Schach und Menge: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:ChessStartingPosition.jpg|mini|Schachbrett mit Figuren in der Grundstellung]]
[[Datei:Example of a set.svg|mini|Eine Menge von Polygonen]]
[[Datei:Immortal game.jpg|mini|Eine mögliche Mattstellung ([[Unsterbliche Partie]])]]
[[Datei:ChessTable.png|mini|Ein Tisch mit einem Schachbrett in einem Park in [[Goleta]]]]


'''Schach''' (von [[Persische Sprache|persisch]] ''šāh'' {{FaF|شاه|w=[[Schah]]|b=[[König]]}} – daher die Bezeichnung „das königliche Spiel“) ist ein [[Strategiespiel|strategisches]] [[Brettspiel]], bei dem zwei Spieler abwechselnd Spielsteine (die [[Schachfigur]]en) auf einem Spielbrett (dem [[Schachbrett]]) bewegen. Ziel des Spiels ist, den Gegner [[schachmatt]] zu setzen, das heißt seine als ''König'' bezeichnete Spielfigur unabwendbar anzugreifen.
Die '''Menge''' (von {{mhd|''manic''}} „viel“) ist heute eines der grundlegendsten Konzepte der [[Mathematik]]. Sie fasst eine endliche oder unendliche [[Anzahl]] beliebiger, wohlunterschiedener '''Elemente''' zu einer Gesamtheit zusammen, wobei es sich bei den Elementen ebenfalls um Mengen (Elementmengen) handeln kann. Der Mengenbegriff umfasst also nicht nur Mengen von einzelnen Elementen, sondern auch ''Mengen von Mengen''. Besteht die Menge aus genau zwei Mengen, spricht man von einer '''Paarmenge'''. Mengen werden häufig auch durch entsprechende [[Mengendiagramm]]e grafisch veranschaulicht.


In Europa und vielen anderen Teilen der Welt ist Schach allgemein bekannt und hat eine tiefe kulturelle Bedeutung erlangt. Viele Schachspieler sind Mitglieder von [[Schachverein]]en, die ihrerseits regionalen und nationalen Schachverbänden angehören und sich weltweit im Weltschachbund ([[FIDE]]) zusammengeschlossen haben. Schachturniere werden von privaten Veranstaltern, von Schachvereinen oder von Schachverbänden organisiert. Schach gilt als [[Sportart]]. Derzeitiger [[Schachweltmeister]] ist [[Magnus Carlsen]] aus Norwegen, derzeitige [[Schachweltmeisterin]] ist [[Ju Wenjun]] aus China.
== Grundlagen ==


== Geschichte ==
Die '''Mengenlehre''' wurde in der Zeit von 1874 bis 1897 von [[Georg Cantor]] (1845-1918) begründet. Er definierte den [[Begriff]] „Menge“ wie folgt:
[[Datei:Youth at chess with suitors - Haft Awrang.jpg|mini|Schach in Persien]]
[[Datei:Chess01.jpg|mini|[[Lewis-Schachfiguren]] (Museum of Scotland)]]


{{WikipediaDE|Geschichte des Schachspiels}}
{{Zitat|Unter einer „Menge“ verstehen wir jede Zusammenfassung M von bestimmten wohlunterschiedenen Objekten m unserer Anschauung oder unseres Denkens (welche die „Elemente“ von M genannt werden) zu einem Ganzen.|Georg Cantor<ref>Georg Cantor: ''Beiträge zur Begründung der transfiniten Mengenlehre.'' In: ''[[Wikipedia:Mathematische Annalen|Mathematische Annalen]]'' 46 (1895), S. 481. [http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PPN=PPN237853094&DMDID=DMDLOG_0069&LOGID=LOG_0069&PHYSID=PHYS_0295 Online].</ref>}}


Der Vorläufer aller Spiele aus der Schachfamilie, also nicht nur des europäischen Schachs, sondern auch des [[Xiangqi]]s, [[Shōgi]]s oder [[Makruk]]s, entstand vermutlich in Nordindien. Dieses Urschach wurde [[Chaturanga]] genannt. Details zur Entwicklung des Spiels sind nicht bekannt, was zur Ausbildung von Mythen, insbesondere der [[Sissa ibn Dahir|Weizenkornlegende]], führte.
Vereinbarungsgemäß werden die Elemente einer Menge entweder explizit oder durch eine geeignete Definition innerhalb geschwungener Klammern angegeben, z.B. für die abzählbar unendliche Menge der [[Natürliche Zahl|natürlichen Zahlen]] <math>\mathbb{N} = \{1; 2; 3; \ldots\}</math>. Eine Menge, die keine Elemente enthält, wird als [[leere Menge]] <math>\emptyset</math> oder auch <math>\{\}</math> bezeichnet. Wird bei einer Menge auch die Reihenfolge der Elemente berücksichtigt, spricht man von einer [[Folge (Mathematik)|Folge]].


Über [[Sassanidenreich|Persien]] und, nach dessen Eroberung durch die [[Araber]], im Zuge der [[Islamische Expansion|islamischen Expansion]] wurde das Schachspiel weiter verbreitet. Spätestens im 13.&nbsp;Jahrhundert war das Schachspiel in Europa fest etabliert, denn seit dieser Zeit gehörte es zu den sieben [[Tugend#Rittertugenden|Tugenden der Ritter]]. Im 15.&nbsp;Jahrhundert kam es, vermutlich in Spanien, zu einer großen Reform der Spielregeln, bei der schrittweise die heute gültigen Gangarten für Dame und Läufer, der Doppelschritt des Bauern von seinem Startfeld sowie die [[Rochade]] eingeführt wurden. In den folgenden Jahrhunderten trugen vor allem europäische Schachmeister zur Erforschung des Spiels bei.
=== Grundmenge ===
[[Datei:Set subsetAofB.svg|mini||''A'' ist eine (echte) '''Teilmenge''' von ''B''.]]
Die '''Grundmenge''', die auch als '''Universum''' <math>U</math> bezeichnet wird, umfasst die Menge aller im gegebenen Zusammenhang betrachteten Elemente und ist damit die Basis für alle weiteren Überlegungen.


Im 18. und 19.&nbsp;Jahrhundert wurde das Schachspiel ein Bestandteil der bürgerlichen Kultur, was den Spielstil änderte und Turnierwesen und Schachpublizität prägte.<ref>[[Lars Clausen]]: ''Hypothesen zu einer Soziologie des Schachs.'' In: Ders.: ''Krasser sozialer Wandel.'' Leske&nbsp;+ Budrich, Opladen 1994, S.&nbsp;130&nbsp;ff.</ref> Es war auch die Zeit der großen Schachcafés, deren berühmtestes das Pariser [[Café de la Régence]] war, wo seit 1740 Schach gespielt wurde. Der erste Schachverein wurde dann 1809 in [[Schachgesellschaft Zürich|Zürich]] gegründet.
=== Teilmenge ===


Mit dem anlässlich der [[Great Exhibition|Weltausstellung in London 1851]] vom englischen Meister [[Howard Staunton]] initiierten ersten großen Turnier begann die Geschichte der modernen Schachturniere. Als [[Schachweltmeisterschaft 1886|erste Schachweltmeisterschaft]] wird der Wettkampf zwischen den beiden damals führenden Spielern [[Wilhelm Steinitz]] und [[Johannes Hermann Zukertort|Johannes Zukertort]] im Jahr 1886 angesehen, obwohl bereits zuvor einige Spieler durch Turnier- und Zweikampferfolge als die stärksten ihrer Zeit angesehen wurden. Im Jahre 1924 wurde in Paris der Weltschachbund [[FIDE]] gegründet; ab 1948 übernahm die FIDE die Vergabe des Schachweltmeistertitels und organisierte Weltmeisterschaften im Dreijahresrhythmus. Von 1945 bis etwa 1990 war die Sowjetunion die weltweit dominierende Schachnation und stellte auch fast alle Weltmeister. Der auch als „Match des Jahrhunderts“ bezeichnete [[Schachweltmeisterschaft 1972|Weltmeisterschaftskampf 1972]], in dem der Amerikaner [[Bobby Fischer]] gegen den Russen [[Boris Wassiljewitsch Spasski|Boris Spasski]] den Titel erkämpfte, führte zur Popularisierung des Schachspiels in den westlichen Industrienationen.
Cantor prägte auch den Begriff der '''Teilmenge''' oder ''Untermenge''. <math>A</math> ist eine '''Untermenge''' (Teilmenge) von <math>B</math> und <math>B</math> ist eine '''Obermenge''' von <math>A</math>, wenn jedes Element von <math>A</math> auch in <math>B</math> enthalten ist:


Im späten 20.&nbsp;Jahrhundert gewannen schrittweise [[Schachcomputer]] und [[Schachprogramm]]e auf PCs an Bedeutung. Heute sind sie menschlichen Spielern fast ausnahmslos klar überlegen. Schachprogramme spielen beim Schachtraining, bei der Partievorbereitung und der Partieanalyse im Spitzenschach eine wichtige Rolle.
::<math>A \subseteq B \Longleftrightarrow B \supseteq A: \forall x \in A\colon x \in B</math>


Eine sehr umfangreiche Sammlung zur historischen und aktuellen Situation des Schachs in Deutschland befindet sich im [[Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte|Niedersächsischen Institut für Sportgeschichte]] in Hannover.
Enthält <math>B</math> zudem weitere Elemente, die nicht in <math>A</math> enthalten sind, so ist <math>A</math> eine '''echte Teilmenge''' von <math>B</math> und <math>B</math> ist eine '''echte Obermenge''' von <math>A</math>.  


== Allgemeines ==
[[#Disjunkte Mengen|Paarweise disjunkte]] Teilmengen einer Menge werden als [[#Partition|Partionen]] bezeichnet (siehe unten).
[[Datei:Staunton chess set.jpg|mini|Schachspiel im typischen [[Howard Staunton|Staunton]]-Design mit einer [[Schachuhr]]]]
Schach ist –&nbsp;gemessen an der Zahl der in [[Schachverein|Vereinen]] organisierten Spieler<ref>{{Webarchiv | url=http://www.schachbund.de/downloads/DSB-Statistik0501.pdf | wayback=20130214040024 | text=''Mitgliederstatistik des Deutschen Schachbundes.''}}. Stand 2005 (PDF; 8&nbsp;kB).</ref> und der über das Spiel veröffentlichten [[Schachliteratur|Literatur]]&nbsp;– vor [[Dame (Spiel)|Dame]], [[Mühle (Spiel)|Mühle]], [[Halma]] und den vielen [[Pachisi]]-Abkömmlingen das populärste Brettspiel in Europa. Die dem Schach recht ähnlichen Spiele [[Xiangqi]], [[Shōgi]] und [[Makruk]] nehmen einen ähnlichen Platz in [[Ostasien|ostasiatischen]] Kulturen ein.


Es wird sowohl zum reinen Vergnügen als auch wettkampfmäßig gespielt, in [[Schachverein]]en, [[Turnier]]en, online per [[Schachserver]] oder als [[Fernschach]] per [[E-Mail]], [[Fax]], speziellen Fernschachservern und [[Postkarte]]. Ein bereits sehr alter Nebenzweig des Schachspiels ist das Kunst- oder Problemschach ([[Schachkomposition]]). Im Unterschied zum Partieschach spielen hier nicht zwei Parteien gegeneinander, sondern ein Schachkomponist entwirft und veröffentlicht eine Aufgabe, die zu lösen ist („Schach ohne Partner“).<ref>So der Titel eines bekannten Buches über Schachkompositionen:<br />[[Herbert Grasemann]]: ''Schach ohne Partner.'' Humboldt Taschenbuch Verlag, München 1977.</ref> Die Schachkomposition wird nach ästhetischen Kriterien bewertet.
=== Schnittmenge ===
[[Datei:Venn0001.svg|mini|Schnittmenge <math>A \cap B </math>]]
Die '''Schnittmenge''' oder '''Durchschnittsmenge''' <math>\bigcap U</math> einer nichtleeren Menge von Mengen <math>U</math> ist die Menge aller Elemente, die in jeder Elementmenge von <math>U</math> enthalten sind. So gilt etwa für die aus den beiden Mengen <math>A</math> und <math>B</math> bestehende Paarmenge <math>U\,=\{A,B\}</math>:


Die [[Liste berühmter Schachpartien|Schachpartie]] wird auf dem quadratischen [[Schachbrett]] gespielt, das in acht mal acht abwechselnd schwarze und weiße quadratische Felder eingeteilt ist. Auf diesen werden je 16&nbsp;schwarze und weiße [[Schachfigur]]en gezogen, von denen üblicherweise ein großer Teil nach und nach geschlagen wird. Die Schachfiguren sind gewöhnlich aus [[Holz]] oder [[Kunststoff]], wobei es auch dekorative Spielsets gibt, die aus [[Gestein|Stein]], [[Glas]], [[Marmor]] oder [[Metalle|Metall]] (z.&nbsp;B. [[Zinn]]) gefertigt sind.
:<math>\bigcap U := \bigcap_{a\in U} a = \{x \mid \forall a\in U : x\in a\} </math>


Schach ist eines der komplexesten Brettspiele. Die Zahl der möglichen Stellungen<ref>http://www.sfbux.de/wp-content/uploads/artikel/berechenbarkeit.pdf S. 2.</ref> wird auf über 10<sup>43</sup> geschätzt. Bereits nach zwei Zügen können 72.084 verschiedene Stellungen entstehen. Die Zahl der möglichen Spielverläufe ist noch einmal um ein Vielfaches größer: Schon für die ersten 40&nbsp;Züge belaufen sich die Schätzungen auf etwa 10<sup>115</sup> bis 10<sup>120</sup> verschiedene Spielverläufe.<ref>Eero Bonsdorff, [[Karl Fabel]], Olavi Riihimaa: ''Schach und Zahl.'' 3.&nbsp;Auflage, Rau, Düsseldorf 1978.</ref> Dabei wird im [[Geometrisches Mittel|geometrischen Mittel]] über den Partieverlauf von etwa 30 möglichen Halbzügen pro Stellung ausgegangen. In der [[Spieltheorie]] wird Schach den endlichen [[Nullsummenspiel]]en mit [[Spiel mit perfekter Information|perfekter Information]] zugeordnet. Theoretisch könnte man also ermitteln, ob bei beiderseits perfektem Spiel Weiß oder Schwarz gewinnt oder die Partie [[remis]] enden muss. Nach heutigem Wissensstand ist es jedoch wegen der enormen Anzahl der zu berechnenden Stellungen praktisch nicht möglich, diese Frage durch vollständige [[Berechenbarkeit|Berechnung]] des [[Suchbaum]]s zu klären. Ergebnisse für alle Materialverteilungen bis zu sieben Steinen sind jedoch bereits berechnet worden und – abgesehen von den meisten Siebensteinern – in [[Endspieldatenbank]]en (sogenannten ''Tablebases'') verfügbar.
=== Vereinigungsmenge ===
[[Datei:Venn0111.svg|mini|Vereinigungsmenge <math>A \cup B </math>]]
Die '''Vereinigungsmenge''' <math>\bigcup U</math> einer nichtleeren Menge von Mengen <math>U</math> ist die Menge aller Elemente, die in mindestens einer Elementmenge von <math>U</math> enthalten sind, z.B.:


Statistisch gesehen holt Weiß als [[Anziehender]] im Mittel mehr Punkte als Schwarz, nämlich circa 54&nbsp;Prozent der möglichen Punkte.<ref>Datenbank [[Chess Assistant]], Stand 2006, Prozentzahlen gerundet.</ref> Dieser ''Anzugsvorteil'' wird allgemein darauf zurückgeführt, dass Weiß bei der [[Strategie (Schach)#Stellung und Entwicklung|Entwicklung]] der Figuren einen [[Tempo (Schach)|Tempovorteil]] hat. Die Remisquote, d.&nbsp;h. die relative Häufigkeit von Partien mit unentschiedenem Ausgang, liegt bei ungefähr einem Drittel und nimmt mit dem Spielstärkeniveau der Beteiligten zu.
:<math> \bigcup \, \{A,B\} = \{ x \mid \left( x \in {A} \right) \lor \left( x \in {B} \right) \} =: {A}\cup{B} </math>


== Zu weiteren Themen siehe auch ==
=== Potenzmenge ===
* {{WikipediaDE|Schach}}
 
Als '''Potenzmenge''' <math>\mathcal P(X)</math> wird die Menge aller Teilmengen <math>U</math> einer gegebenen Grundmenge <math>X</math> bezeichnet:
 
:<math>\mathcal P(X) := \{ U \mid U \subseteq X \}</math>
 
=== Differenzmenge und Komplementärmenge ===
[[Datei:absolute complement.svg|thumb|Das absolute Komplement A<sup>C</sup> von A in U]]
Die '''Differenzmenge''' zweier Mengen <math>A</math> und <math>B</math> ist die Menge aller Elemente, die in <math>A</math>, aber nicht in <math>B</math> enthalten sind, d.h.:
 
::<math>A \setminus B := \{ x \mid \left( x\in A \right) \land \left( x\not\in B \right) \}</math>
 
Gilt dabei <math>B \subseteq A</math>, so wird die Differenzmenge auch als '''Komplementärmenge''' von <math>B</math> in <math>A</math> oder kurz als '''Komplement''' bezeichnet. Dabei wird zwischen einem '''relativem Komplement''' bezüglich beliebiger Teilmengen und einem '''absoluten Komplement''' bezüglich der Grundmenge <math>U</math> unterschieden.
 
=== Mächtigkeit ===
 
Die [[Mächtigkeit (Mathematik)|Mächtigkeit]] oder ''Kardinalität'' einer Menge wird durch die [[Kardinalzahl]] angegeben. Für endliche Menge ist sie gleich der [[Anzahl]] ihrer Elemente. Unendliche Mengen können unterschiedliche Mächtigkeiten haben, die durch den [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Buchstaben]] <math>\aleph</math> und einen Index bezeichnet werden. Für die abzählbar unendliche Menge der [[Natürliche Zahl|natürlichen Zahlen]], die unter den unendlichen Mengen die geringste Mächtigkeit haben, schreibt man entsprechend <math>\aleph_0</math>. Die ''überabzählbare'' unendliche Menge der [[Reelle Zahl|reellen Zahlen]] hat unter Annahme der [[Kontinuumshypothese]]<ref>Die Kontinuumshypothese besagt, dass es keine Menge gibt, deren Mächtigkeit zwischen der Mächtigkeit der natürlichen Zahlen und der Mächtigkeit der reellen Zahlen liegt. Diese Hypothese hat sich aber als ''[[unentscheidbar]]'' erwiesen.</ref> die Mächtigkeit <math>\aleph_1</math>, andernfalls gilt zumindest <math>\aleph_1 \le \left\vert\mathbb{R}\right\vert</math>.
 
== Punktmenge ==
 
In der [[Geometrie]] werden verschieden dimensionale [[Raum (Mathematik)|Räume]], wie die [[eindimensional]]e [[Linie]], die [[2D|zweidimensionale]] Ebene oder der [[3D|dreidimensionale]] Raum, traditionell als '''Punktmengen''' bezeichnet.
 
== Offene Menge und abgeschlossene Menge ==
 
Eine '''offene Menge''' enthält keine Randelemente. Die Elemente einer offenen Menge <math>U</math> sind daher nur von Elementen dieser Menge und von keinen äußeren Elementen umgeben, d.h.:
 
:<math>\forall x \in U</math> gibt es eine reelle Zahl <math>\varepsilon > 0</math>, sodass jeder Punkt <math>y</math> des <math>n</math>-dimensionalen [[euklidischer Raum|euklidischen Raums]] <math>\mathbb R^n</math>, dessen [[Abstand]] zu <math>x</math> kleiner ist als <math>\varepsilon</math>, in <math>U</math> liegt.
 
Andernfalls handelt es sich um eine '''abgeschlossene Menge'''.
 
== Disjunkte Mengen ==
[[Datei:Disjunkte Mengen.svg|miniatur|Zwei disjunkte Mengen]]
 
Zwei Mengen <math>A</math> und <math>B</math> heißen '''disjunkt''', wenn sie kein gemeinsames Element besitzen, d.h. wenn ihre Schnittmenge leer ist:
 
: <math>A\cap B=\emptyset</math>
 
So sind beispielsweise die Mengen <math>A = \{1, 7, 12\}</math> und <math>B = \{3, 5, 9\}</math> ''disjunkt'', da sie kein gemeinsames Element haben. Die Mengen <math>A = \{1, 7, 12\}</math> und <math>B = \{3, 7, 9\}</math> sind hingegen ''nicht disjunkt'', da sie das Element <math>7</math> gemeinsam haben.
 
Mehrere Mengen sind '''paarweise disjunkt''', wenn beliebige Paare von ihnen disjunkt sind.
 
=== Partition ===
 
Als '''Partition''' <math>P</math> einer Menge <math>M</math> wird deren '''Zerlegung''' in paarweise disjunkte [[Leere Menge|nichtleere]] Teilmengen bezeichnet.
 
Gegeben sei beispielsweise die Menge <math>M = \{1, 2, 3 , 4, 5, 6, 7, 8, 9 \}</math>; dann ist <math>P = \{ \{ 1, 5, 9 \}, \{ 2, 3 \}, \{4, 6, 7 \}, \{8\} \}</math> eine Partition der Menge <math>M</math>.
 
Die Anzahl der möglichen Partitionen einer Menge <math>M_n</math> mit <math>n</math> Elementen wird durch die nach dem Mathematiker und [[Science-Fiction]]-Autor [[w:Eric Temple Bell|Eric Temple Bell]] (Pseudonym: [[w:John Taine|John Taine]]; 1883-1960) benannte '''Bellsche Zahl''' (auch: '''Bellzahl''' oder '''Exponentialzahl''') <math>B_n</math> angegeben. Die [[leere Menge]] hat dabei definitionsgemäß genaue eine Partition, welche die leere Menge selbst ist; daher ist <math>B_0 = 1</math>. Für die Bellschen Zahlen gilt folgende [[Rekursion]]sformel:
 
:<math>B_{n+1} = \sum_{k=0}^{n}{{n \choose k}B_k} = \sum_{k=0}^{n} \frac{n!}{k! \cdot (n-k)!} \cdot B_k </math>
 
Für die Bellschen Zahlen, beginnend mit <math>B_0</math>, ergibt sich daher die rasch anwachsende [[Folge (Mathematik)|Zahlenfolge]] : <math>1, 1, 2, 5, 15, 52, 203, 877, 4140, 21147, 115975, 678570, \ldots</math>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
{{Portal|Schach}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Schach}}
* {{WikipediaDE|Schach}}


== Weblinks ==
* [[Mengenlehre]]
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/spielspass.html Projekt Spiel und Spaß] Website
* {{WikipediaDE|Menge (Mathematik)}}
 
== Einzelnachweise ==


[[Kategorie:Denkspiele]]
<references />
[[Kategorie:Strategiespiele]]
[[Kategorie:Gesellschaftsspiele]]
[[Kategorie:Schach|!]]
[[Kategorie:Sport]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Mengenlehre]]

Version vom 2. August 2019, 00:44 Uhr

Eine Menge von Polygonen

Die Menge (von mhd. manic „viel“) ist heute eines der grundlegendsten Konzepte der Mathematik. Sie fasst eine endliche oder unendliche Anzahl beliebiger, wohlunterschiedener Elemente zu einer Gesamtheit zusammen, wobei es sich bei den Elementen ebenfalls um Mengen (Elementmengen) handeln kann. Der Mengenbegriff umfasst also nicht nur Mengen von einzelnen Elementen, sondern auch Mengen von Mengen. Besteht die Menge aus genau zwei Mengen, spricht man von einer Paarmenge. Mengen werden häufig auch durch entsprechende Mengendiagramme grafisch veranschaulicht.

Grundlagen

Die Mengenlehre wurde in der Zeit von 1874 bis 1897 von Georg Cantor (1845-1918) begründet. Er definierte den Begriff „Menge“ wie folgt:

„Unter einer „Menge“ verstehen wir jede Zusammenfassung M von bestimmten wohlunterschiedenen Objekten m unserer Anschauung oder unseres Denkens (welche die „Elemente“ von M genannt werden) zu einem Ganzen.“

Georg Cantor[1]

Vereinbarungsgemäß werden die Elemente einer Menge entweder explizit oder durch eine geeignete Definition innerhalb geschwungener Klammern angegeben, z.B. für die abzählbar unendliche Menge der natürlichen Zahlen . Eine Menge, die keine Elemente enthält, wird als leere Menge oder auch bezeichnet. Wird bei einer Menge auch die Reihenfolge der Elemente berücksichtigt, spricht man von einer Folge.

Grundmenge

A ist eine (echte) Teilmenge von B.

Die Grundmenge, die auch als Universum bezeichnet wird, umfasst die Menge aller im gegebenen Zusammenhang betrachteten Elemente und ist damit die Basis für alle weiteren Überlegungen.

Teilmenge

Cantor prägte auch den Begriff der Teilmenge oder Untermenge. ist eine Untermenge (Teilmenge) von und ist eine Obermenge von , wenn jedes Element von auch in enthalten ist:

Enthält zudem weitere Elemente, die nicht in enthalten sind, so ist eine echte Teilmenge von und ist eine echte Obermenge von .

Paarweise disjunkte Teilmengen einer Menge werden als Partionen bezeichnet (siehe unten).

Schnittmenge

Schnittmenge

Die Schnittmenge oder Durchschnittsmenge einer nichtleeren Menge von Mengen ist die Menge aller Elemente, die in jeder Elementmenge von enthalten sind. So gilt etwa für die aus den beiden Mengen und bestehende Paarmenge :

Vereinigungsmenge

Vereinigungsmenge

Die Vereinigungsmenge einer nichtleeren Menge von Mengen ist die Menge aller Elemente, die in mindestens einer Elementmenge von enthalten sind, z.B.:

Potenzmenge

Als Potenzmenge wird die Menge aller Teilmengen einer gegebenen Grundmenge bezeichnet:

Differenzmenge und Komplementärmenge

Das absolute Komplement AC von A in U

Die Differenzmenge zweier Mengen und ist die Menge aller Elemente, die in , aber nicht in enthalten sind, d.h.:

Gilt dabei , so wird die Differenzmenge auch als Komplementärmenge von in oder kurz als Komplement bezeichnet. Dabei wird zwischen einem relativem Komplement bezüglich beliebiger Teilmengen und einem absoluten Komplement bezüglich der Grundmenge unterschieden.

Mächtigkeit

Die Mächtigkeit oder Kardinalität einer Menge wird durch die Kardinalzahl angegeben. Für endliche Menge ist sie gleich der Anzahl ihrer Elemente. Unendliche Mengen können unterschiedliche Mächtigkeiten haben, die durch den hebräischen Buchstaben und einen Index bezeichnet werden. Für die abzählbar unendliche Menge der natürlichen Zahlen, die unter den unendlichen Mengen die geringste Mächtigkeit haben, schreibt man entsprechend . Die überabzählbare unendliche Menge der reellen Zahlen hat unter Annahme der Kontinuumshypothese[2] die Mächtigkeit , andernfalls gilt zumindest .

Punktmenge

In der Geometrie werden verschieden dimensionale Räume, wie die eindimensionale Linie, die zweidimensionale Ebene oder der dreidimensionale Raum, traditionell als Punktmengen bezeichnet.

Offene Menge und abgeschlossene Menge

Eine offene Menge enthält keine Randelemente. Die Elemente einer offenen Menge sind daher nur von Elementen dieser Menge und von keinen äußeren Elementen umgeben, d.h.:

gibt es eine reelle Zahl , sodass jeder Punkt des -dimensionalen euklidischen Raums , dessen Abstand zu kleiner ist als , in liegt.

Andernfalls handelt es sich um eine abgeschlossene Menge.

Disjunkte Mengen

Zwei disjunkte Mengen

Zwei Mengen und heißen disjunkt, wenn sie kein gemeinsames Element besitzen, d.h. wenn ihre Schnittmenge leer ist:

So sind beispielsweise die Mengen und disjunkt, da sie kein gemeinsames Element haben. Die Mengen und sind hingegen nicht disjunkt, da sie das Element gemeinsam haben.

Mehrere Mengen sind paarweise disjunkt, wenn beliebige Paare von ihnen disjunkt sind.

Partition

Als Partition einer Menge wird deren Zerlegung in paarweise disjunkte nichtleere Teilmengen bezeichnet.

Gegeben sei beispielsweise die Menge ; dann ist eine Partition der Menge .

Die Anzahl der möglichen Partitionen einer Menge mit Elementen wird durch die nach dem Mathematiker und Science-Fiction-Autor Eric Temple Bell (Pseudonym: John Taine; 1883-1960) benannte Bellsche Zahl (auch: Bellzahl oder Exponentialzahl) angegeben. Die leere Menge hat dabei definitionsgemäß genaue eine Partition, welche die leere Menge selbst ist; daher ist . Für die Bellschen Zahlen gilt folgende Rekursionsformel:

Für die Bellschen Zahlen, beginnend mit , ergibt sich daher die rasch anwachsende Zahlenfolge :

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Georg Cantor: Beiträge zur Begründung der transfiniten Mengenlehre. In: Mathematische Annalen 46 (1895), S. 481. Online.
  2. Die Kontinuumshypothese besagt, dass es keine Menge gibt, deren Mächtigkeit zwischen der Mächtigkeit der natürlichen Zahlen und der Mächtigkeit der reellen Zahlen liegt. Diese Hypothese hat sich aber als unentscheidbar erwiesen.