Erleben und Morya: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
Das '''Erleben''' des [[Mensch]]en ist ein Vorgang, durch den sich das [[individuell]]e [[Ich]] mit einem erlebten [[Seele]]ninhalt  so innig verbindet, dass im '''Erlebnis''' die in der bloßen [[Beobachtung]] gegebene [[Subjekt-Objekt-Spaltung]] überwunden wird. Das Ich taucht unmittelbar in die [[Wirklichkeit]] ein. Das Erlebnis kommt uns aber nicht notwendigerweise direkt im Moment des Erlebens zu [[Bewusstsein]], sondern oft erst sehr viel später. Gerade dadurch ''wirkt'' es aber viel stärker in unserem ganzen [[Wesen]] als das, was wir bloß nüchtern distanziert beobachten. Vieles, was wir als kleines Kind erleben und was uns tief beeindruckt und unser späteres Erdenleben ''wesentlich'' mitbestimmt, wird uns erst im hohen Alter aus der [[Erinnerung]] heraus - d.h. aber als bloßes [[Bild]] - bewusst. All die vielen geistigen Erlebnisse, die ''jeder'' Mensch ''jede'' Nacht im [[Schlaf]] durchlebt, kommen heute den meisten Menschen während des irdischen Lebens überhaupt nicht oder wenigstens nicht klar zu Bewusstsein, sondern zeigen sich in ihrer wahren Bedeutung erst nach dem Tod. Auch das [[Todeserlebnis]] selbst, das unmittelbar im Moment des Todes auftritt, wird dem Menschen erst später im [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] bewusst. Das geistige Licht, das im Moment des Todes in Überfülle aufleuchtet, blendet zunächst das Bewusstsein völlig. Erst nachdem es gelungen ist, das strahlende Weisheitslicht genügend herabzudämpfen, tritt das Todeserlebnis ins Bewusstsein.
[[Datei:Moryaportrait.jpg|thumb|Meister Morya, Portrait von ''Hermann Schmiechen'', London 1884]]
 
[[Meister]] '''Morya''', von den [[Theosoph]]en abgekürzt zu '''M.''', ist nach einer von ''Elise Wolfram'' überlieferten Erläuterung [[Rudolf Steiner]]s der Inspirator der [[Slawische Kultur|slawischen Kultur]] {{Lit|{{G|264|205}}}}. In den Gedächtnisnotizen von ''Franz Seiler'' zu einer am 9. Juli 1904 in Berlin gehaltenen esoterischen Stunde heißt es ferner:
== Übersinnliche Erlebnisse ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die geistigen Ereignisse und Wesenheiten dringen an
"Meister Morya gibt uns Aufschluß über das Ziel der menschlichen
den Menschen heran, wenn er seine Seele dazu bereitet hat,
Entwicklung. Er ist es, welcher die Menschheit ihrem Ziele
sie wahrzunehmen. Die Art, wie sie herandringen, ist
zuführt. Meister [[Kuthumi]] ist derjenige, welcher uns die Wege zu
durchaus verschieden von dem Auftreten physischer Tatsachen
diesem Ziele weist." {{Lit|{{G|264|206}}, {{G|266a|111}}}}
und Wesenheiten. Man kann aber eine Vorstellung
von diesem ganz andersartigen Auftreten gewinnen, wenn
man den Vorgang der Erinnerung sich vor die Seele stellt.
- Man hat vor mehr oder weniger langer Zeit etwas erlebt.
Es taucht in einem bestimmten Augenblicke - durch diesen
oder jenen Anlaß - aus dem Untergrunde des Seelen-
Erlebens herauf. Man weiß, daß das so Aufgetauchte einem
Erlebnis entspricht; und man bezieht es auf dieses Erlebnis.
In dem Augenblick der Erinnerung hat man abti gegenwärtig
von dem Erlebnis nichts anderes als das Erinnerungsbild.
- Man denke sich nun in der Seele auftauchend ein
Bild in solcher Art, wie ein Erinnerungsbild ist, doch so,
daß dies Bild nicht etwas vorher Erlebtes, sondern etwas
der Seele Fremdes ausdrückt. Man hat sich damit eine VorStellung
davon gebildet, wie in der Seele die geistige Welt
zunächst auftritt, wenn diese Seele genügend dazu vorbereitet
ist." {{Lit|{{G|017|15f}}}}
</div>
</div>
Und in den Gedächtnisnotizen von ''Amalie Wagner'' zur Stunde vom 22. Oktober 1906 heißt es:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die übersinnliche Welt ist zunächst als etwas ganz außer
"Morya - sein wahrer Name wird nur den weiter vorgeschrittenen
dem gewöhnlichen Bewußtsein Liegendes vorzustellen.
Schülern mitgeteilt - stärkt den Willen." {{Lit|{{G|264|217}}}}
Dieses Bewußtsein hat gar nichts, wodurch es an diese Welt
herandringen kann. Durch die in der Meditation verstärkten
Kräfte des Seelenlebens wird zuerst eine Berührung der
Seele mit der übersinnlichen Welt geschaffen. Dadurch tauchen
aus den Fluten des Seelenlebens die gekennzeichneten
Bilder herauf. Diese sind als solche ein Tableau, das eigentlich
ganz von der Seele selbst gewoben wird. Und zwar
wird es gewoben aus den Kräften, welche sich die Seele in
der sinnlichen Welt erworben hat. Es enthält als Bildgewebe
wirklich nichts anderes, als was sich mit Erinnerung vergleichen
läßt. - Je mehr man sich für das Verständnis des
hellsichtigen Bewußtseins dieses klar macht, desto besser
ist es. Man wird sich dann über die Bildnatur keiner Illusion
hingeben. Und man wird dadurch auch ein rechtes Gefühl
dafür ausbilden, in welcher Art man die Bilder auf die
übersinnliche Welt zu beziehen hat. Man wird durch die
Bilder in der übersinnlichen Welt lesen lernen." {{Lit|{{G|017|18}}}}
</div>
</div>


Erst allmählich kommt man vom bloßen Bildcharakter an die Wirklichkeit des Erlebten heran. Dazu müssen die Erkenntnisstufen von [[Imagination]], [[Inspiration]] (das „okkulte Lesen“) und [[Intuition]] durchschritten werden. Im wirklichen vollen Erleben taucht das Ich [[intuitiv]] in das lebendige Weben des Erlebten ein und verbindet sich damit, ''ohne'' aber deshalb sein [[Selbstbewusstsein]] zu verlieren, das als stets gegenwärtige [[Erinnerung]] das Erleben begleitet. Der [[Bewusstsein]]sinhalt bleibt dadurch nicht bloßes [[Bild]], sondern erweist sich als wirksame [[Wirklichkeit]]. Das Eigendenken, das [[Denken]] ''über'' das Erlebte, tritt dabei völlig in den Hintergrund, indem sich nun das [[Seele]]nleben ganz nach der inneren Ordung des Erlebten gestaltet. Diese kann später im ''Nachdenken'' bewusst erfasst werden. Der Mensch tritt  in einen höheren und wacheren Bewusstseinszustand ein, als er durch das bloße [[Gegenstandsbewusstsein]] gegeben ist. Der erlebte Seelen''inhalt'', das ''Erlebnis'', kann dabei mannigfaltiger Natur und mannigfaltigsten Ursprungs sein. Dazu gehören alle [[sinnlich]]en und [[übersinnlich]]en [[Wahrnehmung]]en, [[Gedanke]]n, [[Idee]]n und [[Erkenntnis]]se, [[Vorstellung]]en, [[Erinnerung]]en, [[Gefühl]]e, [[Emotion]]en, [[Trieb]]e und [[Begierde]]n, und [[Wille]]nsimpulse. Sie leben als [[Bewusstsein]]sinhalte vorwiegend in den [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensgliedern]], die in den [[Astralleib]] eingebettet sind, teilweise aber auch im Astralleib selbst.  
An anderer Stelle heißt es entsprechend, dass Meister Morya den Aspekt der [[Kraft]] repräsentiert, während [[Meister Kuthumi]] insbesondere für die [[Weisheit]] steht {{Lit|{{G|266a|157}}}}.


[[Wahrnehmung]] und [[Denken]] sind im Erleben immer auch vom [[Gefühl]] begleitet und werden dadurch auf die konkrete [[Individualität]] bezogen. "Das Gefühl ist das Mittel, wodurch die Begriffe zunächst konkretes Leben gewinnen." {{Lit|{{G|004|110}}}}
In einer in Berlin am 28. Dezember 1905 gehaltenen esoterischen Stunde sprach Steiner von den wichtigsten Anweisungen, die Meister Morya seinen [[Geistesschüler]]n gibt:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Das Denken ist das Element, durch das wir das allgemeine Geschehen des Kosmos mitmachen; das Fühlen das, wodurch wir uns in die Enge des eigenen Wesens zurückziehen können. Unser Denken verbindet uns mit der Welt; unser Fühlen führt uns in uns selbst zurück, macht uns erst zum Individuum. Wären wir bloß denkende und wahrnehmende Wesen, so müßte unser ganzes Leben in unterschiedloser Gleichgültigkeit dahinfließen. Wenn wir uns bloß als Selbst erkennen könnten, so wären wir uns vollständig gleichgültig. Erst dadurch, daß wir mit der Selbsterkenntnis das Selbstgefühl, mit der Wahrnehmung der Dinge Lust und Schmerz empfinden, leben wir als individuelle Wesen, deren Dasein nicht mit dem Begriffsverhältnis erschöpft ist, in dem sie zu der übrigen Welt stehen, sondern die noch einen besonderen Wert für sich haben." {{Lit|{{G|004|108}}}}
"Zweierlei wollte er uns heute sagen über Mantrams und über die
</div>
wichtigsten Vorschriften, die der erhabene Meister Morya seinen
 
Schülern gäbe.
<div style="margin-left:20px">
"Eine wahrhafte Individualität wird derjenige sein, der am weitesten hinaufreicht mit seinen Gefühlen in die Region des Ideellen. Es gibt Menschen, bei denen auch die allgemeinsten Ideen, die in ihrem Kopfe sich festsetzen, noch jene besondere Färbung tragen, die sie unverkennbar als mit ihrem Träger im Zusammenhange zeigt. Andere existieren, deren Begriffe so ohne jede Spur einer Eigentümlichkeit an uns herankommen, als wären sie gar nicht aus einem Menschen entsprungen, der Fleisch und Blut hat." {{Lit|{{G|004|110}}}}
</div>
 
Ein ''Erlebnis im engeren Sinn'' hebt sich aus den alltäglichen [[Erfahrung]]en und insbesondere aus bloß [[abstrakt]]en Erkenntnissen durch seine größere Intensität, seinen Gefühlsgehalt, seinen reichen Inhalt und seine hemmende oder fördernde Wirkung für die [[individuell]]e [[Entwicklung]] heraus. Derartige Erlebnisse wirken verwandelnd bis in den [[Ätherleib]]. Von besonderer Bedeutung für den [[Mensch]]en ist heute das [[Ich-Erlebnis]] und das [[Denk-Erlebnis]].
 
Auch [[Tier]]e sind des Erlebens fähig, doch sitzen ihre Erlebnisse stets unmittelbar im Astralleib, da sie kein individuelles Ich, sondern nur ein [[Gruppen-Ich]] haben. Daher kann auch kein Selbstbewusstsein das Erleben begleitet. Insofern der Mensch auch noch rudimentär diesen tierischen Bewusstseinzustand in sich trägt, kann er im Erleben auch sein Selbstbewusstsein verlieren bzw. herabdämpfen. ''Dieses'' Bewusstsein steht aber tiefer als das normale [[Tagesbewusstsein]] und ähnelt dem [[Traum]]zustand. Es gibt also Erlebnisse ''höherer'' und solche ''niederer'' Art.


Die [[Pflanze]]n, die weder ein individuelles Ich, noch einen eigenen Astralleib besitzen, verfügen zwar, da sie einen eigenen [[Ätherleib]] haben, über ein reiches, wucherndes [[Leben]], aber über kein bewusstes Erleben.  
Es sind 9 Eigenschaften, die den Meistern eigen sind:
<poem>
1. Wahrheit
2. Weisheit
3. Unermeßlichkeit
4. Güte
5. Unendlichkeit
6. Schönheit
7. Friede
8. Segen
9. Einheitlichkeit.
</poem>
Verlangen tut er von uns fünferlei:
<poem>
1. Läuterung des Gemüts
2. Reinigung der Liebe
3. Leerheit des Gedächtnisses
4. Klarheit des Verstandes
5. Auslöschen oder Entflammen des Willens.
</poem>
Das Gemüt muß geläutert werden. Die Liebe muß alles Unkeusche
verlieren und göttlich werden. Das Gedächtnis soll, um
objektiv zu werden, nichts festhalten, was Vorurteile erwecken
könnte. Der Verstand soll klar sein und der Wille soll, wo er
selbstisch ist, verlöschen, wo er aber als Werkzeug der Meister
dient, entflammt werden.


<div style="margin-left:20px">
Mantren erzeugen Schwingungen des Wortes, die mit den
"Wenn wir die Pflanzen betrachten, müssen wir
Schwingungen des Gedankens in der Akasha-Materie übereinstimmen.
ihnen einen Ätherleib zuschreiben. Steigen wir hinauf von den Pflanzen
Über den Weihnachtsspruch «Gloriam in excelsis deo et pax
zu den empfindenden Wesen, den Tieren, so ist es das Element
hominibus bonae voluntatis»: er wirkt mantrisch im Lateinischen.
des Empfindens, des inneren Erlebens, welches das Tier von der
Dann sagte er noch ein indisches Mantram ähnlichen Inhalts, mit
Pflanze unterscheidet. Wenn wir uns nun fragen, was muß sich
dem er auch schloß.
eingliedern dem tierischen Organismus, damit er hinaufgehoben werden
kann von den bloßen Lebensvorgängen zu Empfindungen, die
die Pflanzen noch nicht haben, so ist die Antwort: Soll die bloße
Lebenstätigkeit, die sich noch nicht verinnerlichen kann, noch nicht
zur Empfindung entzünden kann, sich zur Empfindung, zum innerlichen
Erleben entzünden können, so muß sich in den tierischen
Organismus eingliedern der Astralleib. Und in dem Nervensystem,
das die Pflanzen noch nicht haben, müssen wir den äußeren Ausdruck,
das Werkzeug des Astralleibes sehen. Der Astralleib ist das
geistige Urbild des Nervensystems. Wie das Urbild zu seiner Offenbarung,
zu seinem Abbild, so verhält sich der Astralleib zu dem
Nervensystem.


Wenn wir nun mit unserer Betrachtung beim Menschen einsetzen
Die Feste sind von den Meistern festgesetzte Knotenpunkte.
- und ich habe schon gestern gesagt, daß wir es im Okkultismus
Neujahr auch. Daher Erhebung wichtig." {{Lit|{{G|266a|122f}}}}
nicht so gut haben wie die äußere wissenschaftliche Betrachtungsweise,
daß wir nicht sozusagen alles durcheinanderwerfen können -,
dann müssen wir, wenn wir die menschlichen Organe betrachten, uns
immer bewußt sein, daß diese Organe oder Organsysteme zu etwas
gebraucht werden können, wozu die analogen Organsysteme im
tierischen Organismus, wenn sie auch ähnlich ausschauen, nicht
gebraucht werden können. Beim Menschen müssen wir das Blut als
äußeres Werkzeug für das Ich ansehen, für alles, was wir als unser
innerstes Seelenzentrum, das Ich, bezeichnen. So haben wir im Nervensystem
ein äußeres Werkzeug des Astralleibes und in unserem
Blut ein äußeres Werkzeug des Ich. Geradeso wie das Nervensystem
im Organismus in gewisse Beziehungen tritt zum Blut, so treten
diejenigen inneren Seelengebilde, die wir als unsere Vorstellungen,
Wahrnehmungen, Empfindungen und so weiter erleben, in eine
Beziehung zu unserem Ich. Das Nervensystem ist in der mannigfaltigsten
Weise im menschlichen Organismus differenziert. Es zeigt
sich uns als die inneren Nervenstränge, da, wo es sich aufschließt
zum Beispiel zu Gehörnerven, Gesichtsnerven und so weiter. Das
Nervensystem ist also etwas, was sich durch den Organismus so
hinerstreckt, daß es in der mannigfaltigsten Weise differenziert ist,
innere Mannigfaltigkeiten enthält. Wenn wir das Blut, durch den
Organismus durchströmend, betrachten, so zeigt es sich uns - wenn
wir absehen wollen von der Veränderung von rotem in blaues Blut —
im ganzen Organismus doch als einheitliches Blut. Als ein solches
Einheitliches tritt es dem differenzierten Nervensystem entgegen,
wie das Ich dem Seelenleben entgegentritt, das sich gliedert in Vorstellungen,
Empfindungen, Willensimpulse, Gefühle und dergleichen.
Je weiter Sie diesen Vergleich verfolgen werden — und das soll ja
zunächst auch nur vergleichsweise gesagt sein - , desto mehr wird sich
Ihnen zeigen, daß eine weitgehende Ähnlichkeit besteht in der Beziehung
der beiden Urbilder Ich und Astralleib zu ihren Abbildern,
ihren Werkzeugen: Blutsystem und Nervensystem." {{Lit|{{G|128|38ff}}}}
</div>
</div>


== Leibfreies Erleben ==
== Namensherkunft ==
 
Nach [[H.P. Blavatsky]] leitet sich der Name ''Morya'' von der [[Wikipedia:Indien|indischen]] Maurya- oder Morya-Dynastie ([[Sanskrit|skrt.]], मौर्य, maurya) ab, die von 320 bis 180 v. Chr. das [[Wikipedia:Maurya-Reich|Maurya-Reich]] beherrschte, das das gesamte indische Kernland umfasste. Begründer dieses Reiches war [[Wikipedia:Chandragupta Maurya|Chandragupta Maurya]] († vermutlich 297 v. Chr.), der nach [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] sogar [[Wikipedia:Alexander der Große|Alexander dem Großen]] begegnet sein soll. Von den [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] wurde er allerdings ''Sandrokottos'' genannt.  
Ein [[leibfreies Erleben]], das sich weder der [[Sinne]] noch des an das [[Gehirn]] gebundenen [[Verstand]]es bedient, ist die unabdingbare Voraussetzung für jede rein [[geist]]ige [[Erfahrung]] und eine auf diese aufbauende, auf erster Stufe schon durch das [[Reines Denken|reine Denken]] zu gewinnende geistige [[Erkenntnis]], die durch den geistigen [[Schulungsweg]] zur [[Imagination]], [[Inspiration]] und [[Intuition]] gesteigert werden kann.
 
== Siehe auch ==
 
* {{Eisler|Erlebnisse}}


== Literatur ==
== Literatur ==
# Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4; '''Tb 627''', ISBN 978-3-7274-6271-9 {{Schriften|004}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der ersten Abteilung der Esoterischen Schule 1904 bis 1914'', [[GA 264]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|264}}
#Rudolf Steiner: ''Die Schwelle der geistigen Welt'', [[GA 17]] (1987), ISBN 3-7274-0170-2 {{Schriften|017}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266a]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
# Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
{{GA}}


{{GA}}
== Weblinks ==
{{Audioartikel|Meister_Morya.ogg}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]]
[[Kategorie:Weiße Loge|N]]
[[Kategorie:Theosophie]]
[[Kategorie:Meister]]

Version vom 23. April 2020, 08:36 Uhr

Meister Morya, Portrait von Hermann Schmiechen, London 1884

Meister Morya, von den Theosophen abgekürzt zu M., ist nach einer von Elise Wolfram überlieferten Erläuterung Rudolf Steiners der Inspirator der slawischen Kultur (Lit.: GA 264, S. 205). In den Gedächtnisnotizen von Franz Seiler zu einer am 9. Juli 1904 in Berlin gehaltenen esoterischen Stunde heißt es ferner:

"Meister Morya gibt uns Aufschluß über das Ziel der menschlichen Entwicklung. Er ist es, welcher die Menschheit ihrem Ziele zuführt. Meister Kuthumi ist derjenige, welcher uns die Wege zu diesem Ziele weist." (Lit.: GA 264, S. 206, GA 266a, S. 111)

Und in den Gedächtnisnotizen von Amalie Wagner zur Stunde vom 22. Oktober 1906 heißt es:

"Morya - sein wahrer Name wird nur den weiter vorgeschrittenen Schülern mitgeteilt - stärkt den Willen." (Lit.: GA 264, S. 217)

An anderer Stelle heißt es entsprechend, dass Meister Morya den Aspekt der Kraft repräsentiert, während Meister Kuthumi insbesondere für die Weisheit steht (Lit.: GA 266a, S. 157).

In einer in Berlin am 28. Dezember 1905 gehaltenen esoterischen Stunde sprach Steiner von den wichtigsten Anweisungen, die Meister Morya seinen Geistesschülern gibt:

"Zweierlei wollte er uns heute sagen über Mantrams und über die wichtigsten Vorschriften, die der erhabene Meister Morya seinen Schülern gäbe.

Es sind 9 Eigenschaften, die den Meistern eigen sind:

1. Wahrheit
2. Weisheit
3. Unermeßlichkeit
4. Güte
5. Unendlichkeit
6. Schönheit
7. Friede
8. Segen
9. Einheitlichkeit.

Verlangen tut er von uns fünferlei:

1. Läuterung des Gemüts
2. Reinigung der Liebe
3. Leerheit des Gedächtnisses
4. Klarheit des Verstandes
5. Auslöschen oder Entflammen des Willens.

Das Gemüt muß geläutert werden. Die Liebe muß alles Unkeusche verlieren und göttlich werden. Das Gedächtnis soll, um objektiv zu werden, nichts festhalten, was Vorurteile erwecken könnte. Der Verstand soll klar sein und der Wille soll, wo er selbstisch ist, verlöschen, wo er aber als Werkzeug der Meister dient, entflammt werden.

Mantren erzeugen Schwingungen des Wortes, die mit den Schwingungen des Gedankens in der Akasha-Materie übereinstimmen. Über den Weihnachtsspruch «Gloriam in excelsis deo et pax hominibus bonae voluntatis»: er wirkt mantrisch im Lateinischen. Dann sagte er noch ein indisches Mantram ähnlichen Inhalts, mit dem er auch schloß.

Die Feste sind von den Meistern festgesetzte Knotenpunkte. Neujahr auch. Daher Erhebung wichtig." (Lit.: GA 266a, S. 122f)

Namensherkunft

Nach H.P. Blavatsky leitet sich der Name Morya von der indischen Maurya- oder Morya-Dynastie (skrt., मौर्य, maurya) ab, die von 320 bis 180 v. Chr. das Maurya-Reich beherrschte, das das gesamte indische Kernland umfasste. Begründer dieses Reiches war Chandragupta Maurya († vermutlich 297 v. Chr.), der nach Plutarch sogar Alexander dem Großen begegnet sein soll. Von den Griechen wurde er allerdings Sandrokottos genannt.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Download der Sprachversion dieses Artikels Morya: Die gesprochene Version dieses Artikels ist als Audiodatei verfügbar.
Es ist möglich, dass die Audiodatei und der aktuelle Artikel nicht auf dem gleichen Stand sind.
Eine Übersicht über alle gesprochenen Artikel finden Sie hier.