Hans Primas und Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Hans Primas''' (* [[Wikipedia:18. Juni|18. Juni]] [[Wikipedia:1928|1928]] in [[Wikipedia:Zürich|Zürich]]; † [[Wikipedia:6. Oktober|6. Oktober]] [[Wikipedia:2014|2014]]) war ein [[Schweiz]]er [[Chemiker]].
=== Johann Wolfgang Goethe  ===


Primas studierte von 1948 bis 1951 [[Chemie]] am [[Wikipedia:Technikum Winterthur|Technikum Winterthur]]. Nach der Habilitation 1960 wurde er 1961 ausserordentlicher Professor und 1966 ordentlicher Professor ad personam für physikalische und theoretische Chemie an der [[Wikipedia:ETH Zürich|ETH Zürich]]. 1967/68 und von 1976 bis 1978 war er Vorstand der Abteilung für Chemie an der ETH Zürich.
== Zur Farbenlehre (1810) ==


== Umdenken in den Naturwissenschaften ==
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Widmung|Widmung]] <br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Vorwort|Vorwort]] <br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Didaktischer Teil|Entwurf einer Farbenlehre - Didaktischer Teil]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Einleitung|Einleitung]]


Primas forderte ein radikales „Umdenken in den Naturwissenschaften“. Die [[Descartes|cartesianische]] Trennung in [[Subjekt]] und [[Objekt]] könne angesichts der Erkenntnisse der neueren Naturforschung nicht in einem absoluten Sinne aufrechterhalten werden. Eine neue [[ganzheit]]liche Naturforschung müsse entwickelt werden, die nicht allein auf das [[Francis Bacon|Baconsche]] Ideal von der „Beherrschung der Natur“ abziele, sondern in einen „vernünftigen Dialog mit der Natur“ trete, der der irreduziblen Vielfalt ihrer [[Phänomen]]e gerecht werde.
=== [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Physiologische Farben|Erste Abteilung - Physiologische Farben]] ===


{{Zitat|In den modernen Naturwissenschaften ist von der Natur kaum die Rede. Die Ausklammerung
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/I. Licht und Finsternis zum Auge|I. Licht und Finsternis zum Auge]]<br>
der Frage nach dem Wesen der Natur war in der Tat die Vorbedingung für die Entwicklung und
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/II. Schwarze und weisse Bilder zum Auge|II. Schwarze und weisse Bilder zum Auge]]<br>
den Erfolg der neuzeitlichen experimentellen Naturwissenschaften. Erste Voraussetzung der
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/III. Graue Flächen und Bilder|III. Graue Flächen und Bilder]]<br>
traditionellen Naturwissenschaften ist die cartesische Unterscheidung von «res cogitans» und
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/IV. Blendendes farbloses Bild|IV. Blendendes farbloses Bild]]<br>
«res extensa». Die Idee einer vom Bewusstsein losgelösten «res extensa» war die Ausgangsbasis
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/V. Farbige Bilder|V. Farbige Bilder]]<br>
für eine mathematische Physik. Damit war aber auch ein tiefer Bruch zwischen Natur und
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/VI. Farbige Schatten|VI. Farbige Schatten]]<br>
menschlichem Bewusstsein entstanden. Das zweite ausschlaggebende Moment in der Entwicklung
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/VII. Schwach wirkende Lichter|VII. Schwach wirkende Lichter]]<br>
der experimentellen Naturwissenschaften ist die Verbannung finaler Fragestellungen aus
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/VIII. Subjektive Höfe|VIII. Subjektive Höfe]]<br>
den Naturwissenschaften durch Francis Bacon. Dieses Postulat öffnete den Weg zur Naturbeherrschung
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Pathologische Farben|Pathologische Farben: Anhang]]
und einer wissenschaftlich untermauerten Technik, schloss aber zugleich die Möglichkeit
eines «vernünftigen Dialogs mit der Natur» aus. Es ist überraschend und bedenkenswert, dass
der Gang der neueren NaturwissenschafI gezeigt hat: die cartesische Trennung von Subjekt und
Objekt kann in einem absoluten Sinne nicht aufrechterhalten werden. Somit sind die Grundvoraussetzungen
der traditionellen Naturforschung ernsthaft in Frage gestellt, und es ist selbst aus
der engen Sicht der Naturwissenschaften notwendig, über die Natur und die Naturwissenschaft
nachzudenken.|Hans Primas|''Umdenken in der Naturwissenschaft''|ref=<ref>Hans Primas in: ''Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich'' (1992) 137/l, S. 41-62 (genehmigter Nachdruck aus «GAIA; Ecological Perspectives in Science, Humanities and Economics» (1992) 1, l, 5-15 [http://www.ngzh.ch/archiv/1992_137/137_1/137_5.pdf pdf]</ref>}}


Primas zeigte auch die Problematik des einseitigen [[Reduktionismus]] auf, der das gegenwärtige naturwissenschaftliche Denken dominiert.
=== [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Physische Farben|Zweite Abteilung - Physische Farben]] ===


{{Zitat|Die partikulären Erfolge der heutigen Naturwissenschaften bekunden,
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/IX. Dioptrische Farben|IX. Dioptrische Farben]]<br>
dass die reduktionistisch-mechanistische Vorgehensweise heuristisch
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/X. Dioptrische Farben der ersten Klasse|X. Dioptrische Farben der ersten Klasse]]<br>
wertvoll ist und auch in einer zukünftigen Naturforschung eine wichtige Rolle
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XI. Dioptrische Farben der zweiten Klasse|XI. Dioptrische Farben der zweiten Klasse, Refraktion]]
spielen wird. Aber eine reduktionistische Denkweise darf nicht mit der «rechten
Weise zu denken» identifiziert werden. So zeigen uns die besten heute verfügbaren
fundamentalen Theorien der Materie, dass die materielle Welt eine
Einheit ist, ''welche nicht aus Teilen besteht'', sondern lediglich in einem sehr
speziellen Kontext durch komplex wechselwirkende fiktive Teilsysteme beschrieben
werden kann. Das heisst, die traditionelle, reduktionistisch verengte
Denkweise in Physik, Chemie und Molekularbiologie ist zu überwinden. ''Wie das geschehen soll, ist eine Aufgabe, mit der sich die Denker unserer Zeit
ernsthaft auseinandersetzen müssen''.


Zweierlei scheint unausweichlich: Erstens wird eine zukünftige Naturforschung
==== [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Subjektive Versuche|Subjektive Versuche]]  ====
die Atomisierung globaler Zusammenhänge vermeiden, die «Barbarei
des Spezialistentums»<ref>vgl. J. Ortega y Gasset: ''La «Filosofia de la historia» de Hegel y la historiologia''
(1926); deutsche Übersetzung «Hegels Philosophie der Geschichte und die Historiologie», in José Ortega y Gasset, Gesammelte Werke, Band HI, Manesse, Zürich (1956).</ref> überwinden und sich wieder mit der Natur als Ganzem
beschäftigen müssen. Zweitens werden die grundlegenden physikalischen,
chemischen und biologischen Resultate der heutigen reduktionistischen Naturwissenschaften
ihre Richtigkeit behalten, aber auch in einen allgemeineren
Zusammenhang gestellt sein, der ihre beschränkte Verbindlichkeit klarstellt.


''Gegenstand einer ganzheitlichen Naturforschung ist die ungeteilte Natur. Diese Forschung ist primär weder reduktionistisch noch mechanistisch, aber die Resultate der heutigen Naturwissenschaften sind darin in einer neuen Einbettung aufgehoben.''|Hans Primas|''Umdenken in der Naturwissenschaft''|ref=<ref>H. Primas: ''Umdenken ...'', S. 45</ref>}}
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XII. Refraktion ohne Farbenerscheinung|XII. Refraktion ohne Farbenerscheinung]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XIII. Bedingungen der Farbenerscheinung|XIII. Bedingungen der Farbenerscheinung]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XIV. Bedingungen, unter welchen die Farbenerscheinung zunimmt|XIV. Bedingungen, unter welchen die Farbenerscheinung zunimmt]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XV. Ableitung der angezeigten Phänomene|XV. Ableitung der angezeigten Phänomene]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XVI. Abnahme der farbigen Erscheinung|XVI. Abnahme der farbigen Erscheinung]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XVII. Graue Bilder durch Brechung verrückt|XVII. Graue Bilder durch Brechung verrückt]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XVIII. Farbige Bilder durch Brechung verrückt|XVIII. Farbige Bilder durch Brechung verrückt]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XIX. Achromasie und Hyperchromasie|XIX. Achromasie und Hyperchromasie]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XX. Vorzüge der subjektiven Versuche|XX. Vorzüge der subjektiven Versuche]]


So ging er etwa der Frage nach, ob [[Chemie]] auf [[Physik]] reduziert werden könne. [https://homepages.uni-tuebingen.de//wolfhard.koch/ Wolfhard Koch] fasst die Aussagen von Primas wie folgt kurz zusammen:
==== [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Objektive Versuche|Objektive Versuche]] ====


{{Zitat|Hierarchisch höhere Theorien können ''im schwachen Sinne'' auf die ersten Prinzipien der Quantenmechanik
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXI. Refraktion ohne Farbenerscheinung|XXI. Refraktion ohne Farbenerscheinung]]<br>
reduziert werden. Dazu ist allerdings eine
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXII. Bedingungen der Farberscheinungen|XXII. Bedingungen der Farberscheinungen]]<br>
Brechung der ganzheitlichen Symmetrie der fundamentalen
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXIII. Bedingungen des Zunehmens der Erscheinungen|XXIII. Bedingungen des Zunehmens der Erscheinungen]]<br>
Theorie notwendig. Dieser ''schöpferische Vorgang'' kann nicht aus der Fundamentaltheorie
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXIV. Ableitung der angezeigten Phänomene|XXIV. Ableitung der angezeigten Phänomene]]<br>
abgeleitet werden. Er ist aber mit deren ''first principles''
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXV. Abnahme der farbigen Erscheinung|XXV. Abnahme der farbigen Erscheinung]]<br>
verträglich.
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXVI. Graue Bilder|XXVI. Graue Bilder]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXVII. Farbige Bilder|XXVII. Farbige Bilder]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXVIII. Achromasie und Hyperchromasie|XXVIII. Achromasie und Hyperchromasie]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXIX. Verbindung objektiver und subjektiver Versuche|XXIX. Verbindung objektiver und subjektiver Versuche]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXX. Übergang|XXX. Übergang]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXXI. Katoptrische Farben|XXXI. Katoptrische Farben]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXXII. Paroptische Farben|XXXII. Paroptische Farben]]<br>
[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/XXXIII. Epoptische Farben|XXXIII. Epoptische Farben]]


Im ''starken Sinne gelingt'' eine Reduktion der
=== Dritte Abteilung - Chemische Farben  ===
Chemie auf Physik <u>nicht</u>. Jede Beschreibungsebene
erfordert vielmehr ihre eigene Theorie. Ein ''Theorienpluralismus''
ist also ebenso unausweichlich wie
erwünscht.|Wolfhard Koch|''Kann Chemie auf Physik reduziert werden?'', S. 24|ref=<ref>[http://homepages.uni-tuebingen.de/wolfhard.koch/reduktionismus.pdf Wolfhard Koch: ''Kann Chemie auf Physik reduziert werden?''] - Vortragsmanuskript [[Wikipedia:Eberhard Karls Universität Tübingen|Universität Tübingen]] (1999)</ref>}}


Verschiedene komplementäre, hierarchisch geordnete Beschreibungsebenen bezüglich der Naturphänomene sind nicht nur zulässig, sondern auch gleichberechtigt und notwendig.
XXXIV. Chemischer Gegensatz<br>XXXV. Ableitung des Weissen<br>XXXVI. Ableitung des Schwarzen<br>XXXVII. Erregung der Farbe<br>XXXVIII. Steigerung<br>XXXIX. Kulmination<br>XL. Balancieren<br>XLI. Durchwandern des Kreises<br>XLII. Umkehrung<br>XLIII. Fixation<br>XLIV. Mischung, reale<br>XLV. Mischung, scheinbare<br>XLVI. Mitteilung, wirkliche<br>XLVII. Mitteilung, scheinbare<br>XLVIII. Entziehung<br>XLIX. Nomenklatur<br>L. Mineralien<br>LI. Pflanzen<br>LII. Würmer, Insekten, Fische<br>LIII. Vögel<br>LIV. Säugetiere und Menschen<br>LV. Physische und chemische Wirkungen farbiger Beleuchtung<br>LVI. Chemische Wirkung bei der dioptrischen Achromasie


{{Zitat|Höhere Theorien besitzen eine gewisse Autonomie und können nicht von allgemeingültigen Grundprinzipien abgeleitet werden, ohne die für die Beobachtung höherer Phänomene notwendigen Mustererkennungseinrichtungen zu berücksichtigen. Jede mathematisch formulierte Reduktion einer höheren Beschreibungsebene auf eine fundamentale Theorie ist nur denkbar, wenn in der grundlegenden Theorie eine neue kontextuelle Topologie eingeführt wird. Diese neue Topologie ist niemals [[a priori]] gegeben, sondern hängt entscheidend von den Abstraktionen ab, die durch den kognitiven Apparat oder die verwendeten Mustererkennungsvorrichtungen vom Experimentator hergestellt werden. Dieses Programm kann durch die moderne algebraische Quantenmechanik realisiert werden. In diesem Rahmen ist es möglich, das Verhalten der Materie auf vielen, mathematisch genau charakterisierten, sich gegenseitig ausschließenden komplementären Wege zu beschreiben. Jede Hierarchieebene erfordert eine autonome, nicht reduzierbare Sprache, die nicht zugunsten einer leeren <universellen Sprache> eliminiert werden sollte. Einander gegenseitig ergänzende Naturbeschreibungen sind nicht nur zulässig, sondern sie sind auch gleichberechtigt und notwendig. Das heißt, ''Wissenschaft ist notwendigerweise [[pluralistisch]]''.|Hans Primas|''Reductionism: Palaver without Precedent''|ref=<ref>Im englischen Original:<br />„Higher-level theories do possess a certain autonomy and cannot be deduced from universally valid first principles without taking into consideration the pattern recognition devices necessary for the observation of higher phenomena. Any mathematically formulated reduction of a higher-level description to a fundamental theory is conceivable only if in the basic theory a new contextual topology is introduced. This new topology is never given a priori but depends in a crucial way on the abstractions made by the cognitive apparatus or the pattern recognition devices used by the experimentalist. This program can be rea lized in terms of modern algebraic quantum mechanics. In this framework it is possible to describe the behavior of matter in many, mathematically precisely characterized, mutually exclusive complementary ways. Each hierarchical level requires an autonomous, non-reducible language which should not be eliminated in favor of an empty <universal language>. Mutually exclusive complementary descriptions of nature are not only admissible, but they are equally entitled and necessary. That is, ''science is necessarily pluralistic.''“<br />Hans Primas: ''Reductionism: Palaver without Precedent'' in: Evandro Agazzi (Hrsg.): ''The Problem of Reductionism in Science'', Springer 1991, ISBN 978-0792314066, S. 161-172</ref>}}
=== Vierte Abteilung - Allgemeine Ansichten nach innen  ===


Hans Primas wies auch auf den fundamental [[Holismus|holistischen]] Charakter der [[Quantentheorie]] hin, die aber erst ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung sei. Eine zukunftsorientierte Naturwissenschaft brauche Forscher, die einen [[individuell]]en Zugang zur Natur suchen und ''in lebendiger Beziehung zu ihrer Innenwelt'' leben:
Wie leicht die Farbe entsteht<br>Wie energisch die Farbe sei<br>Wie entschieden die Farbe sei<br>Mischung der beiden Seiten<br>Steigerung ins Rote<br>Verbindung der gesteigerten Enden<br>Vollständigkeit der mannigfaltigen Erscheinung<br>Übereinstimmung der vollständigen Erscheinung<br>Wie leicht die Farbe von der einen Seite auf die andere zu wenden<br>Wie leicht die Farbe verschwindet<br>Wie fest die Farbe bleibt


{{Zitat|Die Ganzheitsvorstellung der Quantenmechanik ist vielleicht ein erster
=== Fünfte Abteilung - Nachbarliche Verhältnisse  ===
kleiner Schritt auf dem rechten Weg. Ein genuin ganzheitliches Denken muss
sich aber von weiteren Zwangsjacken befreien. Es kann beispielsweise nicht
mehr postulieren, dass das einzig Wirkliche die Aussenwelt sei, sondern muss
anerkennen, dass wir selbst Teil der Natur sind. Ein Denker, der seine Seele
verloren hat<ref>Im heutigen Jargon würde man eher von einem psychopathologischen Zustand sprechen, der
vor allem durch den Abbruch der Beziehungen des Bewusstseins zum Unbewussten gekennzeichnet
ist; vergleiche dazu C. G. Jung, Gesammelte Werke, elfter Band: Zur Psychologie westlicher
und östlicher Religionen, Rascher, Zürich, 1963, Ziff. 688.</ref>, kann wahrscheinlich bald durch ein computergestütztes Expertensystem
ersetzt werden. Was eine zukunftsorientierte Naturforschung
braucht, sind neben den unvermeidlichen Expertensystemen vor allem Denker,
die in lebendiger Beziehung zu ihrer Innenwelt leben. Erst dann kann die
wachsende Naturentfremdung mit ihrer selbstzerstörerischen Tendenz vermieden
werden.|Hans Primas|''Umdenken in der Naturwissenschaft''|ref=<ref>H. Primas: ''Umdenken ...'', S. 61</ref>}}


== Werke ==
Verhältnis zur Philosophie<br>Verhältnis zur Mathematik<br>Verhältnis zur Technik des Färbers<br>Verhältnis zur Physiologie und Pathologie<br>Verhältnis zur Naturgeschichte<br>Verhältnis zur allgemeinen Physik<br>Verhältnis zur Tonlehre<br>Schlussbetrachtung über Sprache und Terminologie
* H. Primas: ''Chemistry, Quantum Mechanics and Reductionism''. Berlin: Springer, 1981, 2. Auflage 1983.
* H. Primas, U. Müller-Herold: ''Elementare Quantenchemie''. Stuttgart: Teubner, 1984, 2. Auflage 1990.
* H. Atmanspacher, H. Primas und E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.): ''Der Pauli-[[Carl Gustav Jung|Jung]]-Dialog und seine Bedeutung für die moderne Wissenschaft''. Berlin: Springer, 1995. ISBN 3-540-58518-4.
* Harald Atmanspacher, Hans Primas (Hrsg.): ''Recasting Reality : [[Wikipedia:Wolfgang Pauli|Wolfgang Pauli]]'s Philosophical Ideas and Contemporary Science''. Berlin: Springer, 2009. ISBN 3-540-85197-6.


;Artikel
=== Sechste Abteilung - Sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe  ===


* ''Kann Chemie auf Physik reduziert werden? Erster Teil: Das Molekulare Programm'' in: [[Wikipedia:Chemie in unserer Zeit|Chemie in unserer Zeit]] 19/4 (August 1985) {{doi|10.1002/ciuz.19850190402}}
Gelb<br>Rotgelb<br>Gelbrot<br>Blau<br>Rotblau<br>Blaurot<br>Rot<br>Grün<br>Totalität und Harmonie<br>Charakteristische Zusammenstellungen<br>Gelb und Blau<br>Gelb und Purpur<br>Blau und Purpur<br>Gelbrot und Blaurot<br>Charakterlose Zusammenstellungen<br>Bezug der Zusammenstellungen zu Hell und Dunkel<br>Historische Betrachtungen<br>Ästhetische Wirkungen<br>Helldunkel<br>Streben zur Farbe<br>Haltung<br>Kolorit<br>Kolorit des Orts<br>Kolorit der Gegenstände<br>Charakteristisches Kolorit<br>Harmonisches Kolorit<br>Echter Ton<br>Falscher Ton<br>Schwaches Kolorit<br>Das Bunte<br>Furcht vor dem Theoretischen<br>Letzter Zweck<br>Gründe<br>Pigmente<br>Allegorischer, symbolischer, mystischer Gebrauch der Farbe<br>Zugabe<br>Schlusswort
* ''Kann Chemie auf Physik reduziert werden?? Zweiter Teil: Die Chemie der Makrowelt'' in: [[Wikipedia:Chemie in unserer Zeit|Chemie in unserer Zeit]] 19/5 (Oktober 1985) {{doi|10.1002/ciuz.19850190504}}
* ''Umdenken in der Naturwissenschaft'' in: ''Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich'' (1992) 137/l, S. 41-62 (genehmigter Nachdruck aus «GAIA; Ecological Perspectives in Science, Humanities and Economics» (1992) 1, l, 5-15 [http://www.ngzh.ch/archiv/1992_137/137_1/137_5.pdf pdf]
* ''Reductionism: Palaver without Precedent'' in: Evandro Agazzi (Hrsg.): ''The Problem of Reductionism in Science'', Springer 1991, ISBN 978-0792314066, S. 161-172


== Literatur ==
[[Category:Goethe_(Text)]]
* Atmanspacher, Harald, Amann, Anton, Müller-Herold, U. (Eds.): ''On Quanta, Mind and Matter : Hans Primas in Context''. (Series: Fundamental Theories of Physics, Vol. 102). Springer 1999. ISBN 0792356969.
 
== Weblinks ==
* {{HLS|45060|Autor=Evelyn Boesch Trüeb}}
* [http://www.genealogy-theochem.de/view.php?id=276 Hans Primas] im [[Wikipedia:Theoretical Chemistry Genealogy Project|Theoretical Chemistry Genealogy Project]]
* [http://www.kunst-als-wissenschaft.de/personen/person.asp?PersonID=10 kunst-als-wissenschaft]
* [http://www.informationphilosopher.com/solutions/scientists/primas/ informationphilosopher]
* [http://trauer.nzz.ch/Traueranzeige/Hans-Primas trauer.nzz.ch/Traueranzeige]
* [http://www.facultyaffairs.ethz.ch/services/Nachruf_Primas ETH Zürich: Nachruf]
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=14192294X|LCCN=n/81/51775|VIAF=112923603}}
 
{{SORTIERUNG:Primas, Hans}}
[[Kategorie:Chemiker]]
[[Kategorie:Schweizer]]
[[Kategorie:Geboren 1928]]
[[Kategorie:Gestorben 2014]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Primas, Hans
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Chemiker
|GEBURTSDATUM=18. Juni 1928
|GEBURTSORT=[[Zürich]]
|STERBEDATUM=6. Oktober 2014
|STERBEORT=
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 10. Mai 2018, 07:40 Uhr

Johann Wolfgang Goethe

Zur Farbenlehre (1810)

Widmung
Vorwort
Entwurf einer Farbenlehre - Didaktischer Teil
Einleitung

Erste Abteilung - Physiologische Farben

I. Licht und Finsternis zum Auge
II. Schwarze und weisse Bilder zum Auge
III. Graue Flächen und Bilder
IV. Blendendes farbloses Bild
V. Farbige Bilder
VI. Farbige Schatten
VII. Schwach wirkende Lichter
VIII. Subjektive Höfe
Pathologische Farben: Anhang

Zweite Abteilung - Physische Farben

IX. Dioptrische Farben
X. Dioptrische Farben der ersten Klasse
XI. Dioptrische Farben der zweiten Klasse, Refraktion

Subjektive Versuche

XII. Refraktion ohne Farbenerscheinung
XIII. Bedingungen der Farbenerscheinung
XIV. Bedingungen, unter welchen die Farbenerscheinung zunimmt
XV. Ableitung der angezeigten Phänomene
XVI. Abnahme der farbigen Erscheinung
XVII. Graue Bilder durch Brechung verrückt
XVIII. Farbige Bilder durch Brechung verrückt
XIX. Achromasie und Hyperchromasie
XX. Vorzüge der subjektiven Versuche

Objektive Versuche

XXI. Refraktion ohne Farbenerscheinung
XXII. Bedingungen der Farberscheinungen
XXIII. Bedingungen des Zunehmens der Erscheinungen
XXIV. Ableitung der angezeigten Phänomene
XXV. Abnahme der farbigen Erscheinung
XXVI. Graue Bilder
XXVII. Farbige Bilder
XXVIII. Achromasie und Hyperchromasie
XXIX. Verbindung objektiver und subjektiver Versuche
XXX. Übergang
XXXI. Katoptrische Farben
XXXII. Paroptische Farben
XXXIII. Epoptische Farben

Dritte Abteilung - Chemische Farben

XXXIV. Chemischer Gegensatz
XXXV. Ableitung des Weissen
XXXVI. Ableitung des Schwarzen
XXXVII. Erregung der Farbe
XXXVIII. Steigerung
XXXIX. Kulmination
XL. Balancieren
XLI. Durchwandern des Kreises
XLII. Umkehrung
XLIII. Fixation
XLIV. Mischung, reale
XLV. Mischung, scheinbare
XLVI. Mitteilung, wirkliche
XLVII. Mitteilung, scheinbare
XLVIII. Entziehung
XLIX. Nomenklatur
L. Mineralien
LI. Pflanzen
LII. Würmer, Insekten, Fische
LIII. Vögel
LIV. Säugetiere und Menschen
LV. Physische und chemische Wirkungen farbiger Beleuchtung
LVI. Chemische Wirkung bei der dioptrischen Achromasie

Vierte Abteilung - Allgemeine Ansichten nach innen

Wie leicht die Farbe entsteht
Wie energisch die Farbe sei
Wie entschieden die Farbe sei
Mischung der beiden Seiten
Steigerung ins Rote
Verbindung der gesteigerten Enden
Vollständigkeit der mannigfaltigen Erscheinung
Übereinstimmung der vollständigen Erscheinung
Wie leicht die Farbe von der einen Seite auf die andere zu wenden
Wie leicht die Farbe verschwindet
Wie fest die Farbe bleibt

Fünfte Abteilung - Nachbarliche Verhältnisse

Verhältnis zur Philosophie
Verhältnis zur Mathematik
Verhältnis zur Technik des Färbers
Verhältnis zur Physiologie und Pathologie
Verhältnis zur Naturgeschichte
Verhältnis zur allgemeinen Physik
Verhältnis zur Tonlehre
Schlussbetrachtung über Sprache und Terminologie

Sechste Abteilung - Sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe

Gelb
Rotgelb
Gelbrot
Blau
Rotblau
Blaurot
Rot
Grün
Totalität und Harmonie
Charakteristische Zusammenstellungen
Gelb und Blau
Gelb und Purpur
Blau und Purpur
Gelbrot und Blaurot
Charakterlose Zusammenstellungen
Bezug der Zusammenstellungen zu Hell und Dunkel
Historische Betrachtungen
Ästhetische Wirkungen
Helldunkel
Streben zur Farbe
Haltung
Kolorit
Kolorit des Orts
Kolorit der Gegenstände
Charakteristisches Kolorit
Harmonisches Kolorit
Echter Ton
Falscher Ton
Schwaches Kolorit
Das Bunte
Furcht vor dem Theoretischen
Letzter Zweck
Gründe
Pigmente
Allegorischer, symbolischer, mystischer Gebrauch der Farbe
Zugabe
Schlusswort