Judas Ischariot

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Judaskuss, Herz-Jesu-Altar der Pfarrkirche Heiligenblut

Judas Ischariot (griech. Ἰούδας Ἰσκαριώθ bzw. Ἰσκαριώτης; hebr. יהודה איש־קריות Yəhûḏāh ʾΚ-qəriyyôt) war einer der 12 direkt von dem Christus berufenen Apostel. Nach dem Bericht aller vier Evangelien führte sein Verrat zur Verhaftung und in Folge zur Kreuzigung des Jesus Christus.

„16 Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -, 17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -, 18 dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus3 19 und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.“

Markus-Evangelium: Mk 3,16-19 EU

Das vermutlich Mitte des 2. Jahrhunderts entstandene gnostische Judasevangelium wurde nicht von Judas Ischariot verfasst, sondern ist eine pseudepigraphische Schrift.

Nach war Judas Ischariot der wiederverkörperte Judas Makkabäus.

"Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien (1 Makk 8,1-32 EU). Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element, nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet, ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man sagen, die weitere Ausgestaltung." (Lit.: GA 139, S. 44f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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Weblinks

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