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Der '''Lebenssinn''' ist einer der zwölf [[physisch]]en [[Sinne]], von denen [[Rudolf Steiner]] in seiner [[Sinneslehre]] gesprochen hat. Durch den Lebenssinn nehmen wir unsere allgemeine innere körperliche Verfassung wahr. Die [[Wahrnehmung]] der inneren Organtätigkeit, die normalerweise weitgehend unbewusst bleibt, wird heute in der Medizin als [[Viszerozeption]] (von [[lat.]] ''viscera'' „Eingeweide“ und ''recipere'' „aufnehmen“) bezeichnet. Störungen der Leibestätigkeit drücken sich oft auch in mehr oder weniger spezifischen Schmerzerlebnissen aus – wir können daher auch vom '''Schmerzsinn''' sprechen. Gewebeschädigungen und Verletzungen durch mechanische, thermische und chemische Einwirkungen werden durch die freien sensorischen [[Nerven]]endigungen entsprechender [[Nozizeptor]]en (von [[lat.]] ''nocere'', „schaden“) registriert, die in fast jedem [[Gewebe]] des menschlichen Körpers vorhanden sind.
#WEITERLEITUNG [[Erlösung]]
 
Beim gesunden Menschen vermittelt der Lebenssinn dem Menschen ein inneres Empfinden von Behaglichkeit:
 
{{GZ|Im Ganzen lebt sich beim gesunden Menschen der Lebenssinn als Behaglichkeit aus. Jenes Durchdrungensein von Behaglichkeit, erhöht nach einer würzigen Mahlzeit, etwas herabgestimmt beim Hunger, dieses allgemeine innerlich Sich-Fühlen, das ist die in die Seele
hineingestrahlte Wirkung des Lebenssinnes.|199|54}}
 
Bedeutsam ist auch, dass sich der Mensch durch die dumpfe Wahrnehmung des Lebenssinns als ein den [[Raum]] erfüllendes, leibliches Selbst empfindet:
 
{{GZ|Der Mensch bemerkt das Dasein dieses Sinnes
eigentlich nur dann recht, wenn durch ihn etwas wahrgenommen
wird, was in der Leiblichkeit die Ordnung
durchbricht. Der Mensch fühlt Mattigkeit, Ermüdung in
sich. Er hört nicht die Ermüdung, die Mattigkeit; er
riecht sie nicht; aber er nimmt sie in demselben Sinne
wahr, wie er einen Geruch, einen Ton wahrnimmt. Solche
Wahrnehmung, die sich auf die eigene Leiblichkeit
bezieht, soll dem Lebenssinn zugeschrieben werden.
Sie ist im Grunde beim wachenden Menschen immer
vorhanden, wenn sie auch nur bei einer Störung recht
bemerkbar wird. Durch sie empfindet sich der Mensch
als ein den Raum erfüllendes, leibliches Selbst.|45|22f}}
 
Ursprünglich war der Lebenssinn dazu bestimmt, dass sich unser [[Astralleib]] innerlich wahrnimmt, erlebt an unserem Lebensorganismus. Durch den [[luziferisch]]en Impuls wurde das dazu umgestaltet, dass wir unsere innere Leibesverfassung als Wohlgefühl oder Missgefühl erleben.
 
{{GZ|Das, was Organ des Lebenssinns ist, wodurch wir unsere inneren Gebilde, unsere innere Verfassung erlebend wahrnehmen, das ist nun umgestaltet worden durch einen luziferischen Einfluß; denn ursprünglich waren wir in dieser Beziehung nur bestimmt, daß sich unser astralischer Leib innerlich wahrnimmt, erlebt an unserem Lebensorganismus. Nun ist aber hineingemischt worden die Fähigkeit, die innere Leibesverfassung, die innere Verfassung als Wohlgefühl oder Mißgefühl zu erleben. Das ist luziferischer Impuls, der dort hineingemischt ist. Wie das Ich zusammengespannt wird mit dem Tasten, so wird der astralische Leib mit dem Wohl- oder Mißgefühl unserer Lebensverfassung zusammengespannt.|170|251f}}
 
Die Tätigkeit des Lebenssinns beruht wesentlich darauf, dass der mit dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] zusammenwirkende [[Ätherleib]] wie ein Schwamm von dem höchsten [[Wesensglieder|Wesensglied]] des [[Mensch]]en, dem [[Geistesmensch]]en ([[Atma]]), durchdrungen wird.
 
{{GZ|Worauf
beruht eigentlich im wahren Geiste des Wortes dieser Lebenssinn?
- Da müssen wir ziemlich tief hinuntersteigen in die unterbewußten
Untergründe des menschlichen Organismus, wenn wir uns ein Bild
von dem machen wollen, woraus das entspringt, was Lebenssinn genannt
wird. Wir können hier natürlich alles nur skizzieren. Zunächst
ist vorhanden ein eigenartiges Zusammenwirken des physischen Leibes mit dem Ätherleib. Diese Tatsache ergibt sich, wenn man mit
geisteswissenschaftlicher Forschung versucht festzustellen, was dem
Lebenssinn zugrunde liegt. Es ist wirklich so, daß das unterste Glied
der menschlichen Wesenheit, der physische Leib, und der Lebensleib
in ein ganz bestimmtes Verhältnis treten zueinander. Das geschieht
dadurch, daß im Ätherleibe etwas anderes auftritt und sich in ihn hineinsetzt,
ihn sozusagen durchtränkt. Der Ätherleib wird durchzogen
und durchflössen von etwas anderem. Dieses andere ist etwas, was der
Mensch im Grunde genommen heute bewußterweise in sich noch gar
nicht kennt. Die Geisteswissenschaft jedoch kann uns sagen, was dadrinnen
im Ätherleibe wirkt und ihn durchtränkt wie Wasser einen
Schwamm, bildlich gesprochen. Wenn man dies geisteswissenschaftlich
untersucht, so findet man, daß es gleich ist dem, was der Mensch
einstmals in ferner Zukunft als den Geistesmenschen oder das Atma
entwickeln wird. Heute hat er dieses Atma noch nicht von sich selber
aus in sich; es muß ihm noch aus der umliegenden geistigen Welt sozusagen
erst verliehen werden. Es wird ihm verliehen, ohne daß er
bewußten Anteil daran nehmen kann. Später, in einer fernen Zukunft,
wird er es in sich selbst entwickelt haben. Der Geistesmensch oder
Atma ist es also, was da den Ätherleib durchdringt und durchsetzt.
Was tut nun dieses Atma im Ätherleib? Heute ist der Mensch noch
nicht in der Lage, einen Geistesmenschen oder Atma in sich zu haben,
denn in der gegenwärtigen Zeit ist dies noch eine übermenschliche
Wesenheit in dem Menschen. Dieses Übermenschliche, das Atma,
drückt sich dadurch aus, daß es den Ätherleib zusammenzieht, ja zusammenkrampft.
Wenn wir dafür ein Bild aus der äußeren Sinnes weit
gebrauchen wollen, so könnten wir es etwa vergleichen mit der frostigen
Wirkung der Kälte. Was einst das höchste Glied des Menschen sein
wird, wozu er heute noch nicht reif ist, das krampft ihn zusammen. Die
Folge davon, daß eben der Ätherleib sich zusammenkrampft, ist, daß
der Astralleib des Menschen, das Astralische, wie ausgepreßt wird,
und in dem Maße, wie der Ätherleib zusammengepreßt wird, wird
auch der physische Leib gespannt. Es treten in ihm frostige Spannungen
auf. Es ist also so, wie wenn Sie einen Schwamm ausdrücken. Der
astralische Leib macht sich sozusagen Luft, wird herausgepreßt, herausgedrückt.
Die Vorgänge im astralischen Leibe sind nun Gefühlserlebnisse,
Erlebnisse der Lust und Unlust, der Freude und des
Schmerzes und so weiter. Dieser Vorgang des Herausgedrücktwerdens
ist es, was sich als Lebensgefühl in uns kundgibt, als Freiheitsgefühl
zum Beispiel, als Kraftgefühl, als Gefühl von Mattigkeit.|115|35f}}
 
== Literatur ==
 
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophie. Ein Fragment aus dem Jahre 1910'', [[GA 45]] (2002), ISBN 3-7274-452-3 {{Vorträge|045}}
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophie – Psychosophie – Pneumatosophie'', [[GA 115]] (2001), ISBN 3-7274-1150-3 {{Vorträge|115}}
* Rudolf Steiner: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte'', [[GA 170]] (1992)
* Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung'', [[GA 199]] (1985)
 
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Sinne|104]]
[[Kategorie:Schmerzsinn]]
[[Kategorie:Lebenssinn]]

Aktuelle Version vom 20. April 2013, 17:53 Uhr

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