deutschen Einheit, 1949 – 1989 – 1999''. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1999, ISBN 3-89331-370-2, S.&nbsp;358.</ref> Daraus folgen zwangsläufig Freund-Feind-Haltungen und [[Toleranz|Intoleranz]] gegenüber Menschen anderer Herkunft und Prägung. Fremden- und [[Xenophobie|Ausländerfeindlichkeit]] gehen ineinander über; abgelehnt werden meist nicht alle Ausländer, sondern ganz bestimmte ethnisch, rassisch und/oder kulturell als fremd erscheinende Gruppen, die von der eigenen, meist nicht genauer definierbaren [[Soziale Norm|Norm]] abweichen. Es wird zwischen positiv eingeschätzten (willkommenen) und negativ eingeschätzten (unwillkommenen) Ausländern unterschieden und die aktive Ausgrenzung der zweiten Gruppe betrieben.
 
=== Antipluralismus ===
Rechtsextremisten sehen keine Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz unterschiedlicher Interessen und Ansichten in einem Staat. Die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten werden als schädlich für die Gemeinschaft angesehen. Die Ursache von gesellschaftlichen Konflikten wird in der Ungleichheit der Menschen gesehen. Deswegen sollen [[Pluralismus (Politik)|pluralistische]] politische Institutionen durch [[Autoritarismus|autoritäre]] ersetzt werden. Der [[Rechtsstaat]] wird als eine die Volksgemeinschaft „zersetzende“ Institution angesehen und seine Grundlagen, wie der [[Parlamentarismus]], eine demokratische [[Opposition (Politik)|Opposition]] und die Gewährung von gleichen [[Grundrecht]]en, delegitimiert und/oder bekämpft.<ref>Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin (Hrsg.): ''{{Webarchiv | url=http://www.berlin.de/sen/inneres/verfassungsschutz/e4_rechtsextremismus_ideologie.html | wayback=20100110084737 | text=Rechtsextremismus: Ideologie}}''. Abgerufen am 19.&nbsp;November 2012.</ref> Auch die Bemühungen um die Integration von Menschen anderer Herkunft sowie das Konzept einer [[Multikulturelle Gesellschaft|multikulturellen Gesellschaft]] werden abgelehnt und als „Verbrechen am eigenen Volk“ diffamiert.
 
=== Autoritarismus ===
Rechtsextremisten wollen den Nationalstaat durch eine autoritär geführte Volksgemeinschaft ersetzen.<ref>Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): {{Webarchiv | url=http://www.verfassungsschutz-bw.de/rechts/files/r_spezial_2003-07.htm | wayback=20080930094548 | text=''Schwerpunktthema: Rechtsextremistische Globalisierungsgegner.''}} 7/2003. Abgerufen am 19.&nbsp;November 2012.</ref> Charakteristisch ist ein autoritäres, auf hierarchische und zentralistische Strukturen unter Führung nationaler „[[Elite]]n“ ausgerichtetes Politikverständnis. Es wird ein [[Identitätstheorie (Politische Theorie)|identischer Volkswille]] behauptet, sodass „Freiheit“ bedeutet, sich diesem unterzuordnen. Individuelle Selbstbestimmung und Chancengleichheit werden zu Gunsten von sozialem Einheitszwang bekämpft. Außenpolitisch folgt daraus – je nach besonderer Ländersituation&nbsp;– meist eine auf Abgrenzung, militärische und ökonomische Machtsteigerung, [[Ethnische Säuberung|ethnische „Säuberungen“]] und/oder territoriale Expansion ausgerichtete Politik.<ref>Richard Stöss: [http://www.fes.de/pdf-files/ostdeutschland/00887.pdf ''Rechtsextremismus im vereinten Deutschland.''] 3.&nbsp;Auflage, Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin 2000, ISBN 3-86077-940-0 (PDF; 795&nbsp;kB), S.&nbsp;20f.</ref>
 
== Internationale Szene-Tendenzen ==
Die wachsende international operierende rechtsextreme Szene nutzt vor allem das [[Rechtsextremismus im Internet|Internet]] zur Kommunikation. Es werden aber auch gemeinsame [[Demonstration]]en, [[Rechtsrock]]-Konzerte und Veranstaltungen organisiert. Eine wichtige Rolle spielt die internationale Vernetzung beim Vertrieb von in einigen Staaten verbotenen Produkten mit spezielle Symboliken. Richard Stöss sieht im Ausmaß der Vernetzung von Rechtsextremisten einen wichtigen Indikator für das Bedrohungspotential, das von ihnen ausgeht.<ref>zitiert nach Thomas Grumke: ''Die transnationale Infrastruktur der extremistischen Rechten''. In: Greven/Grumke (2006), S.&nbsp;130–159</ref> Eine kollektive Identität entsteht dabei über die Vorstellung der Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen [[Rassismus|Rasse]] sowie zu einem gemeinsamen Kulturkreis ([[Abendland]]).
 
=== Rechtsextreme Netzwerke ===
{{Hauptartikel|Rechtsextreme Netzwerke#Rechtsextreme Netzwerke im internationalen Vergleich|titel1=Rechtsextreme Netzwerke}}
Im [[Europäisches Parlament|europäischen Parlament]] gibt es Versuche, eine rechtsextreme [[Fraktion (Politik)|Fraktion]] aufzubauen. Die Fraktion ''[[Identität, Tradition, Souveränität]]'' bestand von Januar bis November 2007. Vorausgegangen waren Bemühungen um eine einheitliche europäische Wahlplattform für die [[Europawahl 2004]] unter dem Dach der ''[[Europäische Nationale Front|Europäischen Nationalen Front]]''. Ein erster Versuch von Rechtsextremisten, sich auf europäischer Ebene zu konstituieren, war die Gründung des Nazi-Netzwerkes ''[[Europäische Soziale Bewegung]]'' 1951 in [[Malmö]] (Schweden).
 
In Nordamerika gründeten sich die neonazistischen ''[[Hammerskins]]'', die heute in vielen Ländern Ableger haben. International agieren auch das von [[Ian Stuart Donaldson]] gegründete Netzwerk ''[[Blood and Honour]]'' („Blut und Ehre“) und sein „bewaffneter Arm“ ''[[Combat 18]]''.
 
== Einfluss auf andere Szenen und Subkulturen ==
Ein relativ konstanter Anteil der Bevölkerung moderner Industriestaaten vertritt rechtsextreme Einstellungen, in Deutschland laut der [[SINUS-Studie zum Rechtsextremismus]] etwa 12 bis 13 Prozent. Allerdings gibt es [[Subkultur]]en, in denen Rechtsextremisten sich bevorzugt bewegen, ihre Meinungen und Ansichten offen vertreten und/oder neue Anhänger zu gewinnen suchen. Zu Propagandazwecken suchen sich rechtsextreme Agitatoren häufig Protestkulturen, bei denen thematische Anknüpfungspunkte bestehen. Dabei setzen sich nur einige Szenen, etwa [[Rock Against Communism]], ausschließlich aus bekennenden Rechtsextremisten zusammen. Bei den [[Skinhead]]s bilden sie nur ein Teilspektrum. Wegen der großen medialen Aufmerksamkeit dafür wird fast die gesamte Skinhead-Szene öffentlich mit Rechtsextremismus assoziiert. Dies deckt sich zum Teil mit Strategien von Rechtsextremisten, eine Szene über bestimmte Kleidermarken, Symbole und das Imitieren von Verhaltensformen für sich zu vereinnahmen (siehe auch: [[Querfront]]-Strategien), um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz oder zumindest [[Hegemonie]] vorzutäuschen.
 
=== Hooligans und Ultras ===
{{Hauptartikel|Hooligan}}
[[Datei:SS-Galizien-Banner.jpg|miniatur|Anhänger von [[Karpaty Lwiw]]: [[14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische Nr. 1)|SS-Galizien]]-Banner beim Spiel Karpaty gegen Sorja. Lwiw, [[Ukraine]], 2013]]
Hooligans sind Personen, die vor allem im Rahmen bestimmter [[Sport]]ereignisse wie beispielsweise [[Fußball]]spielen durch aggressives Verhalten auffallen. Sie sind nicht nur von gewöhnlichen [[Fan]]s und [[Ultrà-Bewegung|Ultras]], sondern auch von anderen Gruppen, Szenen und Einzelpersonen zu unterscheiden, da sie eine bestimmte, charakteristische Art von Gewalt kultivieren. Die ersten Vorfälle von Hooligans gehen bis ans Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Anhand der Namen der Hooligangruppen kann man in einigen Fällen erkennen, ob sie politisch motiviert sind oder nicht. Die Polizei geht davon aus, dass weniger als 6 % der Hooligans organisiert sind, aber weit mehr rechtsextreme Einstellungen haben, was etwa das Rufen von rassistischen oder fremdenfeindlichen Parolen in Stadien nahelegt. Viele dieser Hooligans gehören der Skinhead-Szene, einige auch der Ultra-Szene an.<ref>[http://www.netz-gegen-nazis.de/lexikontext/hooligans ''Hooligans: Woran man sie erkennt.''] Netz gegen Nazis.</ref><ref>Joachim Wolf: [http://www.bpb.de/themen/4IFKR4,0,0,Fu%DFball_und_Rechtsextremismus_in_Europa.html ''Fußball und Rechtsextremismus in Europa. Eine Übersicht.''] Bundeszentrale für politische Bildung, 15.&nbsp;Februar 2007. Abgerufen am 7.&nbsp;Dezember 2010.</ref>
 
2008 wurde in Sachsen-Anhalt erstmals eine rechtsextreme Hooligangruppe, die [[Blue White Street Elite]], durch das Innenministerium verboten. Gegen das Verbot klagte die Gruppe. Nach Rückverweisung durch das Bundesverfassungsgericht im Revisionsverfahren wurde das Verbot im zweiten Rechtsgang vom Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt im Jahr 2010 aufgehoben. Das OVG kam zu der Erkenntnis, dass die Gruppe keine Vereinigung im Sinne des Vereinsgesetzes sei und das Verbot daher rechtswidrig sei (Az.&nbsp;3 K&nbsp;380/10).<ref>{{Webarchiv | url=http://www.stern.de/news2/aktuell/blue-white-street-elite-verbot-von-rechter-hooligan-gruppierung-in-sachsen-anhalt-aufgehoben-1616196.html | wayback=20101023221826 | text=''„Blue White Street Elite“: Verbot von rechter Hooligan-Gruppierung in Sachsen-Anhalt aufgehoben.''}} [[stern.de]], 21.&nbsp;Oktober 2010.</ref>
 
=== Musik ===
{{Hauptartikel|Rechtsrock|National Socialist Black Metal}}
{{Hauptartikel|Hatecore|Liedermacher#Rechtsextreme Liedermacher|titel2=Rechtsextreme Liedermacher}}
Seit Beginn der 1980er Jahre werden verschiedene Formen der [[Unterhaltungsmusik]] immer mehr als Vehikel für rechtsextremes und neonazistisches Gedankengut benutzt. Dafür hat sich im deutschen Sprachraum, auch unter den Rezipienten selbst, die Bezeichnung „Rechtsrock“ eingebürgert. Im Englischen ist „RAC“ als Abkürzung für [[Rock Against Communism]] gebräuchlich.
 
=== Rechtsextremisten und völkische Esoterik ===
[[Datei:Black Sun.svg|miniatur|hochkant|Schwarze Sonne]]
{{WikipediaDE|Rechtsextremismus und Esoterik}}
 
''Rechtsextreme Esoterik'' oder ''[[Völkische Esoterik]]'' bezeichnet Systeme von Ideen, Wertvorstellungen und Theorien, die [[Esoterik|esoterische Vorstellungen]] mit [[Völkische Bewegung|völkischem]] oder [[Rassismus|rassistischem]] Gedankengut verbinden und häufig an die [[Ariosophie]] anknüpfen. Der Historiker und Journalist [[Stefan Meining]] versteht „Rechte Esoterik“ als „Sammelbezeichnung für weltanschauliche Richtungen und Praktiken […], die sich in den verschiedensten Ausprägungen durch übersinnliche [[Erleuchtung]], [[Okkultismus|Geheimwissen]], Gruppen- und Elitebewußtsein auszeichnen und in ihren Schriften [[Gegenaufklärung|antiaufklärerische]] Erklärungsmuster mit kruden [[Verschwörungstheorie|Weltverschwörungsthesen]] vermengen.“<ref name="Meining">Stefan Meining: ''Rechte Esoterik in Deutschland. Ideenkonstrukte, Schnittstellen und Gefahrenpotentiale''. Vortrag, gehalten am 3.&nbsp;September 2002 auf dem Symposium „Politischer Extremismus als Bedrohung der Freiheit – Rechtsextremismus und Islamismus in Deutschland und Thüringen“, S. 45ff. ([http://www.thueringen.de/de/publikationen/pic/pubdownload1104.pdf PDF; 2,1&nbsp;MB])</ref>
 
=== Neopaganismus ===
{{Hauptartikel|Neopaganismus}}
[[Datei:Externsteine pano.jpg|miniatur|Die [[Externsteine]] im [[Teutoburger Wald]], unter anderem für völkische Gruppen eine germanische Kultstätte]]
Rechtsextremisten benutzen gelegentlich „nordische“ Symbole, [[Runen]] und Namen als Erkennungszeichen. Beispiele für rechtsextreme neuheidnische Organisationen in Deutschland sind die [[Deutsche Heidnische Front]] (deutsche Sektion der [[Allgermanische Heidnische Front|Allgermanischen Heidnischen Front]]) und der [[Armanen-Orden]].
 
In einigen rechtsextremen Gruppen wird eine „Germanische Heilkunde“ propagiert, die mit Argumenten der [[Alternativmedizin]] für angeblich germanische Heilpraktiken wirbt.<ref>Zeitschrift ''Irminsul'' des [[Armanenorden]]s, zit. nach [[Franziska Hundseder]]: ''Wotans Jünger''. München 1998, S.&nbsp;130f.</ref> Das Postulat einer germanischen Heilkunde geht auf die [[Medizin im Nationalsozialismus|NS-Zeit]] zurück (siehe dazu auch: [[Neue Deutsche Heilkunst]]).<ref>[https://link.springer.com/article/10.1007%2FBF01779292 Herbert Reier: ''Zur Germanischen Heilkunde.''] In: Klinische Wochenschrift, 15. Jahrgang, Nr.&nbsp;13 (März 1936), S.&nbsp;455–460; Detlef Bothe: ''Neue Deutsche Heilkunde 1933–1945, dargestellt anhand der Zeitschrift „Hippokrates“ und der Entwicklung der volksheilkundlichen Laienbewegung.'' Diss. Freie Univ. Berlin 1991, veröffentlicht als: Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften, Heft 62, Matthiesen Verlag, Husum 1991, ISBN 3-7868-4062-8 ({{Webarchiv |url=http://www.dr-bothe.de/Praxisteam/Praxisbilder/Bothe/Dissertation_Bothe/body_dissertation_bothe.html |text=Zusammenfassung |wayback=20050817041647}})</ref>
 
=== Heimat-, Tier- und Naturschutz ===
{{Siehe auch|Tierschutz im Nationalsozialismus}} {{Siehe auch|Naturschutz im Nationalsozialismus}}
 
Ausgehend von einem rückwärtsgewandten, romantisierenden [[Heimat]]-Begriff versuchen Neonazis [[Naturschutz im Nationalsozialismus#Nachwirkungen|in nationalsozialistischer Tradition]] wieder die Themen [[Naturschutz|Natur-]] und [[Heimatbewegung|Heimatschutz]] zu besetzen. Dabei wird Umwelt- und Naturschutz mit völkischen, rassistischen, islamfeindlichen und antisemitischen Inhalten verknüpft, beispielsweise durch die Behauptung von einer „unverwechselbare[n] völkische[n] Eigenart und Überlebensfähigkeit (‚Ewigkeit‘)“.<ref>siehe dazu Ulrich Linse: ''„Fundamentalistischer“ Heimatschutz. Die „Naturphilosophie“ Reinhard Falters.'' In: [[Uwe Puschner]], G.&nbsp;Ulrich Großmann (Hrsg.): ''Völkisch und national. Zur Aktualität alter Denkmuster im 21. Jahrhundert''. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-20040-5, S.&nbsp;156–159.</ref> Seit den 1980er Jahren wird insbesondere die Ablehnung des [[Schächten]]s propagiert und mit [[Islamophobie|anti-islamischer]] Propaganda und Antisemitismus verbunden.<ref>Eric Stritter: [http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/tierschutz-als-deckmantel-fuer-naziideologien-5710 Tierschutz als Deckmantel für Naziideologien], aus: [[Netz gegen Nazis]]; vgl. auch {{Webarchiv | url=http://www.redok.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=615 | wayback=20110926222738 | text=redok}}, beide abgerufen 16. April 2010</ref> Als wesentliche ökologische Publikation des Rechtsextremismus in Deutschland gilt das Magazin [[Umwelt & Aktiv]].<ref>[http://www.boell.de/sites/default/files/Braune-Oekologen.pdf Braune Ökologen] (PDF; 3,7&nbsp;MB), eine Veröffentlichung der [[Heinrich-Böll-Stiftung]] 2012, S.&nbsp;62ff.</ref><ref>Dana Fuchs: [http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/die-gruenen-braunen-rechtsextremismus-im-umweltschutz0867 ''Die grünen Braunen – Rechtsextremismus im Umweltschutz.''] Auf: Netz gegen Nazis, veröffentlicht am 26. Juli 2012, letzter Abruf am 3. November 2012.</ref>
 
Die Bedeutung des Schutzes der Natur in der Ideologie des Rechtsextremismus, aufbauend auf dem Nationalsozialismus, ist nicht zu überschätzen. Natur war ein Schlüsselbegriff der nationalsozialistischen Ideologie, und die Zeitspanne von 1933 bis 1945 war eine entscheidende Zeit für die Entwicklung des Naturschutzes. Er profitierte immens, was vielen Rechtsextremisten oft besser bekannt ist als Naturschützern.<ref>Nils Franke: ''Bäume für Auschwitz: Die unheilvolle Allianz zwischen Naturschützern und Nationalsozialisten.'' In: Zeit-Geschichte, Heft 1/2016, S. 66–71 ([http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2016/01/nationalsozialismus-oekologie-drittes-reich-naturschutz online]).</ref> Die angenommene Überlegenheit der „deutschen Rasse“ wurde von den Nationalsozialisten von einem [[Mythos]] abgeleitet, der für die „Germanen“ – und in der Nachfolge für die Deutschen – ein besonderes Verhältnis zur Natur unterstellte. Dabei bauten sie auf der Schrift des [[Cornelius Tacitus]] ''De origine et situ Germanorum'' auf und gingen davon aus, dass die „Germanen“ ein unvermischtes, „reinrassiges“ Volk seien, das zudem durch die sie umgebende unwirtliche Umwelt – Schnee, Frost, tiefe Wälder, wilde Tiere usw. – physisch und psychisch abgehärtet worden sei. Daher stammten die angeblich überlegenen Eigenschaften, die sie über andere Völker erhöben und die sie über Generationen ausgebildet und genetisch weitergegeben hätten.<ref>[http://www.gottwein.de/Lat/tac/Germ01.php. Publius Cornelius Tacitus: ''De origine et situ Germanorum liber,'' 1–5 ''Das Land und seine Geschichte,''] Abschnitt 2.1.<br />
Christopher B. Krebs: ''Ein gefährliches Buch. Die Germania des Tacitus und die Erfindung der Deutschen.'' Deutsche Verlagsanstalt, München 2012, ISBN 978-3-421-04211-8, S.&nbsp;17, 248.</ref> Damit sollte die „Überlegenheit“ der deutschen Nation begründet werden. Es war aus dieser Sicht konsequent, dass die „deutsche Urnatur“ einen herausgehobenen Wert erhielt und eines besonderen Schutzes bedurfte. In der Folge erließ [[Hermann Göring]] z.&nbsp;B. 1935 das [[Reichsnaturschutzgesetz]].<ref>W. Weber, W. Schoenichen (Hrsg.): ''Das Reichsnaturschutzgesetz vom 26. Juni 1935 (RGBl.&nbsp;I. S.&nbsp;821) und die Verordnung zur Durchführung des Reichsnaturschutzgesetzes vom 31. Oktober 1935 (RGBl.&nbsp;I. S.&nbsp;1275) nebst ergänzenden Bestimmungen und ausführlichen Erläuterungen.'' Berlin 1936.</ref> Die Landwirte als der Berufsstand, der am nächsten mit der „heiligen deutschen Erde“ verbunden war, erhielt eine besondere Fürsorge, wie z.&nbsp;B. durch das [[Reichserbhofgesetz]] von 1933.<ref>[http://www.verfassungen.de/de/de33-45/reichserbhof33.htm Reichserbhofgesetz vom 29. September 1933]</ref>
 
Rechtsextremisten greifen das geschilderte Argumentationsmuster im Bereich Natur- und Umweltschutz fast ungebrochen auf.<ref>Nils M. Franke: [http://www.umdenken.de/cweb/cgi-bin-noauth/cache/VAL_BLOB/5996/5996/1347/brosch%FCre%20downloadversion.pdf ''Naturschutz gegen Rechtsextremismus''] (PDF). 5.&nbsp;überarb. Auflage. Hrsg.: Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz, 2016.</ref> Aussagen in diesem Zusammenhang sind z.&nbsp;B. auf der Homepage der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] in Mecklenburg-Vorpommern unter dem Stichwort „Verantwortungsbewusste Landwirtschaft“ zu lesen. Hier wird nach wie vor der Bauernstand heroisiert. Er wird in artamanischer Tradition als biologische Urzelle des Staates begriffen, die zu schützen sei: „Der deutsche Bauernstand ist in wirtschaftlicher, volksbiologischer und kultureller Hinsicht von größter Bedeutung, woraus sich eine Schutzpflicht des Staates ergibt.“<ref>[https://issuu.com/npd-mv.de/docs/20110628_programm 25 Standpunkte der NNPD zur Landtagswahl 2011,] S. 15.</ref>
 
Die rechtsextreme Partei „[[Der III. Weg]]“ tritt für einen biologistisch definierten Umweltschutz ein, der auch den Naturschutz umfasst. „Umweltschutz ist Heimatschutz. […] Ziel der Partei ‚Der III. Weg‘ ist die Schaffung bzw. Wiederherstellung einer lebenswerten Umwelt, die Erhaltung und Entwicklung der biologischen Substanz des Volkes und die Förderung der Gesundheit.“<ref>[https://der-dritte-weg.info/2016/08/13/umweltschutz-ist-heimatschutz/ Umweltschutz ist Heimatschutz.] Flugblatt der Partei „Der III. Weg“.</ref> Unter „Erhaltung und Entwicklung der biologischen Substanz des Volkes“ werden nicht nur die Umweltmedien Boden, Wasser und Luft, [[Flora]] und [[Fauna]] verstanden, sondern aus rechtsextremer Perspektive auch die „genetische Reinrassigkeit“ von Menschen, Tieren und Pflanzen. Damit wird implizit an den ''völkischen Heimatschutz'' der [[Völkische Bewegung|völkischen Bewegung]] und die darauf aufbauende „[[Blut-und-Boden-Ideologie]]“ des Nationalsozialismus angeknüpft.
 
In der Wahrnehmung von Rechtsextremisten verfälschen „gebietsfremde“ Tiere, Pilze oder Pflanzen, sogenannte [[Neobiota]], die [[Reaktion (Politik)|reaktionäre]] ästhetische Vorstellung einer „deutschen Natur“. Die industriell geprägte Landwirtschaft stößt in diesen Kreisen auch deswegen auf Ablehnung, da hinter den beteiligten internationalen Konzernen aus rechtsextremer Sicht häufig eine „jüdische Elite“ vermutet wird. Ein derart verstandener Heimatschutz richtet sich grundsätzlich gegen sämtliche Menschen, die nicht einem völkisch-deutschen Verständnis entsprechen, da diese – nach rechtsextremer Definition – nicht in die hiesige Natur und Umwelt passen, sondern sie verändern und ihr damit schaden.<ref>[https://www.nf-farn.de/rechtsextreme-argumente-mythen-thema-heimatschutz ''Rechtsextreme Argumente und Mythen | Zum Thema Heimatschutz''] Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz</ref>
 
=== Autonome Nationalisten ===
[[Datei:AutonomeNationalisten am 7.10.2006 in NDH.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Autonome Nationalisten auf NPD-Demo am 7.&nbsp;Oktober 2006 in [[Nordhausen]]]]
Als „Autonome Nationalisten“ (AN) bezeichnen sich zumeist jugendliche [[Neonazi]]s aus den Reihen der [[Freie Kameradschaften|freien Kameradschaften]]. Ihren Ursprung hat diese Strömung im Jahr 1990, als Neonazis aus dem Umfeld der [[Nationale Alternative|Nationalen Alternative]] (NA) in [[Berlin-Lichtenberg]] ein Haus besetzten und damit besonders augenfällig eine Aktionsform der linken [[Hausbesetzer]]-Bewegung übernahmen. Aber erst seit etwa 2002 traten sie unter dem Namen Autonome Nationalisten auf und imitierten in ihren Aktionsformen bewusst die [[Autonome|autonome Bewegung]]. Dazu gehören neben Hausbesetzungen das Erregen von Aufmerksamkeit durch Aufkleber und [[Graffiti|Sprühereien]], [[Anti-Antifa]]-Tätigkeiten und das einheitliche Auftreten als [[Schwarzer Block]] auf Demonstrationen. Bisweilen werden auch schwarze [[Quarzhandschuh|Handschuhe mit Protektoren]] getragen oder demonstrativ in den Gesäßtaschen eingesteckt, die wie in Teilen der Autonomen oder bei [[Hooligan]]s als Zeichen der Gewaltbereitschaft zu deuten sind.
 
In den Folgejahren übernahmen in der gesamten Bundesrepublik einzelne junge Neonazis und Kleingruppen die Bezeichnung und den Stil der „Autonomen Nationalisten“. Ziel ist es, dem Bedürfnis auch Jugendlicher und junger Erwachsener mit rechtsextremen und neonazistischen Weltbildern nach einem modernisierten Lifestyle entgegenzukommen und nicht dem Image des Ewiggestrigen und den [[Klischee]]s vom „Stiefel-Nazi“ und „Skinhead“ zu entsprechen. „Autonome Nationalisten“ sehen sich selbst als bewusste Provokateure der Altnazis und lehnen deren „schwarz-weiß-rote Deutschtümelei“ oder „1933er-Romantik“ ab. Das Auftreten bei Demonstrationen und Kundgebungen der rechtsextremen Szene führte in der Vergangenheit zu Spannungen mit der NPD, die als Wahlpartei nach außen hin um ein moderates Auftreten bemüht ist.
 
Auch in einigen anderen Ländern gibt es die „Autonomen Nationalisten“, so in Schweden, wo Varenus Luckmann 2009 als deren Vertreter beim [[Fest der Völker]] redete.
 
=== Naziskins ===
[[Datei:Neonazi-skinheads-weiss-und-stolz.jpg|miniatur|Auch Teile der rassistischen Neonaziszene treten als Skinheads in Erscheinung]]
{{Hauptartikel|Skinhead #Gruppierungen mit eindeutig rechtsextremer Gesinnung}}
Zwar ist [[Skinhead]] eine Sammelbezeichnung für alle Angehörigen der Skinheadszene, einer sehr heterogenen, jugendlich dominierten Subkultur, die einen gemeinsamen Dresscode und kurz bis kahl geschorene Köpfe haben. Ursprünglich rekrutierten sich die Skinheads aus Anhängern der englischen Arbeiterklasse. Zu Beginn der 1980er-Jahre formierten sich dann in Deutschland, den USA und in England immer mehr so genannte ''naziskins'' (englisch), neonazistische Jugendliche, die mit ihrem Äußeren an die Skinheadbewegung anknüpften. Diese prägten bald das öffentliche Bild von Neonazis. Heute wird der Begriff Skinhead in der Öffentlichkeit oft synonym zu Neonazi gebraucht, selbst in Bezug auf Neonazis, die nicht im Habitus der Skinheads erscheinen. Gefördert wurde diese Identifikation durch Massenmedien, die eher über rassistische Gewaltakte berichteten als über Demonstrationen von Skinheads gegen Rassismus. Angesichts der auch politisch sehr heterogenen Szene ist diese Gleichsetzung ''(Skinhead gleich Naziskin)'' jedoch falsch.<ref>Klaus Wahl: ''Skinheads, Neonazis, Mitläufer: Täterstudien und Prävention.'' S. 42–44, 183.</ref><ref>[[Klaus Farin]], [[Eberhard Seidel-Pielen]]: ''Skinheads.''</ref>
 
Zu den bekannten Naziskin-Gruppen gehören [[Blood and Honour]], [[Combat 18]] und die [[Hammerskins]]. Einige Skinheads, meist Gegner der Naziskins, verwenden für diese das Wort Bonehead, weil sie meist vollkommen kahlrasiert oder mit sehr kurzen Haaren auftreten.
 
=== Protest gegen COVID-19-Schutzmaßnahmen ===
{{Hauptartikel|Proteste gegen Schutzmaßnahmen wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland #Rechtsgerichtete Veranstalter}}
 
Unter den Veranstaltern und Teilnehmern von Protest-Demonstrationen gegen Schutzmaßnahmen wegen der [[COVID-19-Pandemie]] finden sich zahlreiche Personen des Rechtsextremismus. Sie demonstrieren oft Seite an Seite mit [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretikern]] und [[Esoterik]]ern.<ref>[[Patrick Gensing]]: [https://www.tagesschau.de/faktenfinder/esoterik-impfgegner-corona-101.html ''Corona-Proteste – Esoterik, Gandhi und Reichsflaggen.''] Tagesschau, 3. August 2020, abgerufen 7. Februar 2021.</ref>
 
== Medien ==
{{Hauptartikel|Rechtsextremismus im Internet}}
Rechtsextremisten benutzen seit etwa 1993 verstärkt das Internet zur Kommunikation. In einigen [[Rechtsstaat]]en, darunter Deutschland, wird dies als Problem öffentlich beobachtet und erörtert, besonders sofern die Verbreitung rechtsextremer Inhalte im Netz sich dem national geltenden [[Strafrecht]] entzieht. Dieser Missbrauch hat – wie in vergleichbaren anderen Bereichen – verschiedene gesellschaftliche, staatliche und internationale Gegenmaßnahmen in Gang gesetzt.
 
{{Siehe auch|Holocaustleugnung|Judenfeindlichkeit}}
 
== Symbole und Zeichen ==
{{Hauptartikel|Rechtsextreme Symbole und Zeichen}}
Anhänger der internationalen rechtsextremen Szene bedienen sich bestimmter Symbole und Zeichen, um ihre Gesinnung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Wie alle Symbole dienen sie dem schnellen Wiedererkennen, stellen also einen gruppen- und länderübergreifenden Code dar.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Portal|Rechtsextremismus}}
* {{WikipediaDE|Isoquante}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Rechtsextremismus}}
* {{WikipediaDE|Rechtsextremismus}}
* {{WikipediaDE|Faschismus in Europa bis 1945}}
* {{WikipediaDE|Faschismustheorie}}
* {{WikipediaDE|Mitte-Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung}}
* {{WikipediaDE|Mitte-Studien der Universität Leipzig}}
* {{WikipediaDE|Rechtspopulismus}}
 
== Literatur ==
'''Allgemein'''
* Kai Arzheimer: [http://books.google.com/books?id=FE_fYckIC_YC ''Die Wähler der Extremen Rechten 1980–2002.''] VS Verlag, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16065-8.
* Uwe Backes, Patrick Moreau (Hrsg.): ''The Extreme Right in Europe. Current Trends and Perspectives'' (= ''Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung''. Vol. 46). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-36922-7.
* Gideon Botsch: ''Die extreme Rechte in der Bundesrepublik 1949 bis heute.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-534-23832-3.
* Samuel Salzborn: ''Rechtsextremismus. Erscheinungsformen und Erklärungsansätze'' (= ''UTB''. 4162). 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Nomos (UTB), Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8252-4476-7.
* Fabian Virchow, Alexander Häusler (Hrsg.): ''Handbuch Rechtsextremismus'' (=&nbsp;''Edition Rechtsextremismus''). Band 1: ''Analysen''. Springer VS, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-531-18411-1.
 
'''Ideologie'''
* Uwe Backes (Hrsg.): ''Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart'' (= ''Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung''. Bd. 23). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2003, ISBN 3-412-03703-6.
* Peter Glanninger: [http://www.peterlang.com/index.cfm?event=cmp.ccc.seitenstruktur.detailseiten&seitentyp=produkt&pk=51455&concordeid=57501 ''Rassismus und Rechtsextremismus. Rassistische Argumentationsmuster und ihre historischen Entwicklungslinien''] (Mensch und Gesellschaft. Schriftenreihe für Sozialmedizin, Sozialpsychiatrie und medizinische Anthropologie, Bd.&nbsp;16). Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-631-57501-7.
* Bente Gießelmann, Robin Heun, Benjamin Kerst, Lenard Suermann, Fabian Virchow (Hrsg.): ''Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe''. Wochenschau Verlag, Schwalbach 2015, ISBN 978-3-7344-0155-8.
* Andreas Lienkamp: ''Zum Widerstand verpflichtet. Rechtsextremismus als Herausforderung für Christinnen und Christen.'' In: Herder Korrespondenz 63, 9/2009, S.&nbsp;477–480 ([https://www.lienkamp-berlin.de/wp-content/uploads/lienkamp_rechtsextremismus_hk_63_2009_09.pdf online]).
* Fabian Virchow: ''Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten'', VS Verlag, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15007-3.
 
'''Parteien'''
* Henrik Steglich: ''Rechtsaußenparteien in Deutschland. Bedingungen ihres Erfolgs und Scheiterns'' (= ''Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung''. Bd. 39). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-36915-9.
 
'''Frauen und Rechtsextremismus'''
* Christel Eckart (Hrsg.): ''Sackgassen der Selbstbehauptung. Feministische Analysen zu Rechtsradikalismus und Gewalt.'' Jenior & Pressler, Kassel 1995.
* Ulrike Prokop: ''[http://www.werkblatt.at/archiv/36_prokop.pdf Mythen der Rechten – ihre Faszination für junge Frauen in der Adoleszenz, dargestellt an einem Gespräch von Franziska Tenner]'' (PDF; 878&nbsp;kB).
* Regina Weber: ''Rechtsextremistinnen. Zwischen Kindererziehung und nationalem Kampfauftrag''. Metropol-Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-86331-075-2.
 
'''Heimat- und Naturschutz'''
* Oliver Geden: ''Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus.'' Elefanten-Press-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-88520-576-9.
 
'''Internationale Vernetzungen'''
* {{Literatur
|Hrsg=Bundeskoordination Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
|Titel= Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft
|Jahr=2010
|Seiten=70
|ISBN=978-3-933247-50-6}}
* {{Literatur
|Autor=József Bayer
|Titel= Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in Ostmitteleuropa
|Sammelwerk=Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft
|Band=31
|Jahr=2002
|Seiten=265–280
|Online=[http://www.renner-institut.at/download/texte/bayer.pdf online]}}
* {{Literatur
|Herausgeber=Friedrich Ebert Stiftung
|Titel=Neue Entwicklungen des Rechtsextremismus. Internationalisierung und Entdeckung der sozialen Frage |Ort=Berlin
|Jahr=2006
|ISBN=3-89892-492-0
|Online=[http://library.fes.de/pdf-files/bueros/berlin/03632.pdf PDF; 945&nbsp;kB]
}}
* {{Literatur
|Herausgeber=Thomas Greven, Thomas Grumke
|Titel=Globalisierter Rechtsextremismus? Die extreme Rechte in der Ära der Globalisierung
|Verlag=VS Verlag
|Ort=Wiesbaden
|Jahr=2006
|ISBN=978-3-531-14514-3
}}
* {{Literatur
|Herausgeber=Wolfgang Kowalsky, Wolfgang Schroeder
|Titel=Rechtsextremismus, Einführung und Forschungsbilanz
|Verlag=Westdeutscher Verlag
|Ort=Opladen
|Jahr=1994
|ISBN=3-531-12561-3
|Seiten=185–276}}
 
'''Spanien'''
* José L. Rodríguez Jiménez: ''[https://web.archive.org/web/20000903182813/http://sicsa.huji.ac.il/15spain.html Antisemitism and the Extreme Right in Spain (1962–1997).]'' In: ''Analysis of Current Trends in Antisemitism,'' 1999, Nr.&nbsp;15.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Wiktionary}}
{{Wikiquote}}
{{Commonscat|Isoquants|Isoquanten}}
{{Wikinews|Portal:Rechtsextremismus|Rechtsextremismus}}
 
;Allgemein
* {{Webarchiv | url=http://www.tagesschau.de/inland/rechtsextremismus/index.html | wayback=20080829063017 | text=Dossier zum Rechtsextremismus auf tagesschau.de}}
* Tagesschau (17. Januar 2017): ''{{Webarchiv | url=https://www.tagesschau.de/inland/rechtsextremismus106.html | wayback=20190420120921 | text=Hintergrund: Was ist eigentlich Rechtsextremismus?}}'' Ein Übersichtsartikel, der verschiedene Aspekte wie eine Definition des Rechtsextremismus oder Rechtsextremismus als Problem thematisiert. Archiviert vom [https://www.tagesschau.de/inland/rechtsextremismus106.html Original] am 20. April 2019. Abgerufen am 4. Mai 2019.
* Bundeszentrale für politische Bildung, [http://www.bpb.de/themen/R2IRZM bpb.de: ''Dossier Rechtsextremismus'']
* Bayerischer Rundfunk, [https://www.br.de/nachrichten/rechtsaussen/rechtsaussen-100.html br.de: ''#rechtsaussen'']
* [http://neofa-ausstellung.vvn-bda.de/ eofa-ausstellung.vvn-bda.de: Ausstellung ''Neofaschismus in Deutschland'']
* [http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/rechtsextremismus-kompakt-stichworte-und-zahlen netz-gegen-nazis.de: ''Rechtsextremismus kompakt in Stichworten und Zahlen'']
* Informationsportal zur politischen Bildung, [http://www.politische-bildung.de/rechtsextremismus0.html politische-bildung.de: ''Rechtsextremismus'']
* spiegel.de: [http://www.spiegel.de/thema/deutschland_rechtsextremismus/ ''Thema Rechtsextremismus'']
 
;Internationale Vernetzungen
* [http://www.bpb.de/themen/K1H2VU,0,0,Schwerpunkt%3A_Internationale_Netzwerke.html bpb.de: ''Internationale rechtsextreme Netzwerke'']
* [http://www.kai-arzheimer.com/forschung/rechtsextremismus/ kai-arzheimer.com: ''Rechtsextremismus in Westeuropa''] (Wissenschaftliche Texte, Präsentationen, Materialien und Links zu rechtsextremen Parteien und ihren Wählern in Westeuropa)
* Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung, [http://www.n-ost.org/cms/images/n-ost-stipendien-doku.pdf n-ost.org/: ''Rechtsextremismus und Antisemitismus in Mittel-, Ost- und Südosteuropa'']
* [http://projekt-entgrenzt.de/ projekt-entgrenzt.de: ''Transeuropäische Perspektiven auf die extreme Rechte'']


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Aktuelle Version vom 31. Mai 2022, 20:49 Uhr

Isoquanten zweier Inputfaktoren ( und ) und dreier Outputniveaus (, , ).

Als Isoquante bezeichnet man in der Mikroökonomik und dort speziell in der Theorie der Unternehmung eine spezielle Art von Isolinie.

Es gibt zwei gebräuchliche Definitionen des Begriffs Isoquante, diese ist entweder

  • a) der geometrische Ort aller effizienten Kombinationen von Produktionsfaktoren, die den gleichen Output erzeugen, oder
  • b) der geometrische Ort aller Kombinationen von Produktionsfaktoren, deren maximaler Output gleich groß ist.[1]

Definition

Werden bei der Produktion nur zwei Faktoren verwendet, so können Produktionsfunktionen graphisch durch Isoquanten dargestellt werden. Eine Isoquante ist die Menge aller Faktorkombinationen , die das gleiche maximale Outputniveau produzieren,

.

Eine Produktionsfunktion ist durch ein System von Isoquanten definiert (analog dazu charakterisieren Indifferenzkurven eine Nutzenfunktion). Die Steigung einer Isoquante zeigt die Grenzrate der Substitution (kurz: GRS) an.[2] Sie lässt sich über den Satz von der impliziten Funktion bestimmen. Im Isoquantendiagramm ist eine Minimalkostenkombination als Tangentialpunkt von Isoquante und Isokostengerade zu erkennen.

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Isoquante – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Isoquanten - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Friedrich Breyer, Mikroökonomik. Eine Einführung, 5. Aufl., Springer 2011, S. 19.
  2. Jürgen Eichberger: Grundzüge der Mikroökonomik. 2004, S. 114.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Isoquante aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.