Polarität und Isoquante: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Polarität''' bezeichnet ganz allgemein das Verhältnis [[zwei]]er [[Gegensatz|gegensätzlich]] erscheinender, einander aber notwendig bedingender, nach Wiedervereinigung bzw. wechselseitiger Aufhebung strebender, [[komplementär]]er Erscheinungen zueinander, die ein und derselben [[Ganzheit]] angehören. So hat etwa eine [[Kugel]], die sich um eine Achse dreht, notwendig nicht mehr und nicht weniger als ''zwei'' Pole, die aufeinander bezogen sind und nach Aufhebung streben, insofern sich die Drehbewegung mit der Zeit erschöpft und schließlich ganz zum Stillstand kommt. [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegel]] spricht mit Recht von der Polarität als ''"von einem Unterschiede, in welchem die Unterschiedenen untrennbar sind"''<ref>Hegel, Logik I, 11</ref>. Weiters ist nach Hegel die Polarität ''"die Bestimmung des Verhältnisses der Notwendigkeit zwischen zwei verschiedenen, die eines sind, insofern mit dem Setzen des einen auch das andere gesetzt ist. Diese Polarität schränkt sich nur auf den Gegensatz ein. Durch den Gegensatz ist aber auch die Rückkehr aus dem Gegensatz als Einheit gesetzt, und das ist das Dritte."'' <ref>Hegel, Naturphilosophie, S 31</ref> Das Dritte, auf das Hegel hier hinweist, ist die ursprüngliche Ganzheit, aus der die Polarität als Gegensatzpaar entspringt. Tatsächlich offenbart sich die äußere Welt überhaupt nur durch [[Gegensatz|Gegensätze]], die einander bedingen. Solche Gegensatzpaare sind etwa: warm - kalt, hell - dunkel, [[männlich]] - [[weiblich]], [[Zeit]]lichkeit - [[Ewigkeit]], [[Subjekt]] - [[Objekt]] usw. Wir werden uns dieser grundsätzlichen Polarität des äußeren [[Dasein]]s oft nur deshalb nicht [[bewusst]], weil wir einseitig nur den einen Pol betrachten und den anderen nicht sehen oder nicht im richtigen Zusammenhang werten.  
[[Datei:Isoquant map.png|mini|hochkant=1.6|Isoquanten zweier Inputfaktoren (<math>X</math> und <math>Y</math>) und dreier Outputniveaus (<math> Q_{1}</math>, <math> Q_{2}</math>, <math> Q_{3}</math>).]]
Als '''Isoquante''' bezeichnet man in der [[Mikroökonomik]] und dort speziell in der [[Theorie der Unternehmung]] eine spezielle Art von [[Isolinie]].


[[Goethe]] spricht in seiner [[Farbenlehre]] von zwei [[Urphänomene der Chromatik|Urphänomenen der Chromatik]]. Das erste Urphänomen zeigt sich, wenn reines weißes [[Licht]] durch ein trübes Medium fällt. Dann entsteht zunächst die [[Farbe]] [[Gelb]]. Blickt man anderseits durch ein vom Licht durchhelltes Medium auf einen finsteren Hintergrund, so hellt sich dieser zum [[Blau]] auf. [[Gelb]] und [[Blau]] stehen derart in einem polaren Verhältnis zueinander; die dieser Polarität zugrunde liegende Ganzheit ist das Licht selbst. Was Goethe beseelte
Es gibt zwei gebräuchliche Definitionen des Begriffs ''Isoquante'', diese ist entweder
* a) der [[Geometrischer Ort|geometrische Ort]] aller effizienten Kombinationen von [[Produktionsfaktor]]en, die den gleichen [[Produkt (Wirtschaft)|Output]] erzeugen, oder
* b) der geometrische Ort aller Kombinationen von Produktionsfaktoren, deren maximaler Output gleich groß ist.<ref>Friedrich Breyer, Mikroökonomik. Eine Einführung, 5. Aufl., Springer 2011, S.&nbsp;19.</ref>


{{Zitat|... ist die Anschauung der zwei großen Triebräder aller Natur: der Begriff von Polarität und von Steigerung, jene der Materie, insofern wir sie materiell, diese ihr dagegen, insofern wir sie geistig denken, angehörig; jene ist in immerwährendem Anziehen und Abstoßen, diese in immerstrebendem Aufsteigen. Weil aber die Materie nie ohne Geist, der Geist nie ohne Materie existiert und wirksam sein kann, so vermag auch die Materie sich zu steigern, so wie sichs der Geist nicht nehmen lässt, anzuziehen und abzustoßen; wie derjenige nur allein zu denken vermag, der genugsam getrennt hat, um zu verbinden, genugsam verbunden hat, um wieder trennen zu mögen.|Goethe|Erläuterung zu dem aphoristischen Aufsatz ''"Die Natur"'' an den Kanzler von Müller vom 24. Mai 1828}}
== Definition ==
Werden bei der Produktion nur zwei Faktoren verwendet, so können Produktionsfunktionen graphisch durch ''Isoquanten'' dargestellt werden. Eine Isoquante ist die Menge aller Faktorkombinationen <math>(z_1,z_2)</math>, die das gleiche maximale Outputniveau <math>\overline{y}</math> produzieren,


Der [[Begriff]] der [[Steigerung]], von dem Goethe hier spricht, weist den Weg zur Ganzheit, in der die Polarität auf höherer Ebene aufgehoben wird.<ref>J.W. von Goethe: Schriften zur Naturwissenschaft, Reclam Vlg., Stuttgart 1977, S. 32 und S. 49</ref>
:<math>\{(z_1,z_2)\mid f(z_1,z_2)=\overline{y} \}</math>.


== Chemie ==
Eine [[Produktionsfunktion]] ist durch ein System von Isoquanten definiert (analog dazu charakterisieren [[Indifferenzkurve]]n eine [[Nutzenfunktion (Mikroökonomie)|Nutzenfunktion]]). Die [[Steigung]] einer Isoquante zeigt die [[Grenzrate der Substitution]] (kurz: ''GRS'') an.<ref>Jürgen Eichberger: ''Grundzüge der Mikroökonomik''. 2004, S.&nbsp;114.</ref> Sie lässt sich über den [[Satz von der impliziten Funktion]] bestimmen. Im Isoquantendiagramm ist eine [[Minimalkostenkombination]] als Tangentialpunkt von Isoquante und [[Isokostengerade]] zu erkennen.
[[Datei:Dipole Water.svg|mini|150px|Dipolmoment eines H<sub>2</sub>O-Moleküls.<br />rot: negative Teilladung<br />blau: positive Teilladung<br />grün: gerichteter Dipol]]
{{Hauptartikel|Polare Atombindung}}


Die '''Polarität''' eines [[Molekül]]s ist durch eine [[polare Atombindung]] bedingt, bei der die an der [[Chemische Bindung|chemischen Bindung]] beteiligten [[Atom]]e durch ihre unterschiedlichen [[Elektronegativität]]en unterschiedliche [[Elektrizität|elektrische]] '''Partialladungen''' (auch '''Teilladungen''' oder '''partielle Ladungen''') tragen, die mit '''δ<sup>+</sup>''' bzw. '''δ<sup>-</sup>''' oberhalb des [[Elementsymbol]]s gekennzeichnet werden. Durch die räumliche Ladungstrennung entsteht ein [[elektrisches Dipolmoment]] <math>\vec p</math>, das ein Maß für die Polarität des [[Molekül]]s ist. Ein typisches '''polares''' Molekül ist das [[Wasser]]molekül.
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Isoquante}}
'''Polare Stoffe''' wie beispielsweise viele [[Salze]] lösen sich meist gut in [[Polares Lösungsmittel|polaren Lösungsmitteln]]. '''Apolare''' bzw. '''unpolare Stoffe''' haben kein permanentes Dipolmoment und lösen sich meist gut in [[Apolares Lösungsmittel|apolaren Lösungsmitteln]].


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Eisler|Polarität}}
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Isoquants|Isoquanten}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />


[[Kategorie:Goetheanismus]]  
[[Kategorie:Theorie der Unternehmen|J]]
[[Kategorie:Trinitarismus]]
[[Kategorie:Produktionstheorie|J]]
[[Kategorie:Farbenlehre]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Gegensatz]]

Aktuelle Version vom 31. Mai 2022, 21:49 Uhr

Isoquanten zweier Inputfaktoren ( und ) und dreier Outputniveaus (, , ).

Als Isoquante bezeichnet man in der Mikroökonomik und dort speziell in der Theorie der Unternehmung eine spezielle Art von Isolinie.

Es gibt zwei gebräuchliche Definitionen des Begriffs Isoquante, diese ist entweder

  • a) der geometrische Ort aller effizienten Kombinationen von Produktionsfaktoren, die den gleichen Output erzeugen, oder
  • b) der geometrische Ort aller Kombinationen von Produktionsfaktoren, deren maximaler Output gleich groß ist.[1]

Definition

Werden bei der Produktion nur zwei Faktoren verwendet, so können Produktionsfunktionen graphisch durch Isoquanten dargestellt werden. Eine Isoquante ist die Menge aller Faktorkombinationen , die das gleiche maximale Outputniveau produzieren,

.

Eine Produktionsfunktion ist durch ein System von Isoquanten definiert (analog dazu charakterisieren Indifferenzkurven eine Nutzenfunktion). Die Steigung einer Isoquante zeigt die Grenzrate der Substitution (kurz: GRS) an.[2] Sie lässt sich über den Satz von der impliziten Funktion bestimmen. Im Isoquantendiagramm ist eine Minimalkostenkombination als Tangentialpunkt von Isoquante und Isokostengerade zu erkennen.

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Isoquante – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Isoquanten - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Friedrich Breyer, Mikroökonomik. Eine Einführung, 5. Aufl., Springer 2011, S. 19.
  2. Jürgen Eichberger: Grundzüge der Mikroökonomik. 2004, S. 114.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Isoquante aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.