Melancholiker: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Duerer Melencolia.jpg|thumb|250px|Melencolia I, [[Wikipedia:Albrecht Dürer|Albrecht Dürer]], 1514]]
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Der '''Melancholiker''' („Schwarzgalligkeit“, von {{ELSalt|μέλας}}, ''melas'' = „[[schwarz]]“ und {{polytonisch|χολή}} ''cholé'' = „[[Galle]]“) neigt nach der der [[Temperamentenlehre]] des [[Wikipedia:Hippokrates von Kós|Hippokrates von Kós]] zur '''Melancholie''', also zu Schwermut, Traurigkeit und Trübsinn und ist oft auch ein  misstrauischer und sehr kritischer Mensch. Im positiven Sinn zeichnen sich Melancholiker durch Mitleidsfähigkeit, Selbstbeherrschung, Verlässlichkeit und großes Durchhaltevermögen aus. Die Gestik ist mühsam aufstrebend, gefolgt von einem plötzlichen Zusammenbruch, der oft auch von einem typischen Seufzer begleitet ist. Die Arme sind meist eng an den Körper gepresst. Die Bewegungen des Melancholikers wirken meist eckig und gehemmt und er neigt zur X-Beinigkeit. Auch die Atmung ist verhalten und gepresst. Dem Melancholiker ist die [[Farbe]] [[Blau]] und [[Schwarz]] zugeordnet und ihm entspricht das feste [[Erdelement]]. Er neigt dadurch zu Verhärtungen im Organismus. Gelenksverhärtungen, Sehnenerkrankungen und Gicht treten nicht selten auf, auch Steinerkrankungen, namentlich Nierensteine, sind typisch.  
Der '''Melancholiker''' („Schwarzgalligkeit“, von {{ELSalt|μέλας}}, ''melas'' = „[[schwarz]]“ und {{polytonisch|χολή}} ''cholé'' = „[[Galle]]“) neigt nach der der [[Temperamentenlehre]] des [[Wikipedia:Hippokrates von Kós|Hippokrates von Kós]] zur '''Melancholie''', also zu Schwermut, Traurigkeit und Trübsinn und ist oft auch ein  misstrauischer und sehr kritischer Mensch. Im positiven Sinn zeichnen sich Melancholiker durch Mitleidsfähigkeit, Selbstbeherrschung, Verlässlichkeit und großes Durchhaltevermögen aus. Die Gestik ist mühsam aufstrebend, gefolgt von einem plötzlichen Zusammenbruch, der oft auch von einem typischen Seufzer begleitet ist. Die Arme sind meist eng an den Körper gepresst. Die Bewegungen des Melancholikers wirken meist eckig und gehemmt und er neigt zur X-Beinigkeit. Auch die Atmung ist verhalten und gepresst. Dem Melancholiker ist die [[Farbe]] [[Blau]] und [[Schwarz]] zugeordnet und ihm entspricht das feste [[Erdelement]]. Er neigt dadurch zu Verhärtungen im Organismus. Gelenksverhärtungen, Sehnenerkrankungen und Gicht treten nicht selten auf, auch Steinerkrankungen, namentlich Nierensteine, sind typisch.  
Die „melancholischen Weiber“, schreibt [[Hildegard von Bingen]], „haben mageres Fleisch, dicke Adern, mäßige Knochen und mehr rotblaues als blutfarbenes Blut, und haben ein Antlitz wie mit blauer oder schwarzer Farbe durchsetzt ...“<ref>Hildegard von Bingen: ''Heilwissen'', Von den melancholischen Weibern</ref>


Von den vier [[Wesensglieder]]n ist beim Melancholiker der [[Physischer Leib|physische Leib]] vorherrschend.
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== Siehe auch ==
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* [[Vier Temperamente]]
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[[Kategorie:Temperamente|104]]
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Version vom 4. September 2017, 18:26 Uhr

Melencolia I, Albrecht Dürer, 1514

Der Melancholiker („Schwarzgalligkeit“, von griech. μέλας, melas = „schwarz“ und χολή cholé = „Galle“) neigt nach der der Temperamentenlehre des Hippokrates von Kós zur Melancholie, also zu Schwermut, Traurigkeit und Trübsinn und ist oft auch ein misstrauischer und sehr kritischer Mensch. Im positiven Sinn zeichnen sich Melancholiker durch Mitleidsfähigkeit, Selbstbeherrschung, Verlässlichkeit und großes Durchhaltevermögen aus. Die Gestik ist mühsam aufstrebend, gefolgt von einem plötzlichen Zusammenbruch, der oft auch von einem typischen Seufzer begleitet ist. Die Arme sind meist eng an den Körper gepresst. Die Bewegungen des Melancholikers wirken meist eckig und gehemmt und er neigt zur X-Beinigkeit. Auch die Atmung ist verhalten und gepresst. Dem Melancholiker ist die Farbe Blau und Schwarz zugeordnet und ihm entspricht das feste Erdelement. Er neigt dadurch zu Verhärtungen im Organismus. Gelenksverhärtungen, Sehnenerkrankungen und Gicht treten nicht selten auf, auch Steinerkrankungen, namentlich Nierensteine, sind typisch.

Die „melancholischen Weiber“, schreibt Hildegard von Bingen, „haben mageres Fleisch, dicke Adern, mäßige Knochen und mehr rotblaues als blutfarbenes Blut, und haben ein Antlitz wie mit blauer oder schwarzer Farbe durchsetzt ...“[1]

Von den vier Wesensgliedern ist beim Melancholiker der physische Leib vorherrschend.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hildegard von Bingen: Heilwissen, Von den melancholischen Weibern