Duat

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Duat in Hieroglyphen
N14G1X1
O1

N15

Duat
Dw3t
Land des Jenseits
Szene aus dem Amduat im Grab des Merenptah

Als Duat (auch Dat) wir in der ägyptischen Mythologie nach den Darstellungen des ägyptischen Totenbuchs die jenseitige Welt bezeichnet, in die der Mensch kurz nach seinem irdischen Tod eintritt, wo er zunächst von der Göttin Amentet empfangen wird. Das Totenreich ist zweigeteilt in die Unterwelt, das finstere Duat, das westlich des Nils unter der Erde angesiedelt wird, und in das im östlichen Himmel gelegenene himmlische Duat, das auch das lichte Reich Earu genannt wird. Am östlichen und westlichen Horizont berühren einander das himmlische und das unterirdische Duat.

Im unterirdischen Duat warteten mancherlei Gefahren auf den Toten. Hier begegnete er verschiedenen Dämonen und musste schwere Prüfungen bestehen. Erst wenn er das Totengericht erfolgreich bestanden hatte, durfte er nach Earu einziehen.

Der Name des aus der Zeit des Neuen Reiches überlieferte königliche Buch der Unterwelt Amduat leitet sich von Duat ab.

Die in der ägyptischen Mythologie geschilderte Zweiteilung des Totenreiches hat einen realen geistigen Hintergrund. Etwa drei Tage nach dem Tod, wenn sich das zunächst erlebte Lebenspanorama in die Ätherwelt aufgelöst hat, betritt der Verstorbene die astrale Welt. Diese ist in gewissem Sinn eine Doppelwelt. Die obere astrale Welt, die Welt des Guten, liegt über dem physischen Plan. Die untere astralische Welt, die Welt des Bösen, ist hingegen unter dem Bereich der physischen Welt gelegen.

„Wenn wir die höheren Welten genauer, als wir das früher getan haben, beschreiben wollen, so müssen wir uns klar werden, daß doch noch ein anderer Unterschied besteht zwischen der astralischen Welt und der devachanischen Welt. Unsere astralische Welt nämlich, wie wir in ihr leben und wie sie unseren physischen Raum durchdringt, ist in einer gewissen Beziehung eine Doppelwelt, während die devachanische Welt in einer gewissen Weise eine einfache ist. Das ist etwas, was wir als eine Vorbereitung heute schon erwähnen wollen. Es gibt gewissermaßen zwei astrale Welten, und die beiden unterscheiden sich in der Weise, daß die eine sozusagen die astralische Welt des Guten, die andere die astralische Welt des Bösen ist, während es bei der devachanischen Welt noch unrichtig wäre, diesen Unterschied in so schroffer Weise hinzustellen. Wir müssen also sagen, wenn wir die Welten von oben nach unten betrachten: zuerst das höhere Devachan, dann die niedere devachanische Welt, dann die astralische Welt, und dann die physische Welt. Dann betrachten wir noch nicht die Gesamtheit unserer Welten, sondern wir müssen noch tiefere Welten betrachten als die physische. Es gibt noch eine unter unserer physischen Welt liegende untere astralische Welt. Diejenige, die die gute ist, liegt über dem physischen Plan, diejenige, die die böse ist, darunter, und auch diese durchdringt die physische Welt praktisch. Nun gehen die verschiedensten Strömungen hinüber zu den Wesen der astralischen Welt. Dabei müssen wir unterscheiden, daß Strömungen von guten und schlechten Eigenschaften von den Menschen ausgehen zu den astralen Wesenheiten. Die, welche gute Strömungen sind, gehen auch zu einer guten Wesenheit hin, und die schlechten Strömungen gehen zu einem entsprechenden schlechten Wesen der astralischen Welt hin. Und wenn wir die Summe aller guten und bösen Wesen der astralischen Welt nehmen, haben wir in einer gewissen Weise zwei astralische Welten. Wenn wir die devachanische Welt betrachten, werden wir sehen, daß das bei ihr in einem gleichen Maße nicht der Fall ist. Es stecken also in der astralischen Welt zwei Welten drinnen, die sich gegenseitig durchdringen und die in gleicher Weise zum Menschen eine Beziehung haben. Diese zwei Welten sind in bezug auf ihre Entstehungsweise vor allen Dingen voneinander zu unterscheiden.“ (Lit.:GA 107, S. 23f)

Siehe auch

Literatur

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Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.