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== Beschreibung ==
'''Feen''' sind nach romanischer und [[Kelten|keltischer]] [[Wikipedia:Sage|Volkssage]] geisterhafte, mit höheren Kräften begabte [[Fabelwesen]], die sowohl weiblich als auch männlich sein können. Begriff und Name entwickelten sich aus den römischen [[Schicksalsgöttin]]nen, den ''Fata'' (vgl. [[Parzen]]), lat. ''Fatua'', ital. ''Fata'', span. ''Hada'', franz. ''Fée''. In der deutschen [[Poesie]] des [[Mittelalter]]s kommen sie unter dem Namen ''Feien'' oder ''Feinen'' vor und sind mythologisch mit den so genannten [[Wikipedia:Perchta|weißen Frauen]] und den [[Nornen]] verwandt. Im slawischen Raum sind sie als [[Wikipedia:Víla|Wilen]] bekannt, im inselkeltischen als [[Wikipedia:Sidhe|Sidhe]].
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== Charakteristik ==
[[Datei:Ängsälvor_-_Nils_Blommér_1850.jpg|thumb|right|Gemälde „Feen der Wiese“ (1850), von [[Wikipedia:Nils Blommér|Nils Blommér]].]]
Wie diese Schicksalsgöttinnen treten die Feen zunächst meist in der [[Drei]]zahl, vereinzelt in der [[Sieben]]- und [[Zwölf]]zahl auf. Sie haben die Gabe, sich unsichtbar zu machen, wohnen in [[Wikipedia:Schlucht|Felsschluchten]], wo sie hinabsteigende Kinder mit ihren Gaben beglücken, und erscheinen bei Neugeborenen, deren Schicksal sie bestimmen. Man bittet sie auch zu [[Wikipedia:Pate|Pate]]n, bereitet ihnen den Ehrensitz bei Tisch etc. Ihre enge Verwobenheit mit dem Schicksal ist dadurch erklärlich, dass das französische Wort Fee ursprünglich aus dem Lateinischen abgeleitet wurde, von ''fatua'' (Wahrsagerin) und ''fatum'' (Schicksal). Doch auch das aus dem Romanischen stammende Wort ''Fei'' könnte Anteil an der Namensgebung gehabt haben, erkennbar an Bezeichnungen wie ''Merfei'' und ''Waldfei''. Von Fei ist auch das Wort ''gefeit'' abgeleitet, das sich auf Unverletzlichkeit oder Unverwundbarkeit gegenüber der feeischen Zauberei bezog.
 
Feen werden überwiegend als heiter, besonders schön und niemals alternd beschrieben und darüber hinaus als glückbringend. All das spiegelt wider, dass die Feen von ihrem Wesen her das gute Prinzip versinnbildlichen.
 
Anderseits erscheinen die Feen (namentlich in der keltischen Volkssage) auch als weibliche [[Elementarwesen|Elementargeister]], die in Wäldern, in Felsengrotten, an Quellen und Gewässern leben, mit Vorliebe den Tanz pflegen, dessen Spur die so genannten [[Wikipedia:Hexenring|Feenringe]] ''(cercles des fées)'' verraten, und nicht selten von den Sterblichen, ihr [[Wikipedia:Linnen|Linnen]] waschend, gesehen werden.
 
Es ist ziemlich sicher, dass die Vorstellung der [[Parzen]] und der ''Matrones'', der Muttergottheiten, sich mit denen von den Feldgeistern, den ''Campestres'' oder ''Agrestes Feminae'', verband. Als Feldgeister wurden vorher alle [[Nymphe]]n, [[Dryade]]n und ähnliche zusammengefasst. Außerdem ist gesichert, dass die Bezeichnungen der lateinischen Schriftsteller des Mittelalters für die Feen, Bezeichnungen wie ''felices dominae'', ''bonae mulieres'' oder ''dominae nocturnae'', auch auf andere Gestalten aus Überlieferungen angewandt wurden, wie zum Beispiel die ''[[Wilde Frauen|Wilden Frauen]]''.
 
== Feen in Dichtung und Literatur ==
[[Datei:Älvalek.jpg|thumb|right|Gemälde „Tanzende Feen“ (1866), von [[Wikipedia:August Malmström|August Malmström]].]]
Noch jetzt erinnern in den ehemaligen und heutigen Wohnsitzen der Kelten zahlreiche Sagen und Benennungen von Lokalitäten an die Feen. Nachdem die [[Wikipedia:Kreuzzug|Kreuzzüge]] das [[Wikipedia:Abendland|Abendland]] mit den im [[Wikipedia:Orient|Orient]] bei [[Wikipedia:Perser (Volk)|Persern]] und [[Wikipedia:Araber|Araber]]n herrschenden Ideen von [[Peri (Elfe)|Peris]] und [[Dschinn]]en bekannt gemacht hatten, entwickelte sich dann, vorzugsweise in Verbindung mit den keltischen Vorstellungen, eine [[Wikipedia:Literatur|literarisch]]-dichterische Auffassung vom Feenreich, welche im Lauf der Zeit bis ins einzelnste ausgebildet wurde.
 
Besonders wichtig für die Kenntnis dieser Feenwelt, die schon in der Sage von ''[[Lancelot|Lancelot vom See]]'' ihre poetische Beglaubigung erhalten hatte, ist der französische Roman ''Huon de Bordeaux'', dessen Fabel [[Wikipedia:Christoph Martin Wieland|Christoph Martin Wieland]] für seinen ''Oberon'' benutzte. Seitdem gehörten die Feen zur romantischen Poesie des christlichen Rittertums, und [[Wikipedia:Torquato Tasso|Torquato Tasso]] in seinem ''Befreiten Jerusalem'' machte sogar den Versuch, diese geistigen Mittelwesen des [[Christentum]]s und des [[Heidentum]]s in eine poetische Harmonie zu bringen.
 
=== Feenreiche ===
Nach den von den Dichtern ausgemalten Szenerien gab es besonders drei Feenreiche: ''[[Avalon (Mythologie)|Avalon]]'', die sagenhafte Insel, wo [[Wikipedia:Morgan le Fay|Morgana]] wohnte; ein Reich im Innern der Erde mit prachtvollen Palästen, das am deutlichsten in dem englischen Roman ''Orfeo and Heurodis'' beschrieben ist, und eins in Wildnissen und Wäldern, namentlich in dem großen, sagenberühmten Wald ''[[Wikipedia:Brocéliande|Brocéliande]]'' in der Bretagne. Auch zahlreiche alte [[Wikipedia:Schloss (Gebäude)|Schlösser]] werden als Lieblingsorte der Feen genannt. [[Wikipedia:Edmund Spenser|Edmund Spenser]] verherrlicht in seinem Gedicht ''The Faery Queen'' in der Feenkönigin zugleich allegorisch den Ruhm von Königin [[Wikipedia:Elisabeth I. (England)|Elisabeth I.]]
 
=== Gute und böse Feen ===
Spensers Feen sind im Ganzen noch die der alten [[Wikipedia:Romantik|Romantik]], später aber tritt eine Scheidung derselben in Bezug auf ihren Charakter hervor. Während die ''guten'' Feen, als welche namentlich [[Wikipedia:Esterelle|Esterelle]], [[Wikipedia:Maliure|Maliure]] und [[Wikipedia:Melusine|Melusine]] genannt werden, ewig schön und jung, aller weiblichen Künste Meister, gut und edel waren und ihre Zauberkräfte immer zum Guten anwendeten, zeigten die ''bösen'', zu denen besonders [[Karabossa]] und [[Fanferlüsch]] gehörten, von allem das Gegenteil, und ihre Macht war nicht selten größer. Indes konnte keine Fee das aufheben, was eine andere gewirkt hatte, sondern ihm nur entgegenwirken.
 
=== Feenmärchen ===
Dieser Kampf zwischen guten und bösen Feen bildet in der Regel den Inhalt der [[Wikipedia:Feenmärchen|Feenmärchen]], die, meist [[Wikipedia:orient|orient]]alischen Ursprungs, im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts in Europa an die Tagesordnung kamen und namentlich in [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]] seit 1681 beliebt wurden. [[Wikipedia:Charles Perrault|Charles Perrault]]s ''Contes de ma mère l’Oye'' (1697) und [[Wikipedia:Marie-Catherine d’Aulnoy|Marie-Catherine d’Aulnoy]]s ''Contes des fées'' (1698) fanden so viel Beifall, dass [[Wikipedia:Antoine Galland|Antoine Galland]] auf den Gedanken kam, die orientalischen Muster der Gattung ''([[Tausendundeine Nacht]])'' in das Französische zu übersetzen, und eine Menge Nachahmer sich in dieser Dichtungsart versuchten. Die vorzüglichsten der Feenmärchen findet man gesammelt in dem ''Cabinet des fées'' von [[Wikipedia:Charles-Joseph Mayer|Charles-Joseph Mayer]] (Paris 1785-89, 41 Bände). Der Eifer [[Wikipedia:Nicolas Boileau|Nicolas Boileau]]s und seiner Schüler gegen diese Märchen tat der Popularität der Gattung keinen Abbruch. In Deutschland wurde sie insbesondere durch [[Wikipedia:Christoph Martin Wieland|Christoph Martin Wieland]]s Sammlung [[Wikipedia:Dschinnistan|Dschinnistan]] einem breiten Publikum bekannt gemacht. Schließlich erregte die Übersättigung aber Ekel und Graf [[Wikipedia:Antoine Hamilton|Antoine Hamilton]] [[Wikipedia:Persiflage|persiflierte]] in ''Contes'' das gesamte Genre. In unserer Zeit treten die Feen nur noch in Kindererzählungen auf.
 
In den Märchen der [[Wikipedia:Brüder Grimm|Brüder Grimm]] spielen die Feen nur vereinzelt eine Rolle, insbesondere in ''[[Wikipedia:Dornröschen|Dornröschen]]''. Anders als in [[Wikipedia:Charles Perrault|Charles Perrault]]s [[Wikipedia:Cendrillon|Cendrillon]] kommt in Grimms [[Wikipedia:Aschenputtel|Aschenputtel]] keine Fee vor. In [[Wikipedia:E.T.A. Hoffmann|E.T.A. Hoffmann]]s ''[[Wikipedia:Klein Zaches, genannt Zinnober|Klein Zaches]]'' werden die Feen durch den aufgeklärten Landesherrn in Nonnenklöster verbannt. Für [[Wikipedia:Peter Pan|Peter Pan]] ist die Fee ''Tinkerbell'' ein wichtiger Begleiter. [[Wikipedia:Otfried Preußler|Otfried Preußler]]s Kasperl gelingt im ''[[Wikipedia:Der Räuber Hotzenplotz|Räuber Hotzenplotz]]'' die Erlösung einer verzauberten Fee. In [[Wikipedia:Carlo Collodi|Carlo Collodi]]s ''[[Wikipedia:Pinocchio|Pinocchio]]'' spielt eine Fee eine entscheidende Rolle, ebenso in der Zeichentrickserie ''[[Wikipedia:Herr Rossi sucht das Glück|Herr Rossi sucht das Glück]]''.
 
== Literatur ==
* Leander Petzoldt: ''Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister'', 3. Auflage München 2003, Seite 72–73 ISBN 3-406-49451-X
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Fairies|Fee}}
{{Wiktionary|Fee}}
 
[[Kategorie:Keltische Mythologie]]
[[Kategorie:Elementarwesen]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 11. August 2022, 11:04 Uhr

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