Buße und Wulfila: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Buße''' ({{ELSalt|μετάνοια}} ''metanoia'', von {{polytonisch|νοεῖν}} ''noein'', „denken“ und {{polytonisch|μετά}} ''meta'', „um“ oder „nach“,  wörtlich also etwa: „Umkehr des Denkens“; [[lat.]] ''poenitentia'', „Reue“, von ''poena'', „Strafe“; beides als Übersetzung von {{HeS|שׁוּב|Schub}} „Umkehr, Rückkehr“) bedeutet im [[christlich]]en Sinn die Umkehr oder Rückwendung zu [[Gott]], von dem sich der [[Mensch]] durch die [[Sünde]] entfernt hat. Im Gegensatz zur göttlichen [[Strafe]] beruht die Buße auf einer selbst auferlegten Ausgleichsleistung für die begangene Sünde. Sie ist zudem gebunden an die [[Erkenntnis]] der eigenen [[Schuld]] und die sich daran anschließende freiwillige Umwendung zu einer neuen, nicht mehr sündhaften Lebensführung. Der Mensch erleidet dadurch nicht nur passiv, als Ausdruck der göttlichen Gerechtigkeit, die Folgen seiner Untat, sondern er bekundet seinen [[Wille]]n, an deren Überwindung mitzuarbeiten und sich dadurch aktiv der göttlichen [[Gnade]] zuzuwenden.
[[Datei:Bischof Ulfilas erklärt den Goten das Evangelium.jpg|thumb|Bischof Wulfila erklärt den Goten das Evangelium.]]
'''Wulfila''' [{{IPA|ˈvʊlfila}}]<!-- Betonung auf der ersten Silbe --> ([[Gotische Sprache|got.]]: „kleiner Wolf“, ursprünglich wohl „zu Wolf gehörig“, [[Lateinische Sprache|lat.]]: ''Ulfilas''; * um [[311]]; † [[383]]) war einer der ersten, möglicherweise auch der erste [[Bischof]] der [[Terwingen]].


{{Zitat|4 Johannes der Täufer war in der Wüste und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
== Leben ==
5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze jüdische Land und alle Leute von Jerusalem und ließen sich von ihm taufen im Jordan und bekannten ihre Sünden.|Markusevangelium|{{B|Mk|1|4-5|LUT}}}}
Seine christlichen [[Kappadokien|kappadokischen]] Vorfahren waren von Goten im 3. Jahrhundert verschleppt worden, er selbst war entweder Gote oder Halbgote.


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Der Reichsbischof von [[Konstantinopel]], [[Eusebios von Nikomedia]], weihte Wulfila spätestens 341 in [[Antiochia]] zum „Bischof der Christen im gotischen Land“. Bis 348 war Wulfila missionierend im damaligen Herrschaftsbereich der [[Terwingen]] an der unteren Donau tätig. Der einsetzende Widerstand in den Völkern gegen die christlichen Missionierungsversuche vertrieb Wulfila und andere [[Heidenchristen]] zu den [[Römisches Reich|Römern]], die diese in der Provinz [[Moesia inferior|Moesia secunda]] bei [[Nicopolis ad Istrum|Nikopolis]] im heutigen [[Bulgarien|Nordbulgarien]] ansiedelten.
"Es ist so schade, daß man in einer Zeit,
wo scheinbar die Intelligenz so hoch gewachsen ist, über so wenig
noch nachgedacht hat, so zum Beispiel über das Wort: «Tut Buße!»
Seiner Bedeutung nach würde es etwa zu übersetzen sein: Bewirkt in
euch die Änderung des Sinnes. An den verschiedensten Stellen wird
gesagt, daß Johannes taufte zur Buße, das heißt zur Änderung des
Sinnes, mit Wasser. Als die Täuflinge aus dem Wasser herausstiegen,
sollten sie den Sinn ändern, nicht mehr zurückschauen auf die alten
Traditionen, sondern vorausblicken auf das, was das frei gewordene
Ich, das gegeben ward in Christo Jesu, besaß. Der Sinn sollte aus der
Richtung der alten Götter nach der Richtung der neuen geistigen
Wesenheiten oder Götter gelenkt werden. In dieser Weise war Sinnesänderung
das Ziel der Johannestaufe. Johannes taufte deshalb mit
Wasser, um in einigen Menschen die Kraft hervorzurufen, daß sie
erkannten, daß das Reich der Himmel nahe herbeigekommen sei, und
damit sie verstehen konnten, wer der Christus Jesus sei." {{Lit|{{G|117|68f}}}}
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Buße erfordert die Rückerinnerung an das bisherige Erdenleben.
Im Exil entwickelte Wulfila eine [[Schrift]] für das [[Gotische Sprache|Gotische]], das zuvor eine weitgehend schriftlose Sprache war. Lediglich vereinzelte Inschriften und magische Texte wurden bis dahin in [[Runen]] festgehalten.


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Wulfila starb 383 direkt nach seiner Ankunft in Konstantinopel, wo Kaiser [[Theodosius I.]] eine Versammlung verschiedener Kirchenparteien einberufen hatte. Er liegt auch dort begraben.
"Wir brauchen die Erinnerung an die vorhergehenden
erlebten Erdenerlebnisse, die Erdenerfahrungen. Sie brauchen
ja nur auf diesem Gebiet die Psychopathologie zu betrachten,
so werden Sie bemerken, was es für einen Menschen heißt, wenn
ihm seine normale richtige Rückerinnerung zerstört ist, untergraben
ist, irgendwie ausgelöscht ist. Es entwickelt sich diese Rückerinnerung
allerdings früh, allein dasjenige, was mit dieser Rückerinnerung
verknüpft ist, das vollständige Sich-innerlich-Fühlen, das vollständige Sich-in-die-Hand-Bekommen, das tritt eigentlich erst nach
der Reifung ein. Es ist ein Unterschied, den nur die heutige moderne
Psychologie nicht betrachtet, zwischen dem, was zum Beispiel
beim Kind vorhanden ist an Erinnerungsleben noch bis zum 15.,
16. Jahre, das ganz anders ist als später, wo man die Erinnerung
wieder zusammenfaßt, so daß die Erinnerung, indem man sie hat,
eigentlich die volle Festigkeit des Ich konsolidiert. Kurz, wir sehen,
daß sich immer mehr und mehr das konsolidiert, was wir die Lebenserinnerung
nennen können. Es gehört zu unseren Notwendigkeiten,
es ist dasjenige, was sich auch evolviert aus unserer menschlichen
Wesenheit heraus. (Es wird an die Tafel geschrieben:)


<center>4. Lebenserinnerung</center>
== Lehre ==
Er verglich [[Jesus Christus]] mit dem germanischen Sohn-Vater-Verhältnis, das auf Gehorsam, Unterordnung und Treue aufgebaut war. Wulfila stimmte in seiner [[Christologie]] mit den Arianern nicht überein, für ihn war Christus der anbetungswürdige „Gott und Herr“. Die Entscheidung für den [[Arianismus]] war nicht nur theologisch, sondern auch kirchenpolitisch bedingt.


Und der entsprechende Involutionsvorgang ist dasjenige, was empfunden
Er wird im Rahmen der Synodalgeschichte auch als Vertreter der [[Homöismus|homöischen]] Kirchenparteien bezeichnet.
worden ist im Christentum als das Sakrament der Buße. (Es
wird an die Tafel geschrieben:)


<center>Buße</center>
== Rezeption ==
=== Religion ===
Neben den Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertraten, wurden auch die [[Ostgoten]], [[Vandalen]], [[Langobarden]] und [[Burgunden]] als Folge seiner Tätigkeit christlich.


Da wird der Erinnerungsvorgang durchchristet; da wird der Erinnerungsvorgang
=== Politik ===
dadurch, daß er durchchristet wird, zugleich ins Moralische
Da Wulfila aus dem arianischen Umfeld wirkte, standen die gotischen Christen nicht unter der Autorität [[Rom]]s, sondern [[Konstantinopel]]s. Daraus entstanden heftige und langwierige Konflikte zwischen der neuen germanischen Oberschicht und der ansässigen Bevölkerung in den auf römischem Boden neu entstehenden Reichen der Germanen.
hinaufgehoben. Da wird der Mensch nicht bloß sein Ich
konsolidieren, sondern da wird er - indem er die Rückerinnerung
zu einem vollständigen Heraufheben desjenigen bringt, worüber er
sich auch in moralischer Beziehung Rechenschaft ablegen will, indem
der Vorgang zum Sakrament hin entwickelt und durch Kultus
durchsetzt wird — herangeführt an den Involutionsvorgang der
Buße, die ja im Katholizismus aus verschiedenen Teilen besteht, die
alle deutlich ausgehen von der Erinnerung. Die Buße besteht ja [im
Katholizismus] in der Gewissenserforschung, in der Reue, in dem
ernstlichen Vorsatz, die Fehler, deren man an sich gewahr geworden
ist, abzulegen in dem, was die Beichte ist - darüber werden wir
noch zu sprechen haben - und in dem, was als Vergeltung man sich
selber oder was einem der Seelsorger auferlegt. In diesem Aufbau
besteht ja die vollständige Buße, und es ist das der Ausdruck für
das, was eben der Involutionsvorgang sein soll zu dem Evolutionsvorgang
der Gesamterinnerung, das heißt zu dem, was die Erinnerungskraft
im Menschen macht." {{Lit|{{G|343a|260ff}}}}
</div>


== Literatur ==
[[Datei:Wulfila bibel.jpg|thumb|Seite aus der Wulfila-Bibel.]]
#Rudolf Steiner: ''Die tieferen Geheimnisse des Menschheitswerdens im Lichte der Evangelien'', [[GA 117]] (1986), ISBN 3-7274-1170-8 {{Vorträge|117}}
=== Kultur ===
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II'', [[GA 343a]] (1993), ISBN 3-7274-3430-9 {{Vorträge|343a}}
Die von Wulfila entwickelte [[Gotisches Alphabet|gotische Schrift]] war eine Abwandlung der [[Griechische Schrift|griechischen Schrift]] mit einigen [[Latein|lateinischen]] Buchstaben sowie [[Runen]]. Wulfila gab den [[Goten]] nicht nur eine neue Schrift, sondern auch neue Wörter ([[Neologismus|Neologismen]], [[Lehnbildung]]en), da viele Begriffe der griechischen Sprache im Gotischen nicht existierten. Solche Wortschöpfungen waren mit die früheste Form von [[kontext]]ualisierter [[Mission (Christentum)|Mission]], also der Versuch, christliche Konzepte, wie sie insbesondere durch die biblischen Schriften vorgegeben waren, in Kulturen zu übertragen, denen Derartiges fremd sein musste.
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, II. Dokumentarische Ergänzungen'' [[GA 343b]]{{Vorträge|343b}}


{{GA}}
Wulfilas sprachliche Leistungen sind im Zusammenhang mit seinem bedeutendsten Werk zu sehen: Die so genannte [[Wulfilabibel]] ist die früheste [[Bibelübersetzung]] in eine germanische Sprache. Sie ist als Abschrift im so genannten [[Codex Argenteus]] erhalten, einer norditalienischen [[Manuskript|Handschrift]] aus dem 6. Jahrhundert, die teils mit silbernen, teils mit goldenen Lettern auf Pergament geschrieben ist, das mit der kaiserlichen [[Purpur (Farbe)|Purpurfarbe]] getränkt worden war. Seit 1648 wird der unschätzbar kostbare Kodex in [[Uppsala]] aufbewahrt.


[[Kategorie:Ethik]]
Hier das [[Vaterunser]], um einen Begriff von der Sprache Wulfilas zu bekommen. Wulfilas Übersetzungen christlicher Literatur sollte für nachfolgende Texte in germanische Sprachen stilbildend werden:
 
:''atta unsar þu ïn himinam''
:''weihnai namo þein''
:''qimai þiudinassus þeins''
:''wairþai wilja þeins''
:''swe ïn himina jah ana airþai''
:''hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga''
:''jah aflet uns þatei skulans sijaima''
:''swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim''
:''jah ni briggais uns ïn fraistubnjai''
:''ak lausei uns af þamma ubilin''
:''unte þeina ïst þiudangardi''
:''jah mahts jah wulþus ïn aiwins''
:''amen''
 
Das „Vater unser“ {{Bibel|Mt|6|9–13}} ist im Codex Argenteus auf den Seiten Ms4verso (erste Zeile) und Ms5recto (Rest) zu finden. Die Abbildung oben gibt eine Stelle aus {{Bibel|Mk|3|26–32}} wieder, Seite Ms16verso.
 
== Gedenktag ==
Die evangelische Kirche feiert seinen Gedenktag am [[26. August]].
 
Eine Gedenktafel für ihn befindet sich in der [[Walhalla]] in [[Donaustauf]].
 
== Quellen ==
Unsere Informationen über Wulfila stammen, abgesehen von seiner Bibelübersetzung, vor allem vom Kirchenhistoriker [[Philostorgios]] und vom Bischof [[Auxentius von Dorostorum]].
 
=== Literatur ===
* {{RE|IX A,1|512|531|Wulfila|[[Adolf Lippold]]}}
* [[Wilhelm Streitberg]], Die gotische Bibel. T. 1/2, Winter 1965
* {{ADB|44|270|286|Wulfila|[[Friedrich Vogt (Germanist)|Friedrich Vogt]]|ADB:Wulfila}}
* {{BBKL|u/ulfilas|band=12|spalten=854-861|autor=[[Klaus-Gunther Wesseling]]|artikel=Ulfilas}}
 
=== Weblinks ===
{{Wikisource|Wulfila}}
{{Commonscat|Ulfilas}}
* {{DNB-Portal|118763512}}
* [http://www.wulfila.be/ Projekt Wulfila]
* [http://www.gotica.de Linksammlung zu gotischen Sprachdenkmälern]
 
[[Kategorie:Bischof]]
[[Kategorie:Heiliger]]
[[Kategorie:Person des evangelischen Namenkalenders]]
[[Kategorie:Herrscher]]
[[Kategorie:Geboren im 4. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 383]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geistlicher]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 29. Juli 2017, 19:00 Uhr

Bischof Wulfila erklärt den Goten das Evangelium.

Wulfila [ˈvʊlfila] (got.: „kleiner Wolf“, ursprünglich wohl „zu Wolf gehörig“, lat.: Ulfilas; * um 311; † 383) war einer der ersten, möglicherweise auch der erste Bischof der Terwingen.

Leben

Seine christlichen kappadokischen Vorfahren waren von Goten im 3. Jahrhundert verschleppt worden, er selbst war entweder Gote oder Halbgote.

Der Reichsbischof von Konstantinopel, Eusebios von Nikomedia, weihte Wulfila spätestens 341 in Antiochia zum „Bischof der Christen im gotischen Land“. Bis 348 war Wulfila missionierend im damaligen Herrschaftsbereich der Terwingen an der unteren Donau tätig. Der einsetzende Widerstand in den Völkern gegen die christlichen Missionierungsversuche vertrieb Wulfila und andere Heidenchristen zu den Römern, die diese in der Provinz Moesia secunda bei Nikopolis im heutigen Nordbulgarien ansiedelten.

Im Exil entwickelte Wulfila eine Schrift für das Gotische, das zuvor eine weitgehend schriftlose Sprache war. Lediglich vereinzelte Inschriften und magische Texte wurden bis dahin in Runen festgehalten.

Wulfila starb 383 direkt nach seiner Ankunft in Konstantinopel, wo Kaiser Theodosius I. eine Versammlung verschiedener Kirchenparteien einberufen hatte. Er liegt auch dort begraben.

Lehre

Er verglich Jesus Christus mit dem germanischen Sohn-Vater-Verhältnis, das auf Gehorsam, Unterordnung und Treue aufgebaut war. Wulfila stimmte in seiner Christologie mit den Arianern nicht überein, für ihn war Christus der anbetungswürdige „Gott und Herr“. Die Entscheidung für den Arianismus war nicht nur theologisch, sondern auch kirchenpolitisch bedingt.

Er wird im Rahmen der Synodalgeschichte auch als Vertreter der homöischen Kirchenparteien bezeichnet.

Rezeption

Religion

Neben den Westgoten, die geschlossen zum Christentum übertraten, wurden auch die Ostgoten, Vandalen, Langobarden und Burgunden als Folge seiner Tätigkeit christlich.

Politik

Da Wulfila aus dem arianischen Umfeld wirkte, standen die gotischen Christen nicht unter der Autorität Roms, sondern Konstantinopels. Daraus entstanden heftige und langwierige Konflikte zwischen der neuen germanischen Oberschicht und der ansässigen Bevölkerung in den auf römischem Boden neu entstehenden Reichen der Germanen.

Seite aus der Wulfila-Bibel.

Kultur

Die von Wulfila entwickelte gotische Schrift war eine Abwandlung der griechischen Schrift mit einigen lateinischen Buchstaben sowie Runen. Wulfila gab den Goten nicht nur eine neue Schrift, sondern auch neue Wörter (Neologismen, Lehnbildungen), da viele Begriffe der griechischen Sprache im Gotischen nicht existierten. Solche Wortschöpfungen waren mit die früheste Form von kontextualisierter Mission, also der Versuch, christliche Konzepte, wie sie insbesondere durch die biblischen Schriften vorgegeben waren, in Kulturen zu übertragen, denen Derartiges fremd sein musste.

Wulfilas sprachliche Leistungen sind im Zusammenhang mit seinem bedeutendsten Werk zu sehen: Die so genannte Wulfilabibel ist die früheste Bibelübersetzung in eine germanische Sprache. Sie ist als Abschrift im so genannten Codex Argenteus erhalten, einer norditalienischen Handschrift aus dem 6. Jahrhundert, die teils mit silbernen, teils mit goldenen Lettern auf Pergament geschrieben ist, das mit der kaiserlichen Purpurfarbe getränkt worden war. Seit 1648 wird der unschätzbar kostbare Kodex in Uppsala aufbewahrt.

Hier das Vaterunser, um einen Begriff von der Sprache Wulfilas zu bekommen. Wulfilas Übersetzungen christlicher Literatur sollte für nachfolgende Texte in germanische Sprachen stilbildend werden:

atta unsar þu ïn himinam
weihnai namo þein
qimai þiudinassus þeins
wairþai wilja þeins
swe ïn himina jah ana airþai
hlaif unsarana þana sinteinan gif uns himma daga
jah aflet uns þatei skulans sijaima
swaswe jah weis afletam þaim skulam unsaraim
jah ni briggais uns ïn fraistubnjai
ak lausei uns af þamma ubilin
unte þeina ïst þiudangardi
jah mahts jah wulþus ïn aiwins
amen

Das „Vater unser“ (Mt 6,9–13 EU) ist im Codex Argenteus auf den Seiten Ms4verso (erste Zeile) und Ms5recto (Rest) zu finden. Die Abbildung oben gibt eine Stelle aus (Mk 3,26–32 EU) wieder, Seite Ms16verso.

Gedenktag

Die evangelische Kirche feiert seinen Gedenktag am 26. August.

Eine Gedenktafel für ihn befindet sich in der Walhalla in Donaustauf.

Quellen

Unsere Informationen über Wulfila stammen, abgesehen von seiner Bibelübersetzung, vor allem vom Kirchenhistoriker Philostorgios und vom Bischof Auxentius von Dorostorum.

Literatur

Weblinks

 Wikisource: Wulfila – Quellen und Volltexte
Commons: Ulfilas - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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