Alternative für Deutschland

Aus AnthroWiki
Version vom 18. Juli 2020, 04:14 Uhr von imported>Joachim Stiller (→‎Weblinks)

Die Alternative für Deutschland (abgekürzt AfD) ist eine 2013 in Berlin gegründete politische Partei in Deutschland. Bei der Europawahl 2014 gewann sie erstmals überregionale Mandate und zog ab 2014 in 13 Landesparlamente ein. Nachdem die Partei im Sommer 2015 den Vorsitzenden und Gründungsinitiator, Bernd Lucke, abgewählt hatte, kam es zur Abspaltung des wirtschaftsliberalen Flügels, aus der die LKR hervorgingen. Zunächst als europaskeptische und rechtsliberale Partei gegründet, wird die AfD seither als rechtspopulistisch mit Offenheit zum Rechtsextremismus eingeordnet. In der Partei existieren völkisch-nationalistische, rassistische und antisemitische Strömungen mit Verbindungen zu neurechten Gruppierungen, wie der vom Verfassungsschutz beobachteten Identitären Bewegung.

Inhaltliches Profil

Auf ihrem Gründungsparteitag am 14. April 2013 beschloss die AfD ein Wahlprogramm, das vor allem die Auflösung des Euroraums behandelte. Der Euro sei gescheitert und gefährde die europäische Integration wie den Völkerfrieden durch Verarmung der Länder mit nicht wettbewerbsfähigen Volkswirtschaften und belaste künftige Generationen. Es wurde die Rückverlagerung von Kompetenzen der EU an die Mitgliedstaaten und mehr direkte Demokratie gefordert. Weitere Themen waren im Gründungsjahr eine Steuerreform nach dem Vorbild Paul Kirchhofs sowie Asylrecht und Einwanderungspolitik.[1][2]

In einer Mitgliederabstimmung wurden 2014 mit großer Mehrheit politische Leitlinien[3] angenommen. Darin wird die Eurokrise als schädlich für Demokratie, Rechtsstaat und soziale Marktwirtschaft sowie für die europäische Idee selbst beschrieben.[4] Ein Strategiepapier des Bundesvorstandes zur Programmarbeit stellte auch Themen wie Asyl- und Ausländerpolitik sowie Islamismus in den Vordergrund der politischen Arbeit.[5] Auf dem Bundesparteitag in Hannover im November 2015 wurden weitere Resolutionen zur Asyl-, Euro- und Außenpolitik, zum Waffenrecht und zur Syrienfrage verabschiedet.[6]

Siehe auch

Literatur

Monografien

  • David Bebnowski: Die Alternative für Deutschland. Aufstieg und gesellschaftliche Repräsentanz einer rechten populistischen Partei. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-08285-7.
  • Tobias Frank: Die AfD bei der Bundestagswahl 2013: Determinanten und Erklärungen ihres Wahlerfolgs (= Schriftenreihe des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen; Band 23). Tectum, Marburg 2015, ISBN 978-3-8288-3675-4 (Magisterarbeit Universität Duisburg-Essen, 2014/15, 103 Seiten, 21 cm).
  • Alexander Häusler, Rainer Roeser: Die rechten ›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der „Alternative für Deutschland“. VSA Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-89965-640-4.
  • Hajo Funke: Von Wutbürgern und Brandstiftern: AfD – Pegida – Gewaltnetze. vbb, Berlin 2016, ISBN 978-3-945256-64-0.
  • Michael Wildt: Volk, Volksgemeinschaft, AfD. Hamburger Edition, Hamburg 2017, ISBN 3-86854-309-0.
  • Sebastian Friedrich: Die AfD. Analysen – Hintergründe – Kontroversen (= Politik aktuell. Bd. 5). Bertz + Fischer, Berlin 2017, ISBN 978-3-86505-741-9.
  • Melanie Amann: Angst für Deutschland, die Wahrheit über die AfD: wo sie herkommt, wer sie führt, wohin sie steuert, Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27723-2.
  • Justus Bender: Was will die AfD? Pantheon Verlag, München 2017, ISBN 978-3-570-55353-4.
  • Jürgen Beetz: Auffällig feines Deutsch. Verborgene Schlüsselwörter eines Parteiprogramms. Alibri, Aschaffenburg 2017 (ISBN 978-3-86569-230-6).
  • Stefan Dietl: Die AfD und die soziale Frage. Zwischen Marktradikalismus und "völkischem Antikapitalismus", Unrast Vlg., Münster 2017, ISBN 978-3-89771-238-6.

Sammelbände

  • Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6.
  • Helmut Kellershohn, Wolfgang Kastrup (Hrsg.): Kulturkampf von rechts. AfD, Pegida und die Neue Rechte (= Edition DISS. Band 38). Unrast, Münster 2016, ISBN 978-3-89771-767-1.
  • Stephan Grigat (Hrsg.): AfD & FPÖ. Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlechterbilder. Nomos, Baden-Baden 2017, ISBN 978-3-8487-3805-2.

Beiträge in Sammelbänden

  • Frank Decker: Alternative für Deutschland und Pegida: Die Ankunft des neuen Rechtspopulismus in der Bundesrepublik. In: Frank Decker, Bernd Henningsen, Kjetil Jakobsen (Hrsg.): Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in Europa. Die Herausforderung der Zivilgesellschaft durch alte Ideologien und neue Medien (= International Studies on Populism. Bd. 2). Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8487-1206-9, S. 75–90.
  • Alexander Häusler, Rainer Roeser: Die „Alternative für Deutschland“ – eine Antwort auf die rechtspopulistische Lücke? In: Stephan Braun, Alexander Geisler, Martin Gerster (Hrsg.): Strategien der extremen Rechten: Hintergründe – Analysen – Antworten. 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-01983-9, S. 101–128.
  • Helmut Kellershohn: Die AfD, die jungkonservative Neue Rechte und die Demokratiekritik von Rechts. In: Wolfgang Kastrup, Helmut Kellershohn (Hrsg.): Kapitalismus und / oder Demokratie? Beiträge zur Kritik „marktkonformer“ Demokratieverhältnisse (= Edition DISS. Edition des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung. Bd. 36). Unrast, Münster 2014, ISBN 978-3-89771-765-7, S. 127–140.
  • Susanne Merkle: Populistische Elemente in der Kommunikation der Alternative für Deutschland. Eine qualitative Analyse der Wahlwerbung und Pressemitteilungen im Europawahlkampf 2014. In: Christina Holtz-Bacha (Hrsg.): Europawahlkampf 2014: Internationale Studien zur Rolle der Medien. Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-11019-2, S. 129–152.
  • Oskar Niedermayer: Eine neue Konkurrentin im Parteiensystem? – Die „Alternative für Deutschland“. In: ders. (Hrsg.): Die Parteien nach der Bundestagswahl 2013. Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-02852-7, S. 175–207.
  • Jan Rohgalf: Subsidiarität als Kampfbegriff. Politik und Emotionalisierung am Beispiel der AfD. In: Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Emotionen und Politik. Begründungen, Konzeptionen und Praxisfelder einer politikwissenschaftlichen Emotionsforschung. Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 978-3-8487-2246-4, S. 297–316.
  • Aiko Wagner, Marcel Lewandowsky, Heiko Giebler: Alles neu macht der Mai? Die Alternative für Deutschland (AfD) und die Europawahl 2014. In: Michael Kaeding, Niko Switek (Hrsg.): Die Europawahl 2014. Spitzenkandidaten, Protestparteien, Nichtwähler. Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-05737-4, S. 137–148.

Fachartikel

  • Sara Ceyhan: Konservativ oder doch schon rechtspopulistisch? Die politischen Positionen der AfD-Parlamentskandidaten im Parteienvergleich. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft 26 (2016), S. 1–28.
  • Alexander Häusler: Zerfall oder Etablierung? Die Alternative für Deutschland (AfD) als Partei des Rechtspopulismus. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 63 (2015), S. 741–758.
  • Marcel Lewandowsky: Eine rechtspopulistische Protestpartei? Die AfD in der öffentlichen und politikwissenschaftlichen Debatte. In: Zeitschrift für Politikwissenschaft (ZPol) Jahrgang 25 (2015), Heft 1, S. 119–134, Nomos Elibrary
  • Christian Nestler, Jan Rohgalf: Eine deutsche Angst – Erfolgreiche Parteien rechts von der Union. Zur AfD und den gegenwärtigen Gelegenheitsstrukturen des Parteienwettbewerbs. In: Zeitschrift für Politik, 2014, Heft 4, S. 389–413, Nomos Elibrary
  • Armin Pfahl-Traughber: Die AfD und der Antisemitismus. Eine Analyse zu Positionen, Skandalen und Verhaltensweisen. In: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 25 (2016), S. 271–297.

Weblinks

Commons: Alternative für Deutschland - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Alard von Kittlitz: In Wut vereint. FAZ.net vom 14. April 2013.
  2. Günther Lachmann: Anti-Euro-Partei geißelt die Politik der Kanzlerin. In: Die Welt. Abgerufen am 14. Oktober 2013.
  3. Politische Leitlinien der Alternative für Deutschland. (PDF) Abgerufen am 4. März 2016.
  4. Torsten Oppelland: Alternative für Deutschland, Bundeszentrale für politische Bildung, 20. Oktober 2015.
  5. Gerhard Schröder: Neues Strategiepapier – Die AfD schwenkt nach rechts. In: Deutschlandradio. 22. Januar 2015, abgerufen am 7. Juli 2015.
  6. 4. ordentlicher Bundesparteitag – Resolutionen des Parteitags. Abgerufen am 19. Januar 2016.

Die Seite Vorlage:BoxenVerschmelzen/styles.css muss das Inhaltsmodell „Bereinigtes CSS“ für TemplateStyles haben. Das aktuelle Modell ist „Wikitext“.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Alternative für Deutschland aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.