Nozizeptor: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nozizeptoren''' (von [[lat.]] ''nocere'', „schaden“) oder '''Nozisensoren''' bestehen aus freien sensorischen [[Nerven]]endigungen in der [[Dermis]] (''Lederhaut'', [[lat.]] ''Corium''), die durch [[Gewebe]]schädigungen und [[Verletzung]]en durch mechanische, thermische und chemische Einwirkungen erregt werden und in der Regel eine [[Schmerz]]empfindung bewirken, die durch den [[Schmerzsinn|Schmerz]] oder [[Lebenssinn]] wahrgenommen wird. Ihre Dichte ist beim [[Mensch]]en größer als die aller anderen [[Sensor]]en in der [[Haut]].  
[[Datei:Nozizeptor.jpg|mini|300px|Ein aus einer freien Nervenendigung gebildeter Nozizeptor]]
 
'''Nozizeptoren''' (von [[lat.]] ''nocere'', „schaden“) oder '''Nozisensoren''' bestehen aus freien sensorischen [[Nerven]]endigungen in der [[Dermis]] (''Lederhaut'', [[lat.]] ''Corium''), die durch [[Gewebe]]schädigungen und [[Verletzung]]en durch mechanische, thermische und chemische Einwirkungen erregt werden und in der Regel eine [[Schmerz]]empfindung bewirken, die durch den [[Schmerzsinn|Schmerz]]- oder [[Lebenssinn]] wahrgenommen wird ('''''Nozizeption'''''). Ihre Dichte ist beim [[Mensch]]en größer als die aller anderen [[Sensor]]en in der [[Haut]].  


Der Begriff „Nozizeptor“ wurde 1906 von dem britischen [[Physiologe]]n [[Wikipedia:Charles Scott Sherrington|Charles Scott Sherrington]] (1857-1952) geprägt. Da ein Nozizeptor keiner spezialisierten [[Sinneszelle|Rezeptoren]] bedarf, um solche Schädigungen wahrzunehmen, ist es falsch, ihn als „Nozi''rezeptor''“ zu bezeichnen.
Der Begriff „Nozizeptor“ wurde 1906 von dem britischen [[Physiologe]]n [[Wikipedia:Charles Scott Sherrington|Charles Scott Sherrington]] (1857-1952) geprägt. Da ein Nozizeptor keiner spezialisierten [[Sinneszelle|Rezeptoren]] bedarf, um solche Schädigungen wahrzunehmen, ist es falsch, ihn als „Nozi''rezeptor''“ zu bezeichnen.


Die Nozizeptoren sind am Ende verzeigt, von [[Schwann-Zellen]] umhüllt und weisen zahlreiche Auftreibungen ([[lat.]] ''Varikositäten'') auf, die teilweise in die [[Epidermis]] vordringen und meist in der Nähe von [[Blutgefäß]]en und [[Wikipedia:Mastzelle|Mastzelle]]n liegen, die für die [[Immunsystem]] wichtige [[Wikipedia:Botenstoff|Botenstoff]]e wie [[Wikipedia:Histamin|Histamin]] und [[Wikipedia:Heparin|Heparin]] speichern.  
Die Nozizeptoren sind am Ende verzeigt, von [[Wikipedia:Schwann-Zelle|Schwann-Zelle]]n umhüllt und weisen zahlreiche Auftreibungen ([[lat.]] ''Varikositäten'') auf, die teilweise in die [[Epidermis]] vordringen und meist in der Nähe von [[Blutgefäß]]en und [[Wikipedia:Mastzelle|Mastzelle]]n liegen, welche die für das [[Immunsystem]] wichtigen [[Wikipedia:Botenstoff|Botenstoff]]e wie [[Wikipedia:Histamin|Histamin]] und [[Wikipedia:Heparin|Heparin]] speichern.  


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 16. Juni 2018, 17:00 Uhr

Ein aus einer freien Nervenendigung gebildeter Nozizeptor

Nozizeptoren (von lat. nocere, „schaden“) oder Nozisensoren bestehen aus freien sensorischen Nervenendigungen in der Dermis (Lederhaut, lat. Corium), die durch Gewebeschädigungen und Verletzungen durch mechanische, thermische und chemische Einwirkungen erregt werden und in der Regel eine Schmerzempfindung bewirken, die durch den Schmerz- oder Lebenssinn wahrgenommen wird (Nozizeption). Ihre Dichte ist beim Menschen größer als die aller anderen Sensoren in der Haut.

Der Begriff „Nozizeptor“ wurde 1906 von dem britischen Physiologen Charles Scott Sherrington (1857-1952) geprägt. Da ein Nozizeptor keiner spezialisierten Rezeptoren bedarf, um solche Schädigungen wahrzunehmen, ist es falsch, ihn als „Nozirezeptor“ zu bezeichnen.

Die Nozizeptoren sind am Ende verzeigt, von Schwann-Zellen umhüllt und weisen zahlreiche Auftreibungen (lat. Varikositäten) auf, die teilweise in die Epidermis vordringen und meist in der Nähe von Blutgefäßen und Mastzellen liegen, welche die für das Immunsystem wichtigen Botenstoffe wie Histamin und Heparin speichern.

Siehe auch

Literatur

  • Johannes W. Rohen: Funktionelle Neuroanatomie: Lehrbuch und Atlas, Schattauer, F.K. Verlag 2001, ISBN 978-3794521289
  • Johannes W. Rohen: Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners, 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
  • Johannes W. Rohen: Morphologie des menschlichen Organismus, 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987]