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Die '''ionische Schule''' der [[Vorsokratiker|vorsokratischen Philosophie]] war im 6. Jahrhundert v. Chr. in [[w:Milet|Milet]], [[w:Ionien|Ionien]], beheimatet. Milet und seine Umgebung waren ein blühender Schmelztiegel aktueller Ideen der Zeit.<ref>Vgl. Farrington, ''Greek Science'', two vols, 1953.</ref> Zur Ionischen Schule gehörten Denker wie [[Thales]], [[Anaximander]], [[Anaximenes]], [[Heraklit]], [[Anaxagoras]] und [[Archelaos]].<ref>American International Encyclopedia, J.J. Little Co., New York 1954, Vol VIII</ref> Die kollektive Zugehörigkeit dieser Gruppe wurde erstmals von Aristoteles anerkannt, der sie als '''physiologoi''' ({{lang|grc|φυσιολόγοι}}) bezeichnete<ref>[[Aristoteles]], Metaphysik, 986b.</ref>, was so viel bedeutet wie "diejenigen, die über die Natur sprechen". Die Klassifizierung geht auf den Philosophiehistoriker Sotion aus dem zweiten Jahrhundert zurück. Jahrhundert zurück. Manchmal werden sie auch als [[Kosmologe]]n bezeichnet, da sie größtenteils [[Physikalist]]en waren, die versuchten, die Natur der [[Materie]] zu erklären.


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{{GZ|Es werden zunächst gewöhnlich genannt Thales von Milet (624—546 v. Chr.), Anaximander (611—550 V. Chr.), Anaximenes (der zwischen 585 und 52j v. Chr. seine Blütezeit hatte) und Heraklit (etwa 540—480 v. Chr. zu Ephesus). Wer die vorangehenden Ausführungen anerkennt, wird eine Darstellung dieser Persönlichkeiten billigen können, welche von der in den geschichtlichen Schilderungen der Philosophie gebräuchlichen abweichen muß. Diesen Darstellungen liegt ja doch stets die unausgesprochene Voraussetzung zugrunde, daß diese Persönlichkeiten durch eine unvollkommene Naturbeobachtung zu den von ihnen überlieferten Behauptungen gekommen seien: Thales, daß im «Wasser», Anaximander in dem «Unbegrenzten», Anaximenes in der «Luft», Heraklit im «Feuer» das Grund- und Ursprungswesen aller Dinge zu suchen sei.


[[Hecken-Rose]]
Dabei wird nicht bedacht, daß diese Persönlichkeiten durchaus noch in dem Vorgänge der Entstehung der gedanklichen Weltanschauung drinnen leben; daß sie zwar in höherem Grade als Pherekydes die Selbständigkeit der menschlichen Seele empfinden, doch aber noch die völlig strenge Absonderung des Seelenlebens von dem Naturwirken nicht vollzogen haben. Man wird sich zum Beispiel das Vorstellen des Thales ganz sicher irrtümlich zurechtlegen, wenn man denkt, daß er als Kaufmann, Mathematiker, Astronom über Naturvorgänge nachgedacht habe und dann in unvollkommener Art, aber dodi so wie ein moderner Forscher seine Erkenntnisse in den Satz zusammengefaßt habe: «Alles stammt aus dem Wasser». Mathematiker, Astronom usw. sein, bedeutete in jener alten Zeit praktisch mit den entsprechenden Dingen zu tun zu haben, ganz nach Art des Handwerkers, der sich auf Kunstgriffe stützt, nicht auf ein gedanklich-wissenschaftliches Erkennen.


[[Heckenrose]]
Dagegen muß für einen Mann wie Thales vorausgesetzt werden, daß er die äußeren Naturprozesse noch ähnlich erlebte wie die inneren Seelenprozesse. Was sich ihm in den Vorgängen mit und an dem Wasser - dem flüssigen, schlammartigen, erdig-bildsamen -, als Naturvorgänge darstellte, das war ihm gleich dem, was er seelisch-leiblich innerlich erlebte. In minderem Grade als die Menschen der Vorzeit erlebte er - aber doch erlebte er so - die Wasserwirkung in sich und in der Natur, und beide waren ihm eine Kraftäußerung. Man darf darauf hinweisen, daß noch eine spätere Zeit die äußeren Naturwirkungen in ihrer Verwandtschaft mit den innerlichen Vorgängen dachte, so daß von einer «Seele» im gegenwärtigen Sinne, die abgesondert vom Leibe vorhanden ist, nicht die Rede war. In der Ansicht von den Temperamenten ist dieser Gesichtspunkt nodi in einem Nachklange festgehalten in die Zeiten der gedanklichen Weltanschauung hinein. Man nannte das melancholische Temperament das erdige, das phlegmatische das wässerige, das sanguinische luftartig, das cholerische feurig. Das sind nicht bloße Allegorien. Man empfand nicht ein völlig abgetrenntes Seelisches; man erlebte in sich ein Seelisch-Leibliches als Einheit, und in dieser Einheit den Strom der Kräfte, welche zum Beispiel durch eine phlegmatische Seele gehen, wie dieselben Kräfte außen in der Natur durch die Wasserwirkungen gehen. Und diese äußeren Wasserwirkungen schaute man als dasselbe, was man in der Seele erlebte, wenn man phlegmatisch gestimmt war. Die gegenwärtigen Denkgewohnheiten müssen den alten Vorstellungsarten sich anpassen, wenn sie in das Seelenleben früherer Zeiten eindringen wollen.|18|51ff}}


[[Goldregen]]
Während einige dieser Gelehrten der [[Milesische Schule|Milesischen Schule]] der Philosophie zugerechnet werden, sind andere schwieriger zu kategorisieren.


[[Oleander]]
Die meisten Kosmologen waren der Ansicht, dass sich die Materie zwar von einer Form in eine andere verwandeln kann, dass aber alle Materie etwas gemeinsam hat, das sich nicht verändert. Sie waren sich nicht einig darüber, was alle Dinge gemeinsam hatten, und führten keine Experimente durch, um dies herauszufinden, sondern bedienten sich abstrakter Überlegungen und nicht der [[Religion]] oder [[Mythologie]], um sich zu erklären, und wurden so zu den ersten Philosophen der westlichen Tradition.


[[Ginster]]
Spätere Philosophen weiteten ihre Studien auf andere Bereiche des Denkens aus. Die [[Eleaten|eleatischen Philosophen]] zum Beispiel beschäftigten sich auch mit der [[Erkenntnistheorie]], d. h. mit der Frage, wie die Menschen zu ihrem [[Wissen]] kommen. Die Ionier waren jedoch die erste Gruppe von Philosophen, von der wir wissen, und sind daher von historischer Bedeutung.


[[Jasmin]]
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X; '''Tb 610/11''', ISBN 978-3-7274-6105-7 {{Schriften|018}}


[[Azaleen]]
{{GA}}


[[Seidelbast]]
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Rhododendron]]
[[Kategorie:Griechische Philosophie]]
 
[[Kategorie:Vorsokratiker]]
[[Ilex]]
[[Kategorie:Vorsokratik]]
 
[[en:Ionian School]]
[[Hibiskus]]
{{Wikipedia|Ionian School (philosophy)|en}}
 
[[Schlehe]]
 
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Version vom 7. Februar 2022, 15:34 Uhr

Karte des antiken Ionien, auf der östlichen Seite des Ägäischen Meers.

Die ionische Schule der vorsokratischen Philosophie war im 6. Jahrhundert v. Chr. in Milet, Ionien, beheimatet. Milet und seine Umgebung waren ein blühender Schmelztiegel aktueller Ideen der Zeit.[1] Zur Ionischen Schule gehörten Denker wie Thales, Anaximander, Anaximenes, Heraklit, Anaxagoras und Archelaos.[2] Die kollektive Zugehörigkeit dieser Gruppe wurde erstmals von Aristoteles anerkannt, der sie als physiologoi (φυσιολόγοι) bezeichnete[3], was so viel bedeutet wie "diejenigen, die über die Natur sprechen". Die Klassifizierung geht auf den Philosophiehistoriker Sotion aus dem zweiten Jahrhundert zurück. Jahrhundert zurück. Manchmal werden sie auch als Kosmologen bezeichnet, da sie größtenteils Physikalisten waren, die versuchten, die Natur der Materie zu erklären.

„Es werden zunächst gewöhnlich genannt Thales von Milet (624—546 v. Chr.), Anaximander (611—550 V. Chr.), Anaximenes (der zwischen 585 und 52j v. Chr. seine Blütezeit hatte) und Heraklit (etwa 540—480 v. Chr. zu Ephesus). Wer die vorangehenden Ausführungen anerkennt, wird eine Darstellung dieser Persönlichkeiten billigen können, welche von der in den geschichtlichen Schilderungen der Philosophie gebräuchlichen abweichen muß. Diesen Darstellungen liegt ja doch stets die unausgesprochene Voraussetzung zugrunde, daß diese Persönlichkeiten durch eine unvollkommene Naturbeobachtung zu den von ihnen überlieferten Behauptungen gekommen seien: Thales, daß im «Wasser», Anaximander in dem «Unbegrenzten», Anaximenes in der «Luft», Heraklit im «Feuer» das Grund- und Ursprungswesen aller Dinge zu suchen sei.

Dabei wird nicht bedacht, daß diese Persönlichkeiten durchaus noch in dem Vorgänge der Entstehung der gedanklichen Weltanschauung drinnen leben; daß sie zwar in höherem Grade als Pherekydes die Selbständigkeit der menschlichen Seele empfinden, doch aber noch die völlig strenge Absonderung des Seelenlebens von dem Naturwirken nicht vollzogen haben. Man wird sich zum Beispiel das Vorstellen des Thales ganz sicher irrtümlich zurechtlegen, wenn man denkt, daß er als Kaufmann, Mathematiker, Astronom über Naturvorgänge nachgedacht habe und dann in unvollkommener Art, aber dodi so wie ein moderner Forscher seine Erkenntnisse in den Satz zusammengefaßt habe: «Alles stammt aus dem Wasser». Mathematiker, Astronom usw. sein, bedeutete in jener alten Zeit praktisch mit den entsprechenden Dingen zu tun zu haben, ganz nach Art des Handwerkers, der sich auf Kunstgriffe stützt, nicht auf ein gedanklich-wissenschaftliches Erkennen.

Dagegen muß für einen Mann wie Thales vorausgesetzt werden, daß er die äußeren Naturprozesse noch ähnlich erlebte wie die inneren Seelenprozesse. Was sich ihm in den Vorgängen mit und an dem Wasser - dem flüssigen, schlammartigen, erdig-bildsamen -, als Naturvorgänge darstellte, das war ihm gleich dem, was er seelisch-leiblich innerlich erlebte. In minderem Grade als die Menschen der Vorzeit erlebte er - aber doch erlebte er so - die Wasserwirkung in sich und in der Natur, und beide waren ihm eine Kraftäußerung. Man darf darauf hinweisen, daß noch eine spätere Zeit die äußeren Naturwirkungen in ihrer Verwandtschaft mit den innerlichen Vorgängen dachte, so daß von einer «Seele» im gegenwärtigen Sinne, die abgesondert vom Leibe vorhanden ist, nicht die Rede war. In der Ansicht von den Temperamenten ist dieser Gesichtspunkt nodi in einem Nachklange festgehalten in die Zeiten der gedanklichen Weltanschauung hinein. Man nannte das melancholische Temperament das erdige, das phlegmatische das wässerige, das sanguinische luftartig, das cholerische feurig. Das sind nicht bloße Allegorien. Man empfand nicht ein völlig abgetrenntes Seelisches; man erlebte in sich ein Seelisch-Leibliches als Einheit, und in dieser Einheit den Strom der Kräfte, welche zum Beispiel durch eine phlegmatische Seele gehen, wie dieselben Kräfte außen in der Natur durch die Wasserwirkungen gehen. Und diese äußeren Wasserwirkungen schaute man als dasselbe, was man in der Seele erlebte, wenn man phlegmatisch gestimmt war. Die gegenwärtigen Denkgewohnheiten müssen den alten Vorstellungsarten sich anpassen, wenn sie in das Seelenleben früherer Zeiten eindringen wollen.“ (Lit.:GA 18, S. 51ff)

Während einige dieser Gelehrten der Milesischen Schule der Philosophie zugerechnet werden, sind andere schwieriger zu kategorisieren.

Die meisten Kosmologen waren der Ansicht, dass sich die Materie zwar von einer Form in eine andere verwandeln kann, dass aber alle Materie etwas gemeinsam hat, das sich nicht verändert. Sie waren sich nicht einig darüber, was alle Dinge gemeinsam hatten, und führten keine Experimente durch, um dies herauszufinden, sondern bedienten sich abstrakter Überlegungen und nicht der Religion oder Mythologie, um sich zu erklären, und wurden so zu den ersten Philosophen der westlichen Tradition.

Spätere Philosophen weiteten ihre Studien auf andere Bereiche des Denkens aus. Die eleatischen Philosophen zum Beispiel beschäftigten sich auch mit der Erkenntnistheorie, d. h. mit der Frage, wie die Menschen zu ihrem Wissen kommen. Die Ionier waren jedoch die erste Gruppe von Philosophen, von der wir wissen, und sind daher von historischer Bedeutung.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Farrington, Greek Science, two vols, 1953.
  2. American International Encyclopedia, J.J. Little Co., New York 1954, Vol VIII
  3. Aristoteles, Metaphysik, 986b.
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