Hannes Wader und Theophrastos von Eresos: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Hannes Wader (3).JPG|mini|Hannes Wader (2004)]]
[[Datei:Theophrastus.jpg|mini|Theophrastos]]
'''Hannes Wader''' (* [[23. Juni]] [[1942]] in Bethel als ''Hans Eckard Wader'') ist ein [[deutscher]] [[Musiker]] und [[Liedermacher]].
'''Theophrastos von Eresos''' ({{grcS|Θεόφραστος|Theóphrastos}}; * um 371 v. Chr. zu [[w:Eresos|Eresos]] auf der Insel [[w:Lesbos|Lesbos]]; † um 287 v. Chr. in [[w:Athen|Athen]]), deutsch auch '''Theophrast''', war ein griechischer Philosoph und Naturforscher. Er war ein bedeutender Schüler des [[Aristoteles]] und als dessen Nachfolger Leiter der [[Peripatos|peripatetischen]] Schule. Sein [[w:Autorenkürzel der Botaniker und Mykologen|botanisches Autorenkürzel]] lautet „<span class="Person">Theophr.</span>“


Zunächst bekannt geworden als sozialkritischer [[Chanson]]nier, der Einfluss auf die [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er-Jahre|Studentenbewegung]] ausübte, wandte sich Wader später dem traditionellen deutschen und [[plattdeutsch]]en Liedgut zu. Seit Ende der 1970er Jahre engagierte er sich verstärkt als [[Deutsche Kommunistische Partei|DKP]]-Mitglied und trat auf zahlreichen politischen Veranstaltungen auf. [[Arbeiterlied]]er und sozialistische Hymnen machten damals einen wichtigen Teil seines Repertoires aus. Seit den 1990er Jahren interpretiert Wader verstärkt Werke von Dichtern früherer Epochen wie [[Joseph von Eichendorff]] und dem schwedischen Dichter und Komponisten [[Carl Michael Bellman]].
== Leben ==
Theophrast war zunächst Mitglied in [[Platonische Akademie|Platons Akademie]], bevor er Aristoteles in den von jenem gegründeten [[Peripatos]] folgte. Nach [[w:Strabon|Strabon]] hieß er ursprünglich Tyrtamos und erhielt von Aristoteles den Namen Theophrastos.<ref>Der Kleine Pauly, Artikel Theophrastos</ref> Theophrast war der wichtigste Schüler und hatte nach der Übernahme des [[w:Scholarch|Scholarch]]ats (Schulleiterschaft) nach Aristoteles’ Tod 322 bis zu 2000 Schüler.<ref>Diog. Laert. 5.36f.</ref>
Theophrastos ist der Verfasser von etwa 200 Schriften [[Dialektik|dialektischen]], [[metaphysisch]]en, moralischen und physikalischen Inhalts und zur [[Logik]], von denen einige [[Naturgeschichte|naturhistorische]] und philosophische sind und zum Teil Fragmente aus größeren Werken enthalten.<ref>Diog. Laert. 5.42-50.</ref> Seine historische Schrift über die Lehrmeinungen der vorsokratischen [[Naturphilosophie]]n, ''physikon doxai'', ist verloren.
Theophrast wurde 85 Jahre alt und ist nach einem – wohl ironisch gemeinten – Bericht des [[Diogenes Laertios]] an „nachlassendem Arbeitseifer“ gestorben.<ref>Diog. Laert. 5.40.</ref>


Ursprünglich war Wader vom französischen Chansonnier [[Georges Brassens]] und von [[Bob Dylan]] beeinflusst. Seine eigenen [[Lyrik|lyrischen]] Texte sind meist mit eigenen Kompositionen unterlegt und oft autobiographisch geprägt. Einige Vertonungen Waders wurden [[Volkslied]]er und finden sich in einschlägigen Publikationen wie der [[Mundorgel (Liederbuch)|Mundorgel]]. Als sein wohl bekanntestes Lied gilt ''[[Heute hier, morgen dort]]''<!-- Bekanntheit bitte belegen!!! -->.
Wie ein antiker [[w:Grenzstein|Grenzstein]] belegt, erhielt Theophrast von seinem Schüler [[w:Demetrios von Phaleron|Demetrios von Phaleron]] ein Gartengelände, das heute Teil des [[w:Nationalgarten|Nationalgarten]]s in Athen ist. In dem Garten befanden sich auch ein Heiligtum und eine Bibliothek.<ref>{{Literatur|Autor=[[w:Hans Rupprecht Goette|Hans Rupprecht Goette]], [[w:Jürgen Hammerstaedt|Jürgen Hammerstaedt]]|Titel=Das antike Athen. Ein literarischer Stadtführer|Seiten=215|Ort=München|Verlag=Beck|ISBN=3-406-51665-3}}</ref>


== Leben und Werk ==
== Lehre ==
=== Kindheit und Jugend ===
=== Philosophie ===
Im Jahre 1942 wurde Hannes Wader im Ortsteil Bethel der damaligen Gemeinde [[Gadderbaum]] – heute zu [[Bielefeld]] gehörend – als Sohn eines Landarbeiters und einer Putzfrau geboren.<ref>[http://www.zeit.de/2008/18/Mey-Wader?page=2 ''Liedermacher – Gesang mit Gesinnung''; Zeit online, 24. April 2008]</ref> Er wuchs in [[Hoberge-Uerentrup]] in einfachen Verhältnissen mit zwei acht und neun Jahre älteren Schwestern auf.
Theophrast entwickelte weniger eine eigene Philosophie, als dass er die [[Teleologie]] von Aristoteles kritisch übernahm. Während Aristoteles noch die ''[[causa finalis]]'' als [[erste Ursache]] ''(prima causa)'' betrachtete, lässt sich bei Theophrast in der Metaphysik beobachten, dass bei ihm eine Verschiebung hin zur ''[[causa efficiens]]'' stattfindet. Der Hauptunterschied zur [[Ontologie]] von Aristoteles (und von derjenigen Platons) liegt darin, dass nicht zweckmäßige, aber dennoch regelmäßige Naturphänomene, z.&nbsp;B. Brustwarzen bei männlichen Lebewesen, als durch die ''causa efficiens'' verursacht angenommen werden. Insgesamt ergibt sich durch die überlieferten Schriften das Bild einer viel gemäßigteren Teleologie, wobei die Schrift über Müdigkeit ''(peri kopon)'' sogar mechanistisch anmutet. Theophrasts Hinwendung zu einem Kausalitätsverständnis, das dem modernen mehr als dem aristotelischen ähnelt, erklärt, warum es einerseits zur Übernahme einer stärker materialistischen Mentalität bei den [[Epikureer]]n, andererseits zur Ablehnung bei den [[Stoiker]]n, die auf [[Heraklit]] Bezug nahmen, gekommen ist.


Nach dem Schulabschluss begann Wader eine dreijährige Lehre als Dekorateur in einem Schuhgeschäft und arbeitete anschließend noch drei Jahre in diesem Beruf. Während dieser Zeit lernte er [[Mandoline]] und [[Gitarre]]. 1957 starb sein Vater im 55. Lebensjahr. Nach eigenen Angaben hatte Wader nie Freude an seinem Beruf. Er wurde mit der Zeit immer nachlässiger und 1962 entließ ihn sein Chef schließlich wegen „Unfähigkeit, Streitsucht und Musizierens während der Arbeitszeit“. Wader hatte ihm im Streit „ein paar Schuhe vor den Wanst“ geworfen.
=== Botanik ===
[[Bild:Theophrastus - Historia plantarum, 1549 - 3034262.tif|mini|''Historia plantarum'', 1549]]
Theophrastos gilt als der erste Gelehrte, der sich ernsthaft mit Baum- und Holzkunde beschäftigt hat. Geschichtlicher Hintergrund war zu seiner Zeit ein akuter Holzmangel in Athen, nachdem [[Alexander der Große]] die Ausfuhr starker Hölzer aus [[w:Makedonien|Makedonien]] verboten hatte. Dadurch hatte die Regierung in Athen nicht mehr genügend Schiffbauholz für den Ausbau ihrer Flotte zur Verfügung, was sie schließlich die Herrschaft über die Seehandelswege der [[w:Ägäis|Ägäis]] kostete.


=== Beginn der Liedermacherlaufbahn ===
In seiner ''Naturgeschichte der Gewächse'' behandelt Theophrast – gestützt allerdings weniger auf eigene Untersuchungen, sondern mehr auf Berichte von Landwirten, Reisenden, Holzhauern und Kohlenbrennern – vor allem Fragen der [[w:Holztechnologie|Holztechnologie]] und der Holzbenutzung, aber auch die [[w:Standort (Ökologie)|Standortskunde]]. So berichtet er von [[w:Harpalos (Makedone)|Harpalos]], der während seiner Zeit als Statthalter Alexanders des Großen in [[w:Babylon|Babylon]] vergebens versucht hatte, dort griechische Gehölze anzubauen. Aus diesem gescheiterten Unterfangen schließt Theophrast:
Während seiner Lehrzeit unternahm Hannes Wader erste Schritte als Musiker. Er interessierte sich für Jazz, spielte Klarinette und Saxophon. Nach seiner Kündigung 1962 spielte Hannes Wader in verschiedenen Jazzkapellen und trat als Klarinettist und Saxophonist in Bars und Lokalen auf. Im selben Jahr lernte er eine Modegrafik-Studentin kennen, die ihn dazu bewog, ein Grafik-Studium an der [[Handwerker- und Kunstgewerbeschule Bielefeld|Werkkunstschule]] in Bielefeld zu beginnen. Wader begann wieder zu zeichnen, bewarb sich für ein Studium und wurde angenommen.
{{Zitat|Daß aber jedes Gewächs seinen eigenen Boden liebt und seine eigene Luftmischung, ist daraus klar (…), dass es Gewächse gibt, die an verschiedenen Orten entweder gar nicht fortkommen, oder, wenn sie gepflanzt werden, nicht fortwachsen, keine Früchte tragen und im ganzen schlecht geraten (…) Alle aber werden schöner und stärker, wenn sie auf ihrem eigentümlichen Boden wachsen. Auch die wild wachsenden [Bäume] haben jeder seinen angemessenen Standort, wie auch die zahmen.|ref=<ref>Zitiert nach der deutschen Übersetzung von [[w:Kurt Sprengel|Kurt Sprengel]], 1822.</ref>}}


Er studierte drei Semester, bekam Ärger mit Dozenten und entschloss sich, Bielefeld zu verlassen. Mit einer Mappe unter dem Arm reiste er per [[Autostopp|Anhalter]] nach [[West-Berlin]], um sich an der ''Akademie für Graphik, Druck und Werbung'', der heutigen [[Universität der Künste Berlin|Universität der Künste]], anzumelden, wo er auch angenommen wurde. Während dieser Zeit (1962/63) hörte Wader zum ersten Mal [[Georges Brassens]] und war „ungeheuer fasziniert“. An dessen Bandbreite von Zynismus bis Zärtlichkeit – musikalisch nur sparsam unterlegt, aber ausgefeilt – orientierte sich Hannes Wader in seinen ersten Gehversuchen als Liedermacher. Er begann, selbst zu singen, Gitarre zu spielen und eigene Lieder zu schreiben. ''Das Loch unterm Dach'' war seine erste Komposition.
Theophrastos erkannte auch schon einige der Grundregeln des [[Waldbau]]s. So schrieb er über die Auswirkungen der Bestandsdichte:
{{Zitat|Die gedrängt stehenden [Bäume] wachsen und breiten sich viel mehr in die Länge aus; daher sind sie ohne Knoten, gerade und schlank, und es werden die schönsten Ruder daraus gemacht. Die einzeln stehenden wachsen mehr in die Breite und Dicke; daher sind sie knorriger, knotiger und im Ganzen fester, als die, welche gedrängt wachsen.|ref=<ref>Zitiert nach Kurt Sprengel, 1822.</ref>}}


Wader führte vorerst sein Studium fort, weiterhin in der Absicht, Grafiker zu werden. Er hörte zum ersten Mal vom [[Burg-Waldeck-Festivals|Festival Chanson Folklore International]] auf der [[Burg Waldeck (Hunsrück)|Burg Waldeck]]. Dort, wo auch die in der West-Berliner [[Folk]]szene aktiven [[Reinhard Mey]], [[Schobert und Black]] und [[Ingo Insterburg]] ihre Karriere begannen, hatte er Pfingsten 1966 selbst seinen ersten großen Auftritt, der Wader bekannt machte.
Der Forsthistoriker [[w:Walter Kremser|Walter Kremser]] bezeichnet Theophrast daher nicht nur als den Begründer der [[w:Dendrologie|Dendrologie]], sondern auch als den ersten [[w:Forstwissenschaft|Forstwissenschaft]]ler überhaupt.<ref> Walter Kremser: ''Niedersächsische Forstgeschichte. Eine integrierte Kulturgeschichte des nordwestdeutschen Forstwesens''. Rotenburger Schriften, Sonderband 32. Heimatbund Rotenburg/Wümme, Rotenburg (Wümme) 1990, S. 24–27.</ref><ref>[[w:Oskar von Kirchner|Oskar von Kirchner]]: ''Die [[botanisch]]en Schriften des Theophrastos''. Leipzig 1874.</ref>


Anfang 1967 brach er sein Grafik-Studium ab und wurde von [[Hans A. Nikel]], dem damaligen Herausgeber des Satire-Magazins [[Pardon (Zeitschrift)|Pardon]], für ein Dreivierteljahr als Layouter engagiert.
== Rezeption ==


Schnell begann Wader in der bereits lebendigen Liedermacherszene West-Berlins Fuß zu fassen. Er stand jeden Abend auf bis zu fünf Bühnen. In der Folgezeit tourte Wader mit Reinhard Mey durch Kneipen und Clubs. Da ihr Repertoire noch recht klein war, übersetzten sie einige Lieder ins Französische und trugen sie zweimal vor, um den Abend füllen zu können.
Im 17. Jahrhundert verfasste ein anonymer Autor die Schrift ''[[w:Theophrastus redivivus|Theophrastus redivivus]]'', in der er mit Berufung auf Theophrast, der sein Vorläufer sei, aus atheistischer Sicht Religionskritik übte.  


=== Erstes Album ===
[[w:Charles Plumier|Charles Plumier]] benannte Theophrast zu Ehren eine Pflanzengattung ''[[w:Eresia|Eresia]]''.<ref>Charles Plumier: ''Nova Plantarum Americanarum Genera''. Leiden 1703, S. 8.</ref> [[Carl von Linné]] ändert später diesen Namen in ''[[w:Theophrasta|Theophrasta]]''.<ref>Carl von Linné: ''[[w:Critica Botanica|Critica Botanica]]''. Leiden 1737, S. 94; Carl von Linné: ''[[w:Genera Plantarum|Genera Plantarum]]''. Leiden 1742, S. 66.</ref> Sie zählt zur Familie der [[w:Theophrastaceae|Theophrastaceae]]. Außerdem sind folgende Arten nach ihm benannt: ''[[w:Tarucus theophrastus|Tarucus theophrastus]]'', ''[[w:Abutilon theophrasti|Abutilon theophrasti]]'', ''[[w:Phoenix theophrasti|Phoenix theophrasti]]'', ''[[w:Hesperis theophrasti|Hesperis theophrasti]]'', ''[[w:Cerastium theophrasti|Cerastium theophrasti]]'', ''[[w:Fritillaria theophrasti|Fritillaria theophrasti]]'' und ''[[w:Tulipa theophrasti|Tulipa theophrasti]]''.
1968 war Hannes Wader mit 26 Jahren ein fester Bestandteil der sich in West-Berlin entwickelnden Folkszene, jedoch scheiterten seine Versuche, einen Schallplattenvertrag zu bekommen. Auf Vermittlung Reinhard Meys kam Wader mit dem Schlagerproduzenten Walter Richter in Kontakt, ebenfalls ohne Ergebnis.


Bei einem Rundfunkauftritt beim [[Südwestfunk]] in [[Baden-Baden]] lernte Wader den Musiker [[Knut Kiesewetter]] kennen, der Gefallen an seinen Liedern fand und mit ihm eine Platte aufnehmen wollte. Es kam 1969 zu der Produktion ''Hannes Wader singt…'' im Studio Windrose in [[Hamburg]]. Auf dieser Platte befinden sich ausschließlich eigene Kompositionen. Wader legte bei dieser Aufnahme einen Biss und eine Sozialkritik an den Tag, die auf den folgenden Platten, aber auch späteren Texten regelmäßig wiederkehrten und wohl einen großen Teil seiner musikalischen Identität und Popularität definierten. Zunächst gelang es Kiesewetter nicht, eine Veröffentlichung zu erreichen. Schließlich erreichte er die Produktion bei Philips, wo er zuvor eine erfolgreiche Witzplatte produziert hatte. Die Androhung, es würde keine zweite Witzplatte geben, wenn Wader nicht genommen würde, führte schließlich zum Erfolg. Innerhalb weniger Monate wurden mehrere zehntausend Exemplare verkauft, ungewöhnlich für einen Plattenneuling. Wader erhielt danach einen langfristigen Vertrag.
Der [[w:Mondkrater|Mondkrater]] [[w:Theophrastus (Mondkrater)|Theophrastus]] wurde 1973 nach Theophrast benannt.


=== Die 1970er Jahre: Wader und die Politik ===
Auch das von Theodor Marcopoulos und Maria Economou 1980 beschriebene (publiziert 1981) Mineral [[w:Theophrastit|Theophrastit]] wurde nach Theophrastos benannt.<ref>{{Literatur | Autor= Theodor Marcopoulos, Maria Economou | Titel= Theophrastite, Ni(OH)<sub>2</sub>, a new mineral from northern Greece | Sammelwerk= American Mineralogist | Band= 66 | Datum= 1981 | Seiten= 1020–1021 | Online= http://www.minsocam.org/ammin/AM66/AM66_1020.pdf | Format= PDF | KBytes= 205 | Abruf= 2018-05-28}}</ref>
Hannes Wader verstand sich anfangs nicht als politischer Liedermacher.<ref name=faz2010>In einem Doppel-Interview mit Konstantin Wecker in der Sonntagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 8. August 2010 beschrieb Wader seine Anfänge als Liedermacher so: „Ich wollte singen und damit an Mädchen rankommen. Mein Vater war ein sehr engagierter Landarbeiter. Ich hatte immer das Gefühl, er vernachlässige durch sein politisches Engagement seine eigene Familie.“ Aus: ''Wofür lohnt es sich zu kämpfen?'' – Die Liedermacher und Protestveteranen Konstantin Wecker und Hannes Wader über das Nichteinverstandensein, Interview von Nahuel Lopez, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8. August 2010.</ref> Politik war bei ihm wegen seines politisch aktiven Vaters, der wenig Zeit für die Familie hatte, negativ besetzt. Erst nach dem Ende der [[Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|68er-Bewegung]] wandte er sich politischen Themen zu.<ref>„Erst nachdem in Berlin alles gelaufen war, die Studentenbewegung von 1968, da hab’ ich angefangen, mich für Politik zu interessieren.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8. August 2010</ref> „Die Frage, die die Journalisten damals in den Sechzigern als Erste stellten, war immer dieselbe: Glauben Sie, dass Sie mit Ihren Liedern die Welt verändern können? Da war meine Antwort zwar immer Nein, aber der Anspruch stand im Raum.<ref name=taz20140201 /> In den 1970er Jahren wurde Hannes Wader dann durch seine provokanten Texte einer der Stars der links-alternativen Szene.


Wader kam Anfang der 1970er Jahre nach Hamburg. Im Oktober 1971 überließ er seine Wohnung im Stadtteil Poppenbüttel für einige Monate Hella Utesch, einer vermeintlichen NDR-Reporterin. Während dieser Zeit reiste Wader zum letzten Mal per Anhalter durch Europa, um anschließend mit seiner gerade fertiggestellten und erfolgversprechenden LP ''7 Lieder'' auf Tournee zu gehen. Nach seiner Rückkehr fand er seine Wohnung jedoch völlig verwüstet vor. „Hella Utesch“ war der Deckname von [[Gudrun Ensslin]], Mitglied der RAF, die sich Waders Behausung als Hauptquartier eingerichtet hatte und dort Experimente mit Sprengstoff durchgeführt hatte. Bei einem Konzert wurde Wader verhaftet. Die Staatsanwaltschaft strengte gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung an. Er und seine Freunde wurden in der Folgezeit observiert und abgehört. Die Medien reagierten mit Vorverurteilungen oder weitgehendem Boykott.<ref>http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1792584/ Deutschlandradio Kultur (23. Juni 2012) Interview mit Hannes Wader: „Ich bin im Grunde meines Charakters ein aggressiver Mensch“. Liedermacher zu seinem 70. Geburtstag: Das Singen gibt mir nach wie vor Kraft</ref> Dennoch zeichneten sich seine Sängerkollegen wie zum Beispiel [[Reinhard Mey]] in dieser Zeit durch eine Solidarität aus, ohne die Waders Karriere als Liedermacher beendet gewesen wäre: Bei einem geplanten gemeinsamen Rundfunkauftritt hieß es: „Herr Wader, ''Sie'' nicht!“ Seine Kollegen drohten damit, den Auftritt platzen zu lassen, und so kam Wader doch zu seinem Auftritt. Erst nach Jahren wurde das Verfahren eingestellt. Die Eindrücke dieser Zeit verarbeitete er mit 17 Jahren Verzögerung in dem Lied ''Alptraum'', das auf der ''Nach-Hamburg''-LP von 1989 veröffentlicht wurde.
== Werke ==
 
* Eine seiner bedeutendsten Schriften ist ''Charaktere'', in der er Schwächen und Fehlverhalten des Menschen beschreibt und diese bestimmten [[Charakterkunde|Charakteren]] zuteilt.
Den Plan, in Hamburg zu bleiben, betrachtete Wader als gescheitert. Er zog 1973 nach [[Struckum]] im [[Kreis Nordfriesland]] in eine von ihm sanierte [[Windmühle]], wo auch einige der späteren Alben entstanden und aufgenommen wurden, unter anderem 1978 und 1980 die zwei Produktionen ''[[Folk Friends]]'' mit Interpreten aus [[England]], [[Irland]], [[Schottland]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]].
** ''Theophrasti Characteres.'' Hrsg. von Heinrich Eduard Foss. Teubner, Leipzig 1858 ([http://ora-web.swkk.de/digimo_online/digimo.entry?source=digimo.Digitalisat_anzeigen&a_id=10511 Digitalisat]).
 
** ''Theophrasti Characteres.'' Hrsg. von [[w:Eugen Petersen|Eugen Petersen]]. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1859.
1974 heiratete Wader die Schauspielerin [[Susanne Tremper]] aus West-Berlin. Kurz darauf nahm sie ein Engagement am Basler Stadttheater an. Das Paar sah sich kaum noch und die Ehe wurde sechs Jahre später geschieden.
** ''Theophrast’s Charaktere'' (= ''Griechische Prosaiker in neuen Übersetzungen.'' Bd. 300). Übersetzung von Carl Friedrich Schnitzer. Metzler, Stuttgart 1859.
 
** ''Theophrasts Charaktere.'' Übersetzt und erläutert von Wilhelm Binder. Krais & Hoffmann, Stuttgart 1865 ([http://ora-web.swkk.de/digimo_online/digimo.entry?source=digimo.Digitalisat_anzeigen&a_id=14585 Digitalisat]).
Im Jahre 1977 trat er in die [[Deutsche Kommunistische Partei]] ein. In den Medien wurden seine Lieder aufgrund des Parteieintritts noch seltener gespielt. Die Wirkung war, dass mit dem Namen des Liedermachers bei der jungen Generation nichts mehr verbunden wurde. Trotzdem trat Wader bei politischen Veranstaltungen in bestreikten Betrieben auf und wurde aktiv in der [[Friedensbewegung]]. Im Interview mit der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung]] sagt Wader 2010 über diese Zeit, dass sein Eintritt in die DKP damals für ihn lebensrettend gewesen sei: „Ich war der Junge vom Lande und auf einmal ein Star. Ich wurde berühmt und reich und total überrollt davon.“<ref>''Wofür lohnt es sich zu kämpfen?'' – Die Liedermacher Konstantin Wecker und Hannes Wader über das Nichteinverstandensein, Interview von Nahuel Lopez, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 8. August 2010.</ref> Wegen der Kritik an seinem Parteieintritt nicht mehr in den großen Hallen spielen zu können, empfand er lange später als befreiend: „Ich wollte mich wieder erden, angebunden sein, etwas vertreten. Also bin ich in die DKP, habe morgens um sieben Streiklieder vor den Werktoren gesungen. Das hat mir eine Zeit lang sehr gut gefallen.“<ref name=taz20140201>taz: [http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=hi&dig=2014%2F02%2F01%2Fa0069 "Zu den politischen Songs bin ich gezwungen worden"], 1. Februar 2014</ref>
** ''Charaktere. Griechisch und deutsch'' (= ''[[w:Reclams Universal-Bibliothek|Universal-Bibliothek]].'' Nr. 619) Übersetzt und hrsg. v. Dietrich Klose. Mit einem Nachwort von [[w:Peter Steinmetz|Peter Steinmetz]]. Reclam, Stuttgart 1970, ISBN 3-15-000619-8.
 
** ''Charaktere'' (= ''[[w:Insel-Bücherei|Insel-Bücherei]].'' Nr. 971). Übertragen, mit Nachwort und Anmerkungen versehen sowie herausgegeben von [[w:Dietrich Ebener|Dietrich Ebener]]. Insel, Leipzig 1972.
=== 1980 bis heute ===
** ''Charaktere. Dreißig Charakterskizzen'' (= ''Insel-Taschenbuch.'' Bd. 2662). Übersetzt von [[w:Kurt Steinmann|Kurt Steinmann]]. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-34362-8.
[[Datei:Hannes Wader, Augsburg 2010.jpg|mini|<center>Hannes Wader 2010 in [[Augsburg]]</center>]]
* ''Naturgeschichte der Gewächse.'' Hrsg. von Schneider, Leipzig 1818–21, 5 Bde.; deutsch von [[w:Kurt Sprengel|Kurt Sprengel]], Altona 1822, 2 Bde.
Von 1980 an tourte Wader etwa fünf Jahre im Ensemble mit [[Lydie Auvray]] ([[Akkordeon]]), [[Hans Hartmann (Musiker)|Hans Hartmann]] (Bass) und [[Reinhard Bärenz]] (Gitarre), mit denen er auch im Studio arbeitete. Er heiratete 1986 die Psychologin [[Cordula Finck]]. Im Jahr darauf wurde sein Sohn geboren.
* Eine Gesamtausgabe des noch Vorhandenen von seinen Schriften (''Theophrasti Eresii opera quae supersunt omnia'') besorgte [[w:Christian Friedrich Heinrich Wimmer|Christian Friedrich Heinrich Wimmer]] (Leipzig 1854–62, 3 Bde., und in 2. Aufl. Paris 1866, 1 Bd.).
 
* ''Theophrast. [[w:De odoribus|De odoribus]]'' (Über die Gerüche). Edition, (deutsche) Übersetzung und Kommentar von [[w:Ulrich Eigler|Ulrich Eigler]] und [[w:Georg Wöhrle|Georg Wöhrle]]. Stuttgart 1993, ISBN 3-519-07486-9.
Mit dem Erscheinen von [[Michail Gorbatschow]] in der Politik bröckelte Waders politische Überzeugung, die laut eigener Auskunft bis dahin „felsenfest“ gewesen war. Das Ende der [[Sowjetunion]] setzte dem Liedermacher schwer zu. Seine stark ausgeprägte Leidenschaft zur politischen Aktivität nahm zusehends ab. Seine sozialistische Grundüberzeugung aber blieb erhalten, weil er der Meinung ist, dass sich seit der Wende die Verhältnisse nicht entscheidend verändert haben. Er stürzte sich in die Arbeit für seinen Hamburg-Lieder-Zyklus, der schließlich 1989 auf dem Album ''[[Nach Hamburg]]'' publiziert wurde. 1991 trat er schließlich aus der DKP aus.<ref>Hannes Wader im Interview mit Thomas Winkler, veröffentlicht in der taz vom 2. Februar 2014 ''Hannes Wader über politische Lieder – „Ich bin dazu gezwungen worden“''</ref>
* ''Theophrast. [[w:De lapidibus|De lapidibus]]''. Edited with introduction, translation and commentary by D.E. Eichholz, Oxford 1965.
 
* ''Die Metaphysik Theophrasts''. Ediert, übersetzt und kommentiert von [[w:Jörn Henrich|Jörn Henrich]]. Beiträge zur Altertumskunde, Band 139. Saur, München und Leipzig 2000, ISBN 3-598-77688-8.
1995 wurde Waders Tochter geboren. 1998 verließ er die Windmühle in Struckum und zog mit seiner Familie auf einen [[Resthof]] im [[Kreis Steinburg]]. 2000, 2001 und 2010 gab es Sommertourneen mit [[Konstantin Wecker]]. Zum Abschluss dieser Tourneen erschien das Live-Album ''[[Was für eine Nacht]]'', das die gemeinsamen Konzerte dokumentiert. Zum 60. Geburtstag Waders gab es in seiner Heimatstadt Bielefeld gemeinsam mit Reinhard Mey und Konstantin Wecker ein Konzert, dessen Mitschnitt auf der Doppel-CD ''[[Mey, Wader, Wecker – das Konzert]]'' veröffentlicht wurde. 2007 nahm er die CD ''[[Neue Bekannte]]'' auf. Wie der Titel schon sagt, sind darauf 20 bekannte Lieder wie beispielsweise ''Mit Eva auf dem Eis'', ''[[Zogen einst fünf wilde Schwäne|Wilde Schwäne]]'' und ''[[Die Moorsoldaten]]'' in neuem Arrangement zu hören.
* ''Metaphysik'' (= ''Philosophische Bibliothek.'' Bd. 516). Griechisch-deutsch. Übersetzt und mit Anmerkungen herausgegeben von Gregor Damschen, Dominic Kaegi und [[w:Enno Rudolph|Enno Rudolph]]. Mit einer Einleitung von Gregor Damschen und Enno Rudolph. Griechischer Text nach der Edition „Théophraste: Métaphysique“ von [[w:André Laks|André Laks]] und [[w:Glenn W. Most|Glenn W. Most]]. Meiner, Hamburg 2012, ISBN 978-3-7873-2169-8.
 
[[Datei:Hannes Wader, Augsburg 2015.jpg|mini|<center>Hannes Wader 2015 im [[Parktheater Göggingen]]</center>]]
Seit August 2008 lebt Wader in [[Kassel]]. Im Sommer 2010 fand unter dem Titel ''Kein Ende in Sicht'' eine Deutschlandtournee mit Konstantin Wecker, [[Jo Barnikel]], [[Nils Tuxen]] und [[Hakim Ludin]] statt. Die Tournee wurde im Sommer 2011 fortgesetzt. Im Mai 2011 ging Wader erstmals mit seinem englischen Freund und Kollegen [[Allan Taylor (Musiker)|Allan Taylor]] auf Tournee. Unter dem Titel ''Old friends in concert'' bestritten beide insgesamt sieben Konzerte, bei denen sie auch Lieder des anderen interpretierten. Im Dezember 2011 verkündete Wader seine Rückkehr zum Mercury-Label von Universal Music und veröffentlichte im August 2012 mit ''Nah dran'' sein erstes Studioalbum seit sechs Jahren. Das Album erreichte in den deutschen Albumcharts Platz 18. Zuvor war Wader im Juli beim Weltmusikfestival [[TFF Rudolstadt]] für sein Lebenswerk geehrt worden. Im März 2013 wurde Wader mit dem [[Echoverleihung 2013|Echo]] für sein Lebenswerk geehrt. Die [[Laudatio]] sprach sein Freund Reinhard Mey.<ref>[https://www.rnz.de/nachrichten/eberbach_artikel,-Eberbach-Hannes-Wader-spricht-ueber-sein-Leben-den-Echo-und-das-Aelterwerden-_arid,139055.html ''Eberbach: Hannes Wader spricht über sein Leben, den Echo und das Älterwerden.''] rnz.de, abgerufen am 13. April 2018</ref>
 
Wader begann ab 1972 jedes seiner Konzerte mit dem Titel ''[[Heute hier, morgen dort]]'' – mit Ausnahme von den zwei Jahren, in denen er ''Gut wieder hier zu sein'' als Erstes spielte.<ref>[http://www.zeit.de/online/2007/11/interview-hannes-wader/seite-3 Interview von Jan Kühnemund], © ZEIT online, März 2007, abgerufen am 3. Januar 2010.</ref>
 
Im Januar 2017 kündigte Wader auf seiner Homepage an, sich nach 50 Jahren „On The Road“ im Herbst 2017 und im April 2018 mit dem Bühnenprogramm ''Macht’s gut!'' vom Tourneeleben verabschieden zu wollen.<ref>[http://www.scala-kuenstler.de/hwauftritt.html Hannes Wader Homepage – Auftritte] (aufgerufen am 17. Februar 2017)</ref> Im März 2017 kündigte Wader wiederum auf seiner Homepage an, die geplante Abschieds-Tournee bis zum April 2018 nicht fortsetzen zu können, da er „deutlicher als zuvor“ das Älterwerden spüre und er seinen Bühnenabschied nun doch schon Ende 2017 nehmen müsse. Sein letztes Konzert fand am 30.&nbsp;November 2017 im Berliner [[Tempodrom]] statt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.scala-kuenstler.de/hwaktuell.html |titel=Abschiedskonzert in Berlin am 30.11.17 |autor=Hannes Wader |hrsg=scala-kuenstler.de |werk= |datum= |zugriff=2017-04-20}}</ref> Eine Aufzeichnung wurde 2018 unter dem Namen ''[[Macht’s gut!]]'' als sein letztes Livealbum veröffentlicht.
 
== Lieder ==
[[Datei:Wader1.jpg|mini|hochkant|Hannes Wader auf dem [[UZ-Pressefest]] 2003 in [[Dortmund]]]]
=== Der Rebell ===
Hannes Wader hat sich gerade in den 1970er Jahren, in denen er politisch sehr aktiv war, den Ruf eines Rebellen erworben. Schon auf seinem ersten Album ''Hannes Wader singt…'' tauchten gesellschaftskritische Titel wie ''Frau Klotzke'', ''Die gute Tat'' und ''Strenge Gesellen'' auf.
 
Auf seinem zweiten Album ''Ich hatte mir noch so viel vorgenommen'' sind Titel wie ''Charley'', ''Steh doch auf, du armer Hund'' und ''Ich hatte mir noch so viel vorgenommen'' zu finden, die sich mit Außenseitern auseinandersetzen, deren Stellung in der Gesellschaft analysieren, sich aber auch kritisch mit dem Verhalten dieser Leute auseinandersetzen. Wader vertritt die These, dass das gesellschaftliche System so ist, wie es ist, weil die Menschen sich entsprechend verhalten und nicht, dass die Menschen Opfer des Systems seien. Dies wird auch bei vielen anderen Titeln des Liedermachers deutlich, zum Beispiel bei der ''Arschkriecher-Ballade'', die ebenfalls auf ''Ich hatte mir noch soviel vorgenommen'' zu finden ist.
 
Als legendär gelten seine Talking-Blues-Titel wie ''Langeweile'' auf ''7 Lieder'' (1972) und der ''Talking-Böser-Traum Blues'' auf dem Album ''Der Rattenfänger'' (1974). Das bekannteste Lied dieser Kategorie ist ''Der Tankerkönig'', das ebenfalls auf ''7 Lieder'' zu finden ist. Es fand in ''Der Putsch'' auf dem Album ''Kleines Testament'' eine Fortsetzung. Auch diese Titel sind als politisch und gesellschaftskritisch zu betrachten. Die Talking-Blues-Tradition schloss Wader mit ''Der Putsch'' ab. Später knüpfte er auf ''Nicht nur ich allein'' (1983) mit den Titeln ''Erfülltes Leben'' und ''Der Büffel'', auf dem Album ''10 Lieder'' (1995) mit ''Der Unsichtbare'' sowie zuletzt mit "Wo ich herkomme" noch einmal an die Talking-Blues-Tradition an.
 
Wader sieht aber nicht nur schwarz, sondern setzt auch auf die Hoffnung, wie es zum Beispiel in den Titeln ''Schon so lang'' und in ''Talking-Böser-Traum-Blues'' deutlich wird.
 
In dem Titel ''Wir werden sehen'', der auf ''Glut am Horizont'' (1985) zu finden ist, setzt sich Wader mit der Vertreibung und Vernichtung der Indianer auseinander und legt als Text eine Bearbeitung der dem [[Seattle (Häuptling)|Häuptling Seattle]] zugeschriebenen Rede zugrunde.
 
Weitere wichtige Titel in dieser Kategorie sind ''Der Rattenfänger'', der sich auf dem gleichnamigen Album von 1974 befindet, und sein Lied ''[[Es ist an der Zeit (Lied)|Es ist an der Zeit]]'', das sich regelrecht zur Hymne der Friedensbewegung entwickelt hat und auf Demonstrationen von Millionen von Menschen gesungen wird.
 
=== Poetisches und Politisches ===
Hannes Wader beherrscht neben dem deutschen Liedgut und den politisch-gesellschaftskritischen Liedern auch die „zarten Töne“.
 
Der Liedermacher fällt schon auf seinem Debütalbum ''Hannes Wader singt…'' mit derartigen Titeln auf. Besonders stark in dieser Tradition sind in diesem Zusammenhang die Lieder ''Blumen des Armen'', ''Ich hatte lange schon gespart'' und ''Das Loch unterm Dach'' (bei dem es sich um seinen ersten selbstgeschriebenen –&nbsp;nach eigenen Angaben im Jahr 1962 entstandenen&nbsp;– Titel handelt) zu sehen. Weitere lyrische Lieder sind ''Wieder eine Nacht'' aus dem Album ''Der Rattenfänger'' von 1974 und das bildhafte, poetische ''Schon morgen'' vom Album ''Kleines Testament'' von 1976. Das Lied ''Schlaf, Liebste'', das auf den Alben ''Wieder unterwegs'' von 1979 und ''Liebeslieder'' von 1986 zu finden ist, steht ebenfalls in dieser Tradition. Der Titel ''Am Fluß'', der auf den Alben ''Glut am Horizont'' von 1985 und ''Bis jetzt'' von 1986 zu finden ist, erschien 1998 in einer französischen Fassung als ''Au bord de la rivière'' auf dem Album ''Auftritt: Hannes Wader''. Es wurde in den 1980er Jahren auch durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannt, die Wader aus Anlass seines zwanzigjährigen Bühnenjubiläums absolvierte.
 
=== Volkssänger ===
[[Datei:Wader 2010.jpg|miniatur|Hannes Wader (Konzert mit Konstantin Wecker „Kein Ende in Sicht“ in Hamburg im Juli 2010)]]
 
Spätestens seit dem Album ''Hannes Wader: Volkssänger'' von 1975 hat sich der Liedermacher auch auf diesem Gebiet bekannt gemacht. Sein populärstes Lied als Volkssänger ist der Titel ''[[Heute hier, morgen dort]]''. Er gilt als einer der Musiker, die das Singen von Volksliedern wieder populär machten. Es war in den 1970er Jahren fast verpönt, Volkslieder zu singen, da diese mit einer ausgeprägten politisch rechten Einstellung assoziiert wurden, vor allem wegen ihrer starken ideologischen Instrumentalisierung durch das [[NS-Regime|nationalsozialistische Regime]].  
 
Ein französische Fassung des Liedes "Heute hier, morgen dort" wurde mit dem Titel "Je suis ci, je suis là" von dem deutsch-belgischen Chanson-Sänger Didier Caesar aus Konstanz als Auftragsarbeit erstellt. Sie wurde von Hannes Wader, der auch Französisch beherrscht, als für gut befunden. Die Fassung wird bei Begegnungen zwischen Städtepartnerschafts-Gesellschaften und bei Reisen nach Frankreich im Rahmen des Schüleraustauschs benutzt.  
 
Trotz aller Kritik daran, dass gerade der linksorientierte Hannes Wader jetzt auch Volkslieder sänge, ließ er sich nicht beirren. Die Resonanz war positiv und in der [[Liedermacher]]szene und Folkbewegung gab es immer mehr Gruppen und Interpreten, die den Mut hatten, die Kultur des Volksliedes zu pflegen.
 
Schon 1974 hatte er sich in dem Album ''[[Plattdeutsche Lieder (Hannes-Wader-Album)|Plattdeutsche Lieder]]'' mit [[Niederdeutsche Lieder|niederdeutschen Volksliedern]] auseinandergesetzt. Neben Altüberliefertem wie ''Dat du min Leevsten büst'' und ''De Groffschmitt'' singt er dort auch mehrere Gedichtvertonungen von [[Klaus Groth]], etwa ''[[Matten Has'|Lütt Matten de Has]],'' ''He sä mi so vel'' und ''Min Jehann''.
 
Traditionelles Liedgut verwendete er zum Beispiel auch in dem Album ''Hannes Wader singt [[Arbeiterlied]]er'' von 1976, wo neben Titeln wie ''[[Bella ciao]]'', ''[[Solidaritätslied]]'', ''[[Die Internationale]]'' und ''[[Die Moorsoldaten]]'' auch eine aktualisierte Version mit eigenem Text von ''Trotz alledem'' zu finden ist. Überwiegend in [[Plattdeutsch]] setzt sich Hannes Wader auch mit [[Shanty|Seemannsliedern]] auseinander und nahm 1978 das Album ''[[Hannes Wader singt Shanties]]'' auf. ''[[Hannes Wader singt Volkslieder]]'' knüpfte an seine Tätigkeit als Volkssänger an, der er sich überwiegend in den 1970er Jahren widmete.
 
Zu dieser Kategorie gehören auch seine Interpretationen von internationalen [[Folk]]songs, unter anderem von [[Colin Wilkie]] und [[Bob Dylan]]. Von Colin Wilkie sang er Lieder wie ''Manche Stadt'', das auf drei Alben zu finden ist. Von Wilkie stammt auch ''Im Garten'', das auf dem Album ''Wieder unterwegs'' (1979) zu finden ist. Von Bob Dylan, einem seiner großen Vorbilder, singt er in eigener Übersetzung den Titel ''Nachtfahrt'', enthalten auf dem Album ''10 Lieder'' (1995).
 
Wader trug auch zur Popularisierung des in Deutschland nur wenig bekannten schwedischen [[Rokoko]]-Komponisten [[Carl Michael Bellman]] bei. Teilweise griff er dafür auf Übersetzungen von [[Carl Zuckmayer]] zurück und arbeitete mit Reinhard Mey und [[Klaus Hoffmann (Liedermacher)|Klaus Hoffmann]] zusammen. (Siehe unter anderem die CD ''Liebe, Schnaps, Tod – Wader singt Bellman''.)
 
=== Franz-Schubert-Interpretationen ===
Hannes Wader veröffentlichte 1997 Interpretationen von [[Franz Schubert|Schubert]]-Liedern ''([[An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert]])''. Dafür nahm er neuerlich Gesangsunterricht, wobei es nicht das Ziel war, einen klassischen Stimmklang zu erreichen. Für die Begleitung dieser musikalisch sehr anspruchsvollen Lieder gewann er [[Ralf Illenberger]], der diese auch arrangierte. Als weiterer Musiker spielte [[Eberhard Weber (Musiker)|Eberhard Weber]] als Bassist.
 
=== Autobiografische Titel ===
Hannes Wader hat immer wieder persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in seine Lieder einfließen lassen, so zum Beispiel im Titel ''Erinnerung'', der sich mit seinen frühesten Kindheitserinnerungen während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzt, oder bei der ''Ballade vom Fisch'', die auf dem Album ''Es ist an der Zeit'' zu finden ist. Auf ''Wieder unterwegs'' ist das Lied ''So was gibt es noch'', das seine Lehrzeit als [[Schaufenstergestalter]] satirisch beschreibt. Auf ''Nie mehr zurück'' (1991) sind die Lieder ''Schön ist die Jugend'' und ''Erste Liebe'' zu finden, die sich mit Erlebnissen und Erfahrungen in der Jugendzeit auseinandersetzen. Erwähnenswert sind noch ''Wenn Du meine Lieder hörst'', in dem er sich mit der Kritik an seiner Musik und seinen Liedern auseinandersetzt.
 
In dem Lied ''Vaters Land'' setzt sich Wader sehr kritisch mit seinem Verhältnis zu seinem Heimatland Deutschland auseinander. Auf seinem 2006 veröffentlichten Album ''Mal angenommen'' befindet sich das Lied ''Familienerbe'', das von seiner Familie und deren politischen Schwierigkeiten vom Kaiserreich bis zur Zeit des Nationalsozialismus handelt.
 
== Zum Thema "Diskografie" siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|hannes Wader}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Hannes Wader}}
* {{WikipediaDE|Hannes Wader}}
* {{WikipediaDE|Liste der Lieder von Hannes Wader}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Wolfgang Bittner: ''Der Liedermacher Hannes Wader''. In: ''pardon'' 1976, Heft 8.
'''Übersichtsdarstellungen in Handbüchern'''
* Beate Dapper (Hrsg.): ''Hannes Wader – Liederbuch''. Bund, Frankfurt 1999, ISBN 3-7663-1159-X; 3. Auflage, ''Liederbuch Hannes Wader''. Kunterbundedition im Verlag Schott Musik International, Mainz 2004, ISBN 3-7957-5691-X<ref> Enthält u.&nbsp;a.: ''Viel zu schade für mich. Frau Klotzke. Monika. Heute hier, morgen dort. Rohr im Wind. Wieder eine Nacht. Hotel zur langen Dämmerung. Der Büffel. Erinnerung. Die Mine. Traum vom Frieden. Schlaf', Liebste. Lisa. Der Landsknecht. Mit Eva auf dem Eis. Ankes Bioladen. Folgenlos. Macht’s gut, Jungs und Mädels. Schön ist die Jugend. Schön ist das Alter. Erste Liebe. Der Zimmermann. Darfst nun getrost.''</ref>
* [[w:Otto Regenbogen (Philologe)|Otto Regenbogen]]: ''Theophrastos von Eresos.'' In: [[w:Pauly-Wissowa|Pauly-Wissowa]]: ''Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft'', Supplementband VII, Stuttgart 1940, Sp. 1354–1562.
* Matthias Henke: '' Die großen Chansonniers und Liedermacher. Wichtige Interpreten bedeutende Dichtersänger''. Econ, Düsseldorf 1987, ISBN 3-612-10052-1. (Hermes Handlexikon).
* Charles B. Schmitt: ''Theophrastus.'' In: ''Catalogus Translationum et Commentariorum Medieval and Renaissance Latin translations and commentaries'', Band 2, hrsg. von Paul Oskar Kristeller, Washington D.C. 1971, S. 239–322.
* Nico Kroon: ''Hannes Wader, seine politische Entwicklung dargestellt an den Liedern.'' Universitätsarbeit, Nimwegen, Niederlande 1983.
* Jean-Pierre Schneider, [[w:Dimitri Gutas|Dimitri Gutas]], Jörn Lang: ''Théophraste d’Érèse.'' In: Richard Goulet (Hrsg.): ''Dictionnaire des philosophes antiques.'' Band 6, CNRS Éditions, Paris 2016, ISBN 978-2-271-08989-2, S. 1034–1123.
* Ulrich Maske: ''Daß nichts bleibt wie es war – Hannes Wader und seine Lieder''. Pläne, Dortmund 1984, ISBN 3-88569-015-2.
* [[w:Fritz Wehrli|Fritz Wehrli]], Georg Wöhrle, [[w:Leonid Zhmud|Leonid Zhmud]]: ''Theophrast.'' In: [[w:Hellmut Flashar|Hellmut Flashar]] (Hrsg.): ''[[w:Grundriss der Geschichte der Philosophie|Grundriss der Geschichte der Philosophie]]. Die Philosophie der Antike.'' Band 3: ''Ältere Akademie – Aristoteles – Peripatos.'' 2. Auflage, Schwabe, Basel 2004, ISBN 3-7965-1998-9, S. 506–557.
* Thomas Rothschild: ''Liedermacher. 23 Porträts''. Fischer Taschenbuch 2959, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-22959-6.
* Reginald Rudorf: ''Schach der Show: über Lach- und Liedermacher in Deutschland''. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1974, ISBN 3-7651-0083-8.
* Marc Sygalski: ''Das „politische Lied“ in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1964 und 1989 am Beispiel von Franz Josef Degenhardt, Hannes Wader und Reinhard Mey.'' Magisterarbeit an der Universität Göttingen, Seminar für Deutsche Philologie 2011, {{DNB|1013004485}} [http://www.escripta.de/wp-content/uploads/Marc_Sygalski_Das_politische_Lied1.pdf Das „politische Lied“, kostenfreier Download] (PDF; 1,0&nbsp;MB).
* Hannes Wader: ''Lieder''. Zweitausendeins, Frankfurt 1977.
* Hannes Wader: ''Lieder 2000–2005. Noten und Texte''. Pläne, Dortmund, 2006, ISBN 3-88569-027-6.
* Hannes Wader: Booklet zu ''An dich hab ich gedacht – Wader singt Schubert'', 1997.
* Hannes Wader: Booklet zu ''Hannes Wader singt'', Neuauflage 2000.


== Dokumentarfilm ==
'''Gesamtdarstellungen und Untersuchungen'''
Der Dokumentarfilm ''Wader, Wecker Vaterland'' von Rudi Gaul über Hannes Wader und Konstantin Wecker, die 2010 gemeinsam auf Tournee gingen, erhielt beim Filmfest München 2011 den ''BAYERN 3-Publikumspreis''.<ref>[https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/filmfest-muenchen-publikumspreis100.html ''Der Liebling heißt „Wader/Wecker Vaterland“'']</ref>
* [[w:Georg Wöhrle|Georg Wöhrle]]: ''Theophrasts Methode in seinen botanischen Schriften'' (= ''Studien zur antiken Philosophie.'' Band 13.) Grüner, Amsterdam 1985, ISBN 90-6032-257-6.
* Stefan Lobenhofer: ''Theophrast von Eresos: Über Samen, die sich gut oder weniger gut erhalten lassen (Übersetzung und Kommentar)''. In: [[w:Nicole C. Karafyllis|Nicole C. Karafyllis]] (Hrsg.): ''Theorien der Lebendsammlung. Pflanzen, Mikroben und Tiere als Biofakte in Genbanken.'' (= ''Lebenswissenschaften im Dialog.'' Band 25). Karl Alber, Freiburg/München 2018, ISBN 978-3-495-48975-8, S. 28–38.
* [[w:William W. Fortenbaugh|William W. Fortenbaugh]]: ''Quellen zur Ethik Theophrasts'' (= ''Studien zur antiken Philosophie.'' Band 12). Grüner, Amsterdam 1984, ISBN 90-6032-218-5.
* Gustav Senn: ''Die Entwicklung der biologischen Forschungsmethode in der Antike und ihre grundsätzliche Förderung durch Theophrast von Eresos'' (= ''Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften.'' 8[a]). Sauerländer, Aarau 1933.
* William Wall Fortenbaugh, Pamela M. Huby und Anthony A. Long (Hrsg.): ''Theophrastus of Eresus – On his life and work'', New Brunswick/London 1985.
* William Wall Fortenbaugh u. a.: ''Theophrastus of Eresus. Sources for his life, writings, thought, and influence''. Brill, Leiden 1992 ff., ISBN 90-04-09440-7 (Quellensammlung: zwei Bände Quellentexte mit englischer Übersetzung, dazu eine Reihe von Kommentarbänden).
** Band 1: ''Life, writings, various reports, logic, physics, metaphysics, theology, mathematics'', 1992, ISBN 90-04-09438-5.
** Band 2: ''Psychology, human physiology, living creatures, botany, ethics, religion, politics, rhethoric and poetics, music, miscellanea'', 2. Auflage, 1993, ISBN 90-04-09439-3.
** ''Commentary'', Band 2: ''Logic'', 2007, ISBN 90-04-15298-9.
** ''Commentary'', Band 9.2: ''Sources on Discoveries and Beginnings, Proverbs et al. (Texts 727–741)'', 2014, ISBN 978-90-04-26882-1.
* J.M. van Ophuijsen, M. van Raalte (Hrsg.): ''Theophrastus – Reappraising the sources'', New Brunswick/London 1998.
* Innocentius M. Bochenski: ''La logique de Théophraste'', Fribourg 1947.
* Edmond Barbotin: ''La théorie aristotélicienne de l'intellect d’après Théophraste''. Louvain/Paris 1954.
* Giancarlo Movia: ''Anima e intelletto – Ricerche sulla psicologia peripatetica da Teofrasto a Cratippo''. Padua 1968.
* Andreas Kamp: ''Philosophiehistorie als Rezeptionsgeschichte - Die Reaktion auf Aristoteles' De Anima-Noetik. Der frühe Hellenismus''. Amsterdam/Philadelphia 2001, S. 58–181.
* Giovanni Reale: ''Teofrasto e la sua aporetica metafisica – Saggio di ricostruzione e di interpretazione storico-filosofica con traduzione e commento della «Metafisica»''. Brescia 1964.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat|Theophrastus|Theophrastos}}
* {{DNB-Portal|103851801}}
* {{DNB-Portal|118621793}}
* [http://www.hanneswader.de/ Offizielle Homepage]
* {{DDB|Person|118621793}}
* Hannes Wader im Gespräch mit dem SZ-Magazin (2015): [http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/42731 »Politik ist für mich Strafarbeit«]
* {{IPNI|Theophr.}}
* Porträt im Magazin Jérôme: [http://www.jerome-kassel.de/portraet/hannes-wader-der-liedermacher-wohnt-in-kassel-2/ Hannes Wader: Der Liedermacher wohnt in Kassel]
* {{SEP|https://plato.stanford.edu/entries/theophrastus/|Theophrastus|Katerina Ierodiakonou}}
* Deutschlandradio Kultur (23. Juni 2012), Interview mit Hannes Wader: [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1792584/ ''„Ich bin im Grunde meines Charakters ein aggressiver Mensch“. Liedermacher zu seinem 70. Geburtstag: Das Singen gibt mir nach wie vor Kraft'']
* [http://www.farlang.com/gemstones/theophrastus-on-stones/page_002 Theophrastus: ''On Stones''] Text + Erklärung (engl.)
* Universal Records (2012), Porträt in ''Die Liedermacher'' [http://www.uk-promotion.de/fileadmin/user_upload/photos/2012/Die_Liedermacher__2012/Booklet_Wader.pdf ''„Hannes Wader: Der Unprätentiöse“''] (PDF; 888&nbsp;kB)
* [http://quod.lib.umich.edu/cgi/t/text/text-idx?cc=genpub;view=toc;idno=AJP3394.0001.001 Theophrastus of Eresus on winds and on weather signs] (engl.)
* Hannes Wader: [https://www.youtube.com/watch?v=LdVv_H-AhZ4 Es ist an der Zeit] YouTube
* [http://www.ontology.co/theophrastus-eudemus-logic.htm Peripatetische Logik: Eudemos von Rhodos und Theophrast von Eresos] (engl.)
* Hannes Wader: [https://www.youtube.com/watch?v=RtJPC1KIl60 Der Tankerkönig] YouTube
* [http://www.ontology.co/theophrastus-metaphysics.htm Theophrastos Metaphysik: eine Bibliographie] (engl.)
* Hannes Wader: [https://www.youtube.com/watch?v=GkufC7-Iecg Trotz alledem III] YouTube
*[http://www.hs-augsburg.de/~harsch/graeca/Chronologia/S_ante04/Theophrastos/the_intr.html Theophrastos in der Bibliotheca Augustana]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=p|GND=103851801|LCCN=n/87/804351|VIAF=47187617}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=118621793|LCCN=n/79/108364|NDL=00476092|VIAF=265397758}}


{{SORTIERUNG:Wader, Hannes}}
{{DEFAULTSORT:Theophrastos}}
[[Kategorie:Liedermacher]]
[[Kategorie:Philosoph (Antike)]]
[[Kategorie:Chansonnier]]
[[Kategorie:Aristoteliker]]
[[Kategorie:Gitarrist]]
[[Kategorie:Botaniker]]
[[Kategorie:Komponist (Arbeiterlied)]]
[[Kategorie:Dendrologe]]
[[Kategorie:Musiker (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Naturforscher]]
[[Kategorie:Musiker (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Forstwissenschaftler]]
[[Kategorie:DKP-Mitglied]]
[[Kategorie:Philosophiehistoriker]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Leiter einer antiken Hochschule]]
[[Kategorie:Geboren 1942]]
[[Kategorie:Grieche (Antike)]]
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Gestorben im 3. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 23. Februar 2021, 19:29 Uhr

Theophrastos

Theophrastos von Eresos (altgriech. Θεόφραστος Theóphrastos; * um 371 v. Chr. zu Eresos auf der Insel Lesbos; † um 287 v. Chr. in Athen), deutsch auch Theophrast, war ein griechischer Philosoph und Naturforscher. Er war ein bedeutender Schüler des Aristoteles und als dessen Nachfolger Leiter der peripatetischen Schule. Sein botanisches Autorenkürzel lautet „Theophr.

Leben

Theophrast war zunächst Mitglied in Platons Akademie, bevor er Aristoteles in den von jenem gegründeten Peripatos folgte. Nach Strabon hieß er ursprünglich Tyrtamos und erhielt von Aristoteles den Namen Theophrastos.[1] Theophrast war der wichtigste Schüler und hatte nach der Übernahme des Scholarchats (Schulleiterschaft) nach Aristoteles’ Tod 322 bis zu 2000 Schüler.[2] Theophrastos ist der Verfasser von etwa 200 Schriften dialektischen, metaphysischen, moralischen und physikalischen Inhalts und zur Logik, von denen einige naturhistorische und philosophische sind und zum Teil Fragmente aus größeren Werken enthalten.[3] Seine historische Schrift über die Lehrmeinungen der vorsokratischen Naturphilosophien, physikon doxai, ist verloren. Theophrast wurde 85 Jahre alt und ist nach einem – wohl ironisch gemeinten – Bericht des Diogenes Laertios an „nachlassendem Arbeitseifer“ gestorben.[4]

Wie ein antiker Grenzstein belegt, erhielt Theophrast von seinem Schüler Demetrios von Phaleron ein Gartengelände, das heute Teil des Nationalgartens in Athen ist. In dem Garten befanden sich auch ein Heiligtum und eine Bibliothek.[5]

Lehre

Philosophie

Theophrast entwickelte weniger eine eigene Philosophie, als dass er die Teleologie von Aristoteles kritisch übernahm. Während Aristoteles noch die causa finalis als erste Ursache (prima causa) betrachtete, lässt sich bei Theophrast in der Metaphysik beobachten, dass bei ihm eine Verschiebung hin zur causa efficiens stattfindet. Der Hauptunterschied zur Ontologie von Aristoteles (und von derjenigen Platons) liegt darin, dass nicht zweckmäßige, aber dennoch regelmäßige Naturphänomene, z. B. Brustwarzen bei männlichen Lebewesen, als durch die causa efficiens verursacht angenommen werden. Insgesamt ergibt sich durch die überlieferten Schriften das Bild einer viel gemäßigteren Teleologie, wobei die Schrift über Müdigkeit (peri kopon) sogar mechanistisch anmutet. Theophrasts Hinwendung zu einem Kausalitätsverständnis, das dem modernen mehr als dem aristotelischen ähnelt, erklärt, warum es einerseits zur Übernahme einer stärker materialistischen Mentalität bei den Epikureern, andererseits zur Ablehnung bei den Stoikern, die auf Heraklit Bezug nahmen, gekommen ist.

Botanik

Historia plantarum, 1549

Theophrastos gilt als der erste Gelehrte, der sich ernsthaft mit Baum- und Holzkunde beschäftigt hat. Geschichtlicher Hintergrund war zu seiner Zeit ein akuter Holzmangel in Athen, nachdem Alexander der Große die Ausfuhr starker Hölzer aus Makedonien verboten hatte. Dadurch hatte die Regierung in Athen nicht mehr genügend Schiffbauholz für den Ausbau ihrer Flotte zur Verfügung, was sie schließlich die Herrschaft über die Seehandelswege der Ägäis kostete.

In seiner Naturgeschichte der Gewächse behandelt Theophrast – gestützt allerdings weniger auf eigene Untersuchungen, sondern mehr auf Berichte von Landwirten, Reisenden, Holzhauern und Kohlenbrennern – vor allem Fragen der Holztechnologie und der Holzbenutzung, aber auch die Standortskunde. So berichtet er von Harpalos, der während seiner Zeit als Statthalter Alexanders des Großen in Babylon vergebens versucht hatte, dort griechische Gehölze anzubauen. Aus diesem gescheiterten Unterfangen schließt Theophrast:

„Daß aber jedes Gewächs seinen eigenen Boden liebt und seine eigene Luftmischung, ist daraus klar (…), dass es Gewächse gibt, die an verschiedenen Orten entweder gar nicht fortkommen, oder, wenn sie gepflanzt werden, nicht fortwachsen, keine Früchte tragen und im ganzen schlecht geraten (…) Alle aber werden schöner und stärker, wenn sie auf ihrem eigentümlichen Boden wachsen. Auch die wild wachsenden [Bäume] haben jeder seinen angemessenen Standort, wie auch die zahmen.“[6]

Theophrastos erkannte auch schon einige der Grundregeln des Waldbaus. So schrieb er über die Auswirkungen der Bestandsdichte:

„Die gedrängt stehenden [Bäume] wachsen und breiten sich viel mehr in die Länge aus; daher sind sie ohne Knoten, gerade und schlank, und es werden die schönsten Ruder daraus gemacht. Die einzeln stehenden wachsen mehr in die Breite und Dicke; daher sind sie knorriger, knotiger und im Ganzen fester, als die, welche gedrängt wachsen.“[7]

Der Forsthistoriker Walter Kremser bezeichnet Theophrast daher nicht nur als den Begründer der Dendrologie, sondern auch als den ersten Forstwissenschaftler überhaupt.[8][9]

Rezeption

Im 17. Jahrhundert verfasste ein anonymer Autor die Schrift Theophrastus redivivus, in der er mit Berufung auf Theophrast, der sein Vorläufer sei, aus atheistischer Sicht Religionskritik übte.

Charles Plumier benannte Theophrast zu Ehren eine Pflanzengattung Eresia.[10] Carl von Linné ändert später diesen Namen in Theophrasta.[11] Sie zählt zur Familie der Theophrastaceae. Außerdem sind folgende Arten nach ihm benannt: Tarucus theophrastus, Abutilon theophrasti, Phoenix theophrasti, Hesperis theophrasti, Cerastium theophrasti, Fritillaria theophrasti und Tulipa theophrasti.

Der Mondkrater Theophrastus wurde 1973 nach Theophrast benannt.

Auch das von Theodor Marcopoulos und Maria Economou 1980 beschriebene (publiziert 1981) Mineral Theophrastit wurde nach Theophrastos benannt.[12]

Werke

  • Eine seiner bedeutendsten Schriften ist Charaktere, in der er Schwächen und Fehlverhalten des Menschen beschreibt und diese bestimmten Charakteren zuteilt.
    • Theophrasti Characteres. Hrsg. von Heinrich Eduard Foss. Teubner, Leipzig 1858 (Digitalisat).
    • Theophrasti Characteres. Hrsg. von Eugen Petersen. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1859.
    • Theophrast’s Charaktere (= Griechische Prosaiker in neuen Übersetzungen. Bd. 300). Übersetzung von Carl Friedrich Schnitzer. Metzler, Stuttgart 1859.
    • Theophrasts Charaktere. Übersetzt und erläutert von Wilhelm Binder. Krais & Hoffmann, Stuttgart 1865 (Digitalisat).
    • Charaktere. Griechisch und deutsch (= Universal-Bibliothek. Nr. 619) Übersetzt und hrsg. v. Dietrich Klose. Mit einem Nachwort von Peter Steinmetz. Reclam, Stuttgart 1970, ISBN 3-15-000619-8.
    • Charaktere (= Insel-Bücherei. Nr. 971). Übertragen, mit Nachwort und Anmerkungen versehen sowie herausgegeben von Dietrich Ebener. Insel, Leipzig 1972.
    • Charaktere. Dreißig Charakterskizzen (= Insel-Taschenbuch. Bd. 2662). Übersetzt von Kurt Steinmann. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 2000, ISBN 3-458-34362-8.
  • Naturgeschichte der Gewächse. Hrsg. von Schneider, Leipzig 1818–21, 5 Bde.; deutsch von Kurt Sprengel, Altona 1822, 2 Bde.
  • Eine Gesamtausgabe des noch Vorhandenen von seinen Schriften (Theophrasti Eresii opera quae supersunt omnia) besorgte Christian Friedrich Heinrich Wimmer (Leipzig 1854–62, 3 Bde., und in 2. Aufl. Paris 1866, 1 Bd.).
  • Theophrast. De odoribus (Über die Gerüche). Edition, (deutsche) Übersetzung und Kommentar von Ulrich Eigler und Georg Wöhrle. Stuttgart 1993, ISBN 3-519-07486-9.
  • Theophrast. De lapidibus. Edited with introduction, translation and commentary by D.E. Eichholz, Oxford 1965.
  • Die Metaphysik Theophrasts. Ediert, übersetzt und kommentiert von Jörn Henrich. Beiträge zur Altertumskunde, Band 139. Saur, München und Leipzig 2000, ISBN 3-598-77688-8.
  • Metaphysik (= Philosophische Bibliothek. Bd. 516). Griechisch-deutsch. Übersetzt und mit Anmerkungen herausgegeben von Gregor Damschen, Dominic Kaegi und Enno Rudolph. Mit einer Einleitung von Gregor Damschen und Enno Rudolph. Griechischer Text nach der Edition „Théophraste: Métaphysique“ von André Laks und Glenn W. Most. Meiner, Hamburg 2012, ISBN 978-3-7873-2169-8.

Literatur

Übersichtsdarstellungen in Handbüchern

  • Otto Regenbogen: Theophrastos von Eresos. In: Pauly-Wissowa: Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft, Supplementband VII, Stuttgart 1940, Sp. 1354–1562.
  • Charles B. Schmitt: Theophrastus. In: Catalogus Translationum et Commentariorum – Medieval and Renaissance Latin translations and commentaries, Band 2, hrsg. von Paul Oskar Kristeller, Washington D.C. 1971, S. 239–322.
  • Jean-Pierre Schneider, Dimitri Gutas, Jörn Lang: Théophraste d’Érèse. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques. Band 6, CNRS Éditions, Paris 2016, ISBN 978-2-271-08989-2, S. 1034–1123.
  • Fritz Wehrli, Georg Wöhrle, Leonid Zhmud: Theophrast. In: Hellmut Flashar (Hrsg.): Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike. Band 3: Ältere Akademie – Aristoteles – Peripatos. 2. Auflage, Schwabe, Basel 2004, ISBN 3-7965-1998-9, S. 506–557.

Gesamtdarstellungen und Untersuchungen

  • Georg Wöhrle: Theophrasts Methode in seinen botanischen Schriften (= Studien zur antiken Philosophie. Band 13.) Grüner, Amsterdam 1985, ISBN 90-6032-257-6.
  • Stefan Lobenhofer: Theophrast von Eresos: Über Samen, die sich gut oder weniger gut erhalten lassen (Übersetzung und Kommentar). In: Nicole C. Karafyllis (Hrsg.): Theorien der Lebendsammlung. Pflanzen, Mikroben und Tiere als Biofakte in Genbanken. (= Lebenswissenschaften im Dialog. Band 25). Karl Alber, Freiburg/München 2018, ISBN 978-3-495-48975-8, S. 28–38.
  • William W. Fortenbaugh: Quellen zur Ethik Theophrasts (= Studien zur antiken Philosophie. Band 12). Grüner, Amsterdam 1984, ISBN 90-6032-218-5.
  • Gustav Senn: Die Entwicklung der biologischen Forschungsmethode in der Antike und ihre grundsätzliche Förderung durch Theophrast von Eresos (= Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. 8[a]). Sauerländer, Aarau 1933.
  • William Wall Fortenbaugh, Pamela M. Huby und Anthony A. Long (Hrsg.): Theophrastus of Eresus – On his life and work, New Brunswick/London 1985.
  • William Wall Fortenbaugh u. a.: Theophrastus of Eresus. Sources for his life, writings, thought, and influence. Brill, Leiden 1992 ff., ISBN 90-04-09440-7 (Quellensammlung: zwei Bände Quellentexte mit englischer Übersetzung, dazu eine Reihe von Kommentarbänden).
    • Band 1: Life, writings, various reports, logic, physics, metaphysics, theology, mathematics, 1992, ISBN 90-04-09438-5.
    • Band 2: Psychology, human physiology, living creatures, botany, ethics, religion, politics, rhethoric and poetics, music, miscellanea, 2. Auflage, 1993, ISBN 90-04-09439-3.
    • Commentary, Band 2: Logic, 2007, ISBN 90-04-15298-9.
    • Commentary, Band 9.2: Sources on Discoveries and Beginnings, Proverbs et al. (Texts 727–741), 2014, ISBN 978-90-04-26882-1.
  • J.M. van Ophuijsen, M. van Raalte (Hrsg.): Theophrastus – Reappraising the sources, New Brunswick/London 1998.
  • Innocentius M. Bochenski: La logique de Théophraste, Fribourg 1947.
  • Edmond Barbotin: La théorie aristotélicienne de l'intellect d’après Théophraste. Louvain/Paris 1954.
  • Giancarlo Movia: Anima e intelletto – Ricerche sulla psicologia peripatetica da Teofrasto a Cratippo. Padua 1968.
  • Andreas Kamp: Philosophiehistorie als Rezeptionsgeschichte - Die Reaktion auf Aristoteles' De Anima-Noetik. Der frühe Hellenismus. Amsterdam/Philadelphia 2001, S. 58–181.
  • Giovanni Reale: Teofrasto e la sua aporetica metafisica – Saggio di ricostruzione e di interpretazione storico-filosofica con traduzione e commento della «Metafisica». Brescia 1964.

Weblinks

Commons: Theophrastos - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Der Kleine Pauly, Artikel Theophrastos
  2. Diog. Laert. 5.36f.
  3. Diog. Laert. 5.42-50.
  4. Diog. Laert. 5.40.
  5.  Hans Rupprecht Goette, Jürgen Hammerstaedt: Das antike Athen. Ein literarischer Stadtführer. Beck, München, ISBN 3-406-51665-3, S. 215.
  6. Zitiert nach der deutschen Übersetzung von Kurt Sprengel, 1822.
  7. Zitiert nach Kurt Sprengel, 1822.
  8. Walter Kremser: Niedersächsische Forstgeschichte. Eine integrierte Kulturgeschichte des nordwestdeutschen Forstwesens. Rotenburger Schriften, Sonderband 32. Heimatbund Rotenburg/Wümme, Rotenburg (Wümme) 1990, S. 24–27.
  9. Oskar von Kirchner: Die botanischen Schriften des Theophrastos. Leipzig 1874.
  10. Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 8.
  11. Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 94; Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 66.
  12.  Theodor Marcopoulos, Maria Economou: Theophrastite, Ni(OH)2, a new mineral from northern Greece. In: American Mineralogist. 66, 1981, S. 1020–1021 (http://www.minsocam.org/ammin/AM66/AM66_1020.pdf).


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Theophrastos von Eresos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.