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'''Manūtschehr''' ({{faS|منوچهر}}), älter persisch ''Manōčihr'', ist eine Gestalt der [[Wikipedia:Persische Mythologie|persischen  Mythologie]]. Er ist der erste König des heroischen Zeitalters und wird im siebten Buch des [[Wikipedia:Schāhnāme|Schāhnāme]], dem persischen Königsbuch des  persischen Dichters [[Wikipedia:Firdausi|Firdausi]] (940/41–1020)  beschrieben. Die [[Wikipedia:Avestische Sprache|avestische]] Urform ist '''Manuščiθra'''. Rückert übersetzt Minotschihr.
Die '''creatio continua''' ([[lat.]]  „fortgesetzte Schöpfung“, von ''creare'' „erschaffen“ und ''continuus'' „zusammenhängend, ununterbrochen“) ist ein von [[Augustinus von Hippo|Augustinus]] formulierter [[Theologie|theologischer]] [[Begriff]], wonach die [[Schöpfung]] ein fortdauernder, nicht abgeschlossener Prozess sei und daher die [[Natur]] jederzeit für den tätigen Eingriff [[Gott]]es offen wäre, wie es sich etwa in den [[kausal]] nicht erklärbaren [[Wunder]]n zeigen würde. Diese Ansicht vertrat auch noch [[Isaac Newton]].  


Dem steht die gegenteilige Auffassung gegenüber, die sich ebenfalls auf Aussagen des Augustinus stützt, wonach Gott mit der Welt zugleich auch die [[Zeit]] erschaffen habe und damit der Schöpfungsakt abgeschlossen sei, denn Gott selbst, als der [[Ewigkeit|Ewige]], stünde außerhalb der Zeit und Anfang und Ende der Welt wären für ihn gleichzeitig gegenwärtig. Aus der Sicht des Menschen, der an die [[Zeitlichkeit]] gebunden ist, würde sich die Welt fortan nach den ihr anfangs eingeprägten [[Naturgesetz]]en entfalten. [[Gottfried Wilhelm Leibniz]] gebrauchte dafür das berühmte Gleichnis vom «göttlichen Uhrmacher», wonach die Welt wie ein von Gott geschaffenes perfektes Uhrwerk selbsttätig funktioniere - und er polemisierte Gegen Newton, dass er Gott für einen schlechten Uhrmacher halten müsse, wenn die Welt Gottes beständigen Eingriff nötig hätte, um zu funktionieren.
== Manūtschehr in Schahname - Sage VII ==


In den [[christlich]]en [[Kirche (Organisation)|Kirchen]] sind beide Ansichten etwa gleich stark vertreten.
Manutschehr ist der Sohn von ''Iradsch'' und Enkel von Schah [[Fereydun]]. Fereydun hatte sein Reich unter seinen drei Söhnen ''Iradsch'', ''Tur'' und ''Selm'' aufgeteilt. Selm und Tur waren jedoch unzufrieden darüber, dass der Jüngste der Brüder das Herzstück des Reiches, Iran, erben sollte. Nach einem Streit mit Iradsch brachten die Brüder ihn um. Daraufhin bestimmte Fereydun Manutschehr zu seinem Nachfolger. Die Thronfolge von Manutschehr wird von den zwei Brüdern Iradschs ''Tur'' und ''Selm'' angefochten. Doch es gelingt Manutschehr die beiden Brüder seines Vaters zu töten und sich als Nachfolger Fereyduns auf dem Thron zu behaupten.  


[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Theologie]] [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Naturwissenschaften]] [[Kategorie:Schöpfung]]
Sage VII, die der Regentschaft von Manutschehr gewidmet ist, zählt mit mehr als 100 Seiten zu den großen Sagen des Schahname. Sie beginnt mit der Erzählung von [[Wikipedia:Zal|Zal]]s Geburt, dem Sohn von [[Wikipedia:Sām|Sām]], einem iranischen Fürsten und Pehlewan.  Später berichtet Ferdosi dann von der Geburt und dem Heranwachsen [[Wikipedia:Rostam (Schāhnāme)|Rostam]]s, dem Sohn Zals und [[Wikipedia:Rudabeh|Rudabeh]]s, der zum iranischen Nationalhelden wird. Am Ende der Sage bestimmt Manutschehr seinen Sohn [[Wikipedia:Nowzar|Nowzar]] zu seinem Nachfolger auf dem Thron. Er gibt seinem Sohn den Rat, in Notlagen die Hilfe von Sam, Zal und Rostam zu suchen.
[[en:Creatio continua]]
 
In Sage VII stellt Ferdosi nicht mehr den Schah in den Mittelpunkt seiner Erzählung sondern die Helden Irans, die mit Rostam endgültig eine herausragende Stellung zugewiesen bekommen. Schah Manutschehr lässt er am Ende seines Lebens im Angesicht seines Todes sagen: {{Zitat|Dieser Schahthron ist Schaum und Wind,<br>Daran auf ewig dein Herz nicht bind!<br>Ich bracht' es zu hundert und zwanzig Jahren,<br>Die voll Arbeit und Mühe waren.<br>...<br>Die Welt macht ich rein von Ungemach,<br>Viel Städte baut' ich hundertfach.<br>Nun ist's, als hätt' ich die Welt nie gesehn,<br>Und was ich getan ist wie ungeschehn;<br>Ein Baum von Früchten und Blättern herbe;<br>Es lohnt nicht zu leben, daß man sterbe.<ref>Friedrich Rückert: Firdosi's Königsbuch  (Schahname) Sage I-XIII. 1890, S. 234f.</ref>}}
 
== Literatur ==
*  [[Wikipedia:Friedrich Rückert|Friedrich Rückert]]: Firdosi's Königsbuch (Schahname) Sage I-XIII. 1890.  Nachdruck: epubli GmbH, Berlin, 2010, S. 136 - 239.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
 
{{Folgenleiste
|VORGÄNGER=[[Fereydūn]]|NACHFOLGER=[[Nowzar]]|AMT=[[Wikipedia:Schāhnāme|König aus Schāhnāme]]|ZEIT=1800 - 2300 nach [[Gayomarth]]}}
 
{{SORTIERUNG:Manutscher}}
[[Kategorie:Iranische Mythologie]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 14. August 2015, 20:13 Uhr

Manūtschehr (persisch منوچهر), älter persisch Manōčihr, ist eine Gestalt der persischen Mythologie. Er ist der erste König des heroischen Zeitalters und wird im siebten Buch des Schāhnāme, dem persischen Königsbuch des persischen Dichters Firdausi (940/41–1020) beschrieben. Die avestische Urform ist Manuščiθra. Rückert übersetzt Minotschihr.

Manūtschehr in Schahname - Sage VII

Manutschehr ist der Sohn von Iradsch und Enkel von Schah Fereydun. Fereydun hatte sein Reich unter seinen drei Söhnen Iradsch, Tur und Selm aufgeteilt. Selm und Tur waren jedoch unzufrieden darüber, dass der Jüngste der Brüder das Herzstück des Reiches, Iran, erben sollte. Nach einem Streit mit Iradsch brachten die Brüder ihn um. Daraufhin bestimmte Fereydun Manutschehr zu seinem Nachfolger. Die Thronfolge von Manutschehr wird von den zwei Brüdern Iradschs Tur und Selm angefochten. Doch es gelingt Manutschehr die beiden Brüder seines Vaters zu töten und sich als Nachfolger Fereyduns auf dem Thron zu behaupten.

Sage VII, die der Regentschaft von Manutschehr gewidmet ist, zählt mit mehr als 100 Seiten zu den großen Sagen des Schahname. Sie beginnt mit der Erzählung von Zals Geburt, dem Sohn von Sām, einem iranischen Fürsten und Pehlewan. Später berichtet Ferdosi dann von der Geburt und dem Heranwachsen Rostams, dem Sohn Zals und Rudabehs, der zum iranischen Nationalhelden wird. Am Ende der Sage bestimmt Manutschehr seinen Sohn Nowzar zu seinem Nachfolger auf dem Thron. Er gibt seinem Sohn den Rat, in Notlagen die Hilfe von Sam, Zal und Rostam zu suchen.

In Sage VII stellt Ferdosi nicht mehr den Schah in den Mittelpunkt seiner Erzählung sondern die Helden Irans, die mit Rostam endgültig eine herausragende Stellung zugewiesen bekommen. Schah Manutschehr lässt er am Ende seines Lebens im Angesicht seines Todes sagen:

„Dieser Schahthron ist Schaum und Wind,
Daran auf ewig dein Herz nicht bind!
Ich bracht' es zu hundert und zwanzig Jahren,
Die voll Arbeit und Mühe waren.
...
Die Welt macht ich rein von Ungemach,
Viel Städte baut' ich hundertfach.
Nun ist's, als hätt' ich die Welt nie gesehn,
Und was ich getan ist wie ungeschehn;
Ein Baum von Früchten und Blättern herbe;
Es lohnt nicht zu leben, daß man sterbe.[1]

Literatur

  • Friedrich Rückert: Firdosi's Königsbuch (Schahname) Sage I-XIII. 1890. Nachdruck: epubli GmbH, Berlin, 2010, S. 136 - 239.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Rückert: Firdosi's Königsbuch (Schahname) Sage I-XIII. 1890, S. 234f.



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