Shatapatha Brahmana und Himmelfahrt Mohammeds: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Shatapatha-Brahmana''' ([[Sanskrit]], {{lang|sa|शतपथ ब्राह्मण}} {{IAST|śatapatha brāhmaṇa}}, das "[[Brahmana]] der hundert Pfade") gehört zu den altindischen [[Brahmana]]-Texten des [[Veda]], der heiligen [[Wikipedia:Schriften des Hinduismus|Schriften]] des [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]]. Es ist einer der Prosa-Texte, der die mit dem [[Yajurveda|weißen Vajurveda]] (Shukla Yajurveda) verbundenen [[Wikipedia:Brahmanismus|vedischen]] Rituale beschreibt.
[[Datei:Miraj by Sultan Muhammad.jpg|mini|300px|Mohammeds Aufstieg in den Himmel ([[Wikipedia:Persische Miniaturmalerei|Persische Miniaturmalerei]] aus dem 16. Jahrhundert)]]
[[Datei:Al-Buraf_Hafifa.jpg|thumb|300px|Darstellung eines Buraq aus dem 17. Jahrhundert]]


==Rezensionen==
Die '''Himmelfahrt Mohammeds''' ist eine [[Traum]]vision des [[Prophet]]en [[Mohammed]], von der im [[Koran]] und im [[Wikipedia:Hadith|Hadith]] in zwei unterschiedlichen Versionen berichtet wird. In einer dritten Variante werden die beiden Versionen zu einem Gesamtbild vereinigt.
Das Shatapatha-Brahmana ist in zwei Rezensionen überliefert: '''Madhyandina''' des ''Vajasaneyi Madhyandina''-Shakha und '''Kanva'''  des ''Kanva''-Shakha, ersteres mit den eponymen 100 Brahmanas in 14 Büchern, und letzteres mit 104 Brahmanas in 17 Büchern.  Linguistisch gehört es zur Brahmana-Periode des [[Wikipedia:Vedische Sprache|vedischen Sanskrit]], das in die erste Hälfte des 1. Jahrtausend v. Chr. datiert wird.


Von Interesse sind die darin eingebetteten mythologischen Abschnitte mit Mythen von der Schöpfung und der [[Sintflut]] und von dem [[Manu]]. Der Text beschreibt detailliert die Vorbereitung des Altars, der Zeremonialobjekte, Ritualrezitationen und das [[Soma (Getränk)|Soma]]-Trankopfer, zusammen mit den symbolischen Attributen eines jedes Aspektes der Rituale.
== al-Isrāʾ ==


Auch die Jenseits-Wanderung des heiligen Sehers [[Bhrigu]], ein Sohn des Gottes [[Varuna (indische Gottheit)|Varuna]], ist darin enthalten.<ref>http://books.google.com/books?id=BgM5OpwbjBoC&pg=PA93&lpg=PA93&dq=bhrigu+im+jenseits+von+herman+lommel&source=web&ots=L0emzNEpVd&sig=GmZG3cCfBEjoFb-sT5hRmv69kC4</ref>
In [[Wikipedia:Sure 17|Sure 17]] ({{arS|الإسراء|d=al-isrāʾ|b=die nächtliche Reise}}) wird die ''Nachtreise des Propheten Mohammed'' zu einer „entfernten Moschee“ (al-masdschid al-aqṣā) geschildert {{Koran|17|1}}, die nach der Überlieferung auf dem [[Tempelberg]] in [[Jerusalem]] gelegen haben soll. Nach [[Schia|schiitischer]] Auffassung lag die „entfernte Moschee“ allerdings weder in Jerusalem noch auf einem anderen [[irdisch]]en Ort, sondern im [[Himmel]]. Mohammed sei von einem Ort nahe der [[Wikipedia:Kaaba|Heiligen Kaaba]] in [[Wikipedia:Mekka|Mekka]] zu seiner Reise aufgebrochen, getragen von seinem wundersamen geflügelten pferdeähnlichen Reittier [[Buraq|al-Burāq]]. In Jerusalem habe Mohammed die drei [[Prophet]]en [[Abraham]], [[Moses]] und [[Jesus]] getroffen und gemeinsam mit ihnen gebetet.  


Die 14 Bücher der Madhyandina-Rezension können in zwei große Hauptteile eingeteilt werden. Die ersten neun Bücher haben genaue Textkommentare, oft Zeile für Zeile, von den ersten 18 Büchern der entsprechenden Samhita des [[Yajurveda]]. Die folgenden 5 Bücher behandeln ergänzendes und rituell neueres Material, außerdem enthalten sie die berühmte [[Brihadaranyaka-Upanishad]], die fast das ganze letzte Buch 14 umfasst.
{{Zitat|Dann wurde Mohammed vom Tempel zu Mekka nach
dem Tempel von Jerusalem getragen, der Islam hatte sich schon
unter den Kureischiten und andern Kabileu Mekka's verbreitet [...]
Diese Reise war eine Versuchung und ein Erproben,
ein Befehl des erhabenen und mächtigen Gottes, eine Belehrung für
Verständige, Leitung, Gnade und Befestigung für die Gläubigen.
Gottes Befehl war bestimmt, Mohammed musste nach seinem Willen
wandern, damit er ihm von seinen Wundern zeige, so viel er
wollte, und einen Blick anf seine Macht und Herrschaft werfe, kraft
welcher er thut was ihm gefällt. Abd Allah I. Masud erzählt, wie
mir berichtet worden ist, Folgendes: Man führte Mohammed den
Borak vor, es ist das Thier, das schon andere Propheten vor ihm
getragen hatte, und das seine Hufen so weit aus einander setzt, als
das Aug reicht, sein Freund (Gabriel) hob ihn hinauf und begleitete
ihn, und er sah die Wunder zwischen Himmel und Erde, bis er nach
Jerusalem kam. Hier fand er Abraham, Moses und Christus und
andere Propheten, die sich um seinetwillen hier einfanden, und er
betete mit ihnen. Man brachte ihm dann drei Gefässe, in dem einen
war Milch, im andern Wein und im dritten Wasser. Mohammed
hörte, als ihm diese Gefässe vorgestellt worden, eine Stimme, die
ihm zurief: wenn er das Wassergefäss nimmt wird er und sein Volk
ertränkt, greift er nach dem Wein, so wird er und sein Volk in lrrthum verfallen, zieht er aber die Milch vor, so wird er und sein Volk
geleitet. Ich nahm daher, so erzählt Mohammed selbst, das Milchgefäss
und trank daraus, und Gabriel sagte mir: Du wirst geleitet,
und Dein Volk mit Dir, o Mohammed! [..]


Das Shatapatha-Brahmana wurde von [[Wikipedia:Julius Eggeling|Julius Eggeling]] im späten 19. Jahrhundert ins Englische übersetzt. Die fünf Bände sind in der Buchreihe [[Wikipedia:Sacred Books of the East|Sacred Books of the East]] enthalten.
Einer aus der Familie Abu Bekr's hat mir erzählt, Aischa habe gesagt:
Mohammed's Körper wurde nicht vermisst , sondern Gott
liess seinen Geist reisen.|Mohammed Ibn Ishak|''Das Leben Mohammeds'', S. 196-198|ref=<ref>* [[Wikipedia:Gustav Weil|Gustav Weil]] (Übersetzer): [http://books.google.com/books?id=0EPgAAAAMAAJ&pg=PA391&dq=Das+Leben+Mohammeds+nach+Mohammed+ibn+Ishak+zweiter+band&hl=no&ei=EA_LTr7FKs_oObTS6IwP&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&sqi=2&ved=0CDMQ6AEwAQ#v=onepage&q=Das%20Leben%20Mohammeds%20nach%20Mohammed%20ibn%20Ishak%20zweiter%20band&f=false Das Leben Mohammeds nach Muhammed Ibn Ishâk bearbeitet von Abd el-Malik Ibn Hischâm]. Stuttgart 1864 , S. 196-198</ref>}}


==Zitat==
== al-Miʿrādsch ==
"Es gibt zwei Arten von Göttern: erstens die Götter, und dann die Brahmanen, welche die Veden gelernt haben und sie rezitieren; diese sind menschliche Götter".<ref>http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/philo/geldsetzer/indotit.htm</ref>


==Ausgaben und Übersetzungen==
Nach der anderen Version ({{arF|المعراج|w=al-Miʿrādsch|d=al-miʿrāǧ }}, von {{arF|عرج|d=ʿaraǧa|b=in die Höhe steigen, hinaufsteigen}}) soll Mohammed  geleitet von dem [[Erzengel]] [[Gabriel (Erzengel)|Gabriel]] über eine Leiter in den siebenten Himmel hinaufgestiegen sein. Die Vision des Propheten wird im {{Koran|53|1|18}} und {{Koran|81|1|29}} angedeutet.
J. Eggeling: Satapatha Brahmana, in: [[Wikipedia:Sacred Books of the East|Sacred Books of the East]], Bde 12, 26, 41, 43, 44 (Nachdruck), Oxford 1882-1900. ([http://www.sacred-texts.com/hin/sbr/index.htm Online])


==Literatur==
== Kritik ==
* [[Wikipedia:Moritz Winternitz|Moritz Winternitz]]: ''Geschichte der Indischen Literatur'', Leipzig, 1905 - 1922, Bde. I - III.
Tatsächlich war Mohammed nie in seinem Leben wirklich, also auch physisch am [[Tempelberg]] anwesend. Insofern ist der Anspruch der Muslime auf [[Jerusalem]] historisch gesehen mehr als zweifelhaft.
* W.P Lehmann und H. Ratanajoti: "Typological syntactical Characteristics of the {{IAST|Śatapathabrāhmaṇa}}", ''[[Wikipedia:Journal of Indo-European Studies|Journal of Indo-European Studies]]'' 3:147-160.
* Paul Émile Dumont: L'Aśvamedha : Description du sacrifice solennel du cheval dans le culte védique d'après les textes du Yajusveda blanc Vājasaneyisaṃhitā, Śathapatha brāhmaṇa, Kātayāyanaśrautasūtra. Paris: [[Paul Geuthner]], 1927 (Société belge d'études orientales)
* W. Ruben, Beginn der Philosophie in Indien (Texte der indischen Philosophie 1), 3. Aufl. Berlin 1961


==Weblinks==
== Siehe auch ==
* [http://www.sub.uni-goettingen.de/ebene_1/fiindolo/gret_utf.htm#SatBr GRETIL etext]
* [http://www.sacred-texts.com/hin/sbr/index.htm Englische Eggeling-Übersetzung des Satapatha Brahmana (SBE 12, 26, 41, 43 und 44)]
* [http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/philo/geldsetzer/indotit.htm Die klassische indische Philosophie]


==Fußnoten==
* {{WikipediaDE|Himmelfahrt Mohammeds}}
<references/>


[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Islam]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 2. April 2017, 17:14 Uhr

Mohammeds Aufstieg in den Himmel (Persische Miniaturmalerei aus dem 16. Jahrhundert)
Darstellung eines Buraq aus dem 17. Jahrhundert

Die Himmelfahrt Mohammeds ist eine Traumvision des Propheten Mohammed, von der im Koran und im Hadith in zwei unterschiedlichen Versionen berichtet wird. In einer dritten Variante werden die beiden Versionen zu einem Gesamtbild vereinigt.

al-Isrāʾ

In Sure 17 (arab. الإسراء, DMG al-isrāʾ ‚die nächtliche Reise‘) wird die Nachtreise des Propheten Mohammed zu einer „entfernten Moschee“ (al-masdschid al-aqṣā) geschildert (Koran 17,1), die nach der Überlieferung auf dem Tempelberg in Jerusalem gelegen haben soll. Nach schiitischer Auffassung lag die „entfernte Moschee“ allerdings weder in Jerusalem noch auf einem anderen irdischen Ort, sondern im Himmel. Mohammed sei von einem Ort nahe der Heiligen Kaaba in Mekka zu seiner Reise aufgebrochen, getragen von seinem wundersamen geflügelten pferdeähnlichen Reittier al-Burāq. In Jerusalem habe Mohammed die drei Propheten Abraham, Moses und Jesus getroffen und gemeinsam mit ihnen gebetet.

„Dann wurde Mohammed vom Tempel zu Mekka nach dem Tempel von Jerusalem getragen, der Islam hatte sich schon unter den Kureischiten und andern Kabileu Mekka's verbreitet [...] Diese Reise war eine Versuchung und ein Erproben, ein Befehl des erhabenen und mächtigen Gottes, eine Belehrung für Verständige, Leitung, Gnade und Befestigung für die Gläubigen. Gottes Befehl war bestimmt, Mohammed musste nach seinem Willen wandern, damit er ihm von seinen Wundern zeige, so viel er wollte, und einen Blick anf seine Macht und Herrschaft werfe, kraft welcher er thut was ihm gefällt. Abd Allah I. Masud erzählt, wie mir berichtet worden ist, Folgendes: Man führte Mohammed den Borak vor, es ist das Thier, das schon andere Propheten vor ihm getragen hatte, und das seine Hufen so weit aus einander setzt, als das Aug reicht, sein Freund (Gabriel) hob ihn hinauf und begleitete ihn, und er sah die Wunder zwischen Himmel und Erde, bis er nach Jerusalem kam. Hier fand er Abraham, Moses und Christus und andere Propheten, die sich um seinetwillen hier einfanden, und er betete mit ihnen. Man brachte ihm dann drei Gefässe, in dem einen war Milch, im andern Wein und im dritten Wasser. Mohammed hörte, als ihm diese Gefässe vorgestellt worden, eine Stimme, die ihm zurief: wenn er das Wassergefäss nimmt wird er und sein Volk ertränkt, greift er nach dem Wein, so wird er und sein Volk in lrrthum verfallen, zieht er aber die Milch vor, so wird er und sein Volk geleitet. Ich nahm daher, so erzählt Mohammed selbst, das Milchgefäss und trank daraus, und Gabriel sagte mir: Du wirst geleitet, und Dein Volk mit Dir, o Mohammed! [..]

Einer aus der Familie Abu Bekr's hat mir erzählt, Aischa habe gesagt: Mohammed's Körper wurde nicht vermisst , sondern Gott liess seinen Geist reisen.“

Mohammed Ibn Ishak: Das Leben Mohammeds, S. 196-198[1]

al-Miʿrādsch

Nach der anderen Version (al-Miʿrādsch / المعراج / al-miʿrāǧ, von عرج / ʿaraǧa /„in die Höhe steigen, hinaufsteigen“) soll Mohammed geleitet von dem Erzengel Gabriel über eine Leiter in den siebenten Himmel hinaufgestiegen sein. Die Vision des Propheten wird im (Koran 53,1-18) und (Koran 81,1-29) angedeutet.

Kritik

Tatsächlich war Mohammed nie in seinem Leben wirklich, also auch physisch am Tempelberg anwesend. Insofern ist der Anspruch der Muslime auf Jerusalem historisch gesehen mehr als zweifelhaft.

Siehe auch