Irrationalismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Irrationalismus''' (von [[Latein|lateinisch]] ''ratio'' – [[Vernunft]] bzw. [[Verstand]], abgleitet von ''radix'', Wurzel) ist eine [[Weltanschauung]], die im Gegensatz zum [[Rationalismus]] den Standpunkt vertritt, dass entweder die Wirklichkeit selbst, unabhängig vom menschlichen [[Erkenntnis]]vermögen, irrationale Züge aufweist ([[Metaphysik|metaphysischer]] bzw. [[Ontologie|ontologischer]] Irrationalismus) oder sich durch den kombinierenden [[Verstand]] nicht oder zumindest nicht vollständig  ergründen lässt ([[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischer]] Irrationalismus), aber gegebenenfalls höheren Erkenntnismethoden zugänglich sei, wie etwa dem unmittelbaren [[gefühl]]smäßigen oder [[Emotion|emotionalen]] [[Erleben]], der [[Intellektuelle Anschauung|intelektuellen Anschauung]], der in der [[Phänomenologie]] begründeten [[Wesensschau]], dem [[Glaube]]n oder einer mehr oder weniger klaren [[Intuition]] („[[Bauchgefühl]]“), denen aber heute allen gemeinhin jegliche [[wissenschaft]]liche Gültigkeit abgesprochen wird. Der Irrationalismus gilt nicht als eigenständige [[Philosophie|philosophische]] Strömung und zählt auch nicht zu den [[12 Weltanschauungen]], von denen [[Rudolf Steiner]] wiederholt gesprochen hat.  
Der '''Irrationalismus''' (von [[Latein|lateinisch]] ''ratio'' – [[Vernunft]] bzw. [[Verstand]], abgleitet von ''radix'', Wurzel), oft auch '''[[Intuitionismus]]''' genannt, ist eine [[Weltanschauung]], die im Gegensatz zum [[Rationalismus]] den Standpunkt vertritt, dass entweder die Wirklichkeit selbst, unabhängig vom menschlichen [[Erkenntnis]]vermögen, irrationale Züge aufweist ([[Metaphysik|metaphysischer]] bzw. [[Ontologie|ontologischer]] Irrationalismus) oder sich durch den kombinierenden [[Verstand]] nicht oder zumindest nicht vollständig  ergründen lässt ([[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischer]] Irrationalismus), aber gegebenenfalls höheren Erkenntnismethoden zugänglich sei, wie etwa dem unmittelbaren [[gefühl]]smäßigen oder [[Emotion|emotionalen]] [[Erleben]], der [[Intellektuelle Anschauung|intelektuellen Anschauung]], der in der [[Phänomenologie]] begründeten [[Wesensschau]], dem [[Glaube]]n oder einer mehr oder weniger klaren [[Intuition]] („[[Bauchgefühl]]“), denen aber heute allen gemeinhin jegliche [[wissenschaft]]liche Gültigkeit abgesprochen wird. Der Irrationalismus gilt nicht als eigenständige [[Philosophie|philosophische]] Strömung und zählt auch nicht unmittelbar zu den [[12 Weltanschauungen]], von denen [[Rudolf Steiner]] wiederholt gesprochen hat. Er zählt den [[Intuitionismus]] vielmehr zu den [[drei Seelentöne]]n, durch welche diese gemeinsam mit den [[sieben Weltanschauungsstimmungen]] weiter differenziert werden.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Irrationalismus}}
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[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Weltanschauung]] [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
'''Intuitismus''' ist nach [[Rudolf Steiner]] einer der drei Seelentöne, durch den ''jede'' [[Weltanschauung]] modifiziert werden kann. Kosmisch entspricht dem Intuitismus der [[Mond]].
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"Intuitismus entsteht, wenn der Mensch seine Weltanschauung vorzugsweise durch das sucht, was [[intuitiv]] in seinem Inneren aufleuchtet." {{Lit|{{G|151|62}}}}
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Was Intuition auf der Ebene des [[Denken]]s bedeutet, hat [[Rudolf Steiner]] schon in seiner [[Philosophie der Freiheit]] so formuliert:
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"''Intuition'' ist das im rein Geistigen verlaufende bewußte Erleben eines rein geistigen Inhaltes." {{Lit|{{G|004|146}}}}
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[[Kategorie:Weltanschaulicher -ismus]]
[[Kategorie:Weltanschaulicher -ismus]]
 
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
== Literatur ==
[[Kategorie:Weltanschauung]]
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4; '''Tb 627''', ISBN 978-3-7274-6271-9 {{Schriften|004}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der menschliche und der kosmische Gedanke'', [[GA 151]] (1990), ISBN 3-7274-1510-X {{Vorträge|151}}
 
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[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Weltanschauung]]
[[Kategorie:-ismus]]

Aktuelle Version vom 26. Juni 2023, 13:54 Uhr

Der Irrationalismus (von lateinisch ratioVernunft bzw. Verstand, abgleitet von radix, Wurzel), oft auch Intuitionismus genannt, ist eine Weltanschauung, die im Gegensatz zum Rationalismus den Standpunkt vertritt, dass entweder die Wirklichkeit selbst, unabhängig vom menschlichen Erkenntnisvermögen, irrationale Züge aufweist (metaphysischer bzw. ontologischer Irrationalismus) oder sich durch den kombinierenden Verstand nicht oder zumindest nicht vollständig ergründen lässt (erkenntnistheoretischer Irrationalismus), aber gegebenenfalls höheren Erkenntnismethoden zugänglich sei, wie etwa dem unmittelbaren gefühlsmäßigen oder emotionalen Erleben, der intelektuellen Anschauung, der in der Phänomenologie begründeten Wesensschau, dem Glauben oder einer mehr oder weniger klaren Intuition („Bauchgefühl“), denen aber heute allen gemeinhin jegliche wissenschaftliche Gültigkeit abgesprochen wird. Der Irrationalismus gilt nicht als eigenständige philosophische Strömung und zählt auch nicht unmittelbar zu den 12 Weltanschauungen, von denen Rudolf Steiner wiederholt gesprochen hat. Er zählt den Intuitionismus vielmehr zu den drei Seelentönen, durch welche diese gemeinsam mit den sieben Weltanschauungsstimmungen weiter differenziert werden.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.